PrSnnmrrattouS - Preise ASr La'dach: GauzjStzrig . . 8 fl. 40 lt. Halbjährig . . 4 „ 20 „ rtierteljilhrig . 2 „ 10 „ Laibacher Monatlich - „ 70 Mit der Post: »anzjShrig.................12 fl. HalbjShrig................. 6 „ «terteljlihrig 3 „ Für Zustellung in« Hau» viertelt. 26 k., monetl. 9 kr. Einzelne Hummern 6 ft. TJ agblatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendet. Nr. 83. Donnerstag, 12. April 1877. — Morgen: Hermenegild. 9teta(ti*n: Vahuhvsgaffe Nr. 15. Er»editt«n»- * Inserat*»-vureau: Longreßplay Nr. S lBuchhandlung von Jg. v. Kleiu-mapr & Fed. Bamberg.) Jusertiimövrets«: Kür die einspaltige Petit,eile i 4 Ir, bei «iederbolter Einschaltung ä 3 kr. Anzeigen 618 5 geilen Bei größeren Jnsera öfterer Einschaltung chender ÄobattX . Für cornplieierten dere Vergütung. 10. Jahrgang. Klerikale Wirthschast. Das Land Tirol und feint Bevölkerung nehmen die Bezeichnung des EhrrnwvrleS „kaisertreu" in Anspruch. Tirol mag dem Rufe seines Lander Herrn, wenn es gilt, das Land gegen äußere Feinde zu schützen und zu verlheidigen, jederzeit in treuer Ergebenheit gehorsame Folge geleistet haben, aber auf konstitutionellem Gebiete bleibt Tirol für die Jnstitu. lionen der neuen, modernen Zeit, für die Entwick. lung der Verfassung in Oesterreich, für die Au», breitung verfassungsmäßiger, freiheitlicher Zustände im eigenen Lande unempfänglich. Das schöne Land Tirol fühlt nicht die Kraft in sich, seine größten inneren Feinde zu bekämpfen, t» fehlt her Bevölkerung Tirol« der Sinn, die Begeisterung für Freiheit und Fortschritt; die Bevölkerung Tirol» läßt sich von den Schwarzröcken nrch fort am Gängelbande leiten und tanzt nach den Pfeifen der klerikalen Dickbäuche, die neben ihrer Herrschaft keine andere wie immer Namen habende jm Lande dulden rooUtn. Leider begünstigt Herr von Taaffe das verfassung-feindliche Treiben der klerikalen Partei, der „Lohn der bösen Thal" wird nicht Ausbleiben, die Landtagsstube in Innsbruck wird auch Heuer der Schauplatz recht lustiger „pflichtwidriger" Spektakel sein. Tirol verlangt einen Mann an der Spitze des Landes, der fähig und willens ist, die Autorität der Staatsgewalt gegenüber den regierungs- und ver-faffungSfeindlichen vatikanischen Streithähnen, gegenüber der übermüthigen ultramontanen Partei geltend zu machen. Für Tirol ist e» hohe Zeit, daß endlich einmal der Messias erscheine, der da« Land au» den Banden seiner Verführer befreie, der da« Evangelium der geistigen Freiheit und de« geistigen Fortschritte» durch seine Apostel predigen läßt. Die Bevölkerung Tirols ist wegen ihre» ge-müthlichen, offenen, aufrichtigen Charakters weltbekannt; leider wurde der Tiroler durch die Ber. führungSkünste der Schwarzröcke auf Irrwege geleitet, die Bevölkerung de» reizend schönen Tiroler Lande« ist durch Jahrhunderte ein Opfer klerikaler Verführung und Täuschüng gewürden, aus den Bergen dieses gepriesenen GebirgSlande» dringt ein hundertfaches Echo an unser Ohr, de» Zeugnis gibt, auf welch' niedriger geistiger Kulturstufe diese» Land durch psäffische Wirthschast noch heute steht. Wie verlautet, befindet sich die Regierung au» Anlaß der Landeshauptmannsfrage in nicht geringer Verlegenheit, und das Gerücht, daß die klerikalen Streiter Heuer abermals Spektakelfzenen in der Landtagsstube zur Aufführung bringen wollen, erschwert die Lage der Regierung, welche diese mißliche Lage schaffen half, noch um ein Bedeutende». Die Regierung darf e» um keinen Preis länger mehr dulden, daß in diesem Ländchen dem Gesetze und der Verfassung Hohn gesprochen wird. Die Schwarzröcke und die Bischofsmützen in Tirol verdienen die „milde Praxis" durchaus nicht, den römischen Fürsten zu Brixen und Trient muß in offener Sprache deutlich bekannt gegeben werden, daß rin weltlicher Fürst da« Land Tirol regiert, daß der Römling den österreichischen Gesetzen fich gehorsamst zu fügen hat. Es ist hohe Zeit, sagen auch wir, daß die österreichische Regierung Herr de» Tiroler Lande» werde; bisher war dir weltliche Regierung nur von Gnaden des Bischof« in Brixen — geduldet. Dir Herrschaft der Klerikalen im Lande Tirol muß gebrochen werden, soll dort die Autorität der österreichischen Regierung nicht gänzlich untergraben wer. den. In Tirol muß eben auch Reichsgesetz und Verfassung gelten, wie in den übrigen Provinz« Oesterreichs, die Regierung kann nicht dulden, daß dort Syllabu» und Encyclica gebieten. Die Regierung muß endlich Ernst, strengen, männlichen, unbeugsamen Ernst zeigen, fie darf fich ihre weltliche Herrschaft durch geistliche Verwegenheit nicht entreißen lassen. Der Tiroler Bevölkerung muß durch Organe der weltlichen Regierung klar gemacht werden, daß im Lande Tirol weder der Bischof von Brixen noch jener von Trient, soudern Kaiser F r a n z I o s e f I. auf Grund der gegebenen Constitutione» und BerfaffungSgesetze regiert. E» ist eine heilige Pflicht der in Tirol bedirnsteten öffentlichen Verwaltungsbeamten,. in und außer dem Amte da» Evangelium von der Verfassung zu predigen und die Bevölkerung darüber aufznklären, wa» „Gotte»" und waSde» „Kaisers" ist. In ganz Oesterreich kennt man heute nur ein Recht, da» der Verfassung. Tirol