d rz»»«er«tt«nS-Prcise Fgr Soibocb: Ganzjährig Halbjährig «ertrljährig Rcnatlid) • 8 fl. 40 ft. 4 „ 20 „ 2 10, - „ 70 „ Laibacher -iedaction Bahnhofgaffe Nr. 132. Mit der Post: Ganzjährig................Wf>- h«Mhrig....................® " «ateljährig................3 " gfo Zustellung ins HauS oicctclj. 25 k., monatl. 9 kr. «fszetnr Nummern 6 kr. $ 'agblait. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zurückgesendet. Expedition- & Referaten-Bureau: Eongreßplatz Nr. 81 (Buch-Handlung von Jg. v. Jtltuv mehr & Fed. Bamberg.) Jnsertions-reise: Für die einfpaiiige l-etifceilr ä 4 ft., bei roieterboltemrirtg schallung ä 3 fr. I 5^ Anzeigen bis 5 Zeilen Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entspre« chender Rabatt. Für complicierten Satz beson-dere Vergütung. Rr. 210. Mittwoch, 15. September 1875. — Morgen: Ludmilla. 8. Jahrgang. Die serbische Großmacht. (Schluß.) Indern die kaiserliche Regierung Maßregeln trartift. um jenen Provinzen die Ruhe wieder zu -eben läßt sie gleichzeitig Truppenmassen m gewal-tia« ÄntaM an unserer Grenze concentneren Da. Mb bk s.». M „ufl, noch viel schwieriger. Wahrend unsere Nation nnn uns verlangt, Maßregeln zu ihrem Schutze zu S In d-- w«ro.au«g °-r »,iich.n Jfme n eine Drohung gegen Serbien fteht, über-Me„ unsere Grenzgebiete die Unglücklichen Christen !w°l als Türken, welche sich vor der verheerenden TOa&t des Feuers und des Schwertes fluchten. Dadurch werden unserem Lande unermeßliche Opfer °U^r!,Pr die Länge der Zeit müßte dieser Zustand miträalid) werden. Da aber die Pforte im Ein-txmbmtn der garantierenden Mächte das Versöh-nangsroert unternommen, so können wir von der ffieiefieit des Sultans, wie der Großmächte erwarten, daß es gelingen werde, einen Modus ausfindig zu machen, um die Gegenden deren Schicksal uns nicht aleichgillig sein kann, vollständig zu de-Sen,„. b,n„eS » »-6 ©«bien, „M «All»«« N-«ba- bicftt »mmjm, m.Jc al-bfnh ein andere« Land moralisch und ökonomisch durch J Dcriobisch wiederkehrenden Aufstände leiben muß. Daher hat auch Serbien ein Interesse daran. Ifl6 einer solchen Lage der Dinge ein für allemal -in Ende gemacht werde. I«> werbe demnach inner, h-llb der Grenzen meiner schwachen Kräfte dahin wirken, daß ein Ergebnis erzielt werde, welches Zufriedenheit in jene Länder zu bringen geeignet wäre." Das ist jene Stelle der serbischen Thronrede, welche den Aufstand in den Nachbarprovinzen berührt, das die Kundgebung des türkenfresserischen Omla-dinistenministeriums, welche von den slavischen Bruderstämmen mit so hochgradiger Spannung erwartet wurde. Die Enttäuschung mag eine grausame fein. Man schreit auch bereit« über schändlichen VerralH, die Herren Ristic und Gruik, kaum noch als die Cavours Serbiens gepriesen und zu den Sternen erhoben, werden zu den Tobten geworfen, der Abgott, dem man gestern Altäre gebaut, ist heute mit Küßen getreten. Wer in den Tagen der Ncrvenaufrcgung der letzten Zeit es auch nur leise hätte andeuten wollen, daß die Dinge so kommen müssen, daß die Thronrede wie ein kalter Wasserstrahl auf die erhitzten Gemüther wirken werde, der wäre zum mindesten gesteinigt worden. Heute hat die Ernüchterung selbst über die heißblütigsten Omladinisten der serbischen Volksvertretung in Kragujevac die Oberhand gewonnen. Die Skupschtina ist sich nicht minder als Fürst und Ministerium ihrer hohen Verantwortlichkeit bewußt, sie will Frieden halten mit der Pforte. Die begeisterten Zurufe, in welche die Kammer beim Schluß der Thronrede ausbrach, sind ein sprechender Beweis dafür; aber noch entschiedener geht die Ernüchterung dieser Versammlung ans der Behandlung hervor, welche sie dem Hilferufe der aufgehetzten und aufständischen Bosnier an gedeihen ließ. Ohne Debatte — so lautet die lakonische Meldung — ist die Skupschtina über den Hilferuf der Aufständischen zur Tagesordnung übergegangen, d. h. den bosnischen Abgesandten wird trocken geantwortet: Schlichtet eure Streitigkeiten mit der Pforte selbst, wir werden uns hüten uns in eure Händel zu mischen. Nach den großsprecherischen Anläufen und Verheißungen der letzen Wochen ist das fürwahr ein Rückzug „colle pive in sacco,“ wie man sich ihn vollständiger, um nicht zu sagen schmählicher, unmöglich denken kann. Außerdem trifft aber die Herren in Belgrad unb in den schwarzen Bergen wie nicht minder ihre journalistischen Handlanger in Oesterreich das schwere Verschulden, durch ihre unaufhörlichen Hetzereien, durch ihre großmäuligen Tiraden von der slavischen Solidarität, von der einmüthigen Hingebung an die Sache der armen Rajah u. s. w., zahllose Bewohner der Herzegowina und Bosniens ans Messer geliefert, über die anberen namenloses Elend gebracht zu haben. Wer die Verhältnisse nur halbwegs kennt, wer einmal Gelegenheit hatte, sich bie „slavische Brüberlichkeit" aus der Nähe zu besehen, den konnte diese Art der Befreiung der unglücklichen Rajah nur mit Schauder erfüllen. Damit aber niemand im Zweifel darüber