Priinumcraiious-Prkisc: Für Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 Ir. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig. . . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ M *, t> e r., o fl : Ganzj> . 11 fl- — kr. Halbjo .5 w 50 „ Viertel • 2 » 75 „ Für öJiJ-'q.,.. < : Haus vierteljährig 25 tr., monatlich 9 Ir. Einzelne Kammern c Ir. Laibacher LcdaKtion Sahithofgufie Nr. lüx. Tagvlatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgcsendet. CiptMüon und Änseralcn-fttirrnn: Aongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von 3. V.KleininavrLF. Bamberg), Jnscrtiourprrisk: Für die einspaltige Petitzeile 3 tr. bei zweimaliger Einschaltung 1 5 tr. dreimal ä 7 fr. JnsertionSstempel jedeSmal 30 Ir. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 107. Mittwoch, 10. Mai 1871. — Morgen: Gangolf. 4. Jahrgang. An die Adresse der bijchöftichen Renegaten. In beu heftigsten Erklärungen der geistlichen Gegner des neuen Glaubenssatzes ist noch nichts da-gewesen, was mehr geeignet wäre, bloszustelleu, zu entehren, ja geradezu zu brandmarken, als die öffentliche Antwort des Professors der Kirchengeschichte an der w.».,chener Universität, Dr. Friedrich, auf feine Exkommunikation durch den Erzbischof von München-Freising. So schlimmes gegen das unwürdige Treiben des hohen Klerus ist seit Luthers Zeiten nicht mehr gesagt worden, wie in dieser Antwort des jungen Theologen an die bischöflichen Abtrünnigen, die in feigem Knechtessinn ihre Ueber-zeugung verleugnen und ihre Gesinnungsgenossen von gestern heu$e mit Bannflüchen belegen. Schonungslos werden von einem Augen- und Ohrenzeugen die un**„Jrdigett Vorgänge beim letzten Konzile aufgedecktr Man fühlt etwas wie verachtungsvolles Mitleids Ar die hochwürdigen Herren, die in ihren Oppositionöreden den Mund so voll genommen und nunmehr in jammervoller Erbärmlichkeit dastehen, aus solchem Munde der Verlogenheit, des Verrathes an ihrer eigenen Ueberzeugung und an ihren Meinungsgenossen bezichtigt. Der beschränkte Raum unseres Blattes gestattet es uns nicht, den vollen Wortlaut des epochemachenden Schreibens, das die „A. allg. Ztg." vom 3. Mai veröffentlicht, zu bringen. Wir wollen dasselbe jedoch kurz skizziren. Der an das Gefühl appel-lirende Eingang lautet: „Hochwürdiger Herr Erz- bischof! Ew. Exzellenz haben unterm 18. April die höchste kirchliche Strafe, welche Ihnen zu Gebote steht, über mich verhängt. Sie traf mich in diesem Moment um so härter, als Sie mich gerade vor dem Sonntag aus dem Heiligthum trieben, an welchem ich den Jahrestag meines ersten Meßopfers zu begehen pflege. Es war mir stets ein freudiger Gedanke, mit Verkündigung jenes evangelischen Abschnittes meine priesterlichc Laufbahn begonnen zu haben, welcher uns den Herrn als den „guten Hirten," das echte Vorbild für Bischöfe und Priester, zeigt. Ob Sie, hochwürdigster Herr Erzbischof, nach dem Beispiele unseres Heilandes an mir gehandelt haben, wird die nachstehende Darlegung lehren, zu welcher ich mich nothwendig gedrungen fühle, weil mir jede Appellation von Ihrem Richterspruch an eine höhere Instanz, welche ja ebenfalls Partei ist, unmöglich erscheint." Da er nun einmal den Beruf des Kirchenhistorikers habe und auch als solcher das Konzil ins Auge fasse, so werde er rücksichtslos die Wahrheit sage», indem er nicht die unerhörte Beschuldigung des Bischofs Ketteler von Mainz auf sich anwenden lassen wolle: „Kein Bischof hört in seiner Diözese von seinem Klerus die Wahrheit, schon in Folge seiner unendlich höheren Jurisdiktion" — unter allen Insulten die schmerzlichste, welche er in Rom, sogar aus dem Munde eines Bischofs, erfahren mußte, ohne daß auch nur einer der anwesenden seines so schmählich beleidigten Klerus sich angenommen hätte. Soda»» gibt Prof. Friedrich einige seiner höchst charakteristischen Konzilserlebnisse zum besten: „Ost appellirten die Bischöfe und namentlich der Bischof von Augsburg an die Geschichte: „sie müsse dereinst zu Gerichte sitzen über dieses Konzil, den unsäglichen Druck und die Behandlung, welche die Minorität zu erfahren habe." Als ich, aus Ekel über die maßlosen Erbärmlichkeiten, deren ich in Rom Zeuge sein mußte, und in der vollen und richtigen Ueber- zeugung, daß die Entwicklung des Konzils zu Ende sei und nur noch bedeutungslose Rebeübtmgen folgen können, anfangs Mai mich entschloß, in die Heimat zurückzukehren, bemerkte mir ein preußischer Bischof, der später freilich in aller Eile den Fnldaer Hirtenbrief (die Unterwerfung des deutschen Episkopats unter das Dogma) Unterzeichnete: „Sie müssen noch länger hier bleiben, denn es ist nothwendig, daß die Männer der Geschichte über dies perfide Treiben zu Gericht sitzen." Von einem allgemeinen Konzil könne da unmöglich die Rede sein, lieber eines nur wundere er sich, daß der deutsche Episkopat noch nicht aus der Haut gefahren sei. In welchem Sinne er aber die Geschichte des vatikanischen Konzils aufgefaßt haben wollte, geht aus einer anderen mir gegenüber gemachten Aeußerung desselben hervor; er habe sich gedrungen gefühlt, einem italienischen Bischof zu erklären, daß es „bei uns in einer V e r -s a m m l u n g v 0 n Schustern viel a 11 ft ä n « diger her gehe als auf d ein Konzil." — Er hätte nur noch den Grund hinznfügen sollen, wodurch diese Erscheinung sich erklären läßt, und der kein