^ ««4. Samstag am KH. November »8 5« ^! -^—' ^ ....... „s.<,ei,.t mit Ausnabme der Sonn- und Feiertage, täglich, und kostet sammt den Beilagen im Comptoir ganzjährig li st., halbjährig 5 fi. 3U lr., mit Dl° .^bachcr ^^u g sch ^ halbjähriq halbjä hrig ^ lr. mcl)r zu entr.chten. Mit dor Post portofrei Kreuzband ' '^^ 2« kr. ^. Inse r t io n sg ebn l.r fl.r eine Spaltmze.e oder den Naum derselben, ist für einmalige ?/'^>? '5 f ^ >> r. C, M. u.s.w, Zu dich-» GelMrm ist n.ch der Insertimi^ämvcl Pr. N1 fr f»r e»,c jedesmalig Einschaltung hinzu ?^en"' Ins r'a "bi7 2 Ze en k ,'m' N ^ Mal, < fl 10 lr. für 2 M.l und 5>U lr. fi.r . Mal (mit Inbegriff del Insertionsstä.npel«). ^llltlichl'l Theil. sVc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-l'öchster Entschließnng vom 4. November !. I. den Privatdozentcn an der Präger Universität, Dr. Wil> Helm Volkmann, zum außerordentlichen Professor der Philosophie au dieser Hochschule allcrgnädigst zn ernennen gcrnbt. Heute wird ausgegeben und versendet: das Landes « Regierungsblatt für das Herzogt!) u m ^ra in. Erster Theil. XI.II. Stück, VIll. Jahrgang Ittti«. Inhalts«Uebersicht: Nr. 221. Vertrag vom .^. Mai 18ÜU, zwischen dem Kirchenstaate und Oesterreich zur Regelung des telegraphischen Verkehrs. Ar. 222. Verordnnng des k. k. Justizministeriums v 111. Oktober 188(i, betreffend den gegenseitigen Schriftcnwechsrl der österreichischen und schweizer!' schen Gerichtsbehörden. U. Nr. 233^224. Inlialtsanzcigc der nnter den Nun», mern 194 und 197 des Ncichs-Gcsctz.Blattcs uom Zähre 18!^ enthaltenen Erlässe. Laibach den 16. November 18!l6. Vom k. k. Rcdaktions-Vurcau des Landes-Negicrungs. Blattes für Krain. Nichtalnllichll Theil. Oesterreich. Wicn. 12. November. Ihre k. Hoheiten der Durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Ludwig nno die schlauchtigstc Frau Erzherzogin Margarctha sind ,?" U. d. M. Abends 8 Uhr in Bnbencer Bahn« ?n Angetroffen, von Sr. k. Hoheit dein durchlauch- N??^!. He^'n Erzherzog Josef und uon den Zivil» uno . "lärautoritäten empfangen worden, nnd haben sich ^ ^e kaiserliche Hofbllrg am Hraoschin begeben. Vis ^benbach wurden Ihre k. Hoheiten vou Sr. Majc» Feuilleton. Die Anwendung des Amks znm Dachdecken '^ ln Paris innerhalb weniger Jahrzehnte so allge-^'kin geworden, dap man sehr wenig Häuser mit einer ^ern Dnchbcdcckung sieht, ein Vorgang, der um so '"^)r Beachtung verdient, als die Zicgclpreisc auch ^' "ns namhaft gestiegen sind. Die Gesellschaft " « ll» vi^illc moillu^lu " bat den Ziukvcrbrauch schr ^sorbrrt, sie hat in der Straße Richer Nr. 19, eine in llwßen Sälen aufgestellte permanente Ausstcllnng von «waren aller Art, worunter auch Modelle von achdcdecknngcn nach verschiedenen Systemen. Die a,cin zur Dachbcdeclung werden 2 Metcc (7") lang !iy"^' ^^ ^"ltc ist verschieden, entweder 0 Meter, risse /^' "^ ^'' l"'^') "der 80 (26"). ^ngjäh, zu ,^^'""gen haben gezeigt, daß man, um sicher tzuad "' ^^ ^^' ^ anwenden muß, wovon der Mich ^^!'^ ^ ^l'l'nd wiegt. Diese Nnmmer wird Nr. i<»? "' ^"^^ ill Dachbedeckungcn angewandt. Dach» ^'^ ""b da zu kleineren odcr provisorischen gev /"' ^^ Dancr dieses Vieches bei zwcckmnßi-^eparat""'^'^ '^ wenigstens :w Jahre ohnc alle ren. Die Anwendung von schwächeren Vlc- stät dem König Johann und von dem k. k. Gesand« ten Fürsten von Mcttrrnich begleitet. Se. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Lndwig sind am 10. o. M. Abends von Ischl in Salzburg eingetroffen und woUten am 12. Früh die Reise über Ischl und Vrnck nach Graz antreten. Wien, 13. November. Bei Gelegenheit der Mittheilungen über den in der Mnnzkonferenz vcrcin< bartcn Vertragsentwurf hat sich in ausländische Vlät> ter ein Irrthum geschlichen. der anch in cinheimischf übergegangen ist. Die Marimalbegrenzung der Schei> dcmünzcn ist nämlich irriger Wcisc als Minimalbc. grcnzung anfgefaßt worden. und daran uuter Anderem die Betrachtung geknüpft wordeu. daß Kupfer-münzln von 2 Kreuzern als kleinstes Münzstück für Oesterreich zu groß seien. Wie wir vernehmen, würbe nun aber die später« hin zu prägende kleinste Münze nicht viel über '/4 Kreuzer Nennwert!) haben. Wenn ferner darauf aufmerksam gemacht ist. daß die neu zu lreircnde Silbermünzc sich nicht vollständig adäquat dem Frank anschließe, so ist zu berücksichti» gen. daß der Silberfrank in Frankreich bei den dort bestehenden Verhältnissen thatsächlich aufgehört hat, die Währung zu repräsentiren. Frankreich ist bc> kanntlich faktisch zur Goldwährung übergegangen, Die Bevölkerung der drri großen Münzvereinc. die wahrscheinlich in nächster Zeit zu einem gemein-samcn Ganzen verbunden sein werden, anlangend, so betrug die vou Oestcrrrcich im Jahre 18 lioncn, die der Thalerländer I8li2 29 Millionen, und die der süddeutschen Währungsländcr l)^ Millionen. Man kann annehmcn. daß die jetzige Größe der Bevölkerung sich von 69^ MiU. auf 72 Mill, gehoben habe. (Ocstcrr. Ztg.) — Ihre Majestät die Kaiserin Karolina Augusta haben dem katholischen Gesellenvercin in Salzburg 100 ft. zu spenden geruht. — Sc. Majestät der Kaiser Ferdinand haben geruht, dcn Beitrag zum Prwawcrcin zur Unter, stühung der Hnusarmcn in Prag auf 1000 fi. zu! erhöheu. — Im Lembcrgcr Statthaltern«Gebiete ist dle Rinderpest im Zloczowcr Kreise erloschen; auch hat sich die Zahl der Scuchenorte wcdcr in dem Przc-mysler noch in dem gegenwärtig von der Seuche am chcn ist von der Erfahrung untersagt, da sic in weit kürzerer Zeit verderben. Die Rücksicht auf die große Ausdehnung des Zinks in der Wärme, also auf sciuc sreie Ausdch-uuug, auf möglichste Wohlfcilhcit und auf die Sprö-digkeit des Zinkes hat nach und nach ein gewisses System der Konstruktion geschaffen, von dem man nicht ungestraft abweichen darf; nur die Details dcr> selben werden noch fortwährend verbessert nnd vervollkommn Bei Beachtung derselben — Ausführliches darüber fiudct sich in Dinglcr's polytechuischem Journal im Iuuihcft l. I. — kommen nirgends sehr starke Umfälzuugcn uud Biegungen, am Blech vor, und alle vorkommenden Biegungen können schon in der Werkstatt des Ziularbciters gemacht werden. Beides ist für die Güte der Bedachung wesentlich, denn das Zink darf ohne Vorsicht nicht zn stark gebogen werden; diese Vorsichtsmaßregeln könncn aber auf dcm Dache nicht so beachtet wcrdcn, als in der Werkstatt, uud bestehen hauptsächlich darin, daß man das Zink auf bcilänsig 80« R. erhitzt und dann