LMllcherOMtung. Nr. 171. fl !l d.'N'i N, 5..5.U. ffiir dic ^»stc!'.»»!i >»« H^»>< halbj! 50 tr. Mit der Pos! «anzj, si. !5>. hall'j. s>. ?.s>». Fnitoss, 2,^. Juli 3nsertlon»«ebühl bl» 10 Zellen: ,malen fr., «m. «. »ill., üm.gll.. 3M. l» lr. u. s. w. Inscllioussleiüpcl jedel«!», »l> lr. 1871. Amtlicher Theil. Der Neichc>lan;lcc-. Minister des kaiserlichen Hausetz und des Aeußcrn, hat dcu Dolmetscher des t. und l. Consulates in Galatz Alc^ander Kiftarissi zum Kan;lcr-Dolmetscher auf dcm von ihm bisher versehenen Poslcn zu crneuncn befunden. Nichtamtlicher Theil. A>. Verzl'ichuiß jener Aclräge, welche von der Präsidialscction des k. f. Ministeriums des Acußcrn für das milcr dein höchsten Protectorate Sr. l. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Ludwig Victor in Wien zu errichtende Teget thof f - Den tm al übernoinmen wurden. Die l. l. Votschaft in Conslantinoftcl übermittelte außer den im N5. und 14. Verzeichnisse ausgeführten Beträgen per 11.707 Frcs. <;0 Cent. noch 10« 1 Frcs. 5>N Cent. Weitere Beiträge weiden in der Präsidialscclion des l. t. Ministeriums des Aeußeni. HcrreugasseNr. 7. in, 2. Stock. Departement !, vom Director, laiscrl' Rath Anton Ludwig Scidl übernommen, quittirt und ln der „Wiener Zutuns," kniidgcmacht. Zur Arbcitcrstagc begegnen wir in einem Wiener Blatt von anerkannt demokratischem Charakter, im „N euen Wiener Tag-blatt." heute einigen Bemerkungen, die wir allen Ar« bcitcrtrcisen in Oestcircich zur ernsten Bcachlung cm-Pfchlen möchten. DaS genannte Organ bespricht die Debatten, die jüngst in einer Arbeiter-Versammlung über die soeben von verschiedenen Seiten angeregten Projcctc, die Herstellung von Arb ei t e r w o h n u n g e n betreffend, stattfanden und bemerkt: „Jedes Argument, das den Herren nicht gefällt, wird mit Hohn znrückgcwicse!,, und jede Thatsache die ihnen nicht in dcn Kram paßt, wird leck hinwcggcleugnct. Dieselben Keule, welche davon sprechen, daß dcn Arbeitern ein reicheres Maß von Wissen noth thut, maß?n sich eine Unfehlbarkeit an die noch über jene des Papstes hinauSgcht. Wer „lmfchlbar" ist der braucht ja nichts zu lcrncn. Es genügt daß er etwas wolle, damit cs auch gcscl,chc. Es gcnügt. daß er lrgcnd etwas hinwcgleugnct, und cs existirt nicht. Wozu also Bildung?" In dem Gefühle dieser Unfehlbarkeit wurde auch in der gedachten Versammlung die so hochwichtige nnd ernste Wohnungsfrage mil Anathema über alle vorliegenden Projccte zur Lösung dieser Frage abgethan. Gcgcn das bclannte Ncschauer'sche Projects wurde die Einwendung gemacht, daß damit die Arbeiter in eine außcihalb Wiens g.lcgcne „Colonie" verbannt werden sollen, um sie dann beisammen zu haben und sie bei Gelegenheit desto leichter und vollständiger mit^ Milrailleuscn zusammenschießen zu tonnen. Ein anderes Project, daß der berühmte Gelehrte RolitanSky fördert, wm'dc ebenfalls verworfen, weil, wie sich ein Redner ausdrückte, Rolitansly nicht die ..wahre Wissenschaft" besitze. Am Ende wild man ihn noch, wenn diese Koleric unter dcn Arbeitern zur Herrschaft gelangen sollte, in einen „Aildungilvcrein" schicken, damit er auf seine alten Tage von den Herren ... — doch ihre Namen verdienen nicht einmal genannt zu werden — die „wahre Wissenschaft" lerne. Und diese Kotcrie scheint ganz ernstlich daran zn glauben, daß sie znr Herrschaft gelangen wird, denn ein „Redner" äußerte unter großem Vcifall: „I«Ht werden wir der Bourgeoisie einen Tanz ansagen." „Wer so sviicht, für den ist die Wohnungsfrage allerdings fchr leicht gelöst. Man nimmt einfach die vorhandenen Hänscr in Bcsitz, jagt aus denselben die bisherigen Bewohner, richtet sich bequem und ohne alle Kosten ein, nnd bleibt wohnen bis ... nun bis nicht ein Anderer kömmt, der stärker ist nnd den neuen Bewohner hinausjagt. Die gewisse Clique unter dcn Wie» ncr Arbeitern, sie weiß sehr wohl, warum sie alle Be-slrcbungen auf eine Verbesserung der Page der Arbeiter durch die Anwendung der Principien der Ordnung und Sparsamkeit, durch Consum- und Sparucrcinc, dnrch Arbciterassociationcn zum Zwecke dcr Production syslc» malisch verdächtigt und sie zu hintertreiben sucht. Wenn irgend ein Mitglied der Versammlung im „Salon Rainer" auf dcn Gedanken käme, sich durch kleine Einzahlungen allmälig dcn Besitz cincr menschenwürdigen Wohn-stalle zu erwerben, und wenn ihm dnrch irgend eines der vorliegenden Projccte die Möglichkeit dcr Realisirnng dicseS Gedankens elöffnct würde, so ist er von demselben Augenblicke an für die „Führcr" verloren, cr wird keinen Streiter mehr für die „Commune" abgeben, er wird dcn social-demolralischcn Utopien entsagen. Und daS eben will die Clique nicht. ^Nein, der Arbeiter soll heimalS', Vaterlands-, besitzlos, cr soll elend bleiben, er soll unwissend und ungebildet sein. Denn nur dann ist cr ein willenloses Werkzeug in dcr Hand von Leuten, die das hohe Wort Freiheit und Mcnschenrecht mißbrauchen, nm die schrecklichste allcr Sklavereien einzuführen." Dcr Artikel spricht weiter am Schlüsse die Hoff. nung auS, cs werde, wenn erst einmal in den Arbeiter, kreisen „klares Denken an die Stelle nebelhafter Anschau. ungcn getreten ist," ein „Sondcrnngsproccß" sich vollziehen und ruft: „Und das mag sich die Clique gesagt sein lassen.- ,.W i r i n Wi en für ch t e n o i e C om-mune nicht!" Wir denken, das genannte demokratische Blatt geht mit seinen letzten Worten doch zu weit. In den Arbeitskreisen betrachtet gewiß Niemand der Pariser Commnne Glück und Ende als das Ideal seiner Bestrebungen. Wäre dcm aber so, dann hätte jenes demokratische Blatt mit seinem Ausrufe nicht blos für Wien, sondern auch für die ganze Monarchie Recht. Politische Ueberficht. Laibach, 27. Juli. Wie der „K raj" meldet, follcn im aali zischen pandesausschuß bereits folgende Vorlagen für die nächste ^andtagssession vorbereitet sein: Ueber die Reform dcr Gemeinde-Verfassung; ein die Grundbücher be-treffendes Recht und ein Project eineö Ausgleichs mit den Ruthcnen. Von den administrativen Vorlagen, deren „Kraj" erwähnt, ist eine über Verlauf dcr im Krakauer Gebiete gelegenen Stiftungsgütcr insoferne interessant, als der ^andcSauSschuß hicbei cingcsteht, daß die bisherige von ihm ausgehende Verwaltung dieser Güter gar leine Einkünfte, fondcrn lediglich Auslagen zur Folge halte. Wa« Regierungsvorlagen betrifft, registrirt das Krakauer Glatt ein Gerücht, wonach die Wahlordnung geändert werden soll. „Pesti Navlo" bezeichnet die Zusammenkunft Ihrer Majestäten des Kaisers Franz Josef mit Kaiser Wilhelm als bestimmt nach Geendigung dcr Badccur in Ems. Dieselbe habe jedoch durchaus privaten Charakter. Die Monarchen würden von keinem Minister begleitet. Auch dcr Berliner „Börsen-Courier" ersah't, daß die Zusammenkunft deS Kaisers Wilhelm mit dem Kaiser Franz Josef in Gast ein beschlossene Sache sei. Dem „?l." wird auS Wien geschlichen: Wenn in der letzten Zeit die Rcdc davon war, eine gemeinsame Stellungnahme dcr Mächlc gegenüber dcm Unfehlbarkeit od o gma und seinen praktischen Consequenzen zn Wege zu bringen, so scheint wenigstens das diesseitige