Prävvwkrationk-Preise: Fü r Laibach: •eniid^rig . . R fl. 40 ti. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Mertelsährig. . . 2 „ 10 „ Monatlich . . — „ 70 „ Lai dach er M > t der o ]1: •anjjohtig . . . 11 fl. Haldjiihrig . . . 5 „ MertelMrig. . . 3 „ — !r. 50 . 76 Für Zustellung in« HauS eiertrt= -iahrig 25 ft., monatlich 9 kr. Einzelne Nummern ts !r. Tastblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. «kdadlion Bahnhosgasse Nr. 13^. ®rpcbilion und 3nftrnltn-üureau: »ongreßplatz Vir. 81 (Buchhandlung von 3. v.KleinmayrLg. Bamberg). Znserlionspreisc: gür tic einspaltige Petitzeile 3 Ir bei zweimaliger Einschaltung L Skr dreimal & 7 fr. Insertionsstempel jedesmal 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 264. Al't'itilg, 17. November 1871. — Morgen: Odo Abt. 4. Jahrgang. Dic Moral der Geschichte. I. Alles deutet darauf hin, daß endlich nach laugen gefahrvolle» Stürmen daö Staatsschiff, das schon zu zerschellen drohte, in ruhigeres Fahrwasser einlenken werde. Wir hegen die Zuversicht, daß der erfahrene Steuermann, den der Eigner im Augenblick der höchsten Gefahr mit der Leitung desselben betraut, seine schwierige Mission glücklich erfüllen werde. Wenn irgend ein Zeitpunkt dazu angethan war, einen Rückblick zu thun auf dieses Jahr der Lüge und Bc^assnugsheuchclei, auf die entsetzliche Epoche, dic wir so eben durchgemacht und die eine so erschütternde Wirkung auf alle denkenden Männer deö Jn-und Auslandes geübt, so ist eö der gegenwärtige. Wir können uns zwar das Zeugniß geben, daß wir von allem Ansang an die Umsturzbestrebuugen der föderalistischen Elemente im Reiche als das erkannt haben, als was sic sich schließlich erwiesen, und mit allen Waffen, die uns im freien Worte zu Gebote stauden, bekämpft haben, aber wir stießen anf tausend und tausend Ungläubige. Die Gedankenlosigkeit so mancher Weisen und Afterweisen war daran fchnld, daß so viele mit den föderalistischen Gedau-keu des abgetretenen Ministeriums sich befreundeten und die Befürchtungen vor den Folgen dieser Politik äls bloße Gespcnsterfurcht verlachten. Lange Zeit wurde uns cntgegcugchalteu, Ser in Aussicht gestellte Föderalismus sei nichts, als eine erweiterte Ländcr-antonomic. Man wies mit überkluger Zuversicht auf die Vereinigten Staaten, anf die Schweiz hin, wo diese Staatsreform thatsSchlich ohne Schädigung der Gesamintkrast bestehe; man sprach mit Vorliebe von einer „monarchischen Schweiz," den „vereinigjen Staaten von Oesterreich" u. s. w. Für Oesterreich, hieß es oft, mit seiner so mannigfach geglicdcrcten Be- völkerung, sei dies die einzig vernünftige Staatsform, die mit einem Schlage allen Wirren ein Ziel setzen werde. Weil die guten Leute, aber schlechten Politiker, selbst vom ehrlichsten pariotischen Gefühle beseelt waren, so setzten sie dasselbe auch von allen ändern, namentlich von de» Tonangebern dieser politischen Richtung voraus. Alle Mahnungen, alle Warnungen, die den unabwendbaren Zerfall des Gesammtstaates verkündeten, verspotteten sie als lächerliche lieber-tmbuugcn. Am wenigsten aber wollte es ihnen zu Sinne, wenn man ihnen bewies, der beabsichtigte Föderalismus sei das Grab der freiheitlichen Grundrechte, mit seiner Einführung sei die Verfassung selbst am Ende ihrer Tage «»gekommen. Die Staatsform, welche die Ausgleichsmänner planten, sei nicht ihr geträumter Föderalismus, nicht die möglichst reiche Entfaltung des Volkslebens, nicht die volle Nutzbarmachung der im Volke schlummernden Kräfte, vielmehr der nackte Terrorismus, jene ZwangSform, die ihre verwegene Hand ansftreckt nach der Herrschaft, zur Knechtung und Erstickung, nicht zur Weckung und Belebung der jungen Volkskraft. Nun wir haben nicht nothwendig, alle die Argumente noch einmal der Reihe nach vorzuführen. Im Momente, wo der Föderalismus in greifbaren Umrissen sich zu zeigen begann, als es mit der erheuchelten und erlogenen Verfasfnngsmäßigkeit nicht mehr ging, als die Verfafsungsverletzungen wie Keuleuschläge einander folgten, als die Wahlen vergewaltigt, das Natioualitälengesetz zur Unterdrückung der Deutschen erschienen, das „böhmische Staats-recht" feierlichst anerkannt war, die Fundamental-Artikel die Billigung der Regierung gefunden hatten, da ginge» unseren gutmüthigen Staatsweisen endlich die Auge» aus, und bittere Enttäuschung war ihr Los. Als die Organe der Ausgleichsmänner im ersten Unmuthe über ihre gescheiterten Pläne cs dann selbst unbekannten, daß ihr Ziel kein anderes gewesen, als der allgemeine Umsturz, das vollstän-EhaoS in beiden Reichshälfte», um auf de» Trümmern deS Bestehenden ihre Herrschaft anfznrichteu, da waren die schöne» Träume des Ausgleichs bei allen, die noch gesunder Vernunft zugänglich sind, hoffnungslos vernichtet. Die eine, augenfälligste »nd verständlichste Lehre: daß die föderalistische StaatS-sorm in Oesterreich der Ruin des Reiches wäre, ist, einige Fanatiker ausgenommen, zum vollen Bewußtsein dnrchgedrungen. Diese Lehre werden hoffentlich alle Freunde Oesterreichs, die sich über die politischen Ziele des cjechifch-fciibatcn Bundes klar geworden sind, beachte», wenn au sie die Aufgabe herantritt, dabei mitzuwirken, daß