anderer ist, als daß in einer Schusterversamm-lung nur über etwas gesprochen wird, was man kennt und versteht, im Konzil aber über das gesprochen wurde, was man nicht kannte und nicht verstand. Keiner vom deutschen Episkopat, mit Ausnahme eines einzigen, habe vor seiner Reise nach Rom die Frage der Jnsallibilität gründlich studirt, und es sei das peinlichste Gefühl gewesen, Zeuge dieser unglaublichen theologischen Impotenz und wissenschaftlichen Methodelosig-k e i t sein zu müssen." „Spiegelfechterei" nennt der unbarmherzige „Enthüller" alles, was die Bischöfe in Rom Jeuilleton. Ans der Auerhahnjagd. Die Bahnstrecke Laibach-Lengenftld war am 2. d. M. in einer heiteren Gesellschaft, die fämmt-lich einer Einladung des Herrn Viktor Galle zur Anerhahnjagd folgte, rasch zuriickgelegt, Jagdabenteuer, dv«tik, die Eisenbahn und Landschaft bildeten das Thema manch' hitziger Debatte. Gegen Uhr Abends kamen wir am Ziele unserer Wünsche an und logirten uns sogleich in der Wohnung unsers Jagdgebers ein. Die Jäger, die uns erwarteten, kräftige Gestalten mit wettergebräunten Gesichtern, erstatteten nun den Bericht, der für uns sehr aufmunternd lautete. Mehrere Auerhähne balzen, Spielhähne raufen auf den Schneeflächen um die Wette herum — so lautete die Meldung. Wir beschlossen, noch diese Jeacht unser Glück zu versuchen. Der Abend verging unter Gespräch und Kartenspiel, und um 11 £ Uhr Nachts brach ich mit meinem Gastherrn, jeder von einem Jäger begleitet, und jeder in anderer Richtung auf. Mein Ziel war die erna gora, ein äußerst günstiger Platz für Auerhähne. Wir rnarschirten durch säst zwei Stunden im Thale; es war eine herrliche Nacht, jedes Gebüsch, jeder Baum war im Mondscheine deutlich zu erkennen, ja jedes Blatt warf seinen Schatten; Schneefelder und Felsgruppen traten, vom fahlen Mondlichte beleuchtet, scharf hervor, kein Lüftchen regte sich, nur der Wildbach war zu vernehmen, wenn man ihm nahe kam, und selbst dieser hielt sein Wasser im Zaume, als fürchtete er sich, seine Umgebung in ihrer nächtlichen Ruhe zu stören. Am Wege erzählte nur der Jäger von dem Unglücke, welches zwei Bauern aus Treuta auf einer Bärenjagd traf, von welchem ich eine Notiz bei meiner Ankunft schon im „Tagblatt" fand. Der Bauer, den Meister Petz so arg verstümmelte, soll an diesem Tage seinen Wunden erlegen sein. An dem ganzen Unglücke war nur die Unvorsichtigkeit der beiden Schützen schuld, die nach gethanen Schüssen ihre Gewehre ablegten, und das tödtlich getroffene Thier verfolgten. In einer Schlucht fanden sie den Bären regungslos am Boden liegen, und anstatt ihren Fund den Kameraden zu signali-siren, begannen sie ganz gemüthlich mit ihren Alpenstöcken zu sondiren, ob Petz noch lebendig sei. Bei der ersten Berührung sprang das Unthier wutheut-brmmt auf, warf sich über beide Schützen und rich- tete das Unheil an, das einem der beiden das Leben kostete. Gegen 1| Uhr kamen wir am Fuße der örna gora an. Jetzt hörte ich das erste lebende Wesen, es war der Wiedehopf, der uns mit seinem monotonen , fast widerlichen Rufe begrüßte. Am Fuße des Berges wurde kurze Rast gehalten. Hier machte mich der Jäger mit den Geheimnissen der Auer-hahnjagd bekannt und schärfte mir ein, im Momente des Anspringens genau seinen Bewegungen zu folgen. Nun ging es in der schärfsten Steigung bergauf, größtentheils über Gerolle, nur hin und wieder kamen wir auf Stellen, die mit Alpengras und Haidekraut spärlich bewachsen waren. Während des Aussteigeus rollten uns plötzlich einige Steine entgegen, gleich darauf hörten wir ein Brechen tut Gebüsche. Ich hielt stille. Gemsen, flüsterte mir mein Begleiter zu. Gegen 2| Uhr kamen wir auf der Anhöhe an, noch leuchtete der Mond und schimmerten die Sterne, keine Spur vom Tageslicht, und doch balzte schon der Hahn. Rasch wurde Lodeurock und Alpenstock weggelegt, und jetzt begann für mich das komische Kapitel der Jagd, das Anspringen. Während des sogenannten „Schleisens" des Hahnes, welches nur ein paar Sekunden dauert, müssen, je nachdem das Terrain, ein oder zwei Sprünge ge zu thuu sich den Schein gaben; denn sie machten nicht einen Versuch, ihre Anschauungen auch nur in einem einzigen Punkte durchzusetzen, und während manche davon sprachen „d a ß s i e m i t d e m B a n n-fluch beladen heimkehren würden, unterwarfen sich doch alle rasch. — Die Schlußworte der Kriegserklärung deö jungen Priesters an den ganzen Episkopat und an Rom selbst lauten: „Ich habe in Rom zum öfter« den nahe bevorstehenden Untergang des Kirchenstaates vorausgesagt; er ist eher eingetreien, als ich selbst ahnte. Die Hirtenbriefe der Bischöfe, von denen manche selbst in dessen Untergang das Heil der Kirche erblickt hatten, werden ihn nicht wieder Herstellen. Wie wenig ich mich aber in diesem Punkte getäuscht habe, so wenig werde ich mich wohl darin täuschen, wenn ich sage, daß auch das römische Konzil über kurz oder lang in seiner ganzen richtigen Gestalt erkannt werde. Die Hirtenbriefe der Bischöfe, welche jetzt das ableugnen, was sie vorher selbst gesagt und geschrieben haben, werden es nicht auf die Dauer zu stützen vermögen. Mag darum auch in der Kirche auf eine Weile „Gewalt vor Recht gehen," zuletzt muß doch das Recht uitbbic Wahrheit siegen. Wer aber für Recht und Wahrheit kam pst, k ämpst für Gott."