Nr. 153. Priinumcicltiousprci« : Im üomptoii ^anzj. si. 11, halbj. fl. s>.5>0. ssilr die ^„ficllmlg ins Hcius halbj.50lr. Mlt bcr Post »anzi. ft. 15, halbj. fl. 7.5U. Mittwoch, lo.Iuli Insert ionsgebühr bis I« Zeilcn: Imal 0« lr., lm. t'0!l., 3m. I si.; senft pl..^eilc Im. l: lr.< ^m. «li., 8m. 10 lr. u. s. lv. Inscrttoneslemptl jcbcem. 30 ll. 1887. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 9. Juli. Die Neubildung >cs Ministeriums. Dic unlängst stattgefunden Ergänzung des Ministeriums Acnst erfährt in einer Wiener Eorrcspondcnz der „A. A. Ztg." eine Bclcnchtnng, welche uus volllom-men geeignet erscheint, die von mancher Seite ans diesem Anlasse laut gewordenen Vorwürfe zu entkräften. Der Correspondent sagt: Die als Substrat der Wiederherstellung verfassungsmäßiger Znständc von Frhrn. v. Vcnst rückhaltlos anerkannte ^iothwcndigleit, das Ministcrinm für die westliche Reichshälfte aus den Reihen der parlamentarischen Majorität zu ergänzen, nnd dic dem entsprechende Vc-mühnng des Reichskanzlers, hat in diesen Kreisen bis jetzt nnr eine theoretische Anerkennung gcfnndcn. Wir haben keine Kcnutuiß von den Ursachen der jedenfalls bedauerlichen Thatsache nnd kein stecht, die Motive zu beurtheilen, welche für die zum Eintritt in das Ministerinn, cmgcladcncn Abgeordneten maßgebend gcnng waren, der Emladnng vorderhand nicht zn entsprechen. Indessen lcgt eine kurze Debatte, welche sich in der Rcichsraths-sitznng vom :). d. zwischen dem Ministerpräsidenten nnd dem Mhrcr der Äiajorität, Prof. Herbst, entspann, die Vermuthuug nahe, daß, wenn der Mißerfolg der erwähnten Berhaudluugcu auch nicht überhaupt uud von vornherein durch ein Mißverständniß vcrnrsacht wnrdc, ein solche Mißvcrstäudnitz doch dnrch dic mit der definitiven Erncnnnug des Scctionschcfs Hyc zum Iustizmini-ster gleichzeitig erfolgte Verleihung der Reichölanzlerwürdc au dcn Ministerpräsidenten hervorgerufen fein mag. Es scheint nämlich in dcn Abgeordneten-Kreisen sich dic An< slcht gebildet zn haben, daß jene Erucunnngcn der Bildung mies Parlamentarischen Ministeriums in parlamcn-ansthcr Weise, d. h. durch Bcrufuug eines Äiinistcrprä-Mnlen, welcher sodann sein Ministerium zn bilden, d. h. ^lttstchtllch der Bcsctznng der Portefeuilles seine Vorschläge ocr Krone zn nnlerbrcilen hätte, präjndicirc, während gc< ^adc umgekehrt die allcrh. Handschreiben vom 2.^. nnd 5 ' ^uuu an den Frhrn. v. Bcnst nnd dcn Grafen Tanffc dlc ^üdnng einer ciölcithanischcu Verwaltung, für dcn Zcttpuukt wo eine solche Verwaltung ins Lcbcn treten muß, offenbar vorzubereiten beabsichtigten. Dieser Zcit- pnnkt ist dnrch die Durchführung der Ausgleichung mit Ungarn bezeichnet, und sobald derselbe eingetreten ist, wird der Reichskanzler sich von dcn cislcithnnischcn Gc-schästen zurückziehen, also, wie in dem Handschreiben vom 23. Inni schon angedeutet ist, das Präsidium des cislci-thanischen Ministeriums, für welches ihm bis dahin in dcr Person des Grafen Taasfc ein Stellvertreter zur Scitc gegeben ist, niederlegen nud lediglich als weiter dcö Rcichsmiuistcrinms, sowie als Inhaber des Porlcfcnillc's dcr auswärtigen Angelegenheiten und dcö kaiserlichen Han-scs snnctioniren. Die Sachlage ist eine so cinlcnchtcndc, daß das bezeichnete Mißverständniß gar nicht hätte entstehen können, wenn nicht gleichzeitig cin dcm cislcitha-nischcn Ministerium angehörendes Portefeuille definitiv, cin anderes dnrch die nämliche Persönlichkeit provisorisch besetzt worden wäre. Bcidcs gcschah abcr ans nnnbwciö-barcr Nothwcndigkcit. Hcrrn v. .Komcrs' Stellung als Instizminister, war absolut unhaltbar gcwordcn; alle Vc-mühnngcn, ihm einen Parlamentarischen Nachfolger zn gc-bcn, scheiterten, uud unbesetzt konnte das Portefeuille nicht bleiben, da die Geschäfte eben nicht stillstehen nnd insbesondere wegen dcr vor den Rcichsralh gebrachten Eodi-ficalionscntwürfe. In Ermangelung cincö parlamentarischen IustizministcrS uulßte also cin burcankratischcr gewählt wcrdcn, nnd da erschien Herr v. Hyc, schon weil er der Verfasser jener Eodificationsarbcitcn ist, also wuuschcn muß, sie vor dcm Reichsrath selbst zn vertreten, als dic gccignctstc Persönlichkeit, abgesehen von scincr ganz nnbcstrittcnen fachmännischen Tüchtigkeit nnd Vcgabnng. Dcr Rothbehclf dcr Provisorischen Bcsctzung konnte höchstens in Betreff des Eultuömiuistcriums, welches kcincn Tag länger gänzlich verwaist blcibcn dnrftc, noch einmal znr Anwendung kommcn; aber daß dicfcm N'olh-bchclf die gcgcbcncu Verhältnisse eine nnübcrstciglichc Grenze