der Staat wieder in feine Rechte eingesetzt, daß die Umsturz bcstrcbuugc» der Föderalisten in die Schranken zurück-gewiesen werden._______________________ Politische Rundschau. Laibach, 17. November. Inland. Nach dein Wortlaute des kaiserlichen Handschreibens an den Grasen Andrassy, welches ihn zum. Minister des kaiserlichen Hauses, sowie zum Minister für die auswärtigen Angelegenheiten ernennt, hat die ReichÄanzlerschaft, die deiü Grafen Beiist verliehen worden, vorläufig wieder aufgehört. Ganz in Ordnung ist nach den großen Krisen nunmehr erst das ungarische Ministerium. Denn in das gemeinsame muß nach dem Abgange Lvnyay's noch ein Finanzminister berufen werden, als welcher Freiherr v. Holzgethan auöcrfchc» ist, aber noch nicht eintreten kann, bis er von dem Vorsitze im Juterimsministerium entbunden ist. Graf Andrassy wird vorläufig die Verantwortlichkeit für dieses Ministerium übernehmen und wurde auch mit dem Vorsitz im gemeinsamen Ministerium betraut. Unser österreichisches Ministerium ist noch immer in der Feuilleton. Einer, der sich rückwärts konzentrirt. Naturwissenschaftliche Studie von F. t>. Masko w. (Schluß.) Begreiflicher Weise fühlt sich unser Held nach so heißem Kampfe nicht wenig erschöpft, auch dauert es etwa 12 Stunden, ehe das neue Kleid gehörig erhärtet. Da er nun weiß, daß cs unter feinen harten Brüdern nicht ungestraft gestattet ist, weich zu werden, sondern daß so ein Weichling von Seinesgleichen ohne Erbarmen gepackt und aufgefressen wird, so ist er klng genug, »och einige Zeit in seiner Eremitage zu verbleiben und, sobald einer von seinem Geschlecht nahe kommt, anscheinend voll Muth und Wnth auf ihn loszustiirzcn, wonach jener gewöhnlich, ohne den Bruder Schlauberger näher au-zusehcn, sofort das Weite sucht. Aber nicht mir feinen alten Anzug pflegt der Krebs — ganz gentlemanlike — abzulcgen, er vermag auch sogar eine seiner Scheercn oder eins der Beine willkürlich und anscheinend ohne jeden Schmerz von sich zu werfen, wenn er cm einem dieser Glie- der irgendwie beschädigt worden ist. Nach einiger Zeit entspringt daö neue Glied aus dem alten Stumps, doch erreicht es nicht mehr ganz die Größe des verlornen; mem findet daher häufig Krebse, welche eine Scheere größer als die andere oder eines der Beine kürzer als die übrigen haben. Zählt schon das Geschlecht der Kcustazeen auch bei nns viele wohlgepanzerte Rittet und Knappen, so findet mau sie in den südlichen Gewässern in ungleich größerer Menge und mit seltsameren Eigenschaften ausgestattet. So find z. B. die dumpfigen Gewässer im Umkreis der großen Bucht von Rio Janeiro und die seichte» ocneticmifcheit Lagunen von unzähligen Krebsen bewohnt. Von hier auö werden nach Istrien, wo man sie zum Ködern der Sardellen benutzt, ganze Schiffsladungen versandt; nicht weniger werden im Lande selbst verkauft, wo die weich-fchaligen, gleich nach der Häutung gefangenen Krabben, in Oel gebraten, eine Lieblingsspeise des Volkes ausmachen. Eine Sonderbarkeit vieler dieser südlichen Schalthiere ist die, daß sie eine Menge von Parasiten, und oft größere, als sie selbst, mit sich herumschleppen. Sv fand man einen Krebs, der eine 5 bis 6 Jahre alte Auster auf feinem Rücken trug, einen anderen, dessen Rücken mit Schwämmen bedeckt war, zwischen welchen hervorsprossende Algen eine Art Dickicht bildeten: in diesem hatten wiederum kleinere Meergeschöpfe sich angesiedelt, so daß dieses Thier ein wirkliches wanderndes Aquarium darbot und wie Atlas unter der Last einer Welt zn seufzen halte. Im Gegensatz zu diesen Krustazecu gibt cs auch einige" Arten, welche sich parasitenartig in den Schalen verschiedener Molnsken aufhalten, weil sie durch ihren Ban gewissermaßen daraus angewiesen sind. So die zahlreiche Familie der Pagumi oder Einsiedlerkrebse, bei denen nur der Vordertheil des Körpers mit Panzer und Scheeren ausgerüstet, der sehr lange und weiche Schwanz aber unbedeckt und an seinem Ende mit einem oder zwei Häkchen versehen ist. Da dieser Schwanz nun zum Schwimmen nicht geformt und dem Thicve beim Laufen hinderlich ist, so ist dasselbe gcuöthigt, sich eine Art Stütze zu suchen, welche dem leicht verletzbaren Schwänze gleichzeitig Schutz - gewährt. Der Einsiedlerkrebs findet diese zu seinem besten nothweu-dige Ergänzung in den gewundenen Schneckenhäusern ! der Honuuuschelu, in welche er sich mit feinem Schwebe, obwohl versichert wird, Baron Kelleröperg habe sich mit Andrassy über dic galizische Frage verständigt. Inzwischen hat in diesem Augenblicke, wie gestern ein Telegramm aus Prag gemeldet, die Aktion begonnen und sind in Böhmen die direkten Reichsrathswahlen ausgeschrieben. Dem dürste wohl die Auflösung der Landtage von Mähren, Ober« Österreich, Krai >i, Dalmatien, Bukowina ans dem Fuße folgen, denn das Jahr neigt sich zu seinem Ende und der Moment, wo die Regierung nicht länger die Ermächtigung des ReichSrathes zur Steuererhebung entbehren kau», ist nicht mehr fern. Die czechischeu Blätter wimmeln gegenwärtig von Besprechungen über die von „Magyar Ujsag" veröffentlichten K o f s u t h b r i e f e, aus denen hervorgeht, daß mau in den Kreisen der cze-chischen