Ministerium die Uebernahme bestimmter dcSfallsi-gcr Verpflichtungen nicht für thnnlich zu erachten, sondern sich darauf beschränken zu wollen, nach Anleitung der besonderen österreichischen Interessen und Verhältnisse und nach Maßgabe der zu Recht bestehenden österreichischen Verfassung und Gesetzgebung die Dinge znr selbst-ständigcn Erwägung und Entscheidung an sich herankommen zu lassen. Ueber die Evenlnalität, daß Graf Karolyi zum Botschafter des Wiener HoscS bci dcr deutschen Regierung ernannt werden soll, äußert sich der Berliner Cor- Die Ambulanz Tricochc. Crinittnuigeu aus der prcnßischm Vcla^nmg von Paris. (Fortsctznull.) Aber man wird, hoffe ich, nicht voraussetzen, daß lch diese Erzählung einzig zu dcm Zweck unternommen habe, um das zweite Kaiserreich mit Tinte zu bcsudcln, oder um zu sagen, daß dcr Herr Pfarrer Tricochc seine Schnitte Steinbultc, sein Glas ttafiltc, 18'M und seinen duftenden Mokka nach dem Diner zärtlich lieble. Oas freite Kaiserreich. . . nun wohl ist todt und begraben, rolMo^t in >)ll.eo also; und was Herrn Tricoch: betrifft, wie könnte ich cs wagen, dem würdigen Mann seine Schnitte Fisch und seinen Bordeauxwein vorzuhalten? Habe ich ihl, doch gesehen, wie cr diesen Winter in dcn Tagen der grausamsten Kälte abgcmagelt und kummervoll an dcn Ämbulanzwägcn stand, und nachdem er zwölf Stunden nacheinander die Sterbenden Beichte gehört und die Verwundeten auf dcn Schlachtfeldern von ChampiM) und dem Plateau von Avron aufgehoben, ruhig feine aus einer Unze Pferdefleisch und einem halben Pfunde schwarzen Brotes bestehende Mahlzeit einnahm Und daS ist gilt für mich, dcr ich nur cin Äaucrn-sohn bin, sagte cr mit einem ruhigen kücheln, während er, an seine alte Haushälterin sich wendend, hinzufügte: Vergessen Sie nicht, meine gute Virginic, Alles, was vom alten Bordeaux in meinem Keller noch übrig ist, in die Ambulanz von Sainte. Roscmondc zu schicken; in Zulunft werden Sie mir nur Wasser vorsetzen. Ich gestehe, daß diese Veränderung mich in Staunen setzte. DaS letzte mal. als ich Saintc-Noscmondc besucht, ungefähr ein Jahr vorher — nein. nicht ganz cin Jahr, cs war dcr berühmte 8. Mai 1870 wo die bonaparli-slischc Dynastie wieder Pacht auf neues Leben nahm. 5ui8i>i00 ^omilio, da Herr Emile Ollivier Cabinclschcf wurde. An jenem Tage fchicn mir Herr Tricochc blühen' dcr als je. Er stand auf dcr K, nzcl nnd hatte zwanzig Reihen gepolsterter Sitze zu seinen Füßen, die von Kleidern von Worth, Hüten von ^aurc, Handschuhen von Iouvin und Chignons von allen denkbaren Dimensionen eingenommen wurden. Fla?onS mit goldenem Kopfe glänzten wie Feldgeschütze, und zweihundert Fächer ließen lhr flap, flap, ertönen, nun ein sehr erfrischendes Concert. Herr Tricochc sprach von liner bessern Wcll als diese, und wo alle anwesenden Personen sich wiederfinden würden. Er bezeichnete die Natur jener bessern Welt nicht mit Bcslimmlheil, aber er machte dcn Eindruck, daß man dort nur Bonapartisten begegnen und daß die anten Stcllcn dcn osficiellen Candidalcn aufbewahrt blcibcn winden. Er sprach von den Herren Thiers und Julcö Favrc in beißenden und energischen Ausdrücken, obschon ohne sie zu nennen — und sprach ihre formelle Ausschließung an jedem Antheil am Paradiese auS. weil, indem sie sich dcr gerechten nationalen Maßregel des Plebiscit widersetzt, sie ihren gottlosen Dnrst nach Anarchie und Blutvergießen proclamirt hallen :c. :c. Er schloß endlich seine Rcdc. indem er seinen Zuhörern anzeigte, daß cr sic an diesem Morgen früher als gewöhnlich verabschiede, da Einige unter ihnen die große Bürgerpflicht dcs Stimmcabaebcns und Jasagens zu crfuUcn hätten. Und so. I'nx Vollöl».,, ^at.ro8, M' nlvcnlu ^oouiorum. 1l,u nii^!!. ^. Wora< er sich majestätisch in die Sacristei zurückzog. Vier Monate später sah ich Herrn Tricochc wieder. Die Ereignisse waren vom tt. Mai zum 4. September — das heißt von dcr Saat zur Ernte — fortgeschritten, nnd als ich mich am zweiten dieser Datums in Paris wiederfand, war es in der Nachbarschaft des Concordia» Platzes und in Gesellschaft dcS zehnten Theils der Bevölkerung dcr Hauptstadt. Es war ein Schauspiel, daS mau nicht so 'leicht wieder vergißt. Der ungeheuere Platz war vollständig mit eincr aufgeregten und lärmen' dcn Menge bcdcckt, die mit jeder Minnie tmrch ncne Zuflüsse, die aus allen Gassen hervorbrachen, vermehrt wurde nnd die sich in compaclcn Massen acgcn das Gebäude dcS gcsctzgcbcnbcn Körpers hinlicwcale, wo die Nationalversammlung über die Capitulation von Sedan discutirtc. Im Süden, im Osten nnd m ^>ttn an dcr Concordiabrückc, dcn Tnilcricn nnd dcn ^falschen Fcldern wurde dies«« ausfegte nnd schänmcndc Menschen-mccr von ^nicnlruppcn zurückgehalten, deren Bajonnete unlcr einem wolkenlos rcinen Himmel m dcr Sonne — der Sonne von Ailslcrlitz - glänzten. Dcr breiteste Damm befand sich längs der Quais, wo sich die Nalionalgarde entfaltete; der stärkste auf dcr Coucoldiabrückc, wo die Kürassiere postirt waren, zu Pferde, in drohender Hal-lung, entschlossen, wie cS schien, bis zum lctzien Mann zu sterben, wenn cS scin müßte. Soll ich es gestehen, daß die Micnc dieser Kürassiere mir gar nicht gcficl, und d^ß ich. indcm ich auf ihre langen gezogenen Säbel auf dcr Seite all' diescr sich bewegenden Köpfe blickte, mir die Frage stellte, was in einigen Minuten geschehen würde, wcnn diese Tausende den Einfall hätten, die Brücke zu forcircn, dicsc Säbel auf ihre Köpfe niederfallen und deichen zu Dutzenden um sich hcr säen wür-den? So gewiß als ich noch lebe, ich erwartete, Glut 1252 respondent der „Br. Ztg.": ..Obwohl der Graf bier leiue unbeliebte Persönlichkeit war und seine Wiedertchr zunächst dem Einflüsse des ungarischen Ministeriums zu danlcn hätte, so würde man hier die Rückkunft dieses Diplomaten doch überraschend finden." Der „Presse" wird aus Prag, 26. Juli, tele« graphirt: Nieger hat angeblich Vollmacht für folgende Ausg lei chspunltc: Die Schul' und Iustizqesetz« gebung nebst den directen Steuern bleiben dem Randlage volbchalten, das Rccrutenwesen dem Reichsrathe. Zur Königskrönung wird ein außerordentlicher böhmisch-mährisch-schlcsischer General-Landtag in Prag zusammentreten. Dafür wird die Beschickung des ordentlichen RcichSraths behufs Erzielung dcr zu solcher Verfassungs'Aenderung nöthigen Zweidrittel-Majorität zugesagt. Bezüglich der Antwort des Münchner Bürgermei. sters Erhardt auf die anläßlich der EinzugsFeier« lichleitcn übersandten Glückwünsche der liberalen Pereine in Steyr und des konstitutionellen Vereines in Innsbruck, in welcher Antwort der Bürgermeister eine „ergreifende Wirlung" constatirte, bemerkt ein süddeutsches Blatt: „Wo diese «Ergreifung" stattgefunden, ist Herrn Crhardt wahrscheinlich selbst nicht bekannt, denn im hohen Collegium sogar ist während des Vorlesens fraglicher Depeschen keinerlei „ergreifende Wirkung" zu spüren gewesen." Die letzten Nachrichten aus Algerien, die von Mitte des lausenden Monats datnt sind, laulcn wieder sehr beunruhigend. Thatsache ist, daß sich gegenwärtig 70000 Mann in Algerien befinden