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Wir haben gestern das Thema berührt, ob die klerikal-nationale Partei, falls sie bei den bevorstehenden Landtagswahlen die Majorität für sich gewänne, den Reichsrath beschicken würde oder nicht. Beschlüsse dieser Partei auf dem Wege von Konjekturen vorherzubestimmen, ist eine äußerst mißliche Sache, da dieselbe, programmlos, eine bestimmte Richtung in ihrer Handlungsweise noch niemals gekannt hat und Politik von der Hand zum Mund treibt. Wir können daher unmöglich die Frage der Beschickung oder Nichtbeschickung des Reichsrathes für den Fall einer klerikal-nationalen Landtagsmajoritüt heute beantworten und wollen uns nur darauf beschränken, zu erörtern, ob eine Beschickuug durch die Klerikalen vom Standpunkte politischer Konsequenz zulässig erscheint oder nicht. Um in der Sache klar zu sehen, müssen wir uns die Situation vergegenwärtigen, welche die klerikalen krainischen Abgeordneten zur Neichstagsflucht bewogen haben, und selbe mit der heutigen Situation vergleichen. Damals handelte es sich, es war in den Sterbestunden des Ministeriums Hasner, um die Einführung der direkten Neichstagswahlen und nur die Gewährung der polnischen Resolution, sowie um eiue Gewährung ähnlicher Forderungen für die übrigen Kronländer. Weil nuu das Nothwahlgesetz drohte, weil eine vollständige Annahme der polnischen Resolution nicht beliebt wurde uud die absurde» Se-parathofsnungen der Slovenen am allerwenigsten Aussicht hatten, darum angeblich liefen unsere Abgeordneten davon. Nach diesem Strike der Polen nnd des Petriuo-schen Anhanges fiel das Ministerium Hasner. Ein nicht parlamentarisches Kabinet wurde gebildet, welches sich zur Aufgabe machte, mit allen Dissidenten "uszngleichen uud ans dem Wege vou Konzessionen den Reichsfrieden herzustellen. Dieser Versuch Po-tocki's mißglückte theils wegen der Ungeschicklichkeit der Veranstalter, theils wegen den unerhörten Anmaßungen der Opposition. Die Czechen wiesen den Ausgleich zurück und in Folge dessen fiel nun der Reichsrath, die Landtage wurden aufgelöst und der verlassene Weg der Verfassung wurde abermals betreten. In welcher Stellung befindet sich nun das heutige Ministerium? Es steht genau dort, wo das frühere Ministerium bei seinem Falle stand, vielleicht steht es aber noch etwas schlimmer, denn es hat die czechisch-mährische Opposition noch verbitterter sich gegenüber, als das Bürgerministerium, es hat das Mißtraue» der Deutschen in Oesterreich wachgerusen. Mit den Polen scheint es momentan allerdings auf besserem Fuße zu stchen, doch hat das bei der bekannten Unverläßlichkeit dieser Politiker nicht gar viel auf sich. An den neuen Reichsrath treten dieselben Fragen heran, welche den Sturz des allen veranlaßten. Die Polenresolution, die direkten Reichsrathswahlen werden sich wieder aufdrängen. Tie Zusammensetzung des neuen Reichsrathes, mögen auch noch so viel „neue Männer" in denselben kommen, dürfte gewiß insofern dieselbe sein, wie bisher, als die Majorität aus verfassungstreuen Abgeordneten bestehen wird. Die direkten ReichsralhSwahlen werden beschlossen, der galizische Ausgleich wird bestätigt werden. Damit ist zwischen den Polen und den übrigen Reichsrathsflüchtlingen der Riß vollzogen. Abgesehen aber selbst davon, wird und kann dieser ReichSralh den unberechtigten Sonderbcslrebungen der slovenischen klerikalen Abgeordneten niemals Gehör schenken. Wenn nun die oben angeführten Gründe die Herren Toman und Genossen zur Fahnenflucht bestimmten, wie können sie oder ihre voraussichtlichen Surrogate jetzt unter gleichen oder noch ungünstigeren Verhältnissen daran denken, nach Wien zu gehen? Was sollen sie dort? DaS, was wir für ihre Auf- gabe halten, dem Lande materiellen Nutzen schaffen, dazu haben sie bis jetzt weder Lust noch Fähigkeit gezeigt, wie wir gestern auseinandersetzten, und das, was sie anstreben, Bildung neuer Staatengruppen, Brutalisirung deutscher Minoritäten u. s. w., das können sie nicht. Also waS machen sie dort? Gehen die Klerikalen in den Reichsrath, unter offenbar für ihre Bestrebungen nicht gebesserten Verhältnissen, so erklären sie damit ihre frühere Flucht für einen Mißgriff und wachen sich einer eminenten Inkonsequenz schuldig. Hiesür wird die allzeit bereite Sofistik des Herrn Svetec zwar ein Auskunftsmittelchen im Sacke haben, Beschickung unter Bedingung, — allein dieser Kalkül dürfte fehlerhaft sein, da die Regierung nie und nimmer auf bedingte Beschickungen eingehen kann und wird. Eine abermalige Auflösung des Landtages und Einleitung direkter Wahlen würde die unabweisliche Folge solcher Ausflüchte sein, wenn anders die Regierung ihrer Aufgabe gewachsen ist. Es ist die natürliche nächste Aufgabe der letzteren, sich im neuen Reichsrathe einen parlamentarischen Anhang zu schaffen, womöglich sich aus demselben zu komplettiren und, man darf wohl das Wort gebrauchen, zu purifiziren. In welchen Kreisen sie da suchen wird, ist daran zu zweifeln? Wird sie sich aus die Kapazitäten der verfassungstreuen Majorität stützen wollen oder auf die Mittelmäßigkeiten inkonsequenter, unverläßlicher Dissenters? Sie will die außerhalb der Verfassung stehende Opposition auf dem