(PaMntak plftfea« * petorini.) Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheiten, Dravabanat Schristlett»«« »nd v«rw»lt»»,: Pr»i«rnov« »lira 5. I«l»ph»» Str. 21 (t»t»*»rfcan) i v«,»«»preis» für da» Inland: vi»rt«ljiihri« *0 tte, halbjahrig 80 tb,W flntänbisungen w»rd»n in b»r »»r-altnng ja bUliflsitn »«diihr«» »nig«a«ng«n»mm»» f iShri« 160 Dtn. Mir da, «»»land »nts»r«ch»nd« Erhöhung, »wz.inummer Din SV Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh «nd Samstag früh mit dem Datnm vom Sonntag Nummer 76 Telje, Sonntag, den 25. September 1932 ||| 67. Jahrgang Der Arbeitsbeschaffungsplan der italienischen Regierung Bon einem römischen Mitarbeiter Rom, Mitte September 1932. Der Faschismus geht auch in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, von der auch Italien während der letzten beiden Jahre in wachsendem Matze be-troffen wurde, seine eigenen Wege. Er hat dabei allerdings aus den Vorgängen und Verhältnissen in Deutschland gelernt. Das Zwischenstadium der „un-produktiven" Arbeitslosensürsorge hat er von vorn-herein zu vermeiden gesucht und ist gleich an die Frage der Arbeitsbeschaffung herangegangen. Die italienisch« Regierung ist mit ihrer Art von Sozial-Politik bis jetzt nicht schlecht gefahren. Das bestärkt sie darin, den einmal beschüttenen Weg weiterzu-gehen. Sie hat auch in ihrem neuen Haushaltsplan, der am 1. Juli in Kraft trat, erhebliche Summen ausgesetzt für öffentliche Arbeiten und außerdem einen beträchtlichen Teil der neuen inneren Anleihe für diesen Zweck zur Verfügung gestellt: 50 Millionen Lire für die apulische Wasserleitung. 34 Mil-lionen für die neue Eisenbahnverbindung zwischen Bologna und Florenz und zwischen Piacenza und Eremvna, 106 Millionen für die durch Erdbeben und den Weltkrieg in Mitleidenschaft gezogenen Orte, 750 Millionen für außerordentlich« öffentliche Arbeiten, zusammen 1 Milliarde Lire. Dann 200 Millionen für die Ausführung weiterer drin-gender Arbeiten, 50 Millionen zur Herstellung einer Autostraße zwischen Genua und Sorravalle Scrivia. Der Ministerrat hat außerdem beschlossen, 5000 km des Eisenbahnnetze« zu elektrifizieren. Am meisten aber kommt doch der Bodenaufbesserung zugute, die nicht weniger als 73.665 Arbeiter beschäftigt. Willst du in» Unendliche schreiten, Geh nur im Endlichen nach allen Selten. Willst du dich am Ganzen erquicken, So mußt du da» Ganze im Kleinsten erblicken. ___ »««c. nach der Konversion nur noch mit 4'/, Prozent anstatt mit 5 bis 6 oder gar 7% zu verzinsen haben wird.. t Eine solche Konversion ist natürlich begleitet von einem Angebot derjenigen Stelle, die die Kon< verjion vornimmt, an die gegenwärtigen Inhaber der betreffenden Papiere, sie sofort zum vollen Gegenwartswert einlösen zu können, weil der Schuldner (in ben hier genannten Fällen also der Staat) dem GlDbiger seine Bedingungen nicht einfach diftieren kann, bevor nicht die ursprüngliche Laufzeit der An» leihen vorüber ist. Eine solche Konversion, die praktüch eine Verminderung der Zinseinkünste und der Gläubiger bedeutet, kann, wenn man von dem (in England stark hervorgetretenen) Moment pa-triotischer Opferbereitschast absieht, nur dann Erfolg haben, wenn die allgemeine Entwicklung der Zins-sähe und der Geldmarktlage die Inhaber der fraglichen Papiere zu der Annahme zwingt, dah künftig auch bei dem verringerten Zinssatz die Papiere, die der Konversion unterworfen werden sollen, noch eine relativ günstige und vor allen Dingen unbe-dingt sichere Anlage darstellen. (fegen Üblen Munsifteruch Äl? IH»tN Minna » matxn. tafe ich Ml Dem v.edrauch Ihr» Achiwast« „'ar»d»i».Zah>,x<,ft». Zude Dm. ».—und l-tn. link weil« jede» Er lad balOs uirttd. Politische Rundschau Inland f '? Die Wälderenteignung in Slowenien Zu der infolge Ernennung einer staatlichen Verwaltungskommission in ein aktuelle» Stadium getretenen Wälderenteignung in Slowenien zitieren wir vorläufig bloß nachfolgen de charakteristische Stimmen: Die ..Gottscher Zeitung", in deren Er-scheinungsaebiet der weitaus größte Teil der ent-eigneten Wälder liegt, schreibt in ihrer Folge vom 20. September an leitender Stelle u. a. folgend«: „Zur Frage der Enteignung des Großgrundbesitzes stehen unsere Gemeinden auf dem Standpunkt, daß im Gottscheer Gebiete der bestehende Zustand nicht wesentlich geändert wer-den sollte. Sie haben deshalb mit der Herrschaft «Auersperg) Besprechungen gepflogen und dabei Zugeständnisse erreicht, die allgemein für günstiger gehalten werden al» da» Ergebnis der im Gesetze gemacht, da« Balladenbuch ..Sang des letzten Minnesänger»", da, hatte er ja aus ihren alten schottischen Liedern gesammelt, sie wußten es wohl und fie muhten auch, daß alles, was er geschrieben, aus ihrem und seinem geliebten Heimatland — au» Schottlands Geschichte — geschöpft sei. Man konnte gar nicht begreifen, woher der arme Herr, der nun so krank war, die Zeit hergenommen — aber eben da» viele, viele Schreiben hatte ihm wohl die Lebenskraft genommen — und auch die bösen Sorgen hatten ihn vor der Zeit zerstört. So genau wußte man es ja nicht, aber etwas war doch zu Ihnen gedrungen, daß der gute Herr furcht-bare Schulden gehobt und nur so rastlos Tag und Nacht geschrieben hätte, um nicht in das Schuld-gefängni» zu kommen — um nicht alles, was er in seinem arbeitsreichen Leben erworben, zu oer-lieren — es war ihm wohl gelungen, aber nun lag er oben in seinem schönen Heim und wußte nichts mehr von sich, konnte nicht leben und nicht sterben.---- So redeten die guten Leute unter sich und e» war auch so. Und dämm lag e» wie Trauer, wie ein unstillbares Weh auf der ganzen Gegend um Abbotsford.---- Und dann brach ein Morgen an, so wunder-bar klar, so rein, so voll Wärme, daß die Fenster der Stube, in der Walter Scott seit Wochen lag, weit offen standen, daß das Wehen des Windes in den Zweigen der Bäume, da» leise Anschlagen vorgesehenen vollen Austeilung des Groggrund-besitz«. Am 4. September hat eine Sitzung des Bezirksausschusses der Staatspartei in Kotevje stattgefunden und die gleiche Frage behandelt. Auch hier ist von den deutschen und slowenischen Teil-nehmern der Ueberzeugung Ausdruck gegeben worden, daß die Agrarreform hieruilande im Wege der Vereinbarungen mit der Herrschast durchzuführen wäre. Die Versammlung hat in diesem Sinne wei-tere Schritte bei den kompetenten Stellen zu unter-nehmen beschlossen. Dem entgegen hat bei der er-wähnten Partewersammlung Herr Minister Ivan Pucelf erklärt, daß sowohl die Zentralre-gierung,als die Banichaftsverwaltung die strikte'Du/chfüh^ung des Gesetzes auch bei uns verlangen. Wir möchten trotz-dem für den Standpunkt der Gemeinden noch eint-ges ins Treffen führen. Fürs erste sei festgestellt, daß .das Gesetz »inzweifelhaft vor allem im Interesse der bäuerlichen Bevölkerung erlassen wurde. Wenn 'nun die Gemeinden nach reiflicher Uederlegrmg ihr Interesse besser im einverständiichen Abkommen mit der Herrschaft gewahrt sehen, könnte wohl ohne besonderes Bedenken auch die Regierung ihre Zustimmung dazu geben. Die wahren Zustände und wirtlichen Bedürfnisse einer Gegend sind doch den Gemeinden am besten bekannt." Der Ljubljanaer „Iutro" spricht in seiner Folge vom 18. September nachfolgende Meinung aus: Auf Grund des ge-nannten Gesetzes au» dem vorigen Jahre wurden in unserer Banatschast mit besonderen Erkenntnissen zugunsten der Umgebungsgemeinden fast 40.000 ha Wald enteignet. Auch gegen die Enteignung der Wälder meldeten sich Einsprüche und vielleicht in noch größerem Maße als gegen die Enteignung von Anbaugründen. Und dennoch war der Staat be-rechtigt zu dieser Maßnahme, wie immer wir die Sache betrachten. Da die definitive Regelung dieser Frage noch nicht genügend im Gesetze normiert ist, basiert sie doch bloß auf einem einzigen Paragraphen, und well noch viel Arbeit und gründliches Studium des ganzen Problems nötig sein wird, lassen wir uns vorläufig in eine detaillierte Betrach-tung nicht ein. Zunächst möchten wir nur darauf aufmerksam machen, daß der Staat gezwungen war, zu diesem Mttel zu greisen, auch vom Staats-verkeidigungs-undstaatlich'natiynalen Standpunkt aus. Es ist unmöglich, dah ein junges freies Volk in seinem eigenen Staat auch nach der Befreiung abhän« gig sein sollte von fremden feudalen Herren. Die Mehrzahl dieser Großwaldbesitze be-findet sich überdies an der Staatsgrenze und ist mit kleinen Ausnahmen Eigentum fremder Staatsbürger. Auch der soziale Geist der heuti-gen Zeit ist dem entgegen, dah auf Grund von vor Jahrhunderten erteilten Privilegien von so unge-Heuren Teilen unsere? Boden nur eine Person mit den nächsten Angehörigen Rutze« haben sollte und dah von dieser Person Tausende und Tausende unserer arbeitenden Volkes abhängig sein sollten. Schließlich würden diese Grohwaldbefitze auch ohne die Agrarreform srüher oder später zerstückelt worden der Wellen des Tweed auf den Steinen — hei-matliche Geräusche, die er über alles geliebt — hörbar ward. Da schlug Walter Scott noch einmal die Au-gen auf zu vollem Bewußtsein. Lockhort, der Getreue, seiner Lieblingstochter Sophia geliebter Gatte, saß