Nr. 239. Prlnumllolionlpit!«: Im «omptol« ganzj. fi. Il, hc>Ib!, st. z »«, ßiil bi« Zustellung ln» H»u« holbj. bU ti, 31!it b« Poft ß.,nzj. st, Ib. halbl- fi. ?'50. Donnerstag, 18. Oktober. Inse»llon»«ebll»! ff«, ll«lne Inseiat, »«» ,n 4 Zellen »5 li., gi«ß«e per gell« S lr,, bei «stlren wledctholungen p«r Ziile 3 ll. 1883. Amtlicher Theil. », Se. k. und t. Apostolische Majestät haben mit ^uerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Statthalterei-"the und Vezirkshauptmanne in St. Polten Karl ^.pohn als Ritter des Ordens der eisernen Krone °" trr Classe in Gemäßheit der Ordensstatuten den verstand allergnädigst zu verleihen geruht. 5 Ee. k. und l. Apostolische Majestät haben mit ^uerhöchster Entschließung vom 7. Oktober d. I. dem ^l dem Titel und Charakter eines Hofrathes beklei« ve»en Sectionsrath des Ministeriums des Aeußern M Ritter von Hacker das Ritterkreuz des Leopold. ß.'"eng und dem mit dem Titel und Charakter eines ^tlvnslathes bekleideten Hof. und Ministerialsecretär "gelben Ministeriums Franz Matschelo den Orden „7 eisernen Krone dritter Classe taxfrei allergnädigst °" Verleihen geruht. __________ y„ Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit U,"Mchster Entschließung vom 8. Oktober d. I. dem ^""Nterial.Vicesecretär im Ackerbauministerium Fried» s s" Freiherrn vou Trauttenberg in Anerkennung >"ner vorzüglichen Dienstleistung das Ritterkreuz des "lanz.Iosevt). Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. sin ?k- k. und l. Apostolische Majestät haben mit "uerhöchster Entschließung vom 8. Oktober d. I. dem '"linisterial.Vicesecretär im Handelsministerium Wolf« »ang Ritter von Mann er anlässlich seiner Dienstes-Mlgnation den Titel und Charakter eines Ministerial-'«ttetärs allergnädigst zu verleihen geruht. Pino m. p. l^ ^lm 16. Oktober 1883 wurden in der l. l.Hos- und Staats« sl"«trci in Wien die italienische, böhmische, polnische, ruthenische. «zynischc, lroatische und romanische Ausgabe des XI.VI. "«es des Nelchsssesetzblattes ausgegeben und versendet, l„Wr. Ztg," Nr. 2>i6 vom 16. Oktober 1883.) Nichtamtlicher Theil. Ee. Majestät der Kaiser in Szegedin. ^ 16. Oktober, kl,«.. Majestät der Kaiser ist in Szegedin fort. h'ly! der Gegenstand begeisterter Huldigungen. Wie h^,. gestrigen Tag widmete der Monarch auch den b "'gen. fast ausschließlich der Besichtigung der Schuh-in, I ""b sonstiger, mit der Reconstruction der Stadt ^. Zusammenhange stehender Anlagen. Es liegen lull« "bezüglich nachstehende telegraphische Mitthei-»en vor: hw. szegedin, 15. Oktober. Bei dem Besuche des v,it!l ve besichtigten Se. Majestät der Kaiser llestett! Interesse die aus Binsengesiecht her» H>nl Triumphpforte, an welcher gleichfalls aus geh'^wachsen die Aufschrift: «ktou wxott" an-^nui^ ^"' ^"' mittleren Theil der Triumphpforte tlsch Aen. das Monogramm Sr. Majestät, das unga< Vic,j.s??^pen und die wohlgelungenen Porträts Ihrer ^aar. " und deS durchlauchtigsten kronprinzlichen je hz - Zu beiden Seiten der Triumphpforte standen "b«i" weißgekleidete Mädchen, welche mit Flecht. ^^äl^? ^"^ den "' der Gegend einheimischen Binsen» Niit Z'kn beschäftigt waren. Se. Majestät bemerkten cher ^°ylgefllllen die Ruhe und Sicherheit, mit wel« Htl^'e Kinder ihre Arbeit verrichteten. — Mehrere tnjssg "°emitglieder sprachen dem königlichen Com« er s^ Ludwig von Tisza ihren Dank dafür aus, dass Nai^M der Freude theilhaftig werden lasse. Seine Unnfl^ w ihrem Kreise begrüßen zu können. Nach RlliN viertelstündigem Verweilen bestiegen Seine l'chrn «? '"" den Worten: ..Ich danke für den herz. höchs.s,7"ftfang« den Wagen und fuhren mit Aller-^"llv "l^aleitung, welcher sich auch Obergespan Ve^.z °"'chloss. unter fortwährenden Ovationen der «in von? ^^ das Dorf Tape. Den gug führte V'edern /gemeinde Tape organisiertes, aus 25 Mit-^üsülb,l^A"oee Banderium bis zur Auffahrt zur ^ldele ,?,7 ^"'dstraße. wo es Halt machte. Spalier prüfen Fl.ü"" Tücherschwenken und enthusiastischen Mßte b^ !3'^ "°W. Das versammelte Volk be. tuftn. "ionarchen mit nicht endenwollenden Zu« Se. Majestät begaben Sich auf den Ringdamm und diesen entlang bis an die Lisiöre des Eichenwaldes, an welcher Stelle im Jahre 1379 die Fluten hereingebrochen waren. Se. Majestät gienaen sodann über den nach Alqyö führenden Schienenweg der Alsöld« Bahn bis zum Bahnhöfe, von dort über die Szabad-kaer Verbindungsbahn, im Halbkreise die äußere Linie der Stadt passierend, zum Bahnhofe der österreichisch, ungarischen Staatsbahn. Se. Majestät drückten dem königlichen Commissär gegenüber Allerhöchstseine volle Befriedigung inbetreff des Ringdammes, als eines soliden Schutzwerkes, aus. Der Damm befindet sich auf der ganzen Linie in ausgezeichnetem Zustande, die dem Iilundationsterrain zugewendete Seite desselben ist durchaus mit einem Steinwurfe versehen. Vom Bahn« Hofe fuhren Se. Majestät durch die Stadt, von lebhaften Eljen-Rufen des Publicums begleitet, in die königliche Residenz, wo Allürhöchstderselbe um halb 12 Uhr anlangten. Um 12 Uhr nahmen Se. Majestät in Gesellschaft der Suite das Dejeuner ein und ertheilten von 1 Uhr nachmittags an allgemeine Privat« audienzen, zu welchen sich gegen hundert Privalparteien hatten vormerken lassen. Szeged in, 15. Oktober. Ministerpräsident Kolo. man von Tisza emftfieng um 1 Uhr mittags in der Wohnung des kön. Commissars die einzelweise Auf. Wartung sämmtlicher Deputationen. Zuletzt erschien die Deputation der Stadt Szegedin unter Führung des Bürgermeister« Franz Pälfy. Nachdem die Mitglieder sich im Empfangssaale im Halbkreise aufgestellt hatten, trat der Bürgermeister vor und hielt an den Ministerpräsidenten folgende Ansprache: „Nach mühevollen, aber auch an Erfolgen reichen viereinhalb Jahren erscheinen wir gerührt vor Eu. Excellenz. Die Ereignisse während fünfthalb Jahren erneuern sich in unserem Gedächtnisse, und bei jedem dieser Ereignisse erscheinen uns Tu. Excellenz als der Hort unserer Stadt Szegedin und als die ermuthigende Gestalt unseres Glaubens und unserer Hoffnung. Ihre von echtem patriotischen Schmerze durchdrungene Theilnahme über das Schicksal, das uns betroffen, wird uns ewig unvergesslich blei« ben. Aber ungemein ermuthigend hat es auf uns gewirkt, dass Eu. Excellenz inmitten der drückenden Sor-gen der Regierung als Erster Hieher eilten, damit Sie die hilfreiche Hand auf das Herz des sterbenden Sze-gedin legen, und wir haben den Segen dieser Hand jedesmal verspürt. Wir verspüren ihn auch jetzt, und die Gnade unseres allergnädigsten Herrschers hat auch den Mann in unsere Mitte geleilet, welcher das Wort Sr. Majestät zu unserer allgemeinen Zufriedenheit und unter dem Beifalle der ganzen Nation so glorreich verwirklichte. Eu. Excellenz waren es, der unerschütterlich für diefen ausgezeichneten Mann einstand. Das Wort ist dadurch zur That und mit dessen Hilfe der Grund zu Szegedins Größe gelegt worden. Gott segne Euere Excellenz für all dies. Empfangen Sie den aus dem Herzen kommenden Dank der Stadt Szegedin und unsere Erklärung, dass jeder einzelne Bewohner dieser Stadt von aufrichtigen Dankesgefühlen für Eu. Excel< lenz durchdrungen ist." Stürmische Eljen-Rufe folgten dieser Ansprache. Hierauf überreichte der Bürgermeister dem Ministerpräsidenten in einem rotheu Sammtetui die zum Andenken des Allerhöchsten Besuches geprägte große goldene Denkmünze. Dieselbe trägt das Bild Seiner Majestät mit der Umschrift: „826ß6ä 826dd 1682 mint volt 1879 Nkroius 17" und «1 I^rsnex ^0286k"; die Reversseite zeigt das Bild des Stadthauses mit dem Phönix, darunter die Devise: „?l!0onjxk6nt. UM 8xu<5lot6tt 188^." Das reich vergoldete Etui ist mit dem in Email gearbeiteten von Tisza'schen Familien« Wappen geziert. Der Ministerpräsident nahm die Er-innerungK. Medaille sichtlich gerührt entgegen und dankte bewegten Tones. — Auch dem kön. Commissär Ludwig von Tisza wurde eine Medaille überreicht. Mittags überreichte der Bürgermeister in Begleitung des Magistratsralhes Laszlo Sr. Majestät demKaiser die große goldene Erinnerungs-Medaille. Das mit Maroquin überzogene, reich vergoldete, an den Ecken mit Diamanten geschmückte Etui trägt in der Mitte das emaillierte Monogramm «I?. ^. I.