bleibe, daß es den Serben ernst mit ihrer Friedensliebe, wurde nicht nur sofort die Ausfuhr von Waffen und Lebensmitteln verboten, sondern auch den Großmächten wie der türkischen Regierung die feierliche Erklärung abgegeben, daß sich Serbien jebweber Begünstigung beS Aufstandes enthalten werbe und mit den Mächten darin übereinstimme, es müsse eine sriebliche Regelung ber Beschwerden stattfinden, welche die Bewohner der Herzegowina erheben. Auch wurden vom Minister des Innern JeuMon. $tt »«sammenstoß dcs „Baugiiard" und des „Jron Dute." Sin londoner Correspondent der „Köln. Ztg." über den kürzlich bei Wiklow erfolgten Zu-ntlfi der rwei großen englischen Kriegsdampfer und ,3ron Duke" folgendes: Qrnn Duke" und „Vanguard" waren Schwester-ta» mit Doppelschraube unb Panzerplatten, von Rkrbclraft unb nahezu gleicher Große (unge. E7a Tonnen Gehalt) und bitbeten mit ,Jn-ffJJ- und AudaciouS" eine Klasse. Beide gingen C im Re'servegeschwader der Kanalflotte, zu i fie gehörten, am Donnerstag, den 1. d. kichern 1 uhr von Kingstown in der Rich- '«mdS um * 6 Nachträglich wundert man sich. na« . jn nebligem Wetter unternommen WV so* scheint es. daß der Nebel das Ge-CbV, ,rft umgab, nachdem es seinen Weg an-^ hatte Die Schiffe liefen mit der Geschwindig- keit von 12 bis 14 Knoten die Stunde, da man gern zur vorbestimmten Zeit in Oueenstown an« kommen wollte. Diese Geschwindigkeit wurde jedoch auf die Hälfte vermindert, als der Nebel eintrat. Um 12 Uhr 50 Minuten nachts bemerkte die Wache des „Vanguard," daß ein großes Schiff entgegen-kam und das Steuer wurde scharf nach Backbord gebracht, um auszuweichen. Der „Jron Duke" war zur Zeit in kurzer Entfernung hinter dem „Vanguard," durch das plötzliche Einhalten im Laufe des letzteren wurden sie näher gebracht und die Breitseite deö „Vanguard" dem ..Jron Duke" zugewandt, welcher ohne Ahnung von dem Umstande keine entsprechende Bewegung gemacht, sondern seinen CourS fortgesetzt hatte. So kam es, daß, als man kaum den Bug des „Jron Duke" int Nebel undeutlich sah, dieser auch schon heran war und mit seinem Sporn den „Vanguard" in die Mittenfeite traf und widerstandslos einrannte. Nach dem Stoße gingen beide Schiffe zurück und trennten sich, aber die Wirkung war sogleich bemerkbar. Das Wasser drang sofort in das getroffene Schiff durch ein großes Loch in seiner Seite ein und wäre die See gerade hoch gegangen und hätte ber „Jron Duke" ben „Vanguarb" aus beut Gesichte verloren, so wäre ohne Zweifel keiner von den 3- bis 400 Mann an Bord des letzteren lebendig davongekommen. Der „Jron Duke" hielt sich so nahe als möglich und beide Schiffe setzten in größter Eile ihre Boote aus, so daß die ganze Mannschaft des „Vanguard" an Bord des „Jron Duke" in Sicherheit gebracht werden konnte. Es konnte nicht daran gedacht werden, etwas anderes als das nackte Leben zu retten; jeder Augenblick war kostbar und so ist der „Vanguard" mit allem, was barin und daran war, gesunken. Kaum war der letzte Mann an Bord gebracht, als der „Vanguard" zwei- oder dreimal schwankte und dann plötzlich untersank in 19 Faden Tiefe, so daß nur die höchste Spitze des Hauptmastes noch über Wiffer erscheint. Die Ordnung und Disciplin ist bei ber Katastrophe trefflich beobachtet worden unb Capitän DawkinS und feine Offiziere haben es verstanden, ihre Leute vor Uebereilung und Verwirrung zu bewahren. Der Unfall fand zwischen ben Kish- und Kodlinleuchtschiffen statt, etwa 15 Meilen von ber Stelle in Dublin Bah, wo das Geschwader zuvor vor Anker gelegen hatte. Der sofort alle irgendwie verdächtigen Vorgänge an den Grenzen der im Aufstand befindlichen türkischen Provinzen beseitigt und den Kreisoorständen in einem Rundschreiben Aufträge ertheilt, die an Entschieden, heit der Sprache nichts zu wünschen übrig lassen. „Wir leben, heißt es da, mit der Türkei im besten Einvernehmen, und deshalb trage ich ihnen auf, daß Sie eifrigst dahin trachten, daß dieses Verhältnis nicht durch die Freiwilligen gestört werde, welche aus unserem Lande über die Grenzen den Aufständischen zu Hilfe eilen." Die Herzen der serbischen Patrioten — so versichert man zwar — „wurden zu Stein/ als sie diese Sprache hörten, und sie finden die einzige Entschuldigung für diese „Feig-heit" der Regierung in dem plötzlich entdeckten Umstande, daß im Zeughause die größte Unordnung herrsche, welche dem frühem Kriegsminister zur Last gelegt wird. Wenn auch die Wuth der Entäuschung in den Kreisen, die unablässig zum Kriege drängten, gegenwärtig eine große ist, wenn auch Schmerzen«, und Zornesrufe laut werden, so deutet die lahme Entschuldigung mit der Unordnung im Zeughause doch schon dahin, daß auch in diesen Kreisen eine starke Ernüchterung platzgegriffen hat. Da ist es nun nicht uninteressant, zu vernehmen, welche Mittel RistiL anwandte, „um die kriegerische Stimmung zu dämpfen." Die officiöse und von der staatsmännischen Begabung des Herrn Ristik außerordentlich erbaute „Politische