Pränumeration»-Preise: Für Laibach: Vanzjähng . . . 8 fl. -40 Ir. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig. . . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ Mit Der Post: Banzjährig . . . 11 fl. — tr. Halbjährig . . . 5 „ 50 „ Vierteljährig. . . 2 „ 75 „ Für Zustellung inS Haus viertel- jährig 25 tr., monatlich 9 Ir. Einzelne Nummern ti ft. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. ti r 6 n kl i o n Bahnhofgaffe Nr. 132. itii>n und Änscratcn-ftlimm: Kongrefjplav Nr. 81 (Buchhandlung -je i von 3. V.KleinmavrLF. Bamhcrg), ^D Znscrlionspreise: 8itr die einspaltige P elitzeile bei zweimaliger Einschaltung ^ 5 Ir dreimal L 7 tr. InsertionSfleinxel jedesmal üo Ir. Bei gröberen Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. 'y»/<4e Nr. 171. Freitag, 28. Juli 1871. — Morgen: Martha 3. 4. Jahrgang. Abonnements-jtmfabung. Mit 1. August 1871 beginnt ein ueucS Abonnement auf das „Laibacher Taqblatt." Bis Ende August 1871: Für Laibach ........................70 fr. Mit der Post............................95 kr. AW- Auf daö „Laib. Tagblatt" kann täglich abonnirt werden, doch muß das Abouneiuent immer mit Schlich eines Monates ablaufe». Konstitutioneller Herein in Laibach. Der Ausschuß beehrt sich hiemit, die Herren Vereinsmitglieder zur dritten Jahresversammlung (32. Mouatsversammlung) welche heute den 28. Juli 1871, Abends 8 ttljr, im Saale der Schietzstätte stattfiiidet, hvslichst ciuzuladen. Tagesordnung: 1. Ansprache des ObnianuS aus Anlaß deö Schlusses deö 3. Vereiusjahres. 2. Bericht des Ausschusses über die Gefammt-thätigkeit des Vereins. Z. Mitthciluiig deö Rechnungsabschlusses und Wahl zweier Revisoren zur Prüfung desselben. 4. Neuwahl des NereinSanöschusses. 5. Antrag auf Abänderung des BereiusjahreS. 6. Anträge einzelner Mitglieder. Eine Stimme über den Ausgleich in Oesterreich. Mit Interesse wird man den Leitartikel der „Berliner Natiouäl-Zeitung" lesen, der „den neuen Ausgleich in Oesterreich" behandelt und nach einem kurzen historischen Rückblick sich folgendermaßen aus-spricht : „Nach dem Sturze deö Bürgermiiitsteriumö versuchte sich Graf Potocki in allerlei Ausgleichs« pläncn. Bisher find dieselben immer an den Forderungen der Czechen gescheitert: es solle ihr „Staat," sein Recht und feine Krone anerkannt werden. Der Graf Hohenwart scheint nun ans dem Punkte zn stehen, diesen slavischen Ausgleich abznschließen. Welche Folgen er im Inner» haben wird, hängt wesentlich von dem Muth, der Einheit und Entschlossenheit der Deutschen ab. Wollte die Staats-Maschine nicht recht in Gang kommen, wenn Czechen, Polen und Slovenen einen parlamentarischen Strike durchführten, so sieht mich der größte slavifche Fantast ein, daß der Maschine dasselbe Schicksal bevorsteht, wenn Wien, Oesterreich, Steiermark, Schlesien ferner nicht mit rathen, nicht mit thuiL. . . Daö Ministerium Hohenwart marschirt nur darum so kühn gelassen vorwärts, weil es nach der bisherigen Haltung der Deutschen überzeugt ist, sie nicht in fester Schlachtordnung sich gegenüber zu sehe». Wären die Deutsch-Oesterreicher einmal so einig, wie wir im Reich bei Wörth und Sedan cs gewesen sind, der ganze wüste Natioualitäteuspuk löste sich, mit Ausnahme der berechtigten Forderungen hinsichtlich der Sprache, der Volksschule und der Gemeindeverwaltung, in Nebel auf. Eitteö aber scheint der Graf Hohenwart, scheint selbst der Reichskanzler Graf Beust nicht bedacht zu haben, daß die Durchführung des Ausgleichs mit den Polen und Czechen die Lage des Reiches nach außen verhäugnißvoll ändert. Ei» so koiistituirteö Galizien, wie cs die Pole» wünsche», beschwört unmittelbar einen Konflikt mit Rußland herauf. Der Zusammenstoß braucht nicht heute, nicht morgen zn geschehen, aber er ist unvermeidlich, wie nach König* grätz der deutsche Krieg mit Frankreich unvermeidlich war. Ebenso eifrig, unablässig, unbekümmert um die Wahl der Mittel, wie die Russen aus Polen in Sitte und Sprache eine russische Provin; zu mache« suchen, wollen die Polen in Galizien den Kent eines künftigen polnischen Reiches bilden. Die politischen Aristokraten und Demokraten sind darüber einig, mit einer beinahe harmlosen Naioetät gestehen sie diese ihre letzten Absichten eilt. Die ausschließlich polnische Universität Lemberg soll der geistige Mittelpunkt der Bewegung werde», eine» militärischen hofft man über kurz oder lang i» dem galizi-sche» Milizenheer herzustelleu. Die Polen halten an ihren früheren Pläne» fest; sie fühle» sich eben nicht als Oesterreicher, mtb es werden wohl noch hundert Jahre ins Land gehen müsse», che sic anfhören zu fingen: „Noch ist Polen nicht verloren!" Aber auf der anderen Seite glaubt die russische Regierung diesen Feuerbrand an ihren Grenzen im Gute» oder im Schlimmen auslöschen zn müssen. Sic wird niemals Polens sicher sein, so lange in Galizien ci» halbwegs unabhängiger polnischer Staat besteht. Sollte dagegen der andere Fall eintreten, und es ist dies die Hoffnung und der Wunsch der Ezechcn und der national-russischen Partei iit Moskau, daß Polen und Russen sich versöhnen, um den panslcwistischen Märchentraum zu verwirklichen, so ist eö erst recht JeMeton. Der Mo-Dagh und das Rilo-Kloster. Von Prof. Dr. F. v. H o ch st e t t e i\ Wuä'beit Mitteilungen der geografischen Gesellschaft in Wien) Die mazedonische Halbinsel Chalcidice, die zwischen Salonich und Sereö ins ägäische Meer ragt, laßt sich einer Hand mit drei Fingern vergleichen. cr Zeigefinger