VrS«m«erattons- Prei se: Fiir Laibach: G-nzjiihrig . . . 8 fl. 40 It. Hslbjiihrig ... 4 „ 20 „ Tterleljiihrig . . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ Laibacher M i t ber Post: »vuzjithng . . . 11 fl. — Hslbjiihrig ... 5 „ 50 Vlerteljiihng . 2 „ 75 ft. I Wr Zufiellung in« Hau« vier. XjShrig 25 tr., moitatl. 9 fr. tiajcine Nummern 6 ft. jgblatt. Heftocliou : t’abiibofgaffc Nr 18». Oxpeditiou- & 3ufrr«tnc* Bureau: »ongttBpln^ 9tr. 81 (8o*-vaiitlung Don Agn. v. Kle>n» mayr & Fed. Bamberg? )lljcrtio»sprri,e: Sili bit cinlpaitige VmtviU -> 4 kr., bei zweimaligrr @tm fttoitung a 7 It., bniimfiget a 10 fr. Jiiserlioiisstemvel jtbesmoi 30 fr Bn gto§mn Snfetattn use bflrrtr Einlchallung entfptr* chenbrr Rabait. Anonyme Mitthrilungen metben nichl bcriicksichtigt; Mauujcrtple aicht zuritckgesendel. Rr. 203. Donnerstag, 4. September 1873. — Morgen: Laurmz. 6. Jahrgang. Ein Jubelsest des frcicn Bauers. Am 7. d. M. feiert die osterreichische Bauern-schaft tinen Gedenltag von hoher Bedeutung — den fLnfundzwanzigjahrigen Gedenltag dec Befreiung aus der Horigkeit, der Aufhebung der Frohnden unb Zehnten. Es war am s i e b e n t e n September des ewig denkwiirdigen Jahres 1848, bah der constituierende osterreichische Reichstag das Unter-thanigkeitsverhaltnis des BauerS zum Grundherrn 'dbschaffte, eine That, die allein die dustere Reactions-epoche, die bald darauf fotgte, uberlebt hat. Es war der Sohn eines Frohnbauern, der Abgeordnete Hans K u d l i ch ans Schlesien, der am 25. Juli im ersten Antrag gestellt, diesen entwurdigenden Unfug, diese letzte Spur mittelalterlicher Knechlschaft abzuschutteln. Wenngleich sein urspriinglicher Antrag vielfache Abanderungen und Abschwachungen erlitt und dessen Annahme nur unter der VorauSsetzung der uoticn Entschiidigung, welche die Robotbefreiten zu leisten hatten, erreicht werden fonntc, so gebuhrt dennoch dem wackern Freiheitsmanne der Ruhm des trsten Anstohes, und so lange durch OesterreichS Aecker eine Pflugschar streift, sollte Kudlichs Name dem Bauernstande heilig bleiben. Ohne das Revo-lutionsjahr Achtundvierzig, ohne die befreiende That der liberalen Abgeordneten in Wien wiirde der Bauer noch heute in Nacht und Knechtschaft dahin-tappen. Nimmer hatte der slavische Baucr sich selbst ermannt, das schmachvolle Joch abzuschutteln, vielmehr trugcn die slavischen Fiihrer, die slavischen Nationalitaten, die heute die Herrschast bcauspruchcu, sich der Contrerevolution von freien Stucken als gesugige Werkzeuge an, den Freiheitsbau des acht-undvierziger Jahres mit roher Faust zu zertrum-mem. Nur dadurch fonntc im Gehirn eines Win-dischgratz, eines Bach, eines Schwarzenberg der ruchlose Gedanke austauchen, die junge Freiheit zu erwurgeu, ben Reichstag mit den Bajonneten aus-einanderzujagen unb mit Hilse der Czechen und ber Psafsen ben Despotismus roiebcr auszurichten. Urn biefc Errungenschaft, an welche selbst die brutale Faust des Despotismus der sunsziger Jahre nicht zu ruhren wagte, vollends zu wurdigen, moge der Landmann nur jene traurigen Zustande beher-zigen, in denen der Ackerbauer sich durch lange Jahrhuuderte besunden. Bis auf die Zeiten Maria Theresias — es ist jetzt ein Jahrhundert her — herrschte in den meisten Provinzen OesterreichS bit Leibeigenschast, bas ist ein Zustanb, wo ber Ackerbauer mitsammt feinen Nachkommen einem Herrn zu Diensteu unb Abgaben in Rucksicht aus ein Grundstiick, auf das er kein EigenthumSrecht bcsoh, derart verpflichtet war, doh ihm baburch bie meisten Rcchte burgerlicher Freiheit verloren gingen. Ent-stanben war bieseS unwiirbige Verhaltnis in ben fin stern Zeiten bes Mittelalters unter ber Aegibe ber bamals allmachtigen Mutter Kirche. Mit bem Vorbringen bes Christenthums war im Souse ber ersten Jahrhuuderte bie Sklaverei gleicher unb verwanbter Rassen ausgehoben worden, unb nur bet ben Mohainedancrn hatte die Sklaverei zwar nicht als Plantagen- unb Ackerbansklaverei, abet boch alS Hausbienstsklaverei Bestanb. Aber kaum hatten die Lehren Christi begonnen, die Sklaverei zu uutergraben, die Republiken und Staaten des Alterthums, die alle auf die Sklaverei gegrun« det waren, zu stiirzen, so samten die Besitzenben und Herrschenben, wie bicser Schabe mieber gut zu machen ware. Die Eigenthumsgierigen weltlichm unb geistlichen StanbeS n vllten boch, bah ihnen ber Leib ihrer Mitmenschen zu eigen sein sollte, fit wollten boch, dah sich nach wie vor bie Maffen in Schmutz unb Verkommenheit walzen mvchten, bamit sie als Bevorzugte sich bereichern und in Wollust ihre Tage verbringen konnten. Man betrachtete also bie sruhern Sklaven unb arrnen Lanbbewohner als zum Boben selber gehSrig (glebae adscripti), als baron haftend unb machte Gesetze gegen solche, bie sich biefer neiten Art Sklo verei zu entziehen suchten. Mon schus bie Leib-eigenschaft. In biefc« Verhaltnis geriethen zumeist Kriegsgefangene unb unterworsene Volker-schasten, unter benen sich die Sieger auf Burgen unb SchlLssern im Mittelpunkte groher Gitter hin-pflonzten unb mit thren Reisigen das flache Land in Unterroersung hietten. Der orme Ackerbouer, ber