Verfassungsboden versöhnen oder bekämpfen; dazu braucht sie jedenfalls Leute, welche ohne Rückhalt die Basis der Verfassung anerkennen, sie kann sich aber nicht aus Leute stützen, die ihr im Momente der Gefahr wieder entlaufen. Wir sind daher auch, nebenbei gesagt, gespannt auf die Haltung der Regierung bei den Neuwahlen in Krain; für sie ist eine klerikal-nationale Land-tagsmajorität eine neue Verlegenheit, eventuell unter Umständen ein WieLerhineinpflanzen abtrünniger, Feuilleton. Die Tollheiten der Mode. (Schluß.) Die Mänuer thaten es in der Modcnarrhcit den Franen vollkommen gleich und trugen so abgeschmackt ausgestopfte und aufgebauschte Wämmser und Hosen, daß im Parlamentssaale ein besonderes Gerüst erbaut werden mußte, damit sich die umfänglichen Herren mit einiger Bequemlichkeit niederlassen konnten. Zwar kam die Mode bald wieder ab. doch nur auf kurze Zeit, denn König Jakob unseligen, aber gelehrten Andenkens, führte die ganze Ungeheuerlichkeit der widersinnigen Tracht wieder ein und überbot das Maßlose durch „och Maßloseres. Die jungen Damen aber fuhren fort, miteinander im Zusammenschnüren ihrer Leiter zu welteifern und „keine hielt ihre Taille für schmal genug, wenn sic dieselbe nicht mit ihren Händen umspannen konnte." Watteau, Meißner Schäferinnen und Severs Porzellansiguren thun uns dar, welche weibliche Gestalten man unter Ludwig XIV. und feinem Nachfolger für schön hielt; alle diese Nachbildungen zeigen uns Wespentaillen und Roben von riesenhafter Periferie. Was heute die Krinoline ist, oder Gott fei Dank! vor kurzem war, das vertrat damals der Reifrock; er fegte Geräthe und Gefäße über den Haufen, verletzte den Männern die Schienbeine und stiftete noch hunderterlei anderes Unheil an. Das hinderte jedoch selbstverständlich nicht, daß sich die Reifröcke in der Gunst der Damen e; hielten, so lange überhaupt die Tollheit währte, kam ein neuer Modewahnsinn an die Reihe. Immer aber blieb die Wespentaille sn vo^us, und keine Marter ward zu schwer gefunden, konnte man dadurch dies Hauptziel der sashionablen Frauenwelt erreichen. Das erste Erforderniß einer damaligen Schneiderin war, daß sie alle Mängel in den Körperverhültnissen der Dameu geschickt zu verbergen nnd den Schnürleib so zu konstrniren wußte, daß, während er den Wuchs korrigirte, „doch die Eingeweide thuulichst verschont blieben, damit den Genüssen des Daumens kein Eintrag geschah." Die französische Revolution, die mit allem auszuräumen strebte, was an das ^iieieii re^iwö gemahnte, beseitigte auch das Kostüm der guten allen Zeit und suchte nach einer vernünftigeren Kleidertracht; bekanntlich griff sie zu diesem Behuse auf die reinen und anmuthigen Formen der griechischen Gewandung zurück. Dies war insofern ein Fortschritt, als damit der künstlichen Nothwendigkeit der Wespentaille sammt Stahlkorsetts, Reisen und überschwenglicher Kleiderperiferie ein Ende gemacht wurde. Das lockere Mieder, die kurze Taille—zu kurz freilich—die einfache lange Robe, bis zum Ellbogen reichende lange Handschuhe und klassisch arran-girteS Haar — so stellte sich das Kostüm der französischen Revolution in der Periode seiner höchsten Reinheit und Vollkommenheit dar. Ihm folgte die fantastischere Mode des Kaiserreichs, bis im Jahre 1810 der einzwängende Schnürleib plötzlich und mit doppelter Wuth wieder zu grassiren begann, welchen man jetzt aus vier Zoll breiten und ostmals anderthalb Fuß langen Eisenstangen herstellte. Alle Tage konnte man damals sehen, daß Mülter ihre Töchter aus den Fußboden des Zimmers legten, den unglücklichen Modevpfern den Fuß auf den Rücken setzten es sei unter den jetzigen Verhältnissen eine vollkommen freie Wahl nicht möglich, so gibt es dagegen kein besseres Mittel, als die Einführung jener schon vor Jahren verlangten Reformen, welche die Selbstständigkeit der Bevölkerung gegen die Regierung bezwecken, dann wird schon eine freie Wahl möglich sein. Dies der wesentliche Inhalt der zurückgewiesenen Eingabe, welche sich, wie man sieht, im Ganzen den Forderungen der kroatischen Nationalpartei anschließt. (Tpst.) Der Einsall der Fenier in Kanada kam bereits im englischen Oberhause zur Sprache. Der Kolonialminister bemerkte darüber: „Es scheint über allem Zweifel festzustehen, baß der Angriff von St. Albans aus gründlich sehlgeschlagen ist. das indessen der Hauptstoß war oder nicht, ist einstweilen noch unmöglich zu sagen. Es ist schwer, sich irgend ein Ziel bei diesem Angriffe oorzustellen. Der einzig mögliche Zweck, den diese Banditen verfolgen konnten, wäre etwa die Plünderung von Dörfern und die Zerstörung von Staatseigenthum. Was die angebliche Bewegung einer anderen Ablheilung der Fenier von Buffalo anbelangl, so haben wir noch keine Nachricht erhallen. Auch ist cs unmöglich, daß der Gouverneur von Kanada von einem solchen Zuge, wenn derselbe gemacht worden sein sollte, bereits unterrichtet wäre. Ich hoffe daher, daß diese Nachricht sich als unbegründet erweisen wird. Es sreut mich, sagen zu können, daß die amerikanische Regierung nicht nur eine Proklamation erlassen, sondern auch Truppen gegen die Grenze vorg>schoven und den sogenannten General O'Neil unter der Anklage einer Verletzung der