und daß dieselben nicht genügen, mn den Aufstand zu unterdrücken. Der Kriegsminister hat dahcr die abermalige Abscndung von Truppen angeordnet. Die Insurrection wüthet gegenwärtig in den Provinzen von Algier und Constantine und insbesondere in den Districten vom Fort National. Cherchell und Milah. sowie in den Sub-Dioisioncn von Bona, Balna und S6tif. Der Sultan hat dem in C o nst an t in op el anwesenden Sccretär des Vicelönigs von Egyptcn. Riaz-Pascha. die erbetene Audienz verweigert. Die dortigen osficiösen Organe sagen bei Besprechung der österreichisch-ungarischen Note in Sachen der egyplischen Frage, die Pforte werde keine Einmischung in ihre inneren Reichsangelegenhellen dulden, komme selbe auch unter was immer für einer Form vor. „Vidovdan" meldet, daß die türkisch-asiatische Grenze gegen Rußland start befestigt werde. DaS Iomnal lcgt dieser Maßregel tnne geringe politische Wichtigkeit bei. Ruhland soll Miene machen, im Vereine mit Pcrsien yegcn die Bestrebungen Englands in Herat Front zu machen. Dllö gemeinsam Zudglt für das Jahr 1872. Das von den im Reichsralhe vertretenen König» reichen und Ländern und den Ländern der ungarischen Krone gemeinsam zu bedeckende ordentliche Erforderniß des Staatshaltes für daS Jahr 1872 ist. wie folgt, festge» stellt: Ordinarium: Capitel I, Ministerium des Acußern. 2,249.420 fl., abzüglich der Bedeckung von 139.000fl. verbleibt 2,l 10.420 fl.; Capitel 1l, Ministerium des Krieges, ^. Heer 83.97 l.295 fl,, abzüglich der Be-deckung von 4.737.109 fl. verbleiben 79.234.186 fl.. L. Marine 8,300.280 fl., abzüglich dcr eigenen Einnahmen per 330.000 fl. verbleiben 7,970.280 fl,; Ca> pitel III, Finanzministerium, 1.790 246 fl., ab die Be- deckung per 1938 fl verbleiben 1,788.308 fl.; Capitel IV, Rechnungscontrole, 103.259 fl. Zusammen also im Ordinarium 91,206.453 fl. Extra.Ocdinarium: Capitel I, Ministerium des Aeußern 79.680 fl. Capitel II, Kriegsministerium, ^. Heer 11.193.712 fl., 11. Marine 2.954.410 fl. Capitel III, Finanzministerium, 4360 fl. Zusammen also ein Extra Ordinarium von 14,232.162 fi. Das ordentliche und außerordentliche gemeinsam zu bedeckende Crforderniß für 1872 beläuft sich daher auf 105.438.615 fl. Hievon ab die Zoll. Einnahmen per 12 Millionen, verbleibt ein Gcsammt' Erforderniß von 93,438.615 fl.. wooon weiter */,<, Percent zu Lasten des ungarischenSlaatsschatzes mit 373.754fl. abzuziehen kommen, so daß ein Nest von 93.064.860 fl. sich ergibt, wovon auf die im Reichsralhe vertretenen Länder und Königreiche 65,145.402 fl. 37 kr. entfallen. Gleichzeitig erhielten die Beschlüsse der Delegation des Neichsrathes über den Nachlragscredit für das außerordentliche Heereserforderniß 1871, Titel V, „Bauten," über die vom l. k. gemeinsamen Kricgsministerium für das Cxtra'Ordinarium der Marine 1870 beanspruchte Crstrectung des Verwendungs- und VerrcchnungS-Ter-minS für die Dotation zweier Donau-Krieasdampfcr; ferner bezüglich der Verwendung der für die Befestigung von Iaroslau bewilligten Beträge zur Befestigung von Przemysl die Sanction. Dcr Beschluß der Delegation dcs Reichsrathcs lautet wörtlich: Die Schlußrechnung über den gemeinsamen Staatshaushalt der österreichisch-ungarischen Monarchie vom Jahre 1869. wonach sich die ordentlichen Ausgaben auf fl. kr. fl. kr. 84,480.884 UU und die außerordentl. Ausgaben auf . 6.776.403 68^ daher die Gesammt- auslagcn auf . 91.257.287 85 das Rein-Ertlägniß des Zollgefälls u. die sonstigen Einnahmen auf . . 16.228.167 58z belaufen und hienach das Netto-Ersor- derniß.........75.029.120 26.; beträgt, wird genehmigt. Zur Deckung dieses Betrages sind vorerst zu verwenden: 1. Aus.den Kasse-Mitteln des Kriegsministeriums...... 910.777 — 2. der den gemeinsamen Activen dcs Iahrcs I867 zur Bestreitung der Kosten des Extra-Ordinarium« entnommene und dereits als Quotenabfuhr verrechnete Betrag fl. lr. von .... 6,144.020 — abzüglich der auf die Jahre 1870 und 1871 übertragenen Crcditreste pr. 488.51 l 20 im Restbeträge von ... ^ ^ . 5.655.508 80 Dcr übliqende Rest von . . . 68,462.834 46i ist durch die Quoten zu bedecken und entfallen hievon auf die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder 70 Percent, das ist'.......47.923.984 12z und auf die Länder der ungarischen Krone 30 Percent, daS ist .... 20.538.850 34 Der gemeinsame Finanzminister wird angewiesen, auf Grund dieser Schlußrechnung nunmehr mit dcn Finanzministern beider Reichsthcile die dcfmitme Abrechnung für das Jahr 1869 zu pflegen. Dejlcucrnng >cs Dcrgbau-Einkommcns. Der bcrg- und hüttenmännische Verein für Kärn» ten hat mit einer an die Klagenfurter Berghauptlnann» schaft gerichteten Eingabe einige Abänderungen dcr Vor« schriflen über^die Besteuerung des Einkommens vom Bergbau, insbesondere der mit dcr Finanzministcrialvcr' ordnung vom 5. Mai 1864 erlassenen Anweisung über das zwischen den Berg- und Steuerbcmcssungsbehöidcn bei dieser Besteuerung zu pflegende Cmvcrnchmen in Antrag gebracht. Die Anträge sind vom Ackerbauministcrium, zum Theil befürwortet, an das Finanzministtrium geleitet worden, welches sich in nachfolgender Weise darüber auSsprach: Die Tendenz der Anweisung über das zwischen dcn Bergbehörden und dcn StcucrbcmcssungSblhördcn hinsichtlich der Bcsleuiruna dcs Einkommens vom Bcrobau zu pflegende Einvernehmen vom 22. März 1864 war nur dahin gerichtet, dcn Eigcnthümlichlcilen der Montan« industrie Rechnung zu traben, keineswegs abcr derselben Begünstigungen zu entzichcn, welche durch dic bestehenden Vorschriften allen Industriellen eil'.gcräumt wurden. Nun abcr gestattet der ß 19 dcr zum Einkommen-stcucrpatcnlc vom 29. October 1849 lnnauSgcgcbcncu Vollzugsvorschrift vom 11. Jänner 1850 ausdrücklich die gegenseitige Abrechnung dcr Einbußen und Ucbcr-schüsse und zeichnet zugleich die Bedingungen vor, unter welchen diese Abrechnung zulässig sei. Es kann dahcr kein Zweifel über die Zuläfsigleit dcr fraglichen gegenseitigen Abrechnung bestehen. Nach dem zweiten Antrag würden nur die verkauften, nicht aber auch die verbrauchten odcr vcrarbei« teten oder an die Werkstheilhaber in Natur abgcgcbcncn Haupt- und Ncbenproducte dcn Gegenstand eimr stcncr-pftichligen Einnahme bilden, der Antrag ist dahcr unstatthaft. In der Anweisung vom 22. März 1864 ist eine laxative Aufzählung der anrechenbaren Auslagen nicht beabsichtigt worden. Es dürfen demnach im Eiükommcn-steuerbekenntnisse alle, wennauch in dcr Anweisung nicht speciell benannten Auslagen, welche zur Erziclunc, eines nachhaltigen Ertrages nothwendiger Wcifc gemacht werden müssen, in Anrechnung gebracht werden; ls wäre denn, daß deren Aufrechnung durch die licslchenden Vor-jchriften ausdrücklich untersagt worden wäre. Es ist aber selbstverständlich „nd in der Natur dieser Art von Auslagen gelegen, daß die Anerkennung der ZulüssiMt dcr Ausrechnung derselben in jedem einzelnen Falle den Gegenstand dcr Prüfung der Ein-tommenstcuer.Fassion bilden muß. Ganz in der gleichen Weise verhält es sich mit den Schurfbaulostcn und Frei» schurfaebühren für jene Bergbauunlcrnchmunacn. welche