Viehziichter, ber Holzhouer, ber Kleinkramer unb gemeine Hanbwerker, ber eine Ackerhufe besah, be-betrachtete dos im Vergleich zu bent Verfahren ber alten Volker, insbesonbere ber Renter, noch als Wohlthat unb iibernahm willig die ihm ciuferlegteu Verpflichtungcn. Auch die Kirche, die langst zu ciner hcuchlerifchen Priesterherrschast entartet war, ritz moglichst viel Bobenbesitz on sich unb hielt inossenhost Leibeigene. Vergessen woren bit Lehren Christi liber die gleichbertchtigten Kinder eines Voters, vergesstn bit Lehren ber ersten Christen, dah bie Lehrer unb Priester sich mit ollen onbtrn IemlleLon. Der Schah als Kritiker. Einen nicht ublen Spoh hat sich ein erfin-bungsreicher Mann gemacht, welcher im dresdmer ^pantheon" bie worigetreue ..Uebersctzmig eines Arieses" oerosfcntlicht, welchen ber Schah vou Wien «us an tine seiner Frauen abgeschickt haben soll. Der Brief ist so lustig trfunben, dah er wohl die •weiterverbteitung verbitnt. Er Inutet im wesenl-Uen: ..Nassk-Eddin, ber Schach-in-Schach, an Pkrizabe, bie Feentochter, ben Fruhling seines Ehe-»bens. Das Antlitz meines Weibes hat bie Gluth Rose von Gulistan, unb ich bin bie Nachtigall bulbul, bie von ihrem Retze berauscht wird. Dschan, jfletne Seele, fchnt sich nach Dildar, dem herzfesseln-Blicke Deines Auges, und bald hosfe ich ?kimzukehren in mein sonniges Iran. Jetzt bin ich Avstro-Wengheristan, bent letztenLande der Fran-welches ich besnche Dor ber Ruckkehr zu ben ^toslemin. Wie glucklich war boch mein Ahtiherr, Cer Schach-Riar Dschemschib! Er besah bas welt- zeigenbe Glas Dscham Dschihannnma, den Becher, auf dessen Grunde sosort bildlich alles erschien, was er zu sehen begehrte. Ich dagegen muh Lander von Glaubigen unb von Franken burchpilgern, will ich kennen lernen, wie es in ber Welt aussieht. . . Die Franken gedenken stets der Thaten ihrer Vor-sahten — gctnz wie wir in Iran. Bei unS hat Firdusi im Schach-Nameh ober die Thaten ber Konige unb Pehliwonen, Nisami unb Dschami bie Thaten ber Liebenden zusammengefaht. Bei ben Franken ist bas anberS. Was bas Theater zeigt, ist nicht immer Schach-Nameh, nicht immer Jschk-Nomeh, nicht immer ols Konigslieb ober als Such ber Liebe oufzufaffen. Der Mann bes Theaters ist oft ber Dragoman einer ganz gewohnlichen Hanb-lung ber Menschen, ohne sich zu erheben zu ben Thronen ber Kaiser. Das kommt, du Rose des ParabieseS, weil bit Ulemah« ber Franken nicht immer wissen, was ihre Voreltern geroesen. Es sinb aber brci Klassen von Ulemahs: biese sagen alle etwas anberes. Die einen gtauben, bah ber Mensch von einem Thiere abstamme, bem inbischcn Affcngotte Hanuman. Anbere Ulemohs mtittcn, ber Mensch kommt von den Riescn, dm grohctt Reden ber Vorzeit. Die britten leiten sich enbtich her von den Gottern ber Vergongenheit unb von ben Genien, welche jetzt verbonnt leben in bent schvncn Gtisttr-rticht Dschimiston. Ich kann nicht sagen, wet recht hat. Ich sah Nachkommen von alien. Dit Nachkommen Hanumans sah ich in alien btei Linien, in ben Kinbcrn von Gorilla, Schimpanse unb Povion; bie Nochkommen ber Recken fond ich ouch vor, nomtntlich in bttt ichittztnben Kritgtrn von PotSbom unb onbtrtn wthrhafttn Monntrn. Die itbrigcn Franken unb Frankinnen wcrbcn wohl Nachkommen ber vtrbannttn Gotttr unb btr Dschinntn sein. Lttztcrc sinb sthr verschiebcn, nach den Graben der Abstammung. Mein Ange sah in Moskvw, in Berolin unb in Wien Sylphen unb Shlphibcn in ben Theatern Miret al Dschihan; biese mnhtcn ge< wih bie unmittelbaren Kinder der jimgsttn Dschinnen sein, wahrend Cavalitre unb schont Frauen wohl ©ohne unb Tochtcr, Enkel unb Enkeltochter btr vornehmeren unb tilteren Goiter ber Vorzeit waren. Auch sah ich Nachkommen ber Mitfelgotter. Es sinb ober brei Manner ber Nemtschis, welche bie AbstammungS-Theorien vertreten. Vom ersten kanrr ich nicht viel sagen. DaS war ein Schriftgelehrter at# glriche unter glcichen betrachtei, sollten. Die jtldfter, die Bischvfe, die Pralaten, die Sippe dev AdelStrabanten, roelchc wieder an ben Hofen ihre Stlltze fonben, lebten von ihrem geraublen, durch List errungentn, ihnen fiir Trabantendienste ge-schenkten Grundeigenthum, das durch die Leibeigenen ffiv sie bearbeitet wurde. Muhlen, Lergwerke, Eisenhammcr unb andere industrielle Unternehmungen gehvrten ebenfolls diesen herrschenden, volksausbcu-tenben Klassen oder waren ihnen tributpflichtig. (Fortsetzuug folgt.) Politische Rundschau. Laibach^ 4. September. Inland. Die Berathungen bee Regierung mit ben Lonberchefs iibcr die Detailbestimmungen bcs koiscrlichcn Patentes, welches bit Auflosung besReichs-rathes unb bie AuSschreibung ber Neuwahlen vcr-fugen soll, sinb, wie bie „N. fr. Pr." ersahrt, be-cnbet roorben. Auch mit ben Prasidien der beiden Hauser des Reichsrathes roerben bereits Verhand-iiingeit gepflogen, bamit bie von bieser Seite nothi-gen Vordereitungen fur bie Eroffnung bcs neuen Reichsrathes rechtzeitig getroffen roerben. Die Verzogerung bes Zusammentriltes ber L an d t a g e bereitet bem „Baterlanb" grotze Schmer-zett. Wenn es sich auch bie Miene gibi, als ob bit verfassungsgegnerischen Ftactioncn nicht gegen