« Se. Majestät nahmen die Medaille dankend entgegen. Sr. k. und k. Hoheit dem durchlauchtigsten Krön-Prinzen Erzherzog Rudolf wird eine gleiche goldene Medaille mit ähnlich ausgestattetem Etui übersendet werden. Szegedin, 15. Oktober. Um 3 Uhr nachmittags unternahmen Se. Majestät derKaifer in Begleitung des kön. Commissars Ludwig von Tisza unter Führung des Bürgermeisters und des Ober»StadthauPtmannes und gefolgt von der Allerhöchsten Suite die pro-grammähige Rundfahrt. Als sich die Wagen vom Stadthausplatze aus in Bewegung setzten, erschollen stürmische Eljen-Rufe seitens der daselbst versammelten unabsehbaren Menschenmenge. Se. Majestät fuhren zuerst zur Also Varoser Mädchenschule und wurden dort vom Domherrn Olwänyi empfangen. Der Monarch besichtigte die Schullocalitäten, äußerte über die vorgefundene Ordnung die Allerhöchste Zufriedenheit und zeichnete die Directorin und die Lehrerinnen mit freundlichen Ansprachen aus. Das nächste Ziel war der Calvarienberg, wo der kön. Commissär Ludwig von Tisza Sr. Majestät den Architekten Halmay und den kön. Ingenieur und Bau-Inspector Müller vorstellte. Unter Führung des ersteren besichtigten Seine Majestät das Gebäude, über dessen Haupteingang auf einrr schwarzen Marmortafel folgende Inschrift angebracht ist: „Erbaut zur Erinnerung an die im Jahre 1879 anlässlich der Ueberschwemmung von unserem Vaterlande und von der großen Welt bezeigte Theilnahme aus dem Reste der eingeflossenen milden Sven« den 1882." Auf die u. a. gestellte Frage, ob das Gebäude im Stile des früheren gehalten ist, gab Halmay zur Antwort, dass der Baustil zwar beibehalten , der Bau jedoch nach einem neuen Entwürfe ausgeführt wurde, worauf Se. Majestät dem Archi« tekten Allerhöchstseine Anerkennung aussprach und Sich sodann durch den Bezirk Rochus zum Volksfeste nach NeU'Szegedin begab. Szegedin. 15. Oktober. Da« Volksfest, von überaus schönem Wetter begünstigt, kann als außerordentlich gelungen bezeichnet werden. Die Zahl der Theilnehmer ist eine riesige. Schon in den ersten Nachmittagsstunden wogte die Menge auf dem großen freien Platze neben der Redoute in Neu.Szegedln auf und nieder, einen malerischen Anblick darbietend. Der Platz war in eine Fischercolonie umgestaltet, welche aus zwölf aus Vinfen erbauten Fischerhütten bestand, vor welchen sich die Fischer mit den Vorbereitungen zum Fischerfeste beschäftigten, indem sie nach Fischerart die Fische in Kesseln lochten oder sie am Spieße brieten. In der Nähe des für Se. Majestät und Allerhöchstdessen Gefolges reservierten Platzes waren neben den Fahnen der Fischer die verschiedensten Netzgattungen zur Besichtigung ausgestellt. In der Mitte des Platzes spielten unausgesetzt Nationalkapellen, und die Menge wuchs allgemach derart an, dass die Auf-rechthaltung der Ordnung bereits schwierig wurde. Viele Notabilitäten waren erschienen, so Iökai, der in Begleitung Hegedüs in dem für die Journalisten be« stimmten Raume Platz nahm und mit lebhaften Cljen« Rufen begrüßt wurde. An der westlichen Seite des Vollsgartens war eine riesige Fischercsärda errichtet, an deren Tischen beiläufig 350 Personen, die alsbald von anderen abgelöst wurden, die ungarische Nationalspeise „Haläszlc", eine Mischung von verschiedenen Gattungen Fischen, sowie Wein und Brot credenzt wurde. Alle Schichten der Bevölkerung waren hier vertreten. Um 4'/. Uhr trafen Se. Majestät bei der Halasz-Tanya ein, wo eine so große Volksmenge sich angesammelt hatte, dass fast jeder Verkehr unmöglich wurde. Als der Wagen Sr. Majestät sichtbar wurde, ertönten enthusiastische Eljen»Rufe. Se. Majestät gien-gen mit dem Gefolge in die Tanya, kosteten von dem Ihm gereichten Papritafisch und richteten an den Oberfischmeister Andor Zsoter mehrere Fragen inbetreff des Festes und der Ausrüstung der originellen AUer. Hütten bei gleichzeitiger Besichtigung derselben, wich die Fischer wurden von Sr. Majestät durch Ansprachen ausgezeichnet. _,. ^ ,., . Se. Majestät brachten hier eine Vtertelstunde zu und entfernten Sich sodann unter enthustastlschen Kund. gebunaen und stürmischen, andauernden Elim-Nufen der nach Tausenden zählenden Volksmenge. Sowohl »m Volksaarten als auch entlang der Brücke stand eine ungeheure Volksmenge, welche den aeliebten Monarchen mit fortwährenden Eljen-Rufen begrüßte. Um tt Uhr abends war Hofdiner. Abends wurde die Beleuchtung bei heiterem Netter mit noch günstigerem Erfolge wiederholt. Der Szechenyl-Platz schwimmt in einem Flammenmeere. Aus dem Rasenteppiche des klibacher Zeitung Nr. 239_________ 2046 18. Oktober 1883. vor dem Stadthause befindlichen reizenden Parkes strah» len tausend und aber tausend von Lämpchen. Vom Thurme und von den Obelisken erglänzt elektrisches Licht. Die Gebäude des kön. Commissariates und des Casinos erglänzen in voller Beleuchtung. An dem prächtigen Balogh'schen Palais ist an dem meisterhaft ausgeführten Transparente folgende Inschrift in un-garischer Sprache zu lesen: „Szegedin ist schöner geworden als es war. Es lebe der König!" Auch in den Straßen wogt eine große Volksmenge, die dem Theiß-Ufer zuströmt in der Erwartung des Feuerwerkes, welches Stuwer auf dem Neu-Szegediner Ufer seit einigen Tagen vorbereitet. Szeged in, 15. Oktober. Das heutige Hofdiner nahm um 6 Uhr feinen Anfang. An dem Diner nahmen von den kirchlichen Würdenträgern die Erz« bischöfe Miron Roman und Angielics, Bischof Nogall und Weihbifchof Ncmeth theil. Weiters waren dem Diner außer den Würdenträgern des Hofes Ministerpräsident von Tisza, der Minister a. lawro Baron Orczy, der königliche Commissär L. v. T'sza, die Gene« ralität, Vertreter des Bürgerstandes und der Aristokratie sowie mehrere Notabilitäten beigezogen. Ministerpräsident von Tisza nahm an der rechten, Minister Baron Orczy an der linken Seite und der königliche Commissär von Tisza gegenüber Sr. Majestät Platz. Von den Szegedinern waren zum Diner geladen: Obernotar Zombory, die Stadträthe Szabados und Zombory, Advocat Polczner, Karl Naß, Moriz Lich-tenberg, Professor Franz Levay und Josef Savak. Se. Majestät waren infolge des günstigen Eindruckes des in Szegedin Gesehenen und Erfahrenen in der besten und leutseligsten Stimmung und hielten nahezu eine Stunde lang Cercle. Mit den kirchlichen Würden-trägern, namentlich den Erzbischöfen Miron Roman und Angielics, conversierten Se. Majestät längere Zeit hindurch in ungarischer Sprache. Se. Majestät sprachen auch mit den Notabilitäten aus dem Militär-und Civilstaude. Die Magistratsräthe Szabados und Zombory liehen Sich Se. Majestät vorstellen. Zu Franz Levay sagte der Kaiser: „Ihre Stadt wurde herrlich aufgebaut, was Mich sehr freut." Sodann betrachtete Se, Majestät durch die geöffneten Fenster des Conversationssaales längere Zeit hindurch das gelungene Boschetto vor dem Rathhause, welches durch gefärbte