Politiker nicht übel Lust hat, eine Allianz mit dem ungarischen Exdiktator und berühmten Revolutionär einzngehen. Was er ehemals am Slctven-thimi verbrochen, wird ihm gnädiglich von allen Seiten nachgesehen und als reuiger Sünder wird er mit doppelter Zärtlichkeit in die Arme gepreßt. Sic sind ungemein weit diese Czechenanne. Es hat vielerlei Platz darin: Kossuth, Hohenwart, der Prager Fnrsterzbischos, Schasste nnd Frese! Wir gra-tuliren zu den neuesten Akquisitionen! Während sie aber Kossnth, den „berühmten Emigranten" nnd „treuen Sohn seines Vaterlandes," verhimmeln, werfen sic Verdächtigung auf Verdächtigung gegen die Dent f chm, von denen sie sagen, daß sie „kein Herz für Oesterreich" hätten, daß sie „nach dem Anslande hinüberschielen und von dort die Verwirklichnng ihrer politischen und materiellen Träume erhoffen." Die „Boh." weist diese An-schuldigungen mit folgenden Worten zurück: „Sei es, daß wir in Oesterreich wirklich Personen zählen, die „lein Herz für Oesterreich" haben, die nach dem AuSlande hinüberschiele» und von dort die Verwirklichung ihrer politischen und nationalen Träume erhoffen, — sei es, daß einzelne dieser Individuen sogar so weit gehen, ans ihren Tendenzen keinen Hehl zu machen; so bleiben dieö doch immer nur vereinzelte Erscheinungen, die man beklagen, dic man verdammen kann, und wenn Herr Med. und Chir. Dr. Eduard Gregr gegen diese Bestrebungen aus-treten will, so werden wir dic letzten sein, die ihn daran hindern, gleichviel, ob die betreffenden Individuen nach Berlin oder nach St. Petersburg schiele» ; — aber solche laiides- u»d rcichsvcrrätherische Tcndcnzcn der ganzen Partei, welche den nunmehr entlassenen Reichskanzler Oesterreichs „unterstützte," in dic Schnhe schieben wollen, ist und 'bleibt ein Akt dcr Verleumdung, gegen den sich diese Partei ernstlich verwahren muß. Die „Partei," welche in dem jüngsten Kampfe um dic Verfassung in dem Grasen Bcust ihre» bcrcdicn Anwalt gcsuudcn und Schwänze so fest enthalt, als ob er damit verwachse» wäre. Im Zustande der Ruhe zieht er sich ganz in das eroberte Haus zurück und verschließt die Oesf-uuug mit seiner Schecrc. Ist ihm im nächsten Jahre seine Wohnung zu enge oder ist dieselbe irgendwie in schlechten Zustaud geratheu, so wirft er sie einfach ab und bezieht eine neue, nachdem er den ursprünglichen Besitzer derselben, die Schnecken nämlich, nicht sowohl daraus vertrieben, sondern sogar ohnc Umstände verspeist hat. Man sicht daß dcr deutsche Flußkrebs deun doch eine ehrliche Haut ist im Vergleich zu den Gattungsgenoffcn anderer Zonen, nnd man sollte ihn wohl etwas schonender behandeln. Bekanntlich werden dic meisten Krebse im Sommerquartal, in den Monaten ohnc r, gerade wenn sie am eifrigsten mit der Zukunft ihres Geschlechtes beschäftigt sind, gefangen und verspeist. Zur stille» Nachtzeit, mit Kiensackel» und Lockspeisen ausgerüstet, verfolgt sic dcr Mensch, dieser rücksichtslose Steuereinnehmer der Natur, bis in den tiefsten Winkel ihrer häuslichen Existenz. Wenigstens den Eierträgern sollte man eine Schonung gewähren und sie wieder zurückthun in ihr feuchtes Element. die ihm deshalb auch, alle vorausgegaugeuen getrübten Momente vergessend, ihre volle ungetheilte „Unterstützung" gewährt hat; die Versassnngspartei muß cs ans das entschiedenste als eine Lüge von sich ab-wehren, daß sie „kein Herz für Oesterreich habe und „den Augenblick nicht erwarten könne, bis dcr preußische Adler seine Schwingen ans den Zinnen der Wiener Burg entfalte." Herr Dr. Gregr erscheint aber der „Bohcmia" am allerwenigsten berechtigt, selbst solche Anklagen gegen einzelne zu schleudern. Man erinnert sich noch recht gut, wie dieses Blatt dem Pilgerzuge der cze-chischeu Parteiführer zum Rusfen-Ezare laute» Beifall zollte. Eö ist nicht vergessen, wie dasselbe Blatt das „Staatsrccht" Böhmens ausdrücklich unter den Schutz uud Schirm von Rußland stellte. Es ist noch in lebhaftem Andenken, wie die „Narodni Listy" die Ankunft desselben Monarchen in Prag» um dessen Ehre nnd Machtstellung Herr Dr. Gregr jetzt so besorgt thut, nicht besser feiern zu können glaubten, als daß sie mit einem schwarzen Tranerrande erschienen. Und wie lange ist cs dcnn her, daß das Gregr'sche Blatt ganz nngcfchcnt erklärte, die cze-chische Nation habe „Gott sei Dank" die „österreichische" Idee schon längst beiseite geworfen! Daß dies letztere in der Thal der Fall sei, beweisen die LobeShymnen auf Kossuth, welche die ezechischeu Blätter seit dem Erscheinen des Briefes des Ex-DiklawrS von Ungarn an Helft? unisono fingen. Dcnn nur der Haß gegen Oesterreich ist es, in dem sich Ezechen nnd Kossuth begegnen, die sich einst wie Feuer uud Wasser zu einander verhielten. Kossuth gesteht dies in seinem zweiten Schreibebriese, den „Magyar Ujsag" veröffentlicht, selbst zu, indem er darin vor allem die gemeinsamen Angelegenheiten bekämpft. Ausland. Dem deutschen Reichstage werden fast täglich Petitionen um Vertreibung der Jesuiten aus Deutschland zugestellt. Neuestens wurden Petitionen dieser Art vom Zentralkomitee der Katholiken in Köln und von der Fortschrittspartei in Elbing eingcbracht. Wir wollen aus der letzterwähnten