Neutralitäts-Gesetze ins Gesängniß gesetzt hat. Ich halte es für wahrscheinlich, daß diese unglückselige Bewegung sich ganz in Rauch auslösen wird." Die amerikanische Regierung hat, wie neue Telegramme melden, durch ihren Marschall noch einige andere Häuptlinge der Fenier verhaften und ins Gesängniß setzen lassen. Eine offizielle Depesche aus Toronto, 29. v., meldet, daß seitens der Fenier kein weiterer Bersuch, die Grenze zu überschreiten, gemacht wurde, und daß keiner derselben eine halbe Stunde lang auf dem Boden Kanadas stand. Politische Rundschau. Laibach, 2. Juni. In einer längeren aus guter Quelle stammenden Korrespondenz der „Boh." aus Wien wird die Stellung der verfassungstreuen Partei dem Ministerium gegenüber gekennzeichnet und hervorgehoben, daß die Erlassung der Patente, welche ine Auflösung des Reichsrathes und der Landtage, mit Ausnahme des böhmischen, verfugen, unter den Führern der Verfassungspartei eine radikale Umstimmung in ihrem Verhältnisse zum Grasen Potocki hervor- gerusen und daß gerade die ehemaligen Minister die letzten Schritte des gegenwärtigen Ministerpräsidenten mit ihrer Zustimmung und Theilnahmebe-gleiten. Daß FML. v. Rodich zum Statthalter von Dalmatien ernannt worden, wird der „N. Fr. Pr." als nicht nur verfrüht, sondern sogar als „unwahrscheinlich" bezeichnet. Graf Potocki gedenkt, dem Vernehmen nach, in allen Landtagen, mit Ausnahme desjenigen von Galizien, eine Vorlage über die Wahlreform einzu-bringen. Dem Lemberger Landtage wird keine Vorlage dieser Art mitgetheit, weil mit den polnischen Vertrauensmännern besondere Vereinbarungen über die Art der Beschickung des Reichraths eingeleitet wurden, denen zufolge der Landtag über die Art und Weise der Reichsrathswahlen selbst zu entscheiden haben wird. Die „Morava," das Organ der czechischen Mährer, fordert die mährischen Deklaranten auf Grund der Deklaration auf, im Falle der Wiederwahl ihre Sitze im Landtage einzunehmen, und mo-tivirt diese Forderung aus dem Wortlaute der mäh-rischen Deklaration vom 22. August 1868. Die „Morava" schließt nämlich aus demselben, daß die Deklaranten nur zur Zeit der früheren Regierung sich vom Landtage ferngehalten haben, und daß heute kein Grund mehr vorliegt, sich fernzuhalten, ja daß die Deklaranten selbst verpflichtet sind, in den Landtag zu treten. Betreffs der republikanischen, eigentlich gegen Rom gerichteten Bewegung bestätigen die „Unita" vom 28. Mai und der „Osservatore Romano," daß Ex. general Bixio, dem sich neuestens der General Sachi angeschlossen hat, den Plan entwarf, gegen Rom kriegerisch vorzugehen. Bixio wollte sich der Position Terracina bemächtigen und in dem Walde I öajola, der sich beinahe bis vor die Thore Rom« erstreckt, festsetzen, während General Sachi von Vi-terbo aus manöverirt hätte, um die päpstlichen Truppen auch auf dieser Seite zu beschäftigen. I«— diesen zwei «Stellungen wollten Bixio und Sachi den General Garibaldi erwarten, um sich unter seinen Befehl zu stellen. Bei dem am 28. Mai in Genua verhafteten Garibaldianer Stallo wurden Briefe vorgefunden, welche über den Plan de-Bixio Ausschluß geben. In Folge dieser neuesten ganbaldinischen Bewegung und wegen der in Florenz ausgebrochenen Ministerkrisis wurde der französische Gesandte Malaret nach Paris berufen. Das „Giornale" von Florenz und nach ihm viele andere Blätter versichern, daß General Garibaldi die Insel Caprera nicht verlassen habe und dort strenge überwacht wird. Dem General Bixio sollen zum Freischaarenzuge gege» Rom bedeutende Geldsummen zur Verfügung stehen. Bixio wird aber jetzt auch überwacht und hat Palermo nicht verlassen. — Der BundeSrath hat die Jnternirung der in staatsrechtlicher und verfassungsfeindlicher Elemente in den Reichsrath, ein Sieg der Verfassungspartei aber eine Kräftigung ihrer selbst, wenn man anders ihren Versicherungen der Verfassungstreue Glauben schenken darf. Die klerikal-nalionale Partei aber steht bei den Neuwahlen in einer Sackgasse, sie weiß nicht, ob sie, wenn ihr die Majorität im Landtage zufiele, den Reichsrath beschicken soll oder nicht. In beiden Fällen spielt sie eine schlechte Rolle. Sic vcrur-theilt die Fahnenflucht im letzten Reichsrathe, wenn sie diesen beschickt; beschickt sie ihn aber nicht, so führt sie dasjenige selbst herbei, um dessen willen sie den ReichSrath verließ — die direkten Reichs-rathswahlen. Von ihren überspannten Separat-Forderungen wird freilich in keinem Falle die Rede sein. Die Forderungen der Grenzer. Die Grenzdepntation, welche vor einigen Tagen in Wien war, um dem Kaiser die Wünsche der Militärgrenze darzulegen, ist bekanntlich von demselben nicht empfangen worden. Sie veröffentlicht dafür jene Eingabe, die sic dem Kaiser überreichen wollte und in welcher ihre Forderungen sormulirt sind. Zunächst verwahrt sich die Deputation dagegen, daß sie etwa deshalb komme, um die Verlegenheiten, in denen sich die Regierung Westösterreichs befindet, eigennützig auszubeuten. Sie sei vielmehr gerade bestrebt, durch die Lösung der Grenzfrage die Situation der Regierung und des Kaisers zu erleichtern. Uebergehend auf die eigentlichen Forderungen versichert die Deputation, die Militärgrenze sei keineswegs, wie mitunter