LmlmchelMMtlmg. Nr. 175. Pränümerntionsprci«: Im liomplolr ganzj. N. 1l, halbj. fl. 5>.5,>. sti!r d^.^nstcNunn ins Haus halbj.5'>ll. Mii dcr Post ganzj.fl.l5, halbj.fl. 7.5>l». Freitag 2. August Insert lonsgebühl bis 10 feilen: imni ß!, fr., »m.80lt., »m. I ft.; lrnft Pr. .^cilc im. « lr., üm. «lr., »in. i0lr. u. s. w. Inlrrln'l!i>ftcmpcl jct^m. 30ll. 1867. Amtlicher Theil. Sc. k. t. Apostolische Nlajcstät habcn mit Allcr-MM- Entschließung vom ^. Juli d. I. die Maric Antonic Gräfin Mcrvcldt zur Stiftsdamc im hcr ioglich savoy'fcheu Damcnstiftc zu Wicn allcrgnädigst zu ernennen geruht. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 1. August. Kaum hat der Padischa h uach dem au Abwechslung reichcu Aufenthalte iu Wien dic illückreisc über seine ehemalige Provinzialstadt Ofen augctrclcn, uud schon melden uns die Blätter dcu Besuch Kaiser Napoleons in Salzburg, Kaiser ^capolcon wird gewiß keinen weniger freuudlichcu Empfang finden, als dcr Ar-Herrscher der Gläubigen. Paris ist uuläugbar im Abend-lande das, was Eonstantinopcl für das Morgenland. Es ist das Centrum aller Eivilisationsbcstrcbuug.cn, und soeben versammelt es die Arbeiten aller Böller im friedlichen Wettkampfc. Soeben ist die österreichische Kunst w Paris mit Enthusiasmus begrüßt wordcu, und wir können sagen, daß Oesterreichs Angehörige in Paris das freundlichste Entgegenkommen bei Bolt und Rcgic-lnng gefunden haben. In Kaiser Napoleon erblickt ein Wiener Blatt dcu mit einer dcr schönsten Kronen des Erdballs gezierten Repräsentanten des energische», rücksichtslose,, Unternehmungsgeistes, den „Emporkömmling/' Wie er siH sMst nannte, i>i>r ; die Incar natmil des Fortschrittes auf politischem, sowie der Entwicklung anf dem iutcllcctucllcn Gebiete. Und dieser Monarch, dem ein allgemein anerkannter Einfluß anf ^e Geschicke Europa'S zugestanden wird nnd dcffcn hohe ^Mcnstc um die Rcttuug dcr Gesellschaft nach dcu Um-^^"NUn des Jahres li^tt wohl von Niemanden in '^eifel gezogen werden, kommt uach Oesterreich, zunächst Mil linscrcm Kaiscrhaufc einen sicher hoch anzuschlagenden ^cwcis tiefer Sympathie für den jüngsten herben Bcr-u'st zu gcwl, kurz uachdcm er fast sämmtliche Fürstcu >liropa's an seinem Hofe gesehen. Dicö genügt, um 'hm iu Oesterreich dcn freundlichsten Empfang zu bc-leiten. Und die Annäherung Frankreichs an Oesterreich, das affcnknndig frcuudfchaftlichc Verhältniß beider Monarchen ist sicherlich die beste Bürgschaft für dic Fortdauer des Friedens, wenn er nicht von anderer ^eitc muthwillig gestört wcrdcu sollte. Für Oesterreich '" freilich vorläufig die Politik dcr freien Hand die räthlichstc, aber diese schließt freundschaftliche Beziehungen zu der mächtigcu nnd intelligenten französischen Nation nicht aus. Wir wünschcu dcn Fricdcn, und wcnn auch wieder dcr stampf um uus herum entbrenne,, sollte, so wcrdcu wir im Bcwnßlscin niu'ercr Stärlc ihm ruhig znschen, bereit, die Hand an das Schwert zn legen, wcnu „user Machtbcstand von welcher Scilc immcr angegriffen werden sollte. Dic Ibrcisc dcr Saismn Charlottc. Trieft, W. Juli. Ihre Majestät die Königin dcr Belgier ist gestern in Gesellschaft Ihrer Majestät der Kaiserin Eharloltc von Miramar nbgcrcist. Die unglückliche Fürstin willigte ein, ihrer Schwägerin zu folgcu rud sich nach Belgien zn bcgcbcn. Sic ist von dem Tode des Kaisers Maximilian noch nicht unterrichtet. Se. tais. Hoheit dcr Herr Erzherzog Earl Vudwig, welcher eigens vou Wicn nach Trieft zurückgclchrt war, befand sich in, Augenblicke dcr Abfahrt des Zngcs, dcr Ihre Majestäten unmittelbar nach Brüssel bringen soll, in Miramnr. Das Gefolge Ihrcr Majestät dcr Königin besteht ans folgenden Personen: Den Fraucu Gräfin d'^oc nnd Bicomtcssc Bcmghccn, und de„ HH. Oberst Baron Gosfinct, Major Baron Prissc, Dr.'Bultcus, Arzt aus Bclgicn, Dr. Maschit, Arzt aus Oesterreich und mehreren Beamten bcidcr Höfc. Hr. Ioscs Äiorpurgo, belgischer Gcucralcousnl. war anf Wnnsch Ihrcr Majestät dcr Königin ebenfalls bei dcr Abreise zugegen. Ihre Majestät dic Königin dcr Belgier hat, bevor sie Trieft verließ, den au sie'gern''etcn NntcrstütznugS-gcsuchcn mit großmüthiger Freigebigkeit entsprochen. Dcr belgische Gcncrakonsnl, Hcrr Joseph Ntor-purgu, dem anf Befehl Ihrer Majestät der Köuigin die Ehre zu Theil wurdc, sic bis Nabrcsina zu begleite,,, hatte Gelegenheit, dcr Abreise Ihrcr Majestät dcr Kai scriu Eharlotlc vou der Station dcs taifcrl. SchlosfeS Miraumr beizuwohnen. Weit entfernt, irgend einen Widerwillen gegen die Bcrändcruug ihres Anscnthalsortcs lundzngcbcu — wie ciu in Trieft verbreitetes Gerücht wissen wollte — zeigte dic erhabene Frau vielmehr, wie mau in dcn ,Hügcn ihrcs lcidcr abgcmagcrtcu Gesichtes lesen konnte, ihre Befriedigung darüber, sich in den Schooß ihrcr erlaucht ten Familie zu begeben. Die Kaiserin legte dcn Weg znr Station, immcr au dcr Scitc Ihrer Majestät dcr Köuigiu, iu dcr Kutsche zurück nud ersuchte ihre erlauchte Schwägerin, ihr dic Personen dcS k. GcfolgcS vorzustellen, mit denen sie sich einige Augenblicke in jener leutseligen Weise unterhielt, die stets eine so hervorragende Eigenschaft der beklagens-wcrthcn Fürstin bildete. Hierauf wollte sie, um die Honneurs ihres Hauses zu machen, Ihrcr Majestät dcr Königin dcu Bortritt lassen nnd stieg nach derselben in dcn gleichen Waggon, während das Gefolge, unter dem sich auch die beiden Aerzte Ihrer Majestät befanden, in dcn benachbarten Waggons Platz nahm. Dann erfolgte unmittelbar die Abfahrt nach Nabrcsiua, wo dcr Hcrr Gcncralconsnl I. Morpnrgo die Ehre hatte, sich'von Ihrcr Majestät dcr Königin zn verabschieden, indem er dcn Wuusch ausprach, daß dic unter so günstigen Anspielen begonnene Reise Ihrcr Majestäten ebenso glücklich anS Ziel führe. Möchten die heimische ?nft, die beharrliche, liebe« volle Sorgfalt dcr k. Familie, fowic die Anstrengungen der Wissenschaft im Stande sein, die vollständige Her» slcllnng Ihrcr Majestät dcr Kaiserin zu bcwirtcn! Ein Wunsch, dcn gewiß die ganze Bevölkerung Tricsts mit mit aller Iuuigkeit theilt, da ihr diese Hoffnung dcn cin;igcn Trost für dcn Schmerz gewährt, dcn sie empfindet, indem fie die Kaiserin von dem Schlosse Mira mar scheiden sieht, wo die edle Fürstin nnd ihr Gcmal, dessen tranrigcs Geschick wir so tief beklagen, im Wohlthun uic ermüdeten. (Tr. Z.) Oesterreich. Pest, W. Juli. Einem Telegramm des in Wien weilenden Ministers Wcnckhcim zufolge wird der Sultan morgen Abcudö hier eintreffen, auf dem Dampfboote übernachte,, lind sich Donnerstag Morgens in die Hofburg nach Ofen begeben, um daselbst einen Tay zu ver weilen. Dcr Sultan wird das Grab Gül-Baba's besuchen. - Dem ..^loyd" zufolge trifft morgen der eng-lischc Gcfandtc ans Eonstantinopcl hier ein, um den Snltan zn begrüßen. Auf dein Pester Ralhhausthurm wird die türkische Flagge aufgehißt. Dcr Magistrat wird dcn Sultan durch ciuc Deputation scicrlich empfangen. Dic hier domicilircudeu türlifchcn Unterthanen werden ihren Kaiser uutcr Führung dcs Eonsuls Murat Efenoi bcgrüßcn. — Dic t. l. priv. Donan^Dampfschiffahrt Gesellschaft hat dem Ministerium einen Dampfer zur Bcrsügimg gestellt, auf welchem die Honoratioren von Pest uud Ofcu dem Sultan entgegenfahren werden. Trieft, .'!1. Inli. Dcr dcm hiesigen Stabilimento tccnico gehörige ^uggcr „Primo," dessen Durchfahrt durch dcn Eaual vou Suez ciu gewisses Aufsehen erregt hat nnd wclchcr für die Küstcnschifffahrt im rothen Meere bestimmt war, ist um die Mitte d. M. von Suez nach Port Said nnd Alcxandricn znrückgcbracht worden, da Eine Vcstcigmlss des Acsuu. (Fortsetzung.) Wir befanden uus in einer Bcrticfung, welche zwi» Hei, dcu äußersten Spitzen liegt. Wclchcr Anblick, wclchcr unaussprechliche Eindruck! Die Abdachungen waren mit weißem Schwefel überzogen, dcr ^avagrnnd war schwarz, >c Asche grau, gclbc und rolhc Schivcfelstückc lagen ciu ^ln da, unter dcn großen ^avastückcn quollen Dämpfe ycrvor, die RnndauSsicht war uns durch die lesselsör-Mlgc Erhöhnng genommen, Dampf und Ncbcl bedeckte oaö Flrmamcnt, nud dic ^uft war bald rauh und kalt, vald waru, uud schweflig. Allcs athmete Tod und Bcr^ oerben. U^an ahnte das Walten mächtiger ungclannlcr graste uutcr sich; man sah Farben, wie man sie noch mc gefehcn; mau fühlte sich vou ciucr Luft audcrcr Art umgeben; inan glanbtc nicht anf uufcrcr rcichcu Erdc zu leben, sondern im Ehaos, unter dcn Urclcmcntcn, aus dcuen Gott dic Wclt gcschaffcu hat, unter den gif gen Dampfen, ehe Wasser uud Vuft getrcunt ,varcn, «)e dic Sonne getrocknet nnd belebt hatte ES war emcr dcr Eindrücke, dcr sich nicht bcschrcibcn läßt; man "uß ihn gefühlt und crlcbl haben, um zn ahnen, wic ,.^ c!"^' ^/.' "'" "" bcgrcifcn, wic klcin dcr Mensch U'd semc W.sicnschaft ist. Noch warcn wir nicht am "andc dcö Kratcrs, „ud schon war ich so ergriffen von "cm Schausplclc. das mich umgab, wic nie von etwas iuvor. Icdcr Reisende hat gcwissc stereotype Bewcgnn-» n bcllll ersten Anblicke gewisser berühmter Puuktc dcr ">eit; fommt er an dcn Mccrcöstrand, so sammelt er mit kindischer Begier Muscheln; kommt cr iu dcn Sü-dcu, so greift mit Hast nach dcn uugckanntcn Früchten; kommt cr anf dcn Bcsnv, so fährt cr mit komischer Wnlh nach dcn verschiedenen vielfarbigen Schwcsclstückcn, die ihm sogleich in die Augen fallen. Dcr Mcnfch hat cincn Hang znn, Sammclu und das Gcfammcltc wieder wcgzuwcrfeu; wcun cr nnr erlangen kann, was erficht, so bcladct er sich gcrn mit uuuützcr ^ast. Adam im Paradiese hat sicher schon gesammelt, nnd anch wir tha-ten das Unsere redlich; wir bückten uns. suchten nnd stopften uns die Taschen voll. Anch uutcrsuchtc ich gleich einen der Blöcke, unter dessen Füßen der heiße scnchtc Dampf ans löchern hervorquillt; dcr fcinc, scuchtc Vava-sand, dcr vor denselben liegt, ist so hciß, daß man die Hand nur knrzc Zeit in dcnsclbcn zu tauche» vermag. Ncbcrall findet mau dicfc Ocffuungcu, welche mit dcm Inueru des Berges iu irgend ciucr Bcrbinduug stehen müsscu. Z»,veilm sind jene Dämpfe geruchlos, wic sie aus heißem Wafscr emporsteigen und nur eine feuchte Hitze verbreiten; dagegen sind andere so schweflig, daß man anf dcr Brnst ein Stechen empfindet und zum Dusten gereizt wird. Wir verließen dieses llcinc und doch fo grandiose Thal anf cincin schmalen Pfade, welcher am'Rücken dcS Hauplkcgcls in dcr dcu Bcrg nni^ hüllenden Rollaschc so gut als möglich gcbalmt ist. Wcr schwindlig ist, wcr keinen sichern Tritt hat, dcr mcidc dicscu Wcg. ^ur Rcchtcu ist die äußere Wand dcs großen Kraters, "an dcr sich Vavasclscn von wunderlichem Gebilde befinden und aus dem zinnoberrothcr Schwefel leuchtet und in nassen Dampslropfen abquiltt; znr Butten sliirzt sich dcr Aschcnbcrg in stnrlcm Fallc m das ^hal zwischen Monte Soimua nnd den Bcsnv hinab; dcr Beschauer selbst geht auf ciuciu schmalen Pfadc in wci-chcr Aschcnmassc;'doch führt dcr schmale Pfad zum Krater, und da vergißt man der Gefahr; auch werden die Blicke, dic man ins Thal sendet, reich belohnt. Man erkennt von hier dcn Wcg, dcn sich die großc Eruption des Iahrcs l^ll» gebahnt hat; großc Haufen von Asche und ^ava vcrmcugcn sich im wirrsten Dnrchcinandcr; es zeigen sich Hügel nnd Thäler von grauer und schwarzer Farbe gleich großen unermeßlichen Brandstätten, doch nirgends sieht man eine bedeutendere Bcrtirfung; dic Eruption zcrriß drn Boden, warf Vaoa und Gestein nnf, vcrfchüttetc aber wieder durch das zurückfallende Material die Oeffnuug, ans dcr fic fich Vuft machte. Dcr ^avastrom nahm damals seine Richtung aus dcr, der Eremitage entgegengesetzten Oeffunng dcS Thales in dic Ebene gegen Eastcllamarc zn, in welcher fich Pompeji befindet. Die Billa cincs neapolitanischen Fürsten und feine Wein» gärten wurden dabci verschüttet. Bon dcm Punkte, anf welchem wir uus befanden, sieht man, wic acsaat, deutlich dcn Wcg , dcu dcr glühende Schwall nahm. Man gcnicßt übcr dcnsclbcn hinweg dcu Durchblick nnf dic schöne grüuc Ebene; cs läßt sich vermuthen, daß dicfclbc noch manchmal heimgesucht wer« dcn wird, da dcr letzte Eruptionspnntt dieser Thalöff-miiig näher als jener gegen Neapel zu ist Der auf dcm Bcsnv befindliche ncuc Krater verkündet durch sein Nanchcu nnd Flammen ein solches Phänomen längere w"Thalc"los '" "^ l"^ die furchtbare Verheerung s^lÄ"' ^"d sti'cg empor; wir überschritten die ge- ah ichstcn Punkte mit Bedacht und Ruhe, bis sich Plötzlich vor uns iu granser Majestät das Bild des gaiMudcu Rachens entrollte. Wir standen auf dcr ^ame, von dcr cincn Scitc dic Bcrgabdachnug, von dcr andern der dampfende Krater. Schon iu dcr Kmder- tubc wird uns vom mächtigen Fcncrbcrge mit dcm todt- 1166 es sich hcransgcstcllt haben soll, daß der Verkehr mit Segelschiffen im rothen Meere äußerst schwierig und nicht lohnend ist. Das größte Hinderniß bilden die widrigen, im nördlichen Theile des arabischen Golfes den größten Theil dcs Jahres anhaltenden Winde, bei denen keine einigermaßen großen Segelschiffe, sondern blos die kleinen arabischen Barken, die sich zwischen Klippen wagen uud den Landwind benutzen können, gegen Tnez hinanfzu-krcnzcn im Stande sind. — Die Panzcrfrcgattc „Erzherzog Ferdinand Max" wurde am ^. d. Hi. in den Dry-Dock des Arsenals in Malta gebracht. Für die Mannschaft wurde vom Contrc-admiral Kellet ein Deck seines Flaggcnschiffcs, dcs Drei-deckers „Hibcrnia" anf das bereitwilligste eingeräumt. An Bord der Fregatte „Cchwarzenbcrg" fand am l^tcn d. M. ein Traucramt für den Kaiser A>Vi^imilian statt, während dessen die Flaggen anf den Forts und den Kriegsschiffen anf Bcfchl dcs Gouverneurs uon Aialta uud dcs AdiniralS anf halben Mast gcscnlt waren und das Linienschiff „Hibcrnia" die Trancrsalvcn der Fregatte erwiderte. Ausland. Iyieöbaden, ^0. Inli. Der König kam um drei Viertel auf drei Uhr an nnd wnrdc anf dem Bahnhöfe vom Ocmcindcrathe und von den Ncgicrungs- und Militärbehörden empfangen. Der Einzug des Königs erfolgte zu Pferde an der Spitze der Generalität; bei der errichteten Ehrenpforte wnrdc dem Könige ein Lorbcer-kranz mit einem Gedichte überreicht. Hierauf Trupftcn-Inspcction in der Wilhelms - Allee. Der Einzng ins Schloß faud um halb vier Uhr statt. An der Seite des Königs ritt Landrath Diest. Großer Jubel. Die Stadt prangte im Flaggcnschmnckc. Tiibinqcu, H). Inli. Heute starb hier Dr. Paul Pfizer, gcwcs. Minister im 1.1848 nnd bekannter Dichter. -Alton«, Z0. Juli. Der Magistrat hat in der heutigen Sitzung