Erscheint Insertionsgebühren: jeden Samstag Für die 3sp»ItigeIeil« ober denn Raum bei lmalig» »üb kostet: Ginschaltung 8 lr., 2 Mal 8 fr., 3 Mal l0 kr. Mit der Post ganzjährig . . fi. 5 — Stempel jedes Mal 30 lr. balbiahrlg . . „ 2 50 Für Laibach ganziähng . . fi. 4.— Redaktion und Administration: halbiahng . . „ 2.— Klesteifraueugllffc Nr. 87 (gegenüber dem Cafiuo). Für die Zustellung in's Hau« find ganzjährig 50 fr., Zuschristcn und Geldsendungen halbjährig 30 kr. zu entrichten. find zu richten an den Ligeuthümer des Blatte». NIMV. Einzelne Nummer 10 lr. Manuskripte werben nicht zurückgesendet. Zeitschrift für vaterländische Interesse». Eigentümer, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: I^tsi » (51^866111 III. Jahrgang. Laib ach am 22. Februar 1868. ^ i«. An die Herren Handels- und Gewerbsleute, dann Gewerlen im Herzogthume Kram. Theuere Landsleute! Die Wahlen für die Handelskammer stehen uns bevor und das gefertigte Comitö wendet sich sonach, wie bei den früheren Mahlgängen vertrauensvoll an Euch Wahlmänner! Die Handelskammer soll nach allen Richtungen hin im Geiste des Fortschrittes, der Aufklärung und der Gerechtigkeit Wirten, sie soll ihr ganzes Gewicht einlegen, daß die industrielle und merkantile Thätigteit nicht mit Steu ­ern überbürdet, daß die vaterländische Industrie ge­hoben, ihr neue Absatzwege eröffnet und durch professionelle, volksmäßige Schulen die Möglichkeit des Unterrichtes, der Aufklärung und sohin der Bildung und des Wohlstandes ge­boten werde. Die Handelskammer war redlich bemüht in diesem Sinne zu wirken und sie kann mit Befriedigung auf einige Resultate hinweisen, wenn gleich zugegeben werden muß, daß noch vieles durchzuführen ist, was jedoch zum Theile außerhalb der Macht der Kammer liegt. Die Frage der wichtigen Eisenbahnlinie Laibach-Villach , von der Kammer angeregt und in einer ausführ­lichen Denkschrift an das h. k. k. Handelsministerium gründlich beleuchtet, ist in einem Stadium, welches deren baldige Ver­wirklichung mit Grund hoffen läßt. Die von der Kammer betriebene Erweiterung des Wahlrechtes hat die Genehmigung der Regierung erhalten. Trotz der beschränkten Geldmittel wendet die Kammer den industriellen Schulen bedeutende Unterstützungen zu, und dennoch wird es durch eine ökonomische Gebahrung in Kürze gelingen, die vor zwei Jahren übernommene Kammerschuld voll­kommen zu tilgen. Die Handelskammer hat wichtige Rechte. Sie macht die Vorschläge für die Direktoren der Filialbank und für die Bei­sitzer des Handelsgerichtes; sie hat das Recht, ihre Wahrneh­mungen in allen industriellen Gebieten zur unmittelbaren Kennt­niß des Ministeriums zu bringen, und wird von diesem zu maßgebenden Gutachten aufgefordert. Sie wählt endlich zwei Vertreter des Handels- und Gewerbestandes in den lraini­schen Landtag. Die Bedeutung der Handelskammer ist somit unzweifel­haft. Damit ihre Thätigkeit aber eine ersprießliche sei, ist es nöthig, daß Männer gewählt werden, welche die Heimat ken­nen und lieben, welche nebst der genauen Kenntniß des­sen, was nns noth thut, auch die Fähigkeit besitzen, ihre Wahrnehmungen zum Ausdrucke zu bringen, und welche ohne Furcht und Scheu der Wahrheit, Gerechtigkeit und dem Fortschritte zu dienen bereit sind. Solche Männer glauben wir in der nachstehenden Kan­didatenliste anzuempfehlen, welche wir nach sorgsamer Berathung mit thunlichster Berücksichtigung aller Verhältnisse entworfen haben. Nachdem die Handelskammer den Handels- und Gewerbe­stand des ganzen Landes vertritt, ist es gewiß ersprießlich, auch auswärtige Industrielle in dieselbe zu wählen. Die nachfolgende Kandidatenliste enthält zwei Repräsen­tanten des flachen Landes aus Ober- und Innerlrain in der Person der angesehenen und geachteten Bürgermeister der beiden Feuilleton. Friedrich Baraga, s Bischof von Marcmette und Saut Sainte Marie, Ober-Michigan. Das in Cincinnat i erscheinende Wochenblatt „Wahr­heitsfreund" vom 22., resp. 29. v. M. weiht unserm berühm­ten Landsinanne folgenden Nachruf, mit dessen Reproduktion wir unfern Lesern, besonders den zahlreichen Verehrern und Freunden des Verstorbenen einen Gefallen zu erweiseii hoffen. „Am Montag, den 20. Januar, Morgens, erhielt unser Hochwürdigster Erzbischof Purcell vom Hochw. Generalvikar Edward Iacker die Nachricht von dem Tode des ehrwürdigen und heiligmäßigen Bischofs Baraga von Marquette. Seitdem Anfall von Apoplexie während des National-Concils in Bal­timore 1866 war er fast immer genöthigt, sein Zimmer zu hüten, und man erwartete fast täglich sein Hinscheiden. Sein ganzes Leben war eine Vorbereitung auf ein Ereigniß, welches für seine Heerde, seine theuren Indianer, seine zahlreichen Freunde aus dem Klerus und Volke ebenso betrübend ist, als es trostreich ist für den unermüdlichen Arbeiter im Weinberge des Herrn, der „den guten Kampf gekämpft, den Glauben be­wahrt und seinen Lauf vollendet hat," und welcher wie der Apostel Paulus mit Vertrauen die Krone der Gerechtigkeit er­warten darf, welche der Herr, der gerechte Richter ihm ge­ben wird. Friedrich Baraga wurde am 29. Juni 1797 in Döbernik, vobruiös, Diöcese Laibach in Oesterreich geboren. Nachdem er seine Gymnasialstubien vollendet hatte, widmete er sich der Rechtswissenschaft; da er jedoch den Beruf des Advokaten zu gefahrvoll fand, verließ er denselben und studirte Theologie. Nachdem er zum Priester geweiht war, begab er sich in die Nordameritanische Mission, und zwar fühlte er gleich von An­fang einen besonder« Drang, sich der armen Indianer, der Halbindianer und aller Jener anzunehmen, welche am Obern-See und im Innern von Ober-Michigan der geistlichen Hilfe so sehr benöthigt waren. Er suchte also dort seinen Wirkungs­kreis und feine Heerde, welche sich auf einen Theil der Diö­tesen Milwaukee und Detroit erstreckte. Er verband mit der Kenntniß der deutschen, italienischen, französischen, englischen und slavischen Sprache eine vollkommene Vertrautheit mit meh­bedeutendsten Ortschaften. Leiber machen es die mangelhaften CommunicationS-Verhältnisse Unterkrains nnthunlich, derzeit auch einen Industriellen aus diesem Landestheile in Vorschlag zu bringen. Zum BeHufe der Wahl ist sich des von der Wahllom- Mission versendeten Stimmzettels (zugleich Legitimationslarte) zu bedienen, derselbe gehörig auszufüllen und vom Wähler eigenhändig zu unterschreiben. Nicht schreibenskundige Wähler haben ihr Kreuzzeichen von zwei schreibenskundigen Zeugen, von denen einer sich als Namensfertiger unterschreibt, bestätigen zu lassen. Jedes Stimmzettel ist für sich zu ver­ siegeln und bis längstens 16. März 1868 an ein l. k. Steueramt oder an die Wahlkommission in Laibach einzusenden. Theuere Landsleute! Vetheiliget Euch sämmtlich bei dieser Wahl und wählet mit Hintansetzung persönlicher An­ sichten einstimmig die nachfolgenden Kandidaten, welche wir Euch dringend empfehlen. Wählet im Geiste des Fortschrittes, der Freiheit und Aufklärung, im Geiste der Gleichberechtigung und Selbstver­ waltung ! Für die Handelssettion: Mitglieder: Herr V. C. Supan, Handelsmann in Laibach, „ Josef KuZar , Handelsmann in Laibach, „ Andreas L avr e n öi ö, Handelsmann in Abelsberg. „ Matthäus Pirc , Handelsmann in Krainburg. Ersatzmänner: Herr Karl Cvajer , Handelsmann in Laibach, „ Vaso Petriöiö , Handelsmann in Laibach. Für die Gewerbesektion: Mitglieder: Herr Josef Vlasnit , Buchdruckerei-Besitzer in Laibach, „ Johann N. Horal , Handschuhmacher in Laibach, ,, Franz Mali , Leder-Fabrikant in Laibach, „ Josef Strcelba , Seifensieder in Laibach. Ersatzmann: Herr Matthäus Schreiner, Gürtler in Laibach. Für die Montansektion: Herr Johann Tom an, Gewert in Steinbüchel. Das Comit6 der Fortschrittspartei. Die „Dreizehn/ // Seit Monate n befindet sich das Communalwesen un­serer Landeshauptstadt in einem Zustande, welcher in der Geschichte konstitutionell regierter Staaten einzig dasteht. Den bekannten Borfall in der Nacht vom 23. Juli ausbeutend, bemüht sich jene „kleine aber rührige" Partch welche par toros sich zum Herrfcher im Lande aufwerfen will, daraus Capital zu schlagen und das Wasser auf ihre Mühle zu leiten. Die öffentliche Meinung wurde und wird von allen slavenfeind­lichen Blättern auf die unverschämteste Art gefälscht und Pres­sionen jeder Gattung auf Publikum und Regierung geübt. Feile Federn setzten nach jener nächtlichen Scene die aben­teuerlichsten Ausgeburten ihrer Fantasie über den Sichetheits­zustand Laibachs in die Welt (siehe „Triester-Zeitung" u. s. w.) und überhäuften nebenbei die „nationale Partei" mit uner» hörten Schmähungen. reren indianischen Dialekten, und konnte in denselben mit gro­ßer Leichtigkeit predigen. Er schrieb sogar eine indianische Grammatik mit Wörterbuch, Gebet-,*) Gesang» und Schulbücher für seine lieben Rothhäute. Sein Leben war so strenge, seine Hütte so armselig, sein Lager so hart, seine Kost so einfach, als die ihrige. Er aß weder Fleisch, noch konnte man ihn dazu bringen, Wein zu trinken. Nachdem er zum apostolischen Vikar von Ober-Michigan auf einem Koncil in Baltimore mit dem Titel eines Bischofs von Amyzonia in partibu» iukäe­lium ernannt worden war, wurde er zugleich mit dem Hochw. Dr. Carrell, jetzigem Bischof von Covington, am 1. Novemb. 