dieser Hand ist der Hagion OroS, der heilige ®e*9-- Auf der äußersten Spitze des nach Siidvst in der Richtung des gelobten Landes in das Meer hinanslanfenden Erdstreifcnö liegt ein kuhngestalteter nackter marmorweißer Felskegel, den einst der Architekt Dinokrateö i» eine Statue Alexanders dcs Großen verwandeln wollte. Das ist der Athos, der sich zu einer Höhe von'6000 Fuß lchroff aus den Fluthen erhebt; an ihn lehnt sich ”uf der entgegensetzten Seite ei» niederer überall °n dichter und üppiger Waldvegetation bekleideter y bn'96zug an, der heilige Wald. Die Abhänge leses Kammes sind gleichmäßig von bewässerten "-.yalern und Schluchten reichlich durchschnitten, zwilchen denen die Seitenarme der Kette hinablaufen und gewöhnlich in klippenreichen Abstürzen enden, die eilte weite und malerische Aussicht über das Meer und die Inseln bieten. Dieser Erdstreisen, ungefähr sechs deutsche Mcilett lang und eine Meile breit, ist mit dem Küstenlande ChalkiS nur durch eine bis zur Fläche des Meeres vertiefte Erdznnge in Verbindung, die von XerxeS zur Anlage eines Kanales benutzt worden sein soll; er ist der Wohnsitz der Hajorilen (Heiligen) und Kalojeren (guten Väter), daö irdische Paradies griechischer Mönche und Einsiedler, das, damit sich der Sündenfall nicht zum zweiten male wiederhole» könne, von keinem weiblichen Wesen betrete» werde» darf. Hier wurde der Versuch gemacht, i» einem kleinen, von der übrigen Welt völlig abgesonderten Reiche christliche Entsagung und sclbstiieschauliche Lebensweise als Grundlage der Gesellschaft festznstellen. So ist eilt Staat von Mönchen und Eremiten entstanden, der ungefähr 3000 Angehörige zählt, sich selbst regiert und mit der Pforte in keinem anderen Verhältnisse fleht, als daß er durch Tribut und Geschenke seine Unabhängigkeit jährlich sich z» sichern genöthigt ist. Mehr wie 20 Monastcricn und eine ungezählte Menge von Einsiedeleien, sogenannte Kelläen, liegen über de» heilige» Berg zerstreut und alle neueren Beobachter stimmen darin übereilt, daß Unwissenheit, Trägheit, Egoismus und leer religiöser Formelldienst das endliche Ergebniß deö vor 1500 Jahre» begonnenen Versuches seien, eine Gemeinschaft von Heiligen zu gründe», beite» man daö Menschlichste, die Arbeit und die Liebe, versagt. Aus diese Glaubens- mtb Bußanstalt des byzantinischen Kirchenthnms, auf diesen griechischen Klosterstaat der Türkei, den matt häufig mit dem römischen Kirchenstaat vergleicht, wollte ich zuerst Hinweisen, da er gleichsam den höheren und heiligeren Mittelpunkt bildet für alle über Ruuiclieit zerstreuten Klöster der orientalischen Kirche und im allgemeinen auch beit Geist kennzeichnet, in welchem diese Kloster ursprünglich gegründet wurden, wen» auch heute »och so sehr ei» weltliches Getriebe dieselben beherrscht. Ganz im Gegensatz zu den Klöstern bei n»ö z» Lande, bereit stolze Prälatnrgebäude recht wie Paläste weltlicher Fürsten in der Reget die hervorragendsten Punkte der schönsten und fruchtbarsten Landschaften, einnehmen, liegt das griechische Mona-stir abgelegen, einsam, versteckt und von nirgendher sichtbar. Je wilder eine Gebirgsschlucht ist, je unzugänglicher sie erscheint, desto sicherer darf man ein Kloster darin vermutheu, und in der Regel wird mau von einem solchen bann plötzlich überrascht, an einem besonders reizenden Punkte voll Wald- und Felsromantik, wo klares Felswasser sprudelt, wo frische Berg- und Waldlnft strömt. Derartige Orte unmöglich, die Landschaften Galizien, Böhmen und Mähren unter fremde: Herrschaft, außerhalb der umschattenden Fittige des russischen Adlers zu lassen. Man ändert nicht straflos die Grundbedingungen eines Reiches. Die Besiegung der Slaven ist der Ursprnng und das Fundament Oesterreichs; iit diesem Gebiete sind die Deutschen und die Ungarn im Kampfe mit flavischen Völkerschaften die Herren geworden; dies deutsch-ungarische Gepräge läßt_ sich nicht in ein czechisch-polnifcheS umwandeln. Zwischen den Südflaven in Kroatien, Slavonien, Istrien, Kram und den Nordslaven in Galizien, Mähren und Böhmen bildeten eben die Deutschen und die Ungarn einen unübersteiglichen Menschenwall von mehr als zwölf Millionen. Nur durch die Zertrümmerung des heutigen Oesterreichs kaun sich der Pan-slavismus vollenden. Das Kokettiren des Grafen Hohenwart mit Polen und Czechcu trägt nicht zur Befestigung, sondern nur zu der immer weiter schreitenden Auflösung deö Reiches bei. Ein „freies" Galizien muß Rußland mißtrauisch und eifersüchtig machen, ein „freies" Cze-chien, das ja, wie Herr Rieger wiederholt ausgesprochen hat, darnach trachten müsse, auch die Lausitz wieder mit sich zu vereinigen, würde mit diesen Ansprüchen von Deutschland an seiner Grenze nicht geduldet werden können. Wenn der Pole Smolka neulich in den Verhandlungen der österreichischen Delegation ausrief: „Oesterreich sei für seine beiden Nachbarn, Deutschland und Rußland, nur noch ein Theilungs-objekt" — so hat er in seiner Feindschaft gegen diese beiden Mächte ihnen Pläne zugeschrieben, die sie nicht haben, aber er hat allerdings das Ziel bezeichnet, wohin die gegenwärtige Ausgleichungs-Po-litik und ein Hervorheben der föderalistischen Ele mente mit Nochwendigkeit führen mag. Die offenbare Begünstigung der Polen und Czechen wird die Deutschen in Oesterreich immer mehr der bestehenden Ordnung entfremden. Die Stimmung, die in den gebildeten Kreisen von Wien, Prag, Graz herrscht, läßt darüber keinen Zweifel aufkommen. Wieder aber