Taibacher ZeiMng. ______^--------------»^--------^ssä^ Dinstag deZ i?. April 1821. ^ ^ Armcc.Nc>c!'rii)tcn. Lnidach dcn ü, Aprü »»21, ^ie Revolution in Piemont bat gleich nach ihrem Beginnen dic Absichten ihrer Urheber getäuscht. Sie hat-teu'sich thörichter Weift geschmeichelt, daß in dem Au« gcndlicke, wo die k. k. Armee gegen Neapel vorrückte, und wo aUc Vlickc ausschicßcnd auf den Ausgang dieser Operation gchcftct schienen, ihr plötzlicher treuloser Ausstand alle Rathschläge der verbündeten Machte verwirren und alle ihre Kräfte lä!,men würde. Sie wußten und ahndeten nicht, daß man auck auf diese neue Fre-vclthat vorbereitet irar, nnd d«ß in wenig Tagen alle Maßregeln ein^cleicet styn würden, dic il^en Erfolg vereiteln musitcn. Ihr Urtheil war bereits gesprochen, «ls sie noch in ihren ersten hochmüthigen Proklamationen dic Eroberung von Italien ankündigten. Das Vorgeben eines österreichischen InvasionS-Pla-nes war eine zu handgreifliche Erdichtung, und die Ausrufung der spanischen Konstitution cm zu abgenutzter Kunstgriff, um das picmontcsiscke Volk zu bethören. Die überwiegende Mehrzahl dieses Volkes, dic Gesammtheit des Savoyischen, blieben taub gegen die Stimmen der Vcrra'ther- Einige verführte Bataillons verdrängten dic königlichen Behörden aus Genua, ohne auch dort auf das Volk wirken zu können- Das Land genießt fortdauernd der größten Ruhe, und sieht mit Sehnsucht d^m Augenblicke entgegen / der seinen alten glücklichen Zu-stand von neuem befestigen wird. Durch die Festigkeit des Herzogs von GenevoiS «nd die letzten Schritte des Prinzen von Carignan, wurdel'. die "Anhänger der Revolution vollends aus der Fassung gebracht. Die zu Turin gebildete Negicrungs' Iuma erkannte selbst den Abgrund, vor welchem sie stand, und suchte Verhandlungen, anzuknüpfen, deren einziger Zweck die Rückkehr der Ordnung war. Die Wünsche aller Gutgesinnten begleiteten diese Verhandlungen. Die Gewalt allein, womit einige Hundert cnt« schiede, er Verschwör«, welche die Citadelle von Turin 5°",!anvtcn, die Einwohner du'ser Stadt b^droh^ten, und eine ähnliche Gefahr von Seiten der in Alessandria rc^ gierenden Rebellen haben sie bibher fruchtlos gemacht. Die ihrer Pflicht und ihrem alten wohlerworbenen Ruhm trcu gebliebenen piemontesischcn Truppen hielten Novarc, beseht. Dem General Latour war von dem "HerzogVvon Gcnevois der Oberbefehl über dic königl. Armee mit ausgedehnter Vollmacht anvertraut. Der k. k. kommandircndc General in der Lombardcy hatte, gleich bey der ersten Nachricht vom Ausbruch der Verschwörung gegen den König von Sardinien, alle ihm zu Geboth stehenden Mittel zur Vertheidigung der ihm anvertrauten wichtigen Gränze ergrissen. Alles, was .Entschlossenheit, militärische Besonnenheit und Kennte niß des wahr«'« Staudeoder Dinge vermag, wurde von dcm Grafcn von Vubna mit der ehrenvollsten Thätig-, kcit betrieben, und von den t.k. Untertanen, deren Stimmung und Betragen in diesem bedeutenden Augenblick alle falsche Hoffnungen der Fcinde zu Schanden machte, unterstützt/ In wenig Tagcn stand cin österreichisches Heer zu jeder Operation, bereit, auf der Linie des Ticino. Der Hauptzweck der Rebellen zu Alessandria war darauf gerichtet, diesen Kern der piemontesischcn Armee zu verführen, oder