Correspon-denz" schildert daS diplomatische Meisterstück folgendermaßen: „Die Berathung und Feststellung der Eröffnungsrede hat das Ministerium durch mehrere Tage fast ganz in Anspruch genommen. Den Entwurf zu verfassen, hat sich der Minister des Aeußern RistiL ausschließlich Vorbehalten. Man gab sich der Ueberzeugung hin. daß infolge dessen die Eröffnung«, rede außerordentlich geschickt aussallen werde. In den letzten zwei Tagen vor der Eröffnung der Skupschlina ließ man schon von ministerieller Seile durch allerlei Transspiralionen, wohin namentlich die auffallend ostensibel in die Oeffentlichkeit gebrachte Meinung zählt, daß Serbien den Mächten versprochen habe, Frieden zu halten und die Zuzüge zu den Aufständischen zu verhindern, der kriegerischen Stimmung einen kräftigen Dämpfer aufsetzen. In Wirklichkeit verfehlte diese, mit großem Geichick in-scenierte Beeinflußung der öffentlichen Meinung nicht ihre Wirkung. Am Vorabende der Skupschtina-Eröffnung gab es unter den bis dahin so erhitzten Gemüthern auch kaum mehr eine Stimme, die noch die Hoffnung laut werden zu lassen wagte, daß die Eröffnungsrede des Fürsten Milan eine kriegerische Wendung nehmen werde. Man war auch beflissen, die öffentliche Meinung mit anderen Dingen zu beschäftigen. So wurde da« Namensfest der fürstlichen Braut weidlich benutzt, um über ihre interessante .Jron Duke" blieb einige Zeit in der Nähe vor Anker und kehrte dann zwischen 2 und 3 Uhr morgens nach Dublin zurück. Der „Vanguard" war in Kingstown sehr bekannt, da er dort mehrere Jahre als Küstenschiff stationiert gewesen, war in Birken, head von den Schiffbauern Laird gebaut und hat 252.000 L. gekostet, aber mit aller Ausrüstung und den sonstigen Effecten an Bord wird es auf 550.000 L. geschätzt. Das außerordentliche Ereignis wird das Publicum und vielleicht die SchiffSlechniker mehr beschäftigen, als irgend ein ähnlicher seit dem Untergänge des „Capiain." Zum Glück läßt sich diesesmal der Verlust nur in Geld auSdrücken und nicht eine ganze Schiffmannschaft ist plötzlich in den Wellen verschwunden. Die „Times" gewinnt dem Vorfall eine lehr, reiche Seite ab, indem sie ihn als einen großen und theuern Versuch betrachtet, um die Kraft sowol wie die eigentlichen Gefahren der Schiffe, welche die „hölzernen Wälle" Englands ersetzt haben, festzu-stellen. „Beide Schisse waren gleich groß, gleich statt, hatten beide den mächtigen Spor» und waren beide in wasserdichten Kammern gebaut. Der „Van-guard" war «st vor fünf Jahren vom Stapel ge- Persönlichkeit die DiScusiion in lebhaften Gang zu bringen. Man wußte zu erzählen, daß die künftige Fürstin Natalia jetzt fleißig in Paris dem Studium der serbischen Sprache obliegt. Man ernannte in der Person eines bekannten serbischen Philologen, des Dr. Daniäic, ihren linguistischen Mentor! Das Namenöfeft der fürstlichen Braut wurde mit einem feierlichen Gottesdienste in der hauptstädtischen Kathedrale begangen, dem der Fürst, die Minister, die Landeswürdenträger und mehrere Eonsuln in Gala beiwohnten, lltan beschäftigte sich auch viel mit dem neu eingetroffenen diplomatischen Vertreter Deutschlands Baron von Saurma, welcher alsbald dem Fürsten Milan in feierlicher Audienz seine Beglaubigungsschreiben überreicht hat. Mit einem Worte: es ist so ziemlich gelungen, durch allerhand interessante Zwischenfälle die sehr aufgeregte Stimmung der Landeshauptstadt in ein bedeutend ruhigeres Fahrwasser hinüberzulenken." Freilich muß hiemit Serbien aus seine Großmachlpläne auch noch für einige Zeit verzichten und, sich der harten Nolh-wendigkeit fügend, einstweilen mit einer etwas bescheideneren Rolle begnügen. Auch Montenegro wird es sich zweimal überlegen, ob es nunmehr auf eigene Faust Weltgeschichte machen will oder nicht.___ Politische Rundschau. Laibach, 15. September. Julaud. Die Berufungen für die Prof ef -suren an der neuen Hochschule in Czerno-witz sind zur Zeit nahezu vollständig vollzogen. Wenn man die Namen der für die neue Pflege, stätte der Wissenschaften gewonnenen Lehrkräfte überblickt, wird man gestehen müssen, daß bei den Be-rusungen eine glückliche Hand gewaltet hat; ins-besondere an der juristischen Facultät begegnen wir Namen, die in der Gelehrtenrepublik einen guten Klang haben. An diese Facultät wurden berufen : Professor Schüller von Libloy von der Herr-mannpdter Rechtsakademie; Landesgerichtsrath, Landtags- und Reichsrathsabgeordneter Dr. To-maSzczuk aus Czernowitz, Professor Dr. Kleinwächter von Riga, Professor Dr. Vernig aus Heidel-berg; dann die Privatdocenten an der lemberger und wiener Universität, Dr. Freiherr v. Canstein und Dr. Schiffner. An der philosophischen Facul-lät wurden ernannt: Professor Dr. Wrobel von Lemberg, Professor Zieglauer v. Blumenlhal von Hernnnnstadt, Professor Dr. Goldbacher von Graz, Professor Katuzniecki von Lemberg, Professor Dr. Loserth von Wien, Professor Strobl vorn Francisco« Josefin um in Mödling, dann der Privatgelehrte auö