ziehen, zeigt cinc naheliegende Erwägnng. Die Parlamentarischen Atänncr, wclchc Anstand nchmcn, definitive Ncinisterpostcn zn übcrnchmcn, wcrdcu selbstverständlich um so weniger provisorische Stcllcn annchmcu. Dadurch abcr steigert sich dcr Preis dieser Posten, dcnn die Rcgicrnng, welche an die Kreise dcr höhcrcn Bcamtcu rccnrriren mnß, kann nicht anders, als deren natürlichem Wnnschc R'ücksicht tragen, ihre Zuknnft sichcrznstcllcn, falls sic frühcr odcr spätcr genöthigt fcin sollten, cincm parlamcntarischcu ^c'achfolgcr zu'weichen. Eine solche Sichcrstcllnug zu fordern, kaun auch dcm pflichtgctrcnc-stcn Bcamtcu nicht verübelt wcrdcu. Hosfcu wir, daß dicsc unerquicklichen nnd dic Staatsmittel nngcbührlich in Ansprnch nehmenden Zustände dnrch cinm raschen und günstigen Verlauf dcr Auscinaudcrsctznng mit dcm ungarischen Reichstag baldigst cin Ende nehmen, damit das parlamentarische Ministerinn: cmch diesseits dcr Lcilha ins Lcbcn gcrufcu werden kaun. Au dcn Patriotismus dcr hervorragenden Männer unserer Vertretung, welche dieses Ministerium zu bilden gleichsam prädcsti-nirt sind, wird dann sicherlich nicht vergeblich appcllirt wcrdcn. 8. Sitzung des Herrenhauses am 8. Juli. Auf dcr Ministcrbank: Ihrc Excellenzcn dic Herren Minister: Fnihcrr v. Bcust, Freiherr v. John, Graf Taaffc, Ritter v. H y e. Präsident Fürst Karl Aucrspcrg crüsfnct dic Sitznug um 12 Uhr. S6)riftführcr Hofrath v. Hof manu verliest das Protokoll dcr lctztcu Sitzung, welches genehmigt wird. Präsident Fürst AncrSpcrg: Ein schweres Unglück hat das allerhöchste Kaiserhaus heimgesucht nnd macht die Gefühle trcncr Anhänglichkeit für nnscrc cr-lanchlc Dynastie schmerzlich erbeben, indcm es alles nlit Trauer nud Entsctzcn erfüllt. Kaiser Maximilian ist als Opfer gefallen Höchstscincr civilisatorischcn Mission. Sein edles Streben, cincm von Parlcilämpfcn zerrütteten Lande die Segnungen gesetzlich geordneter Zustände und cincr gerechten nnd freisinnigen Regierung zn geben, wnrdc in frevelhaftem Undank mit Verrath belohnt. Ein Gcwaltact dcS verwerflichsten Verbrechens hat cin dnrch das Völkerrecht geheiligtes Leben vernichtet, ein ruchloser Mord, cinc unauslöschliche Schandthat ist vollbracht. Dcu ticfcn Kummcr ermessend, mit welchem dieser empörende Ansgang cincr von lühncm Mnthc gctragcncn Pflichterfüllung daö Gemüth imfercö llllcrguädigstcn Kaisers zn verdüstern geeignet ist, hat das Herrenhaus gewiß dcu lcbhaftcn Wnnsch, die Größc scincö mitfühlenden Schmerzes unserem vielgeliebten Hcrrn dar-znlcgcn und zn diesem Zwcckc cinc Deputation au daS allh. Hostage- zn entsenden, wozu ich Ihre Zustimmung erbitte. (Die Vcrfammlung erhebt sich zum Zcichcu dcr Znstimmnng.) Ich wcrdc sclbstverstandlich dic Gcnchmignng cin-holcn, daß die Deputation sich an das allerhöchste Hof- Die Eteltographk uud dic crstcn Christen. Wohl inanchcr unser verehrten Leser dürfte dnrch die Ucberfchrift dieser Arbeit zn dcr Frage nach dcm -lltcr dcr Stenographie vcraulaßt wcrdcu, nnd ich glanbc, mc Antwort könnte mau als passcudc Einleitung zum Thema betrachten. Der Erfinder des jetzt in Dcntschland vorhcrrschcn-" n jlenographischcn SystcinS, jenes Systems, das auf D,.^'"cw anwendbar ist nnd, wic die 1^>7 in l,al, , ''v ""'sauiuinlcltcn Anhänger desselben beschlossen näm ick i ^^"'""^^^ "crdrüugcn soll, Gabclsbcrgcr sclnvil^v'^ V'""^^ll"'""sc untcr dem Worte „Gcschwind-vorkmnm/ ^? "'"""' es in dcn historischen Quellen " 1 "'Sttnographen verstanden nnd au dicse Weise !!, t 3 ^ I' "Gedanken oder dic Wort- cincö Anderen nnd Zeitersparnis so l dcrzn,chrclbcn, daß sic von jedem des Systemes Kun-dgen so sicher wlc andere Schriften gelesen wcrdcn tönncn", "u vlcl zn hohcs Alterthum zurückvcrsetzt. v.i,,/^ ^!^ ^- b"big, dessen „Geschichte und Lite- atur der Geschwlndschrcibekunst'' ich'in diesem Aufsatze folg. hat nachgcwicfcu, daß weder die alten Perser, noch d H^r"er „nd Griechen vor Ehristo cin tachygraphi- sches System besaßen. Die bei d n Indcn. ebränch- luhen Abbrevm uren, uach welchen sic Auchstabcn für S.lben nnd Wöttcr, Wörter aber für ganze Sätze ge< 'uchwi' sind zwar ein Knrznngsvcr ahren, - das z. B. n der Ucocrschnft am Krcnzc des Eilandes angewendet ... ^r<" '"r "" Stenographie. Dicse lauu auch nicht ' dcn Alphabeten der Gchcin.schrcibcr - l-.lcl»-,./ ..... l)c^!l __. gesucht werden. Dic Stenographie wnrdc bei dcn Römern, und «war znr Zcttdcs Cicero crfuuden. Von dcr Hcit v o r Eicero sagt Marcus Valerius ProbnS (nnlcr 3lcro): „Vci dcn Alten, als dic Tachygraphic noch nicht üblich war, bezeichneten die.....Schreiber im Senate — gewisse Wörter uud Namen in Folge gemeinsamen Ucbcrcinloin-mcnS mit dcn Aufangsbnchstabcn. — Dicsc Abtürznngcn hießen 5>^!li.", d. h. 5i,!