p:äu,mrrLnou»-prkise: Kiir LaibaL: »rnjjährjg . . .« fl. 40 ,r. ^lährig . . . 4 . ro . ^«tchährig. . . z . 10 , *'"»!!!» . - . 70 . Mit der Post: 5>°«rig . . . ii fi. _ ir. ^lährjg . . . 5 . so. --tt-ljahrig. . . r . 75 . Laibacher Arstellung iu« Haas viertel, "«riz 25 k., luouallich 9 k.. ^>rl»e Nummern k kr. Lriadtion: v-hnbdsgasie Nr. l?» Lkpcdüiou und Änskrate« Üurcau: üongreßplay Nr. 81 lBuchhandlurg Ddn I. v.kieinmavr L F. Bamberg), Zusrrliouspreisr: Für die emsvaltige Petitzeile s kr bei zweimaliger EinsLalwng »Sk, dreimal L 7 kr. Iniertidnsstcmvel jed-Smal »0 Ir. öei größeren Inseraten nnd ö',:cr^: Sinschaltung entsprechender NadaN. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zurückgesenvet. Nr. 139 Donnerstag, 20. Juni 1872. — Morgen: Alois v. G. 5. Jahrgang. „Bolkssreund" über das deutsche Iesuiten-Gesetz. Die Verhandlungen des deutschen Reichstages über das Iesuiten-Gesetz führen den „Bolkssreund," das Organ des Cardinal Rauscher, zu mannigfachen Betrachtungen, denen zu folgen von hohem Interesse ist. Der „Volksfreund" forscht nach den Ursachen des Kampfes der deutschen Reichsregie-rung gegen den Ultramontanismus und findet ihn zum großen Theile begründet in dem Bündnisse desselben mit dem Particularismus. Der „Bolks-zieht nun eine Parallele mit den analogen tzrschelnungen in Oesterreich, indem er sagt: „L>abei ist zu bemerken, daß der Particularismus ,n Deutschland weit mehr Berechtigung hat, als der Föderalismus in Oesterreich. Hier will man eine bestehende Reichseinheit zerstören nnd Sonderrechte Herstellen, die entweder nie existirten, Wer doch factisch begraben find ; dort hält man an OeNaltungen fest, deren historische Berechtigung auch nicht weit her ist, die aber doch facti->Mn, staatsrechtlichen Bestand haben oder bis in e jüngste Zeit hatten. Daß aber gerade katholische "ud Männer im Kampfe gegen die deut-'H.en Einheitsbestrebungei, sich zu wüsten Schimpfereien gegx,, Preußen und persönlich gegen König Wilhelm und Bismarck, sich zu Drohungen mit französischen Allianz u. s. w. hiureißeu ließen, Kar ein schwerer Fehler, so schwer, als der unserer »katholischen Föderalisten," die auch im Kampfe Wen die Reichseinheit den Schein förmlich anti-österreichischxr Mm-tm und Verbindungen nicht sorgfältig genug vermeiden. Ein Weiteres. Es hat sich eines Theiles der 'acholischen Politiker eine Art von modernem Ma-Ulchaisiuiis bemächtigt, nach welchem der Staat an u»d für sich das Üebel wäre, das zn bekämpfen; ^ zufällige Zwiespalt zwischen Staat und Kirche ^ , „ verführt manche Anhänger der letzteren, gegen elfteren einen förmlichen Haß kundzugeben. Wir haben solche Meinung in in- und ausländischen Blättern gelesen und auch von vielgenannten Männern aussprechen gehört. Der Vorwurf, daß die Katholiken mit der „Internationale" gemeinsam den Staat als solchen bekämpfen, erhalt eben nur durch jene Meinung einen Schein von Berechtigung." Der „Volksfreund" spricht nun von den gehässigen Anfeindungen und Verdächtigungen, die er im katholischen Lager zu befahren gehabt, weil er neulich erklärte, „daß der Katholik den Staat und diesen Staat, d. H. die staatliche Ordnung im Allgemeinen nnd das specielle Reich, dem er angehört, zu vertheidigen berufen sei." Dieser Verketzerung einer jeden staatsfreundlichen Haltung stellt der „Volksfreund" folgende Betrachtung gegenüber: „Denken wir uns, an der Spitze unseres Staats-weseus stünde ein Bismarck, und er nähme die Sache ernst. Könnte er nicht sagen: „So also verhält es sich mit euch „Ultramontanen" und „Jesuiten?" Ihr bekämpft und perhorrescirt Grundsätze, ohne welche kein Staatswesen bestehen nnd sich behaupten kann? Da bleibt ja nichts übrig, als der Kampf gegen euch, der Kampf bis auf'S Messer, nicht wegen des Dogma'S von der Unfehlbarkeit, nicht wegen des Gehorsams gegen ein „ausländisches Oberhaupt," sondern weil ihr principielle Feinde des Staates seid." Nehmen wir überhaupt an, die Staatsgewalt käme in Oesterreich einmal wieder zu Kraft, wie sie es jetzt in Preußen ist, und nehmen wir weiter an, sie wäre ebenso geneigt, das, was einzelne geirrt haben, der gesammten katholischen Partei nachzutragen, ist es nicht sicher, daß wir die nationalen und föderalistischen Allianzen, in welchen Manche heute den Kern katholischer Politik erblicken, daun büßeu würden?" Mit der Mahnung an die österreichischen Ul-tramontanen, aus den Vorgängen in Preußen die Feuilleton. Tagebücher meiner Nilreise. Heute Bon Franz Wallncr. II. Serie. 5). Vom 17. bis 19. Jänner 1872. brachte uns die „Aida" endlich nach ^ Abu Simbel. ^ Äusch führt in seinem Reisehandbuch eine derui>„ ^ Schriftstellers Taylor aus dessen Schil-in »,» ' Höhlentempel von Abu Simbel au, die schem,,?.» ^'"ieii deu Eindruck dieses größten Minder aibt welches die Welt kennt, erschöpfend wie-Reckt- geistreiche Kenner sagt mit vollem eine iue'ii,'^!'