Petition als Probe der ganzen Gattung nur den Schlußsatz wiedergeben. Er lautet: „Die wahre Einheit, der innere Frieden in unserem deutschen Reiche kann erst dann hergestellt werden, wenn die Jünger Loyola's nicht mehr mitten unter uns denselben uutergrabeu dürfen; daher richten die Unterzeichneten an den hohen Reichstag das Gesuch, durch ein Gesetz die Aushebung des Jesuitenordens in Deutschland anznordnen." Die deutschen Bischöfe sind ganz erschrocken darüber, daß ihre Bannflüche und Exkommunikationen sogar keine Wirkung mehr thun nnd die Staatsgewalt die Gebannten in Amt uud Würde beläßt. So thaten sie sich dcnn zusammen, die „Oberhirten des Königreichs Preußen," und richteten eine schriftliche Vorstellung an Kaiser Wilhelm, in welcher sic Herrn v. Mühler wegen seiner Freisinnig-keit verklagten nnd dic Duldsamkeit desselben gegenüber exkommunizirten Priestern als eine Verfolgung der Kirche, „eine Verfolgung der bitterste)' und gefährlichsten Art" bezeichueten. Kaiser Wilhelm ist den Bischöfen die Antwort auf diese Vorstellung nicht schuldig geblieben. Sie ist an den Erzbischof von Köln gerichtet uud enthält folgende kräftige Schlnßslelle: „Eine eingehende Würdigung dcr Vorwürfe gegen Meine Regierung, welche Ew. re. an Mich gerichtet haben, überlasse ich Meiner Regierung. Ich hatte gehofft, daß dic gewichtigen Elemente innerhalb der katholischen Kirche, welche sich früher der nationalen Bewegung unter preußischer Leitung abgeneigt zeigten, nunmehr nach verfassungsmäßiger Neugestaltung des deutsche» Reiches dcr friedlichen Entwicklung desselben im Interesse staatlicher Ordnung ihre freiwillige Unterstützung widmen würden. Die wohlwollenden Kundgebungen, mit de»e» Se. Heiligkeit der Papst Mich bei Herstellung des Reiches in eigenhändigem Schreiben begrüßte, ließen es | Mich hoffen. Aber auch wenn diese Hoffnnng sich nicht verwirklicht, so wird keine Enttäuschung auf diesem Gebiete Mich jemals abhalten, auch in Zukunft ebenso wie bisher darauf zu halten, daß in Meinen Staaten jedem Glaubensbekenntniß das volle Maß der Freiheit, welches mit den Rechten anderer und mit der Gleichheit aller vor dem Gesetze verträglich ist, gewahrt bleibe. Im Bewußtsein gewissenhafter Erfüllung königlicher Pflicht, wohlwollende Gerechtigkeit gegen jedermann zu übcu, werde Ich Mich in Meinem durch die Erfahrung bewährten Vertrauen zu meinen katholischen üntcrthaiieii nicht irre machen lassen, und bin gewiß, daß dieses Vertrauen ein gegenseitiges und dauerndes ist. Indem Ich Eni. 2C. ersuche, diese Meine Antwort den übrigen Unterzeichnern der Vorstellung vom 7. v. M. mitzutheilen, verbleibe Ich Ew. Hochwürden wohlgeneigter (gez.) Wilhelm." Die „Italic" bringt einen Leitartikel unter der Ueberschrist: Andrassy nnd Italien," welchem wir folgende Stelle entnehmen: „Die klerikalen Jour- nale, der „Ofservatorc Romano" an der Spitze, theilen die Ansicht dcr liberalen Presse nicht, daß die Ersetzung des Grafen Bcust durch dcu Grafen Audraffy in dcr römischen Frage keine Veränderung in der österreichischen Politik nach sich ziehen werde Gezwungen, von Hoffnungen zu leben, sehen sie den Grasen Andrassy schon mit einer Armee von 300.000 Oesterreichcrn die Alpen überschreiten, um die weltliche Herrschaft des Papstes wiederherzustelleu. Sie vergessen dabei," fügt dic „Italic" hinzu, „daß Graf Audraffy derselbe Mau» ist, welcher als Präsident des ungarischen Ministeriums in Ungarn auf die entschiedenste Weise die Promulgation des Un-fehlbarkeits-Dogma'S verhindert hat." Zur Tagesgeschichte. — Der „Tagesbote aus Mahren" bringt einen Wiener Brief, dem wir folgendes entnehmen: „In den Hosämlern stehen sich zwei Parteien schroff ein. ander gegenüber, die erste unter der Leitung des Für' steil Die einer freisinnigen verfassungsmäßigen Richtung huldigt, die zweite erkennt als ihr sichtbares Haupt den Grafen B an und meint, es sei in Oesterreich wegen der Nationalitäten-Spaltung ein kon-stitulionelles Regiment eine Unmöglichkeit, und es müsse daher getrachtet werden, nach und nach zum Absolutismus zurückzukehren, der freilich ein weiser, aufgeklärter und insbesondere die materiellen Interessen fördernder sein solle. Als Ursache der früheren Niederlagen des Absolutismus sieht sie die damalige finanzielle Mißwirtschaft an, glaubt aber, daß auch unter einem absoluten Regime eine sparsame finanzielle Gebarung zu erzielen sei, weiset in dieser Hinsicht auf das absolute (?j Preußen (?!) hin und legt das Hauptgewicht auf seinerzeitige finanzielle Sparsamkeit und Umsicht. Schon im November und Dezember vorigen Jahres wurde deswegen geplant, und Graf B. wandte sich schon damals an einflußreiche Persönlichkeiten und insbesondere auch an einige Generäle mit der Anfrage, ob auf ihre Unterstützung zu rechnen fei. Von einigen wurde eine diesbezügliche Zusage geleistet, von anderen eine ausweichende oder zurücklOitfeitde Antwort gegeben. In nahestehenden Kreisen wußte man und sprach ziemlich laut davon, daß der Hauptschlog im Monate Oktober diese« Jahres zu erfolgen habe. Ob nun dieser Hauptschlag schon erfolgt nnd abgeschlagen, und deswegen der ganze Plan aufgegeben und eine