Wien, Dr. Budinszky, und der schweizerische Gelehrte Dr. Anton Marly. Der Adreßenlwurf des ungarischen Abgeordnetenhauses ist nichts weiter laufen und demgemäß nach sehr entwickelten Prin. cipien der neuesten Schiffbaukunst construiett. Das Schiff war mit Platten von acht und sechs Zoll gepanzert und in jeder Hinsicht eines der Schiffe, auf welche die englische Marine Jich für die Aus. rechthaltung ihrer Herrschaft zur See verlassen kann. Beide Schiffe waren sich durchaus gewachsen, von gleicher Mächtigkeit; auch war die Geschwindigkeit derselben eine nur mäßige und so kann der Unfall als ein Vorbild dessen betrachtet werden, was im regelmäßigen Gefechte Vorkommen würde. Der Sporn des „Jron Duke" wurde unwillkürlich zu seinem richtigen Zwecke verwandt und er machte ganz genau die Wirkung, welche er gegen ein feindliches Schiff machen sollte. Der Erfolg ist gerade so, wie ihn die Fachleute vorausgesehen haben; eiserne Platten von ungeheuerer Dicke, nach dem erprobtesten Verfahren hergestellt und geprüft durch die Schießver-suche zu Shoeburyneß, wurden wie Pappendeckel zerdrückt durch den Sporn, welcher durch die furchtbare Wucht eines Schiffes von 3800 Tonnen ge. trieben wird. Die Anhänger des Widdersystems haben immer gesagt, vaß das mächtigste Projectil, welches ein Schiff gegen ein feindliches schleudern als eine Umschreibung der Thronrede. ES heißt in der Adresse, daß auch das Unterhaus die Ordnung der Finanzen als die erste und unaufschiebbare Aufgabe betrachtet; daß man nötigenfalls bis „zur äußersten Grenze der Sparsamkeit" gehen müffe, auch vor der Bolierung neuer Steuern nicht zurückschrecke. Auch ist das Unterhaus der Ansicht, daß das „Hebet* nur dann radical behoben werten könne, wenn „harmonische Reformen“ auf allen Gebieten der Staatsverwaltung eingeführt werden. Das Unterhaus erwartet daher „mit voller Hingebung" jene Entwürfe, welche die Regierung vorlegen wird. Der Passus inbezug auf die Bankfrage sagt dasselbe, wie in der Thronrede, erklärt aber, daß eine günstige Lösung derselben eine der „unerläßlichen Grundbedingungen" für die Befferung der ungarischen Ereditverhältniffe sei. Bei den Verhandlungen mit Oesterreich über die Erneuerung der Verträge verspricht das Haus, den Geist der Billigkeit walten zu lassen, aber auch das „Wohl des Vaterlandes" nicht außer «lcht zu lassen. — Die Adreßdebatte, welche Mittwoch beginnt, verspricht sehr interessant zu werden. Namentlich die Sennyeypartei wird den Anhängern TiSza's, welche dem Grundsätze huldigen: „wir kennen das Pro. gramm der Regierung nicht, aber wir billigen es“ — viel zu schaffen geben. Mit dem Verkaufe der ungarischen Staatsgüter soll es jetzt Ernst werden. Nach einem Plane des Finanzministers Szell ist eine fuccesioe Veräußerung derselben in Aussicht genommen. Zuerst kommen die Eisen- und Bergwerke an die Reihe, welche bekanntlich dem Aerar fast nichts eintragen und eher als eine Belastung des Staatsschatzes angesehen werden können. Zu billigen ist, daß die landwirthschaftlichen Güter nach und nach verkauft werden sollen, um nicht durch eine gleichzeitige Veräußerung aller den Bodenwerth herab-zudrücken. Ebenso ist es zu billigen, daß die Staats-Wälder aus guten valköwirlhschaftlichen Gründen überhaupt nicht verkauft werden. Uebrigens ®'ri) ^ über die ganze Frage, fpeciell über den 6. Verkaufes demnächst der Ministerratch z» emMt-den haben. AuSlaud. In Krajugevac und Belgrad ist die Stimmung eine erregte; obmol tue Kriegslust vollständig abgedämpft ist und die Unmöglichkeit eines erfolgreichen Kampfes bei den umfassenden türkischen Rüstungen von allen halbwegs Zurechnungsfähigen erkannt wird, fährt die Omla-dina doch mit ihren Hetzereien fort. In der Herzegowina hat am 11. wieder zwischen Bilek und Tre-binje ein Kampf statlgefunden. Nicht ohne Pikanterie ist die Meldung etnei betgraber Berichterstatters des „Hamburger Eorre-fpondent", wonach der Minister Gruic in Ge< könne, das Schiff selbst sei und daß, wenn ein dampfgetriebenes Schiff mit voller Gewalt gegen ein anderes rennen würde, das letztere schweM Aussicht haben würde, den Kampf fvrtzufetzen, selbst wenn es nicht sofort untersinken sollte. DaS Ma« növer könnte schwierig und gefährlich sein und möglicher Weise auch dem Angreifer Schaden bringen, aber eö würde, richtig ausgeführt, immer entfchei-dend sein. Darüber kann kein Zweifel mehr ob« walten und es bestätigt sich die Erfahrung aus der Schlacht bei Lissa im Jahre 1866, wo die österrei-chischen und italienischen Schiffe, sowol eiserne wie hölzerne, die Taktik des antiken Seekrieges «neuer, trn und sich gegenseitig niederzurennen versuchten. Damals rannte das österreichische Linienschiff „Kaiser" gegen das italienische Panzerschiff „Re d'Jtalia" und das letztere sank wie ein Stein mit allen seinen 600 Mannschaften an Bord.