biegt. Einige erhitzen übrigens nur, wenn die Biegung gucr über die Walze läuft und biegen nach der andern Richtnng kalt. Bei allen Zinkbcdachnngcn muß die Anwendung eiserner Nägel, überhaupt alles Ei> sens durchaus vermieden werden, weil durch die gal' vanische Wirkung dieser zwei Metalle das Zink bald stärksten ergriffenen Tarnopoler Kreise vermehrt; da> gegen ist leider noch ein neuer Scuchcnausbruch in einem, seit vielen Monaten von der Seuche vcr« schonten Kreise, nämlich zu Zwiniacz, Czortkowcr Kreises, erfolgt. Es werden daher gegenwärtig 9 Seuchcnorte uud zwar 7 im Tarnopolcr uud je einer im Czortko« wer und Przcmyskr Kreise ausgewiesen, wäbrcud der in acht dieser Scuchcnortc verbliebene Kranken« stand sich auf 106 Stücke beläuft, somit gegen dcn mit dcm 16. v. M. ausgewiesenen um 37 noch ge> sticgen ist. Da jedoch die Beschränkung der Seuche auf dlc urspünglich ergriffenen Höfe nnd Vichstä'ndc in dcn meisten Scuchcnortcn schon gcluugen zu sein scheint. so glaubt mau eine baldige Abnahme der gc« genwärtigcu Scuchcnausdchnung um so mehr an» hoffen zu könuen, als der cntspcchendcn Einleitung und Durchführung der. dicseu Zweck verfolgenden Veterinär «pvlizcilichcn Maßregeln in den einzelnen Scuchenorten die nöthige Sorgfalt zugewendet wird. — Aus Preß bürg. 11. November, wird der (Ocstcrr. Ztg." geschrieben: Eine 'Deputation der Preßburgcr israelitischen Kultusgcmeiude lst, wie alljährlich, so auch bencr, den Tag vor Martini nach Wien abgegangen, um einem altherkömmlichen Gebrauche zufolge, Allerhöchstihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin und einigen anderen Gliedern des durchlauchtigsten Kaiserhauses das übliche Weihcgeschcnl in fetten, schön aeschmncktcn Gänsen ehrfnrchtvollst zu überbringen. Es gemahnt dasselbe an dic Opfer der Vorzeit, und scheint dcr Idee seinen Ursprung zn verdanken, das Kostbarste dcr Hanswirthschaft als Zeichen frommer Huldignng znr Opfergabe zu wählen. Dic mosaische Religion bezeichnet das Fett dcr Gans als das reinste, edelste, znm Gcnnß. und gibt demselben eine Art religiöser Weihe, dic offenbar dcr Wahl der Hnldigungsgabc zum Grunde liegt. die seit undenklichen Zeiten von dcr israelitischen Gemeinde Preßburgs dem durch« lauchtigsteu Hcnschcrhausc alijährlich zu Martini dar-gebracht wird. Die Mitglieder dcr dicßjährigcn Deputation. C. W. Pappenhcim. A. I. Schreiber und S. Mayer wurden am 10. d. M. in einer besonderen Audicuz von Ihren Majestäten empfangen, und dcm Erstm ward das hohe Glück zu Theil, bci dieser Gelcgcnhcit zerstört würde; man wendet daher Zinknägel an, welche von allcn Sorten verfertiget werden. Eine weitere Vorsicht, welche zu nehmen ist, besteht darin, uutcr dem Zinkblech einen Lnftzng herzustellen, dcr die beiden Ecitcu des Bleches stets iu derselben Tcin> peratur erhält, denn wäre dic innere Seite wärmer als die änßcrc, so würde sich dort Wafscrdampf niederschlagen und das Holzwcrk feucht machen. Wo es sich um das Bedcckcu nicht bewohnter Räume handelt, ist das kannelirte Zink cinc sehr zu empfehlende Konstruktion; sie ist anch in Paris sehr vicl« fältig angewandt bei Schupfcu, Magazincu, Hallen a,lf Bahnhöfen n. s. w. Dic Dachkonsttnktion für