befindet fich in dieser Beziehung durchaus nicht im Ausnahmezustand. Iemlleton. «estotltn — und vergesse». Novelle von F. Brunold. (Fortsetzung.) Einige Tage darauf fand die Aufführung des genannten Stückes auf der Laibacher Bühne statt. Da« Hau« war gedrängt voll. Die Neugierde mehr, al« wahres Jntereffe an der Sache, hotte es gefüllt wie dies ja immer zu sein pflegt, wo der Verfasser keine dem Publikum unbekannte Größe ist. Außer-dem war der Ertrag de» Stücke» zum Besten de» Jnvalidenfonde» bestimmt. — Und so fehlte nicht» ein volle» Hau» zu machen — und infolge dessen die Erwartung aus da« höchste zu spannen. Auch Eleonore mit ihrem Vater fehlte nicht. Dachte fie des Verfaffers oder hoffte fie, wie vielleicht viele der Anwesenden, daß daS Talent de« in niederer Stellung lebenden Dichter« fich nicht bewähren würde? Daß das Trauerspiel mit Sang und Klang, wie man zu sagen pflegt, werde zu Grabe getragen werden? Oder ließ fie die« alle» gleichgiltig, und war fie nur gekommen, um zu sehen — und gesehen zu werden? Wo aber stand der Verfasser de» Stück»? — Gewiß so viel al» möglich den Zuschauern verborgen in dunkler Ecke.------------- Denn, wäre ein Dichter noch so fest überzeugt von der Macht und Schönheit seine» Gedichte», so bald die Stunde der Aufführung naht, wird er bangen und zagen. Ist der Erfolg eine» Stücke» doch nicht allein abhängig von feiner inneren Vortrefflichleit und Schönheit; der geringste Fehler eine« Darsteller», da« unzeitige Erscheinen einer Kulisse, da« Hängenbleiber, de« Vorhänge«, der rasch nieder« fallen sollte, brachte manche« vortreffliche Bühnenstück schon zu Fall.------------- Und Hilscher! Hatte er nicht Feinde? Wurde er nicht von vielen angeseindet, verspottet und gehaßt ? Wie wenige verstanden sein Wesen, sein Still, sein, seine zeitweilige Bitterkeit. — Heut war Ge> iegenheit, den lang verhaltenen Groll, den tief ge nährten Haß zur Geltung bringen zu können. Ein Pfiff, ein lauter Witz, ein Tumult, zu rechter Zeit in« Publikum geschleudert, und ade! du Dichter Schmach und Spott ist rühm, du Lorberkranz! deine Ernte. Aber von diesem allen geschah zum Glück nicht«. ■ Gleich der Anfang de» Stücke« feffelte die Zu« schauer. Die Sprache war schön und blühend, der Inhalt spannend. Der Held de» Ganzen, „Friedrich der Schöne," war meisterhaft gezeichnet. Diese Wärme, diese» tiefe Gefühl, da« fich überall kund gab; diese meisterhafte Charakterzeichnung nahm die Zuschauer gefangen. Man fühlte es, man sah es: der Dichter hatte den Helden mit sichtbarer Liebe gezeichnet, hin und wieder wol fich selbst in demselben schildernd. Und al« die Szene kam, wo Ludwig den gefangenen Friedrich im Gefängnisse überlistet, brach ein freudiger Beifall au«, der fich mehr und mehr steigerte. Und al« Friedrich endlich, al« Sänger verkleidet, vor feiner von vielem Weinen erblinde! en Gattin erscheint — und fich ihr zu erkennen gibt, da wollte de» Beifallsjubel» kein Ende werden. Auch Eleonore hielt fich nicht zurück, auch sie gab laut ihre Freude kund. — Und al» der Dichter, der nur Augen und Sinn sür fie gehabt, mir auf ihren Beifall gelauscht und gewartet hatte, au» feiner Verborgenheit heraustrat, nahm fie, vom augenblick- Politische Rundschau. Laibach, 12. April. Inland. Am 10. d. hat im österreichischen Minifterprüsidium eine gemeinsame Konferenz der Minister Lafsrr, PretiS, Ehlurnecky, Szell und Wenckheim stattgefunden, in welcher über die Air«. gleichSvorlagen berathen wurde. .Hon" schreibt: „Der Bank gegenüber werde« die beiden Regierungen einfach die parlamentarische Verhandlung und die Jnarticulierung des Bank-Gesetzentwurfes und der Statuten verlangen. Wenn dann die Sache perfekt ist, geht rin Ultimatum an die Bank. Deren Sache wird es sein, dasselbe anzunehmen oder abzulehnen. An diesem modus procedendi wird selbst der Umstyud nichts ändern lassen, wenn die Generalversammlung der Bank — wer wahrscheinlich — sich in den bekannten streitigen Fragen den Ansichten des Bankausschusses und der Direktion den beiden Regierungen gegenüber an» schließen würde. Etwa» anderes ist e», wo auch zwischen den beiden Regierungen Differenzen ob. waUen. Eine dieser Differenzen ist bei dem Hypo-thekargeschäfte aufgetaucht. Sie besteht darin, welches Gericht die Execation gegen die ungarischen Hypo« theken anordnen solle? Die Bank ist dafür, daß nur der Wiener Gerichtshof dies anzuordnen habe; dem gegenüber vertheidigt die ungarische Regierung dir Selbständigkeit der ungarischen Judicatur. — Diese Angelegenheit ist auch jetzt in der Schwebe geblieben." Der ungarische Reichstag wird für den 25. d. M. einberufen. Einstweilen macht die Agitation gegen den Ausgleich, zu welcher die General-Congregation de« Pester ComitatS Anstoß gegeben, ihren Weg durch die Municipien. Rach Bericht des „Hon" verhandelt Minister Szell mit Rothschild wegen Loslösung de« ungarischen Südbahnnetze». Au-lauö. Die Berliner „Post" schreibt: „Der Kaiser lehnte in Gnaden da» vom Fürsten Bi«» marck eingereichte PenfionSgesuch ab, doch wird dem Fürsten ein längerer Urlaub bewilligt. Die Vertretung in allen ReichSgeschäftrn erhält der preußische Minister-Bizepräfident