mit 4 gegen 2 Stimmen den Anschluß au den Zollverein beschlossen. Floren;, 29. Juli. Verflossene Nacht sind starke Truppcnabthcilungeu nach der römischen Grenze abgegangen und es wird versichert, cs habe bereits ein Zusammenstoß zwischen den päpstlichen Znaven' und einer Bande Insurgenten stattgefunden. Garibaldi hat sich aber noch nicht gerührt und jede seiner Bewegungen wird genau überwacht. Von Frankreich sind dringende Vorstellungen in sehr entschiedenem Tone eingetroffen. — Florenz, M. Juli. Rattazzi, die Anfragen Miccli's uud Scstori's bcautwortcnd, sagt: Nach dem Ergebniß der eingeholten Erkundigungen ist die dem General Dumont von den Journalen zugeschriebene Rede uicht wahr. Die Regierung hat iu Paris Aufklärungen verlangt, und es wnrdc geantwortet, daß Dnmont keinen offieicllen Auftrag hatte. Uni den Stand der Dinge bcsfer kennen zu lernen, wnrdc Nigra hichcrbcrnfen nnd ist gestern hier eingetroffen. Die Regierung will, daß die Eonvcntion gcnan uud loyal uon beiden contrahiren-dcn Theilen durchgeführt werde, nnd ist anf die Würde und Unabhängigkeit dcs Bandes eifersüchtig. Er sagt, man erwarte noch andere Anfklärnngcn als Erwidcruug auf Aufragen über den Zweck der dem französischen General ertheilten Mission. Er glaube uicht, daß die Legion von Antibcs als eine franMfchc betrachtet werden könne. Sella verlangt die Veröffentlichung der Eorrc-spondcnz über diese Frage und über die Bildung der Fremdenlegion zur entsprechenden Zeit. Nattazzi erklärt sich zu dieser Veröffentlichung bereit. Die Kammer nimmt die Resolution Ferraris an, in welcher er, in > Erwägung, daß die Convention die italienischen Geschicke in hohem Grade berühre, das Ministerium einladet, die vereinbarte Nichtintervention mit allen Mitteln aufrechtzuerhalten. Im Senate fagt Rattazzi auf ciuc Aufrage Angiolctti's, daß die großen Militär-Eommcmdcn mit erstem October dieses Jahres aufgehoben werden. Schließlich wurde das Passivum dcö Budgets für 1807 genehmigt. Vrnediss, 30. Inli. Vom 28. bis 29. kameu hier abermals drei Eholcrafällc vor. — In der gestrigen Sitznng dcs Gcmcindcrathcs wurde über die Mitwirkung berathen, welche Venedig eintreten lassen sott, um sich die Poutebabahu zu sichern. — Von Seite dcs hiesigen Muni-cipiumö wurde ciuc Eiuladung au Tyroler Schützen zur Theiluahmc an dem nationalen Schießen gerichtet, jedoch nicht etwa an alle Tyroler, sondern blos an die Süd-tyrolcr, uud weit entfernt daranf hinzmveisen, daß Italien „gemacht" sei, hat das hiesige Municipinm in der Einladnng .an die tricntincr Schützen hervorgehoben, daß Südtirul, wenn anch „vorläufig" noch nicht am Ziele seiner nationalen Wünsche, doch zu Italien gehöre, und die südtirolcr Schützen dnrch ihr Erscheinen in Venedig nnd die Theilnahme an dem nationalen Scheibenschießen ciuc neue feierliche Erklärung ihrer italienischen Gesinnung. einen neuen Beweis ihres Wunsches. Südtirol mit Italicu vereinigt zn sehen, abgeben würde. Udiuc, .W. Juli. I„ Palazzolo hat eine furchtbare Wasserhose großes Unglück angerichtet. Dreißig Häuser wurden zerstört, 70 beschädigt, I.i Personen wurden gctödtct, 28 verwundet, 4W ihres Obdaches beraubt. Der Präfcct hat sich an Ort nnd Stelle begeben, und Behörden wie Bürger wetteifern in der Unterstützung der Hilfsbedürftigen. Num, 27. Juli. Graf Sarliges hat sich letztcu Dienstag zum Cardiual Antonclli begeben, nm ihm zn versichern, daß die italienische Regicrnng keinen Einfall in das römische Gebiet dnldcn würde nnd die Küsten überwacht seien, um jcdcu Lauduugövcrsuch zu hindcru; Frankreich und Italien seien stets vollkommen darüber ciuig, daß die Eouvcntion rcspcctirt werde. ßcMsneuigkeiten. — Se. Majestät derSultan nahm Montag auch noch das k. l. Arsenal m Augenschein und wurde daselbst von Sr. t. t. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzheizug Wilhelm an der Spitze der Generalität empfangen. Auch die Schatzkammer, nicht daö Münzcabinct, wie gestern gemeldet , wurnc vo>, Sr. Majestät besichtigt und dcr Säbcl Harun al Naschids wie anch vie (ilfenbcinarbeiten besonderer Beachtung gewürdigt. Mo„lag Vormittags fand in .Muster-neuburg cine Pionnierüoung slatt, welcher Ihre Majestäten dcr Kaiser und dei Sultan und eine zahlreiche Tnite beiwohnten. Zu dem Hosdincr, welches um 4 Uhr im k. l. Luslschlossc Schönbrunn abgehalten wurde, war auch dcr Herr Bürgermeister Tr. Zelinla geladen. — Nach hall) 8 Uhr Abends erschien Seine Majestät im Theater an dcr Wien, begleitet von den laiseilichcn Prinzen, Sr. kaiserlichen Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Wilhelm und einem ansehnlichen Gefolge, daö zum Theile auch im Parterre Platz nahm. Die Zufahrt am Papageno-lhore war mit Blumen deconit, desgleichen der Aufgang uud das Vestibule, in dem ein Aufsei errichtet und Fontai« nen angebracht waren. Die Vorstellung, man gab die „Pcin-cessin Hirschkuh", hatte bereits begonnen, als Se. Majestät > in die Hofloge eintrat. Das Publkum, das alle Nilume des weilen, festlich erleuchteten Hauses füllte, erhob sich hande-tlatschend und unter lauten Zurufen, hörte die vom Orcht' sler intonirtc türkische Nationalhymne stehend an und brach dann wieder in erneuerte« Jubel aus, als Se. Majestät in huldvoller Weise dantte. Se. Majestät dcr Sultan harlte bis zum Ende der Verstellung aus und fuhr dann durch das dichte Menschenspalier wieder nach Schünbrunn. — Se. Hoh. Prinz Mustafa, Nruoer des Viceköuigs von Egypten, ist am 29. d. M. von Paris in Salzburg angelangt. Se. Majestät der Grohsultan hat Mittwoch früh halb 9 Uhr Wieu verlassen. Iu der Sommerrcsidcnz Schünbrunn hatten sich zur Abfahrt dcs hohen Gastes Ihre l. l. Hoheiten die durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Wilhelm und Leopold, Se. Excellenz der Reichskanzler Freiherr v. Beust, die obersten Hofämter nnd Hofdicnsle cingefundcn. Se. Majestät dcr Kaiser, Allerhöchstwslche die Marschallsuniforin und den Stern dcs Oämanie-Ordcns trugen, fuhren rnit Sr. Majestät dem Sultan Abdul-Aziz, der die Insignien des Grohkrcuzcs vom Stephans-Orden trug, Sr. t. Hoheit dem Prinzen ?)ussuf und Sr. Excellenz dem Minister Fuad in ciner sechsspännigen Hosequipagc zum Landungsplätze nächst reu Kaiscrmühlen. Se. t. Hoheit Murad.Effcndi folgte im nächsten Nagen, dann die Suite beider Monarchen. Auch Se. Hoheit der hier weilende Prinz Mustapha von Egypten gab dcm hohen Reisenden das Geleitc. Am festlich geschmückten Stationsplatzc halten sich mittlerweile Se. Exe. Freiherr v. Psotcsch-Oslcn, die Mitglieder der k. türkischen Botschaft, dan» Se Ezc. dcr Herr Statthalter Graf Chorinsly, FML. von Mullinary, GM. Freiherr v. Piret, der Herr Polizei« director Hosrath v. Strobach, dcr Herr Bürgermeister Dr. Zelinta an dcr Spitze einer Gcmcmdcrathsdeputalion und die Administration der Doi'audampfschifsfahrtsgcsellschaft cingcsun-de». Tie aufgestellte Ehrencompagnie gab beim Herannahen der Allerhöchsten Herrschaften die Honneurs. Se. Maj. der Sultan begab sich sodann an Nord dcs in Flaggcngala prangenden Dampfers „Szcchenyi", geleitet uon Sr. Majestät dem Kaiser nnd gefolgt von sämmtlichen zur Vegri'chung Anwesenden. Als das Signal zur Abfahrt ertönte, verabschiedeten sich beide Majestäten iu der herzlichsten Weile; Se. Majestät ver Kaiser kehrten ans Land zurück, die groscherrlichcn Prinze» begaben sich an Bord des Dampfers „Rudolf," der Dampfer „Mathias" eröffnete den Zug. Sr. Majestät dcr Kaiser blieben, so lange das Schiff in Sicht war, auf dessei, Deck dcr hohe Reisende stand, am Landungsplatze und lehrten sodann nach Schonbrunn zurück. Zum Empfange Sr. olto-manischen Majestät werden in Pest-Ofen umfassende Vor« ocreitungen getroffen, über welche der Telegraph bereits lynchtet hat. In dieser Richtung ist »wch zu erwähnen, das, die Stadt Ofen das Innere dcr auf dem „Rosenhügel" nächst dcm Kaiserbade stehenden Moschee ausschmücken läßt, welche sich über dcm Grabe Gül Äaba's (Mosenuater) befindet. Man schreibt ans Pest: Da cs in sicherer Aussicht steht, das; der Sultan diesen Wallfahrtsort io vieler frommen Orientale» besticken wird, so läßt die Stadt Ofen vor dcr Moscbcc ein prachtvolles Zelt aus rothem Sammt errichten, in welchen, dcm Padischah Erde vom Grabe Gül Aaba's überreicht werden wird. Die Stadt Pest hat heute eine Deputation zum Empfang des Sultans ernannt, der darunter befindliche Orientalist Vambery wird den Sultan in türkilcher Sprache begrüßen. — (Garibaldi in Ungarn.) Das plötzliche Verschwinden Garibaldi's bringt man bekanntlich mit Untcrnch' mungcn in Verbindung, die dcr General Rom gegenüber in bringenden Schlundc erzählt, in den Iugendschriftcn und Reiscbcschrcibnngcn bemühen sich die Tonristen, das große Bild dcm gespannten Leser anschaulich zu machen; so schwebt uns der Vcsnv als Ncbclbild vor, man tappt im Dunklen, mau ahut, doch keiner Feder ist cs noch gelungen, das anschaulich zu beschreiben, was man hier erblickt uud empfindet. Auch wäre Niemand im Stande, den Eindrnck mit Worten wieder zn geben, und Niemand hätte Phantasie genug, um sich aus dein Gelesenen ein nur annäherndes Bild zu machen; auch mir geschah es so! Ich hatte so oft vom Krater gehört, so viele meiner Bekannten hatten ihn bcsncht, uud dennoch ergriff mich scin Anblick ganz anders, als ich cs erwartet hatte. Ein weiter Schlnnd breitete sich vor meinen Angcn aus; die obere Krone desselben war an vielen Puuttcn be-dentcnd höher als dcr Ort, auf dcm ich stand, daher der Rand nicht gleichmäßig hoch, sondern von dcr Form eines Gebirgskessels. Die Schneide auf dcr Krone deS Kraters ist auffallend schmal, da die Breite dcr dcuscl-ben cinfasscndcn pyramidal emporsteigenden Wände immer mehr abnimmt. Die Abdachungen sind so jäh, daß oft gerade nur eine Person Platz darauf hat. Auf der äußern Seite des Verges bestehen sie meist aus reiner Asche und Lava; brcitc Schwcfclfcldcr. in den lebhaftesten, schreiendsten, unvermcngtcn Urfarbcn glühcud, bedecken im Innern die regelmäßig ablaufenden Aschen-Wände uud die zackigen Lavafclscn. Auch der Rand und einige Klafter auf dcr Außenseite sind uoch mit diesen Schwcfelkrystallen bewachsen. Die Hanpttönc sind das bekannte Schwefelgelb und grelles Zinnoberrot!), welcher in den gelben Feldern gewöhnlich Adern bildet-doch ficht man auch, bcsouderö an den Stellen, wo heißer Dampf hervorquillt, röthlich-bläulich-violcttc'und gnmspanfarbigc Schattirungen. Diese letzteren sind ge- wöhnlich unleidlich heiß, vom Dampfe feucht, und von einer weißen Substanz, weißem Reife ähnlich, überzogen. Diese verschiedenen Färbnngcn geben dem Krater cin gar wundersames unnatürliches Ausschcu; die Farben sind grell, nnd doch fehlt ihnen die Frische. Es ist cin kalter Anblick, ohne Leben, auch ist der Abstand zwischen dicscm schrcicndcn Eolorit nnd dem tonlosen Gran der Asche nnd Lava zu groß, als daß man Gefallen daran finden könnte. Die innere Form dcs Kraters ist der genaue Gegensatz zu dcr äußern des Berges. Dcr Vesuv ist ein aufrecht stchcudcr Kegel, dcr Krater ist die innere Höhlung dicscr nmgc> worfcncn Gestalt. Die Bcrlängcrnng dcs Trichters deckte uns cin auf uuscrcr Seite iu dcr Tiefe hervorragender Lavafclscn. Große Dampfmasscn quollen aus dem Innern, doch wie bei einem Kohlenmeiler drangen kleine Rauch-sänlcn anch ans den verschiedensten Theilen der Trichtcr-wände, nnd auf und außer dem Rande athmete der Berg einzelne Wölkchen ans. Diese Punkte befinden sich, wie schon oben gesagt, gewöhnlich nntcr cincm größeren Lavablockc, nnd sind mit dcn verschiedenfarbigsten Schwc-fclblumcn bedeckt. Waren die milchweißen Dampf-wollen sehr stark, so konnte man das Innere des Kraters nicht deutlich wahrnehmen; zeitweise aber hoben sich dic Massen, und dann ward uns cin Blick in das Treiben dcs Kessels vergönnt; dann ruhte der Nachen wie nach cincm langen schweren Athemzuge, und man konnte jede einzelne Form der schauerlichen Uuticfc betrachten; und wirklich haben diese Höhlungen etwas Na-chcnartigcs, den Mänlcrn dcr Drachen dcr Sagcnzcit vergleichbar. Dcr Schwefel glänzt wie die glatten nn-vcrwnndbaren Schuppen, und trägt sogar die Farben, mit welchen die Phantasie diese Unthicrc ausmalt; aus dem Innern steigen dic giftigen feuchten Dämpfe, die den Drachcnjäger mit Todcsschancr umhüllen. Ich fühlte mich anf meinem Standpunkte, auf der Kante dcs ^chlundcö, wie verloren; mir war, als sei ich nicht lnchr anf dcr gewohnten Erde, als stünde ich mif dcr Scheidewand zu cincm andern Reiche; ich fühlte mich allein in allen diesen Schrecken dcr Natur, in dicscr ewig rcgcn Ocdc, in dicscm lautlosen Chaos. Etwas von dcn Schancrn der Sagenwelt umrauschtc mich; wären meine Frcuudc nicht gcwcscn, mich hatte banger Schrecken von danncn getrieben, ich wäre vor den lautlosen, schwm-mcrudcu Urtrast dcr Natur geflohen. Ich fühlte mich nicht gestählt, nm solchen Eindrücken entgegen zu stchcn, ich ward überwältigt vou dcm unbegreiflichen, geheimniß' vollen Zauber dicscs nutcrirdischcu WaltcuS. Schon cinc wcnigcr abenteuerliche Natur ergreift den Menschen mit heimlichen Schancrn, wenn sie dcn einsamen umfängt. Eine kahle, granitnc Umgcbnng, dcr Sturz cincs Was^ scrfattcs uon Fels zn Fels erfüllt ihn mit dcm Glaube", die Fluth zichc ihn nach sich, daS grause Murmel" spreche zu ihm, und dröhnt dann cin Gewitter anS den Himmeln, nnd sauset dcr Sturm, und zeichnen die Älitze c>n flammcndcs Netz um dcn armcn Vcrlasfcncn, wie pocht dann scin Herz, wie blickt er unstät mnhcr, "ls sct jeder Donncrschlag an scin gcängstigtcs Gemüth ssc-nchtct, nnd jedes Blitzes Pfeil für ihn bestimmt. U"t> cs ist anch Wahrheit in diesen Eindrücken, cs ist die Sprache dcr Natur, die dcs Menschen Gewissen ängstig die ihm seine Nichtigkeit zeigt, cö ist die tiefe uugcka""" Kraft dcr Elemente, die gewöhnlich im leisen Schlummer von dein leichtsinnigen Mcnschcn nicht beachtet wcrdc", dic ihn abcr bei ihrem zeitweiligen Erwachen um so u"^ widcrslchlichcr mahnen. Wie mächtig also muß erst d" Anblick dcs Vesnvö und seiner geheimen Wcrkstu'ttc dcn Menschen ergreifen wo nur eine leichte Rinde dcn M- 1167 Scene zu setzen beabsichtigt. Indeß geht der „Presch. Ztg." aus Tyrnau die Mittheilung zu, dah dieser italienische Frci-Mtsheld im Nadeorte Pistjan die Anfrage gchellt habe, ob »hm eine Wohnung rescrvitt wctden könne, da er in wenigen Tagen daselbst in Begleitung seines Sohnes und eines Freundes (wahrscheinlich Arztes) eintreffen werde, um auch d'ese ob ihrer vorzüglichen Wirlung immer mehr berühmt werdende Heilquelle zu versuchen und seine bei Aspromontc erhaltene Schußwunde einer vollkommenen Heilung unlc,-z'ehen zu können. Es bedarf wohl taum der Bemerkung, d°h, wenn sich diese Nachricht bestätigen sollte, der Badcolt Pisl>an lnnncn Kurzem der Sammelplatz vieler Neugierigen °us Nah und Fern werden dürste. (Nach einem Pariser Blatte wird Garibaldi mit seinem Schwiegersöhne und seiner Tochter Tcresita nach Paris gehen, um die Ausstellung zu besuchen.) —- (Aus den Erinnerungen eines deutschen Seemannes) erzählt die „Wiener Zeitung" : „Es waren (im Jahre 1865) in einem Scharmützel bei Äloarado, e'nem Dorfe, welches einige Meilen südwärts von Veracruz liegt, die Iuaristen über die Franzosen Sieger geblieben und batten gegen hundert von den lrtzlcrrn gefangen genommen. Von diesen Gefangenen war es einigen gelungen, zu entfliehen, aber 82 der Unglücklichen wurden nach Minalillan gebracht, wo Escobedo die augenblickliche Hinrichtung derselben anordnete. Die armen Teufel mußten alfo für die Schuld ihrer Führer büßen, wlcche das bekannte und berüchtigte Vlutedict erlassen hatten, jcden gefangenen Iuaristen als Rebellen zu behandeln und zu erschießen. Unter diesen «2 Gefangenen bemerkten wir zwei Officicre, welche das ««uz der Ehrenlegion zierte. Doch auch diese Auszeichnung lollte sie nicht schützen, wohl aber zu einer Scene Veranlassung geben, wllche ich nie vergessen werde. Die Gefan--genen wurden nämlich in Reih und Glied aufgestellt, und zwar hast am Strome, mit dem Nucken gegen das Wasser gelehrt, welches an dieser Stelle sehr tief war. Etwa zweihundert Mericaner, jeder mit einem Carabincr und einem 'n^Iicll: (langer, gerader Säbel) bewaffnet, standen in einer Entfernung von etwa 20 Schrillen davon und warteten nur auf den Veschl, um die Execution zu beginnen. Jetzt traten °tel mericanifche Ossiciere in den Zwischcnraum, einer der« mben entfaltete ein Vlatt Papier und las nochmals das ^luturlheil mit lauter Stimme: dann gingen die drei Ossi' "ere an den in einer Reihe stehenden Gefangenen «nllang, °'s sie zu den beiden decorirten französischen Ossicicren lamen, welche zusammen auf dem äußersten Flügel standen. Vler angekommen, ritz einer der Mcficianer das Ehrenzeichen von der Brust des Franzosen: doch der Letztere, ein baum-llarler Mensch, halte mit schnellem und sicherem Griff den geladenen Revolver seines Feindes ergriffen und mit dcm-'elben durch drei rasch aufeinander folgende Schusse die drci "Mcicce niedergestreckt. Mit dem Rufe: /V mci, cl,»tt>.«!^! ''Nrzte der unerschrockene Mann auf die Urbcrmacht los. "a die Gefangenen nicht gebunden, sondern nur cnlwaffnct "° enlschlofsen waren, so viele ihrer Feinde mit in die Ewigkeit zu nehmen, als nur möglich war, so würde es zu «"em blutigen Handgemenge gekommen sein, wenn sich nicht 'n dcmfclbcn Augenblicke die Linien der Mericancr geöffnet und dadurch zwei Geschütze dematzlirt hätten, welche sofort °ul d,e Franzosen abgefeuert wurden. Ein großer Theil Verseiben fid bei der ersten Decharge und in die dadurch verursachte Lücke sprengte plötzlich eine Schwadron mericani« Icher Lanc.ers, die in Reserve gelegen waren und jetzt alles "'edersabelten, was sie erreichen konnten. Doch wurden auch v'e e ,„ hen tiefen und reißenden Strom gesprengt, wo cine "ellung ebenso unmöglich war, als auf dem Lande." _______ schauer von den heißen Fluthm trennt, und cine dünne "r,ste durch die der stechende Dampf quillt, ihm den "'Mick des flammenden Verderbens deckt, eine Kruste, c irden Augenblick bersten, jeden Augenblick nor den 'uvlmdcneu Kräften weichen kann. Doch sobald ein ^s?'?'^^^''^'''''''"'^^"^ fühlt man sich nicht mehr an der Natur gegenüber; man wird heiterer nnd eilt '' "sonnen d.c ..Straße der Schrecken" dahin. Um nns Mlill?'^ "^' ^" Ocssnungen, aus welchen der Dampf <5 ' ""/llM'lich zn machen, legten die Führer einige sä,^... ^/"" alter Mann nebst mehreren Flaschen den !"Mc cn Weg hcranfgcbracht hatte, in den heißen Schwefel sie ^ "' """"' Ocssuungcn, in kürzester Zeit waren Sckm., l / "'^ '"'^' "crzchrlcn dieselben mit etwas nivarzbrot. Schon lange hatte mir tcin .I.'j.u,^,- «...no.»,,., s, ^ ^schmeckt, und mir schien, als u /^ "" "nein Koche gelungen, die Eier so lrcsslich! ^r^?' 3? ^' ""' vchm. Mit sanrem I........->.> liebn ^^.'^ "" ^'""' einige Toaste auf meine 7'- ''"") «lter Siile kreiste die n i. ^.^" ^""^ woranf wir sie dem Krater opfcr- i nd ch i^'^^"""^ l)inabhi.pfle. Unser Cieerone' Unas d ,' 3 ,' ^ '"' ^^ ^ ^^ ""' ^""l'^c Strecke un^ms^^"'^ ^ Kraters hi.mb; der Crslere, ^ " ^.^^"^"lP'cl hcrabrollender^aiaslücke zu qe-^ ''ätio )n n. s"s ""^ ^"" "elfärbige Schwe elfÜr! 'ada ^ ' ^ ^"' , ^' euicnthiiuüich ist es, wenn diese G?« 5 7 ^""^^' ^"lkt hinnnte roll n, und das ^°''.^Wuen Donners zurücklassen; lanasan, hört, wiederlallen, bis er end-^ ck / .« . dcn E.ndrnck zurückläßt, daß der Krater ncy endlos in das Iuucrc der Erde verliert. (ForlselHliug folgt.) ^ — (Explosion.) Eine Pcivatmittheilung der „Presse" lautet: Montag um 1 Uhr Nachmittags erfolgte eine Erplosion in dcm „am Tiefbau" qenannlcn Baron Roth-schild'schcn Kohlenschacht in Willlowitz. Mehr als dreißig Personen sind vcrschültet: die meisten wahrscheinlich todt. Bis jetzt sind Theile von Leichnamen, später auch einige, wie» wohl schwcr verwundete Lebende hcrvorgegrabrn worden. — (Cholera.) Einem Telegramm aus Ancona zufolge hat am 30. Juli in der dortigen Eisenbahnstation ein Eholcrafall stattgefunden. Stadt und Provinz sind noch seu-chcnfrei. — Wie ein Telegramm aus Zara vom 30. Juli meldet, sind in Dalmalicn unter der Cioilbcvölkcrung 115, beim Militär 22 Cholcrakranke in Behandlung. — (Der internationale coopcrative (5 on-grcß zu Paris.) Schulzc'Delitzsch hat dcm Comil« des internationalen coopcraliuen Congresses angezeigt, daß er an den Arbeiten dü'ses Congresses, dessen Sitzungen am 16., 17. und 16. August in Paris statlfindcn sollen, teilnehmen werde. Viele andere, um die Förderung der ökonomischen Studien verdiente Männer, Engländer, Deutsche, Schweizer, Ilalicner, unter den Letzteren Luzzalo und Vigano, haben sich gleichfalls für diesen Eongreß angsmcldcl. Da>5 „Journal des Debats" spricht seine Verwunderung und sein Bedauern darüber aus, daß die Ausstellungö-Iury nicht Herrn Schultze-Delitzsch dcn großen Preis von 100.000 Francs für feine Verdienste um das sittliche nnd materielle Wohl der arbeitenden Classen zuerkannt habe. — (Sieg der Franzosen über die Englän-d e r.) Die Pariser Taschendiebe haben einen glänzenden Sieg gegen die englischen Veutelschneider gewonnen. Sie gruppir-ten sich sechs gegen sechs, und es handelte sich larum, welcbe von beiden im Laufe eines Tages mehr Taschenuhren gezogen haben würden. Der Einsatz der Welle waren 10 Uhren im Werthe von 200 Frcs. Man ging sofort an die Arbeit. Die sechs Engländer hatten 25>, darunter 8 silberne, die sechs Franzosen aber 37, sämmllich goldene, Uhren gestohlen. — (Ein Werl ,1ber dcn verstorbenen Prinzen Albert von E n gl an d), von der Königin eigener Hand, wie die Einen, nach ihren Angaben von