Lämpchen glänzend beleuchtet war. Zu Zombory gewendet, äußerten Se. Majestät, dass die Beleuchtung schön gelungen sei, wie denn überhaupt die Aeußerungen des Monarchen von dem empfangenen günstigen Eindrucke zeugten, indem Allerhöchst« derselbe zu wiederholtenmalen Seiner Ueberraschung und Freude Ausdruck gaben. Szegedin, 15. Oktober, 9 Uhr abends. Mit dem ersten Aufsteigen der Raketen begann um halb 8 Uhr das Feuerwerk. Se. Majestät der Kaiser erschienen um 8 Uhr auf der Stephanir»Promenade, von der daselbst und im Parke harrenden, nach vielen Tausenden zählenden Menschenmenge mit begeisterten Eljen-Rufen empfangen, und besichtigten vom Quai aus das prächtig gelungene Feuerwerk. In dem Momente, als Se. Majestät anlangten, ertönte auf dem mit Lampions reich geschmückten Schiffe der Gesang des Szegediner Gesangvereins, während mächtige Feuergarben in allen Farben in die Lust schössen, worauf die Hauptfront des Feuerwertes, ein Ehrenportal darstellend, abgebrannt wurde, in dessen Mitte die Ausschrift : „Lh6u ^. ^. »oka« und zu beiden Seiten die Aufschrift: „H.läk8 68 doke mag^ar bköaulcra" in schimmernden Lettern erglänzten. Das Feuerwerk endigte mit einer bengalischen Beleuchtung der Brücke. — Hierauf bestiegen Se. Majestät den Wagen und fuhren, von enthusiastischen Eljeu-Rufen begleitet, in das königliche Hoflager zurück. Szegedin, 16. Oktober. Gelegentlich des gestrigen Ausfluges besichtigten Se. Majestät der Kaiser die Schutzarbeiten der Sövenyhäza - Szegediner Ent-wässerungs ° Gesellschaft, wobei Bürgermeister Pälfy (Präsident) und Rende (Regierungscommissär) als Führer fungierten. Se. Majestät äußerten Allerhöchst, sich lobend über die solide Ausführung der schwierigen Dammbauten. Heute morgens fuhren Se. Majestät der Kaiser in Begleitung Ludwig von Tisza's, dann des Mi« Nisterpräsidenten, des Ministers Baron Orczy, Mini-sterialrathes Iekelfalussy, Iükai's und des Bürgermeisters Pälfy mittelst Separat.Hofzuges bis zu dem oberhalb Orgos befindlichen Wächterhaufe Nr. 10, von wo zu Wagen ein Ausflug nach Asotthalom zur Besichtigung der landwirtschaftlichen und Forstwartschule gemacht wurde. Um 11"/< Uhr trafen Se. Majestät auf demselben Wege wieder hier ein. — Um 12 Uhr fand das Dejeuner statt. Empfang der Wiener Gemeinde-Deputation beim durchlauchtigsten Kronprinzenpaare. Am 15. d. M. begab sich, wie fchon telegraphisch gemeldet worden, die Deputation des Gemeinderathes der Stadt Wien, bestehend aus dem Bürgermeister Eduard Uhl. den beiden Vürgermeister-Stellvertre-tern Dr. Prix und Steudel sowie den Schriftführern Dr. BeMer. tzolly, Redl und Dr. Scholz, nach Laxenburg, um in feierlicher Audienz den Glückwunsch der Stadt Wien Ihren k. und k. Hoheiten dem durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf und der durchlauchtigsten Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie zu überbringen. Um 10 Uhr wurde die Deputation im Audienzsaale, im sogenannten blauen Hofe, von dem erlauchten Kronprinzenpaare empfangen. Se. k. und k. Hoheit der Kronprinz trug die Uniform eines Feldmarschall-Lieutenants und den Orden des goldenen Vließes, Ihre k. und k. Hoheit die Kronprinzessin ein Unterkleid von Samml-Brocat, braun chargiert, und ein Oberkleid von stahlgrünem Satin, außerdem ein Fichu mit kostbaren Brüsseler Spitzen. Der Bürgermeister verlas den Wortlaut der nachstehenden Ndresse: „Eure kaiserliche und königliche Hoheit! Durchlauchtigster Herr Erzherzog! Von lautem Jubel begleitet, durchzieht das ganze Reich die frohe Kunde, dass der Allermächtigste das Gebet der Liebe und Treue erhört und das Bündnis Eurer kaiserlichen und königlichen Hoheit durch die Geburt einer erlauchten Prinzessin gesegnet habe. Ehrerbietigst nahen die Vertreter der Reichshauptuno Residenzstadt Wien, um die heißesten Segenswünsche zu diesem beglückenden Ereignisse darzubringen und Eure kaiserliche und königlicheHoheit zu bitten, diese Wünsche als Ausdruck unbegrenzter Liebe und unwandelbarer Treue huldvollst entgegenzunehmen. Schützend walte die Vorsehung über dem verheißungsvollen Kinde, dessen ganzes Leben in dem heiteren Lichte der Freude und des Glückes erglänzen möge. Ausgestattet mit den hohen Tugenden und glänzenden Gaben der erlauchten Eltern, möge es gedeihen zur Freude des erhabenen Kaiserhauses und ein neues Band inniger Liebe k»üpfen zwischen Voll und Thron, von dessen Höhe Schirm und Segen so oft und reich über uns ergieng. Mit diesen Segenswünschen senden wir dankerfüllt am heutigen Tage zum Himmel die innige Bitte: Gott schütze und schirme Eure kaiserliche und königliche Hoheit und hochdero durchlauchtigste Gemahlin! Der Gemeinderath der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien." Mit einer kurzen Ansprache überreichte der Bürgermeister sodann das von der Stadt Wien als Andenken gewidmete Armband, welches die durchlauchtigste Kronprinzessn, huldvollst entgegennahm. Der durchlauchtigste Kronprinz betonte hierauf in höchstfeiner Ansprache, dass die Deputation der Stadt Wien die erste sei, welche die durchlauchtigste Krön-Prinzessin nach ihrer Genesung empfange. Se. k. und k. Hoheit dankte für die vielen Beweise der Anhänglich» keit, welche Wien dem Allerhöchsten Kaiserhaus« stets bethätigte, und bemerkte zum Schlüsse: „Ich schätze und liebe Wien, denn Wien ist meine Vaterstadt, mein Herz und mein Sinn ist mit ihr verbunden, und so wird es immer sein. Theilen Sie meinen Dank auch dem Gemeinderathe mit." Auf die Anfrage des Bürgermeisters über das Befinden der neugebornen Erzherzogin erwiderte der durchlauchtigste Kronprinz, dass dieselbe sehr wohl. bisher von jeder Krankheit verschont geblieben und nach dem Ausspruche der Aerzte ein sehr kräftiges Kind sei. Im Verlaufe des Gefpräches drückte der durch» lauchtigste Kronprinz Höchstseine Befriedigung aus über den zahlreichen Fremdenbesuch in Wien und sagte über Einladung des Bürgermeisters höchstsein Erschei. nen in der historische» Ausstellung im Laufe der nächsten Woche zu. Auch an die übrigen Mitglieder der Deputation richtete der durchlauchtigste Kronprinz freundliche Worte und drückte jedem derselben höchstleinen Dank aus. Auch die durchlauchtigste Kronprinzessin dankte auf das wärmste der Deputation und drückte höchst« ihre Freude über das schöne Geschenk aus. Nach nahezu halbstündiger Audienz verließ die Deputation das Schloss. Das mit Smaragden und Brillanten reichbesehte Armband, welches die Deputation der durchlauchtigsten Kronprinzessin überreichte, ruht in einer kostbaren Enveloppe. Der Fond derselben ist taubengraues Leder, in welches k 1a luo^icM Ornamente von blass chamoisfä'rbigem Leder eingelegt sind. In den vier Ecken sind reich in Silber getriebene Zierstücke angebracht, auf welchen an höchster Stelle reizende Put« tenköftfe aufnwnlicrt sind. In der Mitte ist in einem reich ornamentalen Gehänge als Mittelfchild das Wappen der Stadt Wien mit echten Steinen umgeben, ober demselben das Datum 2. September 1883, unter dem Stadtwappen die Wappen von Oesterreich und Belgien, durch ein Band mit der Aufschrift: „Laxenburg" verbunden, angebracht. Eine reiche Ro-fenguirlande in Feuer«Email, mit echten Steinen und Perlen besetzt, schließt die breite Bordüre ab. Zur Lage. „Die „Wiener Abendpost" vom 16. d. M. schml'l: Die „Edinost" vertheidigt jene Abgeordneten, die für die Verificierung der Großgrundbesitz-Wahlen i>n Kramer Landtage gestimmt haben. Sie sagt, dass die slovenische Landtagsmajorität damit, dass sie die Groß-a/undbesitz'Wühlen