Umkehr beschlossen wurde, oder ob man sich nur langsamer dem vorgesteckten Ziele nähern will, als es anfangs beabsichtigt wurde, und jetzt ein kleiner Nuhepunkt ein* getreten ist. dies zu entscheiden ist uns unmöglich, da der Gegenstand nur in hohen, s:hr vertrauten Kreisen besprochen wird. — Ohne Namen zu nennen — und das, wie man sehen wird, aus gutem Grunde — erzählt das „W. Tgbl." folgendes hübsche Geschichtchen: „In einem hocharistokratischen Zirkel sprach man von den eventuellen Nachfolgern des Grafen Beiist. Es wurde auch eine Name genannt, dessen gräflicher Träger feit jeher wärmeren Gefühlen in den Reihen unserer ultrauwn- tauen Hochtorys begegnet. „Wer, der sollte Reichskanzler sein?" schmetterte die scharfe Stimme eines bekannten, witzigen Grafen darein. „Ter? Der ist ja sogar unter seinen Standesgenossen als Esel bekannt." Sprach's und zündete sich eine Havanna an. — Nun, derlei kleine BerstandeseigenthUmlichkeiten Pflegen in jenen Kreisen, aus denen das Wort erzählt wird, nicht als sonderliches RegierungShinderniß betrachtet zu werden. Wenn nur die „Gesinnung" probe-hältig ist. — Ein Pester Korrespondent erzählt uns ein Wort des Grafen Andrassy, welches in Pester Kreisen von Mund zu Mund geht. Die Prager „Politik" hat bekanntlich die panslavistische Agitation gegen Ungarn damit eröffnet, daß sie den Grafen Andrassy Zigeuner nennt. Ein auswärtiger Diplomat, der mit dem Grasen Andrassy in den jüngsten Tagen verkehrte, that bei dieser Gelegenheit auch der czechischen Antipathien Erwähnung. Graf Andrassy machte ein höchlich verwundertes Gesicht. „Antipathien? Im Gegenteil!" Die Reihe der Verwunderung war an dem Diplomaten. „Comment, vous n'eii auriez pas assez, quand la „Politik“ vous appelle .. — „Quand la „Politik“ m’appelle Bohemien!“ (Zigeuner) ergänzte Graf Andrassy. Der Diplomat lachte, und die Welt wird wohl mitlachen über den unfreiwilligen Humor, mit dem das deutsche Czechenblatt den Grafen Andrassy als Ehrenböhmen installirte. — Bor einigen Tagen kam in die Eisenwaarcn-handlung des Herrn A. in St. Pölten ein Mann aus der Pfarre Pettenbrunn, unter dem Arme einen „Herrgott" tragend, den er vor kurzer Zeit sammt einem Grabkceuze in der genannten Handlung gekauft hatte. Er ersuchte Herrn A., den Herrgott gegen einen ändern umzutauschen, da er ihn auf das Grabkreuz und somit aus den Friedhof nicht bringen dürfe; denn dieser Herrgott sei ein liberaler, er wünsche dagegen einen klerikalen. Herr A. fragte den Landmann, was denn für ein Unterschied zwischen einem liberalen und klerikalen Herrgott fei? „Das ist sehr einfach, entgegnete der Bauer, der liberale Herrgott sieht links, wie der hier, den ich Ihnen zurUrfbringe ; der klerikale dagegen rechts, und einen solchen geben Sie mir." Gegen Erlag von 2 fl., die der Mann deshalb zahlen mußte, weil der liberale Herrgott ganz zerkratzt war, gelang es, nach langem Suchen einen klerikalen zu finden und dem dadurch befriedigten Käufer einzuhändigen. — AuS Bonn, 11. d., wird geschrieben: „Es erregt hier großes Aussehen, daß die Oberin der barmherzigen Schwestern im hiesigen Johannes-Hospital eine Schwcster des verstorbenen Münchener Professors E. v. Lasaulx, eiye in den weitesten Kreisen hochgeachtete, geistvolle und thätige Dame, plötzlich ihres Amtes entsetzt worden ist. Sie hat das Hospital 22 Jahre geleitet, mit Ausnahme einiger Monate im Jahre 1866, wo sie in einem unter der Direktion des hiesigen Professors Busch stehenden Miltlär-Vazarrth in Böhmen thätig war. Seit einigen Wochen ist sie schwer krank, hat aber ihr Amt noch bis in die letzten Tage wahrnehmen können. Jedenfalls hängt ihre Absetzung nicht mit ihrer Krankheit zusammen, sondern mit der unglücklichen Jnfallibilitäts-Angelegenheit. Die Generaloberin des Ordens, welche zu Nancy residirt, hat zunächst durch eine hiehcr gesendete Rohne, dann persönlich die gewesene Oberin darüber inquirirt, ob sie an die Unsehlbarkeit des Papstes glaube, und auf die verneinende Antwort hin die Absetzung dekretirt." — Das neueste Programm Gambetta’8 läßt sich nach den bis jetzt in der „Republique sranxaise" erschienenen Artikeln, wie folgt, zufammenfassen: Ausrufung der definitiven Republik oder vielmehr Ersetzung der „Republik des Herrn ThierS" durch „die Republik des Herrn Gantbetla" ; Rüstung zum Kampfe bis aufs Messer gegen Deutschland; Rehabilitation von Paris und Amnestie für die Kommunisten, um der radikalen Republik ihre ganze Macht zurückzugeben; Allianz mit Rußland, damit Frankreich feine Revanche nehmen kann. Wie weit Herr Gambetta mit diesem Programm kommen wird, ist umsomehr abzuwarten, als er sich in der Uebcrzeugung, daß überall, nur nicht bei der trägen Regierung, Aufschwung und Thatkrast zu finden seien, doch vielleicht täuschen dürste. Der „Temps" wenigstens sieht sich im Gegentheil durch die überall stattsindenden Wahlenthaltungen zu einer lauten Klage über die noch herrschende politische Lauheit veranlaßt. „Indem die Bourgeosie," sagt er, sich von den öffentlichen Angelegenheiten fern hält, gibt sie sich den endlosen Wühlereien in die Hand; indem sie abdankt, überliefert sie sich den Abenteurern mit