1853 vom Hochwürdigsten Erzbischof Purcell in der Kathe­drale von Cincinnati zum Bischof geweiht. I m Januar 185? wurde Saut St. Marie, welches seine Residenz war, zum Bischofsitze erhoben und 1865 wurde ihm auf sein eigenes An­suchen gestattet, seinen Sitz von Saut St. Marie nach Mar­quette zu verlegen und ihm der Titel Bischof von Marquette und Saut St. Marie verliehen. Als er dann auf dem Concil in Baltimore den Anfall von Apoplexie gehabt hatte, und in Folge desselben dauernd kränkelte, so bat er um einen Coadjutor und um die Erlaub­niß, seinen Bischofssitz aufzugeben. Jedoch der Tod erfüllte seine Bitte, ehe Antwort eingetroffen war. Leider wurden noch die letzten Lebensstunden des Bischofs Baraga gestört durch das nichts weniger als erbauliche Betragen von zwei oder drei Candidaten der Theologie, besonders eines, der sonstwo abge­wiesen worden war, und in jene abgelegene Gegend kam, um das arglose Herz des guten Prälaten zu mißbrauchen, der durch hohes Alter und durch übermäßige Anstrengungen geistig geschwächt war. I m Uebrigen aber genoß er die Liebe und Ehrfurcht aller feiner Priester, welche ihn reichlich entschädigte. Diese Priester theilen mit allen Freunden des Verewigten von Nah und Fern die Bewunderung, welche seine heroische Auf­opferung für die Ehre Gottes und das Wohl seiner Heerde Allen einflößte. Am 31. December v. I . waren es 36 Jahre, seit der Hochwürdigste Bischof Baraga den Boden Amerika'« betrat. «) Eine« davon ist l843 m Laibach bei I. Blasnit gebruckt worden und führt den Titel: „<3ete äiblläjiuKnviu, ß»i« öaeli lütam ms!i»t«-i>K«u,!iiü«ß uAH^ilnvL^iiiiiv»!!. 1>»!l>»<:li, slll^ri«, H,ntril:Iis.) ^<>2sr,K VI»«lliIl o^in>»«m».Ki»»ii me.uäaii m»»iii»i' 5»n." Red. Doch in acht Tagen legten sich die Eruptionen dieser geiferspeienden Correspondenzen und alles ging den gewohnten Weg. D» wurde, zwei Monate darnach, eines schönen Mor gens die Stadt Laibach mit der Nachricht überrascht, ihr Bür germeister sei wegen de« Iuli-Ercesses suspendirt, und die Lei tung aller Magistratsgeschäfte einem Regierungscommissär übertragen. Fünf Monate ruht die ganze Exekution selbst in Gegenständen des natürlichen Wirkungskreise« in der Hand eines von der Regierung bestellten und ihr allein vercmtwort lichen Beamten. Die freie und autonome Gemeinde! Als anläßlich der Suspendirung des Bürgermeisters die zahlreichen Freunde, welche derselbe in der Bürgerschaft zählt, ihre treue Anhänglichkeit mit einer VertrauenSadresse manife stirten, welche ganz objektiv und ruhig abgefaßt war, und nicht das geringste Provocirende enthielt — da traten jene drei zehn Gemeinderäthe, welche bei der Bürgermeisterwahl dem Dr. Costa ihre Stimmen nicht gegeben hatten, mit einem an Baron Ben st gerichteten Proteste gegen jene Adresse hervor, welcher sich hauptsächlich auf die Anklage fußte, daß die jetzige Communalverwaltung „rohen Ausbrüchen eines künstlich ge> hegten Parteigeistes gegenüber eine unverantwortliche Ohnmacht in Ausübung der Lokalpolizei »n den Tag gelegt habe." Man mußte glauben, verständige Männer, die eine solche Anklage erheben, werden gewiß auch die Beweise hie für in der Hand haben. Aber nein! Jener Satz war ledig­ lich eine allerdings sehr übel gewählte Phrase, die von den Unterzeichnern des Protestes selbst in kürzester Zeit widerrufen wurde. I n ,der vereinigten Polizei» und Rechts­ section nämlich (wo wie bekannt, die Unterzeichner des Pro testes mit 6 Stimmen gegen 3 in der Majorität waren) kam naturgemäß auch die Handhabung der Localpolizei zur Sprache und die darauf bezüglichen Aktenstücke wurden vom Magistratsleiter Pajk zu diesem Ende erfolgt. Das Nesul­ tat dieser Untersuchung war, wie der „Bericht" der See» tionen sagt, daß die bezüglichen „Vorfälle von keiner be< sundern Erheblichkeit /md und es sehr fraglich bleibt, ob man selbe einer ungenügenden Handhabung der Lokalpalizei zuschreiben könne." Diesem fügte G.-R. Dr. Suppan als Referent in seiner Replik die Bemerkung bei, „die Section habe nichts gefunden, was einen begrün­ deten Anhaltspunkt geboten hätte, zu sagen, daß der Lei» tung der Localpolizei irgend ein Verschulden beigemessen werden tonne." Gewiß ist es eine schöne Tugend, erkanntes Unrecht ein zusehen und öffentlich zu bekennen. Aber eine andere Frage ist es, ob es recht, ob es einer politischen Partei würdig sei, in einer Staatsschrift an den leitenden ersten Minister des Kaisers schwere Anklagen auszusprechen, ohne von deren Wahrheit vollständig überzeugt zu sein? I n den jüngsten Tagen nun haben die „Dreizehn" die Bewohner unsrer Stadt mit einer neuen „Staatsschrift", die«, mal in Form eines an Minister GiStra gerichteten Pro­testes überrascht. Die wenigsten Leser verstanden den» selben. Es sah aus, als wollten die Herren Protest ein­legen gegen ihre eigene Abstimmung am 6. d. M. Nun, das ist es freilich nicht. Es wäre denn doch ein par. lamentarisches Unicum, wenn man nach acht Tagen außer der Nathsstube das widerrufen wollte, was man mit voller und ruhiger Ucberlegung in der Nathssitzung einstimmig be- Wie viel hat der eifrige Diener Gottes seit jener Zeit gear­beitet! Wie Vielen hat er die Hoffnung des ewigen Lebens gegeben; wie viele Seelen, die er durch Wort und Beispiel auf die Bahn des Heils geleitet hat, mögen schon bereit sein, ihn im Lande der Seligen zu empfangen! Es dürfte den meisten Lesern des Wahrheitsfreundes in Cincinnati unbekannt sein, daß Bischof Baraga den Anfang seiner segensreichen Missionsthatigkeit in der Königin des We­stens machte, wo er am 18. Januar 1831 (von New-Uort aus über Baltimore) ankam. Ein Auszug aus einigen seiner ersten Briefe nach Europa dürfte im gegenwärtigen Augenblick von besonderem Interesse sein. „Ich kann die Gefühle nicht beschreiben, (heißt es in ei­nem Briefe des Hochw. Missionärs Friedrich Baraga an die Central-Direltion der Leopoldinen-Stiftung in Wien vom 22. Jan. 1631), die mein Herz erfüllten, als ich in Cincin­nati ankam, und so daS Ziel meiner weiten Reise, den Ort meiner künftigen Bestimmung und den Wohnsitz des heiligmä» ßigen Apostels von Ohio betrat. Schon die gelesenen Beschrei­bungen brachten mir hohe Begriffe bei von der Frömmigkeit, Liebenswürdigkeit und Demuth des Hochwürdigsten Herrn Bi­schofs Eduard Fenwick; allein der Genuß seiner Gegenwart überzeugte mich bald, wie unzureichend meine Begriffe von sei­nen Tugenden waren. Einen demüthigeren, liebevolleren, from meren und eifrigeren Oberhirten, als es dieser ist, kann man sich nicht denken. Er nahm mich sehr freundlich auf und war vergnügt, daß ich so früh hier ankam: er sagte, daß er mich erst im Monat Mai erwartete. Besonders vergnügt war er, als ich ihm sagte, daß ich nicht hier in der Stadt zu bleiben, sondern in die eigentliche Mission zu den Wilden zu gehen wünschte. Er sagte, ich soll diesen Winter in Cincinnati zu« bringen, und im Sommer, wann er wieder seine gewöhnliche Mission«- und Visitlltions-Reise unternehmen wird, will er mich mitnehmen und mich dann an einem mir angemessenen Posten lassen. Durch diese liebevolle Aufnahme und diese mir erwünschte Zusage ward ich ganz erfreut. Indessen werde ich hier in Cin­cinnati den deutschen Gottesdienst übernehmen und kommenden Sonntag, d. i. morgen, hier predigen, und dann jeden Sonn­tag, so lange ich in der Stadt stationirt bleibe. Wir wohnen in dem kleinen (wie schon bekannt) baufäl­ligen Haufe, genannt Seminarium. Die Hausordnung, die hier herrscht, gefällt mir sehr,sie ist ganz klösterlich. Der Bischof schloffen hat! Die „Dreizehn" Protestiren also gegen die Form des Berichtes des Vizebürgermeisters, womit er die Beschlüsse des Gemeinderaths der Regierung bekannt gab. I n einer würdigen Erklärung weiset der Vizebllrgermeist« diesen Protest als unbegründet zurück, indem er nachweiset, daß seine Eingabe „weder dem Wortlaute noch dem Inhalte nach etwas enthält, was den Gemeinderathsbeschlüssen entge­ gen wäre," Wozu also dieser Protest? Die Herren können ja doch nicht läugnen, daß ihr Bericht im Gemeinderathe ausdrück­ lich besagte, daß „es hoch an der Zeit erscheint, den selbstgewählten Vorstand in seine Functionen wieder einzusetzen" —! Oder ist vielleicht leine Rede in dem „Berichte" von dem selbstgewählten Bürger­ meister? Und wie heißt denn dieser Bürgermeister, über welchen die Section und der Gemeinderath am 6. d. M. zu Gerichte saß?? Die ruhigen Bürger, welchen das m der jüngsten Zeit zu Tage getretene schroffe Parteiwesen ein Gräuel ist, welche der richtigen Ansicht sind, daß ein friedliches und fttundschaftliches Zusammengehen viel ersprießlicher für die Gemeinde wäre, als ein sich gegenseitiges Aufreiben in von Leidenschaftlichkeit und persönlichen Antipathien stets neu hervorgerufenen Kämpfen, bedauern nur, daß dieser Protest den günstigen Eindruck der Gemeinderathssitzung vom 6. l. M. verbittert. Viele erblickten hoffnungsvoll darin die Morgen­röthe einer allmäligen Ausgleichung der Parteiunterschiede. Ihre Hoffnung ist neuerdings getäuscht und der friedliebende Bürger wendet sich mit Unmuth ab vom öffentlichen Commu­nalleben, welches in seiner jetzigen Gestaltung (wie der Be­richt der Sectionen im Gemeinderathe nachwies) „so mannig' faltige Nachtheile für die Gemeinde im Gefolge hattt." — Wen die Schuld an all' dem trifft, wird der un­parteiische Bürger leicht selbst beurtheilen. Aus dem Reichsmthe. ^ Herrenhaus. (26. Sitzung, 18. Februar.) An der heutigen Sitzung nahmen wieder zum ersten Male die sämmtlichen Herren Erzherzoge Theil. Ministerpräsident Auersperg stellt dem Hause die neuen Funktionäre, den Präsidenten Fürsten Collo­redo und die Vizepräsidenten Schmerling und Vrbna vor. Präsident Colloredo bittet die Versammlung um ihre Un­terstützung in seinem neuen Amte und bringt ein dreimaliges Hoch auf Se. Maj. den Kaiser, in welches das Haus mit einstimmt. Minist.-P. Auersperg stellt das neue Mini­sterium vor, und spricht die Hoffnung aus, das Haus werde demselben mit Vertrauen entgegenkommen. Kardinal Rau­scher, Iablonowski und Bloome legen zusammen an 100 Petitionen um Aufrechthaltung des Konkordates auf den Tisch des Hauses. Außerdem übergibt der Kardinal Rau­scher Adressen von Lehrern aus 34 mährischen Dekanaten, in welchen diese gegen die Beschlüsse des Wiener Lehrertages protestiren. Graf Anton Auersperg und Hurtig legen mehrere Petitionen um Aufhebung des Konkordates vor. Ro­kitansky überreicht eine in böhmischer und deutscher Sprache geschriebene Petition der Stadt Rakonic bezüglich der Prag» Karlsbader Bahn. An der Tagesordnung steht vorerst der Bericht des Aus­schuffes über den vom Abgeordnetenhause mitgetheilten Ge­setzentwurf betreffend die Gebühren- und Stempelfreiheit bei Arrondirung von Grundstücken. Derselbe wurde ohne jede Debatte in der vom Abgeordnetenhause beschlossenen Fassung angenommen. Außerdem wurde der Beschluß gefaßt: Es wird die hohe Regierung aufgefordert, im Wege der Reichs­beziehungsweise Landesgesetzgebung abgesonderte Vorlagen über die -neue Grundbuchsordnung und die zulässigen Begünstigun­gen für Grundarrondirungen in Betreff der Zustimmung der Hypothekargläubiger, der Einwilligung der Anwärter und Ku­ratoren von Fideikommiß- und Lehengütern, und die Ge­nehmigung der Administrativ- und Pflegschafts-Behöiden zur verfassungsmäßigen Behandlung einzubringen. M. Herbst gibt im Namen der Negierung die Versicherung, daß diesem Wunsche noch in dieser Session nachgekommen werden wird. Die beiden folgenden Berichte über die Ausdehnung ber Bewilligung von Steuerfreijahren bei Neu- Um- und Zu­bauten auf alle Orte und über die Kosten für öffentliche Fin­delanstalten werden conform den Beschlüssen des Abgeordneten­ist unser Guardian. Morgens um 5 Uhr wird zum Aufstehen geläutet. Vor und nach Tische wird allezeit auf klösterliche Art das Tischgebet verrichtet und nach Tische führt uns der fromme Prälat allezeit in die Kirche (die mit dem Priesterhause in unmittelbarer Verbindung steht), um da eine kurze Anbetung des' hochwürdigsten Sakramentes zu verrichten. I n diesem Hause wohnen jetzt 5 Priester und 4 Alumnen, die sich zum geistliche» Stande vorbereiten. Unter diesen Letzteren ist nun auch ein Sohn eines Wilden, ein etwa 18jähriger Jüngling, der die Sprache der Indianer und englisch spricht, um dann ausgeweiht zu werden und sich der Bekehrung seiner wilden Landsleute zu widmen. So schmerzlich es uns war, die weiten und langen Spalten und Risse an den Wänden dieses Prie­sterhauses zu bemerken, die dem nahen Einsturz desselben drohen, so erfreulich und wohlthuend war anderseits für mich der Anblick des — durch die so wohlthätigen und frommen Unterstützungen meiner verehrten Brüder und Schwestern in Europa — erbauten Collegiums, welches bestimmt ist, um in demselben Schule zu halten, Zöglinge aufzunehmen und aus» zubilden. Es ist ein schönes, regelmäßiges, festes und großes Gebäude, welches in Mauer- und Dachwerk bereits vollendet !A ""^ welches, wenn es einmal mit Hilfe Gottes und guter Menschen ganz fertig sein wird, eine bleibende und unberechen­bar große Wohlthat für dieses von katholischen Erziehung«­und Blldungshäusern entblößte Land sein wird, deren segens. reiche Folgen viele Jahrhunderte hindurch, zur Zierde der Kirche und zum Wohle der Menschheit, an der in diesem Institute auszubildenden Jugend sich zeigen weiden. Dieses Gebäude hat 3 Stockwerte und jedes derselben enthält zwei große Lehr­säle und 8 Zunmer. Unter dem Dache, und zwar nach der ganzen Länge und Breite des Gebäudes wird der Raum zu einem allgemeinen Dormitorium (Schlafzimmer) der künftigen Zöglinge ««-gerichtet weiden. Die Erbauung dieses Collegiums, wie es jetzt ist, hat an die 7500 Dollars gekostet, die Volles düng und Einrichtung desselben wird noch 4000 Dollars er­fordern." Aus einem Schreiben des Missionärs an seine Schwester Frau, Amalia Gressel in Laibach, datirt Cincinnati. Ig ' März 1831: „An Beschäftigung fehlt es mir hier nicht. Wir haben in Cincinnati eine doppelte Pfarrgemeinde, eine englische und eine deutsche. Daß die Zahl der deutschen Katholiken hier sehr Hauses ohne jede Debatte angenommen. — Alle diese Gesetz­entwürfe weiden auch in dritter Lesung acceptirt. Es folgen einige Ersatzwahlen in die einzelnen Kom­missionen. Abgeordnetenhaus. (73. Sitzung, 15. Febr.) An der Tagesordnung steht der Bericht des volkswirthschaftlichen Ausschusses über die Einführung der Malzsteuer. Die Kommission bean­tragt: Das h. Haus wolle beschließen, „die Regierung sei aufzufordern, dem Reichsrathe längstens im Jahre 1868 ein Gefetz über die Einhebung der Biersteuer nach den von der Kommission festgestellten Principien zur verfassungsmäßigen Behandlung vorzulegen." Finanzminister Brest! bemerkt im Namen der Regie» rung, daß es für den Augenblick nicht thunlich ist, ein ähnli­ches Gesetz einzuführen. Bei der Generaldebatte sprechen Rh­ger, Skene für den Ausschußantrag. Wickhoff stellt den Vermittlungsantrag: Die Regierung sei aufzufordern, baldigst eine Vorlage zur Reform der Bierbesteuerung einzubringen. Nach Schluß der Generaldebatte spricht sich der Finanzmini­ster nochmals gegen die Herabsetzung der Viersteuer aus. Bei der Abstimmung wird der Antrag Wickhoffs mit einem Zusatzantrage Skenes, „der Steueransatz in Cislei­thanien sei mit Rücksicht auf das Zoll- und Handelsbündniß mit Ungarn dem Ungar, konform zu stellen, — angenommen. Aus den Delegationen. (Delegation des Reichsrathes. 4. Sitzung, 17. Febr.) Es wurde der Bericht des Finanzausschusses, be­treffend a) die Kabinetskanzlei Sr. Maj. des Kaisers und d) das gemeinsame Ministerium des Aeußern entgegengenommen und wurden die Ausschußanträge bis zum Titel II . (diplo­matische Auslagen) angenommen. Nur bei der Post „geheime Auslagen im Ministerium des Aeußern" gaben die vom Del. Greuter geäußerten Kompetenzbedenten zu einer kleinen Debatte Anlaß, an der sich auch Min. Berg er betheiligte und im Namen der cisleitha­nischen Regierung die Versicherung abgab, die cisleithanische Regierung werde von den geheimen Fonds niemals Gebrauch machen. Der Antrag Rechbauers um vorläufige Nichtbesetznng und spätere Auflassung mehrerer Gesandschaftsposten wird gleich einem späteren Antrage des Fürsten Iablonowski , die Funktionszulage des Botschafters in Rom in ihrer ursprüng­lichen Höhe zu bewilligen — verworfen. Aber auch der diametrale Antrag des Del. Groß , der Gesandtschaftsposten in Rom sei gänzlich aufzulassen oder doch einzuschränken, wird fallen gelassen und der Ausschußantrag aufrechterhalten. Die Anträge des Ausschusses bezüglich des Staatsvor­anschlage« für das Jahr 1868 betreffend das gemeinsame Ministerium des Aeußern weiden auch in den weitern Po­sten unverändert, wie sie aus dem Delegationsausschusse hervorgingen sammt den diesbezüglichen Resolutionen ange­nommen. Am Schlüsse der Sitzung verweist der Präsident auf die Nothwendigkeit, die Budgetvorlage einer baldigen Er­ledigung zuzuführen und macht namentlich darauf aufmerksam, daß Verhandlungen mit der Delegation des ungarischen Reichs­tages noch diesbezüglich bevorstehen. Aus diesem Grunde ersuche ei die Versammlung, ihm die Ermächtigung zu er­theilen, die soeben jn Betreff des gemeinsamen Budgets ge­faßten Beschlüsse in Gemäßheit des Dclegationsgesetzes der Delegation des ungarischen Reichstages mitzutheilen und wei­ters die von der Delegation des ungarischen Reichstages mit Bezug auf das gemeinsame Budget zu gewärtigen Zuschriften unmittelbar an den Budgetausschuß zur weitem Verhandlung leiten zu dürfen. (Wird angenommen.) (Delegation des Reichsrathes. 