* ^Andererseits — so setzt das Cllyblatt fort — wird das Schicksal des „Vanguard" viele Leute überraschen. Das Schiff war nach dem System der wasserdichten Kammereiniheilung gebaut und dadurch konnte es sich, trotz des furchtbares Leckes, noch eine Stunde lang über Wasser halten, sonst würde es spräche» kein Hehl daraus gemacht habe, daß das wesentlichste Moliv zu einem Verzicht Serbiens auf Belheiligung am Kampfe in der verrätherischen Haltung Montenegro'S gelegen habe. Was man sich früher nur leise zuzulispeln wagte, das dürfe jetzt offen ausgesprochen werden: „Nlkita habe von allem Anfänge an ein heimtückisches Spiel gttrieben, und während er die insurgierten Brüder inner Sympathien versichern ließ, eifrig mit dem Türken unterhandelt, um sich von diesem seine Neu. tralität so theuer als möglich abtaufen JU lassen. Die Pforte zeigt sich nun geneigt, einige seiner territoriale« Wünsche zu erfüllen, und man dürfe infolge dessen auf gar keine Unterstützung vonseiten Monlenegro'S mehr rechnen." Unter diesen Umständen dal eS die montenegrinische Regierung allerdings leicht gehabt, ein Gesuch der Insurgenten um eine Ärimerttärung gegen die Türken mit dem Bemerken -u erwidern, man werde sich nach dem Verhalten der «bisch-n Skupschlina richten Ueber dem b a l e r i s ch e n M, n i st e r i um und seinen liberalen Freunden und Unterstützern riebt sich wenn man den münchencr Nachrichten trauen darf, ein Unwetter zusammen. Es soll nach Dr c>örg's Meinung der Stier sogleich bei den Körnern gepackt und der Versuch gemacht werden, diirck eine in Gestalt einer Äntworlöadresse (wenn nemlidj der König den Landtag mit einer Thronrede t,öffneO oder sonst direct e.ngebrachlen MtS-trauen« er klär un 8 den König zu zwingen, entweder das Ministerium zu em lassen oder die flimmern wieder aufzulösen. Jedenfalls wirb der im münchener Ständehau,e bevorstehende Kampf bnr± die fast numerische Gleichheit der Parteien für den Freund parlamentarischen Ringens eme fcaatnroetde sein, und es begreift sich, daß. wie man Wt die der Justijcomm.lsion ungehörigen ultra-Montanen baierischen Commissionsmitglieder in dem )0 ta^ch angebahnten Entscheidungskampfe mitthun W/en, woraus sich, von anderen Gründen abgesehen, ^udTfür die liberalen Justiz-Commissionemitglieder *u« Baiecn die Nothwendigkeit ergibt, auch ihrer-m in den Reihen der 77 Liberalen nicht zu fehlen. Ernst sind die Betrachtungen der republikanischen Journale über den Fall de laRoncidre. Sie erklären. «ieReaierung sc; durch ihre Begünstigung der monarchischen Parteien für den Brief des Viceadmicals lUiuetbor verantwortlich. D.e „Jndöpendance Belge" schijekc sich dieser Anschauung an. „Es sind zwei Idmlbtae anzuklagen," schreibt das belgi,che Blatt, JL >e la Ronclöre und Buffet." Wenn die tLert6» erklärt, die Bo napar tisten würden des verdrießlichen Zwischenfalles nicht aufhören, Raffet m unterstützen, so ist das gerade keine Empfeh. Coffir den Minister deö Innern. Be,onvern yLJm faat die Enthebung des Viceadmirals den Äavartisten nicht eingejagt. Ihre Wühlereien ^^Mtt^^tt^esunken sein. Dennoch ent« dieser Erfolg nicht ganz dem, was man von Velftem der wasserdichten Kammern erwartet We Die Absicht bei diesem Systeme war. daß das %<6/fffihPrhauDt nicht sinken sollte; es möchte immer-gKJSi minen, ab,r foUle d°» flott h"" «-»d- «««fl-"» Wj», Cr !r hundert Meilen vom Lande und kein VrLhS Schiff in der Nähe ist? Die Marine- fc fn Portsmouth verhielten sich ungläubig, ^njiere v .. ,^erst zukam: sie konnten ^»dieNachrch ^ 'ein Schiff mit wafferdichten ^t begreife , b gebohrt werden könne. Jn- ^^"^- Thkt °che da und es wird einen der kften tft bte J flänbe btl der bevorstehenden bilden, ob bei dem Falle des ,V°n. ^trrsuchu 8 Umstände vorhanden waren, die (ritt roir», da« Schis! ja h-d-», ist no» nicht i^aitch sclN da es in nur geringer Tiefe liegt, I» jaflt0 ’’ nidlt schwierig sein, die Größe und Art YQn“ Ä den es erlitten hat, zu untersuchen." werden täglich frecher. Namentlich bearbeiteten sie, wie englischen Blättern gemeldet wird, die Armee. In Bourbaki's Corps werden an die Reservisten Briefbogen mit den Medaillen-Porträts Napoleons III., Eugeniens und Lulus vertheilt. Unter solchen Umständen ist es begreiflich, daß sich auch im Lager der rabtealen Republikaner Stimmen erheben, die zur Eintracht mahnen, und daß die O rleanisten sich inniger an die Republikaner anschließen. Der Brief Louis Blancs an die „Daily News" ist ein Ergebnis der Furcht vor den Bona« partisten. Blanc spricht sehr gemäßigt und warnt vor Spaltungen innerhalb der Partei. Als Symptom der Stimmung in orleanistischen Kreisen mag die Erklärung des „Journal de Paris" dienen, welches die unlängst erschienene Flugschrift „Les Eespoii-sabilites“ entschieden verwirft und sagt: „Wir haben die Republik angenommen." Die legitimistische Union ist darüber ganz außer sich, die Orleanisten scheinen in der That für den Augenblick fest zu den Republikanern zu stehcn. Zur Tagesgejchichte. — Neue Strafmethvde. Ein Honvedmajvr, Baron Ferd. (Saat, hatte die Gewohnheit, die Mannschaft, die