zu vernichten. Der Oberbefehlshaber der kömgl. sardinischen Trup: pen, hatte eine Bewegung gegen Turin beschlossen. Er rückte am 4. April bis Vercelli vor, welches er von den Rebellen bcfcht fand. Da der General-Lieutenant Latour sich ohne unmittelbare Nothwendigkeit nicht in cin ungleiches Gefecht einlassen wollte, so zog er sich am 5.auf Novara zurück. Die Insurgenten glaubten nun die Auflösung der königlichen Armee durch einen mit überlegener Macht gegen Nova ra selbst gerichteten Angriff dewirken zu können. In diesem Äugenblick »er-, langte der könial. sardinisän» Ober-General die Unterstützung der k. k. Armce. Der F. M. L. Graf von Bubn a war bereits vun dem Herzoac von Ge n cvois dazu auf-gefordert, und von Sr- Maj. dem Kaiser bevollmächtiget, sie zu leisten. Beide Generale kamen am 6. und 7. über die gemeinschaftlich zu ergreifenden Maßregeln üb.'-° ciu. D>< abgebrochene Brücke von Buffnl.or« wuroc 128 in der Nacht vom 7. auf den 8. wieder hergestellt, und die k. k. Truppen^ gingen in derselben.Nacht, mit ihren Batterien, über den Ticino. Zu gleicher Z^it erließ der F. M. L. Graf Bub na die beiliegende Proklamation an die Piemontcser. Das Resultat kiner so schnell als glücklich ausgeführten Operation ergibt sich aus dem eben eingelaufenen beiliegenden Bericht. Beilage Nr. ». Proklamation des k. k. Feldmarschall'Lieu- tcnants Grafen von Bub na. Piemonteser! Die k. k. Armee hat in Folge der feindseligen Bewegungen des Lagers von Alcssandria den Ticino über--schreiten müssen. Der Zweck dieses Marsches ist kein anderer, als die Armee Eures Königs zu unterstützen, und jeden gegen sie gerichteten Angriff abzuwehren. Diese Stellung muß allen denen Vertrauen ein» stoßen, deren Treue gegen ihren rechtmäßigen Sou-verain durch Ereignisse des Augenblicks r.'.cht erschüt' tert werden kann. Piemontcscr! Ihr werdet in der Hülfe, die wir der königlichen Armee leisten, Eure wahren Freunde und Bundesgenossen nicht verkennen. Ich habe mich mehr alsein Mal in ruhmvollen Ta° gen an Eurer Seice befunden. Unsre wechselseitige Achtung wird uns neue verbürgen. Am Ticino den ö. April 1621. Der kommandirende General in der Lombarden Graf von Bub na. Beilage Nr. 2. Vorläufiger Bericht von der Affaire bei Novara.. Der kommandircnde General hatte aufdie von dem königlich? sardinischen General'-Lieutenant Grafen La: tour erhaltene Nachricht,-daß starke Abtheilungen pie-montesischer Rebellen gegen Novara im Anzug waren, den Entschluß gefaßt, diesen, in jeder Hinsicht wichtigen, Punkt vor dem Fcinde zu gewinnen, um sich dann zwi-sa.en demTicinv und derSesia militärisch aufstellen zu können. Die Festung war von einem, dem Könige und der guten Sache ergebenen, plemontesischen Trup, pen-Korps besetzt; allein isolirt und m der Gefahr um« gangen zu werden, fcnr.te sie dennoch, ohne thatige Unterstützung, für das allgemeine Beste verlorengehen. Der kommandirende General batte demnach seit einigen Tagen das Gros seiner disponiblen Truppen um Mailand versammelt. Von Mailand nach Novara sind sieben deutsche Meilen. Am 7. Vormittag ließ dcr kommandircnde General die Truppen nach Magenta und Buffalora abrücken. In Mailand selbst bll>'b,N nur drei Bataillons als Garnison zurück. Bei dem bis-' her bewiesenen