^ Swßartig, aber seine Größe ist daaeaen Tempel von Abu Simbel Morgenland" ^ ü>>°ruie"schlichcn Phantasie des Reiche» Hallen der Geister und den ^ "'Ernten Titanen." Noch vor wenig ^ vier Kolosse, welche den Eingang bewachen, zum großen Theil vom Wüstensand ver. schüttet, der hier wie ein gewaltiger Katarakt über die Felsenwände herabstürzt und das ganze tiefe Thal ausfüllt. Bei Gelegenheit des Besuches der Kaiserin von Frankreich, der wir hier doch etwas zu danken haben, ist die Vorderseite dieses ungeheueren Monumentes aüSgegrabeu worden, wenn gleich der rieselnde Knnstseind schon wieder einen Theil des fremden Terrains erobert hat. Es ist ein beschwerlicher Weg, durch den gelben, goldglim-mernden Sand zn waten, in welchen der Fuß bis über die Knöchel versinkt, oder über Steiiitrümmer zu klimmen zwischen den Dornen der Mimosen-hecken in der glühend heißen Tropensomie. Auf einer hohen, schiefen Felswand und aus derselben herauögehaueu, sitzen die vier gewaltigen Kolosse, welche die edlen Züge des größten egyptischen Heldenkönigs RamseS II. tragen, sie bewachen seit drei Jahrtausenden den Eingang zu dem Tempel, deu sein mächtiges Wort in den starren FelSberg gegraben hat. Rings umher, so weit das Auge reicht, gewaltige dunkle Granilfelsen, über welche das Meer der Sandwogen herüber stürzt, mächtige wasserlose Katarakte bildend. In hehrer Majestät und uuver- Lehre zu ziehen, die sehr deutlich in denselben auch für sie erschlossen sei, schließt der „Volksfreund" feinen Artikel. Die vom „Vaterland" aber und die ihm geistesverwandten Kläffer in der Provinz werden statt einer Lehre aus dieser Mahnung nur neuen Anlaß schöpfen, auf diejenigen zn schimpfen, die ihnen unangenehme Wahrheiten sagen. Ein Prophetenwort Macchiavelli's. Die gemeinsame Abwehr des gemeinsamen Feindes, der geistlichen Ueberhebuug, ist seitens der Organe der deutschen Regierung als nächster Zweck der durch den Besuch des italienischen Kronprinzen in Berlin ma-nifestirten Uebereinftimmnng zwischen Deutschland und Italien angegebenivorden. Deutschland hat keinen unversöhnlicheren, Italien keiueu gefährlicheren Feind, als das nach weltlichem Besitz und nach der Oberherrschaft über die weltliche Macht strebende Papstthum. Wie unvereinbar letzteres mit dem Bestände Italiens ist, erweist ein Wort des weitblickendsten Staatsmannes vieler Jahrhunderte, nämlich Macchia-velli's. Es wurde 15)15 geschrieben, und der bisherige Verlauf der Geschichte legt klar, daß er den innerlichen Lebensproceß Europas mit Sicherheit erkannt und warnend den Völkern ausgesprochen hat. In Macchiavelli'ö Betrachtungen über „die Bücher des Livius" führt Buch I., Eapitel 12, die Überschrift: „Italien ist in Verfall gerathen, weil eS durch die Schuld des päpstlichen Stuhles keine Religion hat." In der Ausführung bemerkt der Verfasser: Wäre unsere Religion gehalten worden, wie sie der Stifter gab, so würden die christlichen Staaten und Länder viel glücklicher und einiger sein als jetzt. Allein es läßt sich mit voller Sicherheit auf ein Sinken jener Völker schließen, welche der Kirche, insbesondere ihrem Oberhanpte, am nächsten stehen, und zwar weil diese am wenigsten Religion haben. Wer gleichlich ernster Schönheit, in dieser großartigen Natur doppelt ergreifend, sehen diese Riesengestalten auf nns hernieder, ein Gedicht in Stein gehauen, so mächtig, ein Epos, so gewaltig, wie die Welt kein zweites aufzuweifeu hat. In diese ungeheuer großen Steinblöcke hat der Künstler eine wahrhaft göttliche Erhabenheit gelegt, diese milden, wunderbar ebenmäßigen Physiognomien scheinen mitleidig herab zu blicken auf das entartete Geschlecht, welches jetzt vegetirt iu den Ländern, die einst unter dem Scepter des großen Sesostris sich beugten. Offenbar sind sie Porträts des Königs, denn in den tausend Figuren, in welchen derselbe mit seinen SiegeSzügen im Innern der Tempel abgebildet ist, finden wir die unverkennbarste Aehnlichkeit mit den Kolossen wieder. Zwischen der großen und zweiten Zehe der Figur-Hat ein Manu bequem Platz, freilich sieht derselbe aus wie eine Mücke, die am Fuße einer Alpe sitzt. Zwischen den vier Riesengestalten sind weibliche Figuren angebracht; obgleich sie mehr als doppelte Größe gewöhnlicher Statuen haben, verschwinden sie wie zierliche Nippes-Spielsächelchen. Das mittlere dieser Titanengebilde hat der Blitz zur Hälfte zer die Fundamente der Kirche in Betracht zieht nnd sieht, wie die jetzige kirchliche Praxis so sehr davon verschieden ist, der wird die Ueberzengnng fassen, daß ein Strafgericht, ja ihr Untergang hereinbrechen wird. Da aber einige der Meinung sind, der jetzige günstige Stand der italienischen Angelegenheiten hänge von der römischen Kirche ab, so führe ich meine tris-ligen Gegengründe hier ans. Erstens verlor Italien durch das schlechte Beispiel des römischen Hofes alle Gottesfurcht und alle Religion .... Wir Italiener verdanken der Kirche und den Priestern, daß wir ohne Religion und demoralisirt sind. Ja, wir haben in ihr sogar die Ursache unseres Verfalles zn fnchen, die Kirche des Papftthnmcs ist es, die unser Land ge-theilt hat nnd getheilt hält. Niemals war ein Land glücklich nnd einig, wenn nicht das ganze Land Einem überhaupt gehorchte. Die Ursache, warum Italien sich nicht in derselben Lage befindet und nicht auch von Einer Republik oder Einem Monarchen regiert wird, ist einzig das Papstthum, weil es in Jtalen seinen Sitz ansschlng und eine zeitliche Herrschaft gründete, aber nicht stark und verdienstvoll genug war, um den ganzen Rest Italiens zu erobern und sich