an seinem Bett und blickte in diese wunderbar gütige«, Augen, die in diesem Augenblicke ihre frühere Klarheit und ihr eigentümliches Leuchten wieder gewonnen hatten. Und in diesen kurzen Augenblicken schien an der Seele Scott's noch einmal ein ganzes Leben vorüberzugleiten von seiner frühesten Jugend an. Wie er als lahmes Kind im Landhause des Groß-vaters Scott auf dem Boden gesessen, wie ein seU-samer Onkel mit einer scharlachroten Weste, eine goldene Uhr in der Hand, um ihn herumgerutscht, um ihn zum Ausstehen zu bringen: wie er erst dann draußen auf der Wiese bei den Schafhirten auf einmal den Tieren nachgehumpelt, wie er auf einem Pony das Reiten gelernt und so selig durch den wehenden Wind geritten im Gefühl der er-wachenden jungen Kraft und Gesundheit — er sah die tiefe Fensternische vor sich, wo die dicken uralten Bücher gelegen, aus denen Tante Anne ihm vorgelesen, ihn das Lesen gelehrt Er hörte ihre und Droßmutters gute Stimmen wieder, die ihn, alle Geschichten und Lieder vorgesungen: sah sich im Elternhaus bei bei gütig stillen Mutter, dem ernsten Vater im Kreise vieler ihm fremder sein, weil der größere Teil dem heutigen Leben nicht angepaßte 'Fideikommisse sind und weil sie dauernd nicht den finanziellen Effekt geben könnten, den ihre Eigentümer großenteii» verlangen. Ausland Die XIII. Völkerbundversannnlung Am Montag, dem 26. September, wird in Genf die Xlll. Völkerbundversammlung eröffnet. Die Zahl 13! Die Empfehlungen der Konferenz von Stresa Am 20. Seotember genehmigte die Abschliß- Vollversammlung der Konferenz in Stresa die Be-Müsse und Anträge, die der Wirtschaft». und der Finanzausschuß gestellt hatten. Bezüglich derBalo-risierung der Getreidepreise in Mittel- und Ost-europa wurde beschlossen, daß ein besonderer Fond in der Höhe von 75 Millionen Schweizersranken gegründet werde. Die Menge. die für die Valorisie-rung in Betracht kommt, wurde folgendermaßen festgesetzt: in Millionen Zentner Weizen. IS Millio-nenen Zentner Futtergerste, 13.5 Millionen Zentner Mais, 4 Dtillionen Zentner Korn. I Millionen Zentner Bmuaerste, 1 Million Zentner Hafer. Der Wirtschaftsausschuß legte auherdem für die Studien-kommijfion noch nachfolgende „Empfehlungen" vor: 1. Für die Erweiterung und Verbesserung der Wirtschaftsbeziehungen der Mittel- und osteuro. päifchen Staaten sollen im Geiste der Regional-vertragspolitik neue Handelsverträge geschlossen werden, die die normale Entwicklung des Waren-austausches zwischen diesen Staaten wie auch dieser Staaten mit den übrigen europäischen Staaten er» möglichen werden. 2. Ehestmöglich sollen alle Hrnder-nisse im Devisenverkehr beseitigt werden. 3. Bis au vollständigen Beseitigung aller Beschränkungen soll sofort mit der Milderung verschiedener Einfuhrver-böte, Protektionsklauseln, Kontingente »c. begonnen werden. 4. Es soll ein internationaler Vertrag zur Verbesserung der Getreidepreise geschlossen werden. 5. Bezüglich des Tabaks sollen die Empfehlungen des besonderen Ausschusses für das Studium der Verbreitung der Vorzugszölle auch für andere Agr«. Produkte mit Ausnahme von Getreide in Geltung gesetzt werden. 6. Es sollen alle Arbeiten sür die wirtschastliche Organisation der Veterinärmahnahmen genau ausgeführt werden. 7. Ave Staaten, die an der Verbesserung der Organisation des Hol» und des Getreidehandels interessiert find, mögen sich zur möglichst engen Zusammenarbeit vereinigen. 8. Die Bestrebungen sür den Abschlug von neuen Handels-verträten mit Staaten, die nicht überwiegend acker-bautreibend sind, sollen fortgesetzt werden. 9. E, sollen die Transportverhältnisse verbessert und entsprechende Transiterleichterungen ermöglicht werden. 10. Es soll ein genaues Programm der öffentlichen Arbeiten zum Zweck der Verbesseruno der Wirt-schastslage der mitte!- und osteuropäischen Staaten, besonders zu Gunsten des Ackerbaus, aufgestellt Geschwister einsam stehen, inmitten der Schulkame-raden eine abenteuerliche Geschichte erzählen, so daß die wilden Buben mit ihren gesunden Beinen sich um ihn scharten. Es zogen die ernsten Lehrsjahre vorüber, da der Vater ihn zu dem ihm selbst eigenen, dem Richterberuf sich vorbereiten lieh. Wunderbare Bilder des schottischen Hochlandes, die er als junger Bursche, zu den Klienten seines Vaters gesandt, auf einem Pony reitend, mit offenem Sinn in sich aufnahm, Begegnungen mit den prächtigen Naturmenschen dieser Einsamkeiten. Eindrücke und frühe Beobachtungen, die er in den Gestalten seiner Dichtungen niedergelegt, flohen vorüber. Wie ein Morgenrot aber stieg ein Bild seiner ersten und einzigen grohen Liebe vor ihm auf. zu jener Unerreichbaren, die ein anderer gefreit — und der ersten Liebeslieder aus diesen Iahren holder Träume und grausamen Erwachens. Blitzartig streift das Erinnern die kriegerischen Szenen in den Kämpfen yegen Frankreich, die er als Reiter miterlebt Flüchtig auch seine rasch« ehe-Iiche Verbindung mit dem reizenden dunkeläugigen Mädchen, das ihm eine treue Frau, die Mutter seiner Kinder, doch nicht der Lebenskamerad ge-worden, der seine innersten Gedanken geteilt — das blieb den Freunden vorbehalten — wann war Ballantyne in seinen Gesichtskreis getreten, der für sein Leben so verhängnisvolle Freund? Jener eifrige Zuhörer seiner jugendlichen Phantasien in Deutsche Zeitung Seit« 3 Große Dose.....jetzt Din. 6.— Große Schachtel . jetzt Din. 4.50 Kleine Schachtel . jetzt Din. 2.50 Preise niedriger — Qualität wie bisher: KRATZT NI Nummer 76 -,- werden. 11. Es joQ ehestmöglich dos internationale Abkommen aus dem Jahre 1831 bezüglich der Gründung einer internationalen Hypothekarbank uud einer internationalen Kreditanstalt für den Ackerbau, die kurzfristige Darlehen ermöglichen würde, durchgeführt werden. — Wenn man vom Agrar-f o n d absieht, bei dem die Beteiligung Englands, Bel-giens und der Niederlande von der Entscheidung ihrer Regierungen abhängig gemacht wurde, dann erscheint einem das Ergebnis von Stresa ziemlich unklar und verschwommen, also sehr problematisch. Die „Empfehlungen" beginnen alle mit einem „Es soll . . und drücken fromme Wünsche aus, die uns schon lange vertraut sind. Man kann neugierig sein, was die kommende Weltwirtjchaftskonferenz mit diesen blassen „Empfehlungen" anfangen wird, damit sie Leben gewinnen werden. Lloyd George gegen die englische Außenpolitik In einer Wahlrede griff der früher« Minister-Präsident Lloyd George die Außenpolitik der gegenwärtigen Regierung heftig an. Er erklärte, dah die englische Außenpolitik es dahin gebracht habe, dah England jetzt die drei größten Staaten gegen sich habe: Deutschland, Rußland und Italien. Auf Seite England sei bloß der militaristischeste Staat der Welt: Frankreich. Henderson warnt Der Präsident der Abrüstungskonferenz Hen-derson veröffentlichte im Londoner „News Ehro-nid«" einen Artikel, in dem es u. a. heiht: Das Büro der Abrüstungskonferenz sehe sich vor die hoch-wichtige Frage gestellt, die sich aus Deutschlands Forderung nach gleicher Rechtsstellung ergebe. Das könne nicht umgangen oder ignoriert werden und er hoffe, dah das Büro sich ihrer Dringlichkeit und ihrer Folgen für das Werk der Konferenz bewußt sei. Keine Delegation auf der Konferenz könne über-rascht gewesen sein, dah die deutsche Forderung so nachdrücklich in den Vordergrund geschoben wurde. Das deutsche Volk habe 13 Jahre in einer Stellung militärischer Unterlegenheil gelebt. Dieser Bann habe unvermeidlich ein Gefühl der Gereiztheit hervorgerufen, und diese« Gefühl sei noch verstärkt worden durch die Verzögerung der Einlö-\ung des im Jahre 1919 gegebenen Ver» sprechen« durch die alliierten und asso» ziierten Mächte. Angesichts der Verpflichtungen, die die alliierten Mächte im Versailles Vertrag und im Locarno-Abkornrnen eingegangen seien, könne es nur eine Antwort auf die deutsche Forderung nach gleicher Rechtsstellung geben, die mit der Ehre und auch mit der Aufrechterhaltung guter internationaler Beziehungen in Einklang zu bringen sei. Die Lage erfordert, so schreibt Henderson, schnelles und kühnes Handeln, und die Machte, die direkt interessiert sind, können sie sofort erleichtern durch die freimütige Er-Üärung, dah sie beabsichtigen. derinVer-sailles eingegangenen Verpflichtung nachzukommen. Solch« Handlungsweise würde der Schulzeit, der vom Richterstand zum Redakteur, zum Verleger wurde und Scott's erste Bücher druckte.--- Ach! diese Jahre des Forschens, des Werdens und Reifens der Werke, die ihn berühmt und volkstümlich gemacht — jene Reisen als Sheriff, die ihn mit d«n Aermsten der Armen zusammen-geführt, deren Not und Versuchungen ihm die Menschen- und Seelenkenntnis geschenkt — jene Entdeckungsritte nach alten schottischen Bardenliedern, die ihn in unmittelbare Berührung mit dem Leben der Natur, mit einsamen seltenen Menschen brachte, so dah ein heimatlicher Zauber durch seine Verse wehte. — Wie viele, viele Freunde hatten ihm seine Bücher zugeführt.-- Eine grohe Dankbarkeit erfüllte ihn sür alles, was gekommen war — ja — für olles — für dies« Jahre des raschen Aufstieges, des Wohlstan-des, da alle Quellen seines Wesens springen konnten durch das Gold, das ihn so überströmte, da er Land und Besitz, sich und den Seinen dieses ge-liebte Abbotsford erwerben, da er all den Müh-seligen und Beladenen seines Kreises Heimat und Arbeit geben durfte — da er Bäume pflanzen und ein Eden aus Einöden schaffen konnte — und wie hatten sie ihn alle überhäuft mit Ehren, di« Großen des Landes! Er hatte an des Königs Tafel gesessen, der König hatte ihm die Baronets-würde verliehen — eine Fregatte hatte zu seiner Verfügung gestanden — di« berühmtesten Zeit- viel dazu beitragen, das deutsche Volk und die an-deren besiegten Länder davon zu überzeugen, dah die Mitgliedschaft im Völkerbund tatsächlich Gleich-heit der Rechte, der Pflichten und der Verantwort-lichkett bedeutet. Das würde eine endgültige Antwort. auf die Forderung nach Rüstungsgleichheit sein und würde die Erreichung des Zieles der Abrüstung?-konferenz ganz beträchtlich erleichtern. Eine Trauerversammlung Die Eröffnungssitzung der Abrüstungskonferenz am 21. September, auf welcher Dentschland nicht vertreten war, bezeichneten einige Delegaten scherz-haft als Trauerversammlung und als Begräbnis der Abrüstungskonferenz. Präsident Henderson verlas eine Erklärung des russischen Auhenkommisfars Lit- genossen waren seine Freunde geworden — Moore — Wordsworth — Eoleridge — Byron — sie liebten und ehrten ihn — Und dann — jene dunklen Jahre, da ihm durch sein grenzenloses Vertrauen zu Ballantyne olles, alles verloren schien, da sie ihm sogar seine Länder, seine Heimat, seine Bäume, seine Tiere, keine Bücher und allen Waffen nehmen wollten, da ihm das Gefängnis, die Internierung auf der Insel Man drohte — jene Jahre, da er die Nächte durch bei der brennenden Lampe gesessen und geschrieben, rastlos - Geschichtliches und Ro-man«, die seiner Phantasie unerschöpflich entquollen — bis ihm die Kraft gebrochen war — vorüber — vorüber — es war ja alles getilgt — jede Schuld — keinem hatte er ein Unrecht zugefügt — hatte nie versäumt, einem Menschen Gutes zu erweisen — sein Tagewerk wa/ vollbracht — Er tat einen tiefen, langen Atemzug und winkte Lockhart, seine Söhne und Töchter zu rufen, damit er von ihnen Abschied nehme. Und als sie kamen, lag ein groher Friede, eine unbeschreibliche majestätische Ruhe auf seinem edlen Antlitz. Und in seinem leuchtenden letzten Blick drängte sich dann noch einmal alles zusammen, was in seiner wunderbaren Seele gelebt, so wie die Erde an diesem einen seligen Herbstmorgcn all ihre ergreifende Schönheit noch einmal zusam-men nahm, um sie über d,e Menschen zu schütten. winow, wonach die Sowjetregierung infolge der unbefriedigenden Resultate der bisherigen Beratun-gen fernerhin keine Vertreter in die einzelnen tech-nischen Ausschüsse der Abrüstungskonferenz entsenden wird. Auch das Schreiben des deutschen Reichs-auhenministers v. Neurath, wonach Deutschland sich solange nicht an den Arbeiten der Konferenz be-tätigen werde, bis ihm die volle Gleichberechtigung zuerkannt wird, brachte Henderson zur Kenntnis der Versammlung. Da die Verhandlungen zwischen Frankreich, England und den anderen interessierten Staate über diese Frage noch nicht abgeschlossen seien, wäre es nach der Meinung des Präsidenten noch nicht am Platz, darüber eine Debatte zu be-ginnen. Annäherung zwischen Hitler und Papen? Als einerzeit in Preuhen die Kommisfarregie-rung einge etzt wurde, faßte der preuhische Landtag auf Initiative der Nationalsozialisten den Beschluh, dah die preußischen Beamten den Ministern dieser Regierung nicht Gehorsam schuldig seien. Reichskanz-ler v. Papen drohte nun mit der Auflösung des preußischen Landtags und der Landtagspräsident Kerrl tNationalsozialist) wurde am 20. September vom Reichspräsidenten in Audienz empfangen. Der ebenfalls anwesende Reichskanzler verlangte wiederum den Widerruf des erwähnten Beschlusses. Auf der Sitzung des Landtages am 21. September nun gab der nationalsozialistische Abgeordnete Winkler die Erklärung ab, dah seine Partei den Verfügungen des Staatskommissars Folge leiste. Damit ist der Streit zwischen dem preußischen Landtag und der Regierung Papen liquidiert. Gandhi fastet Da Gandhi die Absicht der englischen Regie-rung, ihn freizulassen unter der Bedingung, dah er den gewählten Aufenthaltsort unter Ehrenwort nicht verlassen werde, zurückgewiesen und erklärt hatte, man werde ihn nur durch gewaltsames Entfernen an dem Hungerstreik im Kerker hindern, begann er am vergangenen Dienstag mtt der Nahrungsverweigerung. Er trinkt bloh Wasser. In ganz Indien herrscht ungeheure Aufregung. Der Grund des demonstrativen Selbstmords ist der Umstand, dah England den 49 Millionen Paria» — „unberühr- Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 7« bare", vollkommen rechtlose Hindus — eine eigene Parlamentsvertretung einräumen will. Der große Mahatma tritt also hier als der fanatische Kasten-Vertreter auf, der seinen vollkommen unterdrückten Landsleuten keine Rechte zubilligen will. Es ist un-glaublich, daß Gandhi sein Verhalten trotzdem einen Kampf für die Gerechtigkeit nennt, wie ihn Christus und Mohamed gekämpft haben. Die Recht-losigkeit der „Unberührbaren" ist so groß, daß sie stehen bleiben müssen, wenn sie von weitem einen Kastenhindu sehen. Ein Kastenhindu würde eher sterben, als einen Unberührbaren, der niedriger ge-achtet wird als ein räudiger Hund, zu berühren. Aus Stadt und Land Vorlage der Steueranmeldungen für die Gebaudesteuer. Für jedes Gebäude, daß der Gebäudesteuer (zgradarina) unterliegt, ist in der Zeit vom l. bis 31. Oktober 1932 die Steueranmeldung vorzulegen, und zwar persönlich oder per Post bei jenem Gemeindeamt oder Steueramt, auf deren Territorium sich das Gebäude befindet. Wer die Steueranmeldung nicht im oben bezeichneten Termin einreicht, zahlt als Strafe 3 /,. der bemessenen Grundsteuer, falls er die Steueranmeldung auch auf schriftliche Aufforderung in weiteren 8 Tagen nicht vorlegt, 10°/„ der Grundsteuer. Notarsernennungen. S. M der König hat auf Antrag des Justizministers einen Ukas über die Ernennung und Bestellung der Notare unterschrieben. In der Draubanatschaft wurden u. a. ernannt: in Maribor: Ivan Asic, Dr. Anton Bartol und Dr. Ivo (sorli: in Eelje: Franz Burger und Dr. Ivan Stvjan: in Ptuj: Anton Carli und Lavoslav Snmil; inKonjice: Rado Jereb; in Slvv. Bistrica: Ivan Kolenc; in Laöko: Dr. Franz Prislan; in Krsko: Hu-bert Zavrönik; in Ljutomer: Dr.Dusan Sencar (bisher in Prevalje); in Kocevje: Anton Looöin (bisher provisorisch in Marenberg)! in Gornja Radgona: Hinko Pozun; in So. Lenart: Franz Stupica; in Ormoz: Dr. Ivan.Ioanöek; in Brezice: Rudolf Kramer ; in (-marje pri Jel»ah: Ferdo Krizan, in Radece: Dr. Peter Jaeb; in Soötanj: Anton Kraigljer; in Kozje: Dr. Mile Jenkv; inSlovenjgradec: Dr. Josef Kunc; in Vransko: Jurv Deticek: in Gornji grad: Franz Koöenina; in Sevnica: Josef Äimpolsek; in Prevalje: Gregor Saklj; in Ro« gatec: Viktor Skrabar. Amerikanische Inquisition. Der slowe-nische Bergarbeiter Martin Virant, der sich der Untersuchungsbehörde in Pekin, Illinois, als Zeuge in einer Mordsache gemeldet hatte, wurde vom Gehilfen des dortigen Scheriffs C. O. Skiner zum Angeklagten gemacht und im Gefängnis so „peinlich befragt", daß er an den Martern starb. Den Ge-töteten ließ der henkerische Beamte in der Gefäng-niszelle aushängen, damit so ein Selbstmord vorge-täuscht werde. <-kiner wurde verhaftet. Ein „Fachmann". In Ljubljanaer „Jutro" veröffentlicht jemand, der von dem hauptstädtischen Blatt „Fachmann in nationalen Schutzfragen" ge-nannt wird, einen gekränkten Artikel an unsere Adresse, weil wir vor kurzem aus die Artikel des Herrn Lajovic gegen die deutsche Sprache reagiert haben. Wie wenig der Mann zu seinem Erguß berechtigt und wie sehr er „Fachmann" in nationalen Fragen ist. geht schon aus seinem heiteren Irrtum hervor, als hätten wir in unserem Artikel die Zahl der deutschen Minderheit im Draubanat der Hälfte der Slowenen gleichgesetzt. Als ob es sich nicht von selbst — auch für einen Nichtfachmann! verstanden hätte, daß die Zahl der deutschen Minderheit in Jugoslawien, also im ganzen Staate gemeint ist? Der Artikelschreiber schreibt, aus „Vorsicht" hätten wir nicht gesagt, wie wir diese Zahl ausgerechnet haben. Uns war die „Vorsicht" gar nicht vonnöten, denn wir schrieben, und zwar an mehreren Stellen, immer nur von der deutschen Minderheit in Jugoslawien, wohl aber hätte er die Vorficht wallen lassen müssen, unseren Ar-tikel vorerst genau zu lesen, eheoor er sich an eine Polemik macht, die die in unserem Artikel ange-führten Argumente gar nicht bersührt, demnach also gänzlich unsachlich ist. Ferner scheint dieser „Fachmann" der Meinung zu sein, daß wir in Slowenien eine ganze Reihe von Volks-schulen und Privatschulen erhalten hätten, denn er schreibt, daß man schweigend geduldet habe, daß Klassen eröffnet wurden, für die keine gesetz-lichen Bedingungen vorhanden sind. Aber schließlich habe alles seine Grenzen. Unsere Weitherzigkeit setzt wenigstens guten Willen auf der anderen Seite voraus". Auch hier ist die Entrüstung des „Fach-mann»" eine irrtümliche. Denn bekanntlich ist bloß eine einzige Klasse eröffnet worden. Und schwel-gend geschah die» auch nicht, darüber könnte er sich aus Celje informieren lassen. Alfo wozu eigent-lich der lange Artikel, in dem angeberisch ange-hauchte Drohungen die Argumente ersetzen müssen? Ein neues Drama „Die Grafen von Cilli" hat der Regisseur des Nationaltheaters in Ljubljana Bratko Kreft geschrieben, das dieser Tage in Ljubljana die Uraufführung erlebte. Mit der Fabel, als seien die Grafen von Cilli slowenische Geschichtspersonen gewesen, räumt der Autor voll-kommen auf. Bekanntlich bauten auf dieser geschicht-lich vollkommenen unhaltbaren Grundlage auch Otto Zupancic und Dr. Novacan ihre Eillier Dramen auf. Vergleiche« Sie „Diana" Zahnpasta mit irgend welcher anderen und Sie »verde» diese ständig gebrauchen. PreiS: Nonnallube Din . Doppeltube Din 8.— Die Ziehungsliste der Lotterieveranstoltung des St. Vinzenz Vereines in Beograd. Haupttreffer: 2 X Din 300000.— Din 000.000.— Nr. 184.276 2 X n 50.000. - 100.000.— „ 89.832 2 X » 20.000.— „ 40.000.— 219.736 10 X .. 10.000.— .. 100.000.— „ 62.958 84.661. 85.898, 87.043, 190.716. 20 X Din 5.000. — Din 100.000. - Nr. 5.448 25.760,112.014,173.433,180.910,192.397, 204.343, 208.996, 213.483, 229.317. 120 X Din 500.— Din 60.000. - Nr. 9192,19.004, 21.942, 23.582, 24.991, 45.377, 45.690, 56.002, 60.845, 61.479, 70.917, 78.570, 79.807, 80.137, 81.000, 82.874, 83.126, 83.730, 86.685, 90.595, 91.671,95.415,106.970,109.694,111.837,115.897, 117.411, 119.913, 121.824, 123.812, 124.484, 129.169, 132.782, 138.616, 142.130, 149.675, 153.959, 156.897, 161.228, 161.783, 164.787, 180.856, 181.061, 192.247, 197.207, 210.967, 211.409, 214.147, 222.093. 222.592, 225.441, 228.995, 231.622, 237.553, 241.618, 242.805, 244.575, 244.753, 214.823, 247.148. — Beograd, den 20. September 1932. Mar Slevogt t. Der berühmte deutsche Maler und Graphiker Prof. Maz Slevogt. ein Niederbayer, ist auf seinem Landgut Neukastel am 21. September im Alter von 64 Jahren einem schweren Herzleiden erlegen. ivei RerveareizbarleN, Kopsschmer,en. Schlaf-tofigkeit, Mattigkeit, Siudergeschlagenbeil. Angstgefühlen hat man in dem natürlichen „Franz-Zoies-»Bitterwasser ein Hausmittel in der Hand, um die meisten Aufregungen, von welchem Teil de« BerdauungSwegeS sie auch immer au»-gehen mögen, aliogleich zu bannen. Äerztliche Berühmtdeiten erkennen an, dab das IZran; Zosef-Waffer auch bei Menschen voraerückten Alter» zuverlässig wirkt. Da» Zranj-Zoses-Buier-ivaner >st in Apotheken, Drogerien und Sperre'Handlungen erhältlich. Eelje Gründung von Wassergenossenschaften für die Sannregullerung. Wenn irgendeine Sache gar nicht zur Erfüllung reifen will, dann kann man sie treffend mit einem Worte kennzeichne«: Sannregulierung. Am 21. September fand im Sitzungssaal des Stadtmagistrats wieder eine Kon-ferenz der Vertreter der interessierten Gemeinden und der beteiligten Aemter, diesmal bezüglich der Gründung vonWassergenvssenschasten für die Regulierung der Sann und ihrer Beiwässer Kt An der Konferenz nahmen u. a. teil: als Ver-er der Banalverwaltung, die die Konferenz ein-berufen hatte, der Banalsekretär Narte Velikonja und Banalinspektor Jng. Karl Sturm,, der zweite Bezirkshauptmann Herr Klobcic, Jng. ötefan! als hydrotechnischer Erpcrte der Bezirkshauptmannschaft. Bürgermeister Dr. Gorican, Finanzreserent GR Dr. Vrecko, Stadtingenieur PristovSek, der Umgebung?» bürgermeister Kukovec mit zwei Gemeinderäten, Vertreter der Gemeinden Teharje, ökofja vas, Pe-trovce, Zal«, Grize, Sv. Pavel pri Preboldu, Gomilsko, Braslovce und Polzela. Auf der Konferenz entspann sich eine lebhafte Debatte, in welcher die Gemeindevertreter ihre Meinung über die Gründung von Wassergenossenschaften für die Sann-regulierung vorbrachten, die noch immer nicht über Enquetten und Kommiffionen hinausgediehen sei, obgleich diese Angelegenheit von Jahr zu Jahr dringender wird, ist sie doch für Celje und die fanze Gegend eine Lebensfrage. Es wurden nach-olgende Beschlüsse angenommen : Für die Sann von Mozirje bis Celje soll konsequent und dauernd da» Gesetz über die Regulierung au» dem Jahre 1876 bzw. 1891 durchgeführt werden. Bor allem sei die schon durchgeführte Regulierung zu erhalten Mit »Haarglanz«: vollkommene Haarpflege! Sctm arzkopi-Haarglanz ist das hygienisch notwendige Stärkung*- und Verjün- gungsbad nach der Kopfwäsche. Cr neutralisiert die bei jeder Kopfwäsche ins Haar eindringenden Alkalien. Cr zieht das gequollene Haar wieder zusammen — er adstrin giert es — und lässt es schneller trocknen. Dadurch gewinnt das Haar seine natürliche, jugendliche Straffheit wieder. Es beweist seine neugewonnene Festigkeit und gänzliche Reinheit durch den strah-lenden Glanz. »Haarglanz« liegt ledern Beutel Schwarzkopf bei. Dazu die praktische SchaumbrUle. die die Kopfwäsche mit offenen Augen ermöglicht! W und die Regulierung vom Christinenhof in Medlog bis zur Kapuzinerbrücke in Celje fortzusetzen. Für die Sann von der Kapuzinerbrücke in Celje fottju-setzen. Für die Sann von der Kapuzinerbrücke weiter soll ein besondere» Gesetz ausgegeben werden, in dem genügende Mittel von Seite des Staate» und der Banschaft gesichert werden sollen. Gleich-»eitig soll die Gründung von Wassergenossenschaften für die einzelnen Zuflüsse der Sann, sowie die Wassergenossenschaft im Gebiet der Stadt Celje und der Umgebung für die Regulierung der Sann und ihrer Beiwässer in die Wege geleitet werden. Für die Regulierung der Hudinja ist die Gründung der Wassergenossenschaft schon in Verhandlung, für die Regulierung der Bolska in Grajska vas besteht be-reit» eine Wassergenossenschaft,, die sich auf die Inte-resienten in Gomilsko und Ä. Pavel pri Pre-boldu zu erweitern beabsichtigt. Für die Gründung von Vorbereitungsausschüssen für die einzelnen Wassergenossenschaften übernehmen die Verpflichtung die Vertreter der Gemeinden. Zu diesem Zweck werden ihnen Statutenmuster übergeben, und zwar für Celje und Umgebung den Bürgermeistern Dr. Gorican und Kukovec, für Gomilsko den Bürger-meistern Hoceoar und Kai. Die Entwürfe der Sannregulierung im Cillier Eck und der Zuflüsse im Bereich der Stadtgemeinde, die bereits fertig-gestellt sind, mögen ehest möglich zur kompetenten Genehmigung vorgelegt werden, damtt die Aktion für ihre Realisierung bzw. Finanzierung beginnen könne. Die kgl. Banalverwaltung wird gebeten, der Frage der Sannregulierung alle Aufmerksamkeit zu-zuwenden, weil die Gefahr grofz ist und der Schaden von Jahr zu Jahr grötzer: die Interessenten beo-dachten, dah in anderen Gebieten diesen Fragen große Beachtung gewidmet werde. Evangelische Gemeinde. Der Gottesdienst am Sonntag, dem 25. September, findet abend« um 6 Uhr in der Christuskirche statt. Danksagung. Die Stadworstehung spricht dem Kaufmann Herrn Hans Hönigmann für eine Spende von 200 Din und Herrn Schmiede-meister Anton Gregl für eine Spende von 160 Din, welche die Genannten an Stelle eines Kranze» für den verstorbenen Herrn Hotelier FriH Skoberne dem Armenfond der Stadt überwiesen haben, den wärmsten Dank au». Heimische Akrobaten. Samstag, den 17. September, und an den folgenden Tagen zeigten die von uns mtt Recht enlpfvhlenen heimischen Akrobaten Adolf Krajnc, Vinko Bucar und Frl. Kristina Mlinaric ihre Künste auf dem Seile. Die Vorführungen haben alle Erwartungen weit über-kosten. Es ist geradezu unglaublich, wie diese ungen Menschen, die bisher ganz anderen Be-chäftigungen nachgegangen find, in kurzer Zeit ein o hohes Können erreicht haben. Begebung. Mut und eiserner Fleih müssen zusammenwirken, um ein solches Ergebnis zu erzielen. Die Vorführungen dauerten jedesmal ungefähr zwei Stunden und zeigten ein verblüffendes Kunststück nach dem ande-ren. Krajnc sah aus einem Stuhl an einem Tifch und asj und trank, als ob er sich in einem gemüt-lichen Wirtshause befände. Dann spielte er den Be-trunkenen und glitt jeven Augenblick vom Seile, um es im letzten Augenblicke Noch mit einer Hand zu erwischen. Er fuhr mit dem Fahrrade auf dem Seile hin und her. Da» tollkühnste Kunststück aber leistete er sich, indem er sich ohne Gleichgewicht!-stange bis in die Mitte des Seile» hinauswagte. Bucar wieder ging als Gespenst mit verbundenen Augen über den Abgrund. Dann stand er wieder in Dämmen eingehüllt auf dem Seile. Auch er lieg sich vom Seile fallen und hielt sich im letzten Mo-ment auf. Ebenso unerschrocken und sicher benahm sich Frl. Mlinaric auf der halsbrecherischen Höhe. Man hatte den Eindruck, daß sich die jungen Veuie auf dem Seile wohler fühlen al» auf dem festen Boden. Da» Vorbild dieser mutigen Kompanie ist Nummer 76 Deutsch« Zeitung Seite 6 der weltbekannte Seilkünstler Strohschneider. Man kann sagen, dah unsere Landsleute ihr Vorbild, soweit der Zu'chauer es beurteilen kann, erreicht haben, denn sie machen alles, ja noch mehr — z. B. das Gehen ohne Stange -- ais Stroh-Ichneider. Die nach Tausenden zählenden Zuschauer waren entzückt, manchmal -erschrocken, dann wieder hörte man schallendes Gelächter über die Dumm-heiten, die die jungen Akrobaten in den gefähr-lichsten Augenblicken machten. Kein Zweifel, dah diese jungen Menschen unserer Heimat in ihrer Art Ehre machen und allseitige Förderung verdienen! Bom Baden. Die Badegäste der städtischen Bäder hatten in den Mittagsstunden am Mittwoch, dem 21. d. M., Gelegenheit, ein trauliches Stil-leben zu bewundern. Obwohl strenge Verbote be« stehen,' denen zufolge z. B. das Ausziehen am linken Abschnitt der beiden^ städtischen Bäder nicht lacs das harmlose WM Radfahren in der Allee verpönt Ufer im gestatt Adjchnillcn, das stattet ist, weiters das Wäschewaschen in diesen Ballspielen der Badenden, ebenso wie das ist, »arteten frisch und fröhlich zwei Fäkalienfuhr-werke vor dem Damenbad über die Schotterbank in die Sann, zum gröhten Gaudium der Jugend, welche diese wunderschönen Wagen, sowie die „Pump-arbeit" mit größtem Interesse beobachtete. Nachdem die Reinigung der Wagen vollzogen war, ging es unter „H2H" und „Hott" wieder über die Schotter-dank in die Allee zurück (in der das Radfahren verboten ist?), wo sich dann allerdings ein Schutz-mann, welcher auf das Hilferufen der in Na-sen mit Recht beleidigten Badegäste herbeigeeilt kam. die Ramen der Wagenlenker notierte. Die hei-mischen Cillier sind schlichlich an Verschiedenes ge-wöhnt, aber man möge doch einwenig Rücksicht auf die noch hier weilenden fremden Gäste nehmen, die zufolge des wunderschönen Herbstwetters noch immer Sannbäder nehmen, und derlei Unzukömmlichkeiten, die gewih nicht zur Hebung des Fremdenverkehrs beitragen — im übrigen wurde dieses liebliche Bild mtt dem Damenbad im Hinlergrund photographiert, hoffentlich nicht zwecks Veröffentlichung in einer Zeitung — radikal abstellen. Hiebei möoe nicht unerwähnt bleiben, dah es gewih nicht sehr hygienisch ist, wenn der meist ziemlich zweifelhafte Inhalt von Strohsäcken auf der Schotterbank vor den städtischen Bädern zwecks Auslüstens ausge-breitet wird. Es gibt doch gewih auch andere Orte und nicht gerade die städtischen Bäder für dieses an und für sich löbliche Tun. Mitzlungener Kasseneinbruch. In der Nacht von Sonntag auf Montag drang ein Ein-brecher in da» Kanzleizimmer des Bäckermeister» und Unternehmers Herrn Josef Kirbisch auf der Ljubljanska cesta ein, indem er durch die Oberlichte in den Verkaufsraum kroch und von dort in die anschließende Kanzlei. Hier machte er sich an die eiserne Wertheimkassa heran, aber mit untauglichen Mitteln. Er öffnete nämlich das Türchen des höl-zernen Untergestells und versucht« den Boden der men Ka t gelang. mit ihrer Arbeit begannen, öffnete er da« Fenster IMlr.. — eisernen Kassa durchzuschneiden, was ihm natürlich nicht gelang. Als er die ^ Bäcker rumoren hörte, die d«r Kanzlei, sprang in die Theatergasse hinaus und verschwand in der Nacht. Es gelang bereits am Dienstag, den Einbrecher auszuforschen, und zwar in der Person de» früheren 18-jährigen jBäckerlehr-ling» Fran T. Das saubere Früchtchen wurde dem Krei»gerichte eingeliefert. Unglücksfälle. In Nova cerkev bei Vojnik fiel am 11. September die 45-jährige Besitzersfrau Anna Majcen so unglücklich auf das Gesicht, dah ihr d« Unterkiefer aus dem Gelenk sprang. — Den 46 jährigen Arbeiter Blasius Romih aus So. Jurij ob j. z fuhr ein Radfahreram II.September nieder, so dah er an Brust und Bauch Verletzungen erlitt. — In Sv. Loorenr pvd Pro^nom frei die 75 jährige Taglöhnerin Maria Vrecko bei der Arbeit auf dem Acker über einen Stein und brach sich den sinken Arm unter dem Ellenbogen. - Am l2.Sep-t«mber fiel der Telegraphenmeister Blasius Jagodic aus Eelje von einer 6 Meter hohen Telegraphen-stanze herab, wobei er ein« Gehirnerschütterung und eine Kopfwund« erlitt. — Der 22 jährige Schlossergehilse Anton Bozic aus Sevnica brach sich bei einem Sturz den linken Arm im Ellenbogen. — Die 45 jährige Rosa Hohnjec aus Zahenberg bei Rogatec fiel am 13. I. M. von einem Wagen und brach sich das linke Bein. — Am Samstag stürzte vor dem Postgebäude der 43 jährige Handelsreiftnde Ivan Kernc aus Ljubljana plötzlich zusammen; Blut kam ihm au» Mund und Nase; er wurde vom Rettungsauto in da» Allg. Krankenhaus über-führt. — Am Freitag abend passierte da» gleiche Von Menschen haben 7 Zahnstein ,.6.. ...aber bedroht ist jeder! Nur wenige wissen« oft ist der Zahnstein die Ursoche des Lockerwerdens und schließlichen Verlustes der Zähne- Schutz gegen diese Gefahr bildet regelmäßiges Zähneputzen mit Sarg's Kalodont. In diesem Land enthält nur Sarg's Kalodont als einzige Zahncreme Sulforizin-oleat nach Or. Bräunlich, und darauf beruht seine einzig-ortige Wirkung; es entfernt den Zahnstein allmählich und erhält so die Zähne fest und gesund I y^lO D OAIT aus der Kralja Petra cesta dem 29 jährigen Diener Mario Tansek au» ömarje; den Bewuhttosen überführte da» Rettungsauto in das Allg. Krankenhaus.— Der 32-jährige Arbeiter Ivan Kuhar au» Breg bei Celje brach sich bei einem Sturz das linke Schlüssel-dein. — Beim Bau der Gastwirtebrauerei in Lasko wurde der 31-jährige Arbeiter Ivan Veber aus Zikvoica bei Marijagrad« verschüttet; hiebei erlitt er eine schwer« Verwundung am Kopf und einen Bruch de» rechten Beines. — Die 75-jährige Be-sitzerin Helene Renier aus Podcetrtek renkte sich am 17. September bei einem Sturze den linken Arm in der Schuster au». — Der 11-jährige Keuschlerssohn Florian öket aus St. Florijan bei Rogatec brach sich bei einem Sturz vom Heuwagen das link« Bein im Kniegelenk. — In So. Rok ob Sotli erlitt am 17. September der 35-jährige Arbeiter Mcu Fischer durch einen Grubenwagen Quetschungen an der Brust. — In ömartno ob Paki ersaht« eine Maschine den linken Arm des 32-jährigen Ar-beiters Franz Koren und zerfleischte ihn. — Am 18. L M. fiel in der Gosposka ulkn der 53-jährige jährige Knecht Rochus Pelko aus 8marje pri Jelsah bewuhlos zusammen; er wurde mit dem Rettungs-auto in das Allg. Krankenhaus überführt. — Der 76-jährige Auszügler Josef Gorisek aus ömiklavz bei ökoffa vas brach sich bei einem Sturze das rechte Bein im Knie. — In Vrba bei Dobrna erlitt der 18-jährige Besitzerssohn Method Jevnisel durch einen Sturz vom Apfelbaum einen Bruch des linken Arm». — Der 40-jährige Arbeiter Peter Udovic aus Nova vas bei Eelje fiel am 20. Sep-tember vom Fahrrad wobei er sich empfindliche Verletzungen im Gesicht zuzog. — Dem 12-jähri-gen Arbetterssohn Alois Germ in Sv. Hudinja am Dienstag beim Holzhacken die Axt ab und flo hackte ihm den rechten Zeigefinger weg. — Dem 42 jährigen Holzknecht Janez Kaker aus So. Primoz »ei Ljubno fiel am Mittwoch abends ein Klotz auf bei Ljubno das rechte Bein, das gebrochen wurde. — Der ^jährige Taglöhner Mathias Tajnöek fiel am 18. September von einem Apfelbaum und brach sich den rechten Oberarm. — Alle Verunglückten suchten Hilf« im Allg. Krankenhaus in Celje. Todesfälle. Zm Allg. Krankenhaus starb am Dienstag die Gemeindearme Theresia Krajnc aus Celje im hohen Wer von 87 Jahren. — Am Mittwoch starb ebendort das zweijährige Besitzers-töchterchen Maria Dolar aus Plesivec, Gemeinde ökale bei Velenje. — Im Allg. Krankenhaus ist die 75-jährige Gemrindearm« aus Tepanj« Maria Fijaoz gestorben. — Ebendort starb die 31 Tischlerge» gegen Isknstein hilfensgattin Theresia Ogrizek aus Sv. Ema bei ömarie. — In Zavodna starb die 66>jährige Pri-vate Antonia Tosant. Maribor Der Verwaltungsrat der neuen „Mar-burger städtischen Unternehmungen- hielt am Dienstag eine Sitzung ab, auf der sich nach-folgender Ausschuh konstituierte: Obmann Bürger-meister Dr. Lipold. Stellvertreter GR Franz P e r i c, Ausschuhmitglieder GR Ing. I e l e n c und GR S a b o t y; Obmann des Aufsichtsrats GR Dr. Rapotec, Stellvertreter GR Grcar. Einen Vertreter des deutschen Teils der Bevölkerung in diesen Verwaltungsrat der städtischen Unternehmungen zu berufen, hielt man, wenigstens soviel aus der obigen Nachricht ersichtlich ist, nicht für notwendig, obgleich gerade die Deutschen die gröhten Gemeinde-steiierträger sind und obzwar gerade die Wirtschaft-lichkeit die Heranziehung von Deutschen dringend empfehlen mochte. Der vorbereitende Ausschuh der ver-klungenen Festwoche von Maribor hielt am Dienstag im Sitzungssaal des Gemeindeamtes seine Schluhsitzung ab. aus welcher die Bilanz genehmigt wurde. Bei dieser Gelegenheit kam auch die Frag« der Finanzierung der grohen Festlichkett zur Ver-Handlung, verbunden mit einer Ausstellung, die an-lählich der 7t)jährigen Wiederkehr des ersten slo-wenischen Konzerte» in Maribor in der Zeit vom 5. bis 7. November stattfinden wird. Die Mieten in den neuerbauten Ge-meindehäusern werden über Intervention de» nrugegründeten Mieterfchutzvereine» nicht erhöht. Der Bürgermeister hat den diesbezüglichen Beschluh de» Verwaltungsausschusse» für ungültig erklärL Aus diesem Grunde wird auch keine auherordent-liche Gemeinderatssitzung einberufen, wie die» vor-erst vorgesehen war. Einen Freund irrtümlicherweise mit der Art erschlagen. Am vergangenen Sonntag ■«gen Abend kam es in Razvanje wegen eines Zauernmädchens zum Streite, in dessen Verlauf ein gewiher Jakob Klemencic von seinem besten Freunde Josef Hostnik mit einer Alt erschlagen wurde. Ueber diejen blutigen Vorfall erfahren wir folgendes: In einer Buschenschenke in Razvanje (Rohwein) bei Maribor zechten eine Anzahl von Bauernburschen. Gegen Abend kamen einige Ar-bester der hiesigen Staatsbahnwerkstätte vom Ba-chern herabgestiegen und wollten sich in diesem Buschenschank etwas laben. Sie nahmen an einem Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 76 zweiten Tische Platz. Der Wein ist billig und gut, daher waren sie auch bald recht guter Laune. Am anderen Ende des Tisches sah ein Bauernmädchen, dem das Schicksal bereits ein uneheliches Kind bescheert hatte. Sie war in den Buschen jchan! gekommen, da der Eigentümer desselben, ein ge-wisser Robnik, Vormund ihres Kindes und darüber hinaus auch ihr Geliebter ist. Einer der Eisenbahn-arbeiter umarmte nun in seliger Weinlaune diese Unschuld vom Lande, was natürlich sofort den Wirt Nobnik auf die Beine brachte. Als dieser sich in Kampfhahnstellung vor dem Eisenbahnarbeiter aufgepflanzt hatte, stieg diesem natürlich auch die Galle auf und der offenbar kampfgeübtere Arbeiter hatte alsbald Robnik zu Boden gewogen. Kaum hatte sich Robnik vom Boden erhoben, als ihn der Arbeiter neuerlich durch einen geschickten Griff Mutter Erde zu küssen zwang. Dies wollten die Bauernburschen nicht mehr leiden und traten sür Robnik ein. Die Kollegen des Arbeiters traten na-türlich auf Seite ihres Genossen und im Nu war die schönste Rauferei im Gange. Der Eisenbahner-söhn Josef Klemencic sprang davon, um seinen Vater herbeizuholen, damit dieser die Kampshähne auseinander bringe. Da Raufereien in der Regel mit größerem Aufwand an Stimmitteln ausgetragen werden, war auch diese ziemlich weit zu hören, um-somehr als sich mitlerweile die Rocht herabzusenken begann. Der t6-jährige Winzer Josef Hostnik hatte mit seinem Bekannten Franz Kooacic, der ebenfalls seines Zeichens Winzer ist, den Spektakel auch gehört und beide wollten einmal nachsehen, was da eigentlich los sei. Als sie in der Dunkelheit den Hof der Buschenschenke betraten, da erhalt gänzlich unvermutet Franz Kooacic einen furchtbaren Hieb über den Kopf. so dah er lautlos zusammenbrach. Der Hieb, der mittels eines Prügels gesührt wor-den war, war so heftig, dah Kooacic bewußtlos liegen blieb. Hostnik, im Bewußtsein. hier seines Lebens nicht sicher zu sein, drückte sich zur Seite, suchte irgendeine Waffe und fand eine Art. Mit dieser bewaffnet ging er in der vollständigen Fin-sternis gegen den Hof vor. Plötzlich tauchte vor ihm eine Gestalt auf. Bei dein Gedanken, was einige Augenblicke früher seinem Bekannten passiert war. wollte er nicht erst zuwarten, bis auch ihm dasselbe Schicksal widerfahren werde. Die beste Verteidigung ist der Angriff, wird er wohl gedacht haben, denn er holte sofort mit seiner Art mächtig aus und lieh sie in der Richtung des Kopses seines vermeintlichen Gegners niedersausen. Der Hieb traf den Hals des Unbekannten mit solcher Wucht, dah ein Gutteil des Halses durchtrennt wurde. Die Gestalt sank in sich zusammen und blieb im Blute liegen. Als man nach einiger Zeit das Schlachtfeld abräumte, da sah man nun. dah Hostnil in der Dunkelheit seinen besten Freund, den vom Sohn herbeigeholten Jakob Klemencic, irrtümlicher-weise mit der Art niedergeschlagen hatte. Die Rettungsabteilung. die bald darauf erschien, über-führte den Schwerverletzten ins Allg. Krankenhaus nach Maribor. Der Sohn hatte ungewollt seinem Vater einen schlechten Dienst erwiesen, als er ihn holen ging, damit er die streitenden Parteien trennen helfe. Klemencic verschied bald nach seiner Einliefe-rung ins Spital. Der Winzer Josef Hostnik. welcher Vater mehrerer Kinder ist, wurde von der Gendar-merie verhaftet. Bei dem vorgenommenen Verhör war es ihm unfahlich, dah er in der Dunkelheit seinen besten Freund mit der Art getroffen habe. Die Leiche des erschlagenen Jakob Klemencic wurde Dienstag nach Razoanje überführt. Einige Vereine, eine Sängerrunde und die Geistlichkeit erwartete dort am Wege bei der Kapelle den Leichenwagen. Die gesamte Bevölkerung des Dorfes war erschienen, um dem auf so tragische Art aus dem Leben Ge-schieden«! die letzte Ehre zu erweisen. Nach der feierlichen Einsegnung, die am Rande der Ortschaft vorgenommen wurde, wurde die Leiche sodann am dortigen Ortsfriedhofe Mutter Erde übergeben. Am selben Tage muhte jedoch, als zweites Opfer dieser Rauferei, auch der mit einem Prügel zu Boden geschlagene Franz Kooacic ins Krankenhaus nach Ataridor überführt werden, da sich sein Befinden sehr verschlechtert hatte. Hoffentlich kommt er mit dem Leben davon, damit nicht zwei Opfer zu beklagen sein werden. Das dritte Opfer des grohen Rauferei in Razoanje. Nachdem das erste Opfer, der Ei-senbahner Klemencic, bereits beerdigt ist und am selben Tage als zweites Opfer ein gewisser Kooacic ins Krankenhaus überführt worden war, muhte nun tags darauf (Mittwoch) der 34-jährige Eisen dreh« der Staatsbahn Josef Kranjc ins Kranken Haus eingeliefert werden. In dem Durcheinandn, in das «, um seinen Freund zu schützen, eingegriffen hatte, erhielt er mehr«c Hiebverletzungen, die an-scheinend auch von einer Art herrühren. Also scheint )iese Rauferei im Zeichen der Art gestanden zu sein. Dies ist eine selbst in unseren Gegenden un-gewöhnliche Waffe. In der Regel begnügt man sich bei uns mit Zaunlatten, in schlimmeren Fällen blitzen wohl auch gerne die Mesf«. Der Totschläger Hostnik ist mitlerweile bereits dem Kreisgerichte in Maribor eingeliefert worden. Der Pöstbotenränber vor den Richtern. Wir haben bereits seinerzeit über den Raubüberfall auf den Postboten von «t. Lenard berichtet. Dieser Tage stand, nun der Kaufmann Ivan Ivanusa aus Topola bei ^marje vor den Richtern, um sich für diese mit beispielloser Brechheit durchgeführte Tat zu verant- Strafe war aber notwendig, damit Elemente, die sich allenfalls bereit» mit dem Gedanken der Nach-ahmung solcher RaubAbersälle befreundet haben, sehen, daß es kein Späh ist, in uns«en Gegenden Wild Wesi zu spielen. I Die Anklageschrift erzählt darüber folgendes: I. begab sichd« erst 19-jährige Briesträ-g«ssohn Franz Ornig per Fahrrad von St. Lenard worten. am 1. Juli d. weiter verfolge, gab er aus ihn zwei? ab, d«en einer durch dessen Ach>elhöl nach St. Barbara. In dem Rucksack, den n mit sich führte, hatte er auch den Postsack, in dem sich ein Beutel mit 20.00t) Din befand. Als er nun zu dem bekannt stellen Berg im Walde vor dem Orte St. Barbara kam, muhte er vom Rade absteigen und zu Fuh die steile Strahe hinaufwandern. Als er oben angelangt war, bestieg « wieder sein Rad um die Fahrt fortzusetzen. Im selben Moment hörte er zwei Schüsse. In der Meinung, dah jemand Krähen schieße, wollte er die Fahrt fortsetzen, als er sich plötzlich von rückwärts kräftig ergriffen fühlte. Er fühlte einen heftigen Stoh, der ihn samt seinem Fahrrade über die steile Strahenböschung hinabkol-lern lieh. Im Fallen war im auch d« Rucksack etwas von Schultern geglitten. Plötzlich sah er vor einen unbekannten Mann, d« sich durch eine Maske unkenntlich gemacht hatte, der ihm gewaltsam den Rucksack entriß und damit in den Wald binein-lief. Ornig lieh sein Fahrrad im Stiche und eilte dem Unbekannten nach. Dieser drehte sich nach.ihm um, und als er sah, dah der junge Mann ihn oei Revoloerschüjse elhöhle ging. Mit-lerweile hatte der Verbrecher während des Laufens den Ruckiack geöffnet und den ganzen Inhalt h«-ausgeworfen. Ornig lieh trotzdem nicht lock« und verfolgte den Verbrecher unt« lauten HUferufen weiter. Noch einmal richtete dies« die Waffe gegen den jungen Mann, d« eben infolge der Schuhwaffe nicht recht an ihn heran konnte, dann »«schwand der Bandit im Walde. Ornig sah im weggeworfenen Rucksack nach, der Geldbeutel fehlle darin. Nun war es klar, dah er es nur darauf abgesehen haben konnte. Also mußte er auch wissen, daß « gerade an diesem Tage Geld bei sich tmg. Darauf hatte sich die Gendarmerie bei d« Verfolgung des Wege-lagers gestützt. Bald hatte sie ihn in Zagreb ausgeforscht und verhaftet. Ioanuöa gestand die Tat sofort ein. Vor dem Unt«fuchungsricht« gab « schließlich zu, sich bereits seit sechs Wochen mit dem Gedanken etragen bzw. die Tat vorbereitet zu haben. Er . tte mit Recht vermutet, dah Ornig am 1. Juli eine größere Summe bei sich führen werde. Orts-kenntnisse hatte er vor kürzner Zeit dort zu sammeln Gelegenheit gehabt, da er in einem dortigen Dorfe ein Kaufmannsaeschäst betrieben hatte. Er begab sich daher am 30. Juni zu sein« Schwester und borgte sich den Betrag von 1500 Din aus; diesen Betrag quittierte « mit dem Datum vom 1. Jiüi, um ein Alibi zu haben. Jvanusa fuhr sofort mit der Ei-senbahn nach Maribor, wo er in d« Nacht ankam. Kaum angekommen, machte er sich sogleich aus den Weg zum' Tatorte, damit « dort rechtzeitig eintreffen könne. Um sich unkennttich zu machen, hatte er sich einen Schnurbart besorgt. Als er nun Ornig die steile Strahe h«aufkommen sah, gab « zwei Schüsse aus seinem Revolver ab, um'zu sehen, ob Ornig nicht am Ende auch einen Revolver hervorziehen werde. Da nichts derartiges zu ehen war, bekam « Mut. Kaum hatte Ornig sein Rad bestiegen, sprang er ihn von rückwärts an und stieh ihn mit Leichtig-keit in den stellen Straßengraben, wo es ihm nun ein Leichtes war, dem jungen Manne den Ruckjack zu rauben. Mit d« Beute flüchtete « durch die Wälder nach Ptuj. Von dort aus brachte ihn ein Tari nach Rogaöka Slatina, von wo aus « zu Fuh nach Topola, also nachhause ging. Am 3. Juli begab « sich mit seinem Bruder Mirko zum Besuch sein« beiden Schwestern nach Zagreb, wo er an-geblich im Kartenspiel mtt einem Unbekannten 19.000 Din verspielt habe. In Zagreb hatten ihn die Gendarmen dann alsbald ausgeforscht und ver-hastet. Das Kreisgericht verurtellte ihn zu zwölf Jahren schweren Kerkers, so dah er für eine nette Reihe von Jahren den Postboten nicht mehr gefährlich werden kann. Diese eremplarische Die Marktpreise vom 21. Septemder in Maribor. ttartoflel il Wagen. dn» kg zu 1—1.50 Din; Zwiebel 2 Wagen, da» kg zn 2—» Din; Xnodlauch per kg von —Dili; Miouttöpft Wagen, per Stück 1-8 Din; Gurten das Stück von 0.50 Din; Wehen 8 Säcke, per Liter 175 Din; Koni 3 Sacke, per Liter 1.50 Din; Gersie — Säcke, per Liter —. Din; Hafer i» Säcke, per ist« 1 1.25 Din; Mai» 11 Säcke, per Liter 1.75 Di«; Hirse 5 Säcke, per Liter 1.75 Din; Heide 8 Säcke, per Äter 1.50 Din; neue Bohnen per Mer Din; Bohnen schotten per lg — Din; Hühner 55 Stück, da» Stück oon 15—25 Din; Brat- und Baclhuhner 488 Stück, da« Paar oon 20—50 Din; Tnten 10 Stück, das Stück von 15—20 Din; Gänse 5 Stück, das Stück von 35—45 Din; Kaninchen 20 Stück, da» Stück von 4—25 Din; Heu 8 Wagen. 70—100 Din; Grummet 6 Wagen, 75—100 Din; Stroh — Wagen, — di« — Din; grüner Paprila — Stück — Din; Kren, da» kg oon 0 8 Din; Karfiol, da» Stück l»-4 Din; Kohllüose, da» Stück 1—2 Din; Sellerie 1—1.50 Din; Grünzeug, em Häuf-chen 0.50 Din; Sauerkraut, da» ka 5 Din; Speisekürbi», da» Stück 0.50 Din; Paradeis, das tß 1.5V—2. Din; Peter-filie, ein Büschel 0.25 Din; Endwienjalai, da» Stück 0.50t bis 2 Din; Häuptelsalat, das Stück 0.50—1.50 Din; Radi schi salat, ein Häuschen 1 Din; Spinat, ein Häufchen I Din; Schwämme, ein Häufchen 1—2 Din; Himbeeren, ein Liter — Din; Weintrauben, ein kg von 2.5V—5 Din; Preiselbeeren, ein Liter oon 4—4.50 Din; Birnen, ein tg 4—5 Di»; Aepfel, ein tg von 2—4 Din; Pfirsiche, ein kg von 4— 4.50 Din; Milch, ein Liter 2—3 Din; Rahm, ein Liter 10 12 Din; Kochbutter, ein tg 24.— Din; Teebutter, ein tg 28 bi» 32 Din; Topfenkäse, ein Stück 3— 5 Din; ©«, das Stück —.— Din; Honig, ein kg —.--. Din; Pflaumen, ein kg —. Din; Zitronen, ein Stück —.— Din; Roggen ö Sacke, per Liter 1.50 Din; Hirse 5 Säcke, per Liter 1.75 Din; Heidengrie» — Säcke, per Wer —.— Din: Fisolen G Säcke, per Liter von 2.50 3 Din; Erbsen — Säcke, per Liter von .— Din; Truthähne 8 Stück, da» Stück von 40 bi» 50 Din; Fisch« — Stück, das lg oon — - — Din; Fasane — Stück, da» Stück von 10 bis 12 Din; Rebhühner — Stück' das Stück von 8—10 Din; Nüsse Iganji — Säcke, da« tg oon 4 — 5 Din; Rüsse < geschält — Säcke, da» kg von 16—18 Din; Schwarzbeeren, ein Liier 1.5V Din. Berschie dene« Obst 35 Wagen. Tretet zum Volksgenossen! Schwäbisch-Deutschen Kulturbund bei Slovenska Bistrica Schadenfeuer. Am Mittwoch, dem 21. d. M, etwa um 14 Uhr geriet da» Wirtschaftsgebäude des Landwirts Pioto Jurij in Brand und wurde mit-samt den Futteroorräten ein Raub der Flammen. Die Schadenssumme beziffert sich auf 70.000 Dinar und ist durch Versicherung gedeckt. Als Brandur-fache wird eine Selbstentzündung des Dungerlagers bezeichnet. Das „Rottreuz" Tonkino nimmt am Sams-tag. dem 1. Oktober, seine Spielzeit wieder aus. Das Vorführungsprogramm wird rechtzeitig bekannt gegeben werden. Ljubljana Einbruch ins Versatzamt. In d« Nacht auf den 22. September wurde in das hiesige Versatzamt eingebrochen. Die Diebe bohrten die Kasfe an und stahlen 35.000 Din. In Celje wurde am 22. Septembn um '/, 2 Uhr früh ein 24 jährig« Triestiner verhaftet, der als blinder Passagier mit einem Lastenzug aus Ljubljana nach Celje ge-kommen war. Die Polizei glaubt, dah der gefähr-lich erscheinende Typ mit dem Einbruch ins Versatz-amt in Verbindung steht. An d« Stelle, wo man den jungen Mann verhaftete, wurde später ein Paket mit Diebsw«kzeugen, Nachschlüsseln k. gefunden. Koöevje Versetzung. Herr Professor Ivan Polovü, der bereits lange vor dem Umsturz am hiesigen Gymnasium tchig war, ist an das >. Realgymna-sium nach Ljubljana v«setzt worden. Drucksachen für Honda), Industrie u. Gewarb« licfurt prompt YereiasbQchdnickfcral „Celeji" Stummer 76 Deutsche Zeitung Seite 7 35 Am alten Tor Erzählung au» der Mitte des vorigen Jahrhunderts Bon A. M. tt u r I i n Sie schüttelte sich. Der armen Urscha war neuerding» ein Nagel abgebrochen. E» war undenkbar, Wahnsinn! Langwelliger Alltag hing ja wie «Spinngewebe von den weihen Leuchtern mit den altmodischen Perlenstickereitragen, an dem Briefbeschwerer mit Goldgriff und der Blumenstickerei unter dem verstaubten Glase, an den Gräser- und Schilfsträuhen in den goldstrotzenden, zu prunkhosien Vasen: war e» denkbar, dah diese Kühe, die so friedlich aus jener Wiese weideten, stumme Zeugen eines Verbrechens gewesen waren? Wohl war all das geschehen, ehe ihre Eltern diese» Hau» erstanden hatten, lange ehe sie selbst da» Licht der Welt erblickt, aber war e» auszu-denken, dah ihre unschuldigen Kinderfühe Tag auf Tag die Stelle eine» Mord«.. ? „Alles ist morsch.murmelte die Urscha. Obschon der Oktoberwind ungewohnt scharf durch die Ritzen ins ungeheizte Zimmer blies, wischte sich die greise Dienerin den Schweih von der Stirne. E» war nicht so leicht, ohne die richtige Uebung alte Dielen zu heben. Als sie zum dritten-mal Hammer und Zange niederlegte, keuchte sie sonderbar heiser: — „Nun glaub' ich, dah alle Nägel los sind. Soll ich heben 's" Johanna Ranner wehrte trotz wachsender Neu-gierde schwach ab. War es nicht besser, in ewigem Unwissen zu schweben? Wissen kann zuzeiten eine Bürde werden, die erdrückt. ' „Wenn e« wahr wäre, bedenke, wenn.. e» wahr wäre, Urscha?!" „Aber wenn nichts da ist . ." flüsterte die Dienerin. ..so finden wir auf immer unseren Seelen-frieden." ..Es braucht ja nicht gerade unter dem Teppich zu sein .* Die Urscha schüttelte da» Haupt, dah die Knoten unter dem Kinn grotesk wackelten. Nur ein dicker Teppich, wie ihn der damalige Besitzer be-festen hatte, der. selten gehoben und geklopft wurde, mochte einen aufquellenden Leichengeruch gedämpft haben und die starke Kälte jene» Winters mochte zur langsamen Verwesung... „So tu', was du glaubst!" -luch Johanna Ranner war al» Kind oft scheu zurückgefahren, wenn sie plötzlich da» Zimmer betreten und einen so unerklärlich schlechten Geruch eingeatmet hatte, wie man ihn zuzeiten im Gemache merkte. E» war spät geworden und beide Frauen schlugen mit den Zähnen, teils vor Kälte, tetts vor Aufregung. Mit winterlicher Schärfe zischte der Sturm durch die Ritzen der alten Fensterflügel, suchte und fand auch die Zugluft, die vom Treppen-hau, her unter der Türe hereinblie». Die greise Urscha schlug da» Kreuzzeichen und schüttelte aus einem kleinen Fläschchen Weihwasser auf die Dielen, dann schob sie entschlossen da» Beil unter da» nächste Brett und hob e» ganz zurück... „Es ist nichts. Gott sei gelobt!" frohlockte Johanna Ranner, die sich zitternd vorgebeugt hatte und sich nun aufatmend zurücksinken lieh. „Nicht» al» ©cgcipäne, wohl um den Boden wärmer ,u machen." Zu ihrem Erstaunen sah sie die alte Urscha die Hände verzweifelt ringen und nahm wahr, wie sie in den Cäqcipänen wühlte, dah sie in feinen weih-lichen Wolken aufwirbetten. „O Gott und du seligste Jungfrau Maria, so hat ein Mörder mich geküht!" Ihre knorrigen Finger tauchten au» den zei' wühlten Sägespänen auf und zeigten zwei stärkere Knochen; unzweifelhaft Knochen des menschlichen Beines; Kinderknochen waren e» ... Johanna Ranner fror zu vollkommener Er-ftairung zusammen. Die Urscha hob stöhnend Diele aus Thiele. Zuletzt lagen zwei Skelette — ein grohes und ein kleines — fast unversehrt und von den ver-hüllenden Sägespänen beinahe ganz befreit vor den entsetzten Frauen. Langsam, ungewollt, glitt Johanna Ranner pom Stuhl nieder und kniete neben diesen mensch-lichen Resten, halb in Grauen und halb in Ehr-furcht. Schreckgeschlagen und wcttberaudt blickte sie a«s da» Unfahliche. Hier, in diesem alltäglichen Raum, der sie oft durch seine gleichsam versteinerte Longeweile erbittert hatte. lagen seit mehreren Jahr- zehnten zwei Leichen. Hinter dem grinsenden Alltag , dieser verhahten guten Stube hatte sich ein Doppel-morb verborgen gehalten. Nie wuhte man auf Erden, was hinter einem Menschen oder einem Dinge war. Wer hätte einen Liebesroman im Leben der Urscha vermutet ? Wer im stillen Hause am Laibachertor einen Mord...? Die Nacht war im Hinsterben, als die beiden Frauen die Bretter über die Gebeine der Ermordeten zurücklegten und sie notdürftig niedernagelten, den Teppich neuerdings über den braunen Boden spannten und den runden Salontisch in die alte Stellung zurückbrachten. Geweint, gebetet, beraten hatten sie. Sollten sie diese sterblichen