befriedigen einige Konzessionen die Polen nicht, die nur aus Oesterreich heraus in ein Neu-Polen wollen, und die Czechen nicht, die das dunkle Gefühl haben, daß die Germanen nie in ihrer Mitte einem Völklein von drei Millionen mit den Riesenansprüchen und dem Riesenhochmuth der Rieger und Palacky eine bevorzugte Sonderstellung gestatten werden, und die sich deshalb bei ihrer Wallfahrt nach Moskau die Unabhängigkeit Czechiens bei einer etwaigen Theilung Oesterreichs von den National-Russen schon haben verbriefen lassen! Die österreichischen Slaven streben nach Osten, die Deutsch-Oesterreicher nach Westen: sobald man in diesem vielsprachigen und viclglicderigen Reiche mit den Nationalitäten zu 'pielen anfing, war dies sein Naturgesetz und fein Berhängniß. Je weiter man die Auögleichspolitik über die Reform der Verwaltung hinaus, wo sie allein angebracht ist, auf das staatsrechtliche Gebiet verlegt und die einzelnen Landschaften, statt sic zn-ammenzusasscii, von einander absondert, um so mv abwendlicher wird sich dies» Zersetzung vollziehen. Ein Blick auf die Gerichte Polens zeigt, daß die drei Nachbarmächte nicht ein einiges, sondern ein zerrissenes Land rheilten, indem die Deutschen und Protestanten im Westen, die Russen und Griechische Katholischen im Osten schon lange, ehe nur der Gedanke einer Theilung in Friedrich’S oder Katharina's Seele ausgtaucht war, sich aus der „glorreichen polnischen Republik" heraussehnten und ihre Ideale jenseits der Grenzen hatten. In dem Ausgleich mit Ungarn handelte es sich um die Befriedigung großer Massen; jetzt gilt es, eine schwache Majorität der Kopfzahl nach zu versöhnen, um eine an Bildung, Macht und Kapital weit überlegene Minorität zu reizen. Welchen Bortheil sich die Regierung davon verspracht, ist uns unerfaßlich. ES ist eben nur eine „Evolution" mehr auf der schiefen Ebene. Den Nachbarn kann eS nicht gleichgiltig sein, und uns Deutschen am wenigsten, ob Oesterreichs Bölkerschasten in Frieden mit einander leben, oder sich gegenseitig im Unfrieden befehden; die Besorgniß ist nur zu gerechtfertigt, daß der „Ausgleich" des Grafen Hohenwart die schwersten Verwicklungen im Innern und nach Außen einleiten wird."______________________________ Politische Rundschau. Laibach, 28. Juli. Jvland. Tagtäglich werden Krankenbulletins ausgegebe» über den kritischen Ausgleichsfall, der nunmehr „in stark acht Tagen" zur Entscheidung kommen soll. Da auch Pan Rieger aus politischen Motiven über den Stand der Unterhandlungen jede Auskunft verweigert, wahrscheinlich um den Ausgleich gegen das „Brschreien" zu sichern, so darf man wohl die Bcrmrtthung aussprechen, daß die Verständigung wohl nur mit den Fraktionen der Ultramontanen und Feudalen, nicht aber mit dem czechischeu Volke augebahnt werde. Hofrath Neupauer, der Verfasser deö famosen Wahlgesetzentwurfes, und Fiuauzlaudesdirektor Schrökinger sind nun auch nach Wien berufen worden, und Rieger und Prazak haben Vollmacht, die Finanz-Angelegenheiten „im Prinzipe" als vor das Forum des Reichsrathes gehörig anzu erkennen, während die Schul- und Jnstizgesetzgebung nebst den direkten Steuern dem Landtage Vorbehalten sind. Ferner heißt es, die Czechen gestehen die Beschickung des Reichsrathes unter der Bedingung zu, daß ein böhmisch-mährisch-schlesischer Generallandtag behufs der Königskrönung einberufen werde. Sehr interessant ist die Mittheilung, daß es zwischen Grocholski und Schaeffle der R u t h e n e n wegen zu einem ernstlichen Zwiespalt gekommen fei. Das begreift sich; der große Ausgleichsmann Grocholski, der die Redensarten von Freiheit, allgemeiner Gleichberechtigung u. s. w. so geläufig handhabt, st eben gegen die Ruthenen der ärgste Terrorist, wie alle Polen. Schaeffle aber mag noch auf dem Standpunkte jener naiven Gläubigkeit stehen, die da meint, man brauche nur „auszugleichen," um alle Nationalitäten zu befriedigen. Da stört ihm denn die Stimmung der Polen gegen die Ruthenen gar gewaltig das Konzept. Doch das ist gut; die Lektion kommt zur rechten Zeit. Vielleicht öffnet sie einer sonst gesunden Natur, was der Handelsminister offenbar ist, die Augen über Inhalt und nothwendige Konsequenzen jener Politik, zu deren Werkzeug er sich ohne Kenntniß der Verhältnisse hergab. Gegen das deutsche Kreisturnfest in Brünn wird czechischerfeits eine vollständige Hetze organifirt. Man sucht mit allen Mitteln einen Konflikt zu provoziren, um das so viel versprechende Fest zu stören. Die Einberufung eines Tabors nach Julienfeld für deu 30. d. genügte daher auch den czechisch-klerikalen Faiseurs nicht, denn dieser wird voraussichtlich sang- und klanglos vorübergehen, ohne daß es irgendwem einfallen wird, davon Notiz zu nehmen. Es sollte daher etwa zur selben Zeit, wo der Einzug der Turner stattfindet, der Rückmarsch der Taboristen durch die Stadt mit wehenden Fahnen und Musikbegleitung stattfinden. Die Polizeidirektion in Brünn kam jedoch diesem Plane zuvor und untersagte den korporativen Rückmarsch vom Tabor durch die Stadt. Nun, da dieser Plan gescheitert, wird, wie die „Stimmen aus Mähren" melden, zur gleichen Stunde mit der Festkueipe der Turner eine Beseda in Szene gesetzt; der ^tütck liegt auf der Hand und wird hoffentlich durch r>!» treffliche Disziplin, welche deutsche Turner zu halte» gewohnt sind, vereitelt werden. — Man geht aber auch noch weiter und hetzt die czechischen Arbeiter auf, in jenen Etablissements, deren Eigen-thümer, wie das czechisch-klerikale