zu dessen staatlichem Oberhaupte machen zu können. Auf der ändern Seite war das Papstthnin stark genug, daß es aus Furcht, die weltliche Herrschaft zu verlieren, fremde Mächte herbeirufen konnte, die es gegen denjenigen italienischen Staat, der bei uns zu mächtig wurde, verthei-digen, Mau hat dies hinreichend durch die Erfahrung bestätigt gesehen, als die Papste in früheren Zeiten durch Karl den Großen die Longobarden vertrieben, welche fast schon ganz Italien unter ihrer Herrschaft geeinigt hatten. In unseren Tagen brachen sic mit Hilft Frankreichs die Macht unserer aufstrebenden Venetianer. Da also das Papstthum nicht im Stande war, Italien zu erobern, aber zu verhindern vermochte, daß cs unter Ein Oberhaupt komme, so begründete es unsere Uneinigkeit und Schwäche, so daß Italien die Bente und der Spielball fremder Bölker wurde. Dieses nationale Unglück haben wir nnr dem Papst-thume zu verdanken. Politische Nmldschau. Laibach, 20. Jum. Inland. Der einzige Gegenstand vou Bedeutung, wenn wir von der voraussichtlich uothwendig gewordenen Verständigung mit dem Herreuhause über die Laudwehrcadres absehen, den das Abgeordnetenhaus noch zu erledigen hat, sind die Delegationswahlen. Sie bilden den Gegenstand eifriger Besprechungen in den Clubversammlungen. Im Herreuhause, heißt cs, ist mau sehr geneigt und so gut wie entschlossen, einem Conflict mit dem Abgeordnetcnhanse wegen des Landwehr-gesetzcs ans dem Wege zu gehen. Die Pairs werden das Gesetz in der vom ändern gesetzgebenden Körper stört und die Trümmer des Oberleibes herabgestürzt, aus deu Resten kann man erst auf die Größe des Ganzen schließen. In der Mitte des Felsenbaues über dem Eingang desselben finden wir die geflügelte Sonnenscheibe und deu sperberköpfigen Sonnen-Gott Mandu-Re, dem der größere Tempel geweiht war. Das Ganze gleicht einem orientalischen steingewordenen Märchen, voll Erhabenheit, voll großartiger Würde, einer Burg des Geisterkönigs mitten in dem Schweigen dcr menschenleeren Einöde. Ich stand wahrhaft erschüttert, gebeugt und doch gehoben, mit tausend widerstreitenden Gefühlen in der bewegten Brust vor diesem gewaltigsten Gotteshaus der ganzen Welt. . , In der ersten Halle stehen acht Osirisstatnen, mit gekreuzten Armen, wie gespenstige Wachen, welche das Allerheiligste beschützen. Sie, wie auch die zahllosen, historischen Basrelief-Bilder an den Wänden der sämmtlichen Gemächer gehören der besten Periode altägyptischer Kunst an. Die Decke ist bemalt, nud ebenso frisch wie an dieser, hat sich die Farbe an einem Theil der Sculpturen erhalten. Es ist sehr schwer, nur mit beschlossenen Form annehmen, oder durch einen Redner! bei der Plenarberathung ihr Bedauern aussprechen, daß den Wünschen der Regierung betreffs der Stärke der Landwehrcavalleriecadres nicht entsprochen werden könne. Es streift schon aus Komische, was alles die lieben Ezechen ins Werk setzen, nm ja nur die Aufmerksamkeit der „braven Landleute" auf sich zn lenken. Trotzdem der Reichsrath einen unbeschränkten Credit zur Gewährung unverzinslicher Vorschüsse an die Ueberschwemmten votirt hat, ließ es sich das Prager-nationale Hilsscomitö doch nicht nehmen, an den Landesausschuß ein Premomoria zu richten, worin dieser angegangen wird, behufs Gewährung verzinslicher Vorschüsse an die Ueberfchwemmten ein Landeönothstandöanlehen anfznnehmen. Selbstverständlich hat der Landesansschuß dieses Gesnch unter Hinweis auf die bereits votirte weit ausgiebigere ReichShilfe abgelehnt. Aehnlich erging es dem städtischen Hilsscomitö mit seinen Subventionen für die Bezirke Nachod, Braunau, Politz und Laun. Die dortigen BezirkSvertretnngen sandten nämlich die ihnen übermittelten Unterslntzttugsgeldee znrück, mit dem Bemerken, daß dort keine solchen Schäden vorgekom-men seien, daß man fremder Unterstützung bedürfen würde. Der Schwerpunkt der Dinge in A g r am ruht jetzt in den Ausschüssen, welche vo.i beiden Parteien behufs Auffindung eines billigen Ausgleiches nieder-gesetzt worden find. Beide Parteien sollen sich über die Zahl der Vertreter in dem ungarischen Reichstage, ferner in der Regnicolar-Deputation einigen, welche mit der vom Pester Reichstage entsendeten Deputation die Revision des kroatisch ungarischen Aus-gleichsgesetzes in den vom Ministerium Lvnyay der Discnssion bereits preisgegebenen Punkten vereinbaren soll. Da beide Parteien sich im Landtage so ziemlich das Gleichgewicht halten, so ist das Zisferverhältnis für die Vertretungen leicht gefunden. Die Klippe für die Fnsions-Verhandluugen zwischen den beiden Parteien bildet die Verisications- nnd die Aemtersrage. Bezüglich der ersteren wirkt noch der Eindruck des letzten, erbittert geführten Wahlkampfes nach; in der Aemterfrage erschwert dcr aller objectivcu Erwägung spottende Egoismus die Verständigung. Hemmend wirken natürlich auch die Einflüsse der Extremen auf beide» Seiten; nnter den Unionisten sind dies Jene, welche ihrer Begeisterung für die Union mit Ungarn dadurch Ausdruck zu gebcu suchen, daß sic die in Kroatien noch bestehende österreichische Gesetzgebung mit dem Verböezeauismus vertauschen wollen, unter den Rationalen Jene, welche dcr Südslaverei huldige». Anstand. De» 17. Juui werden sich die