W M Vereinigte Laib ach er Zeitung. Gedruckt mit Edlen vim Kleinmaycr'schen Schriften. Frcytagden?. Iuny 1816, ^ I n n l a n d, < ^ T y r 0 l. i ^?c. Maj. nberzengt von den Vorteilen, welche dcn Bezirken des Satzburgischen Zillcrc und Vriren-T,bals durch ibrc Vereinigung mit Tyrol zugeben, baben selbe zur lebhaftesten Freude dieser Tbaldewohner angeordnet. Am 13., 1^. und i5. May fcncd solche auch wirklich Statt. (W. Z.) Au slan d« "Preußen. Der als einziger Virtuose auf dem Vio-loncell und ausgezeichneter ssomvonist im ^«^ und Auslande rühmlich bekannte Vernbard Rombcrg, und der, als Dirigent und Ton^ sctzer geschätzte Mllsikdirekwr Gnrlich, sind beyde zu fön. Preußischen KapeNmeisiern ernannt und befördert worden. (G. Z ) ^ Deutschland ^n den verschiedenen Französischen Dc-f"t""enten steigt jetzt die Anzahl der Vcr-yatteten auf 82,000 Personen. D,e Sckau^ lickkei?" ^""s, die sich durch ibre Anbang-? v2n ? ^e pourboue auszeichnen, erbal-ke ^err l" ^°"g bisweilen arüge Geschcn-Tafckcu. '"^/^iclt neulich ein chinesisches ^uklücug, absichtlich altes 18 Stück-weise. >,Ei du lieber Gott! wenn wir doch nur unter Ludwig den 36ten lebten!" rief Huethie-bcy aus. Ein Mitglied der Deputirten-Kammer soll bereits in einer der letzten geheimen Sitzungen sicherboten haben, das Daseyn eines Komplotts zu beweisen, daß den Sturz der Bourbonschcn Dynastie zum Zweck hatte, und unter den bezeichneten Personen gab es selbst Individuen aus dcm Ministerium an. Die Kammer wollte deßbalb eiue auffaUcude Maßregel ergreifen, allein die Regierung kam zuvor, und machte der Sitzung ein Ende. (G. Z.) Neber das Dekret des Lübccke' Senats, vermöge dessen die daselbst ansaßigen Israc-litcn mer Wochen nacb Ostern ans der Stadt vertrieben werden soUten, haben wir aus einer böchst achtung.swürdigen OueUe solgen-de Bemerkungen erhalten: „Dieß Dekret hatte man unter den jetzigen Umstanden wobt nicht leicht erwartet. Gerade um solche dir Zeit entehrende, und bnlfiose Individuen krankende Reactionen zu beseitigen, war in dem 16. Artikel der deutschen Bundesakte ausdrücklich festgeseitt worden, daß dcn Israeli-ten die ibnen seither in den teutschen Bun-dessiaaten schon eingeräumten Rechte vorläufig, und bis auf weitere Entscheidung erhalten bleiben sollten. Nie soll sich der küufttge Bundestag mit „Verbesserung des Auslandes der Israeliten" beschäftigen, weun einzelne Staaten durch die willkürlichjlen und grausamsten Beschlüsse seinen Veratln'cklagungell vergreifen, und die Frage aburtheilcil dürfen, ehe sie noch zur Verhandlung gebracht ist ? Es liegt in diesem Verfahren sowohl gegen den bevorstehenden Bundestag, als gegen - die ersten Höfe von Deutschland, deren Grundsätze in dslu5) beißt, geführt wurden, um vor Gericht gestellt zu werden, siel es ewem derselben ein, dem Gendarmen eine Hand voll Sand in die Augen zu streue«, und dann aus emem 3o Fuß hohen Fenster i" 'prägen. Da war denu der Gerechtigkeit aen Zeichen Verstande Sand in die'Au-wun^. ^^"°^en. Der arme Teufel verbann ^ ^ jedocö gefährlich, und ward ins W-?" "en nacheilenden Gendarmen zurück g bl.^e N?