Camp Hausen als äliester Minister. ES wird eine Agitation zugunsten Bismarcks inszeniert. Bremen hat die Losung gegeben. In einer Versammlung wurde eine Resolution angenommen, worin die rückhaltslose Unler. stützung der vom Fürsten BiSmarck verfolgten Politik durch den Reichstag gefordert wird. „ES fei rin berechtigtes Verlangen des deutschen Volkes an seine Vertreter, daß sie neben dem Streben, die Gesetzgebung des Reiche» im liberalen Sinne zu fördern, niemals des unschätzbaren WertheS vergessen, den da« Verbleiben de» großen Staatsmannes an der Spitze der Regierung für die Befestigung lichen Gefühl geleitet, eine Rose aus ihrem Haar — und warf dieselbe dem Dichter zu. Und der, der fing sie aus, glücklich, berauscht — und drückte die Blume an seine Lippe. Eleonore sah es — und errölhtte. Sie bereuete — was sie gethan» sie fühlte e«, sie war zu weit gegangen. Und die« Gefühl, diese Ueberzeuguug machte sie unmuthig — und verwandelte die schöne Neigung, die sie einen Augenblick für den jungen Mann gehegt, in Groll und Bitterkeit. War er doch die unschuldig- Ursache, daß einen Augenblick sich aller Augen, voll Erstaunen, ihr zugewendet hatten, daß sie fühlen mußte: sie habe vor aller Welt ein Gefühl offenbart, da« die Welt ihr al« unzeitige Schwäche und unweibliche Milde auslegen würde. — Unmuth überschlich sie. — Aber al« nach Beendigung de« Stücke« viele sich zu dem Dichter drängten, auch Eleonorens Vater mit in diesen Kreis »rat und selbst dem jungen Manne einige Worte des Lobes und der Ermunterung sagte, als er ihn gar zu einem Besuche in sein Hau« auf den morgenden Tag einlud — schwebte um ihren Mond daS bezauberndste, anmuthigste Lächeln; und e« war, als der politischen Zustände hat." Da« Verbleiben BiSmarck« an der Spitze der Regierung ist für Deutschland von unendlichem Werth. Der „Ternps" meldet, wenn die Türkei bi« zum 13. April nicht die Absicht kundgebe, einen Gesandten nach Petersburg zu schicken, so werde am 14. April ein russische« Manifest erscheinen. Zur Tagesgeschichte. — Zur Mobilmachung bet Armee. Da« Kriegsministerium und die beiden Ministerien für Landesverteidigung haben die Verwaltungen der Eisenbahnen angewiesen, binnen 14 Tagen ein Verzeichnis über sämmtliche Eisenbahnbeamte und sonstige Bedienstete anzusertigen, welche noch im Militärverbande sich befinden, und zwar in Kategorien getheilt, je nachdem sie der Ersatzreserve, Reserve oder Landwehr angehören. Dies« Leute sind vonseile der Directum in folxeude Kategorien zu theilen: a) in solche, durch deren Einberufung im Mobilisierungsfall der Bahn-betrieb oder sonstige Dienst nicht geschädigt wird; b) solche, welche nach 26 Tagen nach «folgtet Mobilisierung, wie es im Mobilisierung-plan vorgeschrieben ist, ohne Schädigung des Bahnbetriebes zu den Waffen gerufen werden können; c) endlich in solche, deren Einberufung im Kriegsfall eine unauSfüllbare Lücke hinterlaffen würde, da man auf letztere möglichst Rücksicht nehmen wolle. — Die „Internationale". Römische Journale berichten, daß die Polizei am 8. d. zu Pontemolle bei Rom 18 der „Internationale" Angehörige Individuen verhaftete, welche willens zu sein schienen, sich als Bande zu formieren und auSzurücken. Weiteren Journalmeldungen zufolge hat sich die in der Provinz Benevento aufgetauchte Bande in zwei Haufen getheilt. Der eine derselben, aus etwa dreißig Individuen bestehend und von einem gewissen Eafiero angeführt, drang in den kleinen Flecken Letino bei Piedimonte d'Alise ein, besetzte das Gemeindehaus und legte Feuer an die Archive. Die „Opinione" bringt eine Depesche aus Neapel, wonach die erwähnte Bande vernichtet, mehrere Mitglieber berselben, barunter ihr Ansührer 6a» siero, verhaftet und viele Waffen mit Beschlag belegt wurden. Lokal- und Provinzial-Augelegeuheiten. — („Slovenec", bet große Diplomat), leitartikelt unter bctn Stichworte: „Was bedeutet bas?" über bcn Rücktritt des deutschen Reichskanzlers, wie felgt: „Einige sagen, BiSmarck mußte gehen, weil « Ruß. laitb nicht helfen wollte. DaS ist nicht wahr, das sagen nur die Reclammacher für BiSmarck. Andere meinen, der deutsche Kaiser habe den Kulturkampf satt und auS Rücksicht für den heiligen Vater den Reichskanzler entfernt. Doch, «er möchte so etwas glauben? I Wer möchte glauben, daß der preußische König und deutsche Kaiser die Regierung der katholischen »der der protestantischen konservativen Partei anvertrauen, daß er dem preußischen Unglauben und der Gotteslästerung ein Ende machen wolle? Uns jedoch kommt eine« in den Sinn: die durchtriebensten Staatsmänner der ob die Worte de« Vater« ihr vor allem lieb und angenehm wären. Wie glücklich war der Dichter! — Seine kühnsten Wünsche waren erfüllt. Er sollte ihr Hau« betreten, mit ihr in einem Zimmer weilen! Welche schönen Hoffnungen bauten in seiner Brust sich auf. — Und er konnte e» auch; er hatte ja die späteren Worte de- Kaufmannes nicht mehr vernommen, die derselbe beim Weiterschreiten zu seiner Begleitung sagte; er hörte nicht: man muß der Kunst schon einige Konzessionen machen; man muß Talente der Art gelegentlich ein wenig ermuntern, damit sie nicht gänzlich verkümmern; er sah tS nicht, wie Eleonore zu diesen Worten spöttisch lächelte — und zu ihrem Begleiter, dem Lieutenant W.... gewendet, flüsterte: „Der gute Papa will uns für morgen gewiß etwas zu lachen geben." Der Dichter sah und hörte nichts. Wie ein Berauschter, wie ein Träumender flog er durch die Straßen. Die Erde, die Welt war heute für ihn so schön. Frühling schien überall, in ihm und um ihn zu fein!