bestätigt hat, den deutschen Land-ta!isi,l»a.eordnelen die schärfste Waffe aus der Hanb geschlagen hat, da sie j»>tzt den Slovene« nicht vor« werfen können, dass sie ungerecht, unversöhnlich, aggressiv sind. Die Slovene» haben mit dieser Wahl-lirstä'tigung gezeigt, dass sie mit den Deutschen >>^ Frieden leben, im Frieden für das allgemeine Wohl des Landes und der beiden in diesem La»dc lebenden Nationalitäten arbeiten wolle». Es liegt jetzt an de>« Deutsch-Krämern, dass auch sie ihre Versöhnlichkeit zeigen." «Die „Neue freie Presse" widmet der ablaU' fenden Berathungsperiode der Landtage einen länger^ Rückblick, in welchem die Ergebnisse der Session ill gewohnt tendenziöser Weise verkleinert und entstellt werlen. Unter anderem will das genannte Blatt gefunden haben, dass heuer in allen siebzehn Landes- > Hauptstädten „erregtere Kämpfe, ein leidenschaftlicherer Ton der Berathung und eine tiefere Erbitterung del Gemüther" Platzgegriffen haben. Sollte die „Neue freie Presse", als sie dies niederschrieb, nicht ihre Wünsche mit der Wirklichkeit verwechselt haben? Notorisch nial die heurige Landlagssession in legislativer Hinsicht eine sehr fruchtbare, und was das Verhältnis der ver/ schiedenen Parteien zu einander betrifft, fo haben d>e entgegenkommende Haltung der Majorität des böhnu^ scheu Landtages bei der Wahl der LandesllUsschuss" Beisitzer und zahlreichen anderen Gelegenheiten, die Verification der beanständeten Großgrundbesitzer-Wahl^ im Krainer Landtage, der Compromiss zwische» den Liberalen und Conservative« des oberösterreich^ schen Landtages in der Wahlreform - Angelegenheit, endlich der Austausch versöhnlicher Kundgebungen M' schen Polen und Ruthenen im galizischen Landtage klar bewiesen, dass trotz der fortgesetzten Hetze gewM Redner und gewisser Blätter der Versöhnungsgedail" unleugbare Fortschritte gemacht hat. Dass dies der „Neuen freien Presse" nicht in den Kram passt, sinbe" wir vollkommen begreiflich; das berechtigt sie aber noch keineswegs, der Wahrheit so offen ins Gesicht zu ; schlagen, wie es mit ihrem heutigen Artikel geschieht Das «Prager Abendblatt" wirft einell Rückblick auf die soeben zu Ende gehende Session del l Landesvertretungen und sagt, derselbe biete eine „ziem" l lich erfreuliche Perspective", da nicht bloß eine Menge « hochwichtiger wirtschaftlicher Angelegenheiten der E^ > ledigung zugeführt worden fei, fondern auch der Ve^ > söhnungsgedanke Fortschritte gemacht habe, was dulO f das Verhalten der Majorität des böhmischen La"d' tages bei der Wahl der Landesausschnss.Beisltz^ durch die entgegenkommende Haltung der slovenische Majorität im Krainer Landtage bei Verificiermni de Wahlen aus dem Großgrundbesitze, endlich durch ^' Eompromiss in der Wahlreformfrage zwischen de> Liberalen und Conservative» im obei,österreichische Landtage bewiesen werde. , Bei der feierlichen Eröffnung der neuen I o^,'! städter Schule in Prag fagte Vürgermem" Dr. ^erny unter anderem : Unsere Mitbürger dell scher Nationalität mögen in der Errichtung die!«, ^ Prachtbaues einen Beweis erblicken, dass die St^ Vertretung mit gleicher Sorgfalt bemüht ist, den " dürfmsfen beider Nationalitäten Rechnung zu trmi'. , Auch unseren Mitbürgern mosaischer Relia^' > möge es eine Garantie liefern, dafs in Prag, " > beirrt von allen religiösen Streitigkeiten, alle die H>e>^ > Ausbildung erlangen sollen, und es möge der G^ ', > der nationalen und confefsionellen ^'' > tracht seinen Einzug halten in diese der Bildung" > Jugend geweihten Hallen. Zum Schlüsse der Fl > wurde die Vollshymne gesungen. . .« > Der „Sonn« und Feiertags-Courlt^ > knüpft an die Meldung von dem ungarisch-troa.^ > schen Ausgleiche folgende Worte: „So aufricht'g ' s uns über die Beilegung des unerquicklichen ^", h freuen, fo können wir uns doch zugleich der Weh'"' , nicht erwehren, wenn wir die versöhnliche und e sichtsvolle Haltung der ungarischen Abgeordneteiya' Majorität mit der verbissenen, jeder Mahnung " zugänglichen Oppositionsmacherei unserer Deutsch-^ <, ralen vergleichen. Nachdem ihre Publicistischen """ ^, organe mit unverholener Freude den ungarischer ,^ schen Conflict begrüßt, suchen sie jetzt, nachdem .^ ihrem Leidwesen beigelegt ist, aus der Nachgle"'-'^ Ungarns die möglichst schlimmen Consequenzen I" ^ Zukunft zu prophezeien. Das stimmt freilich g^s. ^ dem Programme unserer „vereinigten Linken , ^ ^, und in Zukunft nichts von Nachgiebigkeit uno ^ söhnung wisse» will und das Heil des Staat" ^, in dem „Kampfe bis aufs Messer" erblickt. M^ , ^ Verblendung!" — Das „Oesterreich isch-u'.^ , rische Volksblatt" sagt: „Herr von TM ^s auf der Höhe der Situation, als er das ^c ^ , Deäk in jenem hochherzigen Sinne mterpret,erll ^, l gute Freundschaft nur in der Ebenbürtigle" ^ « ^2 ^Lalbacher Zeitung Nr. 239 2047 l8. Oktober 1883. lWe Vasis habe. Die imposante Majorität, welche °em Führer der Liberalen die Führerschaft im Parlamente auch noch fernerhin sicherte, hat für ganz Oester-^'ch die eminenteste Bedeutung durch das Zutrauen, welches dem Manne entgegengebracht wurde, aus dessen stunde die goldenen Worte flössen, dass «die Sprachen-Ü^ "icht zum Zankapfel werden dürfe in dem Gemein-wesen der Staatsbürger." Von den Landtagen. Ueber die Abendsitzung des Trie st in er Land« Ms am 13. d. M. liegt folgender Bericht vor: Nach ^lledigung der üblichen Formulier« wurde der Rechen-Wstibelicht des Landesausschusses über die eigene Thätigkeit zur Kenntnis genommen und der Rechnungs-°bschluss über den Landes-Grundentlastungsfond, wel-Her seit 1879 activ ist und per Ende 1882 mit einem Atwurn von 19 539 fl. abschließt, genehmigt. Der ^ksehentwurf, wonach der bestehende Landesschulfond ver Gemeinde Trieft zum Baue einer oder mehrerer "vllsschulen zuzuwenden und derselben zur Erleichterung des städtischen Schulbudgets vom Jahre 1884 °n auch die weiteren Eingänge zu überlassen seien, Aurde, nachdem der Regierungsvertreter sich gegen den Entwurf als im Widerspruch stehend mit dem Reichs-°"ehe vom Mai 1869 ausgesprochen und die Compe-^nz der Landesschulbehörde als oberstes Organ ge-?.Mt ha^e, mit dem Amendement angenommen, dass le der Gemeinde zum Schulbaue zu übergebende 3"^lne in gesetzlicher Weise als km Normal-Landes-na? gehörig ausgewiesen werde. Der Landtag ."M sodann eine Resolution an, in welcher der .uldlge Erlafs eines See-Codex und vorherige Vor-^3e des Entwurfes an eine in Trieft zu ernennende Immission von Juristen, Kaufleuten, Versicherungs- lw Seemänrern zur Begutachtung erbeten wird. Die ^elolution betont den Wunsch, dass das neue öfter- elchische Seerecht sich im großen und ganzen an das »wette Buch des italienischen Handelscodex anschließe, ^. dieses fast allen in unserem Meere herrschenden Mcen Rechnung trage und dem hier geltenden fran-Wichen Codex ähnlich sei. Der letzte Punkt der ^agesoronung betrifft die Resolution bezüglich Errich-lUNg einer italienischen Rechtsfacultat in Trieft, und lulls sich der Errichtung einer folchen gesetzliche oder onstige Hindernisse entgegenstellen sollten, das An. mchen an die Negierung um Errichtung einer com-pleten Universität. Der Regierungsvertreter wies stati-M nach, dass während der zehn Jahre 1870/79 an . "n Mittelschulen des Küstenlandes nur 157 Schüler I Ualienischer Sprache die Maturitätsprüfung ab-yIen, welche erklärten, die Rechte studieren zu wollen. "°" diesen stammten 38 aus deutschen, 119 aus ita-,'^nschen Schulen. Die Iahresfrequenz wäre mithin ^. dle Universität zu geringfügig; für eine complete Mersität würden selbst die Zuflüsse aus den anderen /"'«Nischen Landestheilen nicht genügen. — Die Reso-^^1 wurde schließlich angenommen. Vom Ausland. 