^ se^'brt; er hatte sich also ver-^vllche Muhe g,macht. (G. Z.) Der. Kön?q batt? d?n Au'rü'rer D^vld, der von dein Prcootalgerichte zu Greuc^ie seiner Milde anempfohlen worden war, i.:ch: beg'.'.adigt. Äud>.rt sollen am l^.Ma^schon 90 Insurgenten !ungcricktct wordc.: se^n. Londoner Blarter behaupten , TaUc^rai-.d babe sich deßfalls -nach sci.ls < Landgute bey Valencay entfernt, weil ibm angezeigt worden , cr könne nicht als Ooer - Kammerhcrr bey der Vermahlung des Herzogs v. Berry zugegen seyn; der Prinz von Bourbon habe sich geweigert, mit ihm bey dieser Gelegenheit zusammen zu treffen. Der ^rinz von Bourbon, der Vater des unglücklichen Herzogs von Enghicn, bat nämlich in der Haager Courant ein Schreiben von Tallcyrand gefunden, .worin dieser dem Badischen Hose «ine offizielle Anzeige mackt: Französische Soldaten würben sich auf Badisches Gebiet begeben, um einige schlechte Leute zu verhaften; man ließ die Soldaten ein, und di -se mißbrauchten das edle Vertrauen so scbr, den Herzog von Enghien gefangen zu neh? men. So wäre Talleyrano durck seineu Brief die unmittelbare Ursache dieses ürstenmor-des geworden. . (G. Z.) Großbritannien Man hat bemerkt, daß der sechste Eobn des Königs, Fri,edri ch A ugust, Her, 0 g von Susser, Oheim der Prinzessen« Charlotte, der Vcrmabluilgs Heyerllch-keit derselben nickt beywohnte. Dieser Prinz halt sich zu der Opposi>ionspartey. Er wohnte am Vermablungtage der Prinzessiltn Charlotte einer philantropischen Gesellschaft , die aus ungefähr 3on Personen bestand , bey, und machte derselben ei» Gesckenk von l"» Guil^en. (W. Z ) Am l. May ließ Frau Paine von Canterbury für die Schornsteinfeger ein feyerliches Mittagsmahl von Noast - Beef und Plnm-Budding zurickten, nach welkem diese auf dem Rasen vor dem Hause ihrer gütigen Wirthinn tanzten, die jedem noch beym Weggeben ein Stück Geld aab Man muß wissen, daß der 1. May in England ei» Festtag für die Kaminfeger ist Die Hrinzrcgenlinn v. Wales soll sich (Italieniscl.en Blättern zufolge) gegenwärtig zu Tunis bcrnden, von wo «üs sich dieselbe nacb Konsiantiropel einscbifcn will. Die Englischen Astronomen bemerken gegenwärtig 6 Flecken aufder.Sonnenscheibe; der eine ist sekr groß, m:d seine Brette betragt so viel, als der Durchmesser unserer Erde. Am 8. May wurden auf dem Coventgar-dcnmarkte die ersten Kirschen , zn 2 is^ Guineen das Pfund, verkauft. Nach amerikanischen Papieren beschädigt sich gegenwartig der Congrcß mit einem Gc- ^ setzvorscklag, jedem 'Arzt oder jeder andern ' Person , welche die natürlichen Blattern durch ! Einimpfung fortpflanzen sollte, eine Geld- ! büße aufzulegen. Es wurde zu gleicher Zeit ! eiu anderes Gesetz in Vorschlag gebracht, i wodurch jedem, der aus übler Gewohnheit ! sich ununterbrochen der Trunkenheit übel,-- , laßt, unter eine fortdauernde Vormundschaft gesetzt werden soll. (G. Z.) , Aus China sind i3 Schiffe mit reichen , Ladungen au der Engl. Küste angekommen. , Ter Nominalwerth der von 18 < 2 bis zum ^ 27. Aprill d. I'. der Bank praftlnirten, ^ allein für falsch erkannten Banknoten betrug ; im Ganzen 102,580 Pf. Sterl. Nach Bcie- ^ fen