loyalen Geiste der Bewohner glaubte man einer größern Anzahl nicht zu bedürfen. Die von dem Feldiuarschall: Lieutenant Grafen vott Lilie nberg angeführten Truppen kamen am 7. Abends an den die Gränze bildenden Ticino. Die bei Pavia und bei A bbia te-g rasso aufgestellten Trup» pen;Abtheilungen hatten den Befehl erhalten, am 8. mic Tageö^ Anbruch, die erste gegen Gruggelo und Valcggia, oie zweite über Vigevano gegen M o r-tara vorzurücken. Sogleich als die früher abgebrochene Brücke über den Ticiu 0 bci B uffalo ra hergestellt war, ging die Avantgarde, unter dem General-Major von Brett schnei der, gegen Novara vor, welchen Ort sie um zwei Uhr Nachts erreichte. Dcr kommandirendc General folgte ihr noch wähl rend dcr Nacht mit dem Gros dcr Armee. Die konigl. sardinischen Truppen hatten sich in un> reckts von Novara, die österreichische Avantgarde links von der Festung aufgestellt. Früh um 6 Uhr griff dcr Feind von Camerian-» auf dcr großen Straße von Vercelli her diese Stel« lung sehr nachdrücklich an. Der schnelle Entschluß und öie wohlgelungene Ve« rechnung des kommandirendcn Generals satten den glücklichen Erfolg, daß er bei dem ersten Kanonenschusse des Feindes mit seinen jubelnden Truppen vor Novara anlangte. Seine Gegenwart war den gutgesinnten Pie« montesern eine neue Anciferung; die Luft ertönte vo» Frcpdengeschr i der Truppen uni) Einwohner, und un> ter diesem erfolgte der Angriff. Trotz des langen Nacht» Marsches rückten die Infanterie-Regimenter Duka, Czatoriskn, uud , Bataillon Rcuß'.P lauen iw Duplir - Schritt die Höhen hinan. In kurzem war der Feind von dem Glacis von Novara, bis aus welches er bereits vorgerückt wär. wählend die königlich lsari?>« nischcn Truppen von den Wällen der Festung mit Ka» nonen und kleinem Gewehr feuerten, zurück getrieben. Er sehte sich unweit Novara hinter der Agogna, und vertheidigte diese Stellung noch längere Zeit, bis er von den königlich-sardinischcn Truppen, unter General Lato ur, in der Fronte, von der Brigade Brett« schneid er in seiner linken Flanke angegriffen, und von Abtheilungen der Brigade Mengen in seiner rechten Flanke bedroht, aua) d»ese verlassen mußce, um sich '« »Ig großer Eile gegen Vercelli zurück zu ziehen, wohin er vl.m den vereinigten Avantgarden verfolgt wurde. Wenn gleich die Zahl der Todten und Verwunde« tcn bei diesen Gefechten nicht groß war, so machte doch de, rasche, vom Glücke so sehr begünstigte Zug der k. k. Armee einen mächtigen Eindruck auf die Gemüther, der manches noch schwankende Individuum schnell der guten Sache zuwendete. Dec kommandircnde General behält sich vor, die Namen aller Tapfern, die slch an diesem interessanten Tage besonders auszeichneten, in seinem umständlichen Beicht (welches wir unsern Lesern unten mittheilen) nachzutragen. Erlaßt den königl. picmontesischenTruppen, die an diesem Taae von neuem bewiesen, daß sie, U< ter guter Anführung, zu den Ausgezeichnetsten ihres Grandes gehören, wohlverdiente Gerechtigkeit wider« fahren. Im Verlaufe des 8- ist die vereinte Avantgarde der picmontcfischen und österreichischen Armee auf der Straße Von Vercelli vorgerückt, hat den Feind überall, wo cr sich aufstellte, geworfen, und ihm einige Hundert Gefangene, worunter sich sieben Offiziere