Ele-ricalen schwarz anstreicheu. Mit eiuer Majorität vou 82 Stimmen ließ der deutsche Reichstag die Regierungsvorlage gegen die Jesuiten wegen zn dcr Feder ein klares Bild der altägyptischen Baukunst zu geben, ohne den Pinsel zur Hilfe zu habe», weil die Wundermouumcntc alles in Europa denkbare Maß überragen. An der breiten Seitenwand dcr ersten Kammer sehen wir Ramses auf seinem Siegeöwagen, gefolgt vou einem Löwen, mitten in die Reihen der Feinde dringen, wir sehen ihn, immer in kolossaler Figur ausgeführt, im Einzeln-kampfe feinen Feind unter die Füße tretend, ja in einigen Gruppen hat der Künstler in unvergleichlicher Raivität den Moment aufgefaßt, wo der Held eine» ganzen Bündel feiner Gegner zugleich bei den Schöpfen faßt, um ihnen den Garans zu machen. Die mangelhafte Perspectivein der Zeichnung läßt die Scene fast wie einen Kampf mit einem Ungeheuer erscheinen, das auf einem Leib sechs Köpfe und zwölf Hände sitzen hat. Mit wahrer Genialität aber ist auf allen diesen Geschöpfen der Racenunterschied zwischen den Persern, de» Negern und den übrigen unterjochten Völkerschaften ausge-führt. In langen Zügen werden dem König die besiegten Fürsten vorgeführt, die ihm demüthig dir reichen Gaben zu Füßen legen. Nicht nur Gold, > milder Behandlung des staatsgefährlichcn Ordens salleu und beschloß dagegen, wie die Vertrauensmänner der liberalen Fraction beantragt hatten, die vollständige Aushebung aller I e sn ite n klöster im deutschen Reiche und die Ausweisung aller nicht in Denschland geborenen Mitglieder der Gesellschaft Jesu. Auch ihr gelobtes Vand Hessen-Darmstadl werden die Jesuiten somit räume» müsse». Die Reichs-regiernng hatte im Reichstage ans der Annahme ihrer ursprünglichen Vorlage nicht nnr keine Cabinets-srage gemacht, wie ängstliche Gemüther befürchtet hatten, fie machte vielmehr indirect den neuen schärferen Entwurf zu dem ihrigen, indem sie keinen einzigen Pnnkt desselben bekämpfte, (jni taest, conssn-tirs viästnr; daher dürfen wir auf baldige S»nc-tionirng des beschlossenen Gesetzes und Inkraftsetzung desselben hoffen. Vorher freilich muß erst noch die dritte Lefuug des Entwurfes abgewartet werden; unter den obwaltenden Umständen ist sie aber nicht viel mehr als reine Formsache. Die gestern von uns gemeldeten Details über den Stand der zwischen Fr an kr eich nnd Dent s ch-land schwebenden Räum nngs - Verhandluu -gen werden auch von dem Versailler Eorrespondeu-ten der „Jnd-pendance belge" bestätigt. Derselbe fügt nur noch hinzu, die deutsche Regierung hätte für den Fall der früheren Zahlung der ganzen Kriegs-ertschädignng auch die gänzliche Räumung der oceu-pirten Departements zngestanden. Derselben Quelle zufolge soll das Versailler Gouvernement die Absicht haben, von diesem Zugeständnisse derart Gebrauch zu machen, daß mit der im Monat December dieses .Jahres zu leistenden Zahlung Einer Milliarde die Räumung der Departements der Marne nnd der Meurthe-et-Moselle erwirkt würde. Die zweite Zahlung soll dann im Monate Februar l873 in der Höhe von zwei Milliarden geleistet werden und die vollständige Räumung aller noch occupirten französischen Landestheile, vier Departements, zur Folge habeu. Wenn die deutsche Regierung hierans nicht eingehe» sollte, so würde die Occupation von Belfort und dcr Departements dcr Mcusc nnd dcr Bogcsen nicht vor dem Jahre 1874 ihr Ende errreichen können. Die Rechte scheint ihre Absicht, ThierS durch eine Deputation privatim über seine Beziehungen znr republikanischen Partei zu interpelli-reu, offenbar unter dem Eindrücke des günstigen Standes der Räumungsverhandluugeu, aufgegeben oder mindestens verschoben zu haben. Bisher liegen wenigstens weder briefliche, noch telegraphische Nachrichten über das Ergebnis dieser sonderbaren Interpellation vor. Allerdings soll Thiers, der „Opinion Nationale" zufolge, in- einem Punkte doch nachgege-beu haben und nun geneigt sein, den über die Unbeständigkeit der Staatsgewalt beunruhigten Politikern eine Beruhigung zu verschaffen. Derselbe Perlen, Elephantenzähne, auch lebende wilde Thiere: Löwen, Panther, Krokodile, Giraffen und andere Bewohner der Wüste werden herbei gezogen, «M den Siegeszng zu verherrlichen. In der kleinere» Kammer des Allerheiligste», die über zweihuudc^ Fuß tief iu deu Fels gegraben ist, sitzen in ei"" Wandnische vier Göltergestalten, mit Meuschen- u>'d Thierköpseu, leider theilweise vou Vaudalenhändcn sehr beschädigt. Ehe wir iu die duukleu SeitenkaM' mcru dringen können, müssen wir uns den Ra">" erkämpfen gegen die zahllosen Fledermäuse, die, von« Lichte unserer Fackeln aufgescheucht, wie sinnlos uuS entgegen flatternd, überall anprallcn. Sie verpesten die Luft mit ihren Excrementen, die dichten Schichten an der Decke hängen. „ In deu uuregelmäßigeu, tief in den Fel hinein gearbeiteten Seitenkammeru fiud Opferscen von wnnderbarer Schönheit. Tagelang kan» verweilen in dieser tausendjährige» Bildergau und immer wird man Neues entdecken. (Fortsetzung folgt.) werde nämlich, schreibt das erwähnte Blatt, unter Zustimmung der National-Versammlnug Grevy als derjenige bezeichnet, der im Falle seines Rücktrittes die Geschäfte zu übernehmen Hütte, ohne einstweilen irgend einen ans eine solche Anwartschaft