____________________________ Der Bürgerkrieg in Frankreich. Endlich scheint cs doch ernst zu werden mit dem Angriff der Versailler, denn eine am 8. Mor-gens affichirte Proklamation der Regierung an die Pariser sagt: „Frankreich, in freier Weise befragt, wählte die Regierung, die allein gesetzlich ist und die allein Gehorsam gebieten kann, wenn eine Regierung uicht ein leeres Wort ist. Die Regierung gab Euch dieselben Rechte, wie sie Lyon und Marseille zu Theil wurden. Ihr könnt nicht ausgedehntere Rechte verlangen. Die Minorität, welche Euch unterdrückt, will Frankreich ihre Gewaltthätigkeiten aufzwingen; sie verletzt das Eigenthum, kerkert Bürger ein, unterbricht die Arbeit, hemmt die Wohlfahrt, verzögert die Gebietöräumnng durch die Deutschen und setzt Euch einem neuen Angriff ihrerseits aus, zu dessen Ausführung ohne Erbarmen sie sich bereit erklären, wenn es uns selbst nicht gelingt, den Aufstand zu unterdrücken. Wir versprechen noch einmal, das Leben jener zu schonen, welche die Waffen nie-derlegen werden; wir werden fortfahren, bedürftige Arbeiter zu unterstützen ; aber die Insurrektion muß aufhören, denn sie kann sich nicht verlängern, ohne daß Frankreich zu Grunde geht. Die Regierung hatte gewünscht, daß Ihr Euch selbst von Euren Tirannen befreien könntet; da Ihr es nicht könnt, so muß wohl die Regierung es auf sich nehmen. Sie beschränkte sich bisher auf den macht werden, dann heißt es unbeweglich stehen bleiben in der Stellung, die man eben inne hat, und warten, bis das Schleifen wieder beginnt; dann werden die Sprünge wiederholt. Ich hatte nun das Malheur, daß mich der Schluß des Schleifens gewöhnlich in einer fatalen Stellung traf, entweder hatte ich noch einen Fuß in der Höhe oder kam meine Hand auf eiskalten Schnee oder dorniges Holz zu liegen, — denn in der Nähe des Hahnes wird nicht mehr gesprungen, sondern nur gekrochen—und in dieser Stellung mußte ich oft minutenlang ausharren, bis sich der Hahn wieder erbarmte und sein leises Balzen abermals begann. Oft, wenn ich mich in einer so recht possirlichen und unbehaglichen Situation befand, verwünschte ich den Hahn sammt der ganzen Hahnenjagd und sehnte mich zurück zu den Fleischtöpfen deö Dorfes Mojstrana. Endlich, nach einer qualvollen halben Stunde, kamen wir, den Blick immer zu Boden gerichtet, — denn das Fosforesziren des Auges verräth dem Hahne den Schützen — in richtiger Distanz an. Noch einmal begann das Balzen, dann das Gewehr rasch erhoben, der Schuß krachte, daß es von den gegenüberliegenden Felswänden widerhallte — und, o wehe Angriff der Anßenwerke. Der Moment ist gekommen, wo sie, um Eure Qual abzukürzen, die En-ceinte angreifen muß. Sie wird Paris nicht bom-bardiren; sie wird vou der Kanone nur Gebrauch machen, um ein Thor zn erzwingen. Sie wird sich bemühen, die Kriegsverheerungen, deren Urheber sie nicht ist, auf den angegriffenen Punkt zu beschränken. Sie weiß cs und sie hätte es begriffen, wenn Ihr es nicht hättet sagen lassen, daß Ihr Euch, sobald die Soldaten die Enceinte werden überschritten haben, unter die nationale Fahne stellen werdet. Es hängt von Euch ab, unaussprechliches Unglück zu verhüten. Ihr seid hundertfach zahlreicher, als die Anhänger der Kommune; vereiniget Euch, öffnet uns die Thore und die Kanone wird sodann verstummen; Ruhe, Ordnung, Ueber-flnß und Frieden werden wieder einziehen; die Deutschen werden das Gebiet räumen; die Spuren Eurer Leiden werden verschwinden. Pariser! Erwäget dies reiflich; in wenigen Tagen werden wir in Paris sein. Frankreich will, daß es mit diesem Bürgerkriege zu Ende gehe; Frankreich will es, muß es wollen und kann es vollbringen ; es marschirt, um Ench zu befreien. Ihr könnt dazu beitragen, Euch selbst zu retten, indem Ihr den Angriff überflüssig macht, indem Ihr Euren Platz inmitten Eurer Mitbürger und Brüder heute wieder einnehmet." Zu dein Zentralkomitee und der Kommune erhielt Paris bekanntlich auch noch einen Wohlfahrtsausschuß. Es ist dies eine der lächerlichsten Nach- äsfungen von 1793, es fehlt nur noch die Guillotine. Uebrigens hat sich das Schicksal der Stadt durch die Ersetzung Cluseret's durch Rossel nicht gebessert. Die Exekutivkommission fand Cluseret's Erlässe viel zu mild gegen die Fahnenflüchtigen, Rossel ist in solchen Dingen als unerbittlich bekannt. Die Periode des Schreckens steht also vor der Thür, und es wird noch harte Zeiten geben, wenn es den Versaillern nicht bald gelingt, den Aufstand niederzuschlagen. In der Gefängnißzelle zu Mazas, welche jetzt den weiland Kriegsminister beherbergt, steht auf der Wand mit Bleistift folgendes Brieflein geschrieben: „Bürger Cluseret! Sie haben mich hier eingesperrt. Ich erwarte, Sie in einer Woche hier ankommen zu sehen. General Bergeret." Freilich nirgends ist mit größerer Sicherheit auf das „Heute mir, morgen Dir" zu rechnen, als in den Kreisen der Pariser Regierung. Welches Zutrauen man in die Dauerhaftigkeit dieser Körperschaft hegt, spricht sich in einein Telegramme an die „Times" aus, daö kurzweg sagt: „Heute ist in der Regierung keine Aendernng vorgegangen. Verhaftet !st auch der Oberst Boursier, der vor einiger Zeit Minister des Auswärtigen, früher Liqueurfabrikant war." — der Hahn war fort! Verblüfft sah mich mein Begleiter an und flüsterte: Herr, was haben Sie gethan ! Gefehlt, war meine lakonische Antwort. Also all meine Mühe und Plage, alle meine possirlichen