kannclirtes Vlcch ist immer ans gefalztem Eisen und es kostet dcr Quadratfnß Ucbcrdcckung dieser Art ' 37 Krcuzcr. Die leichte Zusammcnschnng und Aus' cinaudernahmc dcr Tafeln macht dicsc Konstruktion auch schr gcschickt für provisorische Deckungen, wclche mehrfach an verschiedenen Orten angewendet werden sollen. So könnte man solche Deckungen über Ban« rlätze aufstellen, um bci jedem Wetter arbeiten zn können u. f. w. Das kannclirtc Blech Ivird aus dcn Nummern 44, 1;'! und Itt gemacht, deren Preis der. selbe ist, wic der des gewöhnlichen Blechs dcr Quadratfuß Dnchdccknng vom kannclirten Nl-, 14, kommt bci cincm Zinkpreis vou ll> fi. pr. Ztr. in Paris anf Itt ^ bis 17 Kreuzer. «Rä« die folgenden Worte ail Allcrhochstoicsclbcn richten zu dürfen: „Einem altchrmürdigcn Gcbr.nlche zufolge wagt es die trcügehors.nuste israelitische Gemeinde der Stadt Prcßlnn'g, Eneren k. k. Apostolischen Majc> stäten das ihr bcilig gewordene jäbrlichc Ncihopfcr iil aller Unterthäüigteit darznbriiigen und dnrch uns die ehrfurchtsvollst ergebene Bitte auszusprc» chcn. dasselbe mit kcr drm glorreichen Hansc HabS« bürg angsstammtc» kaisci lichen Huld cntgegenzll» nehmen. Mit dieser, einer frommen Sitte unserer Väter entstammenden Huldigung verbinden wir, wie ein Gebet mit dem Opfer, dic Versicherung unserer unverbrüchlichen Treue, unserer unerschüttcr« lichen Anhänglichkeit an den erhabenen Tbron Eucrcr Majestäten und an das gcsammte durch!, Kaiscrhans. stehen den Schutz und Segen des Himmels ans alle Glieder desselben herab, und bitten, Euerc Majestäten wollen geruhen, unserer treuergebenen Gnncinve auch fürdcr Allerhöchst» ihre kaiserliche Huld und Gnade angcdeihen zu lassen." Deutschland. Dresden. 10. November. Vci dem Pali» feste Sr. Durchlaucht des Fürsten von Mettcrnich tru» gen Sc. Majestät der König und Se. l. Hoheit der Kronprinz die Uniform derjenigen k. k. österreichischen Regimenter, deren Inbaber sie sind, und eben sowie Sr. k. Hoheit Prinz Georg das Großkrcuz des St. Stephau Ordens, Sc. k. Hoheit dcr durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Ludwig halten über die Üni> form Ihres Uhlanen-Regiments das große Vand dcs k. sächsischen Haus rrichischcn Staaten. Ein Blick von dcr Höhe dcr in den Tanzsaal führenden breiten Treppe lieferte ein Vild uon seltenem Glänze. Sämmtlich anwesende Herren waren in großer Uniform oder im Hofkleid — eine schlanke jugendliche Gestalt in ungarischem Magnatenlofüm zog ganz besondere Anfmcrlsamkcit anf sich — und dic Toiletten der Damen und deren Schmnck wetteiferten um den Preis dcr Schönbcit und dcS Reichthums. Wir hatten auch dab Glück, dic zur Begleitung der jnngcn dnrchlanchugsten Frau Erzherzogin l. k. Hoheit bestimmten Damen zu bc> wundern; ebenso wurdc unser Interesse uon Neuem anf das Angenelimstc angeregt dnrch die Gräsin Zichy, Tochter des weltberühmten Staatsmannes. Fürsten von Metlernich, gleich hervorragend als cinc g!än» zcndc Erscheinung in dcr vornehmen Welt, wie als eine edle Zierde jenes hohen Familienkreises, dem auch unser verehrte laiscrl. Gesandter und seinc Iir> benswürdige Frau Gemalin angehören, und die durch den Schmnck jugendlicher Anmuth frsselnde Komtesse Festctics. Dic Tänze begannen gegen 9 Uhr nnd bancr> Giue (Herichtsszene in Nazareth. Eine der Hauplcigcnschaftcn dcs türkischen Gc< richtsvcrfahrcns ist dic Schnelligkeit, mit welcher ohne vicl Wcscnö und Umschweife die Angclcgcnhcitcn cr< lcdigt werden. Wir kamen — erzählt cin französischer Offizicr — unl 2 Uhr Nachmittags, nach cincm langen und beschwerlichen Marsche, bci einer jener tro-pischcn Gluthitzen, wo die vertrocknete Kchlc nach ciuem Tropfen Wasser lechzt, zu Siphons an. Dn ging cinc Frau vorüber, dic auf ihrcm Haupte eine jcncr Amphoren trug. wic sie Ncbekka am Brunnen trägt. „Ein wenig Wasser", bat cinc matte Stimme '— und dic Frau reichte das Gesäß den lechzenden , Lippen hin. Warum, licß sich sogleich cinc rauhe Männerstimme vernehmen — warnm gibst Du diesem Ehristcnhund zu trinken? Und Tu — crwicdrrlc der Christ, welcher dcs Arabischen kundig war, warum beschimpfst Du mich? Wctßt Du nicht, daß man jcdcn Durstigen tränken muß? In der Wüste versagt man Wasser nicht.....Mögc Dcinc Kchlc vertrock» uen . . .- Dvsc letzte Phrase, cin fürchterlicher ara» bischer Fluch, brachte den Beduinen in Wüth, cr sticß cin Lärmgcschrci ans und bald war das ganze Dorf auf den Brinen. Man bewaffnete sich mit Steinen imd wir mußten nnö vor den Wurfgeschoß cn der Frauen und Kinder und einiger Strolche, die ten. nur von dem splendiden Souper unterbrochen, bis nach 2 Uhr. Nichts fehlte, waS diesem scltcncn Feste den Cbaraktcr dcr heitersten Fröhlichkl-il nnd ocs befriedigendsten Gesammtcindrnckcs zu verleihen vermochte. Das Zeichen znm Schlnsse des schönen Abends, dcr noch lange in der Erinnerung seiner Tbeilnehmer fortleben wird, gab erst dcr Anfbruch Ihicr k. k. Hoheiten des durchlauchtigsten Herrn Erz> Herzogs und der durchlauchtigste!! Frau Erzherzogin, welcher nicht früher als gegen halb ü Uhr erfolgte." Die Nachricht, daß dir Einführung dcr Einzel-Hast in allen Gefängnissen BaicrnS beschlossen sei, entbehrt nach dcr „Allgcm. Ztg." jeder Begrün, dung. Dagegen würden jetzt, so z. V. im Straf« arbcilshans bci Vairentb, Versnche gemacht, die Sträflinge mit laudwirthschaftlichen Arbeiten zu be> schuftigen. Italienische Staaten. Aus Nizza wird vom 5. d. M. gemeldet: Ibrc Majestät die Kaiserin Mnttcr von Nußland hat gestern das Kloster zn Eimclla besucht und ist von den Mönchen daselbst ehrfurchtsvoll empfangen worden. Ein Edikt dcs Staatssckrctariats Sr. Heiligkeit des Papstes, durch welches in Berücksichtigung eines von mehreren größeren Gemeinden gestellten Ansn> chens in denselben Vize»Gouverneure eingesetzt und diese mit richterlichen Attributions bekleidet werden, ist mit vieler Freude begrüßt worden. Die hierdnrch den Angehörigen jener Gemeinden gewissermaßen nä> her gerückte Rechtspflege führt cinc bedeutende Er« sparniß an Zeit und Geld mit sich und wird. da die Amtsführung der Vize'Gouverneurc väterlicher, vcr^ föhnender. ausgleichender Natnr sein soll, die Zabl dcr Prozesse voraussichtlich bcdcntcnd vermindern nnd viele Zerwürfnisse und Streitigkeiten im Entstehen beilegen. Die Ansübnug der Gerechtigkeit gewinnt sicherlich, wo sie schnell und ökonomisch vor sich gebt; ihre Aufgabe ist nicht nur cinc richtende und slra< fendc. sondern