Blatt sich ausdrückt, durch Dekoriruug eine Demonstration gegen die böhmischen Arbeiter inszeniren werden, Strikt zu machen. „Wir können diesen Entschluß unserer Arbeiter nur gutheißen," bemerken die „Stimmen aus Mähren" zu der heuchlerischen Notiz, in der sie den Strike als spontanen Entschluß der Arbeiter hinstellen. Fürwahr, hätte das deutsche KreiSturn-fest nicht schon ait sich und durch deu Moment, in haben sich die griechischen Mönche mit besonderer Vorliebe ausgewählt, um an ihnen ihre Klöster zu bauen. Aber gerade in Folge der romantischen gesunden Lage im Gebirge sind die meisten dieser Klöster aus Einsiedeleien zu vielbesuchten Orten geworden, nach welchen nicht blos fromme Seelen wallfahrten, sondern die zur Sommerzeit von Gesunden und Kranken förmlich als Sommerfrischen benützt werden. Wie man bei uns aufs Land zieht, oder ein Bad besucht, so geht man in der Türkei nach dem Monasür und die Einsiedeleien von ehedem sind heutzutage fast wie Hotels, in welchen Reihen von Zimmern und Wohnungen bereit stehen, die im Sommer von städtischer Bevölkerung besetzt sind. Häufig sind die größeren Städten näher gelegenen Klöster an Sonn- und Feiertagen auch der Zielpunkt von Ausflügen, wo sich größere Gesellschaften ein Rendezvous geben, wo man Familienfeste feiert, sich allerlei Vergnügungen hingibt, und vor allem Natur genießt. Reichere Familien haben in solchen Klöstern häufig auch ihre eigenen Wohnungsräume, die auf ihre eigene Kosten gebaut wurden. Solcher Art sind die Mvnastirs in den Schluchten des Balkan bei Kisanlik und Kalofer, in den Schluchten der Rhadope bei Philippopel, in den Schluchten des Vi-tosch bei Sofia, in den Schluchten der Sredna Gora, des Lülin und wie die Gebirge alle heißen. Einzig in seiner Art aber, das großartigste dieser Klöster in der ganzen Türkei, ist das Rilo-Monastir, dem wir einen kurzen Besuch abstatten wollen. Dieses Kloster liegt in einer herrliche» Waldschlucht des Rilo-Dagh, an dessen südlichem Abhang, fast so hoch über dem Meere, als die Spitze der Riesenkoppe, und eine gute Tagreife entfernt von den nächsten Städten, von Satnakov, von Dubnica und Dfchuma. Von den beiden letzteren Städte» führt eine gute Fahrstraße, die vom Kloster gebaut wurde, über Mo Selo in ungefähr acht Stunden zum Monaftir. Ebenso lang braucht man von Samakov aus auf einem Saumpfad, der den über 6000 Fuß hohen Sattel des Rilo-Gebirges übersteigt. Diesen letzteren Weg habe ich an einem herrlichen Septembermorgen (5. September) in Begleitung meines Freundes N. eingeschlagen. Mit Sonnenaufgang ritten wir über die Jsker-brücke bei Samakov und wandte» uns der riesigen geheimnisvollen Gebirgsschlucht zu, in welcher der wilde Bergstrom das aus der Ebene von Samakov rasch ansteigende Gebirge entzwei geschnitten und so ein ungeheures Thor, Demir Kapu oder eisernes Thor genannt, gebildet hat, durch das man eine Stunde südlich der Stadt in das Gebirge Eintritt. Innerhalb der Schlucht theilt sich der Jsker in zwei Arme, den weißen und schwarzen Jsker. Wir folgten dem Thal des schwarzen Jsker uni erreichten, einige Eisenhämmer passirend, bald das ans der ersten Gebirgstuse liegende kleine Bergdorf Serbkiöi. Oberhalb dieses letzten Dorfes, am Nordabhang des Rilo, beginnt die Gebirgsregion. Ein raichcr, schmaler Felspfad führt am Rand de« tiefen Abgrundes, durch den der schwarze Jsker als wilder Bergstrom rauscht, in ein einsames Hochthat. In steile» Stürze» zertrümmert ragen rechts und links 2000 Fuß hohe Felswände von Gneiß und Granit auf, in unzugängliche Spitzen und Zacken endend. Fichten- und Knieholz — letzteres in de» türkischen Hochgebirgen sonst eine äußerst seltene Erscheinung — bilden einen armseligen Waldbestand. Das Thal heißt das Thal der „sieben Seen" oder Jedi-Göler. Die ganze Szenerie und anch dieser Name erinnern an die Hochkarpathen. Wo aber die türkischen „Meeraugen" liegen, auf die man nach jenem Naute» schließen darf, blieb uns unbekannt, da wir in dem gänzlich unwegsame» Gebirge, wenn wir unser Ziel erreichen wollten, nicht auf Entdeckungsreisen ausgehen konnten. Nach kurzer Rast an einer frischen Quelle, in einer kesselförmigen Erweiterung des Thales, wo mehrere Seitenthäler zusammenstoßen, ging es steil beit es fällt, eine eminent politische Bedeutung, es erhielte sie durch die Machinationen, welche dessen Hintertreibung und Störung bezwecken. Aus Dalmatien dringen schöne Geschichten zu uus herüber: So enthalt der in Zara erscheinende verfassungstreue „Dalmata" vom 22. l. M. nachfolgendes Telegramm: „Trau, 21. Juli. Ge- stern erklärte Kommissär Luxardo ganz offen dem Dr. Vinzenz Tacconi, sowie den Herren Johann Lukas, Grafen Fanfogna und Vinzenz Snria, er habe die letzte willkürliche Vertheilung der Wählerlisten nicht motu proprio, sondern auf speziellen Befehl der Statthaltern vollzogen. Er fügte bei: Mit Zustimmung derselben Behörde verfolgte ich die Politik, mit allen Mitteln die autonome ver-fassungsgetreuc Partei bis zum äußersten zu bekämpfen und selbe zum Abgrunde zuzuführen, um sie zu zwingen, sich entweder dadurch zu retten, daß sie die Hand der Versöhnung der anncxionistischen Partei reiche oder sonst gewärtig sei, in den Ab-tzrund gestürzt zu werden. Besagte Zeugen werden eidlich die oben angeführte Erklärung beweisen. Der Statthalter Baron Rodich wird nun interpellirt und aufgefordert, auf seine militärische Ehre zu erklären, ob dieses wahr sei. Wofern Se. Exzellenz nicht antworten