sich einer Uebertretung schuldig gemacht, einige Stunden an Sem Galgen hängen zu lassen, zwar nicht mit dem ©trief um den Hals, wol aber um den Leib. Durch die Veröffentlichung dieser neuen Strafmethvde in den Blattern gelangte das Honvedministerium in Kenntnis von dieser nicht patentierten Erfindung und entsendete sofort eine Commission zur Untersuchung dieser Angelegenheit in die Honved-Kaserne. Als die Commission erschien, baumelte eben ein wackerer Krieger an dem Galgen, doch schnell genug wurde der „Tag habende" Corporal in den Keller geschickt, um den Delinquenten herabzulassen und nur einfach an den Pflock zu binden. — Am folgenden Lage richtete der Major an seine Mannschaft folgende geistvolle Ansprache: ..Ihr stinkenden Juden, in die Zeitungen könnt ihr schreiben, aber exercieren nicht, ich werde euch alle hängen lassen, dann schreibt ihr meinetwegen wohin ihr wollt." Ein warmer Freund des Galgens, der Herr Honvedmajvr Gäal!" — Kind er-Prozessionen. Bischof Johannes von Graz erläßt im dortigen „Volksblatt" eine oberhirtliche Anordnung zur Abhaltung von „kürzeren Jubiläums Pro. Zessionen für die Kinder." In eils Punkten wird den Seel-forgern ein detailliertes Programm für die Abhaltung dieser Prozessionen mitgetheilt, danach sie sich stricte zu richten haben. Als Zeit für die Prozessionen empfiehlt der Bischos die Ferien, den Schluß oder den Ansang Les Schuljahres; zur Ueberwachung der Kinder bei diesen Prozessionen wird der Seelsorger nach der Ansicht des Bischofs „überall einige erwachsene Personen finden, etwa einige Väter und Müller, welche die Prozession mit Freuden mitmachen und zugleich für die Ordnung sorgen Helsen;" Ueber den Zweck und den Ersolg der Prozessionen läßt sich Bischos Johannes also vernehmen: „Weil man jetzt durch eine nachttägliche Bestimmung des heiligen Vaters diesen Ablaß sowol für sich selbst als auch für die armen Seelen im Fegefeuer gewinnen kann, soll der Priester die Rinder ausdrücklich anleiten, durch ihre Meinung den Ablässen diese zweifache Zuwendung zu geben; am besten geschieht das wol durch einen Act der Ausopfe-rung, welchen man vorbetet und durch die Kinder nachfpre» chen läßt." Zugleich erklärt die Verordnung, daß die Theil-nähme an diesen Kinder-Prozcssioncn für Erwachsene zur Gewinnung des Jubiläums-Ablasses nicht gütig ist. Diese frommen Spaziergänge der fleiermärkifchtn Jugend wären der besonderen Aufmerksamkeit der Schuldirektoren zu empfehlen. — (Eine Bo ot Wettfahrt von Polo nach Triest. Zwei k. k. Seeoffiziere — schreibt man der „Tr. Ztg." — gingen um eine namhafte Summe die Wette ein, mit offenen Booten, welche sich bei den in Polo häufig vor-kommenben Wettfahrten als vorzügliche Segler bewährt hatten, von Pola nach Triest zu segeln. Eines der Boote ist eine dänische Jolle aus dem Jahre 1864 und befindet ftch derzeit im Besitze cineS k. k. Seeoffiziers, das ander» ist ein großes Seit.-nboot Sr. Majestät Fregatte „Adria." Die Distanz von Pola nach Triest — also übet 60 See meilen — mußte unter Segel zurückgelegt werden, wobei der Jolle mit geringeren See< Eigenschaften vor dem Boote ein Borsprung von fünf Stunden gegeben war. Am 3. d. verließ die Jolle mit zwei Seeoffizieren Pola um 11 Uhr vormittags, während das Seitenboot um 4 Uhr nachmittags mit drei Seeoffizieren an Bord aus dem Hafen steuerte. Am 4. d. M. mn 1 Uhr 29 Minuten nachmittags langte die Jolle, von dem Contreadmiral Freiherrn v. Petz und mehreren Seeoffizieren empfangen, an dem vereinbarten Punkte, dem Molo San Carlo in Triest an. — Das zweite Boot erreichte infolge ungünstiger Witterungsverhältnisse Triest erst um 8 Uhr abends. Beide Fahrten können bei den längere Zeit andauernden Windstillen als vortreffliche bezeichnet werden. — Verlobung der Gräfin Bismarck. In den Blättern wird die Verlobung der Comtefle Marie von Bismarck, der Tochter des deutschen Reichskanzlers, mit dem Grafen 323 end Botho zu Eulenburg, dem Neffen des preußischen Ministers des Innern, berichtet. Die Gräfin Marie Elisabeth Johanna ist das erste Kind ans der Ehe des' Fürsten Bismarck, sie ist am 21. August 1848 geboren und hat daher eben das 27. Lebensjahr vollendet, während von ihren Brüdern Graf Nikolaus Herbert im 26. und Graf Wilhelm Otto im 23. Lebensjahre stehen. Comiesse Marie ist viel umworben worden; aber entschlossen, nur einer Herzensneigung zu folgen, hat sie bisher alle Bewerber abgetoiefen und auch Fürst Bismarck, dessen Lieblingswunsch es lange gewesen, seine Tochter glücklich verheiratet zu sehen, wollte auf die Entschließung derselben in keiner Weise eine Pression ausüben. Die Comtesse ist der erklärte Liebling ihres Vaters; in den Stunden, da der Fürst procul negotiis sich ganz seiner Erholung hingeben kann, ist sie fein steter, fein liebster Genosse. Ihre Erziehung hat ihr einen hohen Grad von Einfachheit gewahrt, fie ist durchaus häuslich und hat es daher auch stets vermieden, bei Gelegenheiten, die ihre