gebundenen Händen. Wenn sie so fortfährt, wenn die Be Völkerungen dabei bleiben, das Botnm zu verweigern, das unsere liberalen Staatseinrichtungen von ihnen fordern, so ist Frankreich verloren." Das System der Wahlenthaltung fei eben so schimpflich als gefährlich. — Die Polizei zu Paris hat ein in der Rue Vanves aufgestelltes Affentheater aufgehoben, welches feit acht Tagen die Bewohner der Umgebung amüftrte. Das Stück, welches durch diese Thiere vorgestellt wurde, war: „Die Einnahme der ButteS Montmartre." Die als Nationalgarden gekleideten Affen schlugen ein:n dreimaligen Angriff der Versailler zurück, welche durch abgerichtete, blau kostümirte Hunde repräfentirt wurden, die unter dem Beifalljauchzen der Menge heulend davonliefen und den Siegern den Wahlplatz überließen. Der Direktor dieses improvisirten Theaters, M. Jules Pierre, wurde sogleich aus die Polizei gebracht. Lokal- und Provinzial-Angelegmheilen. Lokal-Chronik. — (Unterstützung.) Se. Maj. der Kaiser haben den Notdürftigsten der durch den Brand vom Uten August l. I. in VHmarje Betroffenen eine Unterstützung von vierhundert Gulden aus allerhöchstihren Privat« Mitteln allergnädigst zu spenden geruht. — (Begünstigung s ii r F e n er w e h r e n.) Die Generaldirektion der Südbahn hat beschlossen, daß bei Ausbruch eines Brandes, wo die Hilfeleistung der benachbarten Feuerwehr nochwendig ist, die Löschmannschaft und Requisiten ohne vorherige Entrichtung der Gebühren mit jedem Zuge, ja selbst, wenn erforderlich und thunüch, mit Extrazug befördert werden dürfen. Die Generaldirektion wird von Fall zu Fall nachträglich entscheiden, ob die Gebühren ganz oder theilweise aufzulassen sind. — (Stiftung für verwaiste Töchter von öft e rr.«ungar. Staatsbeamten.) Das Mitglied des allgem. Beamten-Vereines, der jub. k. k. Ministerialralh Josef Tandler in Wien, hat dem Verwaltnngsrcilh diese« Vereines ein Kapital von 2000 fl. (Papier-Rente) mit der Widmung übergeben, daß ans den jährlichen Zinsen desselben, sobald sie volle 100 fl. betragen, an eine arme verwaiste Tochter eines öfterr. oder ungar. Staatsbeamten ohne Unterschied der Religion oder Nationalität ein Hand-Sti-pendinm erfolgt werde. Tie Benoaltung des Stiftungskapitals, sowie die Verleihung der Stipendien wurde dem VerwaltungSrathe des allgem. Beamteu-Vereines überlassen. Diese Widmung eines eilen Menschenfreundes verdient gewiß in weitesten Kreisen Anerkennung und Nachahmung; ihr Werih könnte noch erhöht werden, wenn auch andere Wohlthäter darin die Anregung finden würden, in ähnlicher Weise zur Linderung der oft kummervollen Lage armer erwerbsunfähiger Beamtenwaifen beizutragen. — (Aus dem Amtsblatt- der „Laib. Z t g.") Bei dem Bezirksgerichte zu Gottfchee ist eine Dienerstelle mit 250—300 fl. Löhnung zu besetzen, und haben Bewerber ihre Gesuche bis 1. f. M. beim Präsidium des RudolsSwerlher Preisgerichtes einzureichen. — Am Unterrealgymnasium zu Prachatitz in Böhmen mit deutscher Unterrichtssprache ist der Posten des Zeichenlehrers zu besetzen; Bewerbungen sind bis 30. November an den böhmischen LandeSschulrath zu leiten. — (Theater.) „Die Erzählungen der Königin von Novara," — ein zwar nicht mehr neues, aber beftreiwnv mirles Lustspiel, mahnt durch eine Kette fesselnder Jutriguen, die in demselben mit Geist und Witz geknüpft und wieder gelöst werden, recht lebhaft an seine Abstammung von Scribe, diesem bewährten Herrscher in der Domäne des französischen Jntriguenstlickes, und wird sowohl durch die warme Theil-nähme, welche der Dichter den Haupthelden seines Stückes zu sichern verstand, wie durch die bis zur letzten Szene unvermindert rege erhaltene Spannung über den endlichen Erfolg derselben, lange ein beliebtes und gerne gesehenes Bühnen-Repertoirstiick bleiben. Beeinträchtigt auch die verschwommene, kein entschiedenes Urtheil über feinen Charakter Müssende Zeichnung einer Hauptperfvii — Karl V. — nicht unwesentlich den günstigen Eindruck dieses Stückes, so weiß es dafür durch ungewöhnlich eile und sympathische Gestalten, wie Margarethe, b’jtlbret und Eleonore, zu entschädigen. Am schwächsten wirken verhältnißmäßig die ersten zwei Akte, welche etwas der gewünschten Lebhaftigkeit der Handlung entbehren, während die letzten drei Akte durchwegs mit Feinheit und großer Bühnengewandtheit inszenirt sind. — Die Darstellung dieses Stückes können wir zum größten Theile eine gute nennen, obwohl ihr der Stempel einer inaiigelbafien und allzu flüchtigen Vorbereitung in manchen Einzelnheiten mir zu deutlich anklebte. Was wir an dieser Borstellung zu rügen haben, ist das nicht genügende Studium der Wollen von Seite einiger Herren, daö sich besonders während der ersten Akte in mitunter peinlich-störeuder Weise fühlbar machte. Wir glauben diesen Mangel mit umso größerem Siechte tadeln zu dürfen, als wir ihn speziell bei Mitgliedern bemerkten, welche bei der vorwiegend heiteren Richtung unseres bisherigen Repertoires ohnehin mir sehr wenig beschäftigt sind und daher zu einer gewissenhafteren Vorbereitung leicht die nöthige Zeit hätten finden können. Das Publikum hat ein Recht, die Erfüllung dieser ersten Pflicht strenge zu fordern, und