befinden, nebst zwei Kanonen abgcnonnne'. Vom i2. April 1821. Weitere Darstellung der Vorgänge bei der k. k. nach Picmont vorrückenden Armee. Hauptquartier Vercelli, am 9. Apr>l 1821. Im Verlaufe dcs s. wayrte das Gefecht mit den «uf der Straße nach Vercelli sich zurückziehenden Ne-. bellen noch bis spat Abends. Nachdem sie sich zueist bei Cameriano, dann bei Orfengo gestellt hatten, ent-schied ein Angriff, den Major Graf Gatter bürg mit einer Eskadron König England Husaren gegen sie aus-führte, ihren Rückzug bis vorBorgo Vercclli; hier machte auch Rittmeister Souvent, desselben Negi-mcnts, eine sehr glänzende Attaque, die Husaren spreng» tcn mit der etwa 60a Mann betragenden feindlichen Kavallerie, von dem Obersten Lisi befehligt, bis nach Vorgo Vercelli hinein, wo es zu einem sehr Heftgen Handgemenge tvm, nachwclchcmder Feind bis an die Brücke über die Sesla zurückgeworfen wurde. Ei: nige Hundert Gefangene, unter denen sieben Offiziere, und unler diesen der Oberstlieutenant Monzani, einer der Hauptanstifter dieser unglückseligen Unruhen, eine Kanone, uvci Munition» »Karren waren die Trophäen dieses Gefechtes; mchrcre Todte blieben auf dem Playe. Wir hat^n nur Hl.ssirte. Als der Kommandircnde den 9- vor Vercclli d»c Eskadron, von König England Husaren, welche cingehau?n hatt?, musterte, war beinahe lein Mann, der niy. ^>'!>r rder weniger ehrenvolle Spuren trug, daß er m Gefecktc gewesen; der ^oporal C !'e resch hat vier Vlessurcn auszuweisen; trotzdem bereits thätig gearbeitet, und letzterer, nulttansch so wich: tiger, Punkt ist von uns besetzt. Der Gencrallieutenanc Latour erließ gleich nach den Gefechten vor Novara am 8. April die deylicgen-. dc Proklamation, und rückte sodann mit der kömgli« chcn Armee auf Turin vor. Als er am 9. zu Cigliano eingetroffen war, kam in seinem Hauptquartier eine Deputation der Stadt T U'. lln au, mic der Nachricht von der Unterwerfung der Rcgicrungs-Iunra und von der Übergabe der C lta-dclle an die königlichen Truppen. Dieses wichtige Er. eigniß theilte General Latour dem k. k. kommandircn: den General Grasen von Vubna >n dem cocnfalls bey' liegenden Privatschrciden mit. Beilage Nr. ». Proklamation des General Latour. Novara v»m 8. April »L21. Piemontcscr! Es ware übcrflüßig, Euch in Erinnerung zu bru,gen, wa^, ich bisher versucht habe, um cine kleine Anzahl Verirrter, die Euch täuschen, die Euch zu allen möglichen Aufopferungen für eine. Euren Be» dürfnissen , Euren Institutionen, Euren gememschaftlil chcn Wünschen keineswegs entsprechende, Verfassung verleiten wollte, auf den Weg der Ehre und der Pflicht zurück zu führen. Meine Bemühungen waren fruchtlos, und die Rebellen verkannten meine Meinung und den wahren Stand der Dinge so sehr, daß sie, nur noch ION kähner gedacht, es endlich wagten, unter den Mauern Gon Novara alü Feinde zu erscheinen. Die unter meinem Kommando versammelten königlichen Truppen brannten vor Begierde, ihre thörichte Verwegenheit zu strafen ; und unsere alten treuen Bundesgenossen gingen über den Tlcino, um mit uns den Nuhm zu theilen, diesen, unsern schönen Ländern, Wohlstand und Frieden wieder.zu geben, und sie dem durchlauchtigsten Hause von Savoyen zu erhalten. Unsre vereinten Waffen haben in wenig Stunden, und fast