Anwesenheit nicht absolut erforderten, bei Hofe zu erscheinen. Dabei ist Gräfin Marie v. Bismarck nach dem Urtheile aller, die je Gelegenheit hatten, [mit ihr in nähere Berührung zu kommen, von außerordentlicher Liebenswürdigkeit, und ihr sanfter Charakter, ihr bescheidenes Wesen haben ihr in dem verhältnismäßig kleinen Kreise ihrer Bekannten überall ergebene Freunde geschaffen. — Ihr Bräutigam gehört einer der ältesten, wenn auch nicht der begütertsten Adelsg schlechter der preußischen Monarchie an. Gras zu Eulcnberg ergriff zuerst die juristische Carrivre, machte sodann das Examen für die Verwaltungscarrisre nnd trat in den diplomatischen Dienst, wo er bald von dem Fürsten Bismarck zu dessen engerem Dienst hrrangezogen wurde. In dieser Stellung hat er sich das vollste Vertrauen und die Zuneigung des Fürsten erworben. Der Vater des jungen Grafen gehört zu den tüchtigsten Beamten des preußischen Staates und er verwendete auf die Erziehung feiner Söhne die größte Sorgfalt. Streng konservativ war er der einzige Abgeordnete des deutschen Reichstages, der sich für den vielbesprochenen § 20 des Preßgesetzentwurfes erklärt hatte. Um feiner persönlichen Liebenswürdigkeit willen haben ihn alle Parteien immer geschätzt. Local- und Provinzial-Angelegenheittu. Eonstitutioueller Verein in Laibach. Der Ausschuß beehrt sich hiermit, die Herren Vereins-mitglieder zur 58. Hauptversammlung einzuladen, welche Freitag den 17. September l. I. abends halb 8 Uhr im Clubzimmer der Casinorestauration stattfindet. Tagesordnung: Die abgelauf ene und die bevorstehende Reichsrathssession. Bericht erstattet vom Abgeordneten Dr. Adolf Schaffer. — (Fünfte S ch w u r g e r i ch t s s i tz u n g.) Auf Grund des § 301 der St. P. £>. werden für die fünfte Schwurgerichtssitzung im Jahre 1875 bei dem f. k. Landesgerichte in Laibach als Vorsitzender des Geschwornengerichtes der k. k. Landesgerichtspräsident Anton G e r t s ch e r und als dessen Vertreter der k. k. Landesgerichtsrath Victor Leit« maier berufen. — (Ernennun g.) Herr Dr. Juliu« v. Wurzbach, Advocat in Laibach, wurde zum k. k. Notar in Sittich ernannt. — (Für den krainischen Schnlpsenuig) widmete der .freie firgelbunb" im Wasthause „zur Äronc" einen Betrag non 2 fl. — (Die irrthümlichk Fenersignalisie-Tung) scheint an der Tagesordnung zu fein. Gestern um */, 10 Uhr abends wurde durch einen Kanonenschuß vom Lastellberge die Feuerwehr allarmier» und vom Wächter ein Brand in Lernavas (Schwarzdorf) am Moraste signalisiert. 818 jedoch die Feuerwehr an Ott und Stelle anlangte, pellte es sich heraus, daß cs eine halbe Stunde weiter abwärts gebrannt hatte, der Brand aber glücklicherweise bereit« gelöscht war. — (Neues Postamt.) Am 16. September 1875 toirti das neu errichtete k. k. Postamt in Untergörjach, welches sich mit dem Brief- und Fahrpostdienste befassen und mittelst der täglichen Fußbotenpost zwischen Untergörjach und Leides die Verbindung erhalten wird, in Wirksamkeit treten. — (Pferdezucht-Prämien.) Bei der am 11. d. in Wocheiner-Feistriz vorgenommeneu Prämiierung wurden 20 Mntterstuten mit Fohlen vorgesllhrt; Preise erhielten: Anton Sodja au« Kerschdorf 9", Joses Stare ou8 Kerschdors 6, Lorenz Berce au« Milterdorf, Lu-tag Dobrauc au« Kerschdors und Joses Schuschnig aus Neu» wing je 4 Dukaten; Medaille» erhielten: Anton Jekler aus KoprUuik, Simon Sodja aus Kerschdorf, Johann Hribar au« Jereka, Johann Kovositz aus Kopriunik. Belegte junge Stuten wurden 9 vorgeführt; Preise erhielten: Valentin Roßmann au« Demschgerenlh 6, Mathias Schuschuik in Neuning und Josef Odar aus Althammer je 4 Dukaten; Überdies wurden 4 Hengstfohlen vorgefiihrt. — Bei der am 13. d. in Radmannsdorf vorgenommenen Prämiierung wurden 12 Mnlterstnten mit Saugfohlen vor-gesührt. Preise erhielten: Michael Rassinger ans Wurzen 8, Joses Bidiz aus Lee« 6, Franz Stroy ans Hofdorf und Michael Beraus au« Breg je 4 Dukaten; Medaillen empfingen : Johann Marolt au» Rothwein, Johann Brettner au« Vormacht, Johann Bouk aus Ratschach. Belegte junge Stuten wurden 8 vorgesührt. Preise erhielten: Peter Teran ans Felben V, Jakob Poplev aus Verbrach und Johann Babii au« BreSniz je 4 Dukaten; Medaillen wurden verabreicht an Johann Gogala von Ratschach und Mathias Janz aus Berblenc. Für vorg-sührte 4 ein- und zweijährige Hengstfohlen erhielten Preise: Franz Dornig an« Buchb-im und Simon Kolbl aus Jauerburg je 4 Dukaten; für 4 liceuzierte Hengste: Josts Vouk cus Felben 8 und Lorenz Bouk aus Ceruivie 4 Dukaten. — (Wie sich dte Gesundheitszustände einet Stadt besser n.) Unsere Reichshauptstadt Wien war bekanntlich noch vor kurzem wegen ihrer ungünstigen sanitären Zustände am verrufensten in Europa. Daö ist aber feit Vollendung der Hochquellenleitung, welche der Residenz gesundes frisches Wasser zuführt, mit einem Schlage anders geworden. Die statistischen Sterblichkeitsausweise vom Jahre 1874 weisen nur mehr eine Sterblichkeitsziffer von 25 vom Taufend auf, während