lediglich zur Deckung verliehener Bergwerke behufs ihrer Ausdehnung odcr als Hoffnungsschlägc odcr Vorbaue für dieselben bestimmt sind. Die weiteren Anträge, daß den Regie« und Vc-triebsauslagen, welche von den Einnahmen in Abzug gebracht werden dürfen, auch die bci dcr unmittelbaren Erwerbung (Verleihung), für dic bücherliche Eintragung gezahlten Gebühren beizuzählen wären; endlich daß auch stießen zu sehcn, und als ich auf dem Quai d'Orsay eine Generalsuniform erblickte, glaubte ich das Commando -» das Signal des Todes zu hören — und die ganze Infantcriecolonne gleichzeitig Feuer geben zu sehen. Es waren hundertfünfzigtauseud Pcrfonen da, und sicher» lich wären zehntausend davon in den ersten zehn Minuten gefallen. Und doch wich nicht eine Seele zurück, im Gegentheil, die Menge schwoll immer mehr und mehr an und zeigte wachsende Entschlossenheit; ihre revolutionären Nufc wurden lauter und kühner, und mit jeder Secunde wmde das Gedränge intensiver. In diescm immensen Vollsauflauf war ich vielleicht der Einzige, der dachte, daß unser Aller Leben an einem Faden hing, an einem zufälligen Zusammenstoß zwischen einem betrunkenen Arbeiter und einem hitzigen Soldaten, oder an dem augenblicklichen Impulse zum Guten oder Bösen jencs Mannes, dessen alanzmde Uniform ich sah. Nieder mit dcm Kaiser! An die Laterne mit den Bonapartisten! Die Soldaten schlössen ihre Reihen fester und schienen zu warten. Es ltbe die Nation! Tod den Preußen! Es lebe Frankreich'. Ich s^ hie Soldaten zögern. Es lebe die Armce! Zu dcn Waffen für daS bedrohte Bauland! Es lebe die hcldenmüthiae Stadt Straßburg die stirbt, um mit uns zu bleiben! .. ..^" weben ging durch die Reihen der Soldaten; sie ahm einander an. dann lehrten sie schweigend ihre ^^'.i/N?l°''^ "^« ihre Säbel in die ^ 5^b ^ "? "°"' «^ °hne einen einzigen Schuß. Ein lmmen er. einsUmmiaer triumvir.», der Ruf erhob sich in die Lüfte' .,C« l"d'e die?ine uu theilbare und brüderliche Republik'." ^ und mit der unwiderstehlichen Macht und dem Ungestüm einer Ueber- schwemmung ergoß sich der Vollsocean, wohin es ihm gut dünkte — vor den Palast der gesetzgebenden Versammlung, die Tuilerien, das Stadthaus. Was mich oc« trifft, so wurde ich ergriffen, wie von einem Wirbelwind fortgerissen und einem Strohhalm gleich, weiß Gott wohin, getragen. Die Arbeiter und Soldaten, die Freunde und Brüder geworden, marschirten singend Arm in Arm; junge Mädchen lachten und riefen: „Nieder mit dem Kaiserreich!" Vor den Magazinen waren Männer auf Leitern beschäftigt, die kaiserlichen Adler heradzureißcn und unler Vivat-Rufen die Worte: Lieferanten Seiner Majestät, auszulöschen. Ich. hätte niemals geglaubt, daß die Beseitigung einer Dynastie sich so heiler vollziehen könne. Ein- oder zweimal mußten wir an der Verbindung zweier Straßen Halt machen, um schwerbcpackten Reisewägen Platz zu machen, die sich in aller Eile entfernten. Es war nicht immcr leicht, die darin befindlichen Gesichter zu erkennen, nur zuweilen erlaubte ein Stoß dcs Wagms das blasse und erschreckte Gesicht eines Exministcrs oder Senators auf dem Wege zur nächsten Eisenbahnstation zu entdecken, und dann ließen sich Verwünschungen hören, begleitet von spottenden Worten: ..Glückliche Reise" und mit einigen Stcinwürfcn als Lebewohl. Gerne hätte ich mich dieser geräuschvollen Ge« scllschaft entzogen, und da ich eden einen vierten und fünftcn Versuch machte, mir mit Hilfe meiner Ellbogen eine Passage durch den Menschcnslrom zu bahnen und eine Seitengasse zu gewinnen, fand ich mich plötzlich der Kirche von Sainle-Rosemonde gegenüber. Wie bereits gesagt, halte ich meinen Freund, Herrn Tricoche, seit vier Monaten nicht gesehen, aber Dank dem Zufall, kam er eben die Treppe herab, als wir vor« überkamen. Ich erfuhr später, daß cr vor leeren Bänken seine Messe gelesen und die Predigt abgehalten hatte, da der größte Theil seiner eleganten Zuhörerschaft nach London geflohen war. Cr schien mir vcrändcrt, von Kummer verzehrt, und — was mir auffiel, — abgemagert. Aber cr hatte noch immer seine gerade Haltung und trug daS Kreuz der Ehrenlegion, das cr, ich weiß nicht auS welchem Grunde erhalten, auf seiner Soutane Der Herr Pfarrer Tricoche war eine dem Volte zu wohlbckannle Persönlichkeit, als daß dasselbe, ohne von ihm Noliz zu nehmen, vorübergegangen wäre. Im crsttn Moment ricf sclnc Anwcscnhcit die Heiterkeit hervor; man blieb slchcn und lachte; da machte sich ein lärmender Olwrier dcr ttotz semcr Bemühung, sich einc wilde »nd d ohend'e Haltung zu geben, eine gutmüthige Miene halte, vor ihm hin und apostrofthirte dcn würdigen Mann.- Nun. Herr Pfarrer. Sie wisftn. daß das Kaiserlich Qä Mi^ eMdirt ist und ich bin überzeugt, daß S«c stch nlcht weigern werden, mit uns in dcu Nuf einzustimmen: Es lcbc die Republik! Soll ich gcstchcn. daß ich cine Weigerung dcs guten Prlcslcrs sur unmöqlich hiclt? Weshalb sollte cr anders handeln da doch Männer, die grüßer waren als cr. das Götzenbild das ,ic alicMttt. vcrlcuamttn. und sich beeilten, dcniselbcn alle vcrgangcncn, gegenwärtigen und zu« tnnft,c,m Mißgeschicke des Landes zur Last zu legen? "^ "! . ^ ^ln über die Naivetät des Ouvricr nicht unterdrückender da voraussetz'n konntc, dcr reiche und luge Herr Tricoche wcrdc seincn Kopf wagen, um emc so elende, so aufgegebene Sachc, wie die gcslürztc Reg'erung, zu vertheidigen. Wie groß war al o mein Erstaunen und mcme Beschämung, als der Pfarrer, einen wohlwollenden Blick auf seinen Angreifer heftend, «hm antwortete: Mein gntcr Freund, als vor nicht ganz scchs Wo« chen der Kaiser den Krieg erklärte, befand ich mich unter 1353 eine gewisse Tlmortisation?quote für das Bergwerk selbst und die zugehörigen Gc^äadc und Anlagen bei dcr Ae> rcchnung dcS Itciücintommcns in Abzug gebracht werden dürfe, sind als unstatthaft befnndcn lrordcn. OaS Finanzministerium hat cs nicht als ^ngc^'igt erachtet, aus dein Anlaß dcr Eingabe den Slcucrbehör-den erster Instanz cine neue Belehrung iiber den In-lialt dcr bestehenden Gesetze und Vorschriften zu cr-lheilcn. Den Berghauptmannschaftcn wnrdc üb^vlafsen. dcn Äcrgwcit^besitz rn den wescntliHcn Inhalt dcr Gc-lncrklingcn des Finanzminifleriunis bekannt zn gcben und dieselben insbesondere zn velständigcn, daß »nr die verkauften, verbrauchten. vcrc«,bcilclcn oder an die Werk-l IM Haber in Natnr abgcgcbenen Haupt- nnd ^lcb^n-P^c-ncle, nichi ab>>^ anch dic ans dcm Vager dcs Erzeugern ^findlichen Piud,!