Prik««merari»uö - Preise: Für Laibach: «anzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . , 4 „ 20 „ Vierteljährig . 2 10 „ Monatlich ... — „ 70 „ Mit der Post: Ganzjährig................12 fl. Halbjährig................ g Vierteljährig 3 I 8ür Zustellung ins HauS 'ertelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Anonvme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redaktion Bahnhofgaffe Nr. 15. Sx-editt«us- L J«ser«teu-Bureau: Longreßplatz Nr. 2 (Buch. Handlung von Jg. v. «lein-mayr L Fed. Bamberg.) Jusertions-reise: Für die einspaltige L 4 kr, bei wiederhostev « schaltung L 3 kr.5 ? , Anzeigen bis 5 Zeil^ M Bei größeren Inseraten ' öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 232. Dinstag, 10. Oktober 1876. — Morgen: Nicasius. 9. Jahrgang. Die abgelausene und die bevorstehende Reichsrathssession. (Rede des Abg. Schafs°r in der 6l. Vkrsammlung des cvn> stitutionellen Vereines.) (Fortsetzung.) Was zunächst die handelspolitischen fragen betrifft, rücksichtlich die wahrhaft schon ms Endlose erörterte Alternative: Schutzzoll oder pr eihandel, so möchte ich vor allem das schon >M Vorjahre Erwähnte nochmals betonen. Es kann sich nach meiner bescheidenen Auffassung für den Praktischen Politiker nicht darum handeln, das eine oder das andere System einseitig zu acceptieren und es rückhaltlos durchzuführen. Was in Wirklichkeit allem frommen kann, ist eine nüchlerne Prüfung der realen Verhältnisse, unbefangene Beurtheilung der gemachten Erfahrungen und der so verschiedenartigen lautgewordenm Wünsche; es kann sich nimmermehr darum handeln, in der einen oder ändern Richtung von vorherein zu einer einseitiger, Haltung sich zu entschließen, sondern nur eine nüchterne Prü-fung von Fall zu Fall, von Position zu Position kann lehren, wie weit gegangen werden darf, um begründeten Wünschen Rechnung zu tragen, und wo es wieder noth thut, überspannte Anforderungen zurückzuweisen. Niemand kann und will leugnen, daß der Abschluß der letzten, nun zu erneuernden Handelsverträge vielfach übers Ziel geschossen wurde, daß unglückselige politische Momente den Ausschlag gab-n, daß ohne sorgfältige Kritik mit einer vielfach unverantwortlichen Hast die berechtigten Begehren der Industrie hintangesetzt und die heimische Arbeit ohne en genügenden Schutz dem Andrang übermächtiger Konsumenten preisgegeben wurde; ebensowenig aber taßt sich verkennen, daß heute, von einigen Seiten wenigstens, wieder unzulässige und überspannte Anwuchs zugunsten bestimmter Jnteressenkrnse gestellt erden. Mit den wohlwollendsten Intentionen für sak^* ^irländische Industrie, von dem festen Vor-^.7? durchdrungen, ihr jeden zulässigen Schutz ange-unk-k' ^ ^ssen, heißt es daher dennoch sich den - - ^e auf das Gedeihen und die Bedürfnisse Msamniiheit seine Entscheidung zu treffen, das >> . Wirklichkeit denke ich mir die Sache so, , " > ^gemeine Zolltarif, der maßgebende Ver- bün!?^ Deutschland, endlich das Zoll- und Handels-, Ungarn zugleich dem Abgeordnetenhaus? . ^ kommen werden. Da wird sich die s. gastliche Action nach dieser Richtung in der vollständig überblicken lassen, es wird i eine zweckmäßige Vertragspolitik, die ^ . .. Entschiedene Mehrheit der beiheiligten -""t-r voller Geltendmachung Wiinsche der Industrie zu inaugu-. Ta, wie die Dinge heute stehen, zur Er- ledigung dieser wichtigen Sache auch die genügende Zeit vorhanden sein wird, so ist nicht zu befürchten, daß aus diesem Wege unsere heimische Arbeit irgend Gefahr liefe, um den beanspruchten und benölhigten Schutz zu kommen, während aber auch auf der ändern Seite alle extremen Anforderungen, die dem Gesammtinteresse abträglich werden könnten, dadurch in den gebührenden Schranken gehalten werden. Für einen im Gesetzgebungswege vorher festzustellenden Minimaltarif, der dann doch noch als eigentlicher Dertragstarif zu gelten hätte, könnte ich mich nur im äußersten Falle entschließen. . Einmal liegt die Gefahr sehr nahe, daß bei einseitiger Berathung derselben viele Sätze im Wege gegenseitiger Unter stützung der betheiligien Interessengruppen auf eine kaum geahnte und gewollte Höhe hinaufgeschraubt würden, dann aber wäre es nach meiner unvorgreif lichen Meinung nach voraligegangener Aufstellung eines fixen Minimaltarifs überhaupt nicht mehr thunlich, zu ersprießlichen Vertragsabschlüssen zu ge langen, die ja doch wesentlich von einem klugen Aus> nützen vorher dem ändern Theile nicht bekannter Eoncessionen und Gegenconcessionen bedingt sind, was in der Hauptsache durch einen Minimaltarif vereitelt würde. Sollte wider Erwarten der neu vorgelegte Handelsvertrag den gehegten Erwartungen nicht entsprechen, sollten Pressionen geübt, Ueberhastungen zuge-muthet, mit einem Worte versucht werden, dem Hause eine Entscheidung vorschnell abzuringen, dann wäre es noch immer Zeit, im schlimmsten Falle zu einem Minimaltaris zu greifen. Aber von vornherein und um Gefahren willen, die einstweilen nicht vorhanden und auch nicht zu gewärtigen sind, sich die Hände zu binden, das kann ich vom Standpunkte eines Abgeordneten, der Wünsche mancherlei Art zu versöhnen und ein nach Thunlichkeit den Producenten wie den Eonsumenlen enlsprechendes Gesammtrefultat anzustreben hak, nicht für angezeigt Hallen. Und nun komme ich zu dem wichtigsten Gegen, stande meiner heutigen Ausführungen, zu den bevorstehenden Ausgleichsverhandlungen mit Ungarn. »Das Materiale, das einem zur Beurtheilung des neuen wirtschaftlichen PacteS mit unferm Nachbarreiche vorliegt, erscheint, insoweit es osficieller Natur ist — und dieses kann doch füglich nur allein in Betracht gezogen werden, — ziemlich dürftig und vielfach unklar. Die Regierung entschloß sich bisher nur zu zwei bescheidenen Enunciationen; es sind die am 9. Mai d. I. publicierten Ausgleichspunctationen und das Communiquö vom 25. September d. I. Nach den erwähnten Punctationen wären die einstweilen zwischen beiden Regierungen vereinbarten Grundlagen des neuen Ausgleichs in der Hauptsache folgende: » 1. Das Zoll- und Handelsbündnis zwischen Oesterreich und Ungarn soll, und zwar wesentlich in der bisherigen Form, erneuert werden. 