Mweisendeii Titel zn dem des „Präsidenten der Ewnal-Versammlnng" hinzuzufügen. Wie man officiöserseits dem „U. A." von Lien aus schreibt, wurde eine Anregung der englische,, Regierung zu einem gemeinsamen und identische» Schritte der Pariser Vertragsmächte in Bukarest, um endlich den rumänischen >>ude>,Hetzen ein Ziel zu setzen, von Wien ans sofort, mit dem Ausdrucke der vollen Bereitwilligkeit beantwortet, sich jedem Schritte und mit aller Energie ^ugeiellen zu wollen, der in der cnigedeuteten Rich-""g.en,geleitet werden sollte, vorausgesetzt aber, daß an s,ch E voraus entschließen würde, es eventnell - " blg^ii Mahnung, die sich seither als voll-I ai,d,g fruchtlos erwiesen habe, nicht bewenden zu "üeii, sondern dieser Mahnung uiithigcufalls einen unmittelbar zwingenden Hintergrund zu geben. Falls der noch nicht beendete schriftliche Gedankenaustausch ^ mündlichen Verhandlungen Anlaß geben sollte, wurden dieselben nach dem Vorschläge Englands iu London geführt werden. Die Ausdehnung, die der Car l i st e n - A u s-st an d in Spanien trotz Amorovieta neuerdings gewinnt, flößt der Regierung ernstliche Besorgnisse em. Die ganze ^Garnison von Madrid ist „ach dnn Jn>urrections-Schauplatze beordert worden und ein Milizcorps von zweitausend Mann Freiwilligen hält nun allein die Ruhe iu der Hauptstadt aufrecht. " Zur Tagesgeschichte. — In dem Zanke, welcher zwischen den alt-ezechischen und den jungczechischen Blättern wegen der Sammlungen für die Ueberschwemmten sortdauert, kom-s "anienllich in den Journalen auf dem Laude, ^ andalöse, das föderalistische Parteileben charaklerisi-, e Vorfälle zu Tage. Ein jnngczechischss Organ EAt neuerdings allerlei Schwindeleien bloß, zu welchen >e letzten Wahlen und der feudale Chabrns Anlaß ge-Zebeu. Skrejschowsky habe für feudale Rechnung Zwei landtäfliche Güter des Baron Löwenthal gekauft Und den Umstand, daß sie auf seinen Namen geschrieen sind, benutzt, um sich als Besitzer zu geriren, wenn ^ Feudalen den Wiederverkauf der Güter wünschen, ogegeu erklärte er sich als Scheinbesitzer, wenn die in Ehabrnsgeschästen verwickelte Hivnostenska anka die Zahlung der von ihr geleisteten Kanfbeträge k-»" Filter fordert. Die jungczechischen Journale dro-^ch>v?" ^"^chtsloser Enthüllung aller Details dieser s.^Ein alterWitz alsHei ratsstifte r. der ^.preußische Officiere wetteten neulich darauf, daß beka ^ ">i Stande wäre, eine nn- ""^»dige junge Dame anzureden, ohne iu m ".^inzufallen." Eines Tages gingen beide Herren ^kgaut " Linden spazieren und sahen zwei Da djb ^^idete junge Damen auf sich zukvmmen. schieb von ihnen auffallend schön war, so ent- hera>r °">e Ossicier schnell, trat an die Damen Fraul^n um Verzeihung gnädiges wage - gn . ^ Eie uubckanliterwcise auzureden enischüldin?" ^ "'"ß "nen Gruß bestellen, und das denn der 6' hoffentlich." — „Von wem kommt — „Von Heinrich Heine; dieser grüßen.'» Di- - diose schaust, sag', ich laß sie sprach n,i, ^ Dame lachte, gerieth in ein Welche Braut Dssicier und ist jetzt — seine glUck- zuela war Stadt Caracas in Vene- d^achescene ^ ^ Schauplatz einer unerhörten einigen ^ ^usischisser, namens RäSworlh, stieg «Ne», OM vor den Bewohnern deö OrteS in w Verbind Stricke mit dem Boden Lustschiffer "2. Tages bat der »am n« M Hand einer reizenden Spanierin Angelrna M., und erhielt sie auch. — Diese Heirat brachte einen jungen Mulatten zur Verzweiflung. Daniel Figuolo — dies sein Name — war in die Dame in hohem Grade verliebt, welche, man muß es sagen, ihm einige Hoffnungen gemacht hatte. Nunmehr aber kannte die Verzweiflung des Unglücklichen keine Grenzen mehr. Seit dem Tage der Hochzeit versäumte er keine der Vorstellungen des Luftschiffers, in der Hoffnung, Diejenige zu sehen, welche ihn so gänzlich verlassen. Endlich kam der ersehnte Tag. Angelina bestieg ebenfalls den Nachen und ihr Gatte traf eben die letzten Anordnungen, bevor er die üblichen Worte sprach: „Lasset die Stricke nach!" In diesem Augenblick sprang Daniel ungestüm in den Nachen, an dis Seite der jungen Frau, und mit einem raschen Mcsserschnitt kappte er den letzten Strick, welcher das Luftschies hielt. Der Ballon erhob sich. Die Scene war schrecklich. Mitten unter den Rufen der Ueberrafchung und des Schreckens der Menge raufte sich Räsworth die Haare, während der Mulatte die Ballastsäcke aus den Nachen warf, um das Aufsteigen in die Luft zu beschleunigen. Allein die Scene sollte noch schrecklicher >ich gestalten. Daniel streckte, sicher seiner Beute, die Arme nach seinem Opfer aus. Allein Angeline stieß ihn heftig zurück und stürzte sich endlich, an einem Strick sich haltend, über Bord des Nachens herab? Was ist geschehen? Kein Mensch weiß es. Der Ballon verschwand in einer Wolke. — Der „Hauptfehler" der Franzosen im letzten Kriege. In schweizerischen Zeitungen macht folgende Geschichte die Runde: Ein bekannter Staatsmann der Schweiz saß jüngst im Kaffeehause in Nizza uud hörte französische Offiziere Uber die Fehler im letzten Kriege streiten. „Der Hauprfehler war," sagte einer, „daß wir die Schweiz besetzt haben; wir hätten die 80.000 Mann anderswo besser brauchen können!" — Der Schweizer wollte ein Rad schlagen, als er das hörte. „Glauben Sie denn