^!>!!>i'!,<>" — ^>i<, >,,i<, v,'!'!,<>. Zum crstcn male wurde cigcutlichc Stcuographic iu dem Processe dcö Eatiliua angewandt, und dic Redcn, wclchc Sallust in dcr Geschichte dcr catilinarischcn Vcr-schwöruug bringt, bcrnhcu auf stenographischen Anfzcich-nnngcn. Von dcr dcS jüngeren Eato wenigstens, dcr ans dcm Stegreif zn sprechen pflegte, erzählt Plutarch in der Lebensbeschreibung des strengen Rcpnblimncrs Folgendes: „Dicsc ciuc Rcdc dcs Eato soll dadurch erhalten worden sein, daß Eonsnl Eiccro die gewandtesten Schreiber vorher Zeichen, wclchc in tlcincn und kurzen Zügen die Bedeutung viclcr Buchstaben in sich faßten, gelehrt nnd jene dann in dcr Enric an verschiedenen Pnnktcn aufgestellt hattc." Hicr kain also cin tnchygraphischcs System, nicht bloße Abbreviatur zur Anwendung. (Sallust hat jedoch die Rcdc nicht ganz so aufgenommen, wic fic gehalten wordcu, soudcru sie in scincm Gcistc rcdigirt.) Und Plntarch fährt ausdrücklich fort: „Dcnn noch hatten fic weder Gcfchwindschrcibcr ausgebildet, noch bcsaßcn fic dcrcn, sondern damals erst bctratcu sic, wic nian sagt, dicsc Bahn." Um das Jahr U5 ^vi'lli,»; anch in Frankreich und Spanien waren für die christliche Kirche in allen Gemeinden Stenographen thätig. Wer wollte die Echtheit der Reden dcr Kirchenväter bezweifeln, wcnn cr licöt, daß dic Stenographen jener Zeit, wic die der unsrigcu, nut ihrer Handschrift schneller waren, als der Redner mit dcr Zunge, und auch weiß, daß jene Kirchcnrcdcn von Tachygraphcn nachgeschrieben wnrdcn. Ensebiuö (Ili^l. <>. Jahrhunderte 1Z m>!:>i-il)5 l-<^inl>l!l-i<>5, jedem war eine der damnls 19 Regionen dcr Stadt zugetheilt. Dcr erste unter ihnen hicß Proto-uotarius uno war cin Mann von Ansehen und Einfluß. Allmälia. ging, nachdem dic Kirchc Frieden erlangt hatte, daö Amt dcr Stenographen in juridische Geschäfte übcr. Zum Schlüsse crwähuc ich noch, daß die stcuogra-phischcu Aufzeichnungen von Kalligraphen, uutcr denen zur Zcit dcs Kirchenvaters Origcucs fich auch Mädchen befanden, inS Reine abgeschrieben nnd dann dem Pu-blicuin verkauft wurocu. Also waren auch Mädchen der Stenographie kundig. Ein Feuilleton ist der Ort für Eitatc; ich könnte sie häufen, um darzulhun, welch großc Untcrftützuug die christliche Kirchc in ihren ältesten Zcitcu nnd die Stenographie sich gegenseitig zu Theil werden ließen uud wic durch ihre wohlfeile Productiou dcr Lcctürc das Licht dcr ewigen Wahrheit verbreitet wurde. A. Hci n r i ch. 1035 stcht und so wcnia, sic anderseits geneigt ist, der Presse das Nccht freier Älciunngsäußcruug zuschreiten, so darf sie doch von ihrem Standpunkte ans nm so lebhafter das Beklagen derartiger Ausführungen betonen, als das eigenste Interesse der Regierung dic'sscbung und nicht die Beeinträchtigung des Neichsrathcs erheischt. Nichts liegt ihr daher näher als der Wunsch, das; eine objccti-vcrc Bclirthcilung der Personen nnd Verhältnisse an Stelle jener Kritik treten werde, deren Fortsetzung zu bedauerlichen Mißverständnissen Anlaß geben und der Forderung der politischen Aufgaben nur 'hinderlich werden tonnte. — Ein hcnte hier eingelaufenes Kabcltclc-grainin des k. k. Gesandten in Washington an Sc. Excellenz den Frcihcrn v. Bcust meldet wörtlich: „Khcvenl-hüllcr. Wickcnbnrg, Kaldisch (Kodolitsch?), Yammer stein befanden sich iu der Stadt Mexico bei der Ucb ergäbe. Varon ttago (der k. k. Geschäftsträger) hofft gute Bedingungen für die Oester reicher zu erlange n. Beiläufig dreihundert Ocstcrrcichcr sind iu Mexico." — Von dcu in Paris lebenden Ocst er reichern ist eine mit 400 Unterschriften versehene Beileids-ndrcssc an den Kaiser abgeschickt worden. Die Adresse lautet: „Ew. f. l. apostol. Majestät, a ller gu äd i g» ster Hcrr ! Die Gemüther aller treuen Sühne Oesterreichs wnrdcn von Trauer erfüllt, als sie die furchtbare Kunde von der cnlschlichcn That erhielten, die einige ver« worfene Menschen gegen den allerdurchlauchligsten Bruder unseres erhabenen Herrschers verübten. «Obwohl weit von unserer Heimat entfernt, bcschäs. Ugt mit den Werken des Friedens, der Ankunft unseres geliebten Monarchen cntgcgenharrend, welche bestimmt ist, der für Oesterreich so glänzenden Ausstellung die höchste, unvergeßliche Weihe zu verleihen, umgeben von den aufrichtigsten Zeicken der ungchcuchelten Sympathie für Ew. Majestät/und der Anerkennung sür unser Wirken, die sich in allen Schichten der Gesellschaft offenbaren, wurden plötzlich alle freudigen Momente verwischt und unsere Herzen mit tiefer Trauer „Das entschliche Verbrechen geschah, und laum vermag da? Herz den Gedanken zu fassen. „Erlauben Ew. Majestät, das; Ihre in Paris dermalen bel der Ausstellung weilenden treuen Unterthanen ihr tiefstes, mnigstes Mitgefühl mit dem Schmerze unseres Herrn und Kaisers, mit dem unser Glilcl und Unglück so innia verwobcn ist, in diesen Zeilen aussprechcn. Eucrcr l. k. apostol. Majestät /^ , <^, „ , , treugehorsamste Unterthanen." (Folgen 400 Unterschriften.) w,.