2. Im allgemeinen Zolltarife sollen die Zölle für verschiedene Industrien, namentlich die textile, aber auch die Zölle auf Mehl, Thiere und Fett erhöht, der bestehende Getreidezoll beibehalten, endlich auch die Zölle auf verschiedene Eonsumtionsartikel, wie Kaffee, Südfrüchte, Petroleum, Wein, erhöht werden. 3. Auf dem Gebiete der Verzehrungssteuer soll eine Reform der Zucker- und Branntweinsteuer platzgreifen. 4. Die Beitragsleistung zu den gemeinsamen Angelegenheiten hätte im bisherigen Quotenverhält-nisse, also wie 30 : 70, zu erfolgen, allein die Steuerrestitution soll nicht mehr ohneweiteres von den gemeinsamen Zolleinnahmen, sondern nach einem Maßstabe abgezogen werden, dem das Jahres-Brutto-Erträgnis der betreffenden Steuer in beiden Ländern zugrunde gelegt wird. 5. Beide Regierungen anerkennen sich gegenseitig das Recht auf Errichtung einer selbständigen Zettelbank zu. Für die nächsten 10 Jahre jedoch soll unter principieller Anerkennung der Einheit der Note und ihrer Bedeckung in beiden Ländergebieten zur ausschließliche» Ausgabe von Banknoten nur eine Bankgeseuschaft mit zwei koordinierten Bankanstalten in Wien und Pest und einem paritätisch zusammengesetzten Centralorgan erwählt werden, dessen Wirkungskreis nur auf die Agenden beschränkt ist, die aus der Einheit der Note und der Verwaltung des Bankvermögens nothwendig folgen. 70 Perz. der Notenmenge stehen der Anstalt in Wien, 30 Perz. der in Pest zur ausschließlichen Verfügung. In einem besonder» Programm soll noch über den Wirkungskreis der verschiedenen Direktionen, über örtliche Aufbewahrung des Metallschatzes, über ein außerhalb der Bank stehendes Controlorgan zur Ueber-wachung des Bedeckungsschatzes u. a. näher verfügt werden. Schreiten wir nun zu einer nähern Kritik der einzelnen Abmachungen. Was zunächst die Erneuerung des Zoll- und Handelsbündnisses anbelangt, so dürfte ein ernster Widerspruch dagegen kaum zu erheben sein. Die Gemeinsamkeit des Wirtschaftsgebietes ist in der That für beide Ländergebiete von Vortheil, und es ist auch als eine bessernde Abänderung anzusehen, daß eine bisher zulässig gewesene Modifikation nach fünf Jahren künftig ausgeschlossen sein soll. Betreffend die im Zolltarife vorzunehmenden Modifikationen, so muß man mit einer angemessenen Erhöhung verschiedener Jndustriezölle völlig einverstanden sein; aber welcher Preis soll unsererseits für diese ungarische Eoncessio» gewährt werden? Eine für uns mißliche Erhöhung der Zölle auf Mehl und Thiere, die irrationelle Beihaltung, nach einer Version sogar die Ausdehnung des Getreidezolls auf die ganze Grenze, endlich die Erhöhung der Zölle auf so wichtige Eonsumtionsartikel! Das sind etwas starke Gegenconcessionen, und zwar sind selbe um so drückender als bei den letzterwähnten Zöllen, die eine gemeinsame Einnahme wie alle ändern bilden werden, Ungarn natürlich im Verhältnisse wie 30: 70 parti-cipieren will, während das Verhältnis der wirklichen Consumtion sich vielleicht 10:90, oder doch nicht namhaft höher stellt. Hier ist also schon der erste Stein des Anstoßes, und so nothwendig der ange. meffene Schutz für unsere Industrie zugegeben werden muß, so wird doch erst eine reifliche Prüfung nach Bekanntgabe der Höhe der Zölle, der wahr-scheinlichen Ertragsberechnung u. s. w. das End-vrtheil ermöglichen, ob die von uns beanspruchten Gegenleistungen nicht zu übertriebener Art seien. Aus dem Gebiete der Verzehrungssteuer wird es als eine angebliche Erruuzenschaft für uns bezeichnet, daß das von Ungarn eine Zeitlang angesprochene Verzehrungssteuerpräcipuum fallen gelassen wurde. Nun, dieser Anspruch war so unhallbqrer Naiur, daß dessen Aufgeben nicht viel zu bedeuten hat. Mit der gleichzeitig angekündeten Reform der Zucker, und Branntweinsteuer wird nur ein lange gehegtes Bedürfnis erfüllt werden, und es wird eben darauf ankommen, daß diese Reform rasch und rationell durchgeführt werde, ri Ein vierter und entscheidender Punkt der Aus-gleichöabmachungen befaßt sich mit der Beitrags-letstung Ungarns zu den gemeinsamen StaatSauS-lagen und der Steuecrestitution. Wiewol nun in elfterer Beziehung das 1867 ausgestellte Ouoten-verhällnis 30:70 in mehr als einer Beziehung als ein unbilliges und für Oesterreich, das bei so ungleichen Pflichten gleichwol alle Rechte mit Un-garn theilen muß, schwer erträgliches nachgewiesen wurde, war doch kaum jemand von der beabsichtigten Fortdauer dieses mißlichen Zahlungsverhältnisses überrascht. Unser sicherlich nicht unbescheidener Standpunkt war ja immer der, daß wir auch künftig bereii seien, die übernommenen schweren Lasten