---------------- (Fortfttznng folgt.) letzten Decennien waren Lavour, Napoleon III. und Bü« marck; deren Angriffe waren gegen die Kirche und ihr Oberhaupt Pius IX. gerichtet. Was war die Folge? Lavonr letb plötzlich in der Blüte seiner Jahre, Napeleon III. zehn Iahte später als ein Verbannter, und BiSmarck? — So lange letzterer nur für das Wol seines Staates wirkte, ging alles gut, sobald er sich übet PiuS IX. und die Geistlichkeit machte, verließen ihn Muth und Kräfte, eS bemächtigte sich seiner eine gewisse Unzufriedenheit. Graf Arnim, lein einstiges gefügiges Werkzeug gegen den heiligen Batet/ liegt im Sterben. Und Pius IX.? Er sah den findige« ffavour sterben. Napoleon III. fallen, jetzt sieht er Atntm in den letzten Zügen liegen und den Stern BiSmarck« erbleichen, er selbst aber fühlt sich trotz feiner 86 Jahre stark und kräftig. Das ist ein Fingerzeig (Bottes, und Gott wird eine Kirche zur geeigneten Zeit auch von allen Uebeln erlösen. PiuS IX. kann mit dem Psalmisten sprechen: „Ich iah den Bösewicht erhöht und groß, wie eine Zeder auf dem Libanon, und alS ich wieder vorbeiging, siehe, da war et verschwunden und nichts mehr war von ihm zu finden.^-Bielleicht erfüllt sich der Spruch des Psalmisten auch in anderer Richtung; vielleicht sehen wir von jener dunklen Macht, die mit verwegener Hand die Zügel beS Erdbälle« durch Jahrhunderte gelenkt hat. über kurz oder lang nicht« mehr, als — Staub uub Asche. Die zwölfte Stunde hat au* für bie Römlinge bereits geschlagen. — (Die Wiener Damenkapelle Schipek) erfreute sich gestern in den dicht besetzten Räumen des Gla«. alons der Kasino-Restanration eines lauten Beisalle«. Die Damenkapelle besteht aus sieben Mitgliedern (3 Violinen, Biolon, Klavier, Harmonium und kleine Trommel), fie führt keine klassischen oder Konzertpiecen im Programme, sondern huldigt der heiteren Tonmuse. Wir hörten gestern die Ouvetture zum „Dichter unb Bauer", Potpourri'« und Tanzstücke. Die Kapelle ist gut geschult, bie mitwirkenden durchaus jungen Kräfte gewähren ein freundliches Bild und die Zuhörer gaben ihrer Ueberraschung über die guten Leitungen der Damenkapelle nach Schluß jeder Piece lebhaften Ausdruck. DaS Auftreten der ersten Wiener Damenkapelle in Laibach ist unstreitig als ein seltenes Ereignis anzusehen und e» ist nicht zu zweifeln, daß auch heute abend« der Besuch des zweiten »onzerte« ein sehr zahlreicher sein wirb. — (Aus bet „Laibachet Schulzeitung.") An leitenbet Stelle bringt dieses Fachblatt einen Artikel unter dem Stichwyrte: „Das BolkSschulwesen in Oesterreich mit Schluß des Schuljahres 1875." Am Schluffe bt« Schuljahre- 1875 bestanden in Oesterreich 15,166 Volks« chulen, u. z. 196 Bürgerschulen, 14,061 Volksschulen, 379 .Privatschulen mit OeffentlichkeitSrecht und 530 Privatschulen ohne OeffentlichkeitSrecht. Der Aufschwung, den da« Volts« schulwesen in der Neuen, liberalen, fortschrittSsreundlichen Aera genommen hat, ist nicht zu verkennen. Im Iahte 1875 waren wegen Mangel an Lehrkräften 231 Schulen zeitweilig geschloffen. Bon obiger Gefammtzahl der im Iahte 1875 bestandenen öffentlichen Volksschulen waren 6413 deutsch, «685 böhmisch, 1046 polnisch, 1005 ruthenis», 630 italienisch, 481 slovenisch, 221 serbisch-kroatisch, die übrige» gemischt; an 10,172 Schulen wurde ganztägiger und an den übrigen halbtägiger Unterricht ertheilt. — An zweiter Stelle begegnen wir einem Artikel, welcher „einige noth« wendige Eigenschaften des Lehrer« bezeichnet; vor allem soll der Lehrer bemüht sein, sich beliebt zu machen, nur muß er, um diesen Erfolg zu erringen, den rechten Weg einschlagen. Der richtige ist folgender: a) Mache dir reelle Vollkommenheiten eigen; b) zeige fie auf eine solche Art, wie fie ändern vortheilhaft find; c) sei gefällig, nachgiebig und bescheiden, aber blöder Arroganz trete mit ruhiger Entschiedenheit entgegen ; d) sei behutsam im Reden, besonders von Abwesenden und unter Unbekannten; e) suche zu erforschen, wodurch ein anderer am leichtesten beleidigt wird, und meide daS; f) du aber gewöhne dich, das Misfällige, die ThorheiteN und Schwächen anderer ertragen zu können; g) lasse dich durch allzu starke Empfindlichkeit oder Argwohn nicht verleiten, etwas für eine Beleidigung zu halten, was eine solche nicht ist; h) zeige gute Lebensart. Uebetdie« wird dem Lehrer empfohlen, bei bet Wahl feiner Freunde vorsichtig zu sein, mit Höhergestellten allzugroße Vertraulichkeit zu vermeiden und vor allem ein wolanständigeS Betragen an den Tag zu legen. Der Umgang mit wolgefitteten, gebildeten Frauen verfeinert die äußere Form. — An dritter Stelle wird der Erlaß des Unterricht-ministerS vom 8. Februar 1877, an vierter jener desselben Dem 28. Februar 1877, an fünfter jener desselben vom S. März 1877 erläutert. — Diesem folgt eine Rundschau aus die Schulgebiete in Steier-matl, Tirol, Niederösterreich, Mähren, Türkei und England. — AuS der Serie von Lokalnachrichten heben wir folgende hervor: 1.) Mit dem vom hohen Ministerium für Kultus und Unterricht für Staatsstipendien bewilligten Betrage von 8000 fl. werden 60 Zöglinge der drei Jahrgänge nnd 11 Zöglinge der Vorbereitungsklaffe der hiestgen Lehrerbildung^, anstatt betheilt. 