^'"?'1'^""' Die gestrige Stadtralhssitznng winde, nach Bcschlicßung einer Bcilcidsadrcssc an den ^llijcr, wegen stürmischer Galcriedemonstrationen gegen die Gegner des Hcrmct'schcn Antrages. betreffend 'die Uncutgeltlichkeit der Stellen bei der Gasanstalt, geschlossen, .'lus Pula wird jetzt berichtet, daß die Fregatte ^5^'?^ "usgcrüstct ^rd, um die irdischen Neste des KmscrS Maximilian anö Mexico al'znholcu. Mit 0lc,cr ^Hat,achc im Zusammenhange steht die Nachricht, daj; der um-Kurzem erst aus Amerüa cinqctroffcnc Vice-^ ''U"l^,^etthoff fchon iu den nächsten Tagen anf vi>e ^^'^^' ^u"'^ Sr. Majestät des Kaisers ""h Mexico abreisen solle, nm n^u s "'Auslieferung der deiche des uuglückli. r!?isch rn . ^'p?^'""' "^' französische Blätter den <^s 's/ ^cw or lea us angekommen war. i e ^ ^ eu, m diesem Hafen Instructioncn für 5 ., Mis^on, die ihr zu Theil werden soll, abzuwarten Diese Weisnng hängt nwhl mit der Mission d S B.cc-AdMirals Tegctthosf znsammcn, dem das Schiff 'n Ncworlcans zur Disposition gehalten wird. Uusl'and. Köln, 8. Inli. Der Pariser Correspondent der ..Nolnlschcn Zeitung" meldet: Kaiser Napoleon zeigte dem Hnrstcu Mcttcrnich an, er beabsichtige in Wien cineu Besuch abzustatten. Sicher (?) ist, daß Napoleon bet der Traucrlundc an Mcttcrnich einen Brief l^b, worm s.lgcude Stelle vorkommt: ..Ich schicke Ihnen die Ausdrücke meines Bedauerns ül^r die cnt-ctzllchc Nachricht von dem Tode des Kaisers Maximilian, um so lebhafter ist meine Bckiimmerniß, als ich schmerz, voll dm ^hcll der Bcrantworllichlcit empfinde, welcher von dic,cm Unglücke auf mich selbst zurückfällt. Aber Gott der die Absichtcu und die Herzen richtet, weis;, f"...'<, "'^" "'bcrcn Zweck verfolgt habe, als in jenen 3/7^'" ^" Einfluß unserer Enltnr zn verbreiten. 3^5' ^' ^''"'' lcii'en edleren nnd würdigeren A ^'^'' °ls Ihren uuglücklicheu Bruder." d... ?^"^' "' ^'^' ^"' ^'"" ^ cincm Antrage, .^ u ^ lnhlcu des Schmerzes über dicNin! !/^'.dcsit'aisers Maximilian Ausdruck " ^«,7 "/ ""stimmig beigestimmt, bctl," dcss n"'i^ "^ "sterrcichischc Kricgöschiff ..Elisa-N.V^' s °'^'"'^"''t die erste K.iudc von d >u ^t w Oceans ^ ?^'"ulian brachte, befiudet sich iu te^ ?. ^ w>s "'l'lb' hnt Befehl, dort bis au weile ° s. n9 "''^" " ""' "eue Missiou e haltcu solle. Als 'n Bcra-Cruz die Todcsbotschaft ankam, ogeu alle frcmdcu Schiffe ihre Traucrflaggcu auf. Die Vc Cholera in den an Dalmaticn angrenzenden türkischen Provinzen und in Montenegro in sehr heftiger Weise auf. Auch sind bereits Cholcrafülle in dcr dalmatinischen Gemeinde Vreno und in Nagusa, sodann in Chocznia in Ga-lizien vorgekommen. Der Senat von Montenegro hat in An-bltracht der ungeheueren Ausdehnung der Seuche beschlossen, Aerzte aus Oesterreich zu requiriren. Solche Aerzte erhalten außer dcr Reisevergütung ein Taggcld von 10 fl. und einen Neisevorschuh von 300 fl. — (Brenn er bahn.) Die „Trienter Ztg." bringt folgende Angaben über die Eröffnung der Vrennerbahn. Im Lause des Juli wird die ganze Strecke von Locomotiven und Materialzügen befahren werden, theils um die Festigkeit der Erd- und Stcinbautcn zu erprobeu, theils um das Material an die Verwcndungsstcllen zu versühren. Die feierliche Eröffnung wird im Lause dcr zweiten Hälfte des August stattfinden. Es ist aber noch nicht ausgemacht, ob mit dieser Eröffnung die Vahn schon unmittelbar dcm Gebrauche des Pu-blicums übergeben werden wird, oder erst einige Tage später. Jedenfalls abcr kann die Eröffnung für dcn allgemeinen Verkehr sür dcn letzten August oder 1. September mit Sicherheit in Aussicht gestellt werden. — (Vergiftung durch Kipfel.) Die Stadt Würzburg befindet sich in dcr größten Aufregung. Es ereig» nctc sich nämlich, daß bei cincm Vöckcr aus Unvorsichtigkeit eine bedeutende Ouanlilüt Arsenik, welches zur Vertilgung der Schwaben aufgestellt war, in den Bultertcig gericlh, aus welchem die