würde bei Wie derholungen solcher Außerachtlassung sicher nicht mehr so nachsichtig fein wie gestern. Dies sei jenen Herren, Die es eben angeht, an Stelle jeder weiteren Bemerkung gesagt, da wir nicht gewubnt sind, Leistungen einer kritischen Besprechung zu unterziehen, denen die erste Bedingung des Erfolges mangelt. — Die hervorragendste und weitaus beste Leistung am gestrigen Abende bot uns Frl. Krägel, die die Gestalt der „Prinzessin Margarethe" mit eben so viel Liebreiz, als Munterkeit u.id Eleganz zu umgeben wußte. Frl. Äragel's musterhafte Darstellung dieser bedeutenden Partie hat uns neuerdings bewiesen, daß wir sie mit Recht als eines der tüchtigsten, begabtesten und — fügen wir hinzu: fleißigsten Mitglieder nuferer Bühne' schätzen dürfen. Desgleichen verdienen Hr. Puls („Franz I.") und Hr. Traut („d'Albret") unsere volle Anerkennung, welche beide ihre» Rollen mit Gefühl und Würde gerecht wurden. Erwähnen müssen wir endlich der lobeuswertheu Mitwirkung von Seite der Fr. L ö c s - W e i k („Jsabella") und des Frl. Conrad („Eleonore"). — Das Haus war leider nur mäßig besucht, nahm jedoch das Stück mit Wärme auf. Witterung. Laibach, 17. November. Trüber Tag, abwechselnd Regen, kalter Ostwind. Wärme: Morgens 6 Uhr f 3.1", Nachm. 2 Uhr + 3.0" C (1870 0.1", 1869 + 8.8°). Barometer im Fallen 728.18 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 4.5", um 0.0" unter dem Normale. Der gestrige Nieder-schlag 14.50 Millimeter. Angekommene Fremde. Am Ii). November. Elefant. Stiker Tarvis. — Rofenberg, Graz. — Treutel, Eiusiedeln. — Nay, Kanfrn., Leipzig. — Lenz, «aufm., Pest. — Keilt, Kauf m., Wien. — Persich, Finnie. — Engel, Kaufni., Wien. — Haas, Kaufm., Wien. — Zilzer, Kanfm., Wien. — Zehentmeyer, Zobelsberg. Stadt Wien. Hupman», Wien. — Jeffenagg, Beides. Rok, Kaufm., Wien. — Baron LutterotH, Klagenfnrt. — Schafsuiauu, Kaufm., Triest. — Deisiuger, Privat, Lack. — Adauski, Kaufm., Wien. — Mussalti, Kaufm., Wien. — Wüst, Fabrikant-, Wien. Verstorbene. Den 16. N o v e m b e r. Dem Herrn Sylvester Tkaczuk, Tischlermeister, sein Kind Viktor Maximilian, alt 2 Monate, in der Stadt Nr. 70 an Fraisen. Gedenktafel über die am 2 1.Novcinb er 1871 stattfindenden Lizitationen. 2. Feilb., Seles'scbe Real, Kühleiiberg, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Wemkirutti'fche Real., Gottschee, BG. Gottschee. — 2. Feilb., Bostiantschitsch sche Real., Rodock^ndors, BG. AdelSberg. — 2. Feilb., Sprecberfchc Real., Saretfchje, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Merfchnik"sche Real, Smerje, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Zavbi'iche Real., Obertucheiu, BG. Stein. — 2. Feilb., Blafch'scbe Real., Mantiisburg, BG. Stetn. — 1. Feilb., Hudomalitsch'sche Real., Feistriz, BG. Renmarktl. — 1. Feilb., Jagodiuig'fche Real, Dorneg, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Sterbenz'scbe Real., Bresooiz, 3k«. Tschernenibl. — 2. Feilb., Tom'fche Real., Nemihle, BG. Lack. — 3. Feilb., Brotovsch'sche Real., Podgritsch, BG. Wippach. — 3. Feilb., Novak'scbe Real., Famle, BG. Se-nosetsch, — 3. Feilb., Urschitsch'sche Real., Loitsch, BG. Pia-nina. — 3. Feilb., Resanz'sche Real.. Zirkniz, BG. Pia- ilina. — 2. Feilb., Zadefch'sche Real., Bafchel, BG- Krain- burg. — 2. Feilb., Markovtschitsch'sche Real., Lukuje, BG. Senofetfch. — 2. Feilb., Zgoiiz'sche Real., Nadlesk, BG. Laas. — 3. Feilb., Slenko'sche Real., Bukuje, BG. Seno- letsch. — I. Feilb., Koqoj'sche Real., Jelitscheiiwerch, BG. Jdria. — 2. Feilb., Gorjanz'sche Real., Hrenoviz, BG. Seriosetsch. — 1. Feilb., Debelack'sche Real., Trannik, BG. Reifniz. Theater. Heute: Zum ersten male: Orpheus auf 8er C6cv= Welt. Burleske mit Gesang in 1 Akt ton * * * — Tic hat ihr Herz entdeckt. Lustspiel in 1 Akt von Wolfgaug Miller von Königöwinter. — Tie schlimmen Bube». Burleske mit Gesang in 1 Akt von Johann Nestroy, Musik von Hebenstreit. Telegramme. (Orig.-Telegr. des „Laib. Tagblatt.") Wien, 17. November. Die heutige» Mvrgenblätter melden übereinstimmeud, die Mission Kelleröpergö sei gescheitert. Das Abendblatt des „Wanderer" meldet: Die englische Negiernng nahm mit Befriedigung die beabsichtigte Ernennung Beusts zum Botschafter in London zur Kenntnist. Telegrafischer Wechselkurs vom 17. November. 5perz. Rente österr. Papier 57.70. — fipevj Rente österr. Silber C7.40. — 1860er StaatSanlehen 99 75. — Bankaktien 813. — ftrebitaftien 306.