weiter zu tragen, und daß wir nur gegen weitere Ueber-bürdung entschieden protestieren. Jnsoferne möchte also die Beibehaltung des alten QuotenverhältnisseS .hingehen. Anders stehen jedoch die Dinge bei der Steuerrestitution. Die Rückerstattung der gezahlten Verzehrungssteuer beim Exporte eines im Jn-laude nicht zu konsumierenden Artikels über die Grenze wurde bisher bekanntlich durch einfache Aus> zahlung aus den gemeinsamen Zolleinnahmen ge leistet, Oesterreich und Ungarn participierten dem nach bei der Rückzahlung der Steuer nach dem Satze 70 :30. Wenn also z. B. für exportierten Zucker 100,000 fl. an Steuer durch Abzug aus den Zolleinnahmen restituiert wurde, so trafen hievon ixso taoto Oesterreich 70 Perz, Ungarn 30 Perz der Ersatzsumme. Künftig soll ein anderer Schlüsse! platzgreifen. Die Restitution soll auch noch aus den Zolleinnahmen, aber nach dem JahreS-Brutto-Erträg-nisse der betreffenden Steuer in beiden Ländern gemacht werden. Gesetzt demnach, die Zuckersteuer würde in einem Jahre in Oesterreich 8 Millionen, in Ungarn 2 Millionen abwerfen, so würde Ungarn zu obiger Restitutionssumme von 100,000 fl. nicht mehr durch einfachen Abzug aus den Zolleinnahmen nach dem Satze 30:70, sondern nach Proportion der- Brutto-Steuersummen wie 20:70 beitragen. Diese Differenz vermehrt sich natürlich zugunsten Ungarns in dem Maße, als die Steuererträgnisse eines bestimmten Artikels in beiden Ländern dif. serieren. ES ist richtig: die bisherige RestitutionSmethodr war für Oesterreich ein Vortheil gegenüber Ungarn, da sich die Productionsmengen bezüglich der Steuererträgnisse in den betreffenden Artikeln zwischen beiden Ländern nicht wie 30:70, sondern niederer zu Lasten Ungarns stellten und letzteres so in einem ungünstigeren Verhältnis an der Restitution partici-pierte, als an den ursprünglichen Steuereinnahmen. Diese Unbilligkeit war jedoch nur eine scheinbare und 1867 wol in Betracht gezogene. Es wurde da-mais «on '.der österreichische:. AuS^eichscommission aukdrlMich constatiert, daß man das Qnoteiwrr- hältnis 70:30 als ein annehmbares nur dann bezeichnen könne, wenn anders die Bestimmung, daß die Steuerrestitutionen einfach durch Abzug aus den gemeinsamen Zöllen erfolgt werden, von der ungari-chen Regierung angenommen werden sollte. Letzteres ft bekanntlich geschehen, und tzieser Restitulionsmodus war daher nichts anderes, als eine theilweise Entschädigung Oesterreichs sür das an sich höchst un-billige Quotenverhältnis. Es ist nicht einzusehen, warum yesterreich bei Fortdauer des letzteren nicht auf der wenigstens theilweisen Correctur, wie sie durch die Restitution 1867 gemacht wurde, auch künftig bestehen sollte, uns dies um so berechtigter, wenn Ungarn die ihm aus den obbesprochenen Con-sumtionszöllen auf unsere Kosten erwachsende Neueinnahme wirklich erhalten würde. Ein letztes Ur-theil wird auch in diesem Punkte allerdings erst nach reiflicher Prüfung der ZifferndetailS gefällt werden können. Wäre das Ergebnis eine irgend namhafte Mehrbelastung für Oesterreich, so wird dieser Theil der Abmachungen wol schwerlich an-nehmbar sein.____________________________(Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laivach, 10. Oktober. Znlanv. Ueber die politisch e Lage berichtet der „P. Lloyd": „Einstweilen wissen wir, was ein Theil der Mächte nicht will, nemllch die militärische Occupation der insurgierten Provinzen und eine Flottendemonstration vor Konstantinopel. Welche Art Pression die Diplomatie noch im Köcher haben mag, bleibt abzuwarten. Die Situation ist zu einer sehr ernsthaften gemacht durch das Vorhandensein der Möglichkeit der Auflösung des Drei-Kaiserbünd-nisses, obschon momentan noch alle seine Theilneh-mer daran sestzuhalten entschlossen sind, und dadurch, daß Rußland erfahren hat, über welche Grenze hinaus es weder Oesterreich noch Preußen neben sich, und jenseits welcher es beide gegen sich hätte." In Bezug aus das angeregte Eonferenz. project äußert sich eine osftciöse stimme: „Das jüngst aufgelauchte, auch von England favorisierte Project einer europäischen Conferenz erscheint in diplomatischen Kreisen als nicht ,ehr opportun. Die erste Frage, welche sich diesbezüglich gellend macht, ist jedenfalls die: ob einer solchen Conferenz die Pforte zugezogen werden solle oder nicht? Würde die Pforte zugezogen, so würde zuverlässig Rußland der Conferenz fernbleiben; würde die Pforte aus-gefchloffen, so würde sie auch die Beschlüsse der Conferenz nicht respektieren. Im erster» Falle wäre augenfällig die Gefahr nahegerückt, daß die heute allerdings noch bestehende Einigkeit der Mächte gesprengt würde. — Keinesfalls ist eine Conferenz ohne vorher festgestelltes Programm denkbar; der BerathungSsaal müßte zu einer Pandorabüchse wer-den, aus der Wirrnisse ohne Maß und Zahl hervorgehen müßten, die in ihrer Tragweite und ihrem schließlichen Effecte ganz unberechenbar wären. Dies sind im wesentlichen die Erwägungen, welche das wiener Cabinet bestimmen, das Conserenzproject über Haupt sehr kühl anzunehmen. An einer programmlosen Conferenz vollends würde unser Cabinet nicht participieren." Bei den in Pest stattftndenden L e m e i n s a men Ministerconferenzen handelt es sich in erster Linie um die formelle Durchführung der Pro longation des Zollbündnisses, um endgiltige Textierung der Ausgleichsgesetze, darunter auch der, inbetreff d,r> Deputationen für die Achtzig-Millionen Schuld und inbetreff des Schiedsgerichtes einzubrin genden Vorlage. Neben der Erledigung dieser legislativen Vorarbeiten soll auch die Regelung der durch das neue ungarische Handelsgesetz geschaffenen Verhältnisse, sofern sie das österreichische Handelsgesetzbuch alterieren, erfolgen. Das letztere betrifft hauptsächlich jene österreichischen oder ungarischen Actien-gesellschaften, deren Geschäftsbetrieb sich auf beide Reichshälften erstreckt. ES soll hierüber ein beson-derer Gesetzentwurf vereinbart werden, durch den in beiden Reichstheilen eine vollständige und gleichmäßige Regelung erzielt würde. Dieser Gesetzentwurf soll gleichzeitig mit den Ausgleichsvorlagen den beiderseitigen Parlamenten unterbreitet werden. Ausland. „Die Ungewißheit, in der man sich über die auswärtige Situation befindet, trägt, wie die „Rvrdd. Ztg." schreibt, natürlich nicht zur Brruhiguua der öffentlichen Meinung bei, und die Organe derselben besprechen bereits in sehr ausgiebiger rkSeise die Eventualität eines Krieges und ^>ie Haltung, welche Italien im Falle des Ausbruches desselben zu beobachten haben werde. Das Facit dieser Besprechungen ist die Erklärung, daß Jlalien bei der Wahl seiner eventuellen Allianz blos das eigene Jntxresse im Auge behalten, d. H. da dasselbe bei der orientalischen Frage selbst nicht direct betheiligt ist, seine Allianz dem Meistbietenden, d. H. demjenigen verkaufen möge, welcher ihm die größten Gebietserweiterungen in Aussicht stellt. Die Namen des Trentino, Görz, Istrien, eventuell auch Triest, und wenn es sich ausführen läßt, auch Dalmatien einerseits, Nizza, vielleicht auch Corsixa andererseits, schwirren gleich den Lerchen durch die Luft, und wenn von der militärischen Macht und Herrlichkeit Italiens die Entscheidung dxs Wohl und Wehe der Welt abhinge, könnte man sich hier Nicht in maßloseren Spekulationen und Träumen wiegen. Der Länder-Appetit ist erregter deun je und steht einigermaßen im Widerspruche mit der militärischen Leistungsfähigkeit und dem eventuellen Nutzen einer italienischen Allianz. Hoffen wir, daß sich die erhitzten Gemüther mit der Zeit abkühlen und bescheideneren Ansichten zuwenden werden." Im Kriegsfälle, so combiniert der „Golos", müßte Rußland bereit sein, wenigstens mit drei Mächten zu kämpfen: mit der Türkei, mit England und mit Oesterreich. Was die übrigen drei westeuropäischen Mächte büriffl, so werden sie wahrscheinlich die Weigerung der Pforte sehr unangenehm finden, im Falle eines offenen Zusammenstoßes aber zwischen Rußland und der Türkei wird keine von ihnen sich mit uns gegen die letztere Macht vereinigen. Jlalien hält sich nicht sür direct berührt und wird alle seine Bemühungen darauf richten, nicht in einen Krieg gezogen zu werden. Frankreich kokettiert mit uns in Hinsicht auf die Möglichkeit eines Krieges mit Deutschland, aber weder die französische periodische Presse noch die öffentliche Meinung Frankreichs zeigten bis jetzt besondere Sympathie für die russische Politik in Bezug auf die Türkei. Davon können wir aber überzeugt sein: wenn im Verlaufe des Krieges sich den Franzosen Gelegenheit bietet, eine hervorragende Rolle zu spielen, selbst wenn sie uns feindlich wäre, so werden sie dieselbe aus-sühren. Wir glauben, daß Rußland, wenn es fortfährt, im Verein und unter Zustimmung der westeuropäischen Mächte zu handeln, imstande sein wird, mit Hilfe derselben einen ehrenvollen Frieden für Serbien und Montenegro zu erlangen, sowie eine sactische Autonomie für Bosnien, die Herzegowina utid Bulgarien zu garantieren. Wenn die der Pforte vorgeschlagenen Friedensbedingungen lange nicht genügend und hinreichend präcisiert sind, so muß man sich daran erinnern, daß erst nach der Annahme derselben durch die türkische Regierung die Mächte dieselben m einem für die Christen günstigen Sinne zu erweitern einverstanden waren. Nur unter dieser Bedingung hat die russische Regierung sich bereit erklärt, das englische Project mit zu unterschreiben. Wenn aber Rußland jetzt für sich allein handeln wollte, ohne Vereinbarung mit den Westmächten, so würde es damit die Rolle eines isolierten Vertheidigers der Südslaven und türkischen Christen auf sich nehmen und ganz Westeuropa gegen sich bewaffnen. In solchem Falle ist ein europäischer Krieg unvermeidlich, dessen Ausgang niemand imstande ist vorauszusehen. Und da nun ein solcher Krieg uns mehrere Millionen Rubel, Tausende au§ der Bevölkerung kosten und einen vollständigen Stillstand im Handel und in der Jnd»' strie des Landes hervorrufen müßte, so würden wir natürlich -bei einem glücklichen Ausgange das Recht haben, von dem besiegten Heinde Schadenersatz zu verlangen. Nicht umsonst kann ja unsere Regierung das Vol! zu den unzähligen Opfern, welche unausbleiblich ein Krieg auferlegt, aufrufen. Wenn der Krieg uns in staatlicher und ökoiwMscher Beziehung in dieselbe Lage, wie wir sie vor zwanzig Jahren innegehabt, zurückversetzen kann, so haben wir für eine solche Selbstaufopferung zweifellos eine Entschädigung von unseren Feinden zu verlangen. Unter suchen Bedingungen würden Uneigennützigkeit und ^rvßmuth doch zu naiv erscheinen. Und somit: wenn ^rieg sein muß, so möge er sein! Doch wäre es äußerst wünschenSwerth, daß vorher, ehe man sich dafür entscheidet, alle Umstände, alle unsere Kräfte, sowie die Zahl und die Kräfte