sogenannten Kipfel gebacken wurden. Alle Diejenigen, welche diefcs Nackwcrl genaßen, und es sind deren sehr viele, belamcn heftiges Elbrechen, von dcm sich nur wenige bis jetzt erholt haben. Ganze Familien liegen darnieder. — (Zur Katastrophe im Lugaucr Kohle n-schacht.) Die heule vorliegenden Nachrichten über diefen Unglücksfall lauten leider sehr unerfreulich. Der Versuch mit dcn schweren Tonnen mißlang u»d verursachte nur neue Brüche. Hieraus trat eine Berathung ein, an welcher die hervorragendsten Fachmänner lheilnahmen. Das Resultat war, alle Versuche, schnell zu den Verunglückten zu gelangen, wegen des Scheiterns sämmtlicher ausgeführter Versuche aufzugeben und einen sicheren, aber freilich langsameren Weg einzuschlagen. Dieser besteht daiin, znnächst den noch erhaltenen Schachtzimmerbau und das Schachlhaus zu verstörten, sodann aber von der untersten erhaltenen Bühne mit eisernen Vlechröhren (l Elle 11 Zoll im Lichten) bis zu dcm VersüllungZorle hinab zu gehen. Zu diesem Behufe werden diese 3löhlcn in zchnelligrn Abschnitten gemacht, im Schacht bis zu 100 Ellen Länge zusammengenietet und so-dann in dcn eingebrochenen Theil an Seilen herabgelassen. Ist man mit diesen Mhren bis zum Vetfüllungsort gelangt, so weiden in denselben Arbeiter hinalifahren und mit der Ausbcwülligiing der den Schacht sperrenden Massen beginnen. Sollte dcr Schacht licser gut erhalten sein, dann kann nock die Neltung der Vclunglückten, eventuell dic Hcrausschaf« fung dcr Leichen von dem jchigen Veifüllungsoit (^(»^ Ellen) bewerkstelligt werden: ist abcr der Schacht weilen unten auch wieder brüchig, so dürste nichts übrig bleiben, als bcn Schacht zuzufüllen und von oben wieder abzubauen. Jedenfalls kann man unter 3 bis 4 Tagen (der Bericht daliit vom 0. d.) lin Nesultat nicht erwarten. Die Zahl der Verunglückten beläuft sich nach sorgfältig angestellten Erörterungen aus 102. Hievon sind 44 verheiratet, 1 verlobt, 2 Willwer, die übrigen ledig. Sie hintetlassen außer ihren 44 Frauen eine Braut und 137 Kinder, von welchen allerdings einige bereits erwachsen sind. Die bilfcbldürf-tigen Väter und Mütter sind noch „icht ermittelt. Der Director der „Neuen Fundgrube" ist theils zu ftincr eigenen Sicherheit, theils weil ihm grobe Fahrlässigkeit in der Unter' hallung dcs Schachtes vorgeworfen wirb, verhaftet worden, auch soll, so viel bekannt, mit dcr Untersuchung gegen ihn vorgegangen werden, wirwohl der l0dtliche Ausgang noch nicht constatirt ist. Von allen Seiten ist das Möglichste zur Ncltung dcr Verunglückten gethan worden, und alle Schichten dcr Bevölkerung wetteifern im Hilfebringen, leider wahrscheinlich ohne Erfolg. Von Sr. Majestät dem Könige sind 200 Thlr. für die Verunglückten eingegangen. Ein Tele« gramm vom L. Juli Vormittags meldet ferner: „Die Vor. arbeiten zum Einhüngen der Nöhrcn bis zur Niuchmasse sind im Gange. 52 Ellen Nöhrcn von Kesselblrch, von 35 Zoll Weite, sind bereits angeliefert. Außerdem wird versucht, ob eine Oessnung im Kunsischackte möglich ist. Periodisch erfolgt Nachbrcchen von Gestein aus dem Hauplbruche." -- (Gerhard Rohlss.) Der Reifende Gerhard Nohlfs ist kürzlich glücklich in England angekommen, und zwar von Lagos an der Westküste Aflila's aus, wohin er von dcm Innern jenes Wcltthliles sich gewandt hatte. G. Rohlfs wird noch einige Tage in London verweilen, wo ihn die Beziehungen zu dcn Mitgliedern der „Noyal Geogra» Phical Society" fesseln, und dann in Bremen cinlresscn. 1030 Locales. — Gestern ist der Herr Podest« von Trieft Doctor Porenta und der hochw. Herr Tomprvbst von Görz Baron Codelli hier angekommen. — In der Pfarre Vodiz soll eine acute Krankheit vorkommen, welche die Leute „vl-0l>/.^" nennen, wahrscheinlich eine Art Typhus. — (V lihlcdla g.) Montag Nachmittag entlud sich in der Ortschaft Mautschitsch ein heftiges Gewitter. Der Vlih zündete m 4 Häusern, lvclche auch vcrbrannlcn. In einem dieser Häuser saß eine Gesellschaft eben bei Tische und es wurden sämmtliche Personen vom Blitze getroffen und be< täubt, erbolten sich jedoch wieder vis aus eine, welche mit den heil. Sterbesakramenten versehen werden muhte. -— (Theater.) Wenn wir diele Rubrik ungewöhnlicher Weise mitten in der „todten" Saison wievcr eröffnen, so geschieht es, um zu erwähnen, daß Herr Zöllner bereits die Engagements für die kommende Saison abgeschlossen und den Personal» und Gagestand dem Landesausschuh ausgewiesen hat. Herr Zöllner hat auch diesmal lein Opfer gescheut, um dem Publicum ein vollendetes Ensemble in allen