ohne Blutvergießen, die ersten rebellischen Truppen, die sich unserm Vorhaben widersetzten, zerstreut. Picmonteser'. Ich habe das Vertrauen, daß Ihr die großmüthige Hülfe zu schätzen wissen werdet, welche die k. k. Armee uns geleistet'hat, um den Thron un-ferS Königs, der nicht erschüttert werden kann, ohne uns Alle höchst unglücklich zu mächen , auf seinen festen .Grundlagen wieder her zu stellen. Die Vertheidiger des Thrones sind ssure Vertheidiger. Eure Frennde; empfangt sie als Brüder und nehmt sie auf, wie die treuen und tapfern Truppen von Novara es gethan, mit dem Frcuc?nn:fe: „(5s lebe der König!" Der kommandirende General in Piemout, Graf Lato u r. Beilage Nr. 2. Schreiben des General > Lieutenant Lalonr cm den Feldmarschall-Lieutenant Grasen v. Bub na. Mein theurer General! Das sehr schlechte Wetter hat meinen Marsch verzögert; im Augenblicke aber, wo ich die Dispositionen traf, um morgen bey guter Zeit mit allen Vorsichtsmaß: regeln Turin zu besehen, erhalte ich cme Depulation aus dieser Stadt, wodurch jcnc Vorsichtsmaßregeln über-stüßig werden. Die gestrig« Lektion hat die Nebellen dergestalt erschreckt, daß sie Turin verlassen haben, und die'Citadelle in den Händen der Nationalgarde geblieben ist, welche sie uns bel unserer Ankunft übergeben wird. Ich habe der Deputation die wohlwollenden und edelmüthigen Gesinnungen bekannt gemacht, wel-. che Ihnen den Wunsch eingaben, daß die' Hauptstadt And ihre Umgebungen von den königlichen Truppen al-lein beseht wurden, indeß sie mit den Ihrigen nicht ein Mal überVerce lli in der Direktion von Turin vorrücken wollccn. Solche sprechende Thatsachen überheben mich ciner Proklamation, wodurch ich meine Mit: dürger aufgefordert hatte, die österreichischen Truppen «ls Freunde zu betrachten. '"!.-Dcvu-taiic'n !",t mir ansaetragen, Il'nen, mein theurer General, ihre Dankbarkeit zu verficht«; und ich, Mein Großer, Guter un> Treuer Nachbar, begleite sie mit dem lebhaftesten Auüdruck der meinigen, auf welche, wie auf meine herzliche Ergebenheit und Freundschaft ich Sie stets zu rechnen bitte. Cigliano öcn 9. April 1621. Latour. Vom ,5. April 182 I. Bericht über die Besetzung von Alcssandria. Hauptquartier Casale den n. April 1821, Nachdem ftw der kommandirende General, Graf Vubna, durch die Affaire bei N 0 vara überzeugt hatte, wie sehr Überraschung anf Gemüther wirle, 5ie oh« uehin ».h^rer Sache nicht ganz sicher sind, beschloß er, diesem (Systeme folgend, seine Armee - Korps durch eine plötzliche Links-Schwenkung schnell um Alessan-dria zu versammeln. Es war dieser Platz die Wiege einer unglückseligen Revolution gewesen, die in wenig Togen ein blühendeo Königreich deöorganisirt halte; er sollte nun auch inr Grab werden. Zu diesem Zwecke hat der kommandirendc General schon ?en ,0. dieses, wahrend er den l'ön. picmontesischcn Truppen , unter dem General Grafen Latour, 5>e Aufgabe überließ, in Turin einzuziehen, dle Vrigade Vrettsch n eid er nach Casale beordert, um diesen änßcrst wichtigen militärischen ^unkt vor dem Fcinoe zu besetzen, der bcreitö von Alessandria ans dahin detaschlrt batte. Dem F. M. L- Grafen V ^ csey, welcher in L u m e b lo eingetroffen war, befahl er, mit allen seinen beiha« benden Truppen, bciOamdio über den Po