>i.nvo:ra,hc d.'n Gegenstand einer steuerpflichtigen Einnahme bilden. MlMN und dic Ilücrnlüilinalc. ^'taz^iüi hat in seiln'iu blatte ,,^lo,na del p^polo" nü die italienischen Vrdelter einen Ä!icf gerichtet, in welchem er jenen abrüth, sich an der „internationalen Association" zu btthciligen. Der Ocdentung wegen, selche dic Angelegenheit der Internationalen in ganz Europa in Anspruch nimmt, sowie dcr Persönlichkeit des ^ricfsttllcrs halber, halten mir et« für angezeigt, ans d.'M crwal),!i.i> ü»^,j^ch,:l^n sHriftslnckc einiges mil-zutheilen. Die „Iittcrnalionak", so spricht sich Ma'^ini ans, dcr sich von Anfang an v?n derselben ferne gehalten, wird in London von eincin Vorstände geleitet, dessen! Scelc Karl Ma^', cin D.ntfcher, ist, ein Mann von Scharfsinn, aber wie Prondhon, zcrslöienden, herrschsn b-tigcn Eharal!crs. eifcifüchtig auf dm Eiüfiilß Anderer, ohne Phllosophischc und religiöse Grundsatz?, mehr Groll als ^,icbc im H^;en hcqeiid. Der Vorstand besteht ans Männern verschiedener N,niuncn. in welchem zwar vcv-s-hiedcnc Einigungspmltlc über llebclsländc lind die möglichen Adyilfsmittcl uorh^nd » sind, die adcr nnan^ wcichbar zn einfacher Negation führen müssen. Die einzige vernnnfnge Ätt nnd Weise cincr Eonstituirung snr die arbeitende Klasse iu Enlopa wäre die. die Na-tionalilälcn anznntcnncn nnd den verschiedenen Gesell' fchaftcn die Ordnung ihrcr Hansangclc^nhiitcn allein zn überlassen; märe dic. Deichte anfzilNellci!. mit Voll-lnachtcn ansgeinstct, ein gemeinsames Centrum zn bilden, um die Einheit des Tlreocn? nach eincm allgemeinen Zwecke festzllhaltcn. Ein Voistand von Individuen abcr. der sich anmaßt, direct eine ^walt'ge Vienge von Menschen zn reg ercn, welche mil Bezug a„f ihr Vaterland, ihre Tendenzen, politische Stclluüg, ökonomische In-tcresscn nnd Actionsmittcl so nngcmcin verschieden sind, wird schlich!ich dahin gelangen, entweder gar «icht odcr dann cnis tyrannische Weise zn operiren. Die Intcr-nationale ist darum an jich schon vernrlh- ill. sich anfzn-lösen, nnd in England, dcm Sitze des Eentrnms, hat die Auslösniig bereits schon begonnen. Ma^^ini setzt dann im Weilern die Grundsatz!' 5er leitenden Pnsoncn dcr Internationalen aus eiüand.r, um sie sofort zu velämvsen. ?llö solche bezeichnet er: die Vernein nng dcr Existenz Gottes, d. h. der einzigen fcstcn, ewigen, uncnlwegbarcn Grundlage der ncgcnsciiia.cn Pftichtcn und Ncchlc. Wnrde dieser Glaube untergraben, dann wcrde auch die Wstenz cincS obersten Moralgcs'tzcS über -uUe Üitenschen vernichtet und den Männern, dic ihm zustimmten und ihn crmnlhiglcn und snldcm habe ich nicht ausgchött, mich dicscr schlcchtcn Handlung wcgcu zn demüthigen. In diescm Angcndlickc vnsu dcr Kaiser weniger seine eigenen sschlcr alö unsere Sünden, wir hätten ja sein nntlugcS Untcrnchmcn hindern künncn und wir hallen nicht die Ncdlichleit, cs zu thun. Ich wcij; nicht, wclchcn Anlhüil Sic an dlchni Kricgc gciioinmcn nnd was Sie gethan haltcn, wcnn unscrc Armccn sicgrcicb gewesen wärcn. Was mich lc tr'.sft, su wcih ich, daß ich dcm Kaiser vom ganzcn Hcr-zcn Beifall gczollt hätte, wcnn er siegreich gcwcscn wäre; so glaube ich dcnn, daß Sie mich entschuldigen wcrdcn, wcnn ich in dcr Stunde dcr Niederlage trotz Attcm rufc: „Eö lcbe dcr Kuiscr!" nnd ich füge hinzu: „Gott rclle Frankreich und vcrzeihe mir dcn Antheil, den ich au seinen grsscnwärtigcn Calanulälcn gc,'ommcn ha^c." Allcs ditscö wnrdc einfach, ohne Unruhe noch Ostentation gcsprochcn, Dic Nvlhe dcr Scham stieg mir ill's Gesicht und ich schlich mich vcislohlcn zu Hcrrn Tricoche, bereit, ihn gcgcn die Fulgcn seiner mitthoollen Wortc zu vclthcidigcn. Abcr das Volk ist znwcilcn großmnihig. Dcr Ouurier sah dcu Pfarrer einige Minuten starr an, dann zuckte er die Achsclu und wandle sich, erstaunt und ans dcr ssassnn/, gebracht, um, sich, wie ich glaube, fra« gend, was für eine Art von Mann das sei. dcr, eiiisc-hcnd, daß er fchlccht gehandelt, es fo ruhig aussvrcchr. Die Menge fulgtc dcm Onvricr, nicht begreifend, wes halb dcr Priester nicht gerufen, wie man cs il,m bcfoh-len, und um sich zu cntschüdigcn. auf scinem Wege aus nllcu tträftcu schreiend: ..Es lcbe die Ncpnblit!" Was mich betrifft, dcr ich mit dcm Pfarrer allein geblieben, so grüßte ich ihn mit aller Hochachtung. In diesen wenigen Minuten war er mir um cine Spanne gewachsen. (Fortsetzung folgt.) damit anch die Möglichkeit eines Gesetzes b:6 Fortschrittes. Nnfc man nnr daS Inlcrcssc an, su h be man kcincn Gi'n,!d, da^sllbe Nl,chl nicht a»ch d^n Gegnern znzngcstchen; slützc man sich auf die bloße Gewalt, so arte okse in Gewalllhätigleit aus. Ein zweiter Grundsatz dcr Internationalen sei die Negation dcS Vaterlandes, der Nation. Das Vaterland sei von Gott gegeben und in jenem das gcm^nsame Vand für Sf"-."^. Glinbe. für.zeinl-insame Äeslrcdniigeli und Entwicklung!?. Wcr jcneö nntcr-drück.'. v.'inichle zugleich auch cn.c unendliche Summe vnn Kräften, mclch- dnrch die Vcreini^nng dcr Mittel geschaff n wüidcn, ncrnichlc dic Thäli^lcit von Millionen, m,sch!ossc ndcrhaupt d^r Entii'icklnng und dcm Fortschritt T^'lr und Thür. Die „Iiücrmuirnalc" wolle ail die Stclle dcr N >lian eine unabhängige sich sclvst regierende ..Gcmüindc" setzen. No^n cS bei cincr solchen Voraue, setznng lommcn müsse, das lchrc cin Vlick auf die italienischen Gcmcmwescn ini Millclallcr. Da sei dcr Name ..Va^rl^nd" vcrschwnnd^n nnd die Streitigkeiten der Bürger untcr sich an dcsscn Stelle qctrctcl'. Dazu komme dann noH die Knappheit dcr Mittel für politischen, geistigen und vlmlonnsckcn Fortschritt. Mit cincm Worte, dicscr zweite G^mdsatz dcr Internationalen führe unan^wcichlich znr Anarchie und z>:r Impotenz. Ein dritter Grundsatz dcr Internationalen sci die A b s ch a f f u n g j c d c s p c r s ö u l i ch e u E i g c n l l) u m S, an dessen Stelle dann das Eolltcliv-Ei^cnlhum zu t:ctcn habe. Allein daniit würtc jeder Antrieb und ^ Freiheit zur Arbeit, dcr Slachcl zu Vcrbcsscrungcn. sowie dic Sorge für die Znknnst geradc-,n vcrnichlel, ll.'bcrlassc man dic Gewalt nur einigen Wcniycn. die den Staat rcpläscnlirtcn. so sci cin solches Gemeinwesen dem E^oi?ml!s. der Vcrsühning. dcr Willkür, lnrz all jenen Uebeln preisgegeben, dic man zu beklagen habe. wcnn das Eapital nur in die Hände einiger Wenigen gelange. Das Collcttivclgcnlhnni repräsciilirc n,lr cin -Udinm des ökononlischcn ^cbcns. in welchem die Menschheit noch in dcr Kindheit, im patriarchalischen Znslandc dcr Familie, sich befinde. Am Schlüsse saal Ma^zini, daß schon dicse wenigen Punkte Beweis gcnng wären, daß von dcr Iittcr» Nlilionalcn daS Heil nicht kommen würde und nicht klimmen tonne. Die italienischen Arbeiter in» Speciellen hätten dnrchans kcincn Grnnd. jencr sich anzuschließen, dcnn sic seien jetzt im Besitze cincS Vaterlandes, in wcl-! chcm die Erziehung fnr Alle frci sci; gemeinsam scicn das Votnm z„r Verbesserung vaterländischer Zustände, gemeinsam die Wasfen zur Vertheidigung des Vaterlandes, frci von jedem dirccten odcr indircctcn Dilute die zum ^cbcn nöthigen Vedüifnisfc. frci die Arbeit und Unlerstützlmg da. wo jene mangle oder Krankheit und Aller hindernd in dcn Ncc, treten. I(M5nemsilieilen. — (Der Arbeiterst rile in Gra z.) Der («ra-zcr „Ta^e^post" zufolge hat gestern ein Bnichcheil dcr WcilM'schcn Älbcilcr, clwa 4U bis 50 dcrscll'cn, dic Arbcit wic-dcr ausgenommen, indcm sie erklärten, sich dcr Fabritöordmmg sügen zu wollen. Die Mehrzahl der Slrilcndeu nimmt dagegen uoch dcu früheren Stand-puult ein. — (Eine unbeschreiblich grauenhafte Scene) spielte sich am 22. o. M., im Araber StadNuälochen ab. Frl. Euphrosine Äraatz, die Wiener Seillönzcrin, hatte eben im Sladtwäldchcn ihre