—. — London 116.70 — Silber 116.60. -• Ä. k. Münz-Dukaten 5 59. — Na poleonsd'or 9.33. Ein Paar Doppelponies, lichtbran», 3', lind 4'/, Jahre alt, 14 Faust hoch, fehler-' frei, sehr gute Geher im Lausen wie im Zuge, sind wegen Mangel an Platz zu verkaufen beim Postmeister in K»„-«ichSfclS, Steiermark. (538-3) Ein Wien, 17. November. Die heutige „Wiener Ztg." enthält ein kaiserliches Handschreiben, welches Lonyay von der Stelle des gemeinsamen Finanzministers in Folge dessen Ernennung zum ungarischen Ministerpräsidenten enthebt. Berlin, Iß. November. Der Reichstag nahm das Budget an. Die Anfrage an das Ministerium des Aeußern, ob der Gesandte beim Papste sofort beibehalteu werde, beantwortet Bismarck dahin : diese Frage gehöre nicht zur Budgetberalhung. Der Gesandte beim König von Italien werde mit demselben nach Nom gehen. Wiener Börse von» 16. November Kiwis siir ein Spezereigcschiift, der deutschen und kraiuische» Sprache mächtig, wird gesucht Das Nähere in der Expedition dieses Blattes. (54 7) Großer Verknus 1 IW Juli. BnriM & Solm empfehlen sich im Stimmen und Repariren WM" mir während des Marktes Knildschaftsplatz im Eggenberger'schen Hause. Die erste leier Leinen- li Wäsche-FaML 1 Rathesterngasse Nr. 1 aller Art m. Wohnhaft hinter der Mauer Nr. 251, 1. Stock. (541-2) V (543—1) Zeigt ergebenst an, daß sie Hier ein eroKNartiK sortlrtes Lager - M von Leinwänden, Tischzenne», Handtücher», meiste» Leinen- und Battist- LW. Sacktücher», wie auch 5000 Ellen wcis;er Leinrn-Reste, Herren- und Bö I; •PB4 Staatsfonds, B8crc.81cr.tc, öst.Pap.1 dto. tto. öfl.inSilb. 8elc von 1854 . . . 8ci< von 1860, ßanje 6o|e »oh 1860, {fünft W-micuf». v. 1864 O.-nndentl.-Obl. Cfcicrmart zubpL!. RätntCn, «tarn u. Aüftcnlanb 5 „ Ungarn. . zu S „ jkroat. u.Slav.5 „ Sicbeubürg. „ 5 „ Aotlen. Katlcnalbati! . . . Union - Bank . . . erchitanftnlt . . . R. o. EScowpte-Sks. Lnzlo-österr. Banl . Cer.. Bobenereb.-A. . Cci>. Hypoth.-Bank. «Btcier. E»comxt.-Bk. Sranlo - Anstria . . a>s. Ferb.-Norbb. . SLdbahn-Gesellsch. . Äaif. Elisabetb-Bahn. jkarl-Vubwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn . EtaatSbahn.... Äaif. Franz-JosesSb.. Sünik.-BarcI-r S.-B. fcfrlb-gium. Bahn . . Pfandbriefe. Kation. ö.S£B.»ttlo«b, Ung. ®°b.=Stebitan|t Allg. oft. Bob.»Ereblt. Mo. in SS u.ttie». ®zlb i Ware LLart 57 70 57.80 Oest. Hhpoth.-Aan! . 95.- 95 5D 07.40 67 50 Ui. 21 »2.50 t’rlaritiLts-Oblig. y».60 99 60 'S iidb.-Ges. jn 500 Fr. dto, Bon« 6 8§t. 1)0 75 111.— 114.50 115.— z27 bd LL8 60 188.60 U-... itcrt'b. (100 fl. ml) 1( 5 4-.. 100.(0 Si-b.>B.<2«0fl.ö.W.) Staatsbahn Pr. Stück 9J.76 S0.2S 236.— 137.- 80 60 92.— StaatSb. Pr. St. 1867 133.75 131. - 8lubclf3b.(SOOfl.8.äB.) HO.— 5(1 20 85.55 80 - grauz^Ios. (200 R.S.) iu.,.^0 1C0.4U 79.75 80.50 ——| 88 — Lose. 75.25! 75.75 «ctebit 100 fl. 6. 2l>. . Don.-Dampssch.-Ges. 184.25 185>0 805.— F07 — zu 100 fl. CM. . . 97.— 97 50 Ineftet 1U0 fl. CM. . 120.50 121 60 £60.75 261.— dto. 50 fl. d.W. . 59.- 60.- 805 201805.40 Ofener . 40 ft. ö.W 32.- 33- 958. — 960.— Salm . „ 40 „ 42.50 13 60 168.40>68 6') Palssy . „ 40 „ 28.- 29.— 26S — 270.— Clary . „ 40 „ £6 - 38.- 80.— | 82.— ©t. @cnciS„ 40 „ 31.60 32.- 250.—j —— 122.80-123 — Aindischgr^y 20 „ 24.5 $5- Waldstein . 20 „ 22.-- 23.- 2115] 2130 Keglevich . 10 . 14 — 16.— 1:I9.10 199.30 148 —1248 50 Rudolssstift. lOü.to. 14 50 15.— 258.--Il58.5v Wsoh«el(3®(on.) 178.—'>78.k0 8?4. 395.— Sagüb. 100 fl.fubb.ro. 98.40 98 60 210.75 2] I — Frankf. 100 fl. „ „ 9i.70 h8 8 l76.--il78.— Vonbcn 10 Pf. Eterl. Paris 100 Francs M&nzea. 110.60 116.7' 185.75 186.- i 45.10 45.1; 68 80| 89.10 Äaif. Münz-Dueaten. M-FraneSflück. . . 5.59 5 61 88 501 89.- 9.32 9.32 104.501105.— BereinSthaler . . . 1.74 1.74 86.25j 86.50 feiltet . . . . 116 50 1)7. - Zahnarzt A. Paichel zeigt seinen geehrten p. t. Zahnpatienten höflichst an daß er bis Mittwoch den !!». d.M. "o» m semer Wohnung im vetinovich'ichen Hanse, Tternalle.lii- •><, ortmurt und dann seine Abreise nicht mehr verschieben wird, ^ncein er für das zahlreich geschenkte Vertrauen während seines Hier« ortigen Aufenthaltes dankt, zeigt er auch gleichzeitig au daß er die zahnärztliche» Ordinationen im Monate April 1872 wieder hier fortsetzen wird. Sein stabiles Etabliliement befindet sich in Graz, Postgasse Nr. 11. (545—1) Drnck von Jgn. v. Kleinmayr * ged. Bambera in Laibach. dnttderttansende von Menschen verdanken ihr schönes Haar dem einzig und allein existirende» sichersten und besten Haarwuchsmittel. Es gibt nichts Besseres zur Erhaltung: des Wachst linms «IS fcie in allen Welttheilen so be-Uitnt uub berühmt geworbene, von metiie. Autoritäten geprüfte. mit ci on glänzendsten uub wnnderwirltcndsten Erfol-g-en gekrönte, vo» Sr. k. k. apostol. Majestät dem Kaiser jErnnz Josef I. von Oesterreich, König- von Ungarn unb und Btoiördoruitg- mm IW 1 J,j' y,4 Wßam der • Kopfhaare Böhmen etc. etc., mit einem k. k. ausschl. Privilegium für den ganzen Umfang- der k. k. österr. Staaten itnb der gesummten ungar. Kronländer mit Patent vorn 18. November 1865, Zahl 15810 — 1892 ausgezeichnete Reseda-Kräusel-Fomade, w% Mm Preis eines Tiegels Mit Postversendnng wo bei regelmässigem Gebrauche selbst die kahlsten Stellen des Hauptes voll-t haarig werden; graue und rotho Haare \ bekommen eine dunkle Farbe; sie stärkt den . 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Haupt-Deput für Laibach einzig und allein bei dem Herrn Eduard Mnlir. Parfumericwaarcuhandlung in Laibach. Wie bei jedem vorzüglichen Fabrilate, so werden auch bei diesem schon Nachaymungen unb Fälschungen versucht und wird daber ersucht, si-b beim Ankalls nur an die oben bezeichnet- Niederlage zu wenden und die eclite Reseda-Kräusel-Pomade von Carl Polt in Wien ausdrücklich zu verlangen, sowie obige Schutzmarke zu beachten^________________________ Verleger und siir die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg