-5tt. DienstaZ den 23. Juni z.839. NNien. ven 15. Juni. ^shre Majestäten der Kaiser und die Kaiserinn, Allerhöchsiwelche der ungiinstigen Witte« rung halber. Laxen bürg im Laufe der verflossenen Woche verlassen, und einige Tage hier ver» weilt hatten, sind heute nach Baden abgegangen, wohin Sich auch Se. kaiserliche Hoheit der Grz-herzog-Kronprinz von Laxen bürg aus bc« Heben haben. (Ocst. B.) Se. k.k. Majestät haben durch Allerhöchste Ent-schliesiung vom 3n. May d. I., dcn Präses des Tricstcr Stadt. Magistrates Doctor Peter Buzzi, dann die Kärnthnerischcn Stadt- und Lanvräthe, Jacob Stockl und Aloys Bittcrl v. Tessenberg, zu Rathen bei dem Inner-Oestcrreichisch- Küstenlän-dischcn Appellations «Gerichte allcrgnädigst zu cr^ nennen geruhet. (Wien. Z.) Nahmen. Prag,den 6. Juni. Heut.' ging die sehnlichst erwartete erste hundertjährige Jubelfeier unseres Landespatrons, dcsh. Johann von Nepomuk, aufs festlichste vor sich. Schon um sieben Uhr Morgens versammelten sich alle anwesenden Herren Bischöfe, das Präger Mctropolitankapitcl, und andere insu« litte Prälaten, dreißig an der Zahl, in der k. Burg. Darauf verfügte sich die gesammte hohe Geistlichkeit in dic Domkirche, wo Sc. fürstliche« Gnaden, der Hr. lZrzbischof von dem Arci'idiakon die Zunge des Heiligen in den Empfang genommen hatten, wel-chc in feierlicher Procession zuerst von dem Hrn. Prager Grzdischofc, und sodann von Sr. Eminenz, >em Hrn. Cardinal uüd Fürst Primas von Ungarn getragen wurde. Se. Excellenz der Hr. Oberst» burggraf, alle (?iv>I- und Militär-Authoritäten und eine außcrordcntliäe Menge Volkes aus alle« Ständen nahmen an dieser Feierlichkeit Theil. Nachrichten vom RriegsschauplaNe. So eben erhalten wir folgenden russische« Kriegsbericht aus dem Lager vor Silistria vom 2c». Mai: „Die Belagerungs-Operationen haben bcretts begonnen, und in der Nacht vom 26. auf den 27. ist schon die erste Parallele gezogen worden. Im Allgemeinen beunruhigt der Feind die Arbeiten nur schr wenig. Indessen versuchte er in dcr Nacht vom 27. auf dcn 28. einen ziemlich bedeuten^ den Ausfall, dcr hauptsächlich gegen unsern rechten Flügel gericktet war. Er wurde aber mit Verlust zurückgetrieben. — Admiral Greigh berichtet, daß cs dem Kapitän Scaloffsky, den er von seiner Flotte mit einem Geschwader abgesandt hatte, um an der Ginfahrt des Bosphorus.zu kreutzen, gelungen sei, unter dem Feuer der Batterien des Fort5 Penderaclia selbst, ein Ccbiff von 60 Kanonen zu verbrennen, das erst vor Kurzem erbaut worden, und auf welkem man bereits beschäftigt war, die Masten aufzurichten. DicscK Greigniß, verbunden mit der Wegnahme mehrerer Fahrzeuge, die den Küstcnhandel mit Konstantinopcl trieben, muß auf dem Tbeil der anatoliscden Küste, dcr an dieHaupt^ stadt gränzt, Schrecken verbreitet haben. — General Noth ist belästigt, die Zusammenziehungseines jestat dem Kaiser von Rußland viele türkische Kriegs gefangene großmüthig freigelassen worden sind, die Freiheit geschenkt hat, hichcr zu führen Es sind sechs Offiziere, nebst ihrer Dienerschaft und 10» Gemeine angekommen. — Vor Abgang obgedach-ter Schiffe aus Konstantinopel war daselbst ein Bericht über die Vprfällc bei Pravady am 17. und i3. v, M. bekannt gemacht worden. Die türkische Flotte war nach dem Bosphorus zurückgekehrt, und hatte die russische Fregatte Raphael, die sie auf der Höhe von Heraclea genomme« hatte, eingebracht. — General Graf Witt ist vsr-gestern von seiner Ncisc ins Hauptquartier Hieher zurückgekommen." (Oest. B.) Vre u ß e n. Die Staatszcitung schreibt aus Berlin unterm 6. Iun.: „Hcutc Morgen waren Ihre könig^ lichen Hoheiten die anwesenden Prinzen, Söhne Sr. Majestät, nach Frankfurt an der Oder gereist. 199 um daselbst Ihre Majestät die Kaiserinn von Rußland, Deren erfreulicher Ankunft an diesem Tage entgegen gesehen wurde, zu erwarten. Se. Majestät der König hatten Sich mit Ihren Prinzessinnen Töchtern königl. Hoheiten zu Deren Empfang nach Fricdrichsfclde begeben. Nenn das Wiedersehen der erlauchten Tochter an sich schon bei Sr. Majestät und der königlichen Familie die lebhafteste Freude erregen mußte, so wurde diese noch um Vieles durch die ganz unerwartete Ankunft Sr. Majestät des Kaisers und Sr. kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Thronfolgers erhöht. Ihre Majestäten trafen um 7 ij2 Uhr hier ein, und stiegen im königlichen Schlosse ab, wo Allcrhöchstdic-selben von den Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses und den Hofstaaten empfangen, und in die für Allcrhöchstdicselben in Bereitschaft gc-sehten Zimmer geführt wurden." N.nh spätern Berichten aus Berlin waren sämmtliche höchste Herrschaften am Nachmittage des 8. Iun. nach Potsdam gefahren, um daselbst den Großherzog von Sachsen-Weimar und dessen Gemahlinn, so wie das durchlauchtigste Brautpaar zu empfangen. (Allg. Z.) Väpstlithe Alanten, Es hat sich zu Rom unter dem S cbutzc des Krön« Prinzen von Preußen ein Institut für archäologische Korrespondenz gebildet, dessenDirccnon, unter Vor. sitz des Herzogs v. Blacas, aus Mitgliedern ve» fchicdcner Nationen zusammengesetzt ist. Das erste eben bekannt gemachte Bulletin enthält schrinteres. sante Nachrichten über die neuesten Ausgrabungen in der Gegend von Eorntto und über diejenigen, welche am Forum Romanum angestellt werden. (Korrcsp. v. u. f. D.) Ancona den 3. Iuny. Heute kam das ge-wohnliche Dampfschiff von den ionischen Inseln hier an. Es brachte Briefe und Zeitungen aus (sorfu bis zum 3o. Mai mit, denen zufolge die griechischen Truppen die glücklichen Fortschritte ihrer Waffen durch die Belagerung von Art.a rasch verfolgen, desscm Falle man nächstens entgegensieht. Das griechische Lager befindet sich zu Placa in geringer «Znt-fcrmmg von Arta. (I?. cli Vei-.) Pol e n. Von der polnischen Gränze, vom 24. Mai. Man spricht von e'mcr außerordentlichen Nekrutirung, die nächstens im Königreiche Polen Statt haben werde. Auch erhält sich das Gerücht pen einer bevorstehenden Dislocation der polnischen Truppen, wovon sich der größte Theil derjenigen Corps, die das Lager bei Warschau bilden, an die südöstlichen Gränzen des Königreichs begeben werde. — Von der großen russischen Reservearmee unter den Befehlen des Fclomarschaüs Sacken sollen sich kürzlich wieder mehrere Abtheilungen gegcn Bes-sarabien zu in Bewegung gesetzt haben. (Salzb. Z.) Frankreich. Toulon den 6. Iuny. Die Negierung hat zur Ausrüstung aller im hiesigen Hafen befindlichen Bombcnschiffe die dringendsten Befehle erlassen. Längstens in i5 Tagen sollen alle bereit seyn, unter Segel zu gehen. 5ooo Bomben werden eingeschifft. Man ist allgemein der Meinung, daß sie zu einem Bombardement Algiers bestimmt sind. Durch diesen Versuch will man den Dci auf bessere Gesin« nungen bringen; und verweigert er auch dann noch die verlangte GenngchuunZ, so wir-d die französische Regierung im nächsten Frühjahre eine förmliche Expedition dahin abgehen lassen. (<^. ^icin.) Großbritannien. Das Wachtschiff zu Sheerneß, der Glou-cester von 74 Kanonen, ist plötzlich, zu einer un« hekannten Bestimmung in See zu gehen beordert, (Oest. B.) N u sz l a n v. Im Journal de Saint Pctersbourg rom 2» Juni heißt es: „Man-meldet aus Tiflis vom 14. Mai, daß man daselbst angedachtem Tage die Nach» richt erhalten habe, daß der Prinz Chosrew-Mir» fa, jüngerer Sohn des Ab d a s-M irsa, welcher von der persischen Regierung abgeschickt worden ist» UNI der unsrigen, rechtfertigende Erklärungen über das unglückliche Ereigniß, dessen Opfer unsere Mis, sion in Teheran geworden ist, zu überbringen, den Ara.res passirt hatte, und bereits innerhalb den Gränzen des Reichs angekommen war. Eine außerordentliche Beilage zur St. Pe* tersburgischen Zeitung vom 3i. Mai ent« hält folgendes allerhöchste Rescript an den Herrn Kriegs-General- Gouverneur von St. Petersburg: „Einstimmigmit dem Willen Unseres unverges>» lichen Bruders, des höchstscligcn und ruhmwüv« digcn Kaisers Alexander haben Wir Un5 am 24. Mai dieses lotsten Jahres, in Unserer Hauptstadt des Königrcichs Polen, Warschau, zum Könige von Polen gekrönt, und Uns die kaiserliche russische Krone U nserer Vorväter aufs Haupt gesetzt. Wir befehlen Ihnen, den 2 on ^ Einwohnern der NesidenZstadt Petersburg diese feierliche Handlung kund zu