wirklich," fragte er, „daß Ihre Landsleute die neutrale Schweiz besetzt haben? Sie sind ja hinüber gedrängt und von uns interuirt worden! — „O," j antwortete man ihm, „glauben Sie auch an das Märchen und daran, daß 80.000 Franzosen sich unfreiwillig inlerniren lassen?" — Bei Gelegenheit des Todes des Marschalls Vaillant ist man wieder ans die großen Gehalte der Großwürdenträger des Empire zu sprechen gekommen. Der verstorbene Marschall bezog vom Staate jährlich 268.000 Franken; nur einer hatte mehr als er, nämlich der verstorbene Troplong, dessen Gehalte 356.000 Franken betrugen. Rvuher hatte 188.000, Mac Mahon jetzt als Oberkommandant der Versailler Armee 225.000, die Marschälle Bazaine, Canrobert, Baraguay d'Hilliers und Negnault de Saint Jean d'Angely 200.000, der General de Goyon 197.000 und die Generale Flenry und Edgard Ney jeder 149.000 Franken rc. Dabei war der Kaiser äußerst großmüthig, und da außerdem große Summen Geldes auf alle mögliche Weise gewonnen wurden, so ist es am Ende begreiflich, daß Biele die guten Zeiten des Empire bedauern. Local- und Provinzial-Bugelegenheiteri. Local-Chron!. -— (Säugerausflug »ach Veldes.) Der Männerchor der philharmonischen Gesellschaft macht Sonntag den 23. d. M. einen Sängerausflug nach Veldes in Oberkrain. Die Direction der k. k. Kronprinz-Rudolfsbahn in Wien hat mit nicht genug anzuerkennender Bereitwilligkeit Uber dis vom Ausschüsse des Männerchores vorgestern gestellte Bitte im telegraphischen Wege die Bewilligung eines 50"/^ Nachlasses von der FahrgebUhr sUr die 1. und 2. Wagenklaffe sUr alle Theilnehmer bekannt gegeben. Die p. t. unterstützenden Mitglieder der Gesellschaft und sonstige Musikfreunds, welche den Ausflug mitmachen wollen, belieben die Legitimationskarten zur Bahnfahrt (Laibach-LceS), giltig sUr den 23. und 24. Juni, beim Vereinscassiec Anton Cantoni (Hauptplatz Nr. 13) oder bei Hrn. Franz Fink (Sternallee) ehestens zu beheben. FUr gute Verpflegung und Unterkunft der Theilnehmer in den Gast- häusern in VeldeS wird Sorge getragen. Die Theilnehmer am Ausfluge versammeln sich Sonntag 6'/» Uhr früh am SUdbahnhofe. Die Rückfahrt kann nach Belieben Sonntag abends oder Montag angetreten werden. — (DerStrike derTifchlergesellen) ist nur ein theilweiser. Viele sind an der Demonstration nicht betheiligt, namentlich die vom Lande zugereisten Gesellen arbeiten fleißig fort. — (Prämien für krain ische Alp en-wirthe.) Das H. k. k. Ackerbauministerium hat zur Prämiirung ausgezeichneter Alpenwirthe in Krain den Betrag von 1000 fl. gewidmet. Jene Alpenwirthe, welchen ihren Alpenbesitz cnltivirt, beziehungsweise verbessert haben, können bis Ende September 1873 um Verleihung einer Prämie bei der k. k. Krainer Landwirth-schastsgesellschast einschreiten. — (P r e d i l b a h n.) Aus früheren Mittheilungen ist bereits bekannt, daß die Ausschußverhandlungen im Abgsordnetenhause Uber dis Predilbahn zu keinem Abschlüsse geführt, sondern sich im Sands verlaufen haben. Es wurde zwar versucht, in der letzten Sitzung des betreffenden Ausschusses eine Kundgebung herbeizusühren, welche den Aufschub der Beratungen gewissermaßen motiviren sollte, aber ohne Erfolg. Von einem Ausschußmitgliede wurde nämlich der Antrag gestellt: Der Ausschuß fordere die Regierung auf, bei der Verwaltung der Südbahn zu bewirken, daß sie der Rudolfsbahn gestatte, unmittelbar auf dem Bahnhofs in Triest Güter zu verladen und auf ihre Strecken zu verfrachten. Diesem Antrage, scheint es, lag die Tendenz zu Grunds, daß, wsnn ein solches Uebereinkommen erzielt wUrds, dadurch der Zw:ck einer der SUdbahn zu schaffenden Concurrenz-Linie, die Rudolfsbahn in unmittelbare Verbindung mit dem Meere zu setzen, ohne eine solche selbständige Linie erreicht würde. Gegen diesen Antrag erhob jedoch der Handelsminister Dc. Banhans dis Einwendung, daß er wohl eine Resolution des Hauses zur Richtschnur für seine Thätigkeit nehmen könne, aber nicht eine Resolution des Ausschusses. Auch machte er geltend, daß es ja der Rudolfsbahn unbenommen bleibe, mit der Südbahn wegen eines solchen Übereinkommens in selbständige Verhandlung zu treten. Die Regierung werde dann ein solches Uebereinkommen lediglich vom Standpunkte dir staatlichen Interessen zu prüfen haben. Infolge dieser Einwendung wurde auch die beantragte Resolution nicht einmal zur Abstimmung gebracht, nnv man begnügte sich mit dem stillschweigenden Beschlüsse, in dieser Session keine Sitzung mehr zu halten, sondern die ganze Verhandlung über die Predilbahn erst in der Herbstsession wieder aufzunehmen. — (Aus dem Anitsblatte.) Concurs zur Besetzung der Hilfsämter - Directions - Adjunctenstelle bei dem Klagenfurter Landesgerichte. Gesuche bis 30. d. an das Präsidium dieses Laudesgerichtes. — Concurs zur Besetzung einer Forst-Commifsärsstelle in Dalmatien mit 600 fl. Gehalt und 400 fl. Pauschale, Gesuche bis 1. Juli l. I. an die k. k. Statthalterei in Zara, und einer Kanzelistenstelle mit 500 fl. Gehalt beim k. k. Bezirksgerichte Gurkseld, Gesuche bis 3. Juli l. I. an das Kreisgerichtspräsidium in RudolsSwerth. Wirtschaftliches. (Das Chloroform in Anwendung auf die Bienen.) Gegen die Bienen wurde lange Zeit durch den Raubbau des Abschwcselus und so manche