bie Wahlreform bcmonstrieren roiirbcn, so ist cS bem schwarzen Hctzorgane bod) nur urn bieses Spectokcl zu thun. Die Sorge fiir die materiellen Landes-inletessen von bieser Seite erscheint unt so ruhren-ber, als die Fobcralistcn zur Zeit Hohenwarts, >vo fie bas Oberroasser bcsotzcn, zroar unt staatsrccht-iiche Constructionen unb vergeroattigenbe Rationa-litatSgesetze sich ffltnmertcn, keinesivegS ^aber unt bie Wohlfahrt ber von ihnc.t vertretenen Lanber. Die „N. sr. Pr." erhalt aus Prag „von verlatzlicher Seite" bie intercssante Melbung, batz vor einigen Tagen unter bem Vorsitze P ala c k tis cine Zusammenkunst bet Vertrauensmanner bes czechischen L a n b ta gSclub s ftattgefunben hat, in wclcher die bevorstehenden Reichsrathswahten unb die Ftage ber Betheiligung am Reichsrath zur Sprache kamen. Allseitig rourde das Gestondnis abgtltgt, bah bie Partcibisciptin aus bem Lanbe in Jaunt gtaublicher Weise getoiert, dah bie bisherige Possivitatspvlitik nicht mehr burchfiihrbar sei, ja nicht einmal bei bet bevorstehenben Wahlaction mit Erfolg beobachtct roerben tonne. Nur Palacky trat aufs entschiebenste fiir bie Fortsetzung bes bisherigen possiven Widerstandcs ctn; cr foil bei bieser Gele-geicheit cine tange Rebe gehatten haben, in roelcher er sich itber ben Verlust an SBertrauen bitter be-schwerte. Die Rebc scheint wirkungslos geblieben tSSBE ber Natur, ber mich in bas anatomische Theater filhrtc, urn zu bewciscn, datz Hanmnan unscr alter Voter unb Gorilla unfer teiblicher Vetter roare. Wenn ich ben Mann in Iran vor mit gehabt hattc, ich hatte ihm fiinfhunbert Stodschlogc ©aftonnabc geben taffen. Dicsct roollte mein Antlitz burch ben Anbtick von Lcichen verunreinigen. Ich roar cut« setzt iiber ben Mann bes Frcvcls; ich vcrgatz ben Nomeit bieses Boscivichts unb erfuhr auch nichts nSheres von ben Schauspielen bes anatomischen Theaters. Der zrocitc grohe Ulemah ber Nemtschis, bet abet bie Abstammung von ben Reden tehrt, ist Ritsch Wag-Ner. Er hat fetn gtohes Theater in jBicrreuth, wo er alle Riesen ber Vorzeit cotfuhrt. ES gibt ba abet tauter Tamtams, hohle Kcsscl, aus wtlche jeber mit eiuein Schlagel Tschewkan los-schliigt. Man muh Sohn von tinem Riesen sein, wenn matt das aushatten will. Zur Erholung trinten die Svhne bes Tamtam banu cin cinsilbiges brauncs Gettank, roelches viel Schaum macht. Ich sah nur einen Akt: ES war ein feltsatnct Rede bort, anbers als rote bie ubrigen. Er hietz „Sieg unb Frieden", Mansur-Schalami, unb war gehornt. Ich hatte gent gtroufct, was bie ftflgeren Recken zu sein, ba bas Resnltat ber Berathung daraus hinauslief, boh sofori nach Ausschrcibung ber Reich«-rathsroahlen cine Versammlung sammtlicher czechischen Abgeorbiteten zn bem Zmede einzubcrusen sei, um in bcrsclbcn ben Antrag zu stcllcn, es mogen nur solchc Persontichfeitcn als Rcichsrathscanbibatcn austreten, bcnen es utoglich roiire, sich eventuell an ben Bethaitdluitgeu des Reichsrathes zu bcthcitigen. Auher bem Gentrumsctub Hat sich im kr vati s ch en Lanbtage ein Uniouistenclub unter beut Namen „ConstituIioneller nationatcr Club" aus ben Anhaitgern Rauchs gebildet. Dicsc Partei wilt fur bie Revision bes AuSglcichcS stimmcn, in alien attbent Ftagcn aber ihre Haltung erst in besonberett Stub-berathuugcn feststcUcn. Der Club zohlt nur 21 Mitgtiebcr, ba es schroierig sein biirfte, bie Viri-tiften zur Theilnahinc an ber Lonbtogsberathung hetanzuziehen. Ansland. Dir Euthnllungsseicr des Sieges-bentmahts saub unter Anroesenheit bes Kaisers, bes Kronpriiizen, Bismards, bet Geueralitat, ber Mi-niftcricn, bes Garbecorps unb der Depntationcn ausroartigcr Truppen, so wie unter zahlrcicher sym-pathischer Bctheiligung ber Beviilkerung ftatt. Der Kaiser, ber Kronprinz unb Bismard rourbett allcnt-halben enthusiastssch empsaitgen. Matt roirb nicht irrc gchett, roeun man ber Reise Victor Emanuels, ittfofcrtt sie zur Aus-fuhrung kommt, cine hohe politische Wichtigkcit bei-mitzt. Die „Kolnische Ztg." gibt ber Erroartung AuSbrud, bah Victor Emanuel sich auch nach Berlin begeben roerbc, unb bemcrkt bazu folgenbes: „Der Kvnig voit Jtalien ist ein Frennb FrankrcichS unb ein rittertichev Herr, ber int Iahre 1870 bereit roar, seine Krone auss Spiel zu setzcn, um bent-jeuigen beizustehen, bem cr sie vot aUcttt zu vet-bantctt glaubte. Mit bem Staalsstreiche vorn 24steti Mai aber muhten auch bent ergebeitftcit Ftaiicomancn bie Augen aufgehen, unb roer noch nicht sehen roollte, bent sagtcit bie susionistischen Bestrebungen, was bie Uhr gejchlageit hattc. Das gcgettwariige Cabinet scheint ben ciscnten Charaktcr uitferer Zcit vcrstan-ben zu haben, cs scheint zu entpfinben, bah „Amboh ober Hammer" bie Sosung ist. Unb wenn cs jctzt, wie a tie Symptomc zeigen, entschlosscn in bie Slto-mutig ber offentlicheit Meinutig eintenfte unb Victor Emanuel bereit finbet, ben entfcheibenbett Schritt zu luctgen, so hat Minghetti seine politische ThStigkeit mit einein grohen Verbieuste geschinudt unb ntanchc alte Sunben ocrgcssen gemacht. Unb bie offcnttiche Metitung in bem sich seiner finanzicllen unb mili-tarischen Schwache bewuhten Jtalien forbert