srem» der Feder zusannncngcsttllt, wie Andere behaupteten, ist nun« mehr erschienen nnd nicht bloß in beschränkter Anzahl, als Mllnnfcript gedruckt, sondern wnllich in die Olsscntüehktil übergegangen. Herausgeber ist General Grcy, der, der Königin und der löxiglichcn Familie sehr nahestehend, von dieser Seile alle mögliche Hilfe, was die Materialien und Quellen zu siiner Arbeit anbetrifft, erhalten und vielfach das eigene Tagebuch der Königin benützt hat. Wie es urfprüng. lick geheißen, war das Vuch zuerst nur für Pliualtrcife, Familienmitglicdcr oder solche Personen bestimmt, die wegen der Beziehungen, in denen sie zu der Königin oder oem Punzen gestanden, ei» besonderes Inleresse für seinen Inhalt fühlen würden. Da indessen trotz aller Sorgfalt es laum zu verhindern gewesen wäre, daß das eine oder andere Exemplar des Weites in fremde Hände gelangt und verstümmelt oder entstellt nachgedruckt Worten wäre, so gab die Königin schließlich ihre Eimvilligung, dasfclbc zu veröffentliche». Nuch ein anderes Motiv für letzlcres finden wir in der Vorrede: die Königin — hciftt es — handelte dabei nach der Ansicht mehrerer Personen, zu deren Unheil ! sie großes Vertrauen hat, sie glaubt ferner, das; der freie rückhaltlose Ausdruck von ihren wie des Prinzen Gefühlen, den das Vuch mittheilt, derart ist, daß er unter dcm Publicum bei allen, deren Acifall und gute Meinung erwünscht ist, gute Aufnahme finden mus;, wenn a»ch die Veröffentlichung an sich ein ungewöhnlicher Schrill sein mag. Hauptsächlich abcr hat sie der Gedanle, daß jedeS Wort, das von dcm Prinzen kommt, zu einer besseren und höheren Wcrthschätzung seines großen Charakters führen muh, vermocht ihre Einwilligung zur Herausgabe des Vuches nicht vorzuenthalten. — (Die provisorische Regierung in Can-dicn) hat in einem Rundschreiben vom -1. Juli die Con-sulu in Canea in Kenntniß gefetzt, daß sie dcn Beschluß gefaßt hat, Kapeib riefe zu erlassen, indem sie zugleich erörtert, weshalb sie in dicscr Weise dcn Bestimmungen des ^ Pariser Vertrages enlgegcnzuhandcln genölhigt sei. Locales. — (Die Kleinlin d er b cw a hr a n st alt) wurde vor einigen Tagen mit dem Besuche des Herrn k. k. Landc«. Präsidenten v. C onr ad - Ey be s f el d beehrt, wclchcr das ginze für die Bewohner Laibachs so wohlthätige Institut ' mit Interesse in Augenschein nahm und seine Zufriedenheit über das Wirten der Angestellten aussprach. — (Musi lp r ü fun g an der k. l. Normal-ba u p lf chu l c.) Vorgcstern fand unter ziemlich zahlreicher Betheiligung von Seile des Publicums die Musilprüsung der Schülcr der Normalhauplschule statt. Es sind wahrhaft erfreuliche Ncsultale, welche dicfclbe geliefert hat, zu welchen eben nur der hingebende Eifer den Lehrer einer- und ein l>bcnswcrll?cr Fleiß dcn Schüler anderseits führen lann, welche Bedingungen von beiden Theilen, wie vorgestern ersichtlich war/ aus das aMis>cnhaftcslc erfüllt wurden, und nicht nnr den Beweis liefern, daß das MusituntcrrichlZwcscn an dieser Anstalt in den besten Händen rul)t, sondern auch ein Beleg ist für den zunehmenden Sinn der Jugend für Musik, und der Einsicht, daß diese Kunst mehr und mehr eine nothwendige Bedingung zur allgemeinen Menschrnbildung, wird, wofür auch die zahlreiche Betheiligung am Musikunterricht unzweifelhaft fpricht. Mit wahrem Vergnügen hörten wir Sonalen von Mozart und Beethoven, von letzterem Meister auch ein Trio zum Schlüsse, welche die Schüler im Vereine mit ihren Lehrern auf tüchtige Weise vortrugen, die alle Anwesenden gcwiß mit Befriedigung erfüllte und das ehrenhafteste Zeugniß sind für das redliche Streben der Lehrer fowohl als auch der Schüler. Die Gesangsvor-trüge, fowohl einzelne,von welchen besonders dieSchubert'fchen Kindcrlicder als dcm Untcrrichle sehr nützlich und anziehend erscheinen, als auch die Gesammtchöre zngten, daß dii'ser Grundbedingung aller musikalischen Bildung, dcm Gesänge, vollste Rechnung getragen wird. Die Schüler im Violin-fpiclc befriedigten gleichfalls. Nach Schluß der Prüfung hielt Herr Director Legat eine passende, die Bedeutung der Mnsil betreffende Ansprache, worauf die Vertheilung der Prämien durch dcn anwesenden Herrn Rcgicrungsrath Roth statljand, welch' Letzterer auch noch einige Worte der Anerkennung und Aufmunterung zu Lehrern und Schülern sprach. — (Die Liedertafel) des Männerchors der philharmonischen Gesellschaft in Laibach findet unter gefälliger Mitwirkung der Musilcapclle des löbl. 79. Inf.'Reg. morgen Samstag dcn ^. August 1807 um 7 Uhr Abends im Bahnbofgarlen stall. Programm: 1. Anton Storch. „Gebet vor der Schlacht": 2. Franz Abt. „Eine Mainacht," Chor mit Tenor-Solo, letzteres gesungen von Herrn Dr. Keesbacher; 3. E. Engclsberg. „Der wandernde Dichter"; 1. C. Krcutzer. „Die Licbe", Chor mit Quarlett'Solo, letzteres gesungen von dcn Herren Dr. Keesbacher, Dolezal, Schulz und Wollawa: 5. A.Berncr. „Studcntcngruh" ; 0. Fr. Mayr. „Vöglein im Walde," Quartett, gesungen von den Herren Dr. Kees-bachcr, Dolezal, Moravec und Woltawa: 7. Anton Storch. „Iagdchor" mit Begleitung von Blechinstrumenten: 8. Anton Ncdvcd. „Mchllichcr Gruß," Tenorsolo mit Begleitung von Vrummstimmcn, gesungen von Herrn Alcr. Säiischler; 9. R. Gciu e. „Goldene Lebensregeln" ; 10. E. ßngelsberg. „Poeten aus der Alm," Chor mit Orchesterbcgleitung (in-strumentirt von Wcgschcider). — Vor, zwischen und nach dcm Gesänge wird die löbl. Militärcapelle Musikstücke nach besonderem Programme vortragen. Der Eintritt ist nnr den Gesl'Ilschastsmilgliedern gestattet. Eintritt gegen Bezahlung findet nicht stall. — (Oest e rreick is ch es Museum.) Unter den im österreichischen Museum in Wien neu ausgestellten Gegenständen befinden sich laut gestriger „Wr. Ztg." auch zwei Tabaksdosen und eine Flinte mit Perlmutter, Gold und Silber verziert, Eigenthum des Herrn St übel in Littai. — (Unser Landsman», der ehemalige Legionscaplan Faster) in Ametita hat, wie wir aus einem Briefe des ehemaligen Rcichsralhsabgrordncten Hans Kudlich in der „Vorstadt - Ztg." ersehen, durch Sprachunterricht eine sichere, obwohl bescheidene Stellung. Er isl inzwischen alt geworden, liebt die Ruhe und denkt nicht daran, nach Oesterreich zmückzulehren. — (Mädchenturnen.) Die „Klagf. Ztg." bringt einen sehr anerkennenden Bericht über ein im dortigen Pe-trilsch'schen Institute stattgehabtes Müdchenturnen, welches fünf Viertelstunden dauerte und dann noch mit zwei Tulnspiclcn schios:, wodurch die Schülerinnen Gelegenheil fanden, Kraft und Anmuth zu bethätigen. Der Bericht» erstalter fpricht beherzigcnswerthe Worte über die Nothwendigkeit des Turnens für das weibliche Geschlecht. — (In K rapina » Töpliz) waren vom 21. bis 25. v. M. weitere 87 Curgäste und andere Fremde eingetroffen, im Ganzen bis dahin bereits 1I ü2, was von der besonderen Beliebtheit dieses Curorles, weniger als Ver» gnügungsort denn als Heilbad, Zeugniß gibt. -— (Diöcesanveründerungen.) Die Lolalie Goldenfelv ist am 27. v. M. ausgeschrieben worden. Der Herr Al. Pcharc wurde am 23. Juli in Rudnil inocstirt, drr Herr I. S a j o v e c am 30. Juli in Molch« nach. Die Pfarre Iavorje isl am 28. Juni ausge« fchriebcn worden. Neueste Post. Wien, 31. Juli. Die Nachricht, daß sich Herr v. Kaiscrfcld iu Begleitung nnd ans Anregnng des Prof. Herbst nach Prag begeben habe, um mit dcn Notabilitäten der czcchischcu Partei zu unterhandeln, wird von der „Bohemia" dcmcntirt. Herr v. Kaiscrfcld hat sich nicht nach Prag, sondern noch (Yraz begeben. Die ezcchifchcn Ionrnalc erklären in Betreff der Nachricht von beabsichtigten Unterhandlungen mit dcn Czcchcn, zncrst müßte die staatsrechtliche Frage der Stellung Böhmens erledigt werden. Wien, .