15 5?)as Journal „La Capitale" schreibt ddto. Rom, H' "ltober: Wie man uns versichert, ist heute eine ture Staatssecretärs Iacobini an die Nuntia-ani5 l "^gangen, welche die von den Liberalen ver-h.Mete Erinnerungsfeier an den 20. September 1870 handelt. Die Note behauptet, dafs man bei diefer Und s>> Papstthum und die Religion beleidigt habe. einesULt hinzu, dafs diefe Thatfachen das Ergebnis Itlll ^lbauernden Gewaltsamkeit seien, die von ganz Ue„ ^.'"ration rühmend hervor. Die Note wird von lyi^ .Machen Vertretern den respective» Regierungen ^ heilt werden. Nield^" Madrider Telegramm vom 13. d. M. ^tienK -^^ ^ König das ihm von dem neuen lllam '^^ ^"pez Dominguez unterbreitete Pro» Ün< ^ militärischer Reformen angenommen habe. Viad.>bemsell,en Datum wird dem „Temps" aus Ne»ion, ^richtet: „Das neue Cabinet wurde gut auf-^lnm,, ^? 'n den Finanzkreifen würde Camacho als ^rn/l !"'sler den Vorzug gehabt haben, aber die eine M"t Morets und Ruiz Gomez' im Cabinet ist in, .^^gschast für Verbesserungen und Ersparnisse °uch N ^" Budget; Moret und Ruiz Gomez sind hinw-lV'hänger des Freihandels und werden darauf ^ereini /' ^^^ Handelsverträge mit England, den Men Staaten und Portugal zustande kommen." Aiinitt 15. Oktober wird gemeldet: Die neuen bes s„^ l erklären, dass sie die auswärtige Politik Vega d?? ^misters des Neußern, Marquis de la trete», ,« ^' ll) - vor den Cortes nicht werden ver-gen. fan«"""'-. Der letztere wird sich selbst vertheidi-^ Di. m/^. " ber Kammer angegriffen werden sollte, liche M,. '^zahl der Blätter sowohl als die öffent-T)us C^i "^ ^deln has Verhalten Nrmijo's. — Nicht seino 6> "'" deinen Functionär entlassen, der ^ ^ "ennsswn einreicht. Alle entlassenen Be> amten werden durch Anhänger Serrano's ersetzt werden. Castelar erklärte, das neue Cabinet bezeichne eine bedeutsame Etape in den politischen Sitten und in dem Fortschritte der liberalen Ideen. Die Nachricht des Pariser „Gaulsis", daft Herr v. Giers behufs einer Zusammenkunft mit dem Mi« Nisterpräsidenten Ferry nach Paris zu gehen beab? sichtige, wird von bestunterrichteter Seite als eine grundlose Erfindung bezeichnet. Aus Portugal wird ein Aufstand gemeldet, der agrarifcher Natur zu fein fcheint und an die An> hängerschaft der Schwarzen Hand erinnert, die im vorigen Jahre in Spanien ihr Unwesen trieb. Die Berichte über die Ausdehnung und den Erfolg des Aufstandes lauten noch fehr unsicher und widersprechend. Tagesneuigkeiten. — (Eine Säcularfeier der evangelischen Gemeinde A. C. in Wien.) Am 30. November 1783 war es, als die Evangelischen Wiens, die bis dahin ihren Gottesdienst in den Kapellen der holländischen, dänischen und schwedischen Gesandtschaften abgehalten hatten, ihr neues eigenes Heim in der Dorotheergasse bezogen. Als äußeres Dankeszeichen brachte die Gemeinde damals über dem Altare ihrer neuen Kirche eine Gedenktafel an mit der Inschrift: ^ogsplio Leeunäo Optimo Uaximo FrM äuguät,, Ouut'tig. ^cidiati ?. r. IW(NI.XXXI1I. Die Gemeinde begeht die Säcular. fei« am 2. Dezember. — (Der Durchbruch des Arlberg-Tun, nels) Für Mitte November — der Tag kann heute noch nicht angegeben werden — ist der Durchbruch de« Nrlberg-Tunnels geplant, und wird dieses Ereignis in feierlicher Weise vollzogen werden. DaS Programm für die Feier ist bereits festgestellt und lautet: 9 bis W UHr vormittags Hochamt an dem Tunnelportale, 10 Uhr Abfahrt der beiden Festzüge in den Tunnel. 11 Uhr Ankunft an der Durchschlagstelle, halb 12 Uhr Abfeuern der Durchschlagsmine, halb 12 bis 12 Uhr gegenseitige Begrüßung der Festgäste und Vertheilung der Erinne-rungsmedaillen. 12 Uhr Abfahrt durch die Durchschlags-stelle nach Langen. halb 1 Uhr Ankunft in Langen, halb 1 bi« halb 2 Uhr Dejeuner, halb 2 bis halb 3 Uhr Besichtigung der Installationsarbeiten, 3 Uhr Abfahrt nach St, Nnton. 5 Uhr Festdiner. — (Die Hygiene-Ausstellung in Berlin) wurde am 15. d. M. um 3 Uhr nachmittags in Anwesenheit des Ausschusses. Centracomites und vieler Aussteller vom Präsidenten Hobrecht mit einem Hoch auf den Kaiser und die Kaiserin geschlossen. Die drei Präsi« denten der Ausstellung erhielten von der Kaiserin ein Dankschreiben und die große goldene Porträtmedaille. Die Ausschussmitglieder erhielten eigenhändig unterzeichnete Dankschreiben und prachtvolle Medaillons. Die österreichisch.ungarischen Commissure sowie der Vertreter des Malteser-Ordens, Major Fischer vom See. erhielten Danlschreiben und Brillantnadeln. — (Ein Walther »Fund.) In der letzten Sitzung der philosophisch - historischen Classe der Gesellschaft der Wissenschaften in Leipzig legte Zarncke zwei neue, von Dr. Gustav Milchsack aufgefundene Bruchstücke einer Handschrift der Gedichte Walthers v. d. Vogelweide vor. Sie stammen aus dem Kloster Riddagshausen (bei Braun-schweig), dessen Bibliothek nn das herzogliche Prediger« seminar in Wolfenbüttel übergieng, wo sie entdeckt wur-den. Milchsack sah dort einen alten Band: „LsrnwnßL «., gedruckt 1500, auf dessen beiden inwendigen Deckeln Pergamentftücke sich aufgeklebt zeigten. Nachdem sie abgelöst worden waren, besaß man zwei Doppelblätter (8 Seiten) einer Handschrift mit Gedichten Walthers. Sie gehören noch dem 13, Jahrhunderte an und sind von schöner Hand, wahrscheinlich von einem mitteldeutschen Schreiber nach einer oberdeutschen Vorlage geschrieben. Sie überliefern mehrere Gedichte Walthers, darunter ein paar seiner schönsten, geben durchwegs eine richtig« Controle bei der Construierung des Textes und an einigen Stellen sogar die einzig richtige Lesart, welche man bisher vergeblich gesucht hatte. Cs ist Hoffnung vorhanden, dass noch mehrere Blätter gefunden werden; denn derfelbe Buchbinder hat für das Kloster Riddags« hausen wohl noch andere Bücher gebunden und dazu die übrigen Blätter dieser wertvollen Walther-Handschrift verwendet. — (Eine cannibalische Con cession.) Folgende lebensgefährliche Anzeige findet sich wvrtlich in einem schwäbischen Blatte: „Das Gasthaus zu Hickels-berg ist auf sechs Jahre zu verpachten. Dem Pächter steht das Recht zu. Gäste zu beherbergen, zu schlachten und zu speisen. Der Magistrat." — (Mordversuch) Aus Gothenburg wird unterm 15, Oktober berichtet: Heute vormittags wurde von einem früheren Artillerie-Unterosficier auf den von der Vega.Expedition her bekannten D i cks on ein Mordversuch unternommen. Dickson überwältigte seinen Angreifer und hielt ihn fest. bis die Polizei eintraf. Es heißt, der Unterofficier hätte 50000 Kronen von Dickson gefordert, welche derfelbe verweigerte. — (Feuer in einer Synagoge.) AuS Petersburg, 15. d. M., wird telegraphiert: In der Synagoge von Zlwonla (Podolien) entstand während des Gottesdienstes in der Frauenabtheilung blinder Fenerlärm. Alles drängte in panikartigem Schrecken nach der Thüre, und wurden 40 Frauen getödtet und 30 verwundet. — (Das Ende eines Millionärs) Die ..Moskauer Deutsche Zeitung" berichtet: Am 10. d. M. hat der Tod einen vielfachen Millionär Moskau's, den alten K. A. Kukin. am Nowinski'schcn Boulevard weg« gerafft. Kukin hatte nicht nur sich selbst, sondern auch anderen wenig Genuss von seinen Millionen gegönnt. Er wurde auf der eisernen Kiste in dem Kellergewölbe, wo er seine Schätze verbarg, todt ausgestreckt gefunden, und seine Hand hielt noch die Eisenklammern der Kiste umfafst. als ob der Sterbende noch mit letzter Kraftanstrengung den Eingriff Unberufener in seine Schatz-lammer hätte abweisen wollen. Wahrscheinlich war er beim Wühlen in seinen Schätzen vom Schlage getroffen worden, und so konnte ihm, da er die Gewölbthür von innen zugeschlossen hatte, nicht einmal jemand von den Seinen die Augen zudrücken. Sein Sohn blickte später, wahrscheinlich durch das lange Ausbleiben des Alten beunruhigt, durch eine Thürsvalte in das Gewölbe hinein und ließ darauf die Polizei holen, in deren Gegenwart die Thür erbrochen wurde. Eine der letzten Beschäftigungen Kukins soll gewesen sein. die im Kellergewölbe etwas feucht gewordenen Wertpapiere in feinen armselig möblierten Zimmern an Schüren aufzuhängen und zu trocknen. Locales. Krainischer Landtag. 