einen offencn Anschluh an Deiitschlanb unb schcut es nicht, wenn bie insolenten Franzosen batin einc offene Herausforbetung crbtiden. Grforbert es boch schlieh-lich bie Ehre bes Lanbes, bie bestanbigen Provo- mit ihm machten, aber bet Latm war zu gtoh — ich begab mich in mein Schlaszimmcr Schcbistan. Abet bet britte unb grohte Ulemah ber Nemtschis ist Jakub ben Oscnbad. Er hat auch ben grohten Anhang. Er lehtt nicht nut bie Abstammung von ben Gbitern, sondern auch fast wie ein Moslcmin bas Walten cities unabwenbbarett Kismet. Die fchotie Helena wild trotz oiler Ansttengnngen itber-wundcn von bet „Hanb bcs VcthangnisscS". Der Ort, wo Oscnbad ben Spiegel bcs Lebens oorfuhrt, ist bas Theater an ber Wien. Es hciht „9Bien" von bem AuSbrud vinum, welches bloS etne Ueber-fctzmtg von bem auS Reben gcwonncnen Ttanbcn-fafte Schctab ist. Man trintt bort tieber Wein als Bict. Wenn bie Kittber zur ©chute gehen, lertten sir bit Gefchichte vorn trojanifchen Ktiege, von Paris unb Helena, von Mcnclaus unb Agamemnon. Sclbst in ittciner Kinbhcit horte ich von biesen Helden, in Tebtis in 2lfei betbfchan: ber tro-janischc Kticg roar auf bem Boben bes Pabifchah bet Osntanli butchgekampst, unb so las ich in beten Sprache bcroon. Abet ich hatte mit nle votstellen kSnnen, tote bit Htlbtn auesahtn. Ich roar on* fanglich iiberrascht, im Theater ait ber Wirn bie cattoneii unb Drohungcn, bie fiber die Alpen hin* uberschallcn, mit etnem ettergifchcti Schritte zu er-roibern. Von diesem Gcsichtspunkt aus mag Victor Emanuel die gcplante Reise als ein unangenehmes pcrsbnlichcs Opser cmpfinben. Politijch latm fte thitt nur Don Vortheit sein, von Vorthetl fur sein Lanb wie fur seine Dynastic." Die Frage, ob ber Konig von Jtalien nach Wien unb gar nach Berlin gehen roerbe, gibt ber gesammten franzosischcn Presse Stoff zu ben veischicbcnartigsten, aber burchschnittlich rocitig er-frcutichen Bemerfungeit unb Uiiterftclluugcn. Der „Univers" ist uatiirtich alien ooran, uut die volle Schalc seines unflathigen Spottes aus bas Haupt Victor Emanuels auszugichen, den er als ben unter* thanigen Diener bes beutschen Kaisers hiustellt. Die Katholiken Oesterrcichs unb Dciuschlanbs roerben iiiebesoiibeve aufgcforbeit, bie gegenwarttgen Vor* gauge wohl ins Sluge zu faffctt. In Baicrn wisst man jctzt, was bas Mitroirtm an ber Hcrstellung ber beutschen Einhcit kostc; in Ocstcrrcich fange man auch an zu bcgrcifen, roelche Politik ben eigenen Jntcrcssen bie forberlichste sei. Der „Univers" ver-fiinbigt bereits, batz bei uns nach bieser Richtung hiit gtiidlichc Symptome wahtzunehmen seien. Den Franzosen rath der „Univers", gleich bent Fuchs ber Fabcl, entfchieben von eitter Allianz mit Jtalien ab; Venillot mciiit, was wohl int stillcn auch bit Jtalicncr tneinen, batz titan sich mit einem vcrroe-fenbett Leichnaut nicht vcrrnahlc. Auch ber Allianz mit Ocstcrrcich bebiirfe Franktcich nicht, unt gegen Jtalien unb Deutschlanb Kricg zu fuhreit, benn cS bcsitzc iu beut Hcrrn ber Hccrscharcn einen Allierten, bet a tie anbereit entbehrlich machc. In ber Schweiz stoht bas Treibctt ber Ut-° t r a m o n t a n e it auf einen unausgefetzten entfchtc* beitcn Wibcrstanb. Den „Bafcler Nachrichten" roirb aus Oltcn gemetbet, batz bas 6entralcomit6 ber schrocizcrischen Altfaiholifen in ber Delegiertenvet' sarninluug beantragen roirb, cinstroeiten fcine butch-greisenben Kirchenresormeit zu beschtictzen, bis die tiinftige K i t ch c n o t g a n i s a ti o n burchgefiih,^ sein roirb. Diese soil eiite bemofratifche sein unb auf ber Gcmciitbc als ©runblage teruhen. So-batb sich cine hinrcichcnbc Anzaht alttaiholifcher Ge-meinbcit orgauisiert haben roirb, soil ira Einber-stanbnis mit bcit Bunbes- unb Cantonalbehvrben cine fchroeizcrifcht Na t iv n a Ikit ch e gegriittbet unb organisiert roerben. Der Bischos, welchet burch Abgeorbnete ber Behorben, bet Geistlichen unb Gc-tneinben gcwahlt wird, soll nur ber Wahlbchorbe ben (Sib zu teisten haben, roahrenb ihm cine Ver« pflichtung Rom gegenuber unterfagt fein soll. 3n Gcnf ist bas orgattische Gcsctz tiber ben kotho-lischcn Cultus out 27. August von bent gtohcn Rathe befinitio angenotntttcit roorben; es regclt bie ctlteit Helden unb Gbttcrsohnc gcradc so zu sehen, rote sic sich barftellten. Aber man fonnte mit diesen Gcstaltcn sich teicht vctstchcn. Ant meistett itnpo-nierte mit bet Obctmollah Kalchas: ich lernte batons, rote man Otakcl ertheilt unb gutcs unb schlcchtcs Wetter macht. Koinme ich nach Teheran, batttt will ich bent Muschtahib schon in bie Karten schaucn, wenn er fein Orakctspict auch gegen mich in Anwcnbung brittgt. Darum zeigte er mtr schon etne Meitgc Stcllcn im Atforan, aus welchen her-votgehen sollte, ber grotzc Prophet (welchen Allah segnen mbgc!) Habe schon wahrenb ber Hcbschra art mich gebacht unb mir bas Rciscn nJch Frenkistatt vcrboten. Allah ferim! Gott ist groh unb barm-hcrzig! Also barunt mutzte ich bis nach Wien pil- • gem, um zu erfahren, was bie Mollahs unb Der-wische mit ihren Rcbensortcn unb Donncrblcchen mir anthun an Dfchunun unb Durug, an Thorhcit unb Schwinbcl. Ich hattc auch