2.) Der Bezirksschulrat der Stadt Laibach hat in die ständige Kommission für die Schulgesundheits-Pstege an den hiesigen Schulen die Herren: Sladtfisiker Dr. Wilhelm Kooatsch, Gemeinderath und Obmann des OrtSschulratheS Ferdinand Mahr und StadtbezirkSschul-inspektor Pros. Ritter v. «ariboldi gewählt. 3.) Die Grün-dung deS .Cäcilien-VereineS" in Laibach zur Förderung katholischer Kirchenmusik, unter einem die Errichtung einer Orgelschule. 4.) Ein warmer Nachruf an den LandeSsSul-inspektor Dr. W r e t s ch k o. Die „Laib. Schulzeitung" sagt: «8t ein verliert an Dr. Wretschko eine ausgezeichnete Kraft, die stets und mit Entschiedenheit für das wahre Wol der Schule rintrat, und wenn die Finsterlinge in unseren kleri» kalen Blättern über seine Abberusung jubeln, so finden wir dies erklärlich, denn er war stets dabei, wenn es galt, der Freiheit eine Baffe durch klerikal-nationalen Schwindel zu bahnen." Diesen Lokalnachrichten folgen Original-Korre-spondenzen aus dem AdelSberger Bezirke, auS Wippach (in welcher über den Mangel von Lehrmitteln Klage geführt wird), auS AmbrnS bei Teisenberg (in welcher der Wider-ttiOe gegen die weiblichen Handarbeiten in den Volksschulen konstatiert wird). — (> n S den Nachbarprovinzen.) In Pörtschach am See wurde eine postcombinierte Tele» grafenstation eröffnet. — Im Klagenfurter Theater werden einige Dilettantenvorstellungen gegeben werden. — In M u n k e n d o r s bei Rann fand ein Wotthätigkeits. Konzert statt, bei welchem der Gurkfelder AesangSverein mitwirkte. — In der nachbarlichen Steiermark bestehen gegenwärtig 713 Volksschulen, darunter 839, welche nur aus einer Klaffe bestehen. 176 find zweiklasfig, 106 dniklasfig, 44 vierklasfig, 30 sünfklasfig, 8 sechsklasfig, 8 fiebenklasfig und nur 2 find achtklassige Volks- und Bür» gerschulen. Die Vermehrung der Klaffen beträgt gegen daS Lvrlohr I? Petzent. Die Zahl der Schulen für weibliche Handarbeiten ist im vergangenen Jahre von 308 auf 350 gestiegen. — (R u d o l s S b a h n.) Aus der Strecke S. Valentin-Feistritz haben am 9. d. fieben Individuen, begünstigt von der Abenddämmerung, einen Vahnsrevel versucht. In der «bficht, dem aus der Strecke verkehrenden Zug Nr. 2 einen Unfall zu bereiten, legten sie zwei Schwellen in dem Momente, als der Zug heranbrauste, aus die Schienen. Die Schwellen wurden von der Maschine ersaßt und deißig Meter weit aus dem Geleise geschleudert wo sie liegen geblieben find. Der Zug ist, ohne irgendwie Schaden zu nehmen, über fie hinweggesahren. Er erlitt nur eine Verspätung von fünfzehn Minuten. Die behördliche Untersuchung ist eingeleitet, um die Frevler z» erforschen. — (Die 1877er Ernte.) Neben der Erhaltung deS Friedens oder der Entseffelung der Kriegsfurie wird selbstverständlich die heurige Ernte aus die Bestattung unserer Verhättniffe den größten Einfluß nehmen. Wie sie werden wird? Je nun, eS kann sich noch manches ändern, heute aber haben wir, wie die in der trefflichen «Wiener Landwirtschaftlichen Zeitung" publizierten bei dritthalbhundert Berichte aus ebensoviel BezirkShaupt-mannschasten, bez. Lomitaten Oesterreich - Ungarn« ton» fiattuen, eine treffliLe Ernte m Aussicht, und so wird denn d-s geflügelte Wort des österreichischen FinanzministerS: „Es wird beffer werden!" endlich vielleicht doch zur That- Wir sehen mit Spannung dem Abschluß dieser Bettete entgegen, und da« umsomehr, als dieselben zusolge ihrer «enefiS das vollste Vertrauen verdienen; finden wir doch unter den Berichterstattern Namen wie Fürst OdeS-ealchi, die Grasen Aichelburg, Strachwitz, Hallwyl, Wagens» perg, Auersperg, Hotonini, La Tour, Waldburg, Lhorinsky, DubSky, Falkenhayn. Wfsh, MycielSki. LajanSky', Michalowski, Hompesch, Deffewffy it., die Barone Schotten, B»nffy, Batz, Friesenhvf, Berg, Poltere, RomaSzkan, Watt-mann, Baratta, Esebeck, BorS, Berlepsch, Blumencron, ©tat also durchweg Namen Dem besten Klang. — (Generalversammlung.) Sonntag den 16. d. M., nachmittag» 2 Uhr, findet in den GasthanSlokalitliten „zur Sternwarte" die ordentliche Generalversammlung de« Laibacher Arbeiter-Kranken- und In. validtN'UnterstützungSverein» mit nachstehen» der Tagesordnung statt: 1.) Lesung des Protokoll« der letzten Generalversammlung; 2.) Rechenschaftsbericht pro 1876; 3.) Anträge de« Au«schuffe»; 4) anfällige Anträge der Mitglieder; 5.) Wahl des Ausschuss«». — (AuS der Bühnenwelt.) Herr Lesser gastierte auf der Linzer Bühne und erzielte bei einem Theile des Publikums bedeutenden Erfolg. Die Kritik bezeichnet Herrn Leffer alS einen Schauspieler, der mit ausgesuchter Nobleffe repräsentiert, den gewandten, seinen Konversationston anschlägt und ungewöhnliche Routine zeigt. Sein „Pe» truchio" wird ein «Meisterstück der Schauspielkunst" genannt. — Fräulein