Sprünge und lächerlichen Stellungen umsonst! Ich wollte umkehren, allein der Jäger forderte mich auf, den Muth nicht sinken zu lassen und die Jagd fort-znsetzen, der Mann hatte recht. Nach einer guten Viertelstunde hörten wir den zweiten Hahn balzen, und da der Morgen bereits graute, war unser Anspringen viel sicherer und rascher. Obwohl wir einige Hühner aufstießen, kamen wir unbemerkt in seiner Nähe an. Während der erste Hahn auf einer Buche balzte, war dieser am Boden und, gedeckt durch einen Bnchenstamm, konnte ich deutlich sein Manöver beobachten. Im Momente, als er eine Schneefläche betrat, streckte ich ihn mit einem wohl-gezielten Schüsse zu Boden. Es war ein schönes Exemplar. Nach glücklich vollendeter Jagd suchte ich mir eine günstige Stelle aus, um den Sonnenaufgang und das Erwache» der Natur nach Herzenslust genießen zu können. Bisher war nebst dem Auer-hahne nur noch der Birkhahn zu hören, dann mel- Politische Rundschau. Laibach, 10. Mai. Inland. Ueber die Haltung der polnischen Abgeordneten den direkten Wahlen gegenüber lauten die Angaben verschieden. MÄ heißt es, die polnischen Abgeordneten ertoenX die direkten Wahlen, selbst mit Ausschluß (Mrvfy, nicht stimmen zu können, angeblich tuei' sie kc'pn Eingriff in die Autonomie der übrigen und Reiches gehe, in diesem Augenblicke bic Scheu , vor der Einführung direkter Wahlen in den öfter- | reichischen Ländern überwunden. In Böhmen haben die Feudalen und die Bischöfe ihre liebe Noth mit der freireligiösen 58c« wegung, die immer größere Fortschritte macht. Die ; große Mehrzahl des niedern Klerus will von dem Dogma der Unfehlbarkeit nichts wissen und drängt . das Volk, daß cs sich für die Lossagung von Rom j und Gründung einer Nationalkirche in Resolutionen , anssprechc. Auch die Hußverehrniig gewinnt größer» Anklang. So hat die Stadtvertretung von Gitschin beschlossen, dem Märtim ein würdiges Denkmal zu setzen. Jenseits der Leitha ist ein allgemeiner S ch n e i d e r st r i k e ausgebrochen, der sich bis ' Agram und Essegg erstreckt. In Pest wurden 52 : davon verhaftet. In Folge dessen fand aut 8. d. eine Ansammlung von mehr als tausend Schneider» ; vor dem Landhause statt, welche ein Gesuch um Freilassung der Verhafteten überreichten. „StoW ; Hauptmann Thaiß erwartete an der Spitze berittener Panduren und Kommissäre die Schneider. Diese füllten die Sandorgaffe und den Museums-park, verhielten sich jedoch ruhig. Der Stadthaupt- • mann ließ die Panduren in die Menge hineinreiten und die Sandorgaffe säubern, worauf sich selbe auf die Landstraße zurückzog. Ausland. Bismarck begab sich am 8. d. von Frankfurt direkt nach Frankreich, und zwar nach Eornpiegne ins Hanptpnartier des Kronprinzen von Sachsen. Die Reise hängt mit Abmachungen zusammen, die mit der Versailler Regierung bezüglich der freien, unbehinderten Bewegung ihrer Truppen vor Paris getroffen wurden. Ueber den Gang der Verhandlungen in Frank- beten sich Drossel und Amsel mit ihren flöteuartigcn Tönen und das Rothkelchen, und während meine Blicke in stummer Andacht über die Höhen schweiften, da plötzlich, wie mit einem Zauberschlage, ergoß sich ein unbeschreibliches Rosa über die Felsspitzen, unwillkürlich sprang ich auf und starrte gattj betroffen in diese unbeschreibliche Farbenpracht. Doch langsam zog sich das feenhafte Rosa von Fels 5U . Fels, von Kuppe zu Kuppe, verfolgt vom hellen | Lichte der Sonne und in wenigen Minuten war diese Siegerin, so weit das Äuge reichte. Die Schneefelder in der Erjavina erglänzten und das große Morgenkonzert in den Wäldern begann. _ Nie wird dieses großartige Bild aus meines Gedächtnisse entschwinden, nie werde ich den erhebenden Eindruck vergessen, den dieser Morgen aus mich gemacht. Wie begreiflich ist mir nun Heimweh der Alpenbewohner. Ich wäre wohl lang noch dagestanden und hätte hingefchaut auf dieJP erleuchteten Felsen, die schlanken Fichten- und . cheubäume, wenn mich nicht mein Begleiter an d Rückmarsch erinnert hätte. Das Thal war ba erreicht und gegen 8 Uhr Morgens kamen wir Mojstrana an, wo uns der andere Theil der furt verlautet noch, daßPouyer einen Nachlaß von zwei Milliarden von der Kriegskontribution, Bismarck als Entgelt dafür Nancy, Belfort und Longwy verlangt habe. Ferner heißt es, daß Bismarck der Versailler Regierung einen Termin von vierzehn Tagen für die Bezwingung von Paris gesetzt habe, widrigenfalls dann ein Einschreiten der deutschen Truppen erfolgen müßte; endlich daß für den Fall der Nichteinhaltung der Zahlungsverpflichtungen bezüglich der Kontribution und der Verpfleggelder oder mangelhafter Verpflegung deutscher Truppen von den Deutschen das Recht einer Beschlagnahme der Steuereinnahmen in den besetzten Gebieten beansprucht wurde. Genf ist gegenwärtig der Mittelpunkt der ultramontanen und jener lcgitimistischen Propaganda, welche für die Berufung des Grafen Chambord auf den französischen Thron thätig ist. Die ultramontanen Wühlereien sind überhaupt in der Schweiz lehr stark. Man agitirt für die Restauration der weltlichen Macht des Papstes und für Befestigung und Erweiterung der Abneigung der Bevölkerung gegen den deutschen Staat. Der Ultramontanismus und der Legitimismus gehen dabei Hand in Hand. ~~ Die ultramontane „Correspondance de Rome," seit der Erwerbung der Stadt durch Italien von dort verdrängt, siedelte nach Genf über, um unter dem Titel „Correspondance de Genöve" für die Smcheu Ziele thätig zu feilt. Broschüren zu Gunsten ^hainbvrd's werden in Massen gedruckt und in ot'tmftcich eingeführt, um dort die Bevölkerung für ®,en legitimen Herrn zu bearbeiten. Die Konzentration der legitimistischen Propaganda ist übrigens auf bestimmte Anweisung erfolgt, weil ihr kaum wo anders so die ultramontane Unterstützung zur Seite steht. Auffallend ist die Sache nicht, da Rom und die Bourbonen sich seit geraumer Zeit gegenseitig Dienste leisten und bei ihren Operationen Hand in Hand gehen.__________________ Zur Tagesgeschichte. — Die Liberalen in Kärnten entfalten lm Kampfe gegen die Ultramontanen eine lobenswerthe Rührigkeit. Eben jetzt sind sie daran, im Rosenthale einen liberalen Verein zu gründen. Allüberall sind sie bemüht, das Gebiet den klerikal-nationalen Hetzern )u entreißen. Den wackeren Männern jenes Landes, Welche in so wirksamer Weise den Jesuiten entgegen-Seiten, kann dafür nicht genug gedankt werden und ** wäre wünschenswerth, daß in allen übrigen Protzen Oesterreichs die Liberalen im Kampfe gegen le Dunkelmänner die gleiche Rührigkeit entfallen “lochten. — Nicht nur vom Erhabenen, auch vom Trau-**9en zum Lächerlichen ist manchmal nur ein Schritt. 168 zeigte ganz deutlich das vorgestern in Brünn Abends stattgefundene Begräbnis? eines Schriftsetzers. Der Verstorbene gehörte einer dortigen Druckerei an, in welcher ein deutsches Czechenblatt gedruckt wird. Der Geist dieses Blattes scheint nun auch sogleich das ganze Personale der betreffenden, bis vor kurzem, wenn auch nicht exklusiv deutschen, so doch kosmopolitischen Druckerei influeuzirt zu haben und mußte selbstverständlich das Leichenbegängnis einen durch und durch slavischm Anstrich bekommen. Zn diesem Schüfe wurden deutsche Setzer als Fackelträger in eigens ausgeborgte Czamara's gesteckt, ihnen der bekannte ungarische Hut (rekte „Reindl") aufgesetzt und gravitätisch schritten dieselben sodann neben dem Sarge einher. DaS schönste kommt aber noch. Am Grabe des Verblichenen sollte ein czechischer Choral gesungen werden, allein der Chormeister erschien am vorhergehenden Tage nicht zur Probe, so daß der Gutenbergverein genöthigt war, einen deutschen Choral zu singen. So wurde also dieser Schriftsetzer deutsch und czechisch begraben und lateinisch eingesegnet. O Ironie des Schicksals! — Im Komitate Beregh gibt es eine Gegend, welche „Uhorna" heißt. Dort wirkt ein Lehrer an der Schule einer kleinen Gemeinde, welcher jährlich 2 fl. ö. W. bezieht. Dazu bekommt er zwei Fuhren Heu, 25 Pfund Salz, einige Pfund Kerzen, einige Kübel Hafer, endlich 50—60 Scheite Holz. Jedes dritte Jahr erhält er eine neue Hose; die ist im ersten Jahre weiß, muß aber auf Gemeindekosten im zweiten Jahre gelb, im dritten Jahre blau gefärbt werden. Die Erneuerung des Hosen-Deputats erfolgt erst, wenn alle Farben ihre Rolle gespielt haben. Der Lehrer muß für diesen Lohn in rnthenischer Sprache unterrichten, in der Kirche, in welcher er wohnt, mit oder ohne Heu und Salz und Hafer und den 60 Scheitern Holz fingen und im Sommer den Hafer der Gemeinde hüten. Der Mann ißt Fleisch zu Ostern — wenn ihn nämlich der Pfarrer zu Mittag einladet. Uebri-gen« kann er sowenig wie der Pfarrer schreiben. — Die „Jtatie" veröffentlicht den Wortlaut eines Zustimmungsschreibens, das der Pater Hyacinthe aus Rom unterm 26. April an den Stiftspropst Döl-linger gerichtet hat. „Die Zeiten der Worte sind vorüber," schreibt Pater Hyacinthe, „es müssen nun Tatsachen sprechen; ganze Bibliotheken sind schon gegen die ungeheuerlichen Anmaßungen des römischen Hofes vergeblich geschrieben worden, denn die Prätensionen steigerten sich trotzdem von Tag zu Tag. Gegen ein solches Sistem aber vermögen die Kundgebungen der Wissenschaft und die Proteste der öffentlichen Meinung nichts. Die Männer, welche die Repräsentanten dieses Sistems sind, verstehen entweder die Sprache der Wahrheit und der Gerechtigkeit nicht, oder sie glauben in einer wahrhaft übermenschlichen Verblew dnng Rechte auf die Moral nnd die Geschichte zu besitzen, um beide nach dem Bilde ihrer eigenen Unfehlbarkeit umzumodeln. Damit ihnen endlich einmal die Augen aufgehen, müssen sie sich an Ereignisse stoßen, die stärker, als sie selbst sind, und dies wird, wenn ich mich nicht irre, die fürchterliche Strafe fein, die Gott ihnen vorbehält, und die aber gleichzeitig zum unerwarteten Heile der Kirche selbst werden wird." ßcfellschast ebenfalls mit einem erlegten Auerhahttc Uvartete. Nachdem wir unseren Heißhunger mo-'entan gestillt und den Kriegsplan für die nächste ^agd entworfen, begaben wir uns zur Ruhe. Vor v. tt Schlafe musterte ich noch die kleine Bibliothek, blätt^° U! ber Jagdwohnuug zur Verfügung stand, Schtvs ^ch?ubachs „Deutschen Alpen," in schon 5ftn>®ett9eschicl.)tc, sah mir halb träumend ..Jagdzeitm,^» ^ Gedichte und die unvermeidliche bis 4 mr m dann trat wirkliche Ruhe ein neue Gesellickast "°8s. Der Abeudzug brachte uns Mit 9lZ.fi« *U8 Laibach, aus hi Lmr !1"9 rückten wir die nächste Nacht 5.X SV" **8 d->» --- ittbina iw L em Schncefeld auf der Er- durck hn« Marsch gi,1g wie die vergangene Nacht 34 m«6 9“fl*», mcht toie hiefp Warto ^ solchen Schwierigkeiten gekämpft, £of*«Mh &" mein Begleiter, mit bar ft ',?