unserer Feinde in Erwägung gezogen würden. Zur Tagesgeschichte. — Conferenz ungarischer Bischöfe. Die Mitglieder des ungarischen Episkopats befinden sich gegen-wärtig fast vollzählig in Pest; dieselben begannen unter dem Vorsitze des Cardinal-Primas die Berathungen über Schulangclegenheiten. Wie „Hon" vernimmt, wird das bereits fertige Elaborat mit nur geringen Modifikationen angenommen werden. — Barthobel. Das österr. und ungarische Handelsministerium haben dem Wilhelm Krag in Augsburg auf ein eigenartiges „Instrument" zum Rasieren des Bartes, „Bart-hvbel" oder „Levigator" genannt, ein ausschließliches Privilegium auf die Dauer eines Jahres ertheilt. — Attentat. Am 7. d. fand ein frecher Raubmord-versuch auf den Seelsorger in Blasienberg bei Innsbruck statt. Die Raubmörder waren zwei Deserteure und ein Bremser im Alter von 20 bis 22 Jahren, Namens Weirather, Dberlandesgerichtsraths-Sohn Zorgschütz und Kröll. Lurat Kern wurde durch Todtschläger und einen Revolverschuß lebensgefährlich verwundet. Die Mörder, gestört, entwichen, wurden aber bald eingefangen, wobei Wairather, Gegenwehr leistend, durch die zufällige Entladung der eigenen Pistole *""ch die Brust geschossen wurde. Lokal- und Prövinzial-Angelegenheiten. — (Grund buck für die Stadt Laibach.) Am 28. d. M- um 9 Uhr vormittags wird in dem Kanzlei-lokal- am Jakobsplatze Nr. 139 Landesgerichtsrath Ribitsch die Erhebungen inbetreff der Anlegung neuer Grundbücher siir die Stadt Laibach beginnen. Es ist Sache der Parteien, welche an der Ermittlung der Besitzverhältnisse ein rechtliches Interesse haben, bei diesen Erhebungen sich einzufinden, um alles zur Aufklärung sowie zur Wahrung ihrer Recht-geeignete Daten Vorbringen zu können. — (P r o b e w a h l e n.) Die philharmonische Gesellschaft hält am 29. d. eine Generalversammlung ab, welche die Wahl der Directionsmitglieder sitr das neue Vereinsjahr vornehmen wird. Um bei diesem Acte wo möglich ein einhelliges Stimmenergednis zu erzielen, werden am Sonntag den 22. d. M. um 11 Uhr vormittags im Llubzimmer der Easinorestauration nach vorausgegangener Besprechung Probe-Wahlen stattfinden. Ein zahlreiches Erscheinen der Gesell-iHastsmitglieder ist wünschenSwerth. — (Selbstmordversuch.) Vor einigen Tagen egte sig, Ein Reservemann des 17. Infanterieregiments auf n vy„ Laibach nach Oberkrain führenden Linie der Ru- >n der Absicht, überfahren und getödtet zu werden, "chst Laibach aus die Schienen, jedoch der an der Maschine eiserne Bahnräumer erfaßte den Reservisten, Ichleuderte denselben über den Bahndamm, der Zug hielt und der Reservist wurde im Grase nächst dem Damme >egend ganz unversehrt anfgefunden. (Kindesmord.) Gestern wurde im Aborte enies am Altenmarkt gelegenen Hauses ein nengebornes todies Kind anfgefunden. Eine ledige Weibsperson, welche en Zustand ihrer Schwangerschaft verheimlichte und des Kindesmordes dringend verdächtig erscheint, wurde von der hiesigen Sicherheitswache ausgeforscht und vorläufig in der Gebäranstalt untergebracht. — (Das Institut des „Schulpfennigs") findet bereits bei der Mehrzahl der zur cisleithanifchen Neichshälfte gehörigen Provinzen erfreulichen Anklang. Im Verlaufe der letzten Jahre hat die Bevölkerung in Städten und auch in Ortschaften des flache» Laüdes elk anderes, günstigeres Verständnis von der Wichtigkeit der Volksschule gewonnen. Männer vom Fache, Freunde der Schule, haben, durchdrungen von der Wichtigkeit des „Schulpfennigs," die Verbreitung dieses wohlthätigen Institutes mit Wärme und Eifer in die Hand genommen. Es greift die gesunde Idee von den wohlthätigen Wirkungen des Schulpfennigs immer mehr und mehr um sich, und gelangt die Bevölkerung zur Ueberzengung, daß es für das Wohl eineS Landes erfprieß-licher sei, die Mildthätigkeit der Bevölkerung sür heimatliche Unterrichtszwecke, als für unbekannte, fremdländische Interessen in Anspruch zu nehmen. Wersen wir einen Blick aus jenes Bettelinstitut, welches man in klericalen Kreisen den „Peterspfennig" zu nennen beliebt. Wie viele taufende, ja hunderttausende von Gulden wandern alljährlich nach Rom, angeblich, um die mißliche Lage des Märtyrers im Vatican zu mildern! Wie groß die Noth im Vatican ist, ersährl genügende Beleuchtung durch eine einzige Thatsache, daß nemlich der Cardinal-StaatSsceretär Sr. Heiligkeit, Monsignore Antonelli, ein Privatvermögen von mehr als neunzig Millionen Lire besitzt. An jener Stätte, wo der Purpur aus Millionen ruht, wo ein einziger Apostel Pius des Neunten mit Millionen verkehrt, kann es keine Noth geben. Es wäre besser, die Pfennige, welche von der Tlerisei gesammelt und erpreßt werden, blieben im eigenen Lande und würden einer besseren, goldene Früchte tragenden Sache zugeführt. Es wäre im Interesse heimatlicher Unterrichtszwecke zu wünschen, wenn auch im Lande Krain jene Pfennige, welche gewöhnlich und alljährlich nach Rom auswandern, dem Lande Krain erhalten blieben und dem hilfsbedürftigen Institute des „Schulpfennigs" gewidmet würden. Die Pfennige, welche in die Eammelbllckse des „Schulpfennigs" gelegt werden, tragen der Schuljugend reichliche Früchte. Der PeterSpfennig trägt keine Zinsen, der hiefür erfolgte Segen gehört in den Bereich der Eintagsfliegen, dagegen werfen die dem „Schulpfennig" gespendeten milden Gaben reichliche Zinsen ab. Die Schule wird in den Stand gesetzt, mit Lehr- und Lernmitteln