5. Sitzung, 20. Febr.) Del. Schindler und Gen. interpelliren den Reichskanzler als Minister des Aeußern bezüglich der Er» theilung österr. Pässe an Hannoveraner. In der Antwort auf die Interpellation erklärt der Reichskanzler, daß die in der „Wiener Abendpost" abgegebene Erklärung die volle Wahrheit enthalte. Was die Hannoveraner in der Schweiz anbelangt, so könne dieß der t. Regierung nicht gleichgiltig sein und sie werde daher bestrebt sein, sich hierüber Klarheit zu verschaffen. Der Reichskanzler versichert, daß die Regierung stets bemüht sein werde, das gute Einverständniß mit Preußen zu erhalten. bedeutend sei, habe ich Dir schon in einem früheren Schreiben mitgetheilt; deren Gottesdienst habe nun ich, bis zu meiner Abreise in die Mission der Indianer zu besorgen. Jetzt, in der Fastenzeit, predige ich im Auftrage meines Ordinarius wöchentlich dreimal, nämlich am Sonntag, Mittwoch und Freitag Nachmittags, und am Sonntag halte ich auch um zehn Uhr Morgens eine Predigt. Ueberdieß habe ich auch den Re­ligionsunterricht der deutschen Kiuder, wöchentlich dreimal, am Dienstag, Donnerstag und Samstag; dann den Besuch der Kranken und andere seelsorgliche Geschäfte zu besorgen. Was mir von meiner Zeit noch übrig bleibt, das verwende ich aus bessere Erlernung der englischen Sprache. Was ich während meiner Studien in Wien von dieser Sprache erlernt habe, kommt mir nun gut zu statten, daß ich jetzt schon fast Alles, was ich im Englischen lese, verstehe und auch schon fast Alles im Sprechen ausdrücken kann. Es ist nicht schwer, in unserem Priesterhause englisch zu lernen, weil fast Alles in dieser Sprache gesprochen wird. Neulich mußte ich auch fchon ein Missionsgeschäft im Englischen unternehmen. — Ein Missionär in Nordamerika sollte fast alle Sprachen, die man in Europa spricht, kennen, denn man findet hier Menschen von allen eu­ropäischen Nationen. I n der kurzen Zeit, die ich hier bin, habe ich schon alle meine Sprachen (mit Ausnahme der Kai­nerischen) in der Seelsorge gebraucht; es sind mir schon meh­rere Beichten in der italienischen und französischen Sprache vorgekommen, und Gott gibt mir die Gnade, daß es mir nicht so schwer wird, französisch und italienisch Beicht zu hören und darin Belehrungen zu ertheilen, als es mir im eisten Jahre meiner Seelsorge im Krainerischen vorgekommen ist." „Auch die Sprache der Indianer ein wenig zu erlernen, habe ich nicht unterlassen. Ein in unserm Haufe in der Er­ziehung befindlicher indianischer Jüngling unterrichtet mich zu­weilen in dieser Sprache, welche aber nicht leicht ist. — — Bald kommt die Zeit, da ich noch gegen 800 amerikanische Meilen weiter gegen Norden ziehen werde, mitten unter die Wilden, von denen schon sehr viele betehrt sind, noch weit mehrere aber sind noch im Urstande ihrer Wildheit, deren Bekehrung ver Gegenstand unserer gemeinschaftlichen Wünsche ist, und mit der Hilfe Gottes mein Geschäft sein soll." Die Schwester, an welche dieser Brief gerichtet war, ist ihrem Bruder bereits vor mehreren Jahren vorausgegangen." An der Tagesordnung steht der Bericht des Finanz» Ausschusses über das Budget des Reichsministeriums und der Rechnungslontrolle, die Reserve und das Zollgefälle. Die Kommissionsanträge werden ohne Debatte angenom» men. — (Ungarische Delegation. 8. Sitzung, 17. Februar.) Der Präsident thcilt mit, daß das Ertraordinarium zum M i litärbudget für 1868 mit einem Begleitschreiben des gemein samen Finanzministers eingetroffen sei. Es wird das kurze Begleitschreiben, in welchem einfach die Vorlage angemeldet ist, verlesen und fragt der Präsident, ob das Ertraordinarium dem Dreißigerbudgetausschusse zur Vorberathung übergeben werden solle, oder ob die Versammlung es für besser halte, die for­melle Behandlung desselben sich vorzubehalten und hiefür einen Sitzungstag anzuberaumen. Die Versammlung entscheidet sich für das Erste«. — Hierauf verliest der Berichterstatter der ständigen Budgettommission (des Hauses), Em. Ivänka, das Referat dieser Kommission. Politische Revue. Inland. Wien. I n der nächsten Session des Reichsrathes, da der gegenwärtige kaum noch mit großen Vorlagen in Anspruch ge­nommen werden kann, soll die Vorlage eines neuen Gewerbe gesetz» und eines Hausirpatent-Entwurfes bevorstehen. Wenn voraussichtlich das neue Handelskammer-Gesetz nach einigen Monaten in Kraft treten wird, so werden die neukonstituirten Handelskammern über den Entwurf des neuen Gewerbegesetzes gehört werden können. Was die Vorlage des Gesetzes wegen Einführung des metrischen Maßes und Gewichtes betrifft, so ist die Nachricht, daß der diesfällige Entwurf demnächst ein­gebracht werden dürfte, irrig. So viel bekannt, hat der Ent­wurf noch keineswegs alle Stadien der vollständigen Vorberei tung durchlaufen. — Die Mission des Grafen Crivelli soll, wie dem „Iour. de Paris" aus Rom geschrieben wird, vollständig gescheitert sein. Der römische Hof hätte nicht einmal Kenntniß nehmen wollen von den Punkten, über welche das österreichische Kabinet eine Modifikation des Konkordats wünscht. Linz. An die hiesige, fo wie an alle Statthaltereien foll ein in sehr entschiedenem Tone gehaltener Erlaß des Ministe­ riums gelangt sein, worin den Agitationen des Klerus gegenüber, die Behörden angewiesen werden, gegen diesfällige Ausschrei­ tungen die ganze Kraft des Gesetzes in Anwendung zu bringen. (Aehnliche Erlässe zirluliren auch in Trans leitha­ nien — wahrscheinlich von wegen der Parität.) Tliest. I n der Marine sind wesentliche Reformen im Zuge, und zwar auf Grund eines Memoires, welches Admiral Tegetthoff bereits vor längerer Zeit auf Wunsch des damaligen Marine-Oberkommandanten Erzherzogs Max ausgearbeitet hat. Wahrscheinlich ist die Trennung der Kriegsmarine vom Reichs» kriegsministerium und die Ernennung eines eigenen Reichs marineministers; sicher ist der Rücktritt des Erzherzogs Leopold und die Auflösung der Flotten-Infpettion. Pest. Die Ungarn emanzipiren sich von dem Begriffe „Oesterreich" immer mehr. So sollen einige Herren aus den höheren Kreisen der Pester Gesellschaft dahin wirken, daß für die ungarische Krone ein speciell ungarischer Orden ge gründet und verliehen werde. — Die Wiedereröffnung des ungarischen Reichs tages ist auf den 2. März anberaumt. Das Präsidium des Pester Unterhauses theilte dem Agramer Landtagspräsidium mit, daß der ungarische Landtag nach feinem Zusammentritte dieselbe Regnilolardeputation entsenden werde, welche denselben im Jahre, 1866 vertreten hat. — I m „Hazänl" veröffentlicht Ivänka seine Ansichten über die ungarische Armee, und da Ivänka bei den Magy» ren, was Militärsachen anbelangt, als Autorität gilt, so wollen wir eine feiner Ideen wiebergeben, da diefe in den magyari­schen Kreisen gewiß auf keinen Widerspruch stoßen werden. Iv^nta sagt: Die magyarische Nation wird nie mehr unter einer anderen als der nationalen Fahne und nationaler Füh­rung jene Dienste verrichten, die sie bisher zu thun gewohnt war. Künftig wird sich die magyarische Nation in keine Schlacht mehr führen lassen, wenn nicht die nationale Fahne vorge­tragen wird, und einen Krieg nie mitmachen, den nicht eini­germaßen magyarische Interessen erheischen. Neusatz. Da unsere Repräsentanz ihre Protokolle der Regierung nicht in magyarischer Sprache unterbreitet, so wurde sie durch ein ministerielles Reskript aufgefordert, sich für die Folge der magyarischen Sprache zu bedienen. Die Nepräsen tanz beschloß hierauf, sich für die Folge nach dem ministeriellen Reskripte zu richten, jedoch nur, weil sie der bestehenden Macht weichen müsse. Gleichzeitig mit dieser Verwahrung wurde aber auch beschlossen, mir bis zur Regelung der Nationalitätenfrage dem ministeriellen Befehle nachkommen zu wollen. Bürger Meister Mileti ö und mehrere Repräsentanten protestirten gegen das Vorgehen des Ministeriums und erklärten, das Re skript keinesfalls annehmen zu wollen. Ausland. Petersburg. Der Nothstand im Gouvernement Archangel und in verschiedenen unserer Central-Provinzen (namentlich Njäsan, Orel, Tula, Tambow und Twer) beginnt mehr und mehr