sonst diese Ziffer in der Regel 40 per Mille erreichte und wol auch überschritt. Wien gehört gegen »artig schon zu den gesundesten Großstädten des Lontinmts und das Verhältnis dürste sich nach den stets günstigen Sanitälsrapporten während des laufenden Jahres noch glänzender gestalten. Man vergleiche damit die Sterblich keitSzifser unserer Landeshauptstadt, die im Jahre 1874 die erschreckende Ziffer 49 7 vom Tausend aufweist, wo die Zahl der Gestorbenen die der Gebornen gleich um mehrere Hunderte übertrifft, und man wird annähernd einen Begriff bekommen, was sich von einer intelligenten Verwaltung für die Besserung der GesnndheitsverkMnisse einer Stadt thn« läßt, und in welchem Grade sich dieselben durch Unreinlich: leit und Schmutz, insbesondere durch jaucheartiges Trink wasset verschlechtern. _ (Regelung der Eisenbahnzeit.) Wie man aus Wien schreibt, soll die unter Hosrath Barhchar bei allen österreichischen Eisenbahnen zur Einführung gelangte Annahme der mittleren Ortszeit im Verkehr der Personenzüge, welche sich als durchaus unpraklisch erwiesen und nur zu Irrungen Anlaß gegeben hat, nunmehr über Anregung sämmtlicher Direktoren der verschiedenen Bahn Verwaltungen seitens der k. k. Generalinspection wieder auf; gehoben und hiesür die initiiere Zeit der Hauptstädte Wien, Prag und Pest in Anwendung gebracht werden. Witterung. Laibach, 15. September. Morgens trübe, seit Mittag Ausheiterung, schwacher NO. Wärme: morgens 6 Uhr -+- >16°, nachmittags 2 Uhr + 14 4° C. (1874 + 15 4»; 1873 -+- 201» C.) Barometer im Steigen 739 68 Mm. Das gestrige TageSmittel der Wärme -j- 161° um 2 0° über dem Normale. Verstorbene. Den 14. September. Johann Eanogoj, Hüblers-kind, 9 Monate, Moorgrund Nr. 12, Durchfall. Augekommeue Fremde am 15. September. Hotel Stobt Wien. ÄljaL, Katechet, Neumarktl. — Radel, Kaufmannsgattin, Marburg. — Barthel, Kfm., Leipzig. — Praxmarer, Innsbruck. — Koprinek, Kassier, Sagor. — Wessel und Schreyer, Kaufleute; Haustein und Löwy, Reisende, Wien. — Voditz, Priester, und Gräfin Sordina, Triest. — Haustein, Annaberg (Sachsen.) — Jaklin, Weißenstein. — Lengil, Kfm., Kanischa. — v. Meichsner sammt Familie, Spalato. -- Oberwalder, Franzensfeste. Hotel Elefant. Stenowitz mit Sohn, Sagor. — Lastnik, k. k. Steuereinnehmer, und Sandri, Rann. — Svoboda, Oberförster, Cates. — Betti Schaffer mit 2 Kinder, Steher. — Giovana Wergenz. — Angiolina Kersevani, Triest. — Mohl, k. k Oberlieutenant. Hotel Europa, v. Latzl, k. k. Oberfinanzrath, und Dr. Delami sammt Familie, Wien. — Obermann mit Sohn, Planina. — Frau Kopaö sammt Tochter, Sauerbrunn. — Skasa, St. Martin. — Gregorei, Eilli. Mohren. Oblak, Liitai. — Rnbo, Opernsänger, und Dr. Fader, Wien. — Schreiber, Kanzleidiener, Görz, — R. v. Wilisort, Graz. — Podgornik, Lehrer, Oberkrain. Die „Bierbank" hält nach der heutigen Theatervorstellung ihre erste dieSjäh-rige ordentliche ©mralöerfommlttng ab. Die Aktionäre dieser jederzeit solventen und vom »Krach-unangetastet gebliebenen Bank wollen sich vollzählig einftn-den. Humor, Frohsinn, Gemütlichkeit und Brüderlichkeit haben ihr Wiedemscheinen freundlichst zugesagt. Jene Theil-Haber, welche sich aus ihren Plätzen nicht ei»finden sollten, werden zum Voitbeile des „krainischen SchulpfennigS" mit einer Ordnungsstrafe belegt werden. Ter Alterspräsident. Gedenktafel über die am 17. September 1875 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Kostelc'sche Real., Brezovareber, BG. Mött-ling. — 3. Feilb., Badovinac'sche Real., Badovinice, BG. Möttling. — 3. Feilb, Äoic'sche Real., Berbica, Bvank...........> 80-80 8V- Bcreinsbank...........1 — — !i!crkchr«banl........ 84-50 85 50 Älföld-Bahu .... 114 75 125 Karl Ludwigbahn . . rn'25 'iii 76 fiaif. lilif.-ibabii . . 178 50 ISO— Roij. Kr. Oofefeb . . ISÜ'- iur- StaatSbahn........... 273.So!a74- küdbahn...............>103--! 103 26 Pfandbriefe. Ällg. oft. Bcd.-Sredit. Mo. in 83 3. . . Nation, ö. W. . . Ung. Bod.-Lreditanft. Prioritäts-Obl. Eranz Josefs Bahn itft. !»ordwestdahn Siebcndflrger . . . Staal«babn .... Sübb.Ges.zu 500 Fr. Mt. Bon» Lose. Credit - kose . . . Rudolf« • Lose . . Wechs. (3Mon.) flug«b.100ff.fflbd.ro, ivvanlf. IOC Mark ■jauibutg „ . ondon 10 fflfb. Sterl. Pari» 100 Franc» Münzen. «ais. Mün,-Ducatcn 2».Franc«stück . . . . 'reutz. »assenfcheiue. Silber - - - 1------- Selb Sb* 99-50 99-» 89-50 8» » 96-36 96-S* 87 ,5 «* 93 60 95-6 92*75 W-70-50, 76.» 142-6011«^ 104-60 10S1 824 60 2Sä- 165-T5 166* 13-85 93-20 54-45 64-45 111-60 4410 5-28» 8-91 y* uß lüj tt-ö 5-H* 8« 1-6510 l-«5j 101'80|10* Trlegraphischrr Lursdericht am 15. September. 'Papier-Rente 70 45 - Silber-Rente 73 85 -18W» Staats-«,.lehen 112 65.- 8anlad.cn 931. - ««Ml 814 W - London 11175 - Silber 101'80. - « l-WA ducatk» 6-29'/,. — 20-FrancS «stticke 8 91 /,. — 100 Reich» mark 56 05. ______________ Druck von Jg. t. Alcinmoet k Ked. Bamberg. Verleger Cttemar vamberg. Für die «etactivn verantwortlich: Franz Spitaler.