Lust, ben Mantt „fort noch Kreto!" zu fchicEen abet licber nicht! Mich betriigt er nicht mehr, unb bie ironische Pltbs vcrlangt ts nicht befser . . . ." Stellung bev katholischen Geistlichkeit dieses Cantons m einer Weise, die Hercn Mermillod roenig Aus-sichl lnht, sobalv auf seinem usurpierten Bischossitz zuriickzukehren. Die Pfarrer unb Bicare roerben Don ben Burgern gewahlt unb'burfen ohne Zustim-mnng bed Staatsralhes roeber ihres Amtes roalten, noch cine hohere geistliche Wiirde annehmen. Die c a r l i st i s ch e P a r t e i in Sprnicn proclamiert soeben die Wiedechcrstellung bev I n -q u i f i t i o n. Hierin liegt Meihode; benn von jeher war bie Ouiutessenz ber Kirchenpolitik: Wer nicht glauben unb sich nicht unterroerfen will, ber fei »erbrannt. Die bebeutenbfteit Stiitzen ber „streiten-bcn" Kirche seit Jahrhnnderten haben im Scheiter-haufen die ultima ratio bit „Himmelspolitik" er-blickt. Die spanischen Carlisten haben ubrigens an den klerical-legitimistischen Percys in Frankreich gleichgxstimmte unb gteichergriininte Seelen gesuitben, toelche im „Univers" schon langst bie allgemeine ^Berfotgung ber Ketzer gcprebigt haben. Die Car-tiften beroeifett schon seit einem Jahre, datz sie es •tit ihrett Jnqnisitionstrabilionen ernst meinen, unb dah sie sich bei ihreit „Glaubensthatcn" selbst bes ^mmunistischen Petroleums bebieneii, roie dies |rft jiiugst roieber bei Einnahme eineS Platzes gc-Ichchen ist. Zu ben Zeiten bes Peter Arbnez kannte wan das Petroleum noch nicht, sonst hattc bieser don ber Wollust ber Grausamkeit beherrfchte „Hei-. tigc" seine Opser gewitz mit Petroleum beftveichen taffen. Zur Tagesgeschichte. — D octore« durch bie G nabe S r. Di a jest tit. Wie man beat „M. Polg." aus Pest schreibt, hat bee Kaiser benjenigen Prosessoren ber Wausenburger Uniuetfuat, welche nicht Docloren waren, Ikstattet, ben Doctortitel gebcauchen zu biirfen. Hiezu bent Corresponbenten bes genannien ©lattes zu-^ge, nachstehender Fall Anlotz g-geben: Jemand suchte j}* Aneckennnng eine« tin AuSlanbe erroorbeuen arzt« l$en DiplomS bet ber phitosophischen (?) Faculiat npch; da j-doch bie meisten Mitglieber biejer Faculiat wcht Docloren find, so cntstanb bie Stage, ob Nicht. ~°ctoren sahig seieti, Docloren zu cteiecen. Die Mei-”Ungen waren gelheilt. Jener Th-il bes Prosesioren-^kpers, welcher anS Ntchl-Doctoren besteht, erklarte stch bereit, bie Doctorrigorosen roann immer abzulegen, °°ch nicht ein Diplom ohneweiterS als Gescheuk anzu-"khmen. Nun aber halte es sich mu ber Wtirbe ber ^niversitcit nicht vertragen, batz Prosessoren bort ober 0,1 einer anbern Universildt nachtrSglich Rigorosen Wachen; ber Minister hieb baher ben gorbischen Knoten 'ntzroei unb tegte bie Frage bem Kaiser vor. Jnsolge Lessen rourbe ber Docwrtitel benjenigen, welchen er ‘Shlt, verliehen, unb roitb bie seierltche Berkttnbigung "eSselben im Monate November fiattfinben. — Cholera - Bulletin. WLHrenb ber wit 30. v. M. abgetausenen Woche verhielten sich bie ^vleraerkrankungen in ben 10 Bezirken WienS iwtion&r; es sanb roeber bet Cjtenfttat noch ber Jn-jjWfltSt nach eine Zunahme ber EptDemie stall. Neue Wde bet Erkrankungen kamen nicht vor. Von ben 10 Le-Jitten Wiens ist eS gegenroartig hauptsachlich bee ■' wo bie meisten Erkrankungen vorkommen; biesem ^niichst ber 3. unb 2., bann solgen ber 5., 4. unb ,0» zuletzt bet 8. unb 6.; bie wenigsten Erkrankungen Mmen im 1. Bezirke (innere ©tact) vor. Auch im 1866 hatte bie innere Stabt bie wenigsten @r» .tQ|ikungen aufzuweisen. In bieser Woche find on ,Ct Cholera 156 gestorben, 426 verblieben in Behand-,“u9. Mit bem ersten Austreten bet Cholera in Wien t April) finb bis incl. 21. August 1106 Perinea .et Krankheit ertegen, barunter kamen in bem berllch-ioen H°use Nr. 17 in bet Schiatatelgasse allein 9 Slerbesdlle vor. v — Cine roahre Orgie be« ultromontonen Fano-‘ wus fcheint eS roerben zu roolleu, roas in ber Hiupt-'at>t BLhmenS als nennhundertjahrige Jubelfeter bes ^ger BiSthumS begangen roitb. Die Predigt bes BischosS Ketteler bezeichnet wohl ben, fintzersten ^"hrpankt pfLffischer Bermestenheit uitb hierarchischen Herrscherblinkels. Staaten unb Koaige — so roirb es buchstdbtich von bem btschbslichen SettUnber ber allze-meinen W-llknechtschast proclamiett — cerschroinben ooc ber katholischen Kitche, unb allet Patriotismus routzelt nut in iht. Focmliche Bcanbroocte finb es, Die gegen Krone unb Reich, gegen (gtait unb Gesell-schasl unb gegen alleS, roas nicht (athotisch ist, hinaus-geschleubert roerben, unb ber roilthenbe Slreiler aus beat BischosSpalaste zu Mainz koaiatl als Gast baher, die Auflehaung gegen alle mobeme Ocbnung ber Dinge zu prebigen, bie Seelen zu bennruhigen, bie Gemitlher zu verhetzm, bie roilben Grunbsatz: bet schwarzen „Jn-ternationale" zu vevttinben — unb baS alles unter bent Schutze seines heiligen Gewanves unb bes heili« gen GastrechleS, roelches ben Prebigecn bee Internationale auf bas teiseste Symptom, auf ben blotzen Lerdacht Hitt, batz sie unter Dem Schutze besselben ben Kcieg gegen bie Gesellschasl auch innerhalb unsercr Grenzen sortzusiihren gebenten, versagt