Thallers Leistungen werden als «ganz respektabel" hingeftellt, auSgestattet mit treffenden, geistreichen Nuancen und wolthnender, keineswegs übertriebener Wärme. — (ZurErinnerunganAnastasiuSSrÜn), dessen 71. Geburtstag gestern gefeiert wurde, veröffentlicht Herr Karl Lehmann in der Grazer „TageSpost" nachstehendes Gedicht: Einst hast dem „letzten Ritter" du Der schönsten Lieder eins gesungen; Sein herrlich Bild, der deutsche Max, Ist tief in« deutsche Herz gedrungen. Du starbst. Heut' rufen wir dir nach: Herr Max war nicht der letzt« «ilter; Und Gott sei Dank! eS brach auch noch Die letzte Lanze nicht in Splitter: So oft noch mit dem Tage hat Die Nacht aufs neue angebunden, Hat immer aus dem Geistesfeld Der rechte Ritter fich gesunden. Warst selber ja so manches Jahr Zum Geistesritterthum erlesen: Bist früh und spät, des Lichts Soldat, Ein Dichter, aus dem Plan gewesen. Dein Wort, dein Speer I es kam zur Ruh'; Wir find noch "mitten in dem Kriege; Recht viele Ritter noch wie du, So schreiten sicher wir zum Siege. — (Der »reiner Landtag) hielt heute feine zweite Sitzung ab. Der Landeshauptmann theilte die (Konstituierung der verschiedenen Ausschüsse mit, veranlagte die Zuweisung der aus den Tisch des HauseS gelegten Vorlagen und Petitionen an die verschiedenen Ausschüsse, ließ zwei schriftlich angebrachte Petitionen zur Vorlesung bringen, und schritt das Haus sofort zur Erledigung der eigentlichen Tagesordnung. Angenommen wurden: 1.) der Gesetzentwurf inbetreff .der Dotierung der Lehrerpension s k a s s e; 2.) der Antrag de« Finanzausschüsse«, betreffend den Ankauf der Debet’ schen Realität zum Zwecke der Errichtung einer Landes - Krankenhausfiliale und die Bewilligung des hiezu erforderlichen Nachtragskredites von 6800 fl.; 3.) der Antrag deS Finanzausschusses, betreffend den Ankauf des GUS haust 6 im hiesigen ZivilspitalS-garten um den Preis von 960 fl.; 4.) der Antrag de» FinanzanSschnffes, betreffend die Arbeitsverwendung der Zwänglinge außerhalb 'der Zwangsarbeitsanstalt; S.) der Antrag des Landesausschnffe«, betreffend die Pro-visioniernng der Ansseherswitwe Tomic; 6.) die Voranschläge des Kranken-, Gebär-, Findel» und Jrrenhanssondes für da« Jahr 1878 mit unwesentlichen, nur formalen Abänderungen. — Ihre heutige Abwesenheit entschuldigten die Abgeordneten Baron Apfaltrern und Ritter von Gatiboldi. DaS Haus «rtheilte dem Abg. Jugooic einen Urlaub für die ganze SesfionSdauer und dem Abg. Lavreniik a»f die Dauer von 14 Tagen. Die Details bringen wir im morgigen Blatte. Witterung. Laibach, 12. April. SRorgmroth, trüber, regnerischer Tag, mäßiger SW. Wärme: morgens 7 Uhr + 9 6", nachmittags 2 Uhr + 14 3« C. (1876 + 15 6*;' 1875 + 18 3' C.) Barometer im Stei» gen, 730 93 mm. Da« gestrige Tagesmittel der Wärme + 110°, um 2 b" über dem Normale; der gestrige Nieder» schlag 7 95 mm. Regen. (tonftitutiourUer Verein in Laibach. Knladimg an die P. T. Mitglieder zur 63. Monats-Versammlung, welche Freitag am 13. d. M. im Klubzimrner der Kasino. Restauration (halb 8 Uhr abendS) stattfindet. Tagesordnung: 1. Met die Beziehungen Oesterreichs zur orientalischen Frage; 2. über den landwirthschaftlichen Unterricht an den trat» nischen Volksschulen. Angekommene Fremde am 12. April. Ttadt Wien. Reiter, Landtagsabgeordneter, und Binder, Forstmeister, Graz. — Richter, Klavierspielerin, und Müller, Kfm., Wien. — Hagemeister. Maler, und Schnh, Venedig. — Karolip. Reis., Oedenburg. — Picker, Verwalter, Trisail. — Milinkovii, k. t Hptm., Trieft. Hotel Elefant. Absec und Taviar, St. Marein. — Molk, mit Frau, Trisail. - Vovk, Oberkrain. — Skubitz, Kfm., Agram. — Paulus, Graz. — Leniek, Pfarrer, und Petsche, Altenmarkt. — Auser, Lehrer, Lellach. — Wettberger, TbierarztenS - Gattin, Prestranek. — Zupankii, Littai. — Tomiii, Ratet. — v. Jabomig, BezirkSkom-miffär, RadmannSdots. »•tfl Europa. Saropo, t. I. Hptm.; Tutii und Rada-novit, Agram Gedenktafel über die am 16. Aprtl 1877 stattfindenden 8lct» tationro. 3. Feilb., GorSe'sche Real., «ostreiniz. «G. Littai. -Einzige Feilb., Konk'sche Real., Soritsche, BG. Ktainburg. — 3 Feilb., Hokvar'sche Real., Emil, BG. Möttling. — 3. Feilb., Bnrja'sche Real., Verch, BG. Egg, — 1 Feilb, Bedenk'sche Real., Podgotica, BG. Egg. — 3. Feilb., SnS-nik'sche Real., Feldern, BG. Egg. Telegramme. Wie«, 11. April. Line Petersburger Meldung der „Pol. Corr." vom Heutigen bezeichnet dir Bet» ton, daß Rußland der Pforte einen Termin zurEnt-cheidung über die Entsendung eine« Sprzialgesandten >esetzt habe, als ebenso unbegründet, wir die Meldung, daß schon in den nächsten Tagen da» Kriegsmanifest erscheinen werde. Die Entscheidung über die von Rußland zu nehmende Stellung gegenüber der türkischen Circulardepesche ist für morgen zu gewärtigen. Die Situation ist hochernst. Ragnsa, 11. April. Seit drei Tagen finden zwischen den Miriditen und den Türken anhaltende Kämpfe statt. Die Montenegriner werden, die De« marcationölinie besetzend, defensiv verbleiben. Berlin, 11. April. Der Reichskanzler Bismarck wurde gestern durch kaiserliche Ordre bis August beurlaubt. Die Vertretung erfolgt in inneren ReichSangelegenste» durch