Richtungen zu bieten. <5s soll aber auch der Gagestand dem Vernehmen nach um 500 fl. monatlich den der letzten Saison überschreiten. — (Das Postritt geld) wird laut Kundmachung der Triestcr l. l. Postbirection in Kram seit 1. Juli d. I. mit 1 st. 20 kr. 0. W. berechnet. — (Landwirthschaftliches.) Der Cichorien-bau der Herren Gebrüder Tfchinlel wird heuer mit großer Sorgfalt und viel Kostenaufwand betrieben. Nicht nur wird der beste Dünger verwendet, sondern es wird auch das Umgraben und 3lu?jäten deS Unkrautes von einer großen Anzahl Ailxilcrinncn unter Aussicht einer aus Böhmen berufenen, in dem Geschäfte erfahrenen Person thätigst bctiic-den. Die Fclver bieten aber auch in Folge dessen den erfreulichsten Anblick. — Die häufigen Regengüsse der letzten Tage haben biöher auf das Wachsthum dcr Hülsenfrüchte, Erdäpfel u. dql. den günstigsten Einfluß geübt. Die Kor»-uno Weizcneri'.te ist bereits im Gange und man verspricht sich das beste Ergebniß. Neueste Post. Wien, 8. Juli. Heute Abend wird Ihre Ma< jcstät dic Königin Marie von Vclgicn mit dcm Grafen von Flandern von Brüssel hicr erwartet und ist, dem Vernehmen nach, dcr Ankunft der dringende Wunsch, Sc. Majestät den Kaiser hicr zu finden, vorausgegangen. Die Königin geht nach Miramar nnd nntcr anderen Feststellungen wird dort über den ferneren Aufenthalt dcr Kaiserin Charlotte bestimmt werden. DaS „Frdbl." schreibt: Vice-Admiral v. Tegetthof tritt dem Vernehmen nach morgen oder übermorgen eine Reise nach England nnd Frankreich an, welche in unmittelbarer Verbindung mit einer ihr folgenden Mission nach Mexico stehcn dürfte. Paris, 5). Juli. Die internationale Münz« confercn', hat ihre Arbeiten geschlossen. Man hat sich über eine Reihe Principien geeinigt, welche den hicr vertretenen Ncgicrnngcn znr Annahme vorgelegt werden sollen, nm dann zu der Redaction eines förmlichen Vertrages schreiten zn können. Alle Beschlüsse sind einstimmig gefaßt worden; die Haufttmomcntc sind: es soll in allen (äonrentionsstaaten nur cinc Währung, und zwar die Goldwährung, bestehen; Silber soll nnr als Ausgleichsmünze dienen (von französischer Seite, namentlich von Wolowski. wurde lange die Doppelwährung vertheidigt). Als Münzeinheit soll das Fünffrankenslück in Gold dienen; alle anderen Münzen svllcn nnr ein Vielfaches dieser Einheit sein können. Als Gewicht soll dem Münzfuß ebenfalls das französische Gewicht zu Grunde liegen. Jedes ^and behält übrigens für seine Währung die bisherigen Namen und Formen; die Münzen des einen Bandes haben in dem andern Cours. Es wird dcr Wunsch ausgesprochen, daß bis zum 15). Februar künftigen Jahres alle Regierungen sich definitiv über diese Vorlage geäußert haben mögen. ________ Telegramme. Lemberg, 8. Juli. Die heutige officielle „Ga-zetta Lwowsla" meldet, daß Sc. Majestät der Kaiser dcm landtäglich beschlossenen Statute, betreffend die Organisation eines LandcsuntcrrichtsrathcS, die allerhöchste Sanction ertheilt habe. — Die „Ga-zetta Lwowska" constatirt weiter, daß nur in 10 Gemeinden Ga!iziens uuter deu Äaucru Ruhestörungen vorgekommen sind, welche jedoch bereits beschwichtigt seien. «Pest, 8. Juli. Die städtische Repräsentanz von Ofen hat in ihrer heutigen Generalucr-sammlung beschlossen, an Se, Majestät wegen des Ablebens des Kaisers von Mexico eine Beile ids-adresse zu richten. Assram, 8. Juli. (Pr.) Der Banal-LocumtenenS forderte beim Empfange des Lehrkörpers letzteren anf, die Jugend fernzuhalten von allen Demonstrationen, besonders denjenigen, die über die Rcichsgrcnzcn hinansziclcn. Dresden, 8. Juli. Gestern fand eine Versammlung der freisinnigen Wähler von ganz Sachsen statt. Die Versammlung nahm das Programm vom 14. Juni der preußischen Nationalpartei als Basis für die Ncichs-tagswahlcn an und setzte ein Ccntralcommit^ znr Gildung einer Partei nieder. «Paris, 8, Inli. Dcr 5t aiser hat Nachmittags zu Ehren des Sultans eine große Revue in den Ehamps Elyss'cs abgehalten. — Die „France" meldet: Dcr preußische Botschafter, Graf v. d. Goltz, habe hcntc dem Sultan cinen Besuch abgcstatct. Man glaubt, Graf v. d. Goltz habe den Sultan zn einem Besnchc in Berlin eingeladen. Paris. 