und entjogen roirb. Rur roenige Wochen finb es her, batz bie offentliche Discussion sich sehr lebhast mit Dec von ber wiener Polizei versllgten Ausweisung eiitiger sianzi)-sischer titbeitet beschasttgte, bie aus srieblicher Beschas-tiguug herauS iibet bie Gcenze geroiesen roucben, roeil sie at« geroefene Theilnehmet ber patiset Commune benunciett roovben roacen unb roeil bie Behiicbe fie lrotz ihres feithecigen atbeitsamen, stillen LebenS noch immer sllr louernbe Apostel beS Petroleum« hielt. Abet Weihroafset in ben rechten, obet besser in ben untechten Hanben ist zn Zeiten gettan so explosionS-unb branbgesahtUch roie Petroleum, unb Manner, roelche ihren Rock unb ihte priviligierte Siellung ba;u miebrauchen, gleich ben geiftlichen tRebnern in Prag, alle Anhanzet bet AufUarung unv bes FreiheitSgeban-tens stir Apostel bes Petroleums zu erklaren, finb genau so bebentltche Feinbe ber Gesellschast roie bte Pcebiger ber rothen Internationale. — Das Erbbebeu in Bellu no. Die „Pcovincia" von Belluno veroffentlicht eine Uebersicht des materiellen Schabcns, ben allein bie ©emeinbe von Belluno noch offtcieUen Berichten tnsolge bes EcbbebenS erlitten hat. Die Stobt unb ihre Vor-stodte rourben von 16,477 Personen bewohnt: 2234 damitiett in 2010 F.merstLlten. Von biefen finb 23 gknzlich zerstort, 178 niebetgerisien roorben ober be-stimmt, im Jntetesie ber Sss-mlichen Sicherheit niebec* gerissen zu roerben. 403 konnen butch R-poroturen roieber beroohnbar gemachl roerben, unb 1139 finb gar nicht beschaoigt roorben. Filns Kitchen finb ruiniert unb 28 beschabigt roorben. 157 Familien mit 771 Personen finb obbachlo« geroorben; 8 Personen warden geiobtet unb 26 verwanbet. Local- unb Provmzial-Angelegeuyeiteu. — (Se. MajestLt ber Kaiser) kommt heute obenbs urn 8 Uhr ins Lager von Pettau unb roirb im Schlosfe Tucnisch sein Adsteigeqaortter nehmen. Morgen beginnt bo« eiste grotzece Mattooer. Die Halste ber Lagertruppen ist in Lazerzelten, bie anbere Halste in ben Dorsschasten untergebracht. — (Rittcrstonbs-Berleihung.) Dem Herru Dr. 8us chin, PriislSenten be« hieftgen k. k. LonbcSgerichteS, rourbe al9*!Hitter bes k. Ssterr. Lwpolv-OcbenS ber Rllterstonb mit beat Prabicate „6ben* greuth" verliehen. — (Cholera.) In det Pfarte Jahannisthal in Unterltain ist bie Cholera anSgebrochen, unb hat bie ©euche bereit« mehcere Opfer geforbert. --- Wie roir HSren, sin6 ouch in Soloch plotzlich sechs Personen an Cholerine ertranlt. Da nirgenb« im Lanbe ein Seuchenherb existiert, so mu§ man bie Ursach: nut in ber Einschleppung burch Frembe suchen. Unb roenn man bte Act unb Weise, rote bie Sitvbahngesellschast ihre Aborte angebtacht hat, beriickstchtigt, brauijt man sich bartlber gar nicht zu rounbern. Besagte Avorte sollen nemlich beratt eingertchtet sein, batz alle Dejecte, somit ouch bie bet Gholeratranten auf vie Schienen, natilrlich auch innerhalb ber Bahnhvfe, entsallen. Solite einem beratttgen unverantroortltchen Mt-btouche nicht fofert Cinhalt gethan unb einer so muthwillizen Verschleppnnz ber Seachr vorgebeugt roerben? W'te roir Ubcigen? mit Oenugthuung vernehmrn, finb in Saloch sofort alle iirzllichen unb sanitaren Matzcezeln auszeboten roorben, eine Weitecberbceitnng zu verhinvrrn, unb hosft man sammtliche Eckrankle zu retten. — (Raubmorboersuch.) In bet Nichr vom 28. ouf ben 29. v. M. gingbie 75j8htige Gtnnb-besitzerSgattin Ucfulo Ciber aus ihrem Hause Nr. 4 in Dobranco, Bezirk Umgebuug Laibach, in ben Hof, urn, ba eS tegnete, ein Wafferschaff unter bie Dach-trause zu stellen unb ba« Regenroaffer ausznsangen. AlS bag genannte W.'ib im ftnstern bet offenen ®etteibefamntecthUc zuschritt, rourbe sir von einem Manne am Halse gepactt, an bie Wanb geajotsett unb roahrscheinlich mit einer Holzhacke aus ben Kopf geschiagen. Die HinSinsassen eilten ouf bie Hilferufe herbei, fanben bie Getreibekammerthltr vsien, unb au« beat ganjen Beclause roar zu entnehmen, batz ein Diebstahl oerfucht roorben roar unb bie zusallige Zeugin be«felbcn oa« bem 2Bege geschafst rourbe. Ursula Ciber stacb noch am Abend: besselben TageS insolge bet erlittenen schtveten ŠSeschSbigungen. Da» hieftge f. k. tianbeigericht beschdstigt sich bereit« mit ber Untersuchnng be« mitgetheilten Sitbrechen«. — (Internationale BienenauSstel-lung.) Da« Sdtabauministerium hit, roie mitgetheilt roitb, sllc bie Internationale Bienenausstellunz in Simmering nachst Wien, bei ro:lcher ouch Krotn riihm-lichst vertteten ist, bceitzig silberne PreiSmebaillrn be< stimmt, roelche von ber Jury zuzuerkennen sein roerben. Bei bet PreiSoertheilnng roirb ba« Rcfetbauatinifletium vertreten sein. — (B an ( no tens a Ifche r.) Min melbet au« Marburg vom 1. d.: In ber Kuntner Borstadt liegt ein kleine« WirihShauS, ba« nut von krmeren Lenten besncht roirb; e« heitzt zur „©anbgtube". Bor-gestern nacht« (amen in diese« WirlhshauS brei junge Burschen, bie bet Witth schon vvn srliher her konnte, unb verlangten, batz man ihnen zn trinken gebe. Einige Zeit plauberten sie unter sich, enblich tiesen sie ben Wrlh unb zogen auch biefen in iht GesprLch, ba« immer nut flilsternb geslthrt