aus Malta haben vor Kurzem in der dor- < tig^n^Gsqend Maimottische Seeräuber ^kleine Englische Fahrzeuge hinwcggenommen, und die zwey größten derselben sogleich zu ihrem Gebrauche für die Sceraubercy ausgerüstet. (Die Mainottcn fuhren diesen Nahmen von der Landschaft Maina aufdcr Halbinsel Morea, und leben lediglich von der Sceraubcrey.) (W. Z.) , Nachdem nunmebr der General-Major Svr Robert Wilson, und der Capitan I. H.Hut-cl>inson vom ersten Regiment der Garden zu Fuße verurtheilt sind, hat der Oberbefehlshaber Herzog v. York, vom Prinzrcgeuten den Bfehl erhalten, sein hohes Mtßfatten über derselben schlechtes Betragen der ganzen Armee bekannt zu machen. (W. Z.) Die HofzeitunZ vom 1/,. May meldet, daß der Prinz-Regent befohlen habe, Se. > Durckl. der Prinz Leopold von Sachsen-Ko-burg solle den Rang unmittelbar nach den Prinzen vom Geblüts vortzemErzkanzlervon Eanlcrbury, dem Lord Kanzler, den Groß -Offizieren und den Herzogen und Pairs einnehmen. (W. Z.) Die Auswanderung nach Amerika fangt jetzt in England an so stark zu werden, wie sie es schon fräber in Schottland und Irland war. In diesemAugeublickeliegen 12 Schif- fe segelfertig^ deren jedes 5o bis 80 auswandernde Handwerker oder Landleute mitnimmt. (W. Z.) A m c r i k a. Im unglücklichen Spanischen - Amerika sind Greuelthaten und Niedermetzelungen au der Tagesordnung. Die Rache zieht im Lande umher, und dte Kerker find voll-gcpfropft von ihren Opfern. Dagegen wüthen auch die Unabhängigen schrecklich, und vergelten Blut mit Blut. Von dem schönsten Negi-!uent das Spanien besitzt, vom Negimcment der Union,, haben sie 5c>0 Mann geschlagen und niedergemetzelt. ' (G. Z.) Briefe aus Brasilien sagen, daß die Abreise der Portugiesischen Prinzessinen noch nicht Statt datte. Die Königin Mutter, welche lichte Augenblicke hat, widersetzte sich 1 diesen Vermahlungen, und es ist ibr Wille, i daß die Prinzessinnen vor ihrer Abreise in.^ Brasilien vermahlt werden sollten , indem man sich, wie sie sagte, jetzt nicht mehr auf die Mauner verlassen könnte. (G. Z.) M iszelle n. Die berühmte Madame Chelli, aus Rom gebürtig, ur.d in der Fechtkunsi eine echte Schülerin Mincrvens, wird anfibrerDurch-reise zu Frankfurt von London 'nach WteN s ein Fecntschauspicl gcdcn, wovon das Nähere bekannt gcmackit wird. Der grosse Bey? fall, den sie in den meisten Hauptstädten Eu-ropens erhalten hat, wird ihr auck wobl bier zu Tbcil wcrdcn. (W. Z.) Ein Italienisches Blatt licscrt Folgendes aus dem Berichte des Dokro'.s Flask: „Die Gattin eines Oesierrcichischen Edelmanns litt schon seit fahren an unaufhörlichen Kopfschmerzen. Man r'eth ihr, Taback zu gebrauchen. Sie That es, mischte aber, um die Wirkung zu verstärken, ^>8 , s>?,"t:sl! ein, und siehe! als sie zum erstenmale niesele, ging ein Wurm herab: sie fuhr' fort das, Mittel zu gebrauchen, und es kamen noch /l8 Würmer zum Vorscheine, und dann hörte der Kopfschmerzen auf. Wenn Herr Doc-tor Flask, der den Würmern die Stirnbob-le zur Wohnung anweiset, nicht etwa tausche oder getäuscht ward, so battedie Redensart: „Der bat Würmer im Kopfe, seinen guten Grund." (G. Z.)