andere Misgrisss gesündigt, und auch noch jetzt sind die Fortschritte der neueren Zeit in Haltung und Pflege und besonders auch in zweckmäßiger Einrichtung der Stöcke noch nicht überall hingedrungen. ES wird keines Beweises bedürfen, daß die „arbeitsame" Biene, dieses so nützliche, durch sein ganzes Gebahren einen hohen Grad von thierischer Intelligenz (nicht blos bewußtlosem Naturtrieb) verratheuds Geschöpf, trotz seiner Kleinheit und Unscheinbarkeit, eines Schutzes ^egen zwecklose und zweckwidrige Eingriffe in sein Leben und seine Lebenszwecke in hohem Grade wUrdig ist. In Bezug auf die schonende Behandlung der Bienen folgendes: Die Anästhesirung (Aufhebung der Empsinduugsthätigkeit) als Schutz gegen Schmerzen, welche in unseren Tagen in der Chirurgie eine so große Wohlthat für den Menschen geworden ist, wurde in der Bienenzucht längst schon durch Tabaksrauch und andere Mittel angewendet, jedoch mehr in der Absicht, den Bienenvater gegen die Stiche, als die Bienen gegen Quälerei zu sichern. Es waren jedoch die bisherigen Mittel mehr oder weniger unzulänglich und peinigend und in der Hand eines Unerfahrenen für die Thierchen sogar oft verderblich, daher die Anwendung des bei dem Menschen so sicher und schnell wirkenden Chloroforms sehr nahe liegen mußte. Daß das Chloroform auf die Nerventhätigkeit bei den Jn-secten einwirken werde, wie bei warmblütigen Thieren, einschließlich des Menschen, konnte von physiologischer Seite wol im Voraus angenommen werden. Es verdient daher bie positive Erfahrung, welche darüber in England gemacht ist, desto mehr Interesse auch bei den Freunden des Thierfchutzes, da dieselbe bereits Anwendung in der Praxis nach einem Berichte in dem französischen Journal „Kosmos" gefunden hat. Nach diesem Berichte chloroformirt man jetzt in England die Bienen, um Honig aus den Stöcken wegzunehmen. Man verwendet dazu '/§ Unze Chloroform für einen Bienenstock von gewöhnlichen Dimensionen, für einen größeren */, Unze. Etwa 2 Meter von den Stöcken entfernt wird ein Tuch von starker Leinwand auf einen Tisch ausgebreitet. Darauf setzt man in einem flachen Teller das Chloroform nnd bedeckt dieses sorgfältig mit einem Netze von Eisendraht, damit die Bienen nicht mit dem Chloroform in unmittelbare Berührung kommen können. Sodann nimmt man den Bienenkorb von seinem Brett und stülpt denselben über den Teller auf den Tisch. In weniger als zwanzig Minuten kommen die Bienen in einen liefen Schlaf, und nicht Eine derselben bleibt in dem Honigkuchen, sie fallen fämmtlich auf den Tisch nieder. Man nimmt nun den Teller wieder weg und den Honig aus dem Bienenkörbe, setzt den letzteren an seine frühere Stelle zurück, und bald erwachen die Bienen und beeilen sich, in ihre gewohnte Wohnung zu kommen. Witterung. LaibaL, 20. Juni. NaLts heiter, Morgennebel, vormittags starker Höheu-duust, wechselnde Bewölkung. Südwestwind mäßig. Wärme: Morqens 6 Uhr -s- 11.1", nachmittags 2 Ui r -j- 23.0" 6. (1^71 -1-14.8°; 1870 4- 21.!»°.) B a r o m et e r im Fallen, 733.04 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- 15.9°, nm 2.6° unter dem Normale. Angekommene Fremde. Am 19. Juni. Forstner, Besitzer, Wien. - Pibrouz, Kropp. — Kaiser, Pettau. — Schcga, k. k. Bczirks-Borstehcr. Krainburg. — Adamii, Privat, Littai, - - Ritter v. Gambsbcrg, Post.Secrctiir, Triest — Jaiidrii, Pfarrer, Agram. — Marik, Domherr, Agram. — Eenz, Han dclöm-, Wien. — Inas, Wirlhiu, Fiume. - Frau Mirt, Fiume. — Frau Grebenz, Besitzerin, Grosilaschitz. HH-'I«»»,. Denk, Kausm., Wien. — Gras Grund-mliller, Hersort. — Berger, Kausm., Wien. -- Dnrst-milller, Brllnn. Gherbetz, Wien. — KanS, Wien. — Blcnk, Wien. — Allschul, Töplitz. — Hannapel, Kanfm., Triest. — Graf Mazzuchelli, Mähren. — Frau Ehrcu-reich, Pouovilsch, kiirop«. Libek, Beamte, Görz. — Prall!, Besitzer, Fiume. — Sterle, Psarrcr, Littai. - Thomann, Kausm., Steinbllchl. — MlMcr, Graz. — Kraibich, In-genieur, Marburg. -- Berizza, HandklSm., Görz, Lmibacher, Handels,»., Silli. — Daruik, Kausm., St. Peler, _______________________________ Verstorbene. Den 19. I u n i. Herr Jakob Knhar, Hausbesitzer, alt Jahre, in der Stadt dir. 84 au der Gehiriiliihinnug. ,>>»>,,, ».» , ----..—--------' " "'H Telegramme. Wien, 19. Jniii. (Sitzung dcö Abgeordnetenhauses.) Der Ministerpräsident beantwortet die Interpellation Grocholski's betreffs der galizischeu Re-> solutiou, wie folgt: Die Regierung ist vom Amtsantritte an in loyaler Erfüllung der in der Thronrede ausgesprochenen Absichten für die mit den Interessen des Gesainmtstaateö verträgliche Verständi- gung offen und entschieden eingetreten und hat bis zur Stunde ihr Vermittleraint nicht aufgegeben, nunmehr sind die diesbezüglichen Ansschuß-Berathnngen über die galizische Resolution mit Ausnahme des mit der Wahlreform zusammenhängenden ersten Punktes zum Abschluß gelangt, und es ist das Elaborat zur Bollberathung reif. Zunächst wird es erforderlich fein, dem Reichsrathe und der Regierung die beruhigende Ueberzeugniig zu verschaffen, daß durch die Gewährung der beantragten Zugeständnisse die galizische Resolution definitiv erledigt und hieinit diese Angelegenheit der Absicht und den Worten der Thronrede gemäß wirklich zum Abschlüsse gebracht wird; weder die bevorstehende Reichsrathsvertaguug, noch die bisher von der Regierung beobachtete Haltung vermögen somit irgendwelche Anhaltspunkte zu bieten für die mannigfachen Deutungen und ernsten Besorgnisse, auf welche die Interpellanten Hinweisen. Sodann Delegationswahlen, aus Krain wurden gewählt Poklu-kar, Graf Barbo als Ersatzmann. Telegrafischer Kursbericht der Filiale !