thun, durch welche auf alle kommenden Zeiten der, von Unserem russischen Kaiser thu me für immer unzertreün^ liche Bestand des Königreichs Polen festgesetzt und bestätigt ist. Verbleiben Ihnen siets wohl-gewogcn. Das Original ist von Sr. kaiserlichen Majestät höchsteigcnhänoig unterzeichnet: Ni-colaus. Warschan, 25. Mai ,829," (Oest. B.) GZmannischcs Neich. Die Florentiner Zeitung schreibt: Ginige Bric-fe aus K onstantinopel vom n. Mai s^gen, daß sich auf der türkischen Flotte eine epidemische Krankheit gezeigt hat, welche große Besorgnisse en-egt. Die Behörden geben sich die größte Mühe, diesem Übel, das mit der herannahenden heißen Jahreszeit um vieles schwieriger auszurotten seyn nnn'de., Einhalt zu thun. Nach einem MorgenblUte hat der Groschcrr einen neuen Sieg über die Vorurtheile der Muselmänner errungen, indem er bewirkte, daß die türkischen Frauenzimmer in Zukunft nicdt mehr eingesperrt werden. Die Damen des kaiserlichen Harems und die Frauen der Minister sollen das Beispiel gegeben haben, und zur größten Bestürzung d.'r Gläubigen, die kaum ihren Augen trauten, öffentlich in Handschuhen und französischen Korsetten (Leidchen) erschienen seyn. (B. v. T.) Von der serbisch eil Gränze, 29. Mai. Ss heißt, der Großwessier, der sich nach Schumla zurückgezogen' hat, will nun mit 40,00c, Mann gegen Silistria marsckiren, um diese Festung, welche angeblich 16,000 Einwohner' und 12,000 Mann Garnison zählt, zu entsetzen. Hussein Pascha, der in diesem Augenblicke zu Rustschuk commandirt, hat Befehl einen Theil seiner Truppen mit'der Besamung von Turtukai zu vereinigen, und ebenfalls gegen Silistria zu marschiren, um bei dem Angrisse die Flanke des Großwessicrs zu decken. Daraus scheint hervorzugehen, daß das BelagenmgscovpK vor Giurgewo nickt, bedeutend sei. Die Russen sollen vor Silistria 35,c>^ Mann haben. Es ist na. türlich, daß die Türken.Alles ausbieten werden, um diesen Platz zu behauptn, und es dürfte hier wohl zu einein grösiern Tressen kommen, das auf den Fortgang des Fsldzugs viel Einfluß hab,cn kann. Die ßongrcve'schen Racketen, welche seit ihrer Or-fiiidung bei allen Armeen mit so großem Erfolge in Anwendung gebracht wurden, sind durch einen Engländer bei den Türken eingeführt worden, die sich davon besonders in dem koupivten Terrain det Bahngebietes großen Nutzen gegen die Reiterei versprechen. In Giurgewo und Rusischuck haben die Tür« kcn bedeutende Verstärkung erlangt, so daß ihre gegenwärtig daselbst versammelte Macht cmf5o,oo<» Mann angcgcden wird. I assy, 2ss. Mai. Das Gerücht verbreitet sich hier, daß die Besatzung von Silistria am 25. d. einen Ausfall gemacht und sich einiger russischer Ocrschanzungcn bemächtigt habe, die jedoch nach einem hartnäckigen Gefechte von den Nüssen wieder erobert worden seien. Der russische General Pa« rowsti soll dabei schwer verwundet, ein türkischer Aga gefangen worden seyn. Auch w^ll man wissen, daß d.-r Vortrab des von dem Großwefsicr geführten ArmeecorpZ, von Schmnla kommend, sich bei Silistria gezeigt habe, und dasi daher ein Theil des General Noth schen Corps befehligt worden sei, die Belagerungsarmee vor Silistria zu verstärken. Zugleich soll bereits die russische Donau^tille Sili-siria beschießen, und man glaubte sogar, daß der Hauptangriff von der Waffcrseite hcr geschehen nerde. (Allg. Z.) verschiedenes. Man lüudigt in London ein neues politisHeK Bla'tt an, das eine Hohe von sieben und eine Breite von Zohn Fuß haben soll. Weil man secbs Tage braucht, um dieses, Journal durchzulesen, wlrd es wöchentlch nur einmal erscheinen. Die (!?. IV) Herren Pranumeranten, welche noch mit ihren Pranumcrations-Bctragen ini Rückstände sichm, werden höflichst ersucht, sclbcn gefälligst chesiens zu berichtigen. Auch wcr-dm zugleich die löbl. BeZirksobngkettcn und Gerichte gcfalügst ersucht, ihre Rückstände an C'in-schaltungs- Gebühren baldmöglichst berichtige!: zu wollen; indem man sich'sonst für die Hinkunft bcmüssigct finden würde, ohne soglcicher Berichtigung des Einschaltungs-Betrages kcin Edict aufzunehmen. M NeVacttur: ^r. Vav. Neinrich. Verleger: Mgnaj Al. SMer v. Uleinmayr.