zu sehen, um Alcssandria von der östlichen Seite einzuschließen. Bereits früher war eine andere Abtheilung von Piacenza aus, über Stradella und Voghero. gegen Tortona beordert worden. Der F. M. 3. Graf Lilie n berg wurde von M 0 r tara in der Nacbt auf Yen n. nach Casale uorgczo. gen, und bei dessen Eintreffen daselbst der Gcncral'Äia: jor Brc ttschneider noch weiter vor nüch San Sal-vatorc. Dcr kommandir. General traf nnt dem Gros seiner TruppcnMorgens in C a sa l e ein ; sonach waren alle oiese Bewegungen den li. u,n 10 Uhr Früh n.i?geführt. Eb wnr der q. Tag nach dem Aufb'.'nche der Trnp' pen aus Mai land. Die Insurgenten hal^y sichvon N 0 var a und T u-. rin her nach A lessa nd ri a zuückgezogcn; sie wurden von demselben An sa l 0 i bcfehligl't, w icher vorzüglich d',c Posaune der Empörung ertönen ließ. Der Pwl-w«? niit Allem auf inchrerc Monate vollkommen vcrsehcuund be. waffner. Es befanden sich darin ,77^anonen und ^ZWurs-geichlihe. Nc>c>, dcmEiser, mit dem diese NütMnd n ^rü er get.andelt und gesprochen hatten, ^war eine längere Vertheidigung vorauszusetzen ; aber die Bedrohung, von allen > Seiten eingeschlossen zu werden, bey dem Bewußtseyn ihrer Schuld, und-der wenige Zusammenhang >n ihrer unsinnigen Unternehmung, mochte sie verleiten, die gänzliche Einschließung der Citadelle nicht abzuwarten. Der bessere Theil ihrer Truppe — es waren i>n ganzen noch ZoooMann — zerstreute sich, und nur m!t 60a, entfloh Anlsaldi anf der Straße ezcgcn Genua; cö warcn diese? größtentheils Studenten, das Korpb dcr M i n erva genannt. i3i ^ Die Stadt nnd Festung A^l e ssa n d«i a ergab sich auf die erste A usfordcrung der V^ltze der österreichischen Arnnt^arde. unter Führung dcö Majors Grafen Gat-. lerl) urg, aus einer ü'skadroi: König von England Hu» »arcn, „cbst sechs Iiigen vom 8t?n IägerbataUlon, die ^o Eclairerrv verwendet wurden, bestehend, und wurde ^cn n. Mittags von den k. k.Truppen besel',t, naHdem sicd der Nest der Garnison, ungefähr noch 1000 Mann, kriegsgefangen ergeben hatte. Den i2.Mittagb hatte der kommandi.'ende General b?s!i,nntt, ,im nntdem gcnzen beihabcnden.^orps d'Ar-w^c seinen Emzug zu halten. Dle^cl>lüssel der Festung A lessanhria »vnrdcn — so wie die auf dem WaU auf-, ^cpfianzte Fahne, welche zum Signale des Aufruhrs^ fü! gan«.Italien h>Utc dienen sollen, mit der Aufschrift: vi>:» ii i^6.— 1 iiilli^«ncl<:n,e,u Italien» — 1» c('5til^i/.lnc>r^ — durch einen eigenen Courier , zu o>.n Füßen Seine« Majestät deo Kaisers niedergelegt. D^r F'- M. L. Graf L ilie u l) c rq ist cuiftiveüen ^uin vftcrr'.''^)>sH>'.'N Gouverneur dieser Festung ernannt. N o- vara. Casale und ?ile.ssandria, die u.nchti<;sten slrateqi'clen Punlte der Gc'gcnd sind'militärisch beseht, u>?d biec»cn I'o v,cccl,nigt di"e sicherste Garantie für die Rnhe dn'seZ Theiles vön Italien. Der kommandirende General wird nun in und'um Ales^'andria den gröLten Theil seiner Truppen zu» sammcn ziehen. ,...,.,., W i e n., Vci der in dem cp-osicn Saale der niederöstelircichil ^chen HH,. Stande vorgenommenen dritte n und letz-, .t c n Ziehung'dcr Lotterie derHerrschaft Gro ß? z d i ä a n und o es Gutes Wattietih /ind heute, als am ersten Tage dieser Ziehung, auf folgende Nummern höhere Geldgewinnstc entfallen: Nr». ,,57,5^8 gewann io,c»c»o fl. W.W. — 7^,409 -^- -» 8,000 — >------ — 72,0^1 —> — 6,aoo —------' — fiü,o57 >— —> Z,ooo — »»—- — iV^,68i--------1,000 —------»' — 25,8 i.ii — —, 1,000 —------ z — 6.',.6H5 — — i,oun —------ — 146,716--------1,000'—------> —^ , i 1,200--------, 1,000 --- ---—. Am z'wMerl Tuge dieser Ztthung: ",-. ,-, ^ Nro. 167,925 , ^ die Her,r,sch,af,t Gxoßzdicka«.gewonnen. Auf'nachstelv"nee brummern sind höhere Geld^Ge >^innste entfallen: Nro. i0/i,tt^3, gewann 2000 fi. 'W.W. -^ 170,2^1--------160a —------' — 91,677---->' iuao —« —^^— »— 25,517 — — I00Q —---' — 75,^0,2----1000 — —— —— 169,7^4 —, -- 1000------- K 0 nigr 5! ch Sardinien. ' Turin, den 5i. Mär;.Da in den letzten Tage verschiedene, im Solde der Rebellen-. Faktiön stehend Schriftsteller sich heftige Auöfalle gegen die Regie er Konstitution die Befugniß, die eigenen GedanlelVlvÄnnt zu »nachen, Bedingungen unterliegen soll, welch« pen Mißbrauch'davon verhüten; Beschließt: I. Die Verfasser, Herausgeber, Drucker und Kupftr> stecher sind, unter den von dcn bestehenden Gesetzen ver; hängten Scrafti-., für die aus den^Mißbrauch der Frei-yett der Presse entspringenden Vergehen verantwortlich. II. Der Herausgeber wird dadurch, daß er den Vcr: fasser, und der Drucker dadurch, daß erden Herausgeber oder Verfasser nennt, von der durch dab Gesek aufer» legten Verbindlichkeit befreit. , !^. Der erste Staatssekretär für die innern Ange, lcgenhcilen ist mir Vollziehung gegenwärtigen DeklctS beauftragt, Gegeben zu Turin am 29. Mär; 1N21. Für.den Präsidenten:, Massinnliano Spinol«» ________^ Dal P 0 z; 0. , F r e m 0 en - A nze iqe. Ä n g e k 0 in >n e >l den, 12. April: So. E>r^ Graf !l,acme Revel de Prelongo, ko'mgl. , s>>r.din. Minisl«, von Nkodena^ ' , ^.- , - Den iZ. Herr Freih. v. Dibitsch, kais. r'uss. Gcperal» Lleutcnant und Chef dcü Gcncralstabes, und Herr Wal-, rauch, kais. russ- ^oersl-.üieutenand, beide von Mohilew. — Herr Franz Vcv,Iac,ua, gymnastischer Künstler, von Wien. — Herr Peter Iusuff, Handelsmann, von Trieft. Den 1^. Herr Nikolaus G*af Mels Colloredo, k. k. ^ Kämmerer und Rittmeister in der Armee, von Görz.— Hcrr Konst. v.Lehmann, kais. russ. Garde-Kapitan, von Wien. — Herr Anton NuSnof, k. k. Fiskaladjunkt in Karl- stadt, und HerrIos. Danelon, Güterdcsitzcr, von Trieft. — Herr Gyika dc Dcsanfalva, TuchUejer.,' auä Ungarn. Abgereiset den 12. Äpr i 1: Herr Edmond Grafde Voi?, kön. französ. Legations» Sekretär, nach Triest. — Hecr Ios. Seide!, Handels-. mann. nach Fiume. Den i5. Se. DurM. Wrst L^nchin, kml. russ. General-Major, nach St. Petersburg. Dcn 14. Herr Grafv. Hoyenwart!?, k.k,.Kämmerer,; Herr Macth. Fortcscu?, kön. großbnt. Marine 5 Kapitän» und Herr Heinrich-Fortcöc^e, kön. grcHbrit. Marine: Ofsizicr, alle nach Wien. — Herr Arthur Middleton, Ma-^ jor ulw Attache bei der Gesandtschaft' der vereinigten Staaten von Nordamerika, am kais. russ. Hofe^nnch Rom. — H c rr Busan. k. k. Land rath , nach Agrain. ,______ Wechselkurs. Am '',. )lpril war zu Wien der,M:lt?t.v,reis de« Vtaatbschuldverschreibungcn zu b pEt. in C.M. 7^/^» Darleh. mit Verlos, v. I.^ 1820, f, ,00 fi. ne pCt. 2ä9 7/9. Vank-Aetien pr. Stück 552 5/8 in CM,° ' . Ignaz Aloys Edl. v. ^leinmayr, Verleger und Redakteur. (Zu Nr. 5'.)