anch eine vorbeugende unl) versöhnende. Um diesen Erfordernissen nachzukommen, muß dcr Zugang zn ihr cin leichter sein, cr darf weder große Kosten verursachen, noch cincn Ortswechsel erheische,,; der Beamte muß für die.Parteien auch Freund und Schiedsrichter sein. Allen diesen Hoffnungen verspricht das erwähnte Edikt binnen lnrzcr Verwirklichung zn bringcu. Frankreich. In Frankreich bildet gegenwärtig die Gymnastik cincn integrirendcn Theil der Iugcndbildlmg in dcu Lyceen des Kaiserreichs. BcreitS unter dem 7. November 18!>lj hatte der damalige Untcrrichtsmini-ster Fortoul eine ans dem General« Inspektor des Mrdizinalwesens Herrn B«'rard, zwei Akaoemic > Di> Direktoren, einem Mimsterialbeamten und drei Mi> litärS bestehende Kommission niedergesetzt, welcher dic Anfgabe zn Theil wnrdc. diejenigen Ucbnngen dcr Militär'Gymnastik, so wic dcs Reitens uno dcs Schwimmcns anzugeben, welche am meisten geeignet wären, dic körperlichen Kräfte dcr Kinder zu ent> wickeln mW ihncn cine gntc physische Konstitution zu sichcru. Die Kommission stellte scbr umfassende Er> zu S<'phoris, wic überall, auf Seite Derjenigen sind, die Andere schlagen, zurückziehen. In Nazareth angekommen, war es unsere erste Sorge, uns beim französischen Konsnlar'Agcittcn zu beklagen. Kabroussy uahm unsere Veschwerdcu zu Herzen und schlug uns vor, uns selbst zum Naib (eine Art Friedensrichter) zu führen, um uuserc Klage persönlich vorzutragen. Trotzdem es schon spät war, wnrden wir sogleich beim Richter vorgelassen. Es war ein schöner Greis mit weißen Haaren, sein schwarzes Auge glänzte un« tcr buschigen, grauwcrbcudcn Augenbrauen. Er kauerte iu dcr Ecke seines Divans, ruhig den zwanzigsten Tschibuk des Tages aus dem t> Fuß langen Schlauche schmauchend. Wir ließen uns nieder und der Naib hörte uns schweigend an. Als wir geeudigt hatten, rief er seinen Schreiber. Dieser, noch älter als sein Herr, kam wankend herbei, setzte cin Paar Augen-gläscr anf seine ausdrucksvolle Nase, zog aus dem Gürtel Tiutcufasi. Papier und Feder, ließ sich i» dcr Mittc dcs Divans nieder und schrieb mit zitternder Hand, was dcr Naib ihm diktirte. Dieser tauchte sodann seinen Ring in die Tinte, drückte ihn dem Dokumente statt der Unterschrift anf und übergab es zwei gespornten Männern, worauf er uns auf mor< gen Mittag wiederbcstclltc. Am folgcnden Tage war ganz Nazareth in Bewegung. weil eine Reitereskorte zehn Schcikhs des Dorfes S^phoris ins Gefängniß mittlnngen an, deren Resultate in einem von ihrem Vorstand. Herrn B»>rard. an den Minister abgcstat' ttten Bericht in Verbindung mit Ansführungsvorsäilä' gen dargelegt wurden. Anf Grnnd dieser Vorschläge t.raf dcr Munster durch Erlaß vom 13. März 1854 im Wesentlichen folgende Anordnungen: Die GylN' nastik bildet einen Th)il der öffentlichen Erziel)»»»; in den Lyzccn des Kaiserreichs und soll Gegenstand eines regelmäßigen Unterrichts sein, der anf Koldn dcr Anstalten crtbcilit wird. Die gymnastischen ^ biingen für die Schnlcn werden dem Reglement dcr Militär-Gymnasien entlehnt, aber dnrch ein besoü' dcrcs Programm dem Zweck entsprechend modiM. Die Neilstnnden bleiben der freien Wahl überlasse", nno ihrc Kosten fallen den Familien