>er Steiermark. Escomptebank in Laibach, von der k. k. öffentlichen Börse in Wien am 20. Juni. Vorbörse. 5perz. Metalliqnes mit Mai- und November-Zinsen —. — Sperz. National-Anlehen —. — 1860er StaatS-Anlehen —— Bankactieu . — Credit 343.80. -Auglobank 328.—. — Frankobank —. — Lombarden 205.2Ü. — Unionbank 286.50. — Wechslerbank 321.—. Hypothe-karbauk 210.50. — Vereinsbank 155.25. — Tramway 319.50. — Franco-Huugaria 114.50. — Egipter 172. Die Wein - Licitation bei der Herrschaft I', Stunde von der Eisenbahnstation in Steiermark, allwo über 1000 Gm. Linier als ein Theil vom gegenwärtigen Vorralhe rvther und weißer Weine ans den bekannt vorzüglichen -i«-,-, « NL« e , und anderen guten Weingebirgen von den Jahren 1869, 1870, 1871 reiu abgezogen je 5 Eimer ohne Gebinde wegen Kellerreparatur verkauft werden, wird an nachstehenden Tagen Vormittags 9 Uhr abgehalten und zwar: Am 1. Juli im Keller zu Seitzdorf 1 Stunde von Pöltschach. Am 2. Juli und uöthifleufalls am Nachmittag in den Kellern zn Gonobitz. Am Tage der Licitation ist aus den Kaufschilling! eine größere ü Louto Zablnng zn leisten, der Nest aber bei I der Abfuhr der Weine, welche zwei Wochen in den Herr ! schaftlichen Kellern liegen bleiben können, zn bezahlen. Anf Verlangen werden den Käufern Halbstartin-Gebinde zu Ge-stehungspreisen überlassen. ,358—1) Zu zahlreichem Besuche ladet ein Die Fürst Wiudisch - Griitz'sche Verwaltung. Gm ClMer, für Anfänger vorzüglich, 6octavig, ist billig zu verkaufen iw Frikvrich'schen Hanse Nr. 13, Hauptplat;, 1. Ltock. (362-2) Lai lkdiulei M>-, M«- M 8MHN», Kai-l8bLl!6i- ?a8iil>6n unl! 8Llre. I/., -g Durei, beius üusssrgevöbulied ILltt 18 »»»LU« Iieilsamö Wirkung in eiosr Nsugk vou kAIen 8tebt das urMirlielie von SL,»!!->>«oben au äsr Reibe allor >»«,, IkSliiv» Lesouclsrs bei Krsnlrlieiteu <>es I7Ir»jxv»»8, äos I»>,äsr , , der 71 i!äer der it i»i»»-O, äsr bei äsr it, bei sei»«»» äsr 6sbLriuutter ullä bsi ist äsr Osbraueb äsr > «8«» « vor alleiu /u swxfellleu. nimmt äL8 ru Raus aut' äissslbe >Vsi86 als um Lrullnsu. Oie Asvölillliebs Dosis ist ^eäsn LlorZeu sius I?Is8eb^ äis niLU vLrm oäsr irult mit 2visebkllrüuweu vou 20 Muutsu tri»!rt, >veuii möZIieb unter einem 8p» AsrZLvg iu äer krsisu I^utur, oäer uuob xu Haus, oäsr im Lett. Dm äie xurgirsuäs >Virkuug äss ru vsrstLrlieo, virä äemsslbsu siu Hiselötksl üugsküzt. Luit xsbruuebt ist äus ^1 i »»« > !» It vou It-rr-iskrr»! mebr Luklö8kuä, als vurw. LMNWiÄr Ni We rn IIm86lilL§6n »uä liLäorn !tus äsm Llmsral-Moor>vsrlc6 vou Dlattovi L Lomp. in k'ranLsnsbaä, ul8 Lrsutrruittsl kür Lisen-NoorbLäer unä ru Vor-uuä Mebkursll kür äiese iw Hause Iioebgssebütrt, überbsupt anxsreigt bsi ulleu vbroinsoken Kranlc-beitsrustünilen, in wslebsn Llutsrmutb. mungel-bsfte Liutbilüung, Lrsebluffung ller Organe uncl 6e-«ede, llurniecierliegenlle Innervailon, Irügkeit in lleu Funktionen als Drsaelis oäer folgen suktrsteu. Oitz88liüd1tzi' 8rlu6i'I)i'iiuu „König lltto's Quelle" bei KsrlsdLä (äer osterreiclüscbe Leiters). I>» I liiisr. I'üßlioli irisel, gelullt, üu bsLisbeu äureb äis 0io8!,IiI>I>I«;r Ik>»»»o»v(>r»vultu»x Alattoni L Lnttll in Kailkbiul. Lrosebürsu, kreiskoursuts sto. gratis. Eigens ^isäsrlaxe in A. (221 — 10) Das gefertigte Comitö zeigt dem p. t. Publicum hiermit an, daß der Schwimmponton an der Laibach Heuer wieder ausgestellt und bedeutend erweitert wurde und die Bade-Saison mit heutigem Tage eröffnet ist. Die Abonnements-Gebühr betrügt: Für die ganze Saison...................4 fl. Für je 12 Büder........................I fl. Außer-cin wird auch von einem Kchwiiniii-Meistrr Unterricht rrtheilt, und ist hic-siir außer !>er Abonnements-Gebtthr noch ein Äetrug vou 2 sl. zn entrichten. Abonnementskarten siud iu der Buchhandlung v. lilviilin») !- L Uaittderx in der Steruallee zu haben. (359—2) Laibach, den 18. Juni 1872. vs.L Lomliö. Wiener Börse vom 19. Juni. ^ «»»»»»ron-l». ! Geld War- j ! Geld W-« 1»erc.Si«nte. öst.Pa«. ^ 7g Hvp->rb.>«alll . ^ Ü4.7S dto. dko. <7u 10 78 LO 5vse vov 1854 . . <<6.50 97 „ ^ j öose von 1860. 2LN-,' 104.20 104^40 ^^d..(Ses. zu-oo Ar. 115.75 Lose von 1860. ^ün!:. 125.50 126 —I "0. Bon- 6pj-Bal)r> 248.25 248.75 181.75 182.25 354. 355 Siebend. «Liseuvüin' L-kaatSbahii.... — rLLs.Kranz>Ioses§d. 212.75 2t8.25.^"^^'-^A.-, «alk..«arcie. »«.- l««.5o r««»»» »« P>- iov st. ü. ik. i?l .7» L^'».»Lao,PsIS.->K!< zu IM ft. ^M. . Lricfter IUU fl. LM. d!v. SU fi. ö.w. . Qs-n-r . io fl. o.W Salm . , «u . Palffv . , 4V . I00N. ^lsöid ffiu-n. Balm !?k»otv. ttattou. S.W.v-rlolld Urig. Bod-.ürcdriaiist -r.> ^ S!».7s> 'Io. I» !>^> I. > r>^.7.'> St>. M.' ss.bo 4L -! »0.- iS »s. rüb« 16- I4.SV 17- IöS° »4^0 !>4 ", " ^ .IS S« 4S »0 »SV S.S7 8.94 166 7.,,66.50 10^ 75!110.- voo Jgn. v. ^lein«a,r » Fed. V»«brrg iv Lorda^ Verleger und für die Redaction veranlworlltch: Olt »war ^