der verschiedensten Art bedacht zu werden. Das Wissen der Schuljugend ist ein unschätzbarer Zinsenertrag. Die Gaben sür den „Schulpfennig" werden nicht nur zur Anschaffung von nothwendigen Lehr-und Lernmitteln verwendet, sie finden auch weitere fegens-reiche Verwendung durch Anschaffung von Kleidungsstücken sür arme, unterstützungsbedürftige Schulkinder. Der Beginn des neuen Schuljahres, der herannahende Winter fordern die Freunde und Wohlthäter der Schule auf, sich des krai -nischenSchnlpfennigs zu erinnern. In keiner Gemeinde, in keinem Gasthanfe möge die Sammelbüchse sür den „Schulpfennigs" fehlen. Was diese Sammelbüchse einerseits einträgt, wird von derselben andererseits sür Unterrichts- und Humanitätszwecke ausgegeben. Das Institut des „Schulpfennig- kann, wenn dessen Wichtigkeit in allen Bcvölkernngskreisen feste Wurzel'gefaßt haben wird, große Resultate liefern. Der „Schulpfennig" verschmäht keine, wenn noch so geringe Gabe, er rust auch sür letztere ein sreund-liches „Vergelt's Gottl" zu. Der „Schulpsennig" ist die vielleicht praktischeste und volksthümlichste Einrichtung der 'neuen Zeit; an diesem Institute, an dem Gedeihen desselben kann jeder in der Gemeinde, alt und jung, reich und arm, Fürst und Inwohner, nach seinen Krästen beitragen. Der „Schulpsennig" entsaltet eine Thätigkeit, die einer offenen Lontrole unterliegt. Die Anschaffungen der Lehr-und Lernmittel, Kleidungsstücke und die Vertheilung von baren Unterstützungsgeldern sind die besten, sprechendsten Rechnungsbelege. Wir wiederholen nochmals, der Beginn des Schuljahres 1876/77 und der herannahende Winter stellen an den krainifchen „Schulpfennig" erhöhte und vermehrte Anforderungen. Möge die schulsreundliche Bevölkerung in der Landeshauptstadt, im ganzen Lande Krain, des „Schulpfennigs" und der ihm obliegenden Ausgabe gedenken und diesem humanen Institute möglichst kräftige Unterstützung angedeihen lassen! — (Ueber August Dimitz' „Geschichte Krains") äußert sich eine Fachstimme in der „Triester Ztg." in solgender Besprechung: „Mißlang auch der im Beginne des 16. Jahrhundertes zuerst gemachte und später wiederholte Versuch der laibacher Stände, die Stadt Triest in ihre Provinz einzubeziehen, so sind doch die wirthschaft-lichen und commerciellen Verbindungen unseres Emporiums mit Krain, seinem unmittelbaren Hinterlande, zu allen Zeiten die regsten und vielfältigsten gewesen. Mittheilungen über Krain sind deshalb für das triester Publikum stets erwünscht; sie sind hoch willkommen, wenn sie so reich an Inhalt, so gefällig in der Form sind, wie das gediegene und voluminöse Werk, dessen Titel diese Notiz einleitet. Seit Jahren in den Reihen jener thätig, welche Licht in unserem Nachbarlande und über dasselbe verbreiten, bietet Dimitz, der verdienstvolle Secretär des historischen Vereines ür Krain, Verfasser mancher werthvollen Monographien über Larniolica, in seinem neuesten Werke eine geradezu erschöpfende, aus dem eingehendsten Studinm reichhaltiger Quelle» beruhende Specialgeschichte seines engeren Vaterlandes. An der Hand des Buches überzeugen wir uns, wie chon im srühen Mittelalter die Städte Krains sast aus-nahmslos von deutschen Bürgern bewohnt waren, wie während der ganzen späteren Zeit bis in unser Jahrhundert hinein Stände, städtische und staatliche Verwaltungsorgane in unserem Nachbarherzogthume sich ausschließlich der deutschen Sprache in der Verwaltung bedienten; wir sehen daS Emporblühen der Auersperg und anderer Adelsgeschlechter; wir sehen, wie die Anhänglichkeit an das Haus Habsburg eit mehr als einem halben Jahrtausend in Krain immer mächtigere Wurzeln schlug, unbeirrt durch Zwischensälle, wie die so interessant geschilderten Bauernaufstände des 16. und 17. Jahrhundertes, die Einfälle der Türken (der „Renner und Brenner"), die französische Zwischenherrschast. Inter» efsante Kapitel sind der Kulturgeschichte, der Entwicklung der Handelsbeziehungen, der Reformation (dieser fast zu ausführlich) gewidmet. Eine unerläßliche Quelle der Belehrung ür jeden, der sich für Krain interessiert, ein hochwichtiger Beitrag zur Reichsgeschichte, empfehlen wir Las erwähnte Buch, aus dem so viel zur Kräftigung des Reichsgedankens, der Kulturarbeit, des Gefühles der Zusammengehörigkeit der österreichischen Provinzen geschöpft werden kann, dem Lesepublikum aus das wärmste und wünschen nur, daß von gleich berufener Hand bald eine „Landeskunde" erscheine, welche uns Krain, wie es jetzt ist, wie cs als Product seiner historischen Entwicklung sich uns heute darstellt, und seine geographischen Verhältnisse schildern möge." — (Für Touristen.) Die Sektion Klagenfurt des deutsch-österreichischen Alpenvereins bat durch die Herstellung des Unterkunstshauses auf dem Großglockner einem fühlbaren Bedürfnisse der Touristen abgeholsen. Der Zuspruch war Heuer ungeachtet des ungünstigen Sommers ein frequenter; in der Zeit vom 17. August bis S. Oktober hielten nahezu 300 Touristen im erwähnten Glocknerhause Nachtstation. — (Wintersahrordnung.) Auf den Linien der Graz-Köflacher Eisenbahn wird am 15. d. die Wintersahrordnung ins Leben treten, nach welcher in jeder Richtung zwei Züge, und zwar von Graz um 8 Uhr 50 Min. vormittags und 5 Uhr nachmittags, von Köflach um 6 Uhr 14 Min. früh und 4 Uhr LO Min. nachmittags verkehren werden. — (Für Land wirt he.) Wir machen auf die in Wien