denReichSkanzlerarnts-Präsidenten Hofmann, in auswärtigen Reichsangelegenheiten durch den Staatssekretär Bülow. in Preußen durch Earnphausen. Der Kaiser behält fich vor, den Rath des Reichskanzlers auch während des Urlaubes einzuholen. Brüssel, 11. April. ..Nord" schreibt: „Derby richtete ein Schreiben nach Konstantinopel, worin er auf das bestimmteste erklärt, die Pforte habe auf England nicht zu rechnen." K-Nstantino-el, 11. April. Die Pforte theilie den Geschäftsträgern eine Circulardepesche mit, worin dieselbe die Durchführung der Reformen verspricht, aber erklärt, dem Protokolle nicht beizutreten. Krieg oder Friede hänge jetzt von der Aufnahme der türkischen Circularnote seiten« Rußland« ab. — Die Kammer verwarf mit 65 gegen 18 Stimmen jede Gebietsabtretung an Montenegro. In der diplomatischen Welt wird die Situation äußerst düster angesehen. fl. 10850 Voranschlag des Landest, ondes pro 1878. Erford eini«: I. Landtag «aus lagen (Diäten und *' Rkisk'ÄuSlagen für Landtagsabgeord. ntfc 5600 fl., Stenografen und Hilf». «beiter 1500 fl., Drucksorten und Papier 3000 fl., Beheizung, Beleuchtung, Kanzlei. Erfordernisse, ÄmtSdiener, Mieihe u. s. w. 750 fl.) 3. Allgemeine Verwaltung« aus » lagen (Landeshauptmann 2000 fl., vier Lansesausschuß-Beisitzer 4000 fl, Sekretär 1509 fl., Konzipist 1200 fl., Kanzlei-Osfiziale u. Assistent 2950 fl., Buchhalter 1720 fl., RechnungSrath, Offiziale und Jngrofststen 6212 fl., LandeSkasfier 1600 fl., Kassekon-trollor 1400 fl., Offizial und Assi, stent 1300 fl., Ingenieur 1300 fl.) Diener und Portier................. Diurnisten......................... Remunerationen und Aushilfen Reife-Auslagen..................... Pensionen, Provisionen, Erziehungsbet. träge, Gnadengaben, Sterbequartale Amts- und Kanzlei-Erfordernisse . LandeSgefetzblatt.................. Verschiedene Aue lagen .... 3. BesitzauSlagen (Gebäude- Sr-Haltung 1000 fl., Steuern 1340 fl., Gebüren 12 >6 fl.)................. 4. Landeskulturauslagen . . 5. Oeffentliche Sicherheit (Gendarmerie 10700 fl., Schub 18000 fl., ZwangSarbeitSanstalt 11684 fl.) . 6. SanitätSauSlagen (Impfung 4117 fl., Rinderpest und Heilbäder 490 fl.)............................... 7. WohlthätigkeitS - Anstalten (Gebäranstalt 4851 fl., Findelanstalt 26578 fl., Irrenanstalt 27148 fl.) «rankenverpflegung(Zivilspital 52891 Guld., Miliiärspital 40 fl., andere fremdländische Spitäler 55570 fl., fremde Gebäranstalten 1260 fl.). Irrenanstalten (fremde) .... 8. Auslagen für Bildungszwecke (Mufealcustoö 800 fl., Realschule 2265 fl., Theater 3597 fl., Schul-bücherverlag 1000 fl., Gewerbeschulen 600 fl., andere Schulen 720 fl.) . 9. Subventionen für Straßen-bauten................................ 10. Vorspannsauslagen . . . II. Verschiedene Auslagen . . . Gesammterfordernis . . 25187 2080 2992 850 1000 2638 2872 830 360 3556 1650 40384 4607 58577 109762 2674 8982 25000 5630 12400 EebarungsÜbersicht des Landesfsndes und seiner Subfonde für das Jahr 1877: A. Einnahmen: fl- Landesfond . ...............................419119 Krankenhausfond.............................. 92361 GebärhauSfond.................................. 902 Findelhausfond............................... 1531 JrrenhauSfond................................. 3312 ZwangSarbeitShauSfond........................ 42652 Theaterfond................................... 6364 LandeSkulturfond.............................. 1402 Slaper Schulfond.............................. 3648 Jrrenhausbaufond.............................. 6117 Summe I . . 577408 322881 Bedeckung: 1. Interessen von Fondskapitalien . . 35667 2. Realitätenzins............................. 4088 3. Beiträge von verschiedenen Fonden, darunter 10600 fl. vom krainischen GrundentlastungSsonde........................ 12581 4. Verschiedene Empfänge (Ersätze) . 6050 Gesammteinnahmen . . 58386 im Vergleiche zum Erfordernisse ergibt fich ein Abgang von........................ 264495 welcher nach Antrag des Landesausschusses zu bedecken sein wird durch eine 20perzentige Umlage auf sämmtliche direkte Steuern (mit Ausschluß des KriegSzuschlage«) und durch eine 20perzentige Umlage zur Verzehrungssteuer von Wein, Wein- und Obstmost und vom Fleische. Elftere Umlage ergibt einen Betrag von 208,000 fl. und letztere einen Betrag von 89,500 fl., zusammen 297,500 fl.; der Ueberschuß von 33,004 fl. soll zur theilweisen Tilgung der schwebenden verzinslichen Schuld des Lan-deSfondeS verwendet werden. Durchlaufende Einnahmen: LandeSfond................................... 132849 KrankenhauSfoud............................... 63796 GebärhauSfond.................................. 5289 FindelhauSfond.................................21759 JrrenhauSfond................................. 23816 ZwangSarbeitShauSfond......................... 23925 Theaterfond.................................... 2385 Landeskulturfond................................ 299 Slaper Schulfond............................... 3975 Jrrenhausbaufond............................... 8255 Summe II . . 286348 Gefammtfumme der Einnnahmen . Anfänglicher Kassestand .... Gesammteinnahme. B. Ausgaben: LandeSfond................................... 