^'l. Juli. Die „N. Fr. Pr." schreibt: Dcm Vernehmen nach ist eine formelle (5röffnnng bc-' züglich des ^nnschcs dcr Regierung, mit dcm römischen Slnhlc über das Concordat in Verhandlung zn treten, unter gleich^cillger Bezeichnung derjenigen Pnnttc, welche dabei t'orzngswcisc ins Auge zn fassen sein würden, bereits auf dem regelmäßigen Wege dcr Bcrmittlnng dcr österreichischen Botschaft nach Nom gelangt, und zwar mit dcm Beifügen, daß man diesseits dcr vorläufigen Hu» l slimimlng znr Einleitung dcr gedachten Verhandlung entgegensehe, um eventuell rinc geeignete Persönlichkeit mit dcn erforderlichen Specialvollmachten anSzurüstcn. — Wie wir zuverlässig hören, ist als Cabinet dcS Reichskanzlers c.ne eigene »uichstanzlci organisirt und an die Spitze dcrjcibcn — übrigens mit Verbleiben in seinen sonstigen "nnctioncn ^ "^ Scctionschcf dcr Hofrath v. Hoffmann gestellt. «" ' ^ ^" Ast ram, 1. August. Auf dcm Äarou Rauchschcn Mite SiSlMic au dcr Knspa unweit Karlstadt — wo bekanntlich gegen die, in Besitzstrcitsachen in dritter In- 1168 stanz vcruvthciltcn, jedoch fortwährend renitenten Bauern gegenwärtig die Avachial-C^ccution geführt wird — foll es gestern zwischen den dortigen widcrstandlcistcndcn Land-lcntcn und der ans der nahen Militürgrcnze (Slnincr Regiment) rcqnirirtcn Erccntionömannschaft zn einem blntigcn Conflict gekommen sein. Es heißt, daß von den.Vancrn 10 todt nnd 40 verwundet sind. Anch auf Seite des Militärs soll es Perwnndnngcn geben. Trie st, 1. Inli. Der ^loyddampfcr „Stadium" brachte der „Tr. Z." heute Vormittags die biö zum 27. v. Monats reichende Levantcpost. Gegen die Nändcr-banden, von denen Vithynicn hcimgcsucht ist, wird eine starke Expedition aufgerüstet, die init Berggcschütz ucv sehen werden soll, In der Vtaricnkirche in Constanti« novel wurde an, 3Z. d. M. eill feierliches 3lcquicm für Kaiser Marimilian abgehalten. Das öslcrrcichischc Kanonenboot „Dalmat" gab die ^alvcn. Znm glänzenden Empfange des Sultans bei der Rücktehr werden um' fassende Vorbereitungen getroffen. — Wie man ans Athen meldet, wird die Vermählung des Königs gleich nach dem 4. September erfolgen, noch vor der Rückkehr der Kaiserin ans der Krim nach Petersburg. Die Braut erhält 4 Millionen Francs vom Staate und 800,000 von ihrem Vater znr Morgcngabc, abgesehen von der sonstigen Aussteuer. Der Ehcrontract enthält überdies die Bcslimmnng, daß ihr vom griechischen Staate eine Ciuillistc gewahrt werden müsse. Der Aufstand in Candia dancrt zwar noch fort, doch wird er sich, Wie man in Athen glaubt, nicht mehr lange halten können. Telegramme. Pest, :i1. Juli. Das heutige Amtsblatt veröffentlicht das Programm zum Empfange des Sultans. Diesem zufolge wird die allerhöchste Ankuuft durch 24 Kanonenschüsse signalisirt. Der Landungsplatz wird in türkischem und arabischem Gcschacke nnd zugleich national dccorirt. Die hier befindlichen Mitglieder des Ministeriums und die städtische Deputation empfangen den Snltau in nationaler Fcsttracht. Der allerhöchste Gast wird ersucht werden, das Grab Gül-Baba's, die Esterhazygaleric, das Nationalmuscum uud das Natio-nalthcatcr zn besuchen. — „Magyarorszag" meldet, daß Pcrczel kommcude Woche sich znm Besuche Dcats nach Puszta SzendVaszlo bcgicbt. Peft, :'.l. Juli Abends. Kurz nach 9 Uhr langten die Dampfer mit dem Sultan und dessen (befolge an, '24 Kanonenschüsse von der Citadelle anf dem Blocks-berge wnrdcn znr Feier der Anknnft abgebrannt. Die Spitzen der Eivil- und Militärbehörden begrüßten Sc. Majestät. Ein sehr zahlreiches Pnblicnm halte sich schon vor zwei Stnndcn am Ufer angesammelt. Verlin, Z0. Inli. (N. Fr. Pr.) Die „Nationalzeitung" sagt in ihrem heutigcu Leitartikel: Nutcrstützt Napoleon wirklich den dänischen Staudpunkt in der nordschlcswig'schcu Angelegenheit, so kann Preußen lediglich die vorhandene unleidliche Uebcrhcbung Napoleon's zurückweisen. Berlin, 31. Inli. Die „Provinzial-Correspondent schreibt: Die Beantwortung der dänischen Note wird nach der Rückkehr des Grafen Bismarck unverzüglich erfolgen. Die Rc i ch s tag swahlcn werden nicht vor dem 24. August stattfinden. Mainz, :N. Juli. Auf der Reise von Wien nach Vrüsjcl ist die Königin der Belgier mit der Kaiserin Charlotte heute früh 8 Uhr mittelst Ertrazugcs hier durchpassirt. «Paris, :;i. Juli. (N. Fr. Pr.) Officicll wird gemeldet, daß sich der Kaiser nnd die Kaiserin, einer Cinladnng des österreichischen Hofes folgend, auf 48 Stundeu nach Salzburg begeben werden. Fürst Mcttcrnich wird sie begleiten. — Die Wiener Nachricht vom Besuche des Kaisers Napoleon am österreichischen Hofe wird hier als richtig zugegeben. Der Tag der Abreise Napoleon's ist uoch nicht bestimmt; mau mciut am 9. August, jedenfalls wird der Kaiser am Napolcons-Tagc wieder in Paris sein. Napoleon wird, wie cs hier hcistt, uicht blos nach Ischl, sondern auch uach Wien gchcn. Dem Bcsnchc des Kaisers Franz Joseph in Paris wird Anfangs September entgegengesehen. Die ministerielle Presse hat den Anftrag, Napoleon's Reise als frei von politische» Tcudcnzcu und nur hcr-vorgcgaugcu aus dem Wunsche, dem Kaiser von Oesterreich einen Beileidsbesuch abzustatten, darznstellcn. Man sagt, Graf Bismarck werde noch im Herbst in ein französisches Seebad kommen. — Im Cirqne dc l'Iui' peratriec fand gestern eine große Demonstration für die conccrtirenden Oestcrr richer statt, welche schließlich nntcr stürmischem Jubel die Marseillaise spielten. Das Ereigniß bildet heute daö Stadtgespräch. Paris, 31. Inli. Die rnssische Anleihe wird vom 7. bis znm 9. August aufgelegt werden. — Die „Palrie" sagt in einem mit dem Titel „Wer will den Krieg?" übcrschriebcncn Artikel: Frankreich und Preußen wünschen nicht oen Krieg. Nur einige Ioul> nalc von beiden Seiten treiben darauf hin. Die „Patrie" schließt ihren Artikel: Frankreich tann nicht einen Krieg mit Preußen einleiten, ansgcnommcn den Fall eines Angriffes oder einer flagranten Verletzung seiner Rechte, wenn es nicht seinen hochherzigen Einfluß auf daS demokratische Europa opfern wollte. Prcnßcn kaun keinen Krieg gegen Frankreich nnlcrnchmcn, angenommen, daß cS entschlossen wäre, die Frncht von fünfzigjährigen politischen Bemühungen nnd dreimonatlicher blutiger Siege zu verlieren. Das ist cö, was bei einem franzöfisch-prcnßischcn Kriege auf dem Spiele steht. — Die „Patrie" glaubt, daß die Ankunft des Kaisers vou Oesterreich in Paris mit der Reise des Kaisers Napoleon nach ChalonS zusammentreffen würde. Die bcideu Sou-veraine würden nach dem Gesuche im Lager zusammen nach Paris zurückkommen, woselbst große Festlichkeiten stattfinden werden. Hierauf wird sich Kaiser Napoleon nach Biarritz begeben, wohin uicht Bismarck, soudcrn Baron