erscheinende „Wiener landwirthschaftliche Zeitung" aufmerksam. Seit diese schon vom Jahre 1851 an bestehende Zeitung unter der Redaction deS gegenwärtigen Herausgebers Hugo H. Hitschmann steht, gehört sie mit Recht zu den reichhaltigsten und besten land-wirthschastlichen Zeitungen Oesterreich-Ungarns. > Mit Fleiß und Umsicht redigiert und von den hervorragendsten Fachmännern, Gelehrten und Praktikern unterstützt, bietet sie in jeder ihrer Nummern eine so reiche Fülle der mannigfal» tigsten, meist reich und schön illustrierten Aussätze und kleineren Notizen, daß wir sie jedem Landwirthe umsomehr aus das wärmst- empfehlen können. Abonnements besorgt die Buchhandlung v. Kleinmayr j- Bamberg in Laibach. — (Landschaftliches Theater.) Roderich Be-nedix' vieractiges Preis-Lustspiel „Aschenbröd l" ist unstreitig eine recht nett angelegte und bühnengerecht auSge-sührte Compvsition. Der Charakter eines munteren, naiven Naturkindes konnte wol nicht in schöneren Farben gegeben werden. Die Unterrichtsscene gewährt ein recht erheiterndes getreues Bid, aus dem Leben gegriffen Fräulein Arens -dors erwarb sich in der gestrigen Vorstellung bei Aussüh-rung der Titelrolle die ungetheilten Sympathien des Publikums. Frisches, naives Wesen, reiches Gesithl lagen in der Darstellung, welche vorzüglichen Eigenschaften vom Hause zu wiederholtenmalen mit Beifalls- und Hervorrusen ausgezeichnet wurden. Störend wirkte im Zuhörerraume die »vich «olle vier Acte in einer Loge deS ersten Ranges lebhaft geführte Konversation. Herr Rieger spielte den „Grafen «lbrecht von Eichenow" mit Wärme. Herr St rö hl sDr. Beltenius) bewegte sich äußerst gemiithlich. Auch die Nebenrollen: „Graf Wilko" (Herr Unger), „Ursula" (Frau ArenSdorf), „Kunigunde" (Fräulein Pischek), „Jda" (Frau Zwerenz), „Magister Stichling" (Herr Laska) und „Frau Gertrud" (Frau Strvhl) traten, den guten Erfolg der gefammten Aufführung bestens im Auge haltend, befriedigend ein; Herr Wallner (von Schwarzenberg) legitimierte sich wieder als Novize im Tempel der dramati-scheu Muse. — Wir erfahren aus bester Quelle, daß die Acquisition der bereits signalisierten neuen Operetten „Madame Herzog" von Offenbach und „Fatinitza" von Suppe, «rstere aus Paris, letztere aus Wien, der Direktion eine Barauslage von nahezu 460 si. verursacht hat. Es tritt an unsere Theaterfreunde, sagen wir cs offen, die Pflicht heran, die unermüdlich thätige Theaterunternehmung Fritz sche in reicherem Maße, als es bisher geschehen, zu unterstützen. Es handelt sich demnächst um die Frage „Sein oder Nichtsein" unserer deutschen Bühne. Ein Institut, wel-ches deutscher Bildung und deutscher Kunst dient; eine Unternehmung, welche für ein reiche«, amüsantes Repertoire sorgt, verdient ausgiebige Unterstützung; — ein nicht gestützter Körper' muß fallen. Wesentliche Unterstützung würde es der deutschen Theaterunternehmung gewähren, wenn jene Logen, welche von den Eigenthümern nicht benützt werden wollen, entweder an Freunde und Bekannte oder der Theaterunternehmung zur weiteren Vergebung an Theaterfreunde, die eine Loge gerne besitzen würden, jedoch eines solchen Besitzes entbehren müssen, überlassen würden. Der heimatliche Dichter Anastasius Grün widmete sein ganzes Lurch sein Wissen erworbenes Vermögen der Wissenschaft zu Zwecken deS Unterrichtes, zur Wohlfahrt der Söhne des Landes Kraiu. Wir appellieren in Vertrelung der deutschen Bühne an den Kunstsinn der Theaterfreunde und Logenbesitzer, mit der Bitte, ein Institut, welches cbm auch wifsen-schastlichen Zwecken, unter Einem dem Vergnügen dient, nicht sallen zu lassen. Möge dieser Mahnruf Gehör finden ehe es zu spät ist. _______________________ Witterung. Laibach, 10. Oktober. Morgens Nebel bis 8 Uhr anhaltend, dann hkitcr, schwa-cher SW, Wärme: morgens 7 Udr -j- 7-2°, nach mittags 2 Uhr -j- 208° 6. (1875 -j- 174", 1874 -j- 16 4" 6.) Barometer im Fallen, 73412 mm. Das gestrige Tage-mittel der Wärme -j- 15 3°, um 2'8" ' über dem Normals__________________________________________ Nugekommeue Fremde am 10. Oktober, Hotel Stadt Wien. F Ritter v. Gariboldi, Hauptmann, Wr.-Neustadt. — Dclacorde, Schrom, u. Schnabl, Graz. — Scardona, Ksm, Paris. — Vidic, Radmannsdorf. Potoiin, Steinbrück, — Mainisch, Inspektor der Südbahn, Triest. — Bancalari, .1>fm,, Stuttgart, — Jonke, Gottschee. — Teimaun, Ingenieur; Hauser, und Knina, Wien. Hotel vlrfant. Deutsch, Ksm., Warasdin. — Kcud-I. Beamter, und Göhl, Apotheker, Triest, — KriZmanic, Hauptmann, Villach, — Berdeis, Hauptmann, Essrg. — G-rbik, Jdria, Hotel vuro»a. Morawitsch uud Podkraischeg, Wien, — Mileisick, Holzhändler, Villach. — Lem'ek, Pfarrer, Neu-marktl. — Baron v. Fin, Zara, — Jerei, Hvlzhändler, Landstraß, Mobren. PersiS, Wippach, — Brav, Veldes. — Malen Zek, Rudolfswerth, Uaierischer Hos. Dominik, Eisneru. — Beniger und Cadore, Triest.