Production degouncn, war auch schon einmal iibcr das sehr hoch gespannte Seil geschritten nnd schickte sich eben an, dies zum zweiten male zu thun, als das Seil an, äußersten E»dc, wie von unsichtbarer Hauo zerschnitten, riß und die Unglückliche im icldcn Mumcnlc auch stürzte. Tns zahlreich' versammelte Pnbllcniu war starr vor Emsctzcu. Acrzllichc Hilfe war rasch znr Hand, doch war leider Alles vergebens und das unglückliche, jugendliche Geschöpf war das Opfer ihrcr furchtbaren „Kunst/' Die Acrinstc wcir mit dein Gcsichlc nach abwärts gestürzt uuo der Länge nach flach aus die Erde anfgcfallcn. Dcr gräßliche Schrei, dcn sie dabei auösticß, das Krachen der brcchcndcn Knochen, als sie mit dcr Erde in die lödtlichc Bcrühruug kam, wird allen Zuschauern ewig in dcn Ohren klingen. Wie bei jedem ähnlichen Unglücks-^ill finden sich auch hier ?culc, welche behaupten, das Seil sel voll verruchter Hau) eiugcschuillen worden; die polizci-llchc Untersuchung wird hoff'cmlich Klarheit in die Sachc brrngcn. — (Eine ganze Familie verbrannt.) Ein schreckliches Unglück ereignete sich iu dcr Nacht vom l'. ans dcn 10. d. M. zu Pclroutz am Scrclh. Dcr Israelite Fcibisch kcckcr bcwohnlc mit seiner Familie am Waldes-raud. weit entfernt von anderen Wohnungen eine Hütte, in wclchcr er dcu Ausschaut belricd. I„ 'der bezeichneten ^l'acht wollte er Spiritus ans ciucm Fäßchcn überfüllen und ließ sich hiczu von feiner sechsjährigen Tochter leuchten. Das Kind kam zu nahe mit dem sichle, der Spiritus ent, zündele sich und gleichzeitig sing das Meid dcö Mädchens ^cner. Der Vater, erschrocken, ließ das Fäftchen stillen, um das Kind zu retten, wudnrch sich die brennende FlilssiMt am Fußboden dcr Stube verbreitete, so daß die Äeidcn in einem Flamiucndadc standen. Die Gattin des Juden, Nachel, mit eincm Sanglmg an der Vrust, dann die Sohne David Schmil und Hcrsch, ersterer 20, letzterer 14 Jahre alt, sowie die I8jährigc Tochter Sarah, eilten aus dem Nebenzimmer hinzu, um Hilfe zu leisten, wurden jedoch alle von den Flammen ergriffen und es war furchtbar — erzählt der „Wdr." — wie eine aus sieben Personen bestehende Familie, umgeben von Feuersäulen, mit gegenseitigen Rettungsversuchen sich vergeblich bemühte und daS eigene Lelicn opferte. Das sechsjährige Mädchen ist völlig zu Kohle verbraunt und erlag zuerst, während der Jude, seine Galtm und der Säugling noch bis zum nächsten Mittag lebten. Die Leichen sahen furchtbar aus, die Fleischlhcile deS Körpers hingen in verbrannten Fetzen von den fast verkohlten Knochen herab. Bon der ganzen Familie leben nur noch die beiden Söhne und die älteste Tochter, doch auch diese sind mit gefährlichen Wmidrn bedeckt und es ist noch ungewiß, welche Folgen ihre Verletzungen haben werden. — sUcber den großen Tunnel durch den Mont-(5eni6) sind in letzter Zeit ungünstige Nachrichten verbreitet worden, welche die „Mn. Ztg." aus „guter Quelle" zu widerlegen im Stande ist. Vorerst ist die Ten,-peratur in diesem 12.2^2 Meter langen Durchstich durchaus nicht so hoch, daß dadurch der Fahrt erhebliche Hindernisse in den Weg gelegt werden könnten, da dieselbe sich erst gegen den mittleren Theil hin zu 2ft—29 Grad Eel-sinö erhebt, an dcn mehr nach beiden Enden zn liegenden Theilen aber im Durchschnitte nur 21 Grad beträgt. Ferner ist das Gerücht von dem Einsturz des Gewölbes in einer ^'änge von 50 Meter eine großartige Uebertreibung oder, richtiger gesagt, eine Unwahrheit, da die zu Grunde liegende Thatsache sich auf die Zerstörung von l', oder 7 Me-lern der Futlermaucr durch eine unvorsichtig angelegte Mine beschränkt. Zwei Arbeiter sind bei diesem Unfälle verletzt worden. Daß endlich mehrere Maschinisten bei einer Probefahrt erstickt scicn, ist ein Märchen, indem eine solche gar nicht stattgefunden hat. Vielmehr ist der Luftzug in dem Tunnel fo stark, daß derselbe in dcn Oeffnungen der den Tunnel etwa 5»0()0 Meter von Modane dcr Eontrevande halber schließenden Thür cin Geräusch, gleich dem eines mäßigen Wasserfallcs verursacht. Die Zukunft des großartigen Werkes ist also in keiner Weise gefährdet. — (Aus Frankreich.) Die Säle, in welchen die Sitzungen dcr Kriegsgerichte stattfinden werden, machen einen imposanten Eindruck, Ueber dem Siye des Präsidenten befindet sich ein Erucifix aus Ebenholz, die langen Tische und die rothsammtcnen Fautcuils der Nichter sind mit schwarzem Flor bedeckt. Nrenncnde Wachskerzen auf schwarzcn Kandelabern erhöhen die düstere Feierlichkeit der Scenerie. Trotz dieses Apparates, der offenbar den Zweck hat, die Gefangenen einzuschüchtern, behaupten alle Pariser Journale, daß die Kriegsgerichte auf Thiers' Wink mit überraschender Milde vorgehen werden. Ueber die Armeeorgcmisation, besonders in Netr efs der Bestätigung der während des Kricgrö verliehenen Grade, liegen sich die meisten Generale in den Haaren. Cifsey, dcr Kriegsminister, möchte alle seit dem 3. October bis zum Waffenstillstand ertheilten Grade als ungiltig erklären und hat Lhangarnicr an seiner Seite. Trochu, Chanzy, Faidherbe und selbstverständlich Gambetta als Hauplde-lhciligtcr, da er es war, der dicse Grade seinerzeit als Kriegsminister ertheilt hat, bekämpfen Cissey's Project aus's Hartnäckigste. Die Auslösung dcr Nationalgarde hat ihren erbittertsten Gegner an Thiers. „Berührt die Wunden des Landes nicht mit rauher Hand," meinte er in der Commission, „laßt einstweilen Alles, wie cs ist und löst nur diejenigen Eorps auf, die sich widerstrebend zeigen." Paris soll von einem mächtigen Gürtel ncner Fort's umgeben wcrdcn. Wie ausgedehnt dcr Plan ist, erhellt aus dcm Umstände, daß Versailles in den Äayon der zu erbauenden Nicscnfcstung cinbezogcn wurde. — (F cu e röbr u n st.) Das Journal „Coir" meldet, daß am 25, d. eine große Fcuersbrunst in TourS dcn crzbischöslichcn Palast in Asche legte. Mit großer Mühe wurde die Kathedrale gcrctlct. — (Erdbeben.) In EaScia (Provinz Umbrien) wurden am 10. und dann wieder am 14. d. M. zahlreiche Erdcrschültcrungen verspürt, die zwar leinen wesentlichen Schaden angerichtet, die Bevölkerung aber doch so erschreckt haben, daß sie cö nicht wagte, die Nächte in den Häusern zuzubringen, sondern cö vorzog, im Freien zu campircn. Locales. — (Die freiwillige Feuerwehr) hält kom« mcndcn Sonnlag eine Hauptübung und Musterung ab, vcrbnnden mit dcr Angelobnng neuer Mitglieder. Bezug, lich dcr letzteren hat dcr Anslcknß, wie wir erfahren, den Beschluß gcfaßt, daß in Hu.llmft die dcfimtive Aufnahme erst nach'hinreichender Ausbildung dcr Handhabung der Apparate erfolge. __ (Zum ersten d e u l s ch - ü st e rr c i ch i s ch e n Kr eis turn feste in Brliun) reist heute Mittag auch cine Deputation des Laibachcr Turnvereins ab, aus zehn Mitgliedern des Vereins bestehend. __ (Arbeilerbildungs verein.) Comrlag, den 30. Juli um 2 Uhr Nachmittags hält Herr Dr Friedrich Kee.bacher un Vercinölocale einen Vorlraa „Ueber den Einfluß der Gewerbe auf die Gefundhcit." Die Mitglieder werden, wlc wrr mitzutheilen ersucht werden, eingeladen, reckt zahlreich und noch vor 2 Uhr im Vcreinölocale zn