12. Sitzung. Laib ach, 16. Oktober. Beginn der Sitzung 11 Uhr. Vorsitzender: Landeshauptmann Graf Thurn. Am Regierungstifche: Landespräsident Freiherr von Winkler. Der Schriftführer Concipist Pfeifer verliest das slovenische Protokoll der letzten Sitzung; dasselbe wird verificiert. Der Schriftführer verliest die Note der hohen Landesregierung, in welcher im Auftrage Sr. Excellenz des Herrn Ministerpräsidenten dem Landtage für die Sr. Majestät dem Kaiser zum Allerhöchsten Namensfeste dargebrachten allerunterthänigsten Mückwünsche der Allerhöchste Dank ausgesprochen wird. (Die Herren Abgeordneten erheben sich von den Sitzen.) Unter den Einlaufen befindet sich eine Petition des Frl. Johanna Föderl um Unterstützung zur Errichtung einer Frauen-Hausindustrieschule. (Wird dem Finanzausschüsse zugewiesen.) Abg. Svetec referiert namens des Wahlreform-ausschusses über die Aenderung der Landtags-Wahlordnung, nachdem der Landeshauptmann die nöthige Anwesenheit von drei Viertel der Zahl der Abgeordneten constatiert hat. Der Ausschuss stellt den Antrag: Der h. Land-lag beschließe: 1.) Der nachstehende Gesetzentwurf, womit einige Bestimmungen der Landtags - Wahlordnung abgeändert werden, wird genehmigt. 2.) Der Landesausschuss wird beauftragt, die Allerhöchste Sanction dieses Gesetzentwurfes zu erwirken. Der Landeshauptmann eröffnet die Generaldebatte. Es haben sich als Redner einzeichnen lassen, und zwar gegen die Ausschussanträge der Herr Abg. Luck mann, für diefelben die Herren Abg. Ritter von Schneid und Professor Aullje. Es erhält Abg. Luckmann (gegen) das Wort. Redner meint, die Wahlordnung bestehe seit 22 Jahren, und er sehe keine zwingenden Gründe ein, dieselbe abzuändern. Man solle an eine solche Abänderung nicht ohne dringende Nothwendigkeit und nicht ohne vorhergegangene eindringliche Prüfung schreiten. Redner glaubt darauf hinweisen zu sollen, dass der Landtag mehr als der ReichLrath in den Säckel der Wähler greife, und sindet daher die Wahlen für den Landtag von diesem Standpunkte aus sür wichtiger. Es lägen auch keinerlei Informationen vor, und daher sei die Eile sehr bedenklich. Die wichtigsten Arbeiten seien durch die Beschäftigung mit der Wahlreform hinausgeschoben worden. Redner hebt hervor, dass ja die allfälligen wenigen Nachwahlen in den nächsten Jahren auch nach der alten Wahlordnung vorgenommen werden könnten; daher man sich mit Schaffung einer neuen Wahlordnung Zeit lassen könne, um die nöthigen statistischen Daten zu beschaffen. 1« ja doch die politische Lage eine derartige. da>s man nicht zu eilen und nicht zu befürchten brauche, dass eine Aufschiebung etwa ein Nichtzustandekommen des Gesetzes zur Folge haben könnte. Der Herr Abg Luckmann stellt Meßl.ch den Antrag: Der Gesetzentwurf betreffend d,e Aenderung der Landtags.Wahlordnung, solle dem Landesaus chusse zugewiesen werden, dam't Daten liefere und in der nächsten Sefston darüber dem hohen Landtage Bericht erstatte. Es erhält der Herr Abg. Ritter von Schneid (für) das Wort. Redner sagt, er habe sich zum Worte gemeldet, um nur in größter Kürze seine Auffassung betreffs der heutigen Votlage darzulegen. Es sei chm daher schwer, i.'.libacher Zeitung Nr. 239 ________ 2048 18. Oktober 1883. eingehend jene Einwendungen zu widerlegen, die der Vorredner vorgebracht habe. „Ich bin überrascht — fährt Redner fort — aus den Andeutungen desselben eine rein dilatorische Tendenz gegenüber dem vorliegenden Gesetzentwürfe zu entnehmen. Zu den dilatorischen Einwendungen gehört die Forderung statistischer E< Hebungen und der Wunsch nach Vertagung behufs besserer Durchberathuna. der Vorlage. In lchterer Richtung muss ich offen bekennen, dass uns der Muth fehlt, die Verantwortung zu übernehmen fiir eine noch längere Entziehung politischer Rechte bei einem großen Theile unserer Mitbürger. Das Princip der Mindernng des Wahlcensus ist in dem entwickeltsten Staatsweseu heute bereits siegreich geworden. Statistische Erhebungen, welch immer für ein Resultat sie auch haben mögen, werden nicht mehr hindern können, zu einem Postulate der Freiheit zu greifen. Was jedoch die hochpolitischen Erwägungen des Herrn Vorredners betrifft, fo glaube ich, dass wir uns über die allgemeine politische Lage nicht verbreiten können, ohne den sehr genau beschriebenen gesetzlichen Voden, auf dem wir stehen, zu verlassen. Einem Vertagungsantrage können wir daher nicht zustimmen, und bitte ich Sie, nicht darauf zu beharren." Ueber die Vorlage felbst ist Redner der nachstehenden Meinung: „Man könnte es nicht unbegreiflich finden — sagt der Herr Abgeordnete — wenn eine nach langen aufreibenden Kämpfen zur Majorität gelangte Partei die Sicherstellung diefer ihrer Majorität durch eine ihr günstige Wahlordnung anstrebt. Der Vorgang wäre wenigstens lein neuartiger, da man sich auf Exemplificationen berufen kann. Und es ist nicht zu leugnen, dass die Verlockung dazu sehr nahe liegt. Wir haben aber uns der Ueberzeugung nicht ver-schließen können, dass nicht die Finessen einer Wahlordnung, sondern die Niederhaltung der Leidenschaften und die Uebung der Gerechtigkeit den Bestand und die Dauer einer Partei verbürgen. Diesen Grundsatz in unserer Partei-Auffassung haben wir bereits bekundet und werden ihn, so lange wir damit betraut sind, das Volk von Krain hier zu vertreten, in Hinkunft bei jedem Anlasse zu Ehren bringen. Wir haben ihn namentlich dadurch documentiert, dass wir dem hohen Landtage einen Wahl-Reform» entwurf vorlegten, welcher einerseits den Forderungen der Freiheit, anderseits dem Bedürfnisse der Wähler Rechnung trägt, in keinem Falle aber durch ein brutales Machtinteresse beeinflusst ist. Durch Besprechungen mit einem sehr vornehmen Mitgliede der geehrten Gegenpartei sind uns jene Ansprüche bekannt geworden, welche dort an die neue Wahlordnung gestellt werden. Und auch diese Ansprüche beziehen sich, wie ich anerkennen muss, auf die Fortbildung des öffentlichen Rechtes, ohne durch das Streben nach Machterweiterung Missuauen zu erwecken. Wiewohl nun die Form tkr Wahl mittelst Stimmzetteln und der Ausfchlufs der Frauen von dem Wahlrechte auf dem Lande und in Städten und Märkten uns bei den bestehenden Verhältnissen und angesichts der dermaligen Uebung nachtheilig sein kann, glaubten wir doch uns den Anschauungen der geehrten Gegenpartei anschließen zu sollen. Schon darum, weil die Abstimmung mittelst Stimmzetteln gegenüber der mündlichen Abstimmung als ein Fortschreiten im politischen Entwickelungsgange angesehen werden muss und die Frauen von den politischen Kämpfen ferne gehalten werden sollen. Dann aber, weil wir nun hoffen dürfen, eine Wahlordnung zustande zu bringen, welche keine Kraftverschiebungen bezweckt, eme-n Nuhepunlt im