sollte, wird man die Erklärung Lu-kardo's für wahr halten, und die öffentliche Meinung ganz Oesterreichs wird beurtheilen, ob in Anbetracht solcher Befehle, welche jedes Freiheitsprinzip E Füßen treten, noch eine Verfassung in diesem eMptionelleu Dalmatien in Kraft bestehe, und wird ton künftigen Verlauf unserer Gemeiudewahlen recht-fertigen." Ausland. Die „Berliner Provinzialkorrespondenz," nachdem sie in einem Artikel über den Staat und die katholische Kirche, betreffend die Aufhebung der besonderen Abtheilungen im Kultusministerium hervvrgehobeu, daß durch die vorjährigen Beschlüsse des Konzils in Rom die Beziehungen zwischen der Kirche und der Staatsgewalt wesentlich berührt worden, sagt zum Schlüsse: „Die Staatsregierung kann den schon jetzt obwaltenden Schwierigkeiten gegenüber nur dadurch eine feste Richtschnur für ihr Verhalten finden, wenn sie sich unparteiisch auf den rein staatsrechtlichen Standpunkt stellt und demgemäß die einzelnen streitigen Fälle behandelt. Um diesen Standpunkt sicher auch äußerlich zu erkennen zu geben, erschien es zweckmäßig und geboten, die bisher bestehende konfessionelle Sonderung bet kirchliche» Abtheilungen zu beseitigen und wiederum nur eine Abtheilung für geistliche Angelegenheiten zu bilden. Die Staatsregierung bekundete dadurch, daß sie gesonnen ist, beide Kirchen unparteiisch, gerecht unb bent bestehenbett auswärts int Zickzack neben einem in schäumenben Kaskaben in die Tiefe stürzenden Wildbach. Glatte, gegen den Wildbach geneigte Felsplatten, über die wir die Pferde vorsichtig führen mußten, unterbrechen stellenweise den treppenförmig angelegten Saumpfad, bis man endlich die grasreichen Alpentriften über der Baumregion, und bamit in einer Höhe von 6500 Fuß bic Wasserscheibe zwischen Donau und ägäischem Meer erreicht. Unsere Begleiter sagten uns, daß zahlreiche Pserbeheerben ben Sommer über hier oben int Gebirge weiben. Die Gipfel steigen wohl noch 2000 Fuß über ben Sattel in die Höhe, und geben also dem Riloaebirge eine Hohe von 8-9000 Fuß, welche die Hohe bes Balkans weit übertrifft. Eine Stnnbe abwärts von ber Wasserscheide kamen wir zu einem kleinen See, den ein mächtiger Granitwall von der tieferen Thalstufe absperrt, so baß er nur einen unterirbifchen Abfluß 9«t. Vergeblich forscht bas Auge in diesen Regionen nach Gletscherschutt, nach alten Gletschermoränen, nach erratischen Blöcken unb nach all jenen Anzeichen yeutaliger Gletscher, betten man in unseren Alpen A!° Karpathen auf Schritt unb Tritt begegnet. Der Dagh war nie vergletschert, er hat nie eine Clszett gehabt. (Schluß folgt.) Staatsrechte entsprechend zu behandeln, das Interesse des Staates, aber auch mit gleicher Kraft ber katholischen, wie der evangelischen Kirche gegenüber zu bewahren. Der „Provinzialkorrespondenz" zufolge gedächte der Kaiser die Kur in Ems nächste Woche zu beschließen, von wo er zunächst sich nach Wiesbaden und Homburg, jedoch nur zu kurzem Aufenthalt begeben dürfte. Zu den deutschen Einzelstaaten, in denen die altkatholische Bewegung bis jetzt geringe Kreise ge» zogen, gehört in erster Linie Württemberg. Das Land hat im allgemeinen keinen fanatisch-uliramou-tcuteit Klerus; der frühere Landesbischof von Rottenburg gehörte zu den aufgeklärten Priestern (wofür er auch in Rom wacker denunzirt wurde), der jetzige, der bekannte Hefele, war lange Zeit selbst ein entschiedener Gegner ber Unfehlbarkeit unb weigerte sich auch anfangs, bas Dogma zu verkünden. Bis dahin war also Ruhe im Lande. Erst als auch Hefele sich genöthigt sah, das Dogma, wenn auch mit größeren Vorbehalten, als alle seine Kollegen, feierlich zu pubtu ziren, begann auch int Schwabenlande bic katholische Opposition gegen die römische Anntaßuug. In Stuttgart fand dieser Tage eine Versammlung intelligenter Katholiken statt. Zweck derselben war der Protest gegen die Unfehlbarkeit und Bildung eines Aktionskomitee’«, welches sich mit anderen Komitees dieser Art ins Einvernehmen zn setzen und insbesondere für eine recht zahlreiche Beschickung des am 5. August nach Heidelberg ausgeschriebenen beutscheu Katholikentages wirken soll. Die Bilbung dieses Komitee's gelang ohne Schwierigkeit, da sich unter den Anwesenden nur wenige Anhänger des neuen Dogtna's befanden. Interessant ist es, daß in das Komitee auch zwei Angehörige der Bühne, ein Hofschauspieler und ein Hofopernsänger, gewählt wurden. Dieses Eintreten der Künstler in die politischreligiöse Bewegung verdient jedenfalls Beachtung. Der vom Bischof Kettel er von Mai uz infpirirte „Starkenburger Bote" (Hessen) bringt das Stärkste, was wohl von Römlingen gesagt werden kann. Der Artikel stellt bic europäischen Regierungen vor ein Entweber-Ober. Verhelfen sie bem Papste wieber zur Herrschaft, dantt wollen bie Katholiken bie gehorsamsten Unttrthanen sein; wenn nicht, „bann haben sie einen Krieg auf Leben und Tod gegen die neugefchaffeue Ordnung der Dinge zu gewärtigen, einen thätigcn entschiedenen Krieg ohne Rast und Ruhe. Die Regierungen mögen es wissen, unsere Geduld war groß, aber sie ist zu Ende. Wir Katholiken haben das Recht, die Freiheit unserer Kirche (d. H. Priesterherrschaft) zu fordern, und die Regierungen haben die Pflicht, unsere Forderungen zu erfüllen; wir zahlen ihnen die Blut steuer, aber wir sittb es satt, burch eitle Versprechungen immer wieber betrogen zu werden. „Die einzige Versicherung, die wir verlangen, ist (hört, hört!) die Rückkehr Viktor Emauuel's und die vollständige