Reste, wie e» vorgeschrieben war, geweihler Erde anvertrauen? Fanden die Seelen der Verblichenen deshalb keine Ruhe und huschten als bleiche Schemen durch das Hau» am Laibachertor? Als fromme Christinnen waren sie lange mit sich selbst im Streit gelegen, dann aber hatte die alte Urscha, die ein Menschen-leben der Dinge praktische Seite in Händen gehabt, alle kleinlichen Bedenken hinwegfegend gesagt: — ..Die Unbekannte, die ältere Frau.." sie ver-mied es, an Frau von Gieseck mehr als anzuspielen, „Slavia find tot und der Schmuk, der die Toten nicht mehr trifft, bliebe an den Lebenden, vor allem an dem Hause selbst kleben. Sie.." sie deutete auf die Dielen zu ihren Fühen, „sind längst eins geworden mit diesen Mauern.. Iaht sie bleiben!" «Wie kannn ich mit diesen Toten hier .. in diesem Raume.. leben?" begann Johanna Ranner fassungslos und kauerte sich mehr als früher auf ihrem Sitze zusammen. „Unbewuht leben Sie ja seit weit über dreihig Jahren schon mit diesen Gebeinen, die für un» keinen Namen, keine Herkunft haben." Und leiser fügte sie hinzu: — „Oh Fräulein Hannerl,e» sind nie die Toten, immer sind es die Lebenden, die störend in unser Sein eingreifen..." Da nickte Johanna Ranner endlich zustimmend, erhob sich, wankte wie trunken der Türe zu. Drauhen krachten die Dielen. ..Drüben brennt ein Feuer." tröstete die Urscha, nun wieder ganz sorgende Dienerin geworden, „ich werde Sie zu Bett bringen." Es war fast wie Morgenahnen, als sich die Lehrerin in ihren, gewohnten Bett streckte und reckte und die Steppdecke fester um sich zog. Als die greise Urscha aber genug Kohle nachgelegt hatte, und sich vom Boden erhob, bat sie — immer noch zitternd — wie ein Kind: — „Ich fürchte mich! Geh' nicht fort!" Und die Urscha setzte sich gehorsam dicht an den Bettrand und lieh den Rosenkranz durch die müden Finger gleiten. Wie immer dachte sie zuerst an da» Wohl und die Wünsche anderer. Erst betete sie vielemale den Schmerzhaften und al» Johanna Ranner endlich mtt fieberheißen Wangen eingeschlummert war und der neue Tag grau und schwer über die Schutt her kroch, allmählich den Glorreichen. Sie hatte sich langsam zur Ueberzeugung bekehrt, dah der Unbekannte um da» Verbrechen nur ge-wuht. es aber nicht selbst begangen hatte, dah ein-»ia seine grausame Begletterin die Täterin gewesen sein konnte, und diese Erkenntnis hatte ihr neuer-ding» das Recht verliehen, für seine unsterbliche Seele zu beten. Wenn er zwischen Selbstmord und 1 öd — in dieser schwerwiegenden letzten Minute — noch Reue erweckt hatte, würde sie ihn nach tausend Jahren au» dem Fegefeuer herausgebetet haben. Durch dieses ihr Rettungswerk aber gehörte er Ihr auf Zeit und Ewigkeit, denn selbst rm Himmel wollte sie nie aufhören, für ihn zu beten... „Der du von den Toten auferstanden bist!" Drauhen schellte die Fiurglocke. Die Urscha schob den Rosenkranz ohne Unge» buld in die Tasche und band da» Kopftuch straffer unter dem Kinn: auch Arbeit war Gebet. Da» war wohl die „Mllchbabn" und nun ging die alte Leier mtt den täglichen Beschäfti-gungen wieder an, ob das Herz leicht oder schwer war, aber sagte nicht der Herr: — „Arbeite, als als ob du ewig leben, und bete, als ob du schon morgen sterben würdest?" So ging sie ohne Hast hinaus und öffnete der „Milchdabn" di« Türe.. Warten Noch reifen die Trauben am südlichen Hang Im sonnigen Rebengarten — Ein Mädchen geht langsam die Reben entlang. Muh warten, so lange noch warten... Zwei endlos« Wochen, vielleicht sogar drei, — Viel lange und bange Tage! Doch dann, aber dann — eh die Weintef vorbei — Kommt Winzer- und Hochzettsgelage. Sport Athletik 0. K. : S. Ä. Hoötant. Sonntag, den 25. September, findet um 10 Uhr vor» mittags am Sportplatz Felsenkeller das erste Meisterschaftsspiel der Hcrbstsaison statt. Bei der Auslosung ergab die Paarung Athletik: Soitanj. Die Meisterschaft wird sich heuer sehr interessant gestalten, da doch daran auch schon die neu ge-gründeten Vereine S. K. Jugoflavija und S. K. Laöko sich beteiligen werden, so dah in der heurigen Meisterschastsperiode die Vereine Athletik, S. K. Olimp, S. K. Jugoslavija, S. K. äostanj und S. K. Lasko — falls S. K. Eelje im Oualiftka-tionsspiel gegen Slovan unterliegt, auch dieser Verein — den Punktekampf aufzunehmen haben. Schach»Ecke rrMgirrt oon Harald Schwab Nachfolgende Partie wurde am 12. Juni 1932 in der zweiten Runde des Turniers zu Bad Sliai gespiett und zeigt Großmeister Vidinar in blenden* der Form. Weih: Dr.K.Treybal. Schwarz: Dr.M-Bidmar. Spanische Partie. 1. e!£ — e4 «7— es» 2. 8gl—fö 8b8— 06 3. Lfl—b£> »7—»6 4. Lb5—»4 8g8— f6 5. 0—0 Lf8—®7 6. D61—«2 b7—bö 7. Ii»4—btt 67—6« 8. c2—c3 8c6—«5 9. Lb3—c7 — e& 10. 62—64 Dd8— c7 Soweit alle» nach berühmten Mustern: Weih sollte jetzt mit 64—65 fortsetzen. 11. 64X*5 66x«5 12. Lei—«:> Le8—(C 13. Sbl—dü 0—0 14. Tfl—61 158—68 15. b2—b3 16. h'/— h3 Do7—»6 17. Lg5X «6 U7X l6 18. De2— e3 Te8—c« 19. a2-»4 Sc6—d4ü Ein Blitz aus heiterem Himmel! Natürlich kann der 8 nicht geschlagen werden, da sich Schwarz am Lc2 schadlos halten würde und auherdem «inen Bauern und eine offene Linie gewänne. Auf 20. »Xd würde aber DX*1! folgen und Schwarz gewinnt zwei Türme und eine Figur für seine Dame. Daher also: 20. Sf3—el D«5X«3U 21. Kgl—fl Dc3X«3 22. {2Xe3 S64Xc2 23. Sei X ®2 bbX»4 U. t»3X»4 ...... Auf 24. Tx*4 gewännt Lb3 sofort! 24. *».••• c5— c4 25. 862—f3 T68XJ1 + 26. TalXdl o4—c3 27. T61—bl h7—h6 28. Tbl — b6 Lf8—68! Weih könnte bereit» aufgeben, da Schwarz nicht nur materiell, sondern auch vermöge seine» Läuferpaares und des Doppelbauern im Endlichen Lager überlegen steht. 29. Tb6—b7 Le6—c4f 30. Kfl— f2 Lc4—63 81. 8tt— el L63X«4 32. Tb7—b4 f7— fö Weih gab auf. Eine Partie, die in der klassisch«» Einfachheit und zwingenden Eleganz ihrer Züge an den Stil Capablanca» gemahnt! Seite 8 Deutsche Zeitung Nummer 76 Wirtschaft ».Verkehr Hopfenbericht au» Zalec vom 22. September 1932. Die Käufe werden bei anhaltend fester Stimmung und bei unveränderten Preisen oon Dtn 1660 bis 1800 für 100 fortgesetzt und find nunmehr annähernd drei Viertel der heungcn Ernte der ersten Hand entnommen. Gestern Abend hat es kurze Zeit geregnet und wir erhoffen uns bald weitere Niederschläge und damit eine entsprechende Luftfeuchtigkeit, die zum richtigen Sacken und zur besseren Aufarbeitung der meist prasseldürren Hopsen schon s«hr nötig wäre. Vk. Das Moratorium nach des Bauern-fchutzgefetzes ist nach den Angaben des „Trgo-oinski glasnik" vom Handelsministerium bisher 12 Geldinstituten bewilligt worden; 3 Ansuchen wurden abgelehnt und 15 Ansuchen befinden sich noch im Stadium der Untersuchung. Die Ljubljanaer Herbstmesse» die unter dem Protektorat S. M des Königs und unter dem Ehrenpräsidium des Handelsministers Herrn 2oan Mohorii vom 3. bis 12. September stattfand, Ist von 274 Ausstellerfirmen beschickt worden, darunter 25 ausländischen (Oesterreich 13, Deutsch-land 5, Ungarn 3, Amerika 3 und Schweiz 1). Die Zahl der Besucher betrug 100.000 aus allen Teilen des Staates und auch aus dem Ausland. Die nächste Messeoeranstaliung in Ljubljana wird die Xlll. Internationale Mustermesse vom 3. bis 12. Juni 1933 sein. Der Warenverkehr Jugoslawiens mit dem Deutschen Reiche. Das Deutsche Reich steht im Einfuhrhandel Jugoslawiens mit 19*20 Prozent an erster Stelle, im Ausfuhrhandel dagegen mit ll°3l Prozent an vierter Stelle. Der jugoslawische Warenverkehr geht in den letzten Jahren rapid zu-rück; 1930 betrug der Wert der Aussuhr 790,726.000 Din, 1931 543,305.000 Din, im ersten Halbjahr 1932 136,967.450 Din. während der Wert der Einfuhr aus dem Deutschen Reich« im Jahre 1930 1.221.420.000 Din. im Jahre 1931 925,409.000 Din und im ersten Halbjahr 1932 269,779.743 Din betrug. Da» Defizit betrug also 1930 431 Millionen, 1931 382 Millionen und im ersten Halbjahr 1932 124 Millionen. Die Lage des österreichischen Berg-baue«. Au» dem Braunkohleneinfuhrverbot und dem Beimijchungszwang für Hausbrandsorten kann dem Inlandsbergbau eine jährliche Mehrlieferung von etwa 300.000 Tonnen zuwachsen. Wa» die Industrie anbelangt, so stellen sich viele Unter-nehmungen freiwillig auf heimische Braunkohle um, so daß bisher allgemeine Zwangsmaßnahmen unter-blieben find. Die Leistungsfähigkeit de» Inland-kohlenbergbaues überschreitet aber die gegenwärtige Förderung noch um mindestens 1'4 Millionen Tonnen pro Jahr, so dah also noch viel getan werden mutz, um dem heimischen Bergbau eine halbwegs hin-reichende Beschäftigung zu sichern. Die Entlastung der Handelsbilanz wäre dann allerding» sehr be-trächtlich. — Der Erzbergbau befindet sich in einer sehr kritischen Lage. Infolge der geringen Eisen-Produktion muhte der Betrieb am steirischen Erzberg zeitweise ganz stillgelegt werden. Die Verhandlungen betreffend ^iedcrindetriebsetzung d?» Mitterbeiger Kupfer- und des Bleiberger Bteibergbaues hatten nur bezüglich des letzteren Erfolg. — Dmeti laufen Verhandlungen betreffend die eventuelle Wiederinbetriebsetzung de» brachliegenden Nwdtiwter Blei- und Zinkerzbergbaues. FÜR HERBST U. 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