„!fSfr Uer,el)en' leicht die furcht- terte fnLil L S m-t . Schneefläche hinaufklet-a .' konnte ich ihm mit meinen höchst unvraktiscken Sl‘N‘1" mx mühsam folg,», T«, A," d,m 8,11, und bet Gesch, 3 Uhr kamen wir am bestimmten Standorte an. Leider blieb ich zu tief stehen, denn bald kamen vier Spielhähne pfeilschnell daher geflogen und fielen kaum 200 Schritte ober mir ein. Ich konnte genau ihre Bewegungen beobachten und sehen, wie sie sich wuthentbramit bekriegten. Bald standen sie in geringer Entfernung von einander, musterten sich und bliesen voll Galle wie die Katzen; bald flogen zwei gegen einander und zausten sich ganz erbärmlich. Endlich riß mir die Geduld. Ich begann mich behutsam dem Kampfplatze zu nähern, doch ich hatte, Mangel Haft gedeckt und durch den knirschenden Schnee vcr-rathen, keine 30 Schritte gethan, als ein Hahn aufflog und die übrigen ihm nach. Dieser Morgen war nicht so schön wie der frühere, denn gerade zur Zeit des Sonnenaufganges standen einige Wolken so tief, daß ein schönes Bild nicht zu gewinnen war._ Im Thale stieß ich mit meinen Jagdfreuuden wieder zusammen. Die Ge-sammtbeute war ein Auerhahn, den unser Jagdherr selbst am Wege auf den Birkhahn erlegte. Abends fuhr ich, mit schwerem Herzen mich von der Gesellschaft und den Wpen trennend, nach Laibach Lokal- und Provinzial-Angelegenheilen. Lokal-Chronik. — (Ein Nachspiel zum Sträflingskrawall.) Wie wir vernehmen, hat gestern Nachmittag um 4 Uhr wiederum ein Sträflingskrawall, diesmal im Jnquisitionshause des hiesigen Landesgerichtes, stattgefunden. Fünf der ärgsten Rädelsführer bei den neulichen Ausschreitungen im Strashause befinden sich nämlich diesfalls in Untersuchung im Jnquisitionshause. Gleich bei ihrem Erscheinen wurden sie von einem gewissen Cigole, der sich vom Januarexzesse her in Untersuchungshaft befindet und ber Erledigung seines Rekurses entgegen sieht, mit Jubel empfangen. Am anderen Morgen hatte einer davon, ein gewisser Vuhinc, bereits feine Ketten gebrochen und erschien vor dem Gefangenhausinspektor mit den Bruchstücken, indem et sagte, er könne damit nichts anfangen, er mache ihm damit ein Geschenk. Gestern nun sollte ein anderer, Namens Grafit, wegen eines Exzesses geschlossen werden. Darüber allgemeine Entrüstung, Schreien und Lärmen und ein Spektakel, wobei alles Erreichbare,Fenster und Einrichtung, in Trümmer gingen. Herr Landesgerichtspräsident v. Lu sch in war alsbald am Schauplatze erschienen, Gendarmen und die Jägerabtheilung, welche die Wache bezogen hatte, schritten ein. Ein Genbarme setzte dem wüthendsten der Aufrührer, dem obgenann-ten Cigole, das Bajonnet auf die Brust mit der Drohung, ihn zu durchstechen. Das wirkte; ohne Blutvergießen ward die Ruhe hergestellt. — (Verleihung.) Das Präsidium ber k. k. Finanzdirektion hat bern Einnehmer bes Nebenzollamtes in Pontasel, Anton Petan, eine Amtsoffizialsstelle beim Hauptzollamte in Laibach verliehen. — (Ein neues Postamt) ist in Ossiunitz bei Gottschee am 20. April in Wirksamkeit getreten, welches mit bern Postamte Brood a. d. Kulpa in Kroatien mittelst dreimal wöchentlichen Fußbotengängen in Verbindung gesetzt ist. — (Erledigte Stelle.) Beim Bezirksgerichte Tschernembl ist die Grundbuchführersstelle mit dem Gehalt von jährlichen 700, eventuell 800 fl. zu besetzen. Gesuche sind unter Nachweisung der Kenntniß beider Landessprachen bis 22. Mai beim Kreisgerichtspräsidium Rudolfswerth einzubringen. — (Fromm in Worten, edel in ber T hat.) Am 1. Mai wurde an einem Pfeiler der Eisenbahnbrücke zu Steinbrück ein dem Joses Felizian ans Oberburg gehöriges Floß, auf welchem sich derselbe und sein 16jähriger Sohn befanden, zer. schellt. Den Vater riß das hohe Wasser mit dem größeren Theile des Floßes fort, während der Sohn sich auf einigen quer über dem Pfeiler liegenden Brettern festhielt. Interessant war es zu hören, wie einige fromme Landleute den Unglücklichen durch Mariahilf- und Schutzengelsrufe vom schauerlichen Tode des Ertrinkens retten wollten, aber keiner von ihnen streckte dem Bedrohten die rettende Hand entgegen. Nur der Opfer-und Bereitwilligkeit einiger Süvbahnbediensteten, besonders aber der des Herrn Bahnaufsehers Schwarz' der augenblicklich Leute requmrte und den Strick besorgte, mit dem man den am Leben Bedrohten auf die Brücke hinaufzog, muß es der letztere verdanken, daß er dem sichern Tode entging. Auf derselben Stelle wurden vor drei Jahren fünf Personen gerettet. Unglücksfälle wiederholen sich daselbst alljährlich öfters; deswegen wäre ein dort angebrachter Rettungskahn wohl fehr wünschenswerth. Außerordentliche Gemeinderathssitzung. Vorsitzender Bürgermeister De sch mann, anwesend 19 Gemetnderäthe. Der Vorsitzende theilt mit, daß von Frau Leopoldine v. Tezett Hofs aus Graz ein Dankschreiben für die vom Gemeinderathe eingesendete Kondolenz- Adresse eingelangt fei und beantwortet die in der letzten Sitzung gestellte Interpellation bezüglich der Zimentirung der nassen Gefäße dahin, daß diese Angelegenheit der Beendigung nahe sei. Zum Zwecke der Intervention bei der Zusammenstellung der Geschwornenliste werden die GRR. Terpin und Dr. Schaffer designirt. Referate der Schulfektion. Bau der neue» Volksschule. GR. Dr. Kaltenegger referirt ausführlich im Gegenstände und stellt bann im Namen der vereinigten Schul-, Finanz- und Bausektion die folgenden Anträge: 1. Der Anbot der Hausbesitzer Konsk.