die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, da er in diesem Umfang von Niemandem vorhergesehen worden ist. Inzwischen haben die hier und in Moskau eröffneten Hilfs­comitös bereits ihre Thätigkeit begonnen; die kaiserliche Fa­milie hat allein 46.000 Rubel Silber zum Besten der Noth leidenden in Archangel dargebracht. Der Großfürst Thronfolger steht an der Spitze des Comics zur Sammlung der einge laufenen Gaben. Die Kaiserin wird die Vertheilung und Ver Wendung derselben unter ihre Oberaufsicht nehmen. — Der „Gotos" schreibt: Rußland aufzuhalten, ver­mag Niemand. Seinen Einfluß auf die orientalischen Chri­sten blechen, ist nicht so leicht, als man glaubt. I n Paris hält man die türtischen Christen für eine Heerde Schafe; fönst wäre es zu blöd, sie derart gegen Rußland zu Hetzen, und zu glauben, man tonne sie umstimmen. Europa kann nur Eines für diese Christen thun: Nichtinterveniren! Aber Rußland zwingen, anders zu handeln, als es handelt, ist unmöglich. BulmeZt. Die Türken rüsten, daß es eine Freude ist. Bald werden sie 100,000 Mann — am Papier haben, die sie gegen die Bulgaren entsenden. Polnische und französische Offiziere unterziehen sich gegen Geld und gute Worte der Mühe, Freiwilligenkorps zu entrichten, die aber nach kaum 14 Tagen wieder auseinander gehen. Auf diese Weise wer« den die Kassen — wo noch etwas ist — geleert und nun treffen täglich von allen Seiten Nachrichten von Aufständen ein. I n Albanien haben sich sogar die mohamedanischen Al^ banesen auf die Seite der Christen gestellt, um mit ihnen gemeinschaftlich gegen die altersschwache Türkei z» operiren. Belgrad. Der vormalige Minister Risti6 erhielt den Auftrag, den Fürsten Michael bei der Taufe der Tochter des Fürsten Nikola in Cetinje zu vertreten. — Ueberhaupt herrscht zwischen Belgrad und Cetinje das beste Einvernehmen, KüNdill. Die mohllinedanischen Bewohner der Stadt Kandia hatten beschlossen, die Christen der Stadt zu massa­ knien. Das Signal dazu sollte der erste Veiramsschuß ge­ ben. Die fremden Konsuln erhielten rechtzeitig davon Kunde und schrieben nach Hause um Kriegsschiffe. Bor dem Beirams­ festtage kamen französische, englische und russische Schiffe in der Bucht von Kandia an. Der Governeur verbot die Ab­ feuerung der Gewehre und Pistolen bei dem Herannahen des Festes — und so ist der Katastrofe noch glücklich vorgebeugt worden. Es ist deshalb einestrenge Untersuchung angeordnet worden. — Die Insurrektion verbreitet sich wieder über die ganze Insel. Die Türken werden immer härter bedrängt und nur dort, wo eben türkisches Militär liegt, ist die Autorität der Pforte anerkannt, sonst nirgends. Italien. Die Regierung scheint, obwohl sie sich keines­ wegs darüber äußert, sich auf baldige wichtige Ereignisse ge­ faßt zu machen. Man armirt die Flotte unter dem Vor­ wande einer Expedition nach Montevideo, an die man nie­ mals ernstlich gedacht hat. Man ändert die Gewehre um und man vereinigt in der Nähe von Florenz fünf Divisionen, die auf vollem Kriegsfuße stehen. Es wäre schwierig, zu sagen, zu welchem Zwecke man diese außerordentlichen Vor­ bereitungen trifft: wir konstatiren nur das Faktum. Correspondenzen. Aus dem SallNthllle. 2 . — Die socialen und politi­schen Zustände stehen bei uns in vollem Einklänge; doch ha­ben die letzteren seit dem die neue Aera inangurirt, und die neuen Staatsgrundgesetze beschworen in die Welt gesetzt wur­den, durchaus nicht jenen Freudentaumel bewirkt, den man schon früher durch Monate geträumt hatte. Kein Hochamt, kein Freudenfest, kein Festessen, kurz lein äußerliches Zeichen der Freude über die Errungenschaften ist zu Tage getreten; nur in den gemüthlichen Abendstunden, die bald in diesem, bald in jenem Vier- oder Weinhause von den hervorragenden Kultursaposteln zugebracht und meist weit über die ehemals bestandene Polizei-Stunde*) hinaus verlängert werden, wurden diese mit ungebundenen Herzensergießungen besprochen. Wer nicht unbedingt Dualist ist, der wird hart mitgenommen, und es kam dabei schon vor, daß selbst einer jener Herren und Führer seiner Partei, der zwar als sehr liberal gelten will, dabei aber keinen Widerspruch zu vertragen im Stande ist, von dem Verdachte nicht ganz frei gesprochen wurde, sich noch immer zu den bereits überlebten Centralisten hinzuneigen. Dabei bilden „Concordat", „Civilehe" und „nationale Par­tei" die unvermeidlichen Schlagworte, nur werden hierüber Ideen und Anschauungen laut, die den Beweis auf stacher Hand bieten, wie wenig richtige Begriffe davon vorhanden sind. Dieß kann jedoch nicht Wunder nehmen, wenn man den Bildungsgra d dieser Parteimänner betrachtet, und es ge­nügt, wenn ich hervorhebe, daß einer dieser erleuchteten Män­ner einmal seiner Versammlung explicirte, daß „oorpus äe­lioti" auf deutsch so viel heiße, als menschlicher Körper. Nun möchte ich mir einmal auch die Begriffe Föderalist, Na­tional, Liberal, Ultramontan, Clerical u. vgl, von diesen Herren verdolmetschen lassen; denn ich bin überzeugt, daß man hiebei sehr interessante Entdeckungen machen müßte. Sehr erbaulich ist die Wahrnehmung, wie Einer des Andern Wissen (?), Verstand (?) und sinnloses Reden bewundert, insbesondere dann, wenn unumstößliche Wahrheiten über pol. Tagesfragen besprochen werden. Aber — wehe dem, der es wagen sollte, Opposition zu machen und einer anderen Ansicht zu huldigen: — er ist verloren, vernichtet, und nicht mehr würdig unter dem blauen Himmel dieser Civilisations-Missionäre zu wan» dein. Man gibt ihm die volle Mißachtung zu erkennen, man kehrt ihm den Rücken, kurz man hebt alle Bande des civili» sirten Lebens auf, bewirft ihn mit Geifer und Galle, und gibt sich selbst das Ansehen triumphirender Größe. O über die Possierlichkeit dieser Menschlein, die da vermeinen, berufen sein, Politik zu machen und durch den leeren Schall ihrer Gehirnkästen die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zu ziehen! — Und dieß nennen die Leute bei uns — Bildung; leider haben sie noch sehr viel Zeit und Mühe nöthig, umsich diese zu erwerben. Ja, Einbildung, das ist es, was sie besitzen, ver­bunden mit einer namenlosen Arroganz, die sie in pyramidaler Größe zur Schau tragen, um von ihren Genossen bewundert zu werden, während sie doch eigentlich nur Mitleid verdienen. Vor der Einwirkung solcher Eigenthümlichteiten, die trotz des 19. Jahrhunderte«, mit dem erborgten Gewände moderner Bil­dung angethan, die politische und nationale Rohheit als Ab­zeichen an der Stirne tragen, wollen wir uns hüten. Die In ­dividualität dieser Jünger der Aufklärung zeichnet sich durch seltene Manifestationen aus; denn ihnen ist die keineswegs beneidenswerthe Aufgabe zugefallen, durch ihr arrogantes Be­nehmen ungescheut ihre Geistesschwäche zur Schau zu tragen, und sich in den Augen ruhig denkender Menschen lächerlich zu machen. Moderne Abfalons — wandeln sie einher mit langem, lockigem (?) Haar, tragen grimmige, demokratische Vollbarte und gleich Gelehrten Brillen auf den unglücklichen Nasen. Die Einen lassen sich Titelchen beilegen, die ihnen in Folge fataler Ereignisse bisher noch lange nicht eigen sind, aber nichts desto­weniger besitzen sie die Zigeunergabe, Feuersbrünste aus Trieft sich berichten zu lassen, die noch gar nicht statt fanden, und erst einige Wochen später ausbrechen; Andere brüsten sich 8»u» Aön6 mit hohen Verwandten, die ihnen bald diese, bald jene Stelle in unserer Stadt zusichern, um dem glänzenden Talente dieser Meister auf dem Felde telegrafischer Matschsucht und gemeinster Beschimpfungsmanie die verdiente Anerkennung zn verschaffen. Nun wir hoffen mit Zuversicht, daß dem bisheri­gen Nepotismus, nach den jüngst gewonnenen Erfahrungen, leine Rofen blühen werden. Man möge uns die Stizzirung solcher Geister nicht verargen, wir könnten eine ganze Bildergallerie schaffen, und nachweisen, daß gerade jene Persönlichkeiten dar­unter die nichtssagendsten sind, welchesich unter dem Aushäng­schilde höchst zweifelhafter Aufklärung, und unter dem Schutze eines Festungsviereckes eine Wichtigkeit zu geben bestreben, welche mit der Zeit zum Tollhause führen muß. Aber eben diese Apostel und deren Jünger sind es, welche durch ihre Unverdaulichleit und Arroganz auch in socialer Beziehung den Dualismus bei uns eingeführt, und unsere Bevölkerung in zwei Theile getheilt haben, für deren Versöhnung in so lange nicht die geringste Hoffnung vorhanden ist, als die Verehrer des gegenwärtigen Pseudo-Liberalismus nicht von ihren Irr« ' ) Schicken Sie uns die „sonderbaren Schwärmer" nur nach Lai­pach, wir werden ihnen da« schon abgewöhnen! Red. thümern bekehrt fein und sich nicht die Sitte des Anstände«, und eine Bildung erworben haben werden, die frei von Ei­gendünkel, Parteilichkeit und Parteienhaß ist. Doch damit hat es noch seine guten Wege. Zum Glück können wir ohne Ge­fahr sagen: „Wi r tonnen —warten." Es wird einmal ohne Zweifel die Zeit kommen, in der jene Matadore uns brau­chen werden; niemals aber weiden wi r in die Lage kommen dieselben zu benöthigen. Kunst und Literatur. — In Moskau ist eine neue Oper von Siegfried Sa­lon, on „üarpÄtsKaj» i>023," (Die Rose der Karpathen) zur Aufführung gekommen und hat sehr gefallen. Der Kom­ponist, 1818 zu Tondern in Schleswig geboren, lebt seit 1861 in Petersburg, wo seine Frau, die Sängerin Fr. Nissen, Ge­fllnglehrenn am Konservatorium ist. Das (russische) Libretto seiner neuer Oper behandelt eine Episode aus der moldau­walachischen Geschichte des Jahres 1680 und enthält viele Anspielungen auf die Einheit und Macht der Slaven. Wie die „Petersb. Ztg.