375537 Krankenhausfond...............................111297 GebärhauSfond.................................. 6159 FindelhauSfond................................ 22420 JrrenhauSfond................................. 26888 ZwangSarbeitShauSfond......................... 50477 Theaterfond.................................... 6624 Landeskulturfond................................ 410 Slaper Schulfond............................... 7176 Jrrenhausbaufond............................... 6713 Summe I . . 613701 863756 57195 920951 Durchlaufende Ausgaben: Landesfond.................................... 178695 Krankenhausfond.................................36141 GebärhauSfond..................................... 32 Findelhausfond................................... 869 JrrenhauSfond.................................... 214 ZwangSarbeitShauSfond.......................... 15876 Theaterfond..................................... 2125 Landeskulturfond................................ 1580 Slaper Schulfond................................. 363 Jrrenhausbaufond................................ 8167 Summe II . . 244088 857789 GefammtauSgaben. Vermögens stand: A. Kapitalien im Nennwerthe: LandeSfond................................. 867142 KrankenhauSfoud............................. 50429 GebärhauSfond................................ 1800 Findelhausfond............................... 7100 JrrenhauSfond................................ 1538 ZwangSarbeitShauSfond........................ 2050 Landeskulturfond.............................10119 Jrrenhausbaufond............................ 93467 Summe I . . 1033645 B. Realitäten- und Jnventarwerth: Landesfond................................. 121921 Kraokenhausfond............................ 115806 GebärhauSfond................................ 7042 JrrenhauSfond ............................. 32692 ZwangSarbeitShauSfond....................... 69053 Theaterfond................................. 64000 Slaper Schulfond............................. 4870 Jrrenhausbaufond............................ 56258 Summe II . . 471652 Gesammtvermögensstand der Kapitalien Lebensmittel-Preise in Laibach am 11. April. Weizen 10 fl. 20 kr., Korn 6 fl. 80 k., «erste 5 st. 60 kr., Hafer 4 fl. — kr., Buchweizen 6 fl. 85 kr., Hirse 5 fl. 20 kr., Kukurutz 5 fl. 60 kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 5 fl. 53 kr. pr. 100 Kilogramm: Fisolen 7 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 94 kr., Schwein fett 84 kr., Speck, frischer, 68 kr., Speck, geselchter, 75 kr., Butter 84 kr. per Kilogramm; Eier 2 kr. per Stück; Mil» 7 kr. per Liter; Rindfleisch 50 kr., Kalbfleisch 44 kr., Schweinfleisch 60 kr. per Kilogramm; Heu 3 fl. — kr., Stroh 3 fl. 5 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. 60 kr, weiches Holz 5 fl. — kr. pr. vier Q.-Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. Verstorbene. Den I I. April. Engelbert Oschabnig, Landes-Regierungsdiurnist, 33 I., Zoisflraße Nr. 3, Lungentuber, kulose. - Bartholomäus Mlinar, Handelsmann, 23 I., Kuhthal Nr. 11, Lungentuberkulose. Karl Fischer Edler v. Wildensee. k. k. Major a. D. gibt Nachricht von dem höchst betrübenden Hinscheiden seiner unvergeßlichen Schwester Josefine Fischer Edlen v. Wil-ensee, k. k. HauptmannS-Waise. DaS Leichenbegängnis findet morgen den 13. d. M. um 6 Uhr abends von der Rosengaffe Nr. 13 (neu) statt statt. Laibach, 12. April 1877. und des RealitätenwertheS 1505297 Fortepiano zu verkaufen, am Alten Markt Nr. 9, zweiten Stock rechts. (174) 3-3 SchivächeMstiinde, Impotenz, Pollutionen, Folgen der Onanie re. heilt ohne Berufsstörung nach seiner stets bewährten Hrilmethode mit sicherem Erfolge der erfahrene Spezialarzt Br. M. Ernst in Fest, Zwei-Adlergasse Nr. 24. Behandlung durch Korrespondenz und Versendung der Medikamente. Das Geheimnis ist unverletzlich. flrofpeetne in Sonoert versiegelt wirck auf Verlangen gratii Skersenäet. (124) 20 — 11 Wiener Börse vom 11. April. Staatsfonds, j m 5per>. Rente, 62 15 Mo. tto. fl ft. in «Üb.! 67-80 iofe von isst . . . . ioi-~ 8ele von 1860, gante 109-50 «oft Den 1860, Fünft. 118-50 Prämiensch. B. :86« . 180-86 18V— Orundent.-ObL kiebcnbürg. Ungarn Actten. flnglo.Sant......... ÄcebitanftaU........ Depofikenbank. . . , S»compte-»nstal! . . Stance »San! . . . . Handelsbank......... Hatienattanl . . . . Oeft. Bankgefells. . . Union-Bank.......... Berkehr»bank........ lllffllb-Bahn . . , . flarl Lndwigbabu . . Kais. $lif..eaBn . . «aif. Fr, 3ofef«b . . Staattbahn.......... küdbahn............ 71--78 75 40 üBatcl Pfandbriefe, »eld Ware «S 6S'*ng. flst. ®ob.«6«btt. 105-50 ic«-- 67-60 bto. in 88 3......... 89-85 89 bs 105 Lö Nation, ü. W..........96*70 96 80 110—tlng. Sob.-Stebitanft. 88 75 89-- 71*76 74-86 67-86 148-50 8i;6- - 678 — 800— 808-- ■85i 47-60 76— 60 96--76 806— 60 18»--— 180--— 888--—| 78-60 & Prioritäts-Obl. cauj Sofest-Babn eft. Norbweftbahn Siebenbürger . . . EkaalSbahu .... Eübbahn i S Perz. bto. BonS Lose. Ärcbit - Lose .... atubotf« - Lose . . . Weohs. (3Mon.) «ugSdurg 100 Mark jjranl». 100 Wtart . . foiSon'lü'ljfb. fetal. Pari« 100 Franc« . . Manzen. Äaif. Siünj.iBucaten W-Franc»»ü