behauptet wird, gegen ihre Umwandlung in ein bürgerlich zu regierendes Land. Aber sie will nicht, daß einseitig über sie abgeurtheilt und verfügt werde. Sie will dabei gehört sein. Eine Verfügung über die Grenze, ohne dieselbe zu fragen, müßte auf unbesiegbares Mißtrauen stoßen, denn die Grenzbevölkerung würde darin eine unverdiente Beleidigung sehen und sich fragen, wie denn gerade sie dazu komme, daß sie über ihr Schicksal nicht gehört wird. Die Grenze verlangt daher, wie sie dies schon früher gehabt, Theilnahme an dem kroatisch-slavonischen Landtage. Dort will sie vertreten sein und insbesondere gehört werden, wenn über ihre Lebensfrage, nämlich die Umwandlung in ein Zivilkronland, verhandelt wird. Zu diesem Zwecke seien auf Grnndlage der 1867 dem Kaiser zur Sanktion vorgelegten Wahlordnung die Grenzvertreter in den kroatischen Landtag einzu-berusen. Man werde vielleicht einwenden, daß die Grenze keine Vertreter wählen kann, so lange sie unter dem Militärregiment steht. Das könnte richtig sein, obwohl sich dagegen erwidern läßt, daß ja schon Vertreter der Grenze tatsächlich im kroatischen Landtage gewesen seien. Aber selbst angenommen, und auf diese Weise den Stahlpanzer zusammenschnürten ! Eine nur einigermaßen elegante Taille durste nicht mehr als achtzehn Zoll umsassen, und das Korsett war jetzt eine noch weit grausamere Foltermaschine als in früherer Zeit. Im zweiten Jahrzehnt unseres Säkulums preßten sich Herren sowohl wie Damen in enge Schnür-leiber ein. Während der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderte« pflegte man namentlich in Holland immer den hübschesten Knaben der Familie auszuwählen, um durch fürchterliches Zusammenschnüren seine Taille auf den winzigsten Umfang zu redu-ziren, gerade wie in China stets eine Tochter des Hauses zur „goldenen Wasserlilie" erkoren wird, mit welchem hübschen Euphemismus der Sohn des himmlischen Reiches die abscheuliche Verkrüppelung des weiblichen FußeS bezeichnte, die in China zum guten Ton gehört. Die Fürsten Ligne und Kaunitz waren Tag für Tag in kostbare seidene Korsetts eingeschnürt, der elftere in ein schwarzes, der andere in eines von weißem AtlaS. Die bestgeschnürten Herren sind die Offiziere Gustav Adolfs von Schweden gewesen; sie waren „die größten aller Märtirer der Korsetts," schreibt ein englischer Kulturhistoriker. Noch heule besteht in vielen vornehmen Mädchenpen-sionaten im Londoner Westende die entsetzliche Unsitte, daß man die armen Kinder des Nachts in ein festes, dicht zusammengeschnürtes 'Korsett einpreßt, dessen Schuürbänder hinten auf dem Rücken mit einem sinnreichen Knoten geschlossen werden, damit da« eingekerkerte Opfer nicht etwa sich von dem Zwange befreien kann. Ueber das Unsinnige, ja das höchst Strafwürdige dieses Verfahren« bedarf es vernünftigen Menschen gegenüber keines Wortes, dennoch lesen wir in einem verbreiteten englischen Modejournale die mit Namen Unterzeichneten Eiklärungen vieler Damen aus der seinen Gesellschaft, zu welcher hohen Befriedigung ihnen die durch ihre Korfettmartern erzielten Wunderresultate gereichen. Eine dieser Damen erzählte der Welt triumfirend, daß ihre Taille nur dreizehn Zoll im Umfange hat; eine andere, daß die ihrige gar nur zwölf Zoll und „durch die rationelle Behandlung einer fashionablen Erzieherin" zu di sem Minimum an Umfang von einer früheren Ausdehnung von 23 Zoll reduzirt worden ist. Dieselbe junge Dame spricht von einer PensionSsieundin, einem stark und voll gebauten Mädchen, „an welchem zwei Dienerinnen tagtäglich alle ihre Kr^st versuchen mußten, um die Taille der Pensionärin ans da« von der Vorsteherin des Instituts befohlene Maß von siebzehn Zoll hinabzuführen. Zwar fiel da« Mädchen bei dieser Operation öfters in Ohnmacht, als es aber die Schule verließ, hatte es eine Taille von nur vierzehn Zoll." Die jungen Damen in dieser empsehlenswerthen Schulanstalt suchten sich gegenseitig durch die Schmalheit ihrer Taille den Rang abzulaufen, und während man sie einschnürte, daß sie kaum noch zu athmen vermochten, trieben sie die sie bedienenden Zofen doch zu noch immer festerem Anziehen der Schnürbänder an! Ob dabei Gesundheit und Leben aus dem Spiele standen — wer fragte darnach? Giebt es ja nichts Unverletzlicheres, nichts Heiligeres auf dieser Welt, als die Gebote der Mode, wie sehr diese auch dem Ge-schmacke, dem Anstande, dem gesunden Menschen-veistande und der Natur hohnsprechen mögen. Wider die Mode anzukämpfen heißt leider, da« Faß der Danaiden voll schöpfen wollen. der Schweiz verbliebenen Flüchtlinge im Innern des Landes und eine strenge Grenzüberwachung an-geordnet. Wie dem römischen Korrespondenten des „Memorial Diplomatique" von dem Kardinal - StatS-sekretär mitgetheilt worden, werden die Verhandlungen des Konzils das ganze Jahr 1871 in Anspruch nehmen, da der Papst eine gründliche Reform der Kirchendisziplin vornehmen will und dies zu langen, lebhaften Debatten Anlaß geben dürfte. Einem Telegramm der „Tgpr." zufolge würde das Konzil nach Annahme des Dogma's von der Jnfallibilität bis zum Oktober vertagt werden. Im gesetzgebenden Körper brachte die französische Regierung einen Gesetzentwurf ein, welcher die Wahl der