« meldet, hat Saloman bereits wieder eine neue große Oper in fünf Akten, „Der Flüchtling von Estrella," vollendet. — Herr Zebor der talentirte Komponist der „l'smpI M na Noi-avtz" und „OraKomli'a" lomponirt eine dritte neue Oper, die „Lena lmZirsIlH" (das Husitenweib) heißen soll, und zu der Eduard Rüffer den Text schrieb. — Der berühmte russische Fotograf N. M. Alesin gab unlängst ein großes Bild heraus, in dessen Mitte sich in Me­daillenform eine Ansicht des Kreml befindet. Um dasselbe sind 64 fotografische Bildnisse aller Slaven, welche die Ausstellung besuchten, gruppirt. Die Carin, welcher Alesin dieses Bild widmete, beschenkte den Künstler mit einem Vrillantring. — Herr I. I. Stanlovst^ hat der Direktion des k. böhmischen LandestheaterS einen neuen dramatischen Scherz überreicht. Derselbe ist „LoLeua oäNioper/ " betitelt. I m Einlaufe befindet sich außerdem noch eine Uebersetzung des dreialtigen spanischen Schauspieles „8uäi ^lamei^ " von Pedro Calderon de l« Barca. — „Der Tod Ivan des Schrecklichen", die neueste Nationaltragödie des bekannten russischen Unterrichts­ministers Alexej Grafen von Tolstoj ging am 30. v. M. in deutscher Uebersetzung, von Karoline von Pavlo v am Wei< marer Theater in Szene. Wie die „Allg. Theater-Chronik« schreibt, war das Resultat der Aufführung, obschon hier die, dem Verfasser in seinem Vaterlande so günstige Prämisse des nationalen Interesses fehlte, eine, ungemein günstige. Die durch die meisterhafte Exposition des ersten Aktes gespannte Auf­merksamkeit des Publilums steigerte sich von Szene zu Szene, nach jedem Auftritte fast wurden die Hauptdarsteller und nach dem Schluß der drei letzten Akte der anwesende Verfasser Graf Tolstoj gerufen. — Eine böhmische Uebersetzung des Werkes hat Josef Kolä l bereits im vorigen Jahre besorgt, — I n Stuttgart ist das erste Heft von Ad. Bacmeisters Alemannischen Wanderungen erschienen, das diewür­tembergischen und baierischen Ortsnamen aus der sogenannten keltisch-römischen Zeit behandelt und einen Anhang über die slavischen Ansiedlungen in Würtemberg enthält. Es dürfte dieß die erste deutsche Schrift sein, die das Dasein von Slaven in Würtemberg zugibt, während I . G. Hassel bereits im Jahre 1819 die Slaven neben den Deutschen für die Urbewohner des benachbarten Baden erklärt hat. — Die „NoravsKö, orlioe^ bringt eine durch 10 Num­mern laufende Beurtheilung von ßembera's „2äpaäni 81u­v»uü v piAvtzKu" vom ^Archivar V. Brand l in Brunn, in welcher der Recensent 8embera's Ansicht über die Slavi­cität der Urbewohner von Böhmen und Mähren für historisch vollkommen erwiesen erklärt und auf den Umschwung hindeutet, den das genannte Wert nach Ausscheidung der keltischen Bojer und der deutschen Marlomanen aus der Vorgeschichte dieser Länder in det bisher so schwankenden böhmischen Archäologie hervorbringen wird. — I n Posen hat Dr. ^VojoieeK ^Str^nsKi unter dem Titel „Die Lhgier" ein für die Geschichte der West­slaven wichtiges Werk herausgegeben, in welchem er nach­weist, daß die Slaven schon zu Tacitus Zeiten in der Lausitz und Schlesien heimisch waren. Das Werl enthält 12 Druck­bogen nebst einer Karte. — Unter dem Titel „^oliaurieZ Uns lieäivivus" wird die von K. I . Erben besorgte Ausgabe der Schriften M . Johannes Hus' ins Englische übersetzt. Die Uebersetzung besorgt Prof. Wratislaw in London. Den Anfang macht die Postille. Auch die Vorrede Erbens wird dem Werke ihrem ganzen Umfange nach vorangesetzt werden. — Nach 20jähriger Verbannung von den Brettern wurde Tyl's: Jan Hus, Kazatel Vetlemsk/, große historische Tra­gödie, am 15. d. in Pilsen wieder, zum ersten Male aufgeführt. — Sabina s Tragödie „<3eruä, i-ütze" ist soeben in Druck bei Fr. StM o in Prag erschienen. — Das Agramer National-Musik-Institut zählt gegenwärtig 13 Gründer des National-Konservatoriums, 56 Mitglieder I. und 60 Mitglieder II. Klasse. Es wird an den Landtag abermals die Bitte gestellt werden, daß die­ses Landesinstitut in ein Konservatorium umgewandelt werde. Herr Dr. A. VancaZ und der hochw. Domherr Fr. Ga8» paric, wurden mit der Aufgabe betraut, dahin zu wirken, daß dem Institute von Seite der Gemeinde ein Bauplatz über­lassen und die Mitwirkung bei dem eventuellen Baue gesi» chert werde. Tagesneuigkeiten. Lllibllch, 22. Februar. — Die Wählerlisten für die heurigen Gemeinde­rathsergänzungswahlen liegen von jetzt ab durch vier Wochen beim Magistrate zur allgemeinen Einsicht auf. Re­klamationen gegen dieselben müssen bis längstens 28. d. M. eingebracht weiden; auf spätere Reklamationen wird laut Kundmachung des Stadtmagistrates lei n Bedacht mehr ge­nommen werden. — Heute Nachmittag beginnt die Kartenaus­gabe für die Maskerade des Männerchors der öitalnica am Faschingdienstag und wird durch die folgenden drei Tage von 2—4 Uhr Nachmittags fortgesetzt. Daß die Unterhaltung hinter den in früheren Jahren vom „^riZui 8oKol" veranstalteten Masken­bällen, die, besonders ver vorjährige, sicher noch bei allen Theilnehmern in angenehmster Erinnerung stehen, nicht zurück­bleiben wird, ist nicht zu bezweifeln; wir wagen es sogar mit Rücksicht auf die mannigfachen Vorbereitungen, die getroffen werden, zu behaupten, daß sie dieselben übertreffen wird. Die Sänger haben alles aufgeboten, um das Abschiedsfest des Carnevals so genußreich als möglich zu machen. — Mit dem morgigen Balle finden die Vereins­balle der Qtalnica für diesen Fasching ihren Abschluß. — Die tonstituirende Generalversammlung de« „8oKo1 " hat den Ausschuß beauftragt, eine Aende» rung der Statuten in dem Sinne zu veranlassen, daß d»S Recht der Wahl des 8 wohnern jener Distrikte das Salz zu den billigsten Preisen abgelassen werben würde, ist die hohe Finanzverwaltung, so viel dem voltswirthschaftlichen Ausschusse bekannt ist, nichr entsprechend nachgekommen. Es wurde den dalmatinischen Fischern das Pöckelsalz zu 2 fl. 20 kr., den istrianischen Fischern zu 4 fl. abgegeben. Warum diese Ungleichheit? Den Küstenbewohnern wurde, obwohl sie auch jetzt noch nicht die Konkurren; mit den sicilischen Fischern auszuhalten, vermochten, der 15percentige Zuschlag nachgesehen und das Limitosalz in entsprechender Menge verabreicht. Wie harmonirt aber dann eine einfache Anordnung neue­sten Datums der Triester Finanzinspektion mit den Verord­nungen R. G. Bl . III . Stück, Nr. 5 und Verordnungsblatt 1862, Seite 8 und 9, worin es heißt: „Der Bezug des Viehsalzes aus ärarifchen Niederlagen, sowie dessen weiterer Vertrieb und rücksicht­lich der Handel mit demselben im Innern des Reiches unter^ liegt lein er Beschränkung," und ferner mit dem Verord" nungsblatte Seite 207, 1862; anläßlich eines speciellen Falles wurde da mit Bezug auf den Erlaß vom 4. Jänner 1862, dessen traurige Wirkungen der hohen Staatsverwaltung man- Z . 