Bcust kommen wird, um eine Woche daselbst zuzubringen. Paris, 31. Juli. Der „Constitutions" erfährt, daß, nachdem Kaifcr Napoleon dem Kaiser von Oesterreich den Wunsch ausgedrückt, ihm ciucn Beweis seiner Sympathie nach der schrecklichen Katastrophe in Mexico zu geben, übereingekommen wnrdc, daß der Kaiser und die Kaiserin der Franzosen sich auf 48 Stuudcu nach Salzbnrg begeben und bei ihrer Reise strenges Incognito bewahren werden. Paris, 31. Juli. Der „Abcnd-Monitenr" schreibt in seinem Wochenbnlletin: Die Monitcuruotc vom 29. d. M. über die gesammte Sachlage wurde in Frankreich und im Anslande als eine Bestätigung der versöhnlichen Ideen und gemäßigten Ansichten betrachtet, welche die Politik der kaiserlichen Regierung bei Regelung ihrer Beziehungen zu allcu Mächten leiten. Ihre Sprache und ihre Handlungen bieten eine kostbare Gewähr für den Frieden Enropa's. Der gesunde Sinn der öffentlichen Mcinuug, welche durch eine fo bündige Erlläruug beruhigt wurde, vcrnrthcilt die erfundenen Gerüchte uud falschen Beunruhigungen. — Die Journale erwähnen eines Vörscngcrnchtcs über einen Putschversuch Garibaldis in Vitcrbo. Bis jetzt wurde dieses Gerücht durch kein Telegramm bestätigt. Paris, 1. Angust. Der „Monitcur" schreibt bezüglich der Mission Dumonts nach Rom und der ihm zugeschriebenen Ansprache, daß Dumont von Kriegsminister ausschließlich eingeladen worden sei, während seines Aufenthaltes in Rom die Gründe der vorgekommenen Desertionen in der römischen Legion zn erforschen, und eine Ausprache uicht gehalten habe. Die diesbezüglichen Veröffentlichungen seien falsch. In einem längeren Artikel weist der „Constitntionnel" nach, daß Frankreich in die preußisch-dänische Differenz sich nicht diplomatisch einmischt. Telegraphische TÜechselcourse vom 1. August. 5perc. Plctalliauea 5)7. — 5.perc. Mctalliqucs mit Mai- und November-Zinsen 59.75 .. 5verc.?illtional Anlehen 67.40. — Baul-acticu7«0. — Cretntactien 181.10. — 1860er StaatÄaulcheu 85!»,'). — Silber 124.50. — London 127.10. — K. t, Ducaten 6.03. Keschästs-Zeitung. Tterlosullg. Clary - Lose. Bei der am 30. Juli d I. vorgenommenen 31. Verlosung der hochfilistlich Edmund Clary scheu ^ottcrieanlcihc per 1,680.<>0ll fl. CM. wurdeu uachstehcudc 125 Nummcru gezogen, und zwar: ficl der Haupttreffer uou 12.000 fl. CM. auf Nr. 3?005; ferner gewinnen Nr. I'M) 4095 571!» 13469 15368 15370 19514 20178 21103 24196 28590 25835 3l199 314!'? 3180,) 32199 34«36 41193 uud Nr. 41393 je 100 fl. CM.; endlich gewinnen Nr. 176 457 607 866 999 1153 1313 1566 2«56 3029 3091 3192 4265 4597 5079 6250 7325 7786 8600 8964 9179 9747 10164 1067« 11044 11326 1144? 11505 11869 11875 11968 12,64 12993 13764 14121 14511 14758 15030 15512 16813 17069 17113 18430 19659 19693 19978 20093 20533 21462 21502 21808 21809 21810 21824 21855 22142 23^53 24553 24562 24860 24976 250U5 25446 2^535 27105 27772 27871 28122 29410 20441 29723 29730 29?31 30975 31518 32716 32!'95 33164 33517 34005 34498 3463 > 34826 .'5l'?3 35547 35572 35888 36642 36929 3702« 37030 37031 37052 37226 37407 37768 385(18 39065 39101 39137 40218 4,>401 40565 41907 u»d Nr. 41l»3tt je 60 fl. CM. Die Gcwimistc werden sechs Monate nach der Ziehung bet dem Grofjhandlnugshausc i'. Epstein in Wien, Stadt/am Grabe» Nr. 12, ausbezahlt. Ungarisches Eisenbahnwesen. Das ständige Eomit.;, welches daö ungarische Ministerium fiir die Vcralhnngeli Ober die ConcessionSverthe,lnngcn zu Eisenbahnbautcu gebildet hat, hielt vorigen Samstag i'u Pest seine erste Sitzung. Gegenstand der Berathung war die Concessiouirnng der Eisenbahnlinie Großwar-dciii-Essegg, der sogenannte» Aisuldbahu, um welche sich die Grafen Georg nnd Alerandrr Carolyi, dann die Herren Treffort und Lchoßbcrgcr beworben habe». Die ungarische Regierung crllärle, das; die Dauer der Concession auf 50 Jahre, die AmortifationS-zeit ebenfalls auf 50 Jahre und die Bauzeit auf 3 Jahre festgestellt wcrdcu soll, Alö Basis der zu leistenden Zinsengaraut'icn werden die Bautostcn mit 450,(00 fl. per Meile angeuommeu, die Ziusengaraulic aber wird nach diesen Baiitosteu bemessen und in einem per Meile ;n berechnenden Vrultoerträgnisse au«gedrückt, Vou Scitc der Rcgierung wird endlich der eventuelle Niicllauf der Bahn unter später festzusetzender Modalität principiell vorbehalten. Die ^a»gc der projrctirteu (Eisenbahnlinie ist 47'2 Meilen ; bei dem Bau soll die größtmögliche Sparsamkeit angestrebt werden. Der „P. 5!," spricht sich über die Raschheit und Öeffent-lichlcit der Verhandlung auerlenueud au« uud meint, dieselbe sei fiir das nngarischc Eisenbahnwesen überhaupt von großer Wich-tigtcit, dcnu sie verbreitete i,'icht über die Principien, welche da« ungarische Ministerium bei ConcessionScrthciluugeu in Zuluust ale Richtschnur vor Augen haben wirb. Nersichcrunaswesc». Wie die Leipziger „Zeitschrift flir Versichrrnngöwcseil" meldet, soll vuu Seite der österr. Regierung die Erlhcilung der Couccssioil au die Magdeburger Feucioersiche« ruug^'gesellschaft al« sicher bevorstehend zu betrachten seiu und mehrere Ageutcn dieser Anstalt gegenwärtig Oesterreich bereisen, um Einleitungen znr Eröffnung dcö Geschäftsbetriebe« zu treffen. Abforstuuge». In Slavonien beschwert mau sich über die ?l,i<;8.__ ^9 .. „ „ „ „ 1854 . . . 74.59 75^- „ „ „ 1860 zu 500 fl. hy ... ^ ^5 „ „ „ „ 1860 „ 100,, Ul.75 92.25 ......1864 „100,, 77.- ?7.25 Eomo-Ncntensch. zu 42 I.. «ust. 18 — i>j5(» 8. der Kronländer (für 100 st.) Gr.-Entl.-Oblig. Ylicdcröstrrreich . . zu 5"/, «!».— 90.— Oberöstcrreich < « 5 „ 90.50 91.— Geld Waare Salzburg .... zu 5"/. 86.— 87.— Böhmeu .... „5 „ 89.50 90.— Mährcu .... „5 „ ft9.50 90.- ^chlesieu .... „ 5 „ 88.50 89.- Stcicrmarl ... „ 5 „ 89.50 90.— Ungarn.....„ 5 „ i0st.CM.o.500Fr. 229.70 229.90 Kais. Elis. Bahn zn 200 st. EM. 13?.— 137.50 Slld.-nordd.Vcr.-B.200 „ „ 12X.25 123.50 Süd.St.-.l.-vcn.u.z.-i.E.200fl. 186.75 187.— Gal. Karl-Lnd.-B. z. 200 si. vcrlo«bar zu 5"/, 99.10 99.35 (5. M. 1 Naüoualb. aufö.W. vcrlosb.5 „ 94.40 94.W Uug. Bod.-Cred.-Nust. zu 5'/, „ 89,50 90.— Allg. öst. Bodcu-Credlt-Nustall vcrlosbar zu 5°/„ iu Silber 108.50 109.75 Domaincn-, 5perc. in Silber . 110.25 110 75 liose (pr. Stillt.) Crcd.-A.f.H.u.G.z.100fl.ö.W. 124.— 124.25 Dou.-Dmpfsch.-G.z.iWfl.CM 86.— 87.— Stadtgem. Ofen „ 40 „ ü. W. 23.— 24.— Esterhazy „ 40 „ EM. 90.— 93.— Salm „ 40 „ „ . :>9.— 29.50 Pallfsy „ 40 „ „ . 25.- 25.50 Geld Waare Clary zu 40 fl. TM. 26.50 27. - St. Geuois „ .40 „ „ . 22.50 23 5« Wiudischgrätz „ 20 „ „ . 17.— Ix.- Waldstein „ 20 „ „ . 18.50 19.50 Keglevich „ 10 „ „ . 12.- 18.50 Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 12.— 12.50 Wechsel. (3 Monate) Augsburg flir 100 fl silbd. W. 106.25 106.75 Fraulf»rt a.M.I00 fl. dctto 106.50 106.^0 Hamburg. f<»r 100 Mark Banlo 94 -. 94.4l> l'ol'oou f,!r 10 Pf, Slerlina . 12? 15 127.50. Pans filr 100 FvaulS . ' . 5<'.50 50.60 (?ours der Veldsorten Geld Waare K. Mlinz-Ducatcu 6 fl. tt lr. 6 fl. 7 lr. Naftoleonsd'or . . 10 „ 17 „ 10 .. I" " Htllss. Imperial« . ,s» „4l „ 10 „ ^2 ,. Vcreinöthaler . . 1 .. 87; „ 1 „ «8 " S'lbcr . . 124 „ 25 „ 124 „ 50 „ Kraimsche GruudentlaNung«-Obligationen, P" vlltnotirung: 87 Geld, 89 Waare.