-Nr. 17 bis 23 in der Krakauvorstadt, der Stadtgemeinde Laibach zum Preise von 15 fl. für jede Quadratklafter der am Zois'schen Graben gelegenen Gärten so viel Terrain ins Eigenthum abzutreten, als dieselbe znr Erbauung der Schule nebst Turnplatz benöthigt, wird angenommen und der Magistrat beauftragt, diese Parteien noch am 11. d. M. von dieser Annahme zu verständigen; 2. der Magistrat wird beauftragt, die Vorarbeiten über das Schulprojekt thunlichst zu Ende zu führen und noch im Laufe dieses Monates an die Bausektion zu leiten, so daß 3. letztere im Vereine mit der Schul- und Rechtssektion in der nächsten Gemeinderathssitzung die definitiven Anträge zu erstatten vermöge. Es entspinnt sich eine längere Debatte, an der sich die GRR. Stedry, Bürger, Laßnik, Dr. v. Schrey, der Bürgermeister und Referent betheiligen. Hierauf werden die gestellten Anträge einstimmig angenommen. GR. Dr. Supp an referirt wegen Bestellung eines Supplenten an der St. Petersschule wegen Erkrankung des dortigen Lehrers und stellt folgende Anträge : 1. Es sei sich an den k. k. Landesschulrath um Zuweisung eines geeigneten Supplenten aus der Lehrer-präparandie und um Bestreitung der SubstituirungS-gekckhr aus dem Normalschulfonde mit dem zu wenden, daß, wenn der k. k. Landesschulrath diese Kosten nicht auf den Normalfchulfond übernehmen wollte, die Beitragsraten feiten« der Stadtgemeinde und den konkur-rirenden Landgemeinden festgestellt und dieselben mittlerweile vorschußweise aus dem Normalschulfonde besorgt werden. 2. Der Magistrat wird mit der Durchführung beauftragt. Die Anträge werden einstimmig angenommen und hiemit die Sitzung geschlossen. ________________ Etngesenvet. Keine Krankheit vermag der delikaten Bevales-ciere du Barry zu widerstehen, und beseitigt dieselbe ohne Medizin und Kosten alle Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blutanfsteigen, Ohrenbrausen Uebelfeil und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72,000 Genesungen, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Pluskow, der Marquise de Bröhan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalescisre bei Erwachsenen und Kindern öOraal ihren Preis in Mediziniren. Rerlifitat vom Herrn Dr. Medizine Josef Viszlay. Szeleveny, Ungarn, 27. Mai 1867. Meine Frau, die mehrere Jahre an Appetitlosigkeit, Schlaslosiakeit. allgemeiner Schwäche und Schmerzen gelitten und alle Medikamente und Bäder vergebens versucht hatte, ist durch Du Barrvs Bevalesciöre gänzlich hergestellt worden und kann ick, dieses exzellente Nahrungsmittel jedem Leidenden bestens empfehlen. Im tiefstem Dankgesiihl verbleibe ,ch mit Achtung ergebenster Diener ' Joses Blszlay, Arzt. In Blechbüchsen von % Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — llevalesciere ChocoJat^e in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du B a r r y L Co. in Wien, Wallfischgasse 8 ; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfumeur und Anton Krisper; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg Pisztory; in Klagensurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Graz Oberranzmeyer; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronftädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 10. Mai. Gestern Abends nach 7 Uhr Regen, Nachts anhaltend. Morgens Aufheiterung. TagUber wechselnde Bewölkung. Wärme: Morgens 6 Uhr f- 7.1", Nachmittags 2 Uhr + 11.8° R. (1870 +15.1°; 1869 + 18.3"). Barometer 325.07"'. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 7.7°, um 2.5° unter dem Normale. Der gestrige Niederschlag 3.24"'. Angekommene Fremde. Am 9. Mai. Elefant. Hopsgartuer, Klagensurt. — Frau Vicic mit Tochter, Feistriz. — Ojbolt, tScvuw. —Muhvii, Gerovo. — Drobuii, Flödnik. — Kris, Kauft«., Cu bar. — Taucer, Komenda. — Dizdar, Handelsm, Agram. — Kaucii, Besitzer, St. Beil. Äaucic, Agent. — Mott, Pest. — Milzki, Kausm., Kauischa. — Giubllei, Rom. — Draborod, Graz. — Riedl, WeifienfetS. — Kerschin, Gastgeber, St. Peter. Stadt Wien. Kernig, Kommis, St Martin. — Entz, Privat, Wien. — Bron, Ingenieur, Wien. — Deisinger, Brauer, Lack. — Jermann, Gutsbesitzer, Katzenstein. -Sertii, Kausm., Wie«. — Jahn, t. f. Haupimaun, Vir. — Milion, k. k. Haupimaun, Bit. — Koch, k. k. Hanpt-mann, Bir. — Schock, k. k. Oberlieutenant, B»r. — Mancher, k. k. Hanptmann, Groß-Warasdin. — Ciach Bauunternehmer, Tarvis. — Ogoreuz, Kausm, Rudolfs werth. — Turk, Kaufmann. Malerischer Hol*. Greistorser, Priester, Graz. -Lopii, Priester Graz. — Schnilruiaut, Ing.-Assistent, Graz. — Malli, Neumarktl. Verstorbene. Deu 9. Mai. Dem Herrn Michael Muck, Berkel,rs-Assisteut, sein Kind Maxitniliaii, alt 4 Jahre und 8 Monate, in der Stabt Nr. 54 am Zehrfieber. — Dem Johann Lezkovc, Dienstmanii, seine Frau Maria, alt 45 Jahre, itt der Stadt Nr. 14 an der Lungenlähmung. Gedenktafel über die am 1 2. Mai 18 7 1 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Semrov'sche Real., Oberdorf, BG. Planina. — 2. Feilb., Mersuik'sche Real, Smerje, «G. Feistriz. — 3. Feilb., Pollak'sche Real., Neumarktl, «G. Neumarktl. — 3. Feilb., Merhar'sche Real, ad Reifniz, «G. Reisuiz. 