70S42, erklärt, daß „auf das Viehsalz jene Bestimmungen nigfach und wiederholt in das Gedächtniß gerufen wurden; leine Nnwendung finden, nach welchen das Salz bei dem aber leider sind alle diese pktit», bisher immer nur pik äs-Uebertritte aus einem Kronlande in das andere der Entrich­Liäeria geblieben. tung eines Aufschlages unterliegt." Mi t Rücksicht auf alle oberwähnten Thatsachen beschloß Diese oben bemerkte Anordnung schreibt eine Bezugsme­daher der volkswirthschaftliche Ausschuß, dem hohen Hause fol­thode vor, wodurch an die Parteien sehr sonderbare Zumu» gende Anträge zu empfehlen, welche theilweise auch schon in thungen *) gestellt werden. den Finanzausschußberichten 1864/65 der hohen Regierung Ist diese eben citirte Verordnung dem t. k. Ministerium zur Berücksichtigung empfohlen wurden, und zwar: bekannt? Es sei der hohen Regierung die Aufhebun g des Wie so kann ein erponirtes Amt die oben citirten Ver­Salzmonopol s anzuempfehlen und dieselbe aufzufordern, ordnungen des k. k. Finanzministeriums ignoriren? die hierauf bezüglichen Vorlagen zur verfassungsmäßigen Be­ Außerdem noch verbleibt es aber bei dem abderiti-handlung im Reichsrathe einzubringen, bis dahin jedoch fol­fchen Gesetze, vah nur ein bestimmtes Quantum gende Uebergangsmaßregeln zu treffen: Seesalz erzeugt werden darf, das Plus darüber jedoch 2) Es seien sämmtliche Salz preise analog oder an­unter staatlicher Kontrole in das Meer geworfen und dem nähernd denen der Nachbarländer herabzusetzen und erzeugenden Elemente zur Vernichtung anheimgegeben wird, dem freien Verkehre mit allen Salzgattungen möglichster wenn eS nicht deponirt werden kann; was denn doch die Kon­Spielraum zu gewähren; die Salzpreise nach den einzel­sortien zu großen Vauauslagen veranlassen müßte. Noch im nen Gattungen, der Qualität des Salzes entsprechend, Vorjahre 1866 wurden 15.00t) Ctr. vertilgt und vor zu reguliren, der Verlehr und Handel mit Salz mehreren Jahren waren in dem Flusse Dragonia solche Massen gänzlich fre i zu machen und die für einzelne Länder von der Vernichtung preisgegebenem Salze angehäuft, daß die oder Landstriche bestehenden Einschränkunge n des Schiffe nicht auslaufen konnten. Bezuge s auf bestimmte Salinen aufzuheben , Unglaublich, aber doch wahr! b) Es seien sämmtliche Privilegien , sowie die einzelnen Die Folgen solcher Maßregeln sind aber nur Entfrem­Personen und Gesellschaften gewährten Begünstigungen dung der arbeitslustigen Kräfte von der heimischen Küste, Fern­eines billigeren Salzbezuges aufzuheben . haltung billiger Salzsische von den inländischen Märkten, in 0) Es seien sämmtliche Staatsvertrage, welche die Regie des letzter Linie wieder nur Hemmung einer steuerkräftigen und Salzmonopols bedrücken oder auf die Abgabe des Salzes einer großen aufschwungsfähigen Produktion. Denn ist auch um billigere Preise oder um den Erzeugungspreis sich das fiskalische Salz qualitativ besser, so ist es doch ein al ­beziehen, einer gründlichen Revision zu unterziehen. ter Erfahrungssatz, daß eine Waare, wenn auch ä) Es sei die rationellste, billigste Salzerzeu­qualitativ geringer, wenn nur billiger, massen­gung und Mitverwerthung der Nebenpro­haften Absatz findet. dukte zur Erzielung billiger Regie anzustreben und die Es ist ein alter Erfahrungs satz, daß man in jeder entgegenstehenden Hindernisse, in soferne sie nicht schon Industrie die Waar e den Bedürfnisse n des Konsu ­in Folge des Berichtes des Finanzausschusses 1864/65 menten anpassen muß und so soll auch die Verwaltung behoben sind, zu beseitigen. des Salzmonopols denjenigen Abnehmern, welche graues Salz e) Es seien die billigsten Eisenbahn- und Schiffsfrachttarife verlangen, ein solches liefern und ihnen nicht wider ihren Wil ­für den Salztransport anzustreben. len weißes Salz aufdringen wollen; das graue Salz wird 1) Es sei in Hinkunft mit dem Staatsvoranschlage zugleich ohne Beimischung verlegt; es ist daher angezeigt, dasselbe ohne ein Verzeichnis; der Verschleißpreife des Salzes vorzule­alle Beimischung dem Publikum zu bieten und den Gebrauch gen, worin die nach dem letzlverflossenen Jahre berechne­desselben nicht ans eine bestimmte Zeit und zur Viehlecke zu ten Erzeugungslosten, sowie die Transport- und Ver­beschränken. schleißauslagen gesonder t aufgeführt erscheinen. Auch ist es allgemein aufgefallen, daß in denjenigen Di ­strikten, wo das Salz am billigsten zu haben ist, keine Indu ­strien bisher aufgekommen sind, die auf die Verwendung des Landwirtschaftliches. Salzes basirt sind. Die Beantwortung dieser Frage ist übri­ Die vom Engländer Klifto n erfundene Buttermaschine gens sehr einfach, wenn man einen Blick auf die bei uns be­hat in den öffentlichen Blättern so vieles Aufsehen erregt, daß liebte Gebarung wirft, wo man nur auf hohen Absatz die hierliindige Landwirthschaftgesellschaft sich bewogen fand, zeigte, dagegen gar leine Rücksicht auf die möglichst eine solche Maschine beizustellen, mit welcher in dem Haus­billige Erzeugung genommen hat. So würde sich un­ halte des Herrn Gesellschaftspräsidenten Terpin z Versuche streitig ein Bedeutendes dadurch ersparen lassen, daß man dort, gemacht wurden. Wir entnehmen den Mittheilungen der wo es die Verhältnisse gebieten, statt der bisher gebräuchlichen „Rovios " hierüber folgendes: Holz- die Kohlenfeuerung einführt, was man wohl bereits in Aus süßem, nicht erwärmten Rah m erhielt man in 15 einigen Salinen, z. V. in Hall versucht, jedoch mit der gehö­Minuten eine gute, feste, gelblichte Butter. Aus Milch , 8 rigen Energie zaghafter Weise bisher noch nicht durchgeführt Stunden nach dem Melken und auch uicht erwärmt, wurde hat. Wie sehr man dabei auch andere Interessen fördern würde, in etwa 20 Minuten Butter erzeugt; allein diese war weich, beweisen an den Reichsrath gelangte Petitionen, deren eine bröckelig, weiß, nicht schmackhaft. Aus 3'/, Maß Milch wur­nachweist, daß die Anlage einer Eisenbahn einzig davon ab­den 8^/2 Loth Butter gewonnen, jedenfalls zu wenig, weil hängt, daß man in der Saline zu Hallein die Kohlenfeuerung diesem nach zur Erzeugung von 1 Pfd. Butter 12 Maß einführt. Milch erforderlich wäre. Die nach diesem Milchbuttern Für die billige Salzerzeugung erscheint auch die Abschaf­übriggebliebene Milch war, kaltgenossen, sehr gut, fung der für gewisse auswärtige Mächte, verschiedene Länder, weil sie noch Fetttheile enthielt; gesotten aber? entweder für Stände und Massenabnehmer bestehenden Privilegie n von sich allein oder im Milchkaffee genossen, würde sie leinen Anklang gebieterischer Nothwendigkeit. finden, weil sie wegen des beim Buttern beigemengten Sauer­Ein solcher Fall wurde bei Berührung des Verschleißes stoffes der Luft säuerlich schmeckt. — Bis 1? Grad R. des Pöckelsalzes an die Istrianer und Dalmatiner berührt. erwärmter Rahm wurdein 12, ebenso erwärmte Milch Eine weitere Ausnahme besteht für Hall in Tirol und feinere aber in 16 Minuten zur Butter; allein auch diese aus er­Ungleichheiten bestehen durch die drückenden Verträge mit Ruß­wärmte r Milch erzeugte Butter war nicht so fchmackhaft land, der Türkei, mit verschiedenen Privaten und Gesellschaften wie die aus Rahm. als bedeutenden Erporteurs, wahrend ebenso bedeutende Ab­nehmer, Konsumenten und zugleich Großgrundbesitzer, die keine Wahr ist es demnach^, daß man mit der Klif t 0 n'schen Super-Monopolisten sind, abgewiesen und an die privilegirten Maschine geradezu aus Milc h Butter erzeugen könne; allein Exporteurs und Salzvertheuerer angewiesen werden; dieß ge­wie solche Butter beschaffen ist, zeigt der vorstehende Ver­schieht aber doch nicht zum Wohle der Salzkonsumenten, son­such. Vielleicht werden übrigens andere glücklicher mii ihren dern nur zum Schutze der privilegirten Großsalzhändler, also Versuchen sein, welchen die besagte Maschine durch die Kanzlei nicht zum direkten Nutzen des Nerars. der Landwirthschaftgesellschaft zur Disposition steht. Die rein fiskalische Wirthschaft der Staatsverwal­Neue Erfindungen machen oft großen Lärm in der Welt tung sucht den durch die hohen Preise und andere Umstände und es wird von mancher Seite allzugerne als Indolenz ge­ herbeigeführten Ausfall durch neue Erhöhungen und Bezugs-scholten, wenn man alles Neue nicht sogleich auch Hierlands erschwerungen zu decken und hat schon bisher durch dieses un­einführt. Allein wenn man es einführt, wird man nur zu gerechtfertigte Verfahren dem für diesen Artikel natürlich ren­häufig für die Auslagen nicht mit dem gepriesenem Erfolg tablen Schmuggel und den großen Defraudationen, wie solche belohnt. z. B. vor einiger Zeit in Ungarn im großartigsten Maßstabe vorkamen, in die Hände gearbeitet, dessen drohende Dimensio­Gingesendet. nen bei der eben vorhin erwähnten bereits stattgefundenen vor­ (Gefällsämtliches,) - I n einer Ortschaft Krains aussichtlichen Aufhebung des Salzmonopols in den Zollver­einigten sich im vorjährigen Fasching bei 15 Bauernburschen, einsftaaten, den dort firirten billigsten Preisen und der bis verschiedenen Familie n ungehörig, um eine Vallunier­ dahin sehr ermäßigten effektive n Eisenbahnfracht sich nicht haltung zu veranstalten. Vier von diesen arrangirten das absehen lassen. Ganze, empfingen Gelder, tauften 2 Eimer Wein, führten Auch der Salzschmuggel aus den königlich-baierischen Sa­ Rechnung, nahmen ein Tanzlokale in einem Privathause auf linen nach Oberösterreich, Böhmen «. dürfte unschwer nach­und bestellten die Speisen. zuweisen sein. Die Verz.-Steuerpachtung, von dem Grundsatze aus­Besonders dürfte der Schleichhandel nach Böhmen, Mäh­gehend, daß dort, wo Speise und Trank bezahlt wirb, auch ren und Schlesien konveniren, wenn es bei der beliebten Pra­die bezügliche Verz.