__________________________________________ Verstorbene. Den 9 Oktober, Johann Balis, Inwohner, 64 I., Livilspital, Altersschwäche, - M. L,, Arbeiterin, ihr Kind Männlichen Geschlechtes, 1 Minute, Alter Markt Nr. 4L, Stickfluß, Theater. Heute: Am Altar, Zeitgemälde iu 4 Acten und einem Nachspiele: Vater uud Sah», »ach E. Wcruers gleich-uamigcr Erzähl»«-, der „Garteiiloubc" von Lnebenhoff, Telegramme. Budapest, 9. Oktober. Das Abgeordnetenhaus hat den Ausschußbericht in der Afsaire Miletic mit großer Majorität angenommen. Das bekannte Separatvotum Simousfah's und der Bcschluß- antrag Simonhi'S wurden abgelehnt. Die Sitzungen wurden darauf bis Mitte November vertagt. — Die „Pester Correspondenz" meldet, die Textierung der Ausgleichsgesetze sei festgestellt. Polit legte die Verteidigung Miletic' zurück. Berlin, 9. Oktober. Der „RcichSanzeiger" meldet: Nachdem in Salonichi die letztliche erneute Erregung unter den türkischen Bewohnern abermalige Excesse besorgen läßt, wurde das Panzerschiff „Friedrich Karl" nach Salonichi zurückbeordert, wohin es am 5. d. M. abgegangen ist. Belgrad, 9. Oktober. (Officiell.) Lolak AntiL, am 7. d. M. von Jankova Klissura in der Richtung auf Kursumlje vorrückend, besetzte alle Ortschaften des Toplica-Thales und steht vor Kursumlje. Celinje, 9. Oktober. Dakovic vollendete die Umgehung Mukhtar Paschas und steht zwischen Trebinje und Lubinje, so daß er die Zuzüge der Türken verhindert; er verbrannte Lubinje und versprengte die dahin aus Stolac zuhilfe ziehenden Türken. Wiener Börse vom 9. Oktober. üperc. Rente, öst.Pap. dto. dto. öst. in Gilb. r!ose von 1854 Lose von 1860, ganze Sose von 1860, Fünft. Prämiensch. v. 1864 . 0»LLLl0Qt.-VKL. Eiebenbürg. Lllgar« klnalo-Bank . . . Treditanstalt . . . Depositenbank. . LScompte-Anstatt Franco - Bank Handelsbank. »tatioualbank LDest. Bankgesells. . Union-Bank. . . > Berkebrsbank. . . . Mföld-Bahn . . , Karl Ludwigbahn Kais. Elis.-Bahn Kais. Fr, IosesSb > Ltaatsbahn . . . Südbahn........... Geld! Ware 65 70 65'80 68 80« 69 106'- 106 50 111 — 11150 11625 !16 75 131 — 131-50 7L'L0 73'— 73'- 74-- 83 — 83-25 152 60 152 80 640'- ,650'— 852 -- 854 - 58 btt 84.— 809 85 143- 130 50 280.50^ 78 75 5r,'-85 - 209 L 143'L 131'-281'-7Ü-- I'kLucldrtvfs. Geld War» Allg. öst. Bod.-Credit. 106--89 75 97 80 85-50 106.50 so-— Nation, ö. W Ung. Bod.-Ereditauft. 97 95 85-75 I»rtorttLt,-0KI. Mranz Josefs.Bahn . Oest. Nordwestbahn . Sicbenbürger , , , . 91-75 88'- 61'- 154K0 92'-88 25 61-50 155 — Südbahn L S Perz. dto. Bons 94 65 94 90 158 75 15V 25 Rudolfs -- Lose .... 1S-- 1350 MvoL«. (3Mon.) Augsburg 100 Mark Franks. IVO Mark. . Hamburg „ „ London 10 Pfd. Sterl. Paris 100 Franc» . . 59 65 59 65 59'65 122 65 48 60 59 80 59 59 80 123 -48 65 VLiuLLvr». Kais. Mlinz-Ducate?, 20-Francöstüü . . . . Deutsche NeichSbank. Silber . . 5 86 9 82 60 30 102-50 5-88 9 84 60 40 102'65 Telegraphischer Cursberichr am 10. Oktober. Papier-Rente 6ü'4I> — Silber-Rente 68 50 — 1860e> StaatS-Anlehen 11130, — vankactien 852. — Kredit 152 50 — London 122 55. - Silber i02 50. — K. k. Münz dukaten 5 85. — 20.Fi,ancS Stücke 9 83. — 100 Re> --mark 60 40. 8elrr fü^er Reöuka zu haben (558) am Rann beim „Krebsen." ans Triest, Börsenplatz Nr. 9, kommt am 24. Oktober mit einer großen Auswahl Damen-, Mädchen- uud Kinderhnte von 4 fl, aufwärts, ferner Iliiulivii, Llieinisvtls, 8vi»ni6»p«»uärv Imperatrlevr (557) 2—1 Kotek zur „8tuät Wien", 1. 8toc^. Aufenthalt nur 8 Tage wegen weiterer Rundreise. Zum zahlreichen Zuspruch ladet mit Hochachtung ein Rlslüain« LIiLiIotle. /^VI80. Beehre mich dem x. t, Publikum bekannt zu geben, daß ich zu meinem Nähmaschinengeschäft von jekt ab auch eine mechanische Werkstätte errichtet babe und alle dietfälligen Reparaturen, Reinigungen rc, bestens und billigst besorge. Laibach, nnter der Trantsche 2. (540) 3—3 Eine schöne ohlinn im schönsten Theile der Stadt gelegen, bestehend aus acht Zimmer», Küche, Keller, Speise, Holzlege uud Dachkammer, ist von Georgi 1877 ab zu vermietheu, Näheres aus Gefälligkeit im Comptoir dieses Blattes. (SS2) S Lllon mit Loolih ' als ein vortrvIMekks populalr-ruvül» 1 ^ -elulsvkv» vmxtolilsQ voräou. — s VorrLtlilg Ir» aUorr (544) 3I A. N. U. erliegt ein Brief. Gedenktafel Bei Kai-I Xai-ingsi- Pergament-Papier zum Kksteinstedm. 1 Bogen 20 kr. (390) 25 über die am 12. Okto. ber 1876 stattfindsnden Licitationen. 2, Feilb,, Kandui'fche Real,, Sittichsdorf, BG Krainburg, — 2, Feilb., Planiusek'sche Real., Zagorica, BG. Sittich, — 2. Feilb., Vouk'sche Real, Hrastovdol, BG, Sittich. — 2. Feilb,, Novak'fche Real., Braterca, BG, Sittich. — 2, Feilb,, Antoniiü'sche Real., Malidol, BG, Sittich. — 2. Feilb., AntoniiL'sche Real,, Cesta, BG, Sittich. - 2. Flb,, Zajc'sche Real., Fitsch, «G, Sittich. — 2. Feilb., Hoge'sche Real. Kletsch, BG. Gottschee. — 1. Feilb., Krasovic'sche Real., Draga, BG. Rudolss-werth. — 1. Feilb., Hoke-var'sche Real,, Zagorica, BG Moßlaschiz. — 1. Feilb., Skender'sche Real,, Pctriua, BG, Gottschee. Die T!wn - Wen - Faü>eilr von Attiert Smnalsa in Milmch i empfiehlt ihr großes Lager von mehr als 6« bis 700 Stück Lesen verschiedener l Gattungen, u, z.: Feinste Email-Kachelöfen mit schön weißer Glasur vhne Haarrisse. Diese Oesen bilden nicht allein für jede elegante Wohnung einen schönen! Zimmerschmuck, sondern erweisen sich auch zur Erwärmung als die besten und ^ dauerhaftesten, da sie mit Kohle erheizt ö bis 10 Stunden warm bleiben. 8ekttvelli^cüe Dostmnent- unä Rticüeköfen ! mit weißer, mittelweißer und melierter Glasur in verschiedenen Dimensionen, ferner ! SMrherd-Ua-cumnnverlütidllngcn, Kaminaussähe^ scucrftste Ziegel und andere Thonwaren, zu den billigsten Preisen. Auch wird das Setzen der Oesen durch geschickte Arbeiter von der Fabrik aus bestens und billigst besorgt. ' (3) 3 Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Nedaction verantwortlich: Franz Müller,