3. Feilb., Lindic'sche Real., Slauiverh, «G. Naffenfuß. eines Konfliktes zwischen dem Reichsrathe und den Landtagen als unberechtigt und bittet das Hans, in die Spezialdebatte einzugehen. Berichterstatter Herbst widerlegt die gegen den Ausschußbericht angeführten Motive. Grocholski erklärt, der Gesetzentwurf stehe mit der Regierungsvorlage betreffs Galizien in keinem Zusammenhänge, indem letztere eine spezielle weitergehende Verfassungsänderung sei. Nach einer Re-ilik Herbsts wird der Uebergang zur Tagesordnung mit 88 gegen 55 Stimmen angenommen. Der Gesetzentwurf, betreffend die Landwehrgerichtsbarkeit wird mit der vom Herrenhaus votirten Aenderung angenommen. Nächste Sitzung Freitag. Berlin, 9. Mai. Der königliche Hof legte am 8. Mai vierzchntägige Hoftrauer für ihre k. Hoheit die Erzherzogin Maria Annunziata an. Versailles, 9. Mai. Fort Jssy wurde hwk von den Regierungstruppen genommen und besetzt. Florenz, 9. Mai. Die Kammer nahm best« nitiv den Gesetzentwurf betreffs der dem Papst z» gewährenden Garantien mit den vom Senate votirten Abänderungen an. Telegramme. Wien, 9. Mai. (Reichsrathssitzung.) Der Präsident theilt den Dank Sr. Majestät des Kaisers und des Erzherzogs Karl Ludwig für die Kundgebung der Teilnahme des Reichsrathes mit. werden Nachtragskredite von 130.000 fl. für deu Dispositionsfond und von 100.000 fl. für den Ausbau des Schwurgerichtslokales vorgelegt. Die Re gierungsvorlage betreffs Galiziens wird dem Ver-fassungsausschusse zugewiesen, der Gesetzentwurf, betreffend die Stenereinhebuug von Erwerbsunterneh wungen, in dritter Lesung angenommen. Zweite Lesung der Regierungsvorlage über die Initiative der Landtage. Nachdem Wodzicki und Kovats erklärten, gegen die Tagesordnung zu stimmen, erklärt der Ministerpräsident, die Vorlage sei nur Schritt zur Herstellung des innern Friedens, verweist aus das Schicksal der galizischen Resolution, welche ins Haus nicht gelangen konnte, weil die Regierung dieselbe nicht einbringen wollte, er gibt zu bedenken, daß gewisse Gesetze in verschiedenen Provinzen eine verschiedene Behandlung erfordern, kämpft die Motive des Ausschußberichtes, zählt dem Reichsrathe verbleibenden wichtigen Rechte und die Ansrechthaltung der Reichsrathsinitwirkniig m vielen Landesgegenständen auf, erklärt die Besorgniß Zahnarzt A. Raichel aus Grraz macht dem p. t. Publikum die höfliche Anzeige, dag er die zahnärztlichen Ordinationen wie bisher noch bis 1. Juni tn Zahnarzt Engländers Etablissement ait der Hra> deczkybriicke fortfiihrt und erlaubt sich, bekannt zu machen, daß^er sodann die Abreise nicht mehr verschieben, aber aw 1. September d. I. wieder in Laibach eintreffeit wird. Ordination von 9 bis 6 Uhr. (214—1) Zahnarzt Med. L Chir. Dr. Tänzer, Dozent der Zahnheilkunde aus wohnt hier Hotel Elefant J.-Rr. 20 »„d zl und ordinirt itt der Zahnheilktinde und Zahntechuik iLalich »0'Ä 9 bis 1 Uhr Vormittags und von 3 bis 6 Uhr Rachnmtags. 3W* Aufenthalt „wegen zahlreichen Patienten" noch 10 Tage. "WA (203-5) Laibach, 5. Mai 1871. Wiener Börse vom 9. Mai. Staatsfonds, Sperc.Rente, oft.Pa», bto. bto. oft.in 6:16. c von 1854 e von 1860, ganje :e von 1860, ßfünft. Prämiensch. v. 1864 Qrandentl.-Obl. Steiermark )U5t><£t.| (tarnten, firattt u. Küstenland 5 „ Ungarn. . *u5 „ tttoat. u. 61ac. 5 „ Kiebenbürg. „ 6 „ Aotlen. Jtationatbanl . . . Union - Bank . . . Lrebitanstatl . . . n. ö. EScompte-Ges. Lnalo-österr. Bank . Den. Bodencred.-A. . Dejt. HUoth.-Bank . Steier. E»compt.-Bk. Franko - Austria . . Kais. F-rd.-Rordd. . Südbahn-Sesellf». . »als. Elisabeth-Bahn. Larl-Ludwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn. Staatsbahn. . . . kkais. Franz-IosesSb.. Fünfk.-Barcser E.-B. Nlsöld-Fium. Bahn . Pfandbriefe. Station. ö.W. verloSb. llng. Bod.-Creditanst. Allg.öft.Bod.-Lredit. dto. tu 33 J. rütfj. . Geld 59.-68.76 91.-97.10 109.-186 — 93.— 80.— 83.50 75.— 744.-26R.50 >79.10 894. 247.25 263. 86.— $40— 109.50 2237! 178.10; 223.75 262 25 171.-1 420.- ! 201 50 i 176.— 177.— Ware! 59.10 68.50 91.75 97.20 1(9 50 126.25 94.- 86.50 80.25 84. 75 25 745.— 266.75 279.20 897.— >47.50 264. 87.- 109.76 2240 178.20 224.25 2fr 2.50 171 421.50 2(2 — 176 50 177.50 est. Hypoth.-Bank. ’f’riorit&ts-Obltg. | Südb.-Ges. zu 500 yr. bto. BonS 6pLt. Nordb. (100 fl. CM.) Sieb.-B.(200 fl. ö.W.) Staatsbahn Pr. Stück Staatsb. pr. St. 1867 RudolfSb.(300fl.ö.W.) Franz-Jos. (200 fl.©.) Loee. Eredit 100 fl. ö. W. Don.-Dampssch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . Triester 100 fl. CM. , dto. 50 fl. ö.W. , Ofener . 40 fl. ö.W Salm . * 40 „ PalsfY . „ 40 „ Llarv . ^ 40 ^ St.GenoiS, 40 „ Windischgrätz 20 * Waldstein . 20 „ «eglevich . 10 „ RndolsSstist. 10 ö.W ! Geld Marr 92.90 93.10 90.25 90.50 106.—1106.25 86.75| 87.23 112.25 118.60 238.-1239.- 97.25 97.50 89 — 89.2® 139.25 339.75 135.-,135.60 90.60 90.80 96.90! V7.1V . 163 25 163 75 Wechsel (3 Men.) AugSb.lOOfl.südd.W. Franks. 100 fl. . w London 10 Ps. Sterl. Paris 100 Francs Münsen, Kais. MÜnz-Ducaten. 20-FrancSflück. . . BereinSthaler . . . Silber . . 100.— 102.-' 122.— 184.- 58.— 60.- 33.— 39.- 29.— 35.— 29.— 21.50 22.— 17.- 15.- 104.10 104.15 186.15 34.- 40.^ 30.- 36.- 30.- 21.6° 23- Sw 104.^ Telegrafischer Wechselkurs vom 10. Mai. Sperr. Rente vsterr. Papier 59.10. — 5perz. österr. Silber 68.75. — 1860er Staatsanlehen 97.5U. Bankaktien 744. — Kreditaktien 281. -. — London l*°i... — Silber 122.50. - K. k. MUnz-Dukaten 5.91. poleonsd'or 9.93. 5){»s Lrnck von 3gti. b. «lemmagt & geb. Bamberq in i'nibact. Verleger und fitr die Redaktion verantwortlicb: Dttomat Vamberg