politischen Zanke schafft und uns das Feld zu fruchtbarer Arbeit frei macht. Die Nestlmmung über die Höhe des Grundsteuer-Erfordernisses bei landtäslichm Gütern ist der Reichs-raths-Wahlordnung entnommen und gewiss nur im Sinne der Aufrechterhaltung der mit großem Grund-eigenthum verbundenen Qualiftation zu einer bevorzugten Vertretung. Ich glaube, dass auch die wahltechnischen Zusätze in keiner Weise Bedenken erregen können, und hoffe, dass. wenn sich in der Spmaldebatte hierin Mängel vorfinden sollten, dieselben unter Mitwirkung der geehrten College« von der anderen Seite des Hauses ihre Behebung finden werden. ^ <^ ,, Meine Herren! Das Zustandekommen der Wahl-reform ist untrennbar von der Beruhigung des Lan-des; sie zu verzögern oder zu hindern, würde eine Forlsetzung jener unglückseligen Kämpfe bedeuten, unter denen die Entwickelung und die Wohlfahrt des Volkes nur M lange gelitten hat. Und da muss ich noch Eineö beifügen: Man kann allerorts und zu jl>der Zeit die Erfahrung machen, dafs bei einer den natürlichen und gegebenen Verhältnissen "lcht entsprechenden Wahlordnung eine Abhängigkeit der Wähler von Agitatoren und Strahenpolitikern ein- .«,'>>..".. ^ V^ ^'"'" lebendigen Interessen ent° fremdet UNd du schwer zu beseitigen ist. Wir können der Unterstützung der geehrten Gegenpartei bei dem Zustandekommen der Wahlreform nicht entrathen; versagen Sie uns diese Hilfe nicht! Meine Herren! Nicht, weil Sie das Gefch verhindern können — allerdings mit dem extremsten par-lamentarischen Mittel —, wende ich mich an diese Seite des hohen L.molages, sondern aus einer Erwägung, die gewiss allseitig getheilt wird. Abgesehen nämlich davon, dass das Bedürfnis und die Nothwendigkeit der Reform fo natürlich ist, dass selbst die liberale Partei sie einführen wird und schon in mehreren Kronländern einführt, liegt ein großer sachlicher und ein nachhaltiger Wert darin, dass ein Wahlresormgesetz nicht durch die Macht Einer Partei allein durchgesetzt wird. Ich bitte den hohen Landtag, gerade dieses Moment zu würdigen, und beantrage daher: er geneige in die Specialberachung des vorliegenden Gesetzentwurfes einzugchen." (Redner fchließt unter vielem Beifalle.) (Fortsetzung folgt.) (In der gestrigen Landtagssitzung) wurden die weitere» §§ 35 bis 53 (Schluss) sowie Artikel I und II und Titel und Eingang des Gesetz-enlwurfes über die Aenderung der Landtags-Wahl-ordnung ohne Debatte angenommen; die dritte Lesung des Gesetzentwurfes ist auf die Tagesordnung der morgen (19. d. M) stallfindenden Sitzung gestellt. Abg. Dr. Samec begründete seinen Antrag be» treffend die Erhöhung der Ehemeldzettel-Taxe; Abg. Prof. Sutlje gab zum § 6 des Recheuschaftsberichtes eine treffliche Schilderung der Communicationsverhält-nisse im Möttlinger Bezirke, für deren Besserung der Herr Landespräsident seine Unterstützung zusagte, und Abg. Murnit stellte einen von Dr. PapeH unterstützten Resolution8antrag, betreffend den Bau der Unterkrainer- und der Lack-Triester Bahn, welcher Antrag einstimmig angenommen wurde. (Der ausführliche Bericht über diese Sitzung folgt.) — (Die Monats-Versammlung) de3 trainischen Gewerbevereines am letzten Sonntage war zahlreich besucht. Derselben präsidierte Gemeinderath Buchdruckereibesitzer Herr Klein, Bei den vorgenommenen Ergmizungswahlen für den Ausschuss wurden mit großer Majorität gewählt die Herren: SlovsV Fleischhauer; Hagar, Bäckermeister; Geba, Uhrmacher und Elektrotechniker, und Zelenec, Schlossermeister. Ueber die Bildung der Genossenschaften hielt der Schrift' führer Herr Kunc einen längeren Vortrag, in welchem er alle einschlägigen Gesetzesbestimmungen und Mi-nisterialoerordnungen erläuterte. Schließlich wurde der Antrag angenommen, den Vereinspräsidenten Herrn Klein zu ersuchen, bei den Gewerbeliehärden die den letzteren gesetzlich zustehende Einberufung von constituierenden Genossenfchaftsversammlungen zu urgieren. Herr 6a-mernik cmpfnhl das Lesen und die Unterstützung gewerblicher Zeitschriften. Die Herren Geba und Zagar sprachen über den Annoncenschwindel und betonten die Schädigung, welche dadurch nicht bloß der Geweibsmann, sondern auch ein großer Theil des kaufenden Publicums erleidet. Herr Kunc erwähnt, dass es gegen solche an Betrug grenzende Schwindelannoncen wühl keine genügenden Mittel gebe, dass aber die künftigen Genossenschaften berufen sind, in dieser Angelegenheit ersprießlich zu wirken und sowohl das ehrliche und solide Gewerbe zu schützen, als auch das Publicum über die Provenienz solcher auf Schwindel und Betrug von volhcrein berechneter Erzeugnisse aufzuklären. Schließlich theilt der Präsident Herr Klein eine Zufchrift mit, in welcher der Gewerbeverein zu dem 15jährigen Gründungsfeste des hiesigen Arbeiter-Vil. dungsvereins am 21. Oktober in den Localitäten der hiesigen Üitalnica eingeladen wird. und e» beschloss der Gewerbeverein, sich an dem Feste zahlreich zu betheiligen. — (Einbruchsdiebstahl,) In der Nacht vom 7. auf den 8. d. M. wurde im k. k. Postamte zu Großlaschiz mittelst Aushebung des Fenstergitters eingebrochen und aus demselben aus der ««versperrten Schreibtischlade Nachstehendes gestohlen: An ärarischen Geldern zwischen 70 bis 80 fl., bestehend in 10-, 5< und 1 Gulden.Noten, dann Kleingeld; 6 Stück recomman. dierte Briefe und 2 Stück Geldbriefe. beschwert mit 25 fl. und 4 st. Andere Gegenstände sowie den darin befindlichen Kasten, in dem sich ein namhafter Geldbetrag befand, ließen die Thäter unberührt. Die biö nun gepflogene Nachforschungen nach den Thätern, von denen wenigstens zwei bei der That betheiligt gewesen sein dürsten, blieb ohne Erfolg. Neueste Post. Original-Te legramme der „Laib. Zeitung." Wien, 17. Oktober. Der König von Griechenland ist nach Gmunden abgereist. Lcmberg, 17. Oktober. Der Landtag nahm mit 68 Stimmen den Ausfchufsbericht über den Antrag Grocholfki's betreffs Einschränkung der Freitheilbarkeit von Grundstücken an. welcher die Reformbestrebungen der Regierung anerkennend betont und letztere auf- fordert, die Freitheilbarkeit der Grundstücke im leg's-latorifchen Wege einzuschränken und das Erbrecht fuc bäuerliche Grundbesitzungen zu reformieren. -— I" seiner Abendsitzung genehmigte der Landtag die vonl Schulausschusse beantragte Novelle zum Vollsschul" gesetz?, wornach in Zukunft nicht mehr, wie bisher, hauptsächlich die Organisierung der bereits bestehenden, sondern die Gründung neuer Volksschulen durchzuM reu ist, sowie eine Resolution an die Regierung be-trrffe weiteren Vorganges bei Gründung neuer Schulen» Die Verhandlung des Gefetzentwurfes über den Umfang des Lehrprogrammes in Volks- und Bürgen fchulen wird auf morgen vertagt. Prag, 17. Oktober. Der Nimburger Zug ist heute um 8 Uhr früh infolge falscher WeichenstellM unterhalb des Zizkaberges entgleist. Sechs Personen wurden leicht und eine Namens Josef Vogel schwel verwundet. Letztere wurde in das Spital trankportielt. Lissabon. 17. Oktober. Es bestätigt sich, dass die Ruhestörung in Valenya keinerlei Bedeutung haltt und eine einfache Localpolizei«Angelegel»heit war, bll fofort ohne irgend ein Opfer oder irgend welchen Schaden gefchlichtet wurde. Die Thatfachen wurde« durch Depeschen der Oppositionsjournale übertrieben» London, 16. Oktober. Der Rath der fremde« Bondholders wählte Caillard zum Präsidenten des Verwaltungsrathes der türkischen Schuld an Stellt Vincents, welcher zum egyptischen Finanzrath ernannt wurde. Belgrad, 17. Oktober. Morgen findet unter dem Vorsitze des Finanzministers Spassi«! eine Con-ferenz statt, zu welcher 12 Notabel« des Landes, wo' runter sich auch der gewesene Finanzminister Mijatovit befindet, einberufen wurden. Diefelbe wird den Modus für die Zeichnung der Nationalbank-Actien, die »n^ widerruflich am 27. Oktober erfolgt, feststellen u»d weiters bestimmen, ob zur Organisation der Bank 2an< desangehörige oder Ausländer zu berufen wären. Handel und Volkswirtschaftliches. Laibach, 17. Oktober. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 12 Wagen mit Getreide. 8 Wagen mit Heu «>'" Stroh, 18 Wagen und 4 Schiffe mit Holz (40 Cubikmeter), Durchschnitts» Preise. sl.,lr, fl. lr, fi,,k. H^.' Weizen ftr.Heltoli», 7 96 8 85 Nutter pr. Kilo . —,85^!^ Korn , 5' 4 5 93 Eier pr. Stück . . —Hj " "" Gerste „ 4 23 4 83 Milch pr. Liter . -! 8 ^ Hafer „ 2 76 3^17 Rindfleisch pr.Kilo -,60 ^ Halbfrucht .-------663 Kalbfleisch . - 62 ^ Heiden „ 4 87 b',8? Schweinefleisch „ — ^58 - "" hirfe „ hl 4 5 25^Schöpsenfleisch „ 32^^ Kukuruz „ 5 40 5 42,Hahndel pr. Stuck —40 "" Erdäpfel 100 Kilo 2 41-------Tauben „ . 18 ^ Linsen pr. Heltuli!. 8 50-------hm 100 Kilo . . 1 96 " Erbsen „ 8 50------Stroh „ . . 178 ^ Fisolen , 10-----------Holz. hartes, pr. ^ Rindsschmalz Kilo - 96------- Klafter 6 60^-" Schweineschmalz „ — 88-------— weiches, „ 440 — " Speck, frisch „ - 70-------Wein, roth., 100Lit,------24 ^ — geräuchert« — 78 — - wcisicr . _ , 20 ^ Angekommene Fremde. Am 16. Oktober. Hotel Stadt Wien. Fermand, Privatier. Genf. — Naund^!' Kaufm.. Verlin. — Bochen, Kcmfm,. Remscheio. - Hautsch"'. Kfm.. Haida, — Lienhart. Fabrikant; heiß, Südbahn.Insect"^ Oberkellner und Vrcnner, Wien. — Volt, Kausm., Graz.. Vujan, Hotelier, sammt Familie, Sissek. — Pober, Privat'"' Görz, — Hauer, Reisender, Klagcnfurt. Hotel Elefant. Voccasini, Agent, Trieft. - Rosenberg, Kam"" Sissck. ,s Gastyllf Südbahhof. v. Majer, Privat, und Robitsch, ""^ Wien. — Pepen, Kaufm., und Pammer, Agent, Trieft' ^ Karba. Kaplan. Cilli. - Rabl, Privat, sammt Tock"' Villllch. ^ Gaspalini, k. k. Director, Pola. , ..«i Kaiser vo» Oesterreich. Detleva, Privatier, Lola. — Nav" Fanny, Srcbenca. Verstorbene. Im Spitale: « Den 15. Oktober. Anton Nupnik, Schneider. 4" ^ Gehirnerweichung. — Ursula Äezelak, Tischlcrsgatti», ^" chron. Lungentuberculofe. Theater. , Heute (ungerader Tag): Der Schwabenstreich. 2"W ____ iu 4 Acten von F. Echönthan. ^leteorolonische Beobachtungen in LaibaH^ 7U.Mg. 738.25 -s-10.3 NW. schwach bewöM ^ 17. 2 „ N. 737.38 ^-16.4 SW. mäßig bewölkt "' 9 „ Ab. 738.98 ^13.2 windstill bewölkt ^^, Trübe, wenig Sonnenschein. Das TageSmittel der -<- 13,3°, um 2,0' über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radi^s^^^ unontdckliioll iur NüdMiwsor. ?roig ü. 1 ^"^'« nan»"' flank«, ^i3«lllol um! i'apoLioror, ^ion, ll., llne''« ^gi, »t^88s l03. v««U)gt rsioksts äm^M e)°?A i2-2 ______2049 Course an der Wiener sörse vom 17. Oktober 1N83. (» ^m o^en C°ur«blatte.) Sta«ts.«nlehe«. 8«nü "/»Vtaatslose . 25» fi. H8 -,b!ii» 5c. 8,7? «taat«los« . . 10« , Iß? 5c, 168 — «°m?»» .» - »o » 166 75 1«7 »5 ^^lfi, G,ibre»t«, steuerfrei . 9» 30 »»45 "lsten. 3loten««t«, fteuerftei , «z s5 93 — lln» woldrentl «'/, .... »19 «a n» 75 ' X^lerrente o°/„ .... 8575 85 »0 » ^stbahu.P^ontätcn . . 9l 15 9ll>o ' ^>taat«°0bl. (Ung. Ofib.) 113 - 1« 50 ' « „ ,, vom 1.187« 90 75 »? 50 »l,,.^»>nien»«nl.^100fl.ö.w. ll3 !0 1l3 L0 »«»'«tg.,^osl 4«/^ l«X> fi. . . 109 U0 110 10 "^«"..Obligationen (für io«fi.«.,Fl.). N2°llche.......I0S50 — z°'°"tr»ftert»l< ungarischl......99 !ib 100 — «ndere ässentl. Nnl«h«l. ! 2,onam>Mess,.kosc 5°/o ,00 sl. , 114 »5 Iii 7b dto. «lnleihe i«?u, fteu«srel . I0»'«»ü lyz öt «nlehen b. Ltabtgcmeinbt Wien I0ü'— 103 — Unleyen b. Stabtgemembe Wien (Llltcr odcr sold) . ...--------'— Plämiew>«nl.d.«tadtgem.Wi»n 12« 70 i»3 — Pfandbriefe »oonl«. allg. öfterr. 4'/,'/« Vold 119- ilk 50 dto. in 50 , , 4>/,»/« »5 «6 »5 ?k bto. in 50 . , 4^ , ,1-80 »Ü-3N dto. Piämien^Schulbvelschi.3«/» 97-c.o 98 — Oeft, Hypotbclenban! ioj. 5'/,°/» 100 — l<^0 5« Olft.'uug. Vanl verl. 5«/, . . ioe »e ioi :o bto. , i'/»°/«. - »»»b »8'5o dto. , <«/, . . 91 bo 32 20 Nng, all».Vobenc»eolt»«ctleng«s. lu Pest in 84 I. verl. 5'/,°/» . ic,0 50 ioi bv Prioritäts» Obligationen (für 100 fi.1. Elisabcth.weftbahn 1. «mission U3 10 10« 3l> y«binanbs «uu ss. S^',',»/« . . 98 50 »»'— Oefterr. Nordweftbahn .... 101 90 1L3 «0 kitbenbülgn......91 L0 9ll>0 «eU» wa« Gtaattbahn 1. «mission . . . 181 lo I8i ü^ bübbahn kl»/,......127i0 15? l»0 , ^ L°/°......»«1^5 111 75 Ung.-galiz. Vayn . . . . 95 _ ,5.55 Diverse Lose (p« Stüll). ««titlest 100 fl...... 1«8 6V 10L-7Ü «llary.Lose 40 fl....... z^z ,7.^ 4»/° Donau«Da«vssch. iua ff. . 109^5 lo» ?b Laibach« Plämien.Unlthenzo st. 23— 2370 Osener Lose 4« ft...... «ü — 45 — PaM.Lose «fi - . . . . . 35 »<> 3i'?5 Nothcn Kreuz, Hl. Ges. v. 10 fl. 11 »a ll - «lldols'tos« 10 st...... 19 50 zy'— SalM'Lose 40 fi...... 51'__ ^2 — St.'Genois'Vose 40 fi..... 4g,z„ ^ß.g<, Walbstcin°^°se zn st..... 26 7k «? 25, Wlnbilchgräh.Lose »a fl. . . , 295» /u-zs, Vaul. «ctien (per EtiiH). Uuglo-Oeficrr. Nanl 5«>> fi. . . 107 — 107 s« Vonl.Helellschllst, Wicner «k4 5« Depositei'l',, Alia. 20» st. . . . zoi-—^oz — iiscomPtt'Ocs., lllieberöft. zoo«. «H5 —!uea — Hypotbelüüb., öst. 20« ft. 25"/„ «. «0 —> »2 — öänderbaul öst, 2UU«. G, 5u«/,«. io5 4e 10l'7N Oefterr.'Ung. «anl.....83s — 8lü — Unionbanl ioufi......107-75 10825, Uerlehl«banl «ll.,. 140 st. .!i46'— 146 b0 Held «Na« Nctlen von Transport» Unternehmungen (per Gtü«), «lbrecht-Vahn »«0 fi. Gilbn , — — — — «lfoIb.sslumcm.0ahn20Ust.Siw. 16? 2ü 187 75 »llsfig,.Tepl, 6isenb.2oo fi.6M,---------------- Vöylll. Nordbabn 150 st. . . . 19» — lUi» ,,0 _ weftbayn 20« ff. . . .---------------- V»^chNehrader «Lisb, 500 fi. 2M. 881 — 583 — , (Ilt. N) üoo fi. . l9i — 19«'— Donau » Dampsschisiahrt» Ves. Oefterr. 500 ff. HM.....56t — Lßk'— Drau.5 25 225 50, „ Lmj'Vudweis 20» fi. . . .------—, -> „Sl,b.»Tilol.IlI.lL.lS7820!)fl,G. 1»g-— ^»50 sscrblnanb«»Norbb. 100a fl. «M. 289» 269» Franz FünNilcheN'Varcs««is.200ff.S. 2l2 — 2l8 — !Gal,.llall'Lubwig«.20an.«.W. z,U3 50 264 5a «ahlinverg^illilb. 200 fl. . . —-^ — — »asch«Ul.Odnd. Eisenb.200fl. S. 144 5U 145 — «cmbcr» < «izrnow,» IaNy Eisen» bahN'Oclell. 200st. o,W. . .166 50 167-Aovb, öft.'UNN., Trieft 500fl.HV:. «27 — «3« — Oefterr. Nordwestb. 2»o st. Gilb. i»ll — 191 — bto. M. ») 200 fl. Silber .«0125 2615? Prag.Dufer «Hisenb. I50si.2ilb. 59— 58 50 «uboli. Vahn 20» fl. silbcr . 105 75 I»9 — Siebenbllrn« «tisenb. 20U fl. S. 163 —!1»3 5U Vtaatöeileubad» 20U ff. ö. W. . 314 - isi^ 25 V,lb , W«, Vübbahn 200 fi, Giloer , 1« 70 ilo ^ «üd'Norbd. Verb.,«. 2Y0ff.«M, 145 20 1«6 60 Lheiß.Vahn 20llfi, «. W. . . »49 — 249 Ka Iramwat).Ges.,Vr. 170fl, o.W, «25 i0 »25 70 »vr.. neue 100 st. . . — — — — Trau^ft!>rt.G>,-sellschast 100 ff. , —'— —' — Turnau-Kralup 205 fl. 3. W. . —'— —.— Ung,.a.ili». »isenb. 200 fl. «ilb« 1«1—> 1«1 lll UNss. Norbossbahn 20» fi. Gilb« 147 — 14? 50 Nn«.westb.(«aah.!»rl,,)2<>0ff.G. 1S3 — 1«5 50 Indnftrio»Uctie» (per «tü«). «kssvbi und Ninbbera, Eisen» und Otahl.Inb. in Wlen 100 fl. . — — — — Eiscnbabnw.'Leihg, 1.80 fl. 40°/» 1«8 72 ly» Lo „Eldemühl", Papiers, u. V.»G. ee — »?-> Vtontan^Gesells. Ssterr.-alplne . 59 80 6c 20 Prag« lb..Ges. 200 ss. ,(-? 50 208 50 Salao.Tarl. Eisenraff. 100 fi. . 151 — 12»-—> Wasienf.'G, Oest. in W. 10s fi. —- — — Nrifaile« »ohl«nw.«Ves. 100 ff. . — — — — Devisen. Deutsche Plätze......5» 85 58 »a L?ndon.........12» ia »20 3