8. Juli. (Tr. Ztg.) Die Kammer nahm mit 236 gegen 12 St. das Ercditgesetz über die Ausgabe ovu 158 Millionen anläßlich der Rüstungcu wegen der Luxcmburgsragc an. London, 8. Juli. Es verlautet, die Königin von Prcußcu werde Dienstag von Windsor nach Paris abreisen und daselbst im Hotel des preußischen Botschafters absteigeu. Vondon, 8. Juli. (Tr. Ztg.) Layard iutcrftcllirte im Untcrhausc wegen des Feuerns des griechischen Dampfers Arkadion auf ein Kriegsschiff und der Tödtung mehrerer türkischer Matrosen. Stanley bestätigt den Sachverhalt mit Vorbehalt dcr Meinungsäußerung bis zur Entscheidung dcr Kronjuristen. Der Vicetönig von Egyftten ist in Windsor eingetroffen. St. Petersburg, 8. Juli Abends. Dcr Kronprinz Humbert ist soeben in Zarskoje Selo eingc. troffen, wo hcnte die Verlobuug des Köuigs von Griechen laud mit dcr Großfürstin Olga stattfindet.___________ Telegraphisch, Wechselcourse vom 9. Juli. 5perc. MetalliqueS 59.65. — 5perc. MclalliqncS mit Mai- und November-Zinsen 01.65. — 5perc.?illl>onal-Anlehen 69.90. -- Bank-actien 715.'— Crcditaclien 187.20. — 1860er Staatsanlehen 8«.90. — Silber 122.75. — London 125,65. — K. l. Ducaten ."'.93'.,. Keschästs-Zeitung. Der Waarentransitverkehr durch Vgypten. Ueber diesen, die österr. Handelsinteressen lebhaft berilhrendcn Gegenstand geht dcr „Austria" aus Älrxandricn eine Mittheilung zu, welcher wir Folgendes cntnchmm: Ter Waarmtransiwcrlchr durch Egypten — vor wenigen Jahren noch laum beachtet, hat heute bereits eine so hervorragende Bedeutung und Wichtigkeit erlangt, daß dessen Aufschwung mit Recht die allgemeine Aufmcrl-samleit der Handclswelt in Anspruch nimmt. Demselben wird nach Eröffnung deö Surzlanals ein lanin berechenbarer nencr Impuls gegcbcn und dadurch dcr Strömung dcö Welthandels selbst eine ncuc Bahn gebrochen werden. Frllher nahmen nnr die Ucbcrlcmdkvust und die Passagiere aus der Route zwischen Indien und Enropa den Weg über Egyptcn; heute aber befördern die cgyptischen Eisenbahnen Hundcrttauscnde von Waarcnballcn, nnd namentlich Baumwolle, die von Indien nach Suez gebracht, von dort nach Alexandrien und von hicr nach Enrofta verfuhrt wird. Diesem Verkehr nimmt in riesigen Dimensionen zn und wird noch immer steigen, sobald das indische Eisenbahnnetz und die egyplischen Bahnen aufgebaut fein werden. An diesem Waarenlransitverl.hr ilbcr Egypten nimmt Trieft bereits neben England den größten Antheil. Dank den getroffenen Vereinbarungen nud den statt ermäßigten und vereinbarten Frachtsätzen der belhcilisslcn DampfschifffahrtS< und EiscnliahngcicUschaflm, ist siir diesen Bellehr uichl nur ganz Oesterreich, sondern namentlich cmch die gewerbliche Schweiz und der grüßte Theil van Silo- nnd Westdeutschland nnd sogar Nnß< land (Moskau) gewonnen, d,c nach nnd nach sämmtlich ihren großen Bedarf an Suratc-Vauinwollc anf diesem W?gr, weil er jetzt der uorthcilhaftcstc ist, zn beziehen begonnen haben. Die Concurrenz uon Marseille tritt bereits für die wichtigsten schweizer Industriebezirle in den Hiutergniud, nnd wenn die Dinge so bleiben, wie sie jetzt sind, so miißtc sich in der augcdentclcn Richtung filr Trieft eine glänzende Zukunft in sichere Aufsicht stellen. Scheinbar ist es zwar nnr dcr Transituerlchr, der feinen Weg über Trieft nnd dnrch Oesterreich nimmt, doch wird gewiß niemand die große Wichtigkeit schon dieses Verkehres in Abrede stellen wollen, und dcr iiintzen, den er nnscrer Schifffahrt nnd unserem Eisenbahnverkehre abwirft, ist gewiß schon nud filr sich hoch anzuschlagen. Al'cr mit dem TransitDcrlchre ist dcr ganze Handel iwertehr überhaupt ans das engste verbunden, durch ihn werden Haudclsbeziehnngru nach allen Richtungrn angeknüpft, die Speculation wird augceifcrt, daö Verständniß fiir' den großen Verkehr wird angeregt und erweitert; die Schifie, welche große Aaiilnwollladüügl'tt nach Trieft sllhrcu, wtrdcn bald mit den mannigfaltigsten Exportartikeln reich beladen ihre Rückfahrt nach den cgyptischen Gestaden antreten. Es wird auf dicftm Wege nach nnd nach ein großer Handelsverkehr angebahnt, welcher Trieft und Oesterreich die hervorragendste Vcthriligiiug daran nnlcr allcn Hilfen des nntlelländischcn Mecrcö sichern lami. Diese Znlunft Trust's nnb Ocstcrrcichö ist aber in diesem Augenblicke arg bedroht nnd gefährdet. Italien hat die große Ac-dcnlnng dieser Frage erfaßt nnd macht die anßcroldenlli'chsten An» strengnügsü, nm den rrwähnkn Transiluerlrhr nach Italien zu leiten, indem durch die bevorstehende Eröffnung der Brennerbahn die kürzeste Verbindung dcr Schweiz nnd Süddentschlaudl« mit den italienischen Hilfen mid dadnrch mit Egyplen bewerkstelligt wird. E« befindet sich dann in einer so bcvorzngtrn Stellung, daß wir nnter den gegcbcucn Verhältnissen cine jede (loiicurreiiz aufgeben müßten. Diese Gefahr abzuwenden, erscheint nur ein Mittel gsei.mrt: dcr beschleunigte Anöban der Rudolphöbahil und die dircclc Verbindung Tricst'a mit dieser sowie die weitere AnSfllh-ruug dcö nordlirolischcn Bahunctzes »ud dcr Vodcnsee-Gilrtelbahn. Jede Verzögerung dcr Anösiihrnna, dieser Projccte. deren Hanftl-zwcck dahin gehen muß, Tncst möglichst schnkll nnb anf dem tiir-zl'stni geraden Wcgc nnt Sllddoitschlalid uud der Schweiz in Verbindung zu setzen, wird für die EnNvictlimg unserer Handels-bcziehnngen mit Egypten nnd des großen Weltverkehres, der sich bereits über Egypicn mit Indim nnd Ost-Asien ;>, cntwiclcln beginnt, uon den nachlhciligstcn Folgen begleitet sein. «rainbura, «. Inli. Ans dem heutigen Markte sind er« schienen: K5» Wagen mit Getreide. _______________DurchschniltS-Preise.________ ft. lr. fi. lr. Weizen pr. Metzen ü 00 Vnllcr pr. Pfund . — ! 30 Korn „ 3 80 Eier pr. Stuck . . —! iz Gerste ,. — .. Milch Pr. Maß . — 10 Hafer „ ii — ' Nuidslrisch pr. Pfd. —' 18 Halbfrucht „ - — ^ Kalbfleisch „ — 20 Heiden „ !j W i Schweinefleisch „ — 20 Hirse „ .'j — Schöpsenfleisch „ — i 14 Knlnrntz „ 3 <<0 Hähndel pr. Stücl — 25 Erdäpfel „ 1^40 Tauben „ —! 10 linsen „ — —!i Heu Pr. Zentner . —70 Erbsen „ — - !i Stroh „ . __ .'j5 Fisolen „ 5 44 , Holz, harlrc, pr. Klst. 4 - Nindöschmalz pr. Pfd. — j 40 . — weiche?, „ 3 ^ — Schweineschmalz „ — ! 44 ^ Wein, rother, pr.Eimer --! — Speck, frisch, „ — j It i — 'veißer „ 8 ! — Splll, geräuchert, Psd. —^42^ ! Angekommene Fremde. Am 8. Juli. Ttadt Wien. Die Herren: Mann, Kansm., uon Nachod. — Tischmann. nnd Stark, Reisender, von Wien, — Aaldiscra. — ProlMla. Verwalter, voi: Thnrn. — Bcmd^, Forstmeister, von Gradaz. — Pavuovi, von Tschcrncmbl. Elephant. Die Herren: Ritter v Preschirn, Rentier, und Don Tomaso, uon Tries). — Weiß, Handluugönis., Turnagl, t. l, l'icntcnant, Vancr, Kanfm., und Rcntenbcrg, Privatier, von Wien. — v. ^ettis, Besitzer, von Finme. — Großmann, Handlnugsrcis,, von Wr.-^lrnstadt —Meier, Kansm,, von Graz. — Fran Gorjnp, Fabricaüteni!gattin, von Gürz. .ttaiscr von Oesterreich. Herr Sch.uandtncr, Ziticrmeistcr, von Nieu. Mohre«. H>'rr Kitz, von Graz. ____________ «II. Mg.! 32"l!»(, -<'<'.» Windstill"' Nebel l>. 2 „ N. ^2«,.,ü 4-15.(i W. s. schwach größlh. brw. 0 uu 10., Ab. 326.9« ! ^-10.z ^SW, schwach größlh, heiter «crantwortlicker Redacteur: Ic,na, v. » leinmavr N^-^^l.^-:.»«,^ Wien, 8. Juli. Das Geschäft war ohne Belang und die Lourse sowohl dcr ucrzinslichcn Staatsfonds als dcr Inbustrilpapierc ersuhrtu bis auf wcniqe Ausnalimen keine HlllltllUllluil. wcsentl.cht Veränderung. Deniscn und Valuten schloffen flauer. Geld flüssig. ^ Veffentliche Tchuld. ^. des EtaatcS (für 100 fl) Gelb Waare In 8. W. zu 5pCl. fur 100 st. 55.^5 55 ?5 In österr. Währung steuerfrei 60.40 60.60 ^', Stcueranl. in ö. W. v. I. 1864 zu 5pEt. rückzahlbar . l'050 W.70 Silber.Anlchen von 1864 . . 76.50 77.— Silberaul. 1865 (Frcs.) rilckzahlb. in 37 Jahr. zn 5 pEt. 100 fl. 8^,50 82.— Nat.-Nnl. mit Iän.-Toup. zu 5°/„ 70.15 70 30 „ „ „ Aftr.-0 Ocst,D°n.-Dampfsch-Gcs.«-« 48^i.- 4^'l.— Oesterreich. i!loyd in Trieft Z I 185.— 187.— Wicn.Dampfm.-Actg.500fl.ö.W. 430.— 435.— Pester Kettenbrücke .... 350.— 370.— Anglo-Austria-Vant zu 20>) fl. 1"0.25 100.75 Lembcrgcr Ecrnowitzer Actien . 175.50 176.— Pfandbriefe (fllr 100 st.) National- ^ bau! auf >verlosbar zu 57, 98.— 98.25 (5. M. j Nationalb. aufö.Wvcrlosb.5 „ 93.40 93.60 Ung. Vod.-Ered.-Anst. zn 5'/, „ 89.75 90.25 Mg. üst. Vodcn-Crcdit-?lnstllll verlosbar zu 5°/, in Silber 10»'..-. 107.— Domaineu-, 5perc. in Silber . 112.50 113 — «ose (Pr. Stllcl.) Cred-A.f.H.u.G.z.ilM.o.W. 126.- 126.50 Don.-Dmpfsch.-G.z.100fl.CM 86..- 8?.- Stadtgem. Öfen „ 40 .. N. W. 23.- 21.— Estcrhazy „ 40 „ EM. 90.- 93.- Salm „ 40 „ „ . 3,.50 32.— Pallffy „ 40 „ „ . 25.- 25.50 „., ^ Gelb Waare Clary zu 40 fl. CM. 26.50 27... St.Genols „40..... «^.50 23 5!) Windischgräl) „ 20 „ „ . 17.— l,^ — Waldstcin „ 20 „ „ . 21.— 22.— K/Nlevich „10,, „ . 12.- 12.50 Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 12.— 12.50 Wechsel. (3 Monate.) Augsburg filr 100 fl, sildd. W. 104 90 105 "0 Frankfurt a.M, 100 fl. dctto 105.-- 105'40 Hamburg, filr 100 Mark Banlo 92 75 93 — London für 10 Pf. Sterling . 125 50 12580 Paris siir 100 Franks . . . 4<,.«o 4<,.,»o (5p,,rs der Geldsorten Gelb Waare K. Miinz-Ducateu 5 fl. 9l lr 5 fl '»5 lr. Napoleonad'or . . 10 „ :; „ w ,' 3' ,. Russ. Impcriali' . i(, „ 22 „ 10 „ 23 ,, VcreniSthaler . . 1 „ 85j „ 1 ,. «6 „ Sllber . . 12I ,^ __ ^ 1^ „ 25 „ Kraiüische Grundcntlaslnngs - Obligationen, Pri« vatnotirung: 87 Geld, 89 Waare,