Maires und ihrer Adjunkten aus dem Schöße des MunizipalratheS gestattet. Der Maire wird vom Kaiser bestätiget. Ein Schreiben Prims ladet die abwesenden Deputirten ein, der am 6. Juni (Pfingstmontag) statifindenden Kortesfitzung beizuwohnen, in welcher wichtige Gegenstände verhandelt werden und über die Bemühungen des Ministeriums, die Regierung endgiltig zu konstituiren, Bericht e rstattet werden wird. Es wird also die Thronfrage auf die Tagesordnung kommen. Wie die Dinge heute stehen, läßt sich fast mit Sicherheit erwarteen daß kein Kandidat die absolute Majorität erhalten wird. Die relativ meisten Stimmen dürften auf den greisen Marschall Espartero fallen. Inzwischen beschäftigen sich die Kortes mit der Abschaffung der Sklaverei. Derserbische Kongreß in Karlowitz, welcher sich ursprünglich nur mit Kirchen- und Schul-angelegenheiten zu befassen hat. beschloß, wie ein Telegramm des „Naplo" meldet, die Kompetenz des Kongresses auch auf das politische Gebiet auszudeh-nen. So soll der Kongreß auch das Recht haben, kür die zu schaffende serbische Wojwodschaft den Wojwoden zu wählen. Bemerkenswerth ist der Beschluß dieser Körperschaft, vermöge dessen die Bischöfe der serbischen Kirche durch den Kongreß gewählt werden müssen. Dieser Beschluß, für den auch einige Pfarrer und Mönche stimmten, scheint schon eine Konsequenz des Jnsallibilitätsschwindels zu sein. In Kairo ist ein österreichischer Un-terthan Sartorelli von der egiptischen Polizei ganz eigenmächtig zu fünfzig Stockstreichen verurtheilt worden, wiewohl den egiptischen Behörden keine Jurisdiktion über österreichische Unter-thanen zusteht. Der österreichische Unterthan erhielt ledoch ebenso wie die dadurch verletzte österreichische - egierung sofort vollständige Satisfaktion. Der freigebige Spender der Bambusstreiche wurde an die Ufer des weißen Nil verbannt und dürfte hier Muße genug finden, über die Folgen der Stockope-rationen nachzudenken, zu welchen er nicht berechtigt war. Das strenge Urtheil, welches gegen den eigenmächtigen Präfekten erlassen wurde, ist in Kairo mit Feierlichkeit veröffentlicht, und der ^r österreichischen Regierung dadurch gewährten Genugthuung die offenste Verlautbarung zu Theil geworden, was bei der egiptischen Bevölkerung die Achtung vor Oesterreich nicht wenig heben dürfte Der Pläfekt wurde gleich nach Verkündigung des UrtheilS in Ketten an seinen Verbannunasort geführt. — Wie aus Washington vom 25. d. M. telegrafisch berichtet wird, ist die Bill behufs zwangsweiser Durchführung des VersassunaS^usatzes betreffs politischer Gleichberechtigung aller Raßen vom Kongresse endgiltig angenommen worden. Hohe G>lv> büßen und Gefängnißstrasen stehen auf Verletzung der Bestimmungen des Amendements und der Präsident kann über Heer und Flotte für Erzwingung dieser Bestimmungen veisügen. Zur Tagesgeschichte. — Ihre Majestät die Kaiserin Karolina August» ist von Wien in Salzburg angelangt und hat die Appartements des dortigen Residenzgebäudes zu mehrwöchentlichem Aufenthalte bezogen. — Der Kärntner Landeschef Herr Baron Kü-beck wurde zum Statthalter von Steiermark ernannt. — Nach Kärnten kommt als Landeschef der bisherige Landesgerichtspräsident in Graz, Graf Lodron. — Die k. k. Lotto-Direktion hat nachstehenden Erlaß unterm 24. d. M. zur Kenntniß gebracht: „In Gemäßheit des Lotto-Patentes werden alle Parteien anfgefordert, die den Lotto-Kollekturen amtlich zugestellten Revisions-Noten über die etwa gesperrten oder geminderten Geldeinsätze genau einzusehen, und die diesfälligen Beträge, sowie die ausgefallenen Lotto-gewinnste so gewiß binnen zwei Monaten zu erheben, als nach Ablauf dieses peremptorischen Termines alle uubehoben gebliebenen Einsatz- und Gewinnstbeträge verfallen sind und aus keinem Grunde mehr angesprochen werden können." Es verlautet zugleich, daß im vorigen Jahre Amben und Ternen im Gesammtbetrage von 27.532 fl. als verfallen erkannt wurden. — Auf einer von liberalen Abgeordneten veranstalteten Volksversammlung in Leonstein (Oberösterreich) erschien eine große Schaar sanatisirter Mitgliedes des katolifchen Gesellenvereins, an deren Spitze sich Geistliche befanden. Die Liberalen wurden terro-risirt und kamen nicht zu Wort. Es entstand ein großer Tumult und die Liberalen verließen die Versammlung. Nach einem im übrigen ganz gleichlautenden Telegramme des „Fremdenblatt" waren die Gesellen mit Stöcken versehen. — Aus Linz, 30. d., schreibt der Korrespondent der „N. F. Pr.:" Die Versammlung des liberalen politischen Vereines wurde heute in unliebsamster Weise gestört, indem um 8Uhr Abends in der Nähe des Versammlungsortes abermals ein Schadenfeuer ausbrach, welches sich glücklicherweise nur auf Ein Objekt beschränkte und von der freiwilligen Feuerwehr und einer Pionnier - Abtheilung rasch gelöscht wurde. Es ist unzweifelhaft, daß sowohl der heutige als auch der vorgestrige Brand in böswilliger Absicht gelegt wurden. Heute wurde auf dem Brandorte ein verdächtiges Individuum von der Sicherheits-Polizei festgenommen Die Stimmung in Linz ist in Folge vieler unter ganz eigenthümlichen Verhältnissen Vorgefundener Brandbriefe eine aufs höchste erregte. — Im Lemberger Strafhause fand am Dienstag eine