Wiederherstellung des ganzen Kirchenstaates. Diese Garantie erbitten wir nicht schüchtern als Gnade, »ein, wir fordern sie gebic terifch als unser Recht. Hort es, Ihr Mächtigen, Regierungen Enropa's, wie immer Ihr Euch nennen mögt, Bismarck, Gladstone, Benst, Andrassy: die Katholiken mahnen Euch, zu Gunsten des heiligen Stuhles einzuschreiten und ihre gerechten Forderungen zu erfüllen; glaubt uns, verkennt unseren Mahnruf nicht. Entweder werdet ihr die katholische Kirche in alle Rechte wieder einsetze», ober nicht eine von all' ben heutigen Regierungen bleibt bestehen." Da haben wir also in bester Form bie schwarze Kommune, bie finstere Internationale, bie nicht nur den Palästen, sondern unserer ganzen Kultur ben Krieg erklärt. und Schreibweise der hier erscheinenden „Neuen Zeiteingehenden Bericht zu erstatten und gleichzeitig die irgendwie bekannten Mitarbeiter derselben bekanntzugeben. Der Bericht ging Anfangs Juni von hier nach Brünn ab. — Angeregt burch den Prospekt eines unter bent Titel: „Der Absolutist" in Wien zu gründenden Journales mit der offen eingestandenen Tendenz de« Umsturzes der zu Recht bestehenden Verfassung, gedenkt ein Wiener Publizist ein Blatt unter dem Titel: „Der Republikaner" herauszugeben, welches für republikanische Einrichtungen in Oesterreich Propaganba machen soll. In seiner Eingabe an die Behörde beruft sich der Herausgeber darauf, daß, wag bem „Ab* olutisten gestattet, bem Republikaner nicht verweigert werden könne. — In Baiern haben bie Römlinge ihren Boben im Volke so ziemlich verloren. Dies beweist der Umstand, daß baS Münchener Geschwornengericht ben Redakteur bes ultramonlanen „Volksboten" Zander wegen ArntSehrenbeleidigung des Ministers Lutz und deS Polizeidirektors Burchtorff zu einmonatlicher Ge« ängnißstrase verurteilte. Die Geschwornen, obwohl zur Halste ländliche, verneinten die Annahme von Milderungsgründen. — Bei seinem letzten Aufenthalt in Italien hatte Professor Morn ms eit sich an die Familie Trivulzio mit der Bitte gewendet: ihm ein kostbare« Manuskript, von dem jene Familie bas einzige existirende Exemplar besitzt, nämlich ben „CieeriuS", eine Sammlung aller in Italien existirenben lateinischen Inschriften, leihweise zu überlassen. Die Familie antwortete unserem berühmten Gelehrten: daß ihm das Manuskript zur Benutzung in ihrer eigenen Bibliothek bereitwillig zur Verfügung stehe, aber daß sie sich durch die bei ihr geltende Tradition gehindert sehe, den seltenen literarischen Schatz nach auswärts zu verleihen. In den letzten Tagen nun langte an den Grafen G. G. Trivulzio rin eigenhändiges Schreiben vom Fürsten Bismarck an, in welchem derselbe die Bitte MommsenS wiederholt, an dessen Studien der Reichskanzler persönlich den größten Antheil nehme, und sich selbst für die Rückgabe des Manuskripts verbürgt. Dem ruhmgekrönten Reichskanzler mochte ber Gras die Bitte nicht abschlagen, und so ist das Manuskript bereits in die Hände der Grafen Brassier de Saint-Simon gelangt, der dasselbe dem Fürsten Bismarck zusenben wirb. Zur Tagesgeschichte. — Aus Olmütz wird der „9t. Fr. Presse" berichtet : Zur Haltung unserer Regierung gegen die deutsche Presse sei folgendes bemerkt: Vor ungefähr zwei Monaten gelangte an die hiesige Staatsanwaltschaft der Auftrag, über die Tendenz, Haltung Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die Prüfung an der Musikschule der filharm. Gesellschaft) fand gestern um 4 Uhr Nachmittags im Rathhaussaale unter zahlreicher Betheiligung des Publikums statt. Auch der Herr Bürgermeister D e s ch m a n n beehrte die Prüfung mit seiner Gegenwart. Die Prüfung selbst zeigte einen wesentlichen Fortschritt der Schüler und machte den Vereinslehrern alle Ehre. Im ganzen wurden 57 Schüler und Schülerinnen in die Vereinsschule ausgenommen, und zwar 29 in die Klavier-, 20 in die Gesangs- und 8 in die Violinschnle. Im Lause de« Jahres traten auS: 1 aus der Violinschnle und je 4 auS der Klavier- und Gesangsschule, so daß am Schluffe de« Jahres die Schülerzahl 48 beträgt. In der Gesangsschule hat sich wegen ihres anhaltenden Streben« nach Fortschritt und ihren korrekten Leistungen ausgezeichnet Haus Katharina (eine zu den besten Hoffnungen berechtigende Schülerin, deren gestriger Bortrag einer Beethoven'schen Sonate in konzertfähiger Vollendung exekutirt wurde. Wegen Fleiß und Fortschritt wurden belobt: Wenzossky Karoline, Päuer Julie, Skedl Anna, Rebitsch Engenie, Siegel Karoline, BarnaS Amalie, Richter Juliane, Götz Mathilde, Stemberg Gabriele, Viditz Marie, Beschek Robert, Eantoni Hermine, Schmid Alfred und Cantoni Marie. In der Klavierschule verdiente besondere Auszeichnung: Hau« Katharina und Skedl Anna; diesen zunächst kamen: Smolej Paula, Siegel Karoline, Viditz Johanna, Wenzossky Emilie, Richter Juliana, Smolej Irma, Ullman Marie, Künl Jda, Nagla« Jakobine, Wer« bitsch Auguste, Leitmaier Emilie, Götz Mathilde, Pa» schali Marie, Schlecht« Wilhelmine, Cantoni Hermine, von den Knaben Andolschek Josef. In der Violin-schule hat sich besonders ausgezeichnet: Striegl Gustav; fernere sind belobt: Valenta Theodor, Pogacar Alois, Kästner Michael, Rudholzer Franz und Nanth Biktor. Zum Schlüsse der Prüfung hielt der Gesellschaflssekre-tür Dr. Keesbacher in Vertretung des Direktors, der auf drei Monate die Gesellschaftsleitung dem erftcren übertragen hatte, eine Ansprache, in welcher er die Fortschritte und den blühenden Stand der Gesellschaftsschule konstatirte, dem