erscheinen. ^ (Philharmonische Gesellschaft.) Gestern Nachmittag fand im Nalhhaussaale die öffentliche Musik- 1234 und Gesangsprüfung der Gesellschaftszöglinge unter zahlreicher Betheiligung dcs Publicumö und im Beisein deö Herrn Bürgermeisters Deschmann und der Vereins« Direction statt. Die erzielten Resultate ware« in beiden Richtungen sehr befriedigend. Unter den Gesangsleistungen fanden jene der Frl. Götz, Hauß und Siegl besonderen Beifall. Frl. hauß insbesondere berechtigt zu den schönsten Hoffnungen für die Zukunft. — (Die diesjährige Kunstausstellung) enthält 77 Nummern, darunter 3 Aquarelle und li Kohlenzeichnungen. Nn Sohn des gewiß noch bei vielen Laibachern in gutem Andenken stehenden Malers Kurz v. Gol. denstein. der vor einigen Jahren nach Graz übersiedelte, hat 9 Oelgemälde und 4 Kohlenzeichnungen, Shakespearebilder (Macbeth, Hamlet, Lear) und Ovids „Schöpfung," und Professor Palasmarm in Villach ebenfalls 2 Kohlen, zeichnuugen, „Ueberfall in Wildbad" und „Herr. bleib bei uns," eingesendet. Aus dem Nachlasse unsers verewigten Karinger sehen wir zwei stimmungsvolle Landschaften, Nr. 10 (Partie aus Tirol) und 29 (Aus Dalmatien). Reizend ist August Tominz' in Trieft „Dalmatinische Obst-Händlerin", Eigenthum des Herrn Salvadori in Villach, wie nicht minder als Gegenstück der prachtvolle Etudienlopf Induno Tomenico's in Mailand (Nr. 32). Von vaterländischen Producten nennen wir noch Franke's aus Venedig „Kreuzwegstationen", für die Kirche in Zirklach. Ein eigenthümlich anziehendes Vild ist „Perchta mit den Heimchen" von Epangenberg in Berlin, Eigenthum Sr. t. Hoheit Herzogs August von Sachscn-Coburg. Es ist hier die milde, Kinder gebende und hütende Göttin der Ehe, welche im wallenden blauen Gewände, aus dem ein edles mütterliches Antlitz mit schönen dunklen Augen hervorleuchtet, von rei» zenden Kindergestalten umgeben, auf ihren, fchwarzen Schiff aus Waldcödunkel hervor durch die schweigende Mondnacht fährt. Von einer unnennbaren Lieblichkeit sind diese Kinder-gestalten und das ganze Bild mulhet uns an durch den Zauber deutscher sinniger Romantik, der über ihm ausgebreitet ist. — Mißgeburt.) Ein seltener Fall von Mißgeburt ereignete sich am 24. d. M. in Z. bei Littai. Am Schädel einer vollkommen reifen Frucht weiblichen Geschlechtes, welche nach der Geburt eine halbe Stunde lebte, befindet sich ein einziges ausgebildetes Auge in der Mitte der Gesichtöfläche; lnapp über dem Auge ein über 1 Zoll langer und 3 Linien weiter, hohler, häutiger Zapfen, unter dem Auge der ausgebildete Mund. — (Erschlagen.) Der dreijährige Sohn des Meß-ners Baraga aus Laserbach entfernte sich am 5. d. M. mit mehreren Schulkindern heimlich vom väterlichen Hause und schaukelte sich mit denselben auf Trambäumen, welche bei der Capelle des heil. Justus aufgeschichtet waren. Dabei bekam der Balten, auf welchem der kleine Baraga saß, das Ucbergewicht und dieser fiel so unglücklich herab, daß er eine absolut tödtliche Verletzung an der linken Schläfe erhielt, an deren Folgen er nach wenigen Minuten starb. Ginqesendet. Der Gepflogenheit zufolge, wonach die Versicherung«' Gesellschaft H.88iouraxwm Hen^Ii in Trieft* das spe-cificirte Verzeichniß der von ihr an ihre Versicherten geleisteten Schadenersätze alljährlich veröffentlicht, sind wir in der Lage, dasjenige, welches das verflossene Jahr 1870 betrifft, unserem heutigen Blatte beizulegen. Daraus ist ersichtlich, daß die Gesellschaft im vorigen Jahre für 12.228 Schäden den Gefammtbetrag von 4,929.316 fl. 20 kr., alfo um circa 300.000 fl. mehr als im Vorjahre 1869 bezahlt hat, in welchem die Gesammt-zahlung sich auf 4,624.852 fl. 60 kr. bezifferte. Seit dem Entstehe» der Gesellschaft bis Ende 1870 beläuft sich bei derselben die Ziffer der Schadenzahlungen auf die enorme Summe von 81,991.846 st. 15 kr., eine * Hauptagcntschaft filr Kram bci Herrn V. Sruni q in Laibach, Gradischavorstlidt Nr. 35 Summe, die von anderen, sogar noch älteren Anstalten bei weitem nicht erreicht wurde. Diese Zahlen sprechen laut und sind geeignet, die so überaus wohlthätige Wirkung der Versicherungsinstitute recht zu veranschaulichen, denn es sind beziehungsweise gering« fiigige Prämienbeträge aus einem sehr ausgedehnten Wirkungskreise angesammelt, welche so große Leistungen und die Vergütung einer so großen Anzahl von Schäden, die sonst die Betroffenen erdrücken würden, ermöglichen. Es gereicht aber der H,88i<;urH'/i0ni (^Lneraii zur großen Ehre, daß sie, indem sie den Hauptzweck ihres Unternehmens in so großartigem Maßstabe erfüllt, zugleich das Interesse ihrer Actionäre zu fördern und ihre verschiedenen Gewährleistungsfonds stet« zu vermehren vermag, indem diefelben, wie aus dem erwähnten Verzeichnisse erhellt, sich zusammen auf die Summe von über 30 Millionen Gulden belaufen. Nach diesen kurzen Andeutungen halten wir unsererseits dafür, daß die alljährliche Veröffentlichung diefer detaillitten Schadenverzeichnisse sehr ersprießlich ist. da dieselben, indem sie die Anzahl der stattfindenden Elementar- und anderen Schäden documentiren, die Lust zur Versicherung immer mehr wachrufen müssen, was im allgemeinen Interesse gewlß nur gewllnscht werden kann. Keine Krankheit vermag der dclicalen Ii<^'.il,>5l',i«!:n; ,1,i N-ü'i'v ;n widerstehen und beseitigt dieselbe ohne Medicin nnd Kosten allc Magen-, Nerven-, Brnst-, Lnngen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut:, Athem-, Blasen- und Nierenleiden. Tnbcrculose, «chwind-sncht, Asthma, HiMen, Unucrdaulichteit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit. Schwäche, Hämorrhoiden. Wassersucht, Fieber, Schwindel, Vlutanjstcigrn, Ohrenbransen. Ucbclteit und (5>brcchen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Ab-magernng, Rheumatismus, Gicht. Bleichsucht. Anting aus 72,000 kcrtificatcn über Gcnesnngcn, die aller Medicin widerstanden: Ecrtificat Nr. 58782. Tyrnan. 10, Mai 1869. Ich litt lauge au Appetitlosigkeit n»d Erbrechen nach dem Essen. Ihre vortreffliche iz.-v.il^l^u-n hat daö Erbrechen gänzlich gehoben und meinen Appetit hergestellt. Meine, Ueberzeugung von der Vortrcfflichkeit Ihrer liev.',!'!»«',«.^ veranlaßt mich, dieselbe an-den: Leidenden bestens anznrathcn. Carl Vcrgcr. Ecrtificat Nr. 62914. Westan. 14. September 1868. Da ich jahrelang filr chronische Hämorrhoidal-Leidcn. i!rber-lranlhcit uud Verstopfung allc mögliche ältliche Hilfe ohne Erfolg angewendet, so ualnn ich iüVerzivciflnng meine Zuflucht zn Ihrer li<:v:.!.:8.)il!i-«. Ich la»n dem lieben Gott uud Ihnen nicht genug danken fnr diese töstllchc Gabe der Natur, die flir mich dic unberechenbarste Wohlthat gewesen ist. Franz St ein mann. Nahrhafter als Fleisch, erspart die Ilov-,!««^!-« bci Erwachsenen nnd Äindern 5)0 Mal ihren Preis in Arzneien. In Blechbüchsen von ; Pfund fl 1.50. 1 Pfund fl 2.50, 2 Pfund fl. 4.50. 5 Pfund fl, 10, 12 Pfund fl. 20. 24 Pfnnd fl. :;>'. n«v!>!e«.:>i:l-n s^m'n!,>^o m Pulucr nnd in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl 2 50, 48 Tassen fl. 4,50, in Pulver für 120 Tassen fl. 10, für 2»8 Tassen fl. 20, für 57« Tassen st. 36. Zn blichen dnrch Barry du Barry k Lomv. in ^Visn, ^VHiiüzcbßH««« III». S, inl^ikaok Ed Mahr, in Marburg F. ilolletnig. in Klagenfurt P. Virnbacher, in Graz Gebrüder Ol'crr a nzm ay r. ' in Innsbrnct Dicchtl H Franl, in ^inz Haselmaycr, in Pest Törös, in Prag I. Fnr st, in Vrilnn F. Eder, sowie in allen Städten bei guten Apoihetlrn und Suecereihandlcrn; auch versendet das Wiener Hans nach allen Gegenden gegen Postanweisnng oder Nachnahme, Neueste Post. Paris. 27. Juli. (Tr. Z) Die Nationalversammlung zog den Antrag, die Zölle auf Webe- und Rohstoffe durch eine Steuer auf das Einkommen und Salz zu ersetzen, in Elwägung und wies de,iselben der Budgetcommission zu. Die „France" meldet: Vismarck versprach die Räumung der Umgebung von Paris bis 31. August Briefe aus Rom besagen, der Papst sei über die Clnennumi Gulden's (zum Erzbischofe von Paris) befriedigt. Der Papst äuherte einer hochgcslell. ten Persönlichkeit gegenüber seine Befriedigung über die Beziehungen zu Thiers und Faore. Die Antwort des Papstes auf eine Ansprache der NeligionSalademie, worin er erklärt, das Papstthum träume nicht uom Wiedererstehen seiner mittelalterlichen schicdsiichcrlichcll Ocwalt, wird als besondere Erwiederung auf dic Berliner uud Münchner ministeiiellcu Glätter betiachlet. Telegraphischer Wechselcour« o°m 27, Juli. üpecc. Metalliaucs 59 40. — 5vcrc, Metallianee mit Mai' nnd November-Zinsen 5940. — 5perc, Nalional-Anlehen <;!»,05. — 18'!0cr StaatS-Anlchm 103. — NanlacNen 76!>. Credit-Nct en 284.70. — London 122.55. - Silber 121.50. - K, l Ml!n,< Ducaten 5,86',',, — Napoleond'or 9.79. Handel und Nudolfswerth, 24. Juli. Die Durchschallt Pn-lsc sielllen sich ans dem heutigen Marltc. wie folgt: fl. lr. st. lr. Weizen per Mchen 4 «5 Vuttcr pr. Psnnd . — 48 Korn „ 4 10 Eier pr. Stllcl . . — 1,^ Gerste „ 3 — Milch Pr, Maß . —10 Hafer .. 2 30 Rindfleisch pr, Pfd, - 24 Halbfrncht ,. 4 40 Kalbfleisch „ — 26 Heidm „ 4 40 Schnicinesteifch „ — , — Hnse „ 4 10 Schöpsenfleisch .. — 18 Knlinntz .. 4 20 Hähndel pr. Sli!l1 — 28 Erdäpfel „ -! Tanbcn „ - 20 ^iuscu „ — -^ He» pr, Erntner . 2 20 Erbsen „ — —, Stroh „ . 1 70 Fisolen „ ^ -^ Holz, harte«, pr. Kls», 6 .50 Ninosschmlll, pr. Pfd, — 42 — weiches. ,. — . — Schweineschmalz „ - 48 Wein. rother, pr, Eimer 9^ — Speck, frisch, — —' — weißer „ ft ^ - ^ Speck, gerünchcrt Pfd. — 40 . Angekommene Fremde. Am 2l;. Illli. H>«s««t. Die Herren: Aaste, kanfm, Monfalcons. — War< thut, OntsbesilM, Sanhof. — lllrich, No'mevbad. ^)ieiser, Bahn-Inspector, nnd Cermak, Obir Inspector, Wien. — Du- brunöel nnd Dc Adannc. Finmc. — illeinstel, ^ieusatz. — Varaz, Zengg. — Graf Dncco. Trieft. »t»«>«, AVl«»„. Die Herren: Orccel, Schnldirectur. («,a,z. - Eißlcr, Kanfm., Wien - Klancic, t, t. Aeziikuorstelier, Stei». -- Nuth, t, l. ArtillerielMptmcnm, Trieft. - Fran jtaliscl'üi.,. Postmcistcrsgattiii. Obertmin. «nl«»,'l«e>»«,' ««»«'. Die Herren: Sippy, Trieft. - Nnm Pler, Magazinenr, Aitinje. -Andrejka, t. t. Linisnschifft ^irn' tenant, Trieft. FK«»l»>'««. Die Herreu: Clevch, Kroneuberg. - De Aaruuia, Trieft. ^Itell'lirolossische 3ä^0l)achlll,»^ll in l^nlmch. « u Mg, 324«!, -^11 l> ! wlndil'l! ! httttr 27. 2 „ ^1i. .^24.,» -^21,4 SW. mtisjig halbheiler 0„., 10 .. Ab. , :«'-5,?l -l 16,^. windstill , sternenhell Sonniger Tag, Feder- nnd Hansenwollrn. Herrlicher Abend. Nachmittags ctwaö windig, Abends windstill. Das TagrSmillel d^r Wärme ->- 1« 2". um <>5" nber dem Normale. Verm'tw^Nlulier Ncdactenr: Ignaz u. KIe < umayr. Fur die meinem mm in Golt ruhenden Sohne Johann erwiesene letzte Ehre danlc ich allen Theilnehmen! mich im Namen meiner Ana/lMigen von ganzem Herzen. Strasisch bci Krainbuig, am 21. Juli I«71. ______________ Franz Iugoviz. Narlon^o^i^t ^Uien 2>; Juli Wenn man die natürliche WirTul'g der v°rwlegen^cnGe,cha,l5nnll>st ,„ Rechnung drn.gi ist dic valtnng der heulten Ml tlMNHl. stigc zn nmnen Un o l, 7lAc en ^ ^.„ige Specnlat.onöpap.er welche« m lebhafteren Un„atz gelangte, nnd hoben stch di,selbn. von 2ia über 2,!<). Dj« andern Epielpapien staqninm ^ ^ wenig Veacht.tng fa.^den E.scubahnact.en wahrend d.e gangdarm Slaaialose zn etwa« ermäßigtem Preise flotten Mfc,o .50 ,, Silber „ Iäuner-Iuli . 69 05 »>9.15 " » ,. Apnl-October. «9,05 <>915 L'le «,I. 18^9..... 296.— 297 — ,. « 1854 (4«/,) z» 250 st. 95. - 95/^5 " « 1««0 zu 500 fl. . . 103.50 103.75 " " W" z" W0 si. . . 112 75 113.25 Nnder-Ocsterreich. . "5^ ^ ^ 75,5<) Ober-Oesterreich.. ^« 94H ^I Steiermlll' .....5 _ 9H._ ,^^ Ungarn .... „ 5 .. 79 60 802c t?. Andere öffentliche Anleheu Honauregnlirungslosc zu 5 pEt. 9L.50 9L.7f Una. Eiscnbahuanlchen zu 120 sl. ij. W. Silber 57« pr. Slilct 100,— 100.2! Una Prämicnaulchcn zu 100 fl. <-, i^s»^0 Handelöbant.......5A ?N Natioualbanl.......7d7.- ?6., -- Unionbanl......."3^^ Verein«b°nt.......««- 08-50 Vertehrsbllnt.......170,- 1?«.^' «. Actien von Tra»Sportu«terned. munaen. Geld Waare Nlfold-Fiumaner Bahn . . . 176.50 177.— Bühm, Westbahn....." >" "'77 T weiser Strecke) .... .198.35198.75 . Arduianbs-Nordbllhu . . . 2140 2145.-^Mnil'.cchen,V«cltr.B»hu , . 174.50 175.50 Aeld Waare str,Iosebb«-Vllbn .... 202 50 203 — Üembtra-Tzern.-Iassyer.-Bllhn . 174.50 175,— Llovd. östcrr........374.- 377. - Ocsterr. Nordwcstbahn . . . 208 75 209.25 RudolsS-Vahn......1li2,— I«2,50 Siebenbilrger Bahn . . , . 170.— 171.— Staatsbah'n.......419 50 420.- Sildbahn . ......17980 180,— Sild-nordd, Verbind. Bahn . . 176.- 176 50 Theiß.-Bahn.......248,- 249.- Ungarische Nordostbahn . . . 162,— 1ü2.50 Ungarische Ostbahu.....«525 85.— Tramway........213.25 213,50 V'. Pfandbriefe (für 100 fl) Mg. äst Vod^n-Eredit-Anstalt Geld Waare verlasbar zn 5 pllt. in Silber 106. 106 50 0tll.in33I.rllckz.zu5pEt,inü.W. 86.90 87,20 Natlanalb. zn 5 ftEt, 0. W. . . 91 90 92.10 Ung. Vod.-Cred.-Nnft. zu 5'/, pLt. 89 25 89.50 «. Prioritäisobligatione». Geld Waare Elis.-Westb, in S. verz. (1. Emiss.) 95 50 96,-Ferdiullnds-Nordb. iu Silb. verz. 105.50 105.75 Franz-Iosephs-Bahu .... 5^.50 97.75 H.Ellrl-Lubw.B.i.S.»tr?.l,Vm. M!.75 107 50 0tsterr. Nordweft!>»hu. . . . l^7.50 97.75 Siebend. Vahn in Silber vcrz. 89 80 "0U) Staawb. G. 3°/« ü 5.00Fr. „,, E,,,' i4l'_ _ ,'^50 3!!!!' ^. "">^" Fls. pr. Stilck 10!) 50 109.75 Sl db.-G. i. 200 fl.,. 5", fnr 100 ft. 89.50 89.75 N'iob.-VoM 6«/.. (1870-74) « 500 FrcS pr. Ttilcl ___ — __ "ng. Os.bahn fur 100 fl. ' ' ^.50 85'75 ««. Privatlose (per Slitck.) Kreditanstalt s. Handeln. Gew. Geld Waare ^'"/""st, ö,W......170 75 177.25 ».Udolf-Stlftung zn 10 si. . . 15.- 15.50 Wechsel (3 Mun,) Welt, Waare ÄnljSburg sür 100 fl Mdt. W. 103 50 103.60 Armilsurt a.M. 100 sl. d,Nt° 103 »!5 10^.75 Hllmbnrg, fiir 100 Marl Banco 90 7.) 90,80 ^udon für 10 Psund Sterling 122.75 122 85 Paria, ,ur 100 Franc« . . . 48 15 48,20 Cour« der Geldsorteu «. Müuz-Dncater. . 5 ft. 84 tt. 5 fl. 85 lr '/iapolcmigd'or . . 9 79 ., 9 „ W « Prcuß. Ellsscnschcine. 1 .. 52j .. 1 ., 8!^ ^ silber . . 121 „ 35 « 121 „ 60 ^ Krainische GrundentlastuugS - Obligationen, Pri» »lltnotiruull: —.— Veld, — Nnar».