Emeute statt, welche durch Militärgewalt unterdrückt werden mußte. — Brände. In dem vier Stunden von Krems entfernten Dorfe Kusfern brach am 28. Mai ein Rauchfangfeuer aus, das sich rasch weiter pflanzte, so daß in 20 Minuten 35 Häuser in Flammen standen. Graf Franz von Falkenhayn kam mit einer Spritze und seinen Beamten von Walpersdorf zu Hilfe, außerdem erschienen vier andere Spritzen, ohne welche das ganze Dorf abgebrannt wäre. Ein Gendarm rettete ein Kind vom Flammentode. Der versicherte Schaden beträgt 20.828 fl., der unversicherte bei vier Häusern 14.280 fl. — Zu Kojetein in Mähren brach Feuer aus, welches, durch Wind begünstigt, in wenig Stunden 24 Wohngebäude und Scheunen und Stallungen in Asche verwandelte. — In dem ungarischen Orte Toroczko brannten zwei Häuserzeilen ab. Der Schaden wird auf 100.000 fl. ö. W. geschätzt. — In einer ungarischen Ortschaft Szakadat brach vor einigen Tagen die Rinderpest aus. Die klugen Väter der dortigen Kommune hielten Rath und faßten endlich den denkwürdigen Beschluß, sämmtliche Männer und Weiber des Dorfes darauf zu untersuchen, ob sich nicht ein Zauberer oder eine Hexe unter ihnen befinde. So geschah es auch, und wurden an 30 Individuen verdächtig befunden, die dann eidlich geloben mußten, ihrer schwarzen Kunst zu entsagen und das Vieh nicht zu behexen. Junge Hexen sind jedoch ungefährlich! — In Warasdin kam es neulich zwischen den dort stationirten Jägern und Domobranzen zu einem großen Exzesse, wobei drei Jäger und zwei Domobranzen sehr schwer und etwa zwölf leicht verwundet wurk-en. Der Thatbestand ist folgender: In einem Gasthause saßen mehrere Jäger beim Bier, als sich auch einer von der Landwehr hinzusetzte; es entspann sich ein Wortwechsel, der bald darauf in eine Schlägerei ausartete. Beide Theile erhielten SukkurS, die Jäger jedoch, an Zahl den Domobranzen überlegen, prügelten sie weidlich durch. Eine Jägerpatrouille, welche die Streitenden auseinanderjagen wollte, kam auch mit ins Handgemenge. Ein Feldwebel von der Landwehr, die Uebermacht fürchtend, eilte in die nahe gelegene Kaserne und ließ Allarm schlagen; von allen Seiten eilten Domobranzen mit Seitengewehr und Lanzen bewaffnet, herbei, und jetzt fing die Rauferei erst recht an. Die Jäger mußten sich langsam zurückziehen, nachdem auf beiden Seiten Verwundungen vorgefallen waren. Die Domobranzen wollten nun die Jägerkaserne stürmen, wurden jedoch von dem anwesenden Zivile durch Zureden davon abgehalten. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. Das neueste slovenische Programm wurde in einer am 17. v. M. zu Marburg abgehaltenen Versammlung der untersteierischen Klerikalen vereinbart und als festzuhaltende Norm für die Aufstellung der Landtagskandidaten bezeichnet. Es lautet also: I. Staatsrechtliche Forderungen der S l o v e n e n. 1. Die Vereinigung aller Slovenen ist unser vorzüglichstes Streben, denn die Länder, in denen wir zerstreut leben, haben keine Rechte, und Können auch nicht Rechte besitzen, die gegen unsere Nation gerichtet sind, wohl aber ist die Nation eine moralische Person, die als solche niemals des persönlichen Rechtes verlustig werden kann, ein vereinigtes Rechtsleben in einem eigenen österreichischen Kronlande zu führen. 2. Wir verlangen, daß ungesäumt für die Slovenen der Gebrauch der slovenischen Sprache in allen öffentlichen Regierungs-. Landes-, Kirchen- und Schul-angelegenheiten eingeführt werde, zugleich erkennen wir das gleiche Recht für alle übrigen Nationen an. 3. Zur Hebung der Rechtspflege verlangen wir schon derzeit ein Oberlandesgericht für alle Slovenen, mit dem Sitze in Laibach. 4. Da nach den bisherigen Erfahrungen die Majorität des steirischen Landtages obgedachten Forderungen nicht günstig gesinnt ist, so wollen wir im Einverständnisse und im Bunde mit den übrigen österreichischen Föderalisten zu Werke gehen. 5. Die slovenische Nation, beseelt von dem Wunsche, daß der österreichische Staat auf föderalistischen Grundlagen sich konstituire, erkennt blos die Kriegs-, Finanz- und Handels-Angelegenheiten als gemeinsam an. 6. Alle übrigen Angelegenheiten gehören in den Wirkungskreis der Landtage. II. Kirchliche Forderungen. 7. Die Slovenen sind nicht dagegen, daß auch Andersgläubige im Genüsse der vollen Gewissensfreiheit mit uns die gleichen Rechte als Staatsbürger haben, jedoch als Katholiken verlangen wir, daß auch die katholische Kirche alle ihre inneren Angelegenheiten selbständig ordne. 2. Da es vor allem Noch thut, daß unsere Schuljugend im christlichen Geiste erlogen werde, so wünschen wir die Revision und Abänderung des Schulgesetzes in dem Sinne, daß bei selbständiger Organisation der Schulen der katholischen Kirche das entsprechende Aussichtsrecht gewahrt werde. 3. Das Kirchenvermögen ist wie jedes andere Eigenthum unantastbar. III. Forderungen in anderen gemeinsamen Angelegenheiten. 1. Die Vereine zur Hebung der Industrie, der allgemeinen Bildung n. s. w. sind nach Bedarf auS dem Landesfonde zu unterstützen. 2. Der Fortschritt in der Industrie ist nur möglich, wenn aus dem Landesfonde für die Regulirung unserer Flüsse und für den Bau und für die Erhaltung der Straßen mehr gethan wird, als bisjetzt geschah. 3. Bei der Errichtung des neuen Katasters wollen wir darauf sehen, daß wir nicht zu sehr mit Steuern überladen werden. Zugleich wiinfchen wir, daß bei dieser Gelegenheit unsere Grundbücher in Uebereinstimmnng mit dem neuen Kataster geregelt und so der Realkredit gehoben werd:. IV. Alle übrigen Fragen sind der freien Entscheidung unserer Abgeordneten anheim gestellt. — (Landwehreinberufung.) Nach einem Erlasse des Landesvertheidigungsministeriums wird die ^ zisleithanische Landwehr diesmal im September zur sechswöchentlichen Uebung einberufen. — (Fleischtarif für Juni.) Vom Mastochsen kostet das Pfund Fleisch erster Sorte 27 kr., zweiter Sorte 23 kr. und dritter Sorte 19 kr; von Kühen, Zugochsen n. s. w. kostet das Psund Fleisch 24, 20 event. 16 kr. — (In Klagensurt) hat sich ein d e ut sch-nationaler Berein gebildet und zu seinem Vorstande den Schwager unseres Herrn LandeSpräsidenteii, den Baron Knobloch gewählt. Nächsten Donnerstag veranstaltet der Verein eine Versammlung, in welcher das Programm näher besprochen werden soll. Dasselbe schließt sich im ganzen au das Rechbauer'fche Programm des Grazer deutsch-nationalen Vereins an, nur in einigen Punkten weicht es ab. So spricht es sich dahin aus, daß Galizien und allenfalls auch Dalmatien eine staatsrechtliche Sonderstellung aus verfassungsmäßigem Wege verliehen werden, aber jede weitere Ausdehnung der Landes-Aulonomie in den übrigen Kronländern vermieden werden soll. — Mit Bezug auf die Mittheilungen über den Tabor bei Sessana theilt die „Tr. Ztg." noch mit, daß Herr v. Comelli dem abgeordneten Regierungskommissär dienstlich nicht beigegeben war, und daß außer dem in Sessana stationirten aber nicht in Anspruch genommenen Gendarmerieposten keine anderen Sicherheitsorgane anwesend waren. Erledigungen. Offizialsstelle beim Landesgerichte Kla-gensurt, 600 (700) fl. Bis 25. Juni beim Landesgerichts-Präs, Klagensurt. — Vier Lehrstellen siir historisch-filosofische Gegenstände und zwei Lehrstellen siir Mathematik, Naturwissenschaften und Zeichnen am Realgiinnasium zu Catlarv L 800 fl. Quiuqucilnalznlageu. Binnen 6 Wochen beim Laudesschulrathe Zara. - Oberlehrerstelle an der Volksschule zu Gntenfeld. Bis 15. Jnni bei der Bczirkshauptmannschast Gottschee. Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg PiSztory; in Klagensurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz-meyer,Grablowitz;inLembergRottender; in KlansenburgKronstädter, und gegen Postnachnahme. ______________ ___________ Eingescndct. Keine Krankheit vermag der delikaten RöVLles-oim'6 äu zu widerstehen und heilt dieselbe ohne Medizin und Kosten alle Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut, Athem-, Bla-sen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsuch?, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Magersucht, Fieber, Schwindel, Blutaussteigeu, Ohreubrc >M Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwan gerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72,0^9 Kuren, die aller Medizin widerstanden, wormUer ein Zc 'gmß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hosmarschalls Grafeu Pluskow, der Marquise de Brähan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Nevalesciöre bei Erwachsenen und Kindern 50i»al ihren Preii in Mediziniren. Zertifikat vom Herrn Dr. Medizine Josef Biszlay. Szeleveny, Ungarn, 27. Mai 1867. M.eine Frau, die mehrere Jahre an Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, allgemeiner Schwäche und Schmerzen gelitten und alle Medikamente und Bäder vergebens versucht halte, ist durch Du B>'r HsvirlvsciLrö gänzlich hergestetlt worden und kann ick dieses exzellente Nahrungsmittel jedem Leidenden bestens er «fehlen. Im tiefstem Danlgefühl verbleibe ich mit Achtung ergebenster Diener Joses Viszlay, Arzt. In Blechbüchsen von '/z Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. Vo8vIiilaxx, Hauptplatz 237. Angekommene Fremde. Am 1. Juni. I Dr. Winkler, Professor, Wien. — Würzl, k. k. Assistent, Wien. — v. Köszegly, v. Jitkowsky, Kraus, Nintz, Hell, Richter, v. Ruprecht, Pellion, Civaw, Schleiß, Kosinscki, Kraus, Breyinann, Lasch, Jiraschek, Horschitz, Weiß, Älarseld, v. Sterczeg, Labodzinsky, Rndnieky, Lychon, Springer, Eß nnd Fleischmann, sämmt lich Techniker aus Wien. — Markus, Kfm., Wien. — Taglang, Kfm., Wie,,. — Müller, Kfm., Mainz. — Lenzhe, Bauunternehmer, Blanze. Klodic, Privat, Wien. — Biedermann, k. k. Geometer, Krainburg. — Just, Kfm., Wien. — Drobnitsch, Kfm., Steinbrilck. — Schacherl, Kfm., Wien. — Fr. Häuf, Postmeistersgamn, Gotkschee. — Frau Hartmann, Pafsan. — Glaß, k. k. Lieutenant, Rudolfswerth. — Hofsmann, FabrikSbes., Asch. -- Stvckhammer, Ingenieur, Fünfkirchen. — Lorber, Gutsbes., Oberlausitz. — Schwarzel, k k. Major, Graz. — Süß, Kfm., Wien. — v. Szabo, Ungarn. v. «iel» Bnndialek, Fabrikant, Wien. — Graf Lazansky, Schloß Ober-Erkenstein. — Schwarzel, Cicerle, Velkadorsky, Stumpf, Haninczak, Weibel, sämmtlich Techniker ans Wien. Verstorbene. Den 1. Juui. Dem Franz Kotar, Taglöbuer, seiu Kind Antonia, alt 1t Tage, in der St. Pelcrövorstadt Nr. 33 au Fraisen. Anmerkung. Im Monate Mai 1870 fiud 81 Personen gestorben, nnier diesen waren 40 männlichen und 41 weiblichen Geschlechtes. NE" Nr. 12 des Jahrgangs 187V ist bereits eingetroffen. »irim. Mustr.Damriytg. Jährl. 