-Steuer um so mehr zu entrichten fei, als xis, die Konsumenten dieser Länder statt auf den billigeren bis jetzt ein Gesetz nicht besteht, welches Hierlands einen ge­Salzbezug aus den galizischen Provinzen an die Salinen des meinschaftlichen Verbrauch des Weines steuerfrei erklären würde, Salzkammergutes und der Seedistriktc zu weisen, wie sich in forderte von den 4 Arrangeuren die Bezahlung der entfallen­ dies« Hinsicht die Prager Petenten und andere Salzkonsumen­den Verz-Steuergebühr, machte den Besitzer des Hauses, in ten aus Mähren beschweren, bleiben und wenn mit dieser Pra­welchem die Unterhaltung statt finden sollte, dieserwegen münd« xis dort der Preis der feineren Gattungen künstlich gesteigert lich verantwortlich; — und da trotzdem die Entrichtung der «erden sollte. '",«,« Verz.-Steuer nicht erfolgte, überreichte dieselbe bei der hohen Die noch immer eine Wohlthat sein sollende Methode der t. k. Finanzdiretiion eine Anzeige dießfalls gegen die vier Ve° sogenannten Grenzsalzpreise ist doch offenbar auch sorger des Balles und gegen den Eigenthümer des Ball-Lo­une Prämie für den Schmuggel und nützt den Grenzbewoh­kales, auf deren Grundlagen später eine Untersuchung einge­ nern nur einseitig; man kann nur fragen: wie so kommen die leitet wurde. armen Salzkonsumenten im stachen Lande dazu, sich solcher Ausnahmszustände nicht erfreuen zu dürfen? Die Angeklagten gestanden bei der Einvernehmung, baß sie für die Gesellschaft den Ball arrangirt, 2 Eimer Wein gelaust nnd verbraucht, Speisen bestellt, und das Lokale auf­genommen hätten, bemerkten aber, daß alle 15 Theilnehmer zur Bestreitung der Kosten bereits 8 Tage vor dem Balle zu 2 st. zusammengelegt hätten, aus welchem Gelde von den vier Besorgern alle Auslagen für Wein, für Speisen u. s. w. be stritten wurden; — daß die Theilnehmer des Balles so wie die geladenen Gäste den Wein gemeinschaftlich genossen, und daher zur Entrichtung der Verz.-Steuergebühr nicht verpflichtet wären. Dieser Ansicht pflichtete auch der Herr Untersuchung« Commissär bei. Schreiber dieser Zeilen erlaubt sich aber die bescheidene Anfrage zu stellen, wie es wäre, wenn die Theilnehmer dieser Ballunterhaltung die anerlaufenen Kosten zusammengerechnet, und den Besorgern später nach dem Balle vergütet hätten? — Die Antwort würde lauten, daß in diesem Falle der zum Ver brauche bestimmte Wein versteuert werden müßte, weil die Gäste Speise und Getränk bezahlten. Die Balltheilnehmer haben aber auch im vorliegenden Falle Speise und Getränk bezahlt, wenn sie auch 8 Tage vor dem Balle, das vorausberechnete oder muthmaßlich nothwen dige Geld den Besorgern 'des Balles einhändigten; — denn nicht die Zeit, wann die Zahlung geschah (früher oder fpäter), sondern das Faktum, daß die Zahlung geleistet wurde, ist hier von Entscheidung. — Nachdem, um den Wein steuerfrei zu erllären, eine Ballunterhaltung, wie die hier beschriebene, unter dem Namen „Familienunterhalt«««." wohl nicht subsu mirt werden lann (wo aber die einzelnen Glieder den genösse neu Wein nicht bezahlen); — da der gemeinschaftliche ent geldliche Verbrauch des Weines von dem Verz. Steuergesetze steuerfrei nicht erklärt wird, und — weil sogar Menage-Wein überall dort, wo nicht Ausnahmen im Verordnungswege gemacht wurden, gesetzlich der Versteuerung unterliegt: so ge langt Schreiber dieses zu dem Schlüsse, daß der bei ahn» lichen Unterhaltungen, und unter gleichen Um­ständen, wie hier, verbrauchte Wein steuerpflich­tig sei. Hoffentlich wird die hohe l. k. Finanzdireltion eine diesbezügliche Belehrung zu erlassen, nicht ermangeln. Jemand , den die Sache nahe angeht. Laibacher Marktbericht vom 19. Februar, Weizen Ml), st. 8.9«; Korn Mtz. fl. 4.80; Geiste Mtz.fl. 3,2«-Hafer Mtz. fl. 2.-; HalbfruchtMh. fi.—.-; Heiden Mtz. fi. 3,öU: Hirse Mtz. fi. 3,20; Kukurutz Mtz. fi.—.-; Erdäpfel Ml), fi. 1.8N; Linsen Mtz. fl. 4,30; Erbsen Mtz. fl. 3.50; Fisole» Mtz, fi 6,-; Rindschmalz Pf. kr. 45; Schweineschmalz Pf. fr. 42 ; Speck frisch Pf. kr. 34; Speck geräuchert Pf. lr. 40; Butter Pf, kr. 28; Tier pr, Stück I V, tr.; Milch pr. Maß tr. ,0; Rindfleisch Pf. ,7, 2l, LZ lr.; Kalbfleisch Pf. kr. 24; Schweinefleisch Pf. tr. 20; Schöpsenfleisch Pf. kr. 20; Hühndel pr. Stück kr. «0; Tauben pr. Stück kr. 15; Heu pr. «Zentner fl. —.80; Stroh pr. C»t. kr. 70; Holz hartes 30zöll,g Klafter fi. 8.— , weiches Klafter fl. 6.-; Wein rother Eim. l2 b>« — fi.; weißer Villi. 13 bis — fl. Die hiesigen Landesprodukleu-und Gelreidehändler kaufen: Klee­samen fi. 23; gedörrte Zwetschken fl. ?.—; neue Knoppern fl, !0.—; Wach« fi. —; Weihen fi. S.80; Korn fi. 4.40; Fisolen fi. 5 »/,. Verkaufen: banaler Weihen schönsten fi. 7,60; mittlere Qualität fi, 6.90 pr. Metzen. Gours-Bericht vom 2i. Februar. 5°/, MetaNique« fl. 58.80. 5°/, Metalliqne« (mit Mai- und November-Zinsen) fl, «8.—. — 5°/» National-Anlehen fl. «8.40, — 1880er Staats-Anlehe» fi. 84.40. — Bankaktien fi. 7,1. — Credit­attien fi. 193.10. — London fi. 1l8.90, — Silber fi. llä.—. — K. k. Münz-Dakaten fi. b.75. Marktanzeiger für Februar. Krain : Am 27. in Vrunndorf be! Laibach, Am Fasching­montage in Gurtfeld, Rodokendorf nnd Wippach. Quot.-Moutag in Oberlaibach. Montag nach dem Quot.-Sonntage i» Weirelberg. Dienstag nach dem Quat.-Sonntagt in Oernembl (Bez. Treffen.) Am 1. Montage in der Faste» in Ratschach (Bez. Weirelftein.) Am 1. Freitage in der Fasten in Zirknitz. Verstorbene. Den 14. Februar. Dem Herrn Josef Anders, k, k. Feldwebel, sein Kind Josef, alt 6 Stunden, in der Tirnau-Vorstadt, Nr. 8, «n Lebensschwache. Den 15. Februar. Blas Stefan, Eisenbahnarbeiter, alt 47 Jahre, in der St. Peters-Vorftadt Nr. 80, »n der Hamorrhoidalkolik. Den 17. Februar. Der Frau Aloisia Pesdir, Schriftsetzers« Witwe, ihr Kind Mari«, alt 2 Jahre, im Elisabeth-Kinderspital Nr. 67, an Atrophie. — Margoreth» Sirnik, Institutsarme, alt 46 Jahre, im Versorgungshause Nr. 5, am wiederholten Schlagfiusse. Den 18. Februar. Michael Grebenc, Ableber, alt 74 Jahre, in der Krakau-Vorftadt Nr. 38, an Altersschwäche. Den 13. Februar. Dem Kaspar Kitar, Maurer, seine Gattin Theresia, alt 32 Jahre, in der St. Peters-Vorstadt Nr. 82, an der Lungentuberkulose. — Dem Herrn Josef Lület, Spinnfabriks-Krempel­meifter, seine Gattin Maria, alt 4L Jahre, in der St, Peters-Vor­stadt Nr. 81. an Blattern. Veränderungen im Klerus der Laibacher Diöcese. Erlediget: Radmannstorf nnd Rudnik; H. Al.Peharec begibt sich in den Ruhestand. Eorrespondenz der Administration. Hr. Anton v. W—n, Kleinlack, Post Treffen und Hr. Friedrich Sch..., Reifnih: Wir haben dte Nummern legelmäßig «pedirt; «n« trifft keine Schuld. Künftighin wollen Sie zuvor auf der Post nachfragen lassen. Als NeremsloKal resp. Lesezimmer wild vom „Fortlnldungsuerein für Buchdrucker" hier eine geeignete Räumlichkeit zu miethen gesucht. Offerenten wollen gütigst Mitteilung an den Obmann Herrn Klein, Eger'sche Buchdruckerei, oder an den Kassier des Vereines, Herrn Armiö , v. Kleinmayr'sche Buchdrucker«, getan­ "-. . gen lassen. I n letzter Linie und nur kurz erwähnt sei auch, daß die uz Qeffentliche Danksagung. Vertheuerung der Salzgattungen auch vielfach mit verschuldet wird durch die überspannten Bahntarife , diesem in Oester-Mein Sohn, Herr Kar l Seifert , bürgerlicher Seifensieder zu Rudolfswerth , versicherte durch den dortigen leich zur verzehrenden Krankheit an unserer Landwirthschaft Bezirts-Reprasentanten und Kaufmann, Herrn Aloi s Gzernich , sein Leben im August 1866 beim »»»v,-,»«-i««, . und Industrie gewordenen volkswirthschaftlichen Mißverhält­ s» , «««»««, , Gesellschaft für Lebens- und Rentenversicherungen in Wien, mit dem Betrage pr. 1000 fl. österr. W. — nisse, dessen gesetzliche Beseitigung dringend geboten ist und Dieser Betrag wurde nach dem im Monate December 186? (also nach laum 1 '/«jährigem Bestände der Versi­cherung) erfolgten Tode meines Sohnes von der Direktion obbenannter Gesellschaft durch den General°Repräsentante n * ) N« wird darin bestimmt, daß jene Salzmenge, welchesich nach Abschlag de« am vorhergehenden Tage den Landbewohnern- au« Herrn F. P. Vidic, Kaufmann in Laibach, pünktlich ausbezahlt, weshalb ich dem Drange meines Herzens folge, den de« k. k. Salzamte zur Verfügung gestellten 500 Ctrn. »er« derselben meinen innigsten Dank hiemit öffentlich auszudrücken und bei diesem Anlaß das Publikum auf die solide Gesellschaft kauften Salzqunntum« ergibt, täglich unter jene Firmen vei­«re»«»»«, besonders aufmerksam zu machen. — Rudolfswerth, am 30. Jänner 1868. theilt werden wird, welche sich vor 9 Uhr Vormittag« entweder persönlich »der mittelst eine« Bevollmächtigten der Reihe nach Hl»8«z»Ivn» 8vilOrt. beim besagten Amte zur Abnahm« melden. Bestätiget durch Johann Pvllaek, als Vormund der Familie Seifert. Gedruckt bei Josef Vlasnit in Laibach.