rourbe, bis sie end-lich mil bem Antroge heranScitckten, bem Wtrthe so viel osterreichischeS Papiergelb, ok« er nut roUosche, um den halben Nennroerth Ubetlasfen zu wollen. Urn die sauberen Gesellen zu fangen, ging bet Wirth stheinbar auf ihren Antrog etn, lauste thnen vorerst zwei Gulbennoten um einen Gulben ob unb bestellte sie auf ben nachsten Tag mit einem grosjeren Betrage. Kanm rooren sie inbeffen fort, so ersiottete er bie ge-richtliche Anzeige. Nachbem e« sich herauSgestellt hatte, batz die beiben Banknote«! Falsificate, unb zroar sehr grober Act feien, rourben bie brei Falscher am vdch« sten Tage von ber GenSbarmerie sestgenommen. Einer bet drei Burschen stammt aus Obernau, bie beiben anberen aus ber slovenischen Ortschaft Tolmein. — (Die D enks chrift ber triester Hanbel«- unb Geroerbekommer) an bae Gesammlministerium in Angelegenheit ber Cisenbahn-vetbinbung TtiestS mit ber RubolsSbahn, beren roir untangsl Ecroahnnng gethan, liegt jetzt in ihrem Wort-laute vor. Dteselbe schlietzt mit ben Worten: HoheS k. k. Ministerium! mtfge eS znm letztenmole fein, batz bie Unterfertigte bie Einsicht und denSchntz ber hohea Regierung in einer Angelegenheit anrust, beren un* bestrittene unb von bent Hanbelslommertoge in Wien noch biefertage betonte Wichtigkeit fUt bie Gesammt-intetesfen be« Slaates gleithroie fur jene Ttiest« jebec roeitetn AuSfiihrung unb Crfirterung entbehten tann, unb e« fei enblich butch biefe« hohe Ministerium, roelchent bafUc ganz Triest seine besonbere Erkennt-lichteit (lets b:roihren roirb, znm geroliaschten Ab-schlusfe eine Fcage gebracht, roelche leiber schon zu lange Z:it refattatloS verhmbclt rourbe. Unb silt* roahr mit Riesenschritien naht schon ber Termin bes 31. Dezembec 1873, mit roetchem jeneS Unheil Execulionsktast etlangeit soil, roelche« bet Sllbbahn das Vorrecht zum Au-baue bieser Linien zuspricht u.i'9 so Triest butch ein Jihchunbert zur Knechischift ver-bamatcn, bie Hinb-lSinteressen biefe« Emporiums unb jene bamit engoecbunbenen bes Sesamtitjlaatefl preit« ytien unb dem SRuine einer Stadt gleichkommen rolltk, Lie jeberjeit Beweise ihrer arbeitsbeflifienen Thaligkeit «nd ihreS unauSgesetzlen StrebenS, die HandelSbezie-hungen bed ReicheS zum allgemeinen Nutzen zu svr-dern, gegeben hat. DeShalb nun crlaubt sich die Kam-«er diesen gesitrchteten Termin gleichfallS der besonderen Berllcksichligung dieseS hohen 1. k. MinisteriumS an* zuempfehlen, mtt ber zuversichtlichen Hoffnung schlietzend, dah Seiner erleuchleten Einficht die bestgeeigneten Mitiel get Abwendung auch dieser Gefahr nicht abgehen wer-den unb datz somit einem fUr Triest unb daS Reich gleich unumgiinglichen Bediirfnisie auf cine definitive and vollkommen erschvpfende Weise entsprochen werden wird." — (Witzig wider Will en.) In der neuen AuSgabe deS „vsficiellen KunstkatalogS" der WeltauSstcllung wird in unfreiwilliger Malice ein Kunstgegenftand wie folgt bezeichnet: „Die menschliche Thorheit. StaatSeigenihum." Etngeseudet. !>rn geehrtrn Herrn 1tnltru Inristrn". Nnr um nicht dem Spruche: „Qui tacet, consentire vidctur“ zn verfallen, geflalte ich mir auf Jhr geftriged „Eingefeiidel" in der „Laibacher Zeitnng" eine kurzc Ent gegmtng. Jhr Bestreben, in der uou mir glossierten Aiigelegen heir den „Rechtsstandpunkt des furtgieicnben Richters" zu Wren, fiihrt Sie zu der Bebauptung, datz der Richter im Hinblicke auf die Eigeuschast Dr. Costas als Vertheidiger feinem betamitcii Ausspruche keineswegs den von mir an-genommenen Sinn verleihen foimte, datz dieser Ausspruch vielmehr nur in der nachfolgenden Fassung: „Wenn Sie ein Bauer waren und als Prozetzpartei derartig jchrien, so miirbc ich Sie iioch mit Slrrest bestrasen", seine Interpretation finden koniie. Mir ist allerdings nicht Befaimt, welche Unterschiede das Gesetz Bet Beurtheilung des Betragens vor Gericht zwischen »Vertheidiger" und „Prozetzpartei" macht und welche Schranken der richterlicheu Disciplinargewalt gegen-iiber dem ersteren gezogen find, allein zngegeben, datz solche Unterschiede und solche Schranken bestehen (was Sie als „alter Jurist" selbflverstLndlich am besten roiffen miiffcn), — wird der von mir cingenommcuc Standpnnkt dutch die dein rrwtihnten Ausspruche von Jhnen verliehene Interpretation > .............. Ein juttger Jianit I mit dcn ersordetlichen Kenntnissen, der Lust Hal, sich dem Correct urlesen zu roidmen, sindet bei gnter Hono-rierung sogleich tinen Platz in nnferer Buchdruckerei. Jgn. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Angekommene Fremde. Am 3. September. Hotel Stmlt ll'lfii. Pagan uud (ScUnfig, Priva-lier, Triest. — Pavlin, Bordeaux. — Hblstein, Sfm., fammt Galliu, Wien. — Pavcsch, !. k. LandeScn lur-Jnspeclorsgallin, Zara. — Wrelschko, Schnlmspector, Graz. ISohpI Elefnnt. Rosso, Professor, Rizzi, Albc, Calzo-lati, Lnppi, Villagrossi, Batosi, Galli, Reinholb unb Clenienz, Triest. — Iekse, Pfairtr, Karfreit. — Jaihofen und Besaglia, Venedig. — Rupnik, Brllckl. Hotel Eiiroim. Bakesch unb Fogy, Oberiuspector der Sildbahu, Wien. — Riltfm, GutSbesttzer, Coburg. — Delimiter, Berlin. — Maria Rizzoli, Littai. Mnlser soil Oenterreleli. BlaLizh, Atzling. — Schleicher!, Reifender, Slageiifurt. — Pabcr, Forsteleve, St. Mareiu. Sternwarte. Atlo, Holzwarenhiinbler, Agraui. iiloliren. Ammon, Golbarbcittr, imb Brunb, Ciselenr, Ntlruberg. — Bnchofiicr. -- Btunet, ©efchaftsmann, Rndolfswerth. — Jelluschck, Geschcistsmaun, Castua. — Hanfs, Gemeinbcvorsteher, Bdsenborf. — John, Kfm., Wien. im zwciten Range ist fiir tie nachste Zeilnngscomptoir. :aijon zn vermiethen. Niiheres im (444) p e n sio iriertr Civitspitals-Hebamme, ! derzeit in Laiback, Dpitalgaffc HauS - Nr 268, 2. Stock, wohnhafl, cmpfiehll ihre weilere Praxis den (440—2) Berstordene. Den 3. September. Franz Prinz, Manrer, 61 I., Civilfpital, allgem. Wasserfncht. — Carolina Pavlin, Frifenrskind, 10 M., Stadt Nr. 99, und Karl Moser, Tuch-machergehilfenfoljn, 8‘/, I., St. Petersvorstadt Nr. 26, beibe Ruhr. — Franz Kovattk, CommifsionLrssohn, 6 I., Stabt Nr. Ill, Zehrfieber. — Natalis Paroneto, Knecht, 51 I., Civilfpital, Lnngentuberculofe. _____________ p. t. Frauen. Eine Wohnung, mit f i e 6 e n Zimmeru unb NebenlocalitSten nebst einem grotzen Garten unb Stallung ist in ber Polanavorsladt Hans-Nr. 72 sogleich zu vermiethen. - Niiheres beiM Sequester im 2. Stocke links. (437—3) Wiener Biirse vom 3. September. Gedenktafel liber die am 6. September 1873 stattfindenden Licitationen. 1. Feilb., Premk'fche Real., St. Martin, BG. Laibach. — 3. Feilb., Puzichar'fche Real., Grohgnpf, BG. Laibach. — 2. Feilb., Obreza'sche Real., Slivna, BG. Littai. — 3. Feilb., Molfchnik'sche Real., Slrachomer, BG. Laibach. 2. Feilb., Jnvan'sche Real., Smotschidol, BG. Littai. — 2. Feilb., Krajchna'sche Real., Budanje, BG. Wippoch. — 3. Feilb., Pologar'sche 8!eal., tileinlolschmk, BG. Grotzlaschitz. — 3. Feilb., Lchilnik'sche Real., Ponique, BG. Grotzlaschitz. 2. Feilb., Andliwizlche Real., St. Beit, BG. Wippach. Verlosungen. (1 864 e t Priimien-Scheine). Bei dcr am 1. b. vorgenommenen 47. Berlosnng routben die nachfleheub ver-zeichneten acht Stricu gezogen, unb zwar: Nr. 200 252 1070 1328 1407 .1422 2296 nnb Nr. 895J. Der Hanpt-treffer mit: 200.000 ft. fiel auf S. 3951 Nr. 91; ber zweite Trcsser mit: 50.000 fl. auf S. 3951 Nr. 95; ber britte Treffer mit: 15.000 Gulden auf S. 3951 Nr. 59; unb ber vicrte Treffer mit: 10.000 fl. auf S. 252 Nr. 15; ferner geroinncn: je 5000 fl.: S. 252 Nr. 26 unb S. 3951 Nr. 97; je 2000 Gulben: S. 1328 Nr. 100, S. 1422 Nr. 35 nnb S. 2296 Nr. 22; je 1000 Gulben: S. 200 Nr. 29 unb Nr. 63; S. 1070 Nr. 35; S. 1328 Nr. 75; S. 1407 Nr. 100 unb S. 2296 Nr. 9 ; jc 500 fl.: S. 200 Nr. 19 uud Nr. 26; S. 252 Nr. 35, 61 unb 75; <5.1070 Nr 28, 51 unb Nr. 54. S. 1328 Nr. 88; S. 1407 Nr. 55, 66 unb Nr. 91; S. 1422 Nr. 64 u :b S 2296 Nr. 62 unb Nr 93; nnb enblich geroiunen: je 400 Gulben: S. 200 Nr. 7, 66 unb Nr. 81; S. 252 Nr. 9, 10, 31, 64 unb Nr. 83; S. 1070 Nr. 12, 13, 27, 76 unb Nr. 98; S. Staatsfonds. Sperc. Rente. ost.Pap. dto. dto. oft. in ©itb. Lose von 1854 . . . . Lose von 18(50, ganjt Lose von i860, Fiirch Pramiensch. v. 1864 Grunden tl. - Obi. ©teiermart zu 5 pEt. JtSmten. jirain. u. Kiistenland 5 „ Nngarn zu. . 5 „ Lroat.u. Slav.S „ eictcnbUtfl. zu 5 „ Action. Nationalbank . . , . Union - Bank . . . . 6rctitanftalt . . . . Hi. o. EScompte-Ges. 8nalo.-ostcrr.Bank . Deft. Bodencred.-A.. Oest. Hypoth.-Lank ©tciet. EScompt.-Bk. Franco - Austria Half. Ferd.-Nordd. Citdbaha-S-s-llsch. . Kais. Elisabetb-Bahu. Karl-Ludwig-Bahll. . Siebeub. Siseubahu. StaatSbahu Geld 70.— 73.75 92 5< 100.75 110.-133.— Ware 70.35 73.90 93.- 101.50 111.— 194.- 90.- 89.50 77.— 76.- 974.- 145.— 242.- 1030. 186.50 249.— Bah» Pfandbriefe. »alien. Ung. Bod.-Lreditcmst. Allg. Sst. Bod.-Credit. dto. in 88 J. rSckz. . 91.- 90.60 77.50 77.- 977.--146.-242.50 1040. 187.-2£0.— 80.5(1 81. 2070i 8075 177.60,178.-218.50 219.— 220.— |S21.— 151.— 152.— 339.50'840.— 218.- 162^50 90.20 84,— 99.7» 87.- 214.- 150*50 Oest. H?p°th.-Bank. Priori tiits-Obl. Siidb.-Gcs.zu 600 Fr. dto. Bon« 6 P«. Nordwb.(i«ofl.SM.) Sieb.-B.(ro«fl.oW.) StaatSbahu pr. 6titd StaatSb. pr. St. 1867 Rudolfb. (300 fl.i-.W.) Fran,-Jos. (200 fl.©., Lose. Credit 100 fl. o. W. . Tri-ft-r 100 fl, SM. dto. 60 fl. o.W. . Cfcnet . 40. fl. ii.W. ©aim St.Genoir, Waldstein Rudolf«! Wechsel(33»on.) «ug«r.lOOst.Md.W. Franks. 100 flU „ „ London 10 vs. ©tetL Pari« 100 gtaact . Uflazen. ®clb a.ait 91.50 9«.— 110.6» 82.-- 130.25 91*— 103.— 88.— 83.-131.- 91.» 103.86 173.- 174.- 56.- 30.60 38.— 27.50 38.- 27.50 21.50 25.— 13I5O 93.80 94.-' 111.40 43.4« 5.38 90.40 L-ts.MS-^D-eate, 86.— iO-Urai>c»st»a ... 8.90 100.25 Pr-utz. Kassenscheinr. i60.26 87.25;©in>Ct.................IOC.— 99.- 67!- 31.- 39.- 28.- 39,- 27.76 23.68 26.- liieo 93 9« 94.10 111 60 43.60 5.3» 8.92-166 60 106.2» Telegraphischer CurSbericht am 4. Seplember. Papier-Rente 69.95. — Silber-Renle 73.35. — l860«t Staats-Anlehen 100.50. — Bankaclien 971. — Srebit 241.— London 111.50. — Silber 106.-. — fl. t. Mtuz-Dncat«. — 20-Francs-Stiicke 8.91. LruS ton Jgn. v. Kleinmayr & gcb. Bamberg in Laibach. Ltrlrger und fiir bit Redaction verautwvrtlich: Ottomar Bamberg.