24 Numm. Prännmeration auf diese vorzüglichste aller Damenzei-tnngen, pr. Quartal 1 fl. 50 kr., mit Frankoznsendnng nach auswärts 2 fl., wird fortwährend angenommen. Mit dieser Nummer schließt das 2. Quartal. Wir bitten daher nm gefällige Erneuerung des Abonnements, damit Unterbrechungen in der Zusendung vermieden werden. Auswärtige erneuern ihre Pränumeration am bequemsten ' ' und billigsten durch Beuiitzuug von k. k. Postanweisungen. 2680lil<0 L li» in I-aibaeli, (223)___________________Hauvtplatz 280.__________ Schöne und billige Firmungs-Geschenke bei (215-3) Kunst- und Jndnstriehalle in- »nd ausländischer Erzeugnisse bester Qualität, KongreMatz neben dem Theater Nr. 25. Allerbeste Znaimer Marktbericht. Laiback, 1. Juni. Auf dem bentigen Markte sind erschienen: 3 Wagen mit Getreide, 24 Wagen und 3 Schisse (20 Klafter) mit Holz. Durchschnitts-Preise. Lms-Liirkeii (219-4) in Faffeln ü, zirka 225 Stück empfiehlt toll. VIli'. Ilullmunn. Laibach, Wienerstraße. Mr.- MII- Mgz.- !>. kr. N. ,r. fl. kr. st. !kr. Weizen Pr. Mtz. 5 20 «! 3 L.!!lter, Pfund — 48 — — Korn „ 3 60 3 83 Eier pr. Stück — u — — Gerste „ 3 20 ö 20 Milch pr. Maß Rindfleisch, Pfd. — 10 — — Hafer „ 2 -7 > 2 15 - 23 — — Halbfrucht „ — — ? lO Kalbfleisch „ — 20 — — Heiden 3 40 Schwemefleisch „ — 24 — — Hirse „ 3 ' > Schöpsenfleisch „ — 17 — — Knknrntz „ 3 3 Hälindel pr. St. — 30 — — Erdäpfel „ 2 '0 — — Tauben „ — I:> — — Linsen „ 5 — — Hen pr. Zentner 1 30 — — Erbsen „ 6 — — — Stroh „ — 90 — — Fisolen „ 5 — — — Holz, har., Klstr. — — 6 70 Rindschmalz,Psd. Schweineschm. „ 40 — weich „ Wein, ro-her, pr. 0 20 Speck, frisch „ — 35 — - Eimer — — 9 — — geränch. „ — 41 — — weißer, „ — — 10 — I Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16-103, heilt brieflich der Spejiatarzt für Epilepsie Doktor ILlHi««?!» in Berlin, jetzt: irrainburq, 30. Mai. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 66 Wagen mit Getreide, 3 Wagen mit Hen und Stroh nnd 7 Wagen mit Holz. 0»rchsch»i1ts-Preise. fl- kr. fl- kr. Weizen pr. Metzen 6 05 Butter pr. Pfund . — 40 Korn . „ 4 >5 Eier pr. So'ick . . — U Gerste „ — Milch pr. Maß — >0 Hafer „ 2 — Rindfleisch pr. Pfd. — 21 Halbfrucht „ - Kalbs'eisch „ — 23 Heiden „ 3 30 Schwe.uefleisch „ — 22 Hirse 3 36 Schöpsenfleisch „ — — Knknrntz „ 3 70 Hähudel pr. Stück . — 40 Erdäpfel „ 2 20 Tauben „ — 14 Linsen „ Erbsen „ — — Heu pr. Centner . 2 — — — SU vH „ 1 40 Fisolen 3 64 Holz, Harles, pr. Klft. 6 50 Rindsschmalz pr. Pfd. — 55 — weiches, „ Wein, rother pr. 4 10 Schweineschmalz „ — 40 Speck, frisch, — 38 Eimer — — Speck, geräuchert, , — 43 — weißer — — Wiener Börse vom 1. Juni. Slaatstouäa. Geld Ware Geld Ware 5perc. öfterr. Wädr. . Oest. Hypoth.-Bank. 98.— 99.— dto. Rente, öst.Pav. dto. dto. öft.inSilb. t.0.10 60.Ü.' 60.2l> 69.60 ?r1or1tL1s-0dL1x. Lose von 1854 . . . iw.5» 91 — Südb.-Ges. zu 500 Fr. 117.— 117.50 öoje von 1860, ganze 86 80 97.- dto. Bons6pCt. 249.— 249.50 Lose von 1860, Fünft. 106.— 166.60 Nordb. (100 fl. CM.) »4.50 94.70 Prämiensch. v. 1864 . ^16.25 116.75 Sieb.-B.(200 fl. ö.W.) 92.25 92.50 Rudolsöb.(300fl.ö.W.) 94.20 94.50 SrrnräsQtl.-Vdl. Franz-Zos. (200 fl.S.) 96.— 96.10 Steiermark zu5pCt. Karinen, Kram 93.50 94.— Löss. u. Küstenlar» 5 „ 86.— 94.— Credit 100 fl. ö. W. . 161.75 162.— Nngarn. . zu5 „ 79.75 80.— Don.-Dampfsch.-Ges. kn. .u. Slav.5 „ 83.50 84.— zu 100 fl. CM. . . 99.50 100.— Siebenbürg. „ 5 „ 75.75 76.50 Triester 100 fl. CM. . 12?.- 129.— ^oltSQ. ,19.— dto. 50 fl. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.W. 61.— 33.— 63.— 34.— rttatioualbank . . . 717.— Salm ^ „ 40 „ 40.— 41.— Cre^itanstalt . . . -54.80 255.— Palffy . „ 40 „ 3l».50 31.— -t. ö. CScompte-Ges. 869.- 871.— Clary . „ 40 ^ 36.- 37.— Analo-österr. Bank . 215.50 316.- St. Genois„ 40 „ 29.50 30.50 Oe<1. Bodencred.-A. . Oe,i Hvpo!h.-Bank . 379.— 380.— MndisHgrätz 20 „ Waldflein . 20 „ 20.50 22.- 21.— 22.50 Stei . ^LScompt.-Bk. 245^— 250.— Aeglevich . 10 „ 17.— 18.— Ka s- Ferd.-Nordb. . S245 2250 Rudolfsstift. 10 ö.W. 14.50 15.50 Südbahn-Gesellsch. . 193 70 19390 Kais. Eüsabetb-Ba.,'N. 207.— 207.50 7VvoLsvL(3Mon.) Earl-Lud Wig-Ba.n Siebend. Eisenbahn . Kais. Franz-Jose ^b.. Künfk.-Barcser lre.-B. Llsöld-Fium. Dahn . 235 50 169.— 188.50 171 5l» 172.^5 23k.-169 50 189.— 172.-172.50 AugSb. lOO fl.südd.W. Franks. 100 fl. „ „ London 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs . 102.40 102.60 122.75 48.70 102.60 102.80 122.80 48.80 L»5a.»ä1rr1o5o. Nünrvv. Nation. ö.W. verloSb. 93.25 93.50 Kais. Münz-Ducateu. 20-FrancSftück. . . 5.80 5.81 llng. Bod.-Creditanst. 91.- 91 25 9.78» 9.79 üllg.öst.Bod.-Credit. dto. m 33 I. rückz. . 107.25 107.50 BereinStbaler . . . 1.80» 1.86 90.85 90.50 Silber . . 120.50 120.75 Telegrafischer Wechselkurs vom 2. Juni. 5perz. Rente vsterr. Papier 60 20. — 5perz. Rente österr. Silber 69.70. — 1860er Staalsanlehen 96.60. — Bankaktien 720. - Kreditaktien 254.10. - London 122.80. — Silber 12005. — Napoleonsd'or 9.79'/,. Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Ottvmar Bamberg. Druck von Jgn. r. «leinmayr L Fed. Bamberg in Laibach.