Publikum für die rege Theilnahme dankte, den Vehtem die Anerkennung der Direktion aussprach, gleichzeitig mit einem warmen Nachrufe an den ausgeschiedenen Vereinslehrer Karl Zappe. Schließlich wandte sich der Redner an die Schüler und Schülerinnen selbst und legte ihnen die Pflege der Musik ans Herz; die gewöhnliche Schule, kläre den Geist, schärfe den Verstand, die Musik veredle und erziehe bas Herz und Gemüth. Der Zusammenhang der Begriffe Gesang und Herz, Lied und Gemüth sei von allen Dichtern hervorgehoben und finde sich in allen Sängersprüchen des Lottes wieder. Und jeder Schüler und jede Schülerin, selbst wenn sie es nicht über das gewöhnliche Maß der Fertigkeit in der Kunst bringen, werden dankbar an ihre Musikstunden zurückdenken, abgesehen von jenen, bei denen selbe von entscheidendem Einflüsse auf Beruf und Lebensstellung geworden sind. — (Feuerwehr und „Sokol".) Die verehrten Leser des „Tagblatles" werden sich einer Polemik vom vorigen Jahre zu erinnern wissen, die durch eine Noti; des „Tagblattes", betreffend die Laibacher freiwillige Feuerwehr und den Verein „Sokol", hervorgerufen worden. „Novice" und der damals noch nicht an der Schwindsucht verstorbene deutsch geschriebene JantschbergmonUeur „Triglav" überboten sich in der ihnen angebornen Pöbelhastigkeit in Verleumdungen und Angriffen gegen die benannte Notiz, der die Erklärung zu Grunde lag, die wir heute in der „Novice" so pomhast angekündizt lesen, daß die Mitglieder des Vereins „Sokol" nicht zugleich Mitglieder der Laibacher freiwilligen Feuerwehr sein dürfen. Wir brachten seinerzeit die Notiz, um vor aller Welt das Treiben der Wortführer unserer heutigen „Patrioten" zu brandmarken und haben sogar vom Vorstande des „Sokol" ein Schreiben erhalten, in welchem wir aufgefordert wurden, die Notiz zu widerrufen, widrigenfalls uns mit gerichtlichen Schritten gedroht wurde. Wir brachten darauf die Berichtigung, insoweit die Notiz den Verein „Sokol" betraf, ohne an dem ganzen außerdem etwas zu ändern. Abermals spie man Gift und Galle, doch umsonst. Schon damals ließen wir uns vom Gegen-theile nicht überzeugen, und heule bringt der sloveni-sche Moniteur mit durchschossenen Lettern der erstaunten Welt die freudige Kunde: „Mitglieder des „Sokol" dürfen nicht Mitglieder der Laibacher freiwilligen Feuerwehr fein." Wir haben dazumal auf einen Umstand aufmerksam gemacht, der die „Patrioten" wohl allein zu einem solchen Schritte zu bewegen im Stande sein mochte. Heute nach einem Jahre haben wir sie besser . kennen gelernt und finden es nicht für gut, mit ihnen eine Polemik zu beginnen; deß aber sind wir gewiß, daß unsere Feuerwehr durch diesen Schritt nicht nur nicht verlieren, sondern nur gewinnen kann. — (Die freiwillig^ Feuerwehr) hält kommenden Sonntag eine Hauptübnng und Musterung ob, verbunden mit der Angelobung neuer Mitglieder. Bezüglich der letzteren hat der Ausschuß, wie wir erfahre», den Beschluß gefaßt, daß in Hinkunft die defiuitve Aufnahme erst «ach hinreichender Ausbildung der Handhabung der Apparate erfolge. — (Zum ersten dentsch-österreichi-schep Kreisturnfeste in Brünn) reiste heute Mittag auch eine Deputation des Laibacher Turnvereins, aus zehn Mitgliedern des Vereins bestehend, ab. — (Arbeiterbildungsverein.) Sonntag, den 80. Juli um 2 Uhr Nachmittags hält Herr Dr. Friedrich Keesbacher im Vereinslokale einen Vortrag „Ueber den Einfluß der Gewerbe auf die Gesund- heit." Die Mitglieder werden, wie wir mitzutheilen ersucht werden, eiugetadcn, recht zahlreich und noch vor 2 Uhr im Vereinslokale zu erscheinen. — (Ueber die kroatische Siegesfeier) schreibt ein Korrespondent der „Agr. Ztg.": In Laibach wurde dieser Tage zum ehrenhaften Andenken an die kroatische Opposition in dem dortigen Lesevereine eine Festsoiree infzenirt. Eine Menge gedruckter Einladungen kamen zu dem Zwecke auch nach Agram und bis zum letzten Momente erwartete man dort nationale Pilger ans Kroatien. Aber die Hoffnung täuschte die lieben Arrangeure der kroatischen Angedenksseier in Laibach. Es kam rein niemand aus Kroatien — heißt es in slovenischen Blättern, ja ein Laibacher sloveni-sches Blatt polemisirt sogar mit dem „Tagblatt" und behauptet, „es wäre die Feier im Lesevereine gar nicht zu Ehren der Kroaten ausgeführt, während man ans dem „Branik" das Konträre erfährt. Ein einziges Telegramm erhielten die Laibacher Nationalen ans Agram, und auch dieses stammte von Mrazovic nur im Namen der „nationalen Wahlkommission für den Landtag." — (Erschlagen.) Der dreijährige Sohn des Meßners Baraga aus Laserbach entfernte sich am 5. d. M. mit mehreren Schulkindern heimlich vom väterlichen Hause mtO schaukelte sich mit denselben aus Trambäu-men, welche bei der Kapelle des heil. Justus anfze-schichtet waren. Dabei bekam der Balken, auf welchem der kleine Baraga saß, das Uebergetmcht und dieser siel so unglücklich herab, daß er eine absolut tödtliche Verletzung an der linken Schiäse erhielt, an deren Folgen er nach wenigen Minuten starb. — (Judenhetze in Triest.) Wie „Eilt." berichtet, wurde in Triest Fräulein (Sugenie Mor-purgo, welche der Stadtrath unlängst zur Leiterin des Kindergartens in der Rena vecchia ernannt-, auf dem Wege dahin von verschiedenen Weibern infultirt. Später bildete sich vor der Anstalt eine Zusammenrottung, es wurden drohende Ruse ausgestoßen und zwei Polizei-Wachmänner mußten die Lehrerinnen nach ihren Wohnungen geleiten. Fräulein (Sugeute Morpurgo gehört der israelitischen Konfession ait, und es wäre Doch seltsam, wenn es in Triest, wo Glaubensgenossen derselben hervorragende Stellen in der Stadt- und der Handelsvertretung u. s. w bekleiden und von jeher religiöse Toleranz im weitesten Umfange geübt wurde, mittelalterliche» Vorurtheilen gelingen sollte, der auch durch die Verfassung gewährleisteten Gleichberechtigung ein Schnippchen zu schlagen. — (M iniflerieller Undank.) Während die ©zechen wenigstens jeden zweiten Tag mit dem Ministerium Hohenwart zufrieden sind, hat sich der wacker» Sloveuen bereits eine düstere Unzufriedenheit bemächtigt. Selbst der Laibacher Korrespondent der „Politik" stimmt bereits einen großen Klageruf au. Er wirft dem Ministerium Hohenwart schwarzen Undank vor, weil es trotz der Unterstützung, die ihm Seitens der Slovenen geworden, noch immer keine Miene mache, dieselbe durch fette Bahnkonzeffionen und gute Stellen zu belohnen. Die Stelle des Landeshauptmannes fei unbesetzt und zum Landespräsidenten habe man gar einen Deutschen gemacht. In der 2hat unverantwortlich ! Jndeß möge sich der Korrespondent sammt seinen Landsleuten trösten. Eosta wird doch »och Landeshauptmann und dann ist, wenn schon für nichts anderes, so doch für unsere Unterhaltung bestens gesorgt. Witterung. Laibach, 28. Juli. Sonniger Tag, Feder- und Haufenwolken, schwacher Ostwind, in den oberen Luftschichten Nordwest. Warme: ÜJtorqeits 6 Uhr f 14.2", Nachmittags 2 Utir + 20.8" R. (1870 + 18.(1"; 1869 21.8"). Barometer 327.10'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme | 16.2° um 0.5° unter Dem Normale. Verstorbene. Den 2 6. Juli. Jakob Kavcic, Knecht, alt 31 Jahre, im Zivilspital an der Lnngenlähmnng. Den 2 7. Juli. Michael Stefanetz, Grundbesitzer, alt 49 Jahre, am Kastellberge 9(i\ 57 an der allgemeinen Wassersucht. — Dem Herrn Anton Herrmann, jubil. k. k. Baudirektiousselretär, seine Toclitrr Antonia, alt 49 Jahre, m der stadt Nr. 150 an der Lungentuberkulose. — Maria Zakotnik, Jnwohnerstochter, alt 33 Jahre, im Zivilspital an der GehirnlLhmung. Gedenktafel über die am 31. Juli 187 1 stattfindenden Lizi- ^ tattonen. 3. Feilb., Hitti'sche Real., Laibach, LK. Laibach. — 3. fteitb., Hocevar'sche Real., Langenthvn, BG. Seisenberg. — 1. Feilb., Rachue'sche Real, Dragocajn, BG. Krainburg. Eimer weiße uni« wthc (Eipbarnöme der Jahrgänge 1863, 1860, 1868 und 1869 werden ä 9 und 10 fl. pcr Eimer verkauft. Auskunft eftheilt die Expedition des „Tagblatt." (340—1) Das wegen Anwesenheit des amerikanische« Zirkus verschobene findet Soimtns «II« I» 30. Juli bei brillanter Beleucht«»,, und Feuerwerk im l^n«-,>«, vt„ <«», statt Hochachteud (338—2) Franz Ehrfeld. Das Nähere die Anschlagzettel. Wiener Börse vom 27. Juli. Staatsfonds I Selb j 5perc. Rente, öst.Pap. 59.40 bto. bto. öft.inSilb. 69. - Ware von 185-1 C von 1860, „ ______________ ganze 103 lu|] c von 186<>, Fünft. 112.75 Angekommene Frcmve Am 27. Juli. Elefant. Stieitc, Reichenberg. — Bernardi, Triest. — Singer, Kausm., Graz. — Lipzi, Triest. — HvaBrcttj, Private, Agram — Ameräek, Private, Zilli. — Blasiua, Spalato. — Posuik, Besitzer, Kropp. — Gras Tueco, Triest. — Autonome, Rakel. — Debarauja, Private, Triest. — Jahn, Ingenieur, Wie». — Cermak, Wien. Stailt Wien. Zobel, Schönlinde — lllmau». München. — Giude, Verpflegsbeamte, Agram. — Ginde, Jurist, Agram. — Eisel, Preisrichter, Kempen. — Schweiger, Schissslientenaut, Poia. — Handel, Bauunternehmer, Krems. — Michlfteiit, Kanfni., Wien. llnieviscliei- Hol’. Peiar, Forstbcamte, Lukanje. Hoch, Wien. — Weiß, Private, ÄÜrz. Moliven. Prefd, Postbeamte. — Prettitev. Privat, Castelnnvvo. s9..%; (9,10 M.T.il 95.—| m «0 CV v vvu At'vi'», y u»i*< *»«■ ■«/ 11$ 2 > 1 ANg.öst.Bod.-Lredit. 106.-bto. m 33 j. nick«. . 87.- 70-). — 267.25; 284,60 932 — iös 80 260.— 75.-240.-120.— V ISO )7y.to 121.— id8 251 »70.—! 41:#.60, 203 50 1 in;— 176.75 80 -86 s 0 76 50 170 267.50 284.80 9S4. -»63.-261.— 17.- 18ö!$0 2135 180 — !*>1 5( ;L4b 7; 170 5>; <1*0.50 .2« 4. f 0 11-.6 ,1.7 :5 92.10 89.50 106.20 87 25 ^est. Hypolh.-lLanr J .^riojifcßca-Oblijj.. Südb.-Güs. zu500Fr. bto. Bvn- 6 pLt. Norbö. (ioo ff. CM.) Sieb.-B.<2oo fl. ö.W.) Staatöbahn pr. Stück Ltaatöb. pr. St. 1867 Nridolföb.,30i)fi.ö.W.) iZranz.Ios. (200 fl.S.) Trebit 100 fl. ö. W. . Don.^Dampfsch.-tSei. zu ioo ff. CM. . . Tr-ester 100 fl. CM. . bto. 50 fi. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.W. Salm . * 40 „ Palfsh . ^ 40 * Llarv . 40 „ St. GenorS„ 40 „ Windischgrätz 20 „ i Waldflein . 20 „ \ Keglevich . io n ÄudolfSstift. lOö.fcö W oohxol (8 Mon.) "ugöb. lOo fl.südd.W. Franks. 100 fl. . „ Vcnbon 10 Pf. Stert Paris 100 Francs fiftünacou. nalf. Mün». Duxateu 20-FrancSftüS. . BcrerusrhaUr . . Gilb:r . . Gelb l’öqte 95.- 95 5ö 109.75 110.— 238.- 239.— 105.£0,105.75 b9 90 90.10 140.’5f> 3412) 133.25 lb8.5D 91 10 91.30 t 7 50 97.70 177.25 177 kO 119.— 69.— »4.— 43 60 82.fO 88.— 32.— K4.— 24.50 15.— 15.- •102.— 121*— 60.— 85.— 14.— 33.50 S9.— 33.— 36.— 25.— 17.— 15.50 103.10 103 £0 103.601103 70 V. 2 50 122 60 48 10, 4b 20 5.F4 l 5.85 9.7:)*' 9 SO1 1.83 I 1.83» »21.50,121 75 Telegrafischer Wechselkurs vom 28.. Jnli. 5perz. Rente österr. Papier 59.40. — Sperz. Rente öfterr. Silber 69.05. — 1860er ©taatSanteljen 103.20. — Bankaktien 769. — Kreditaktien 286.20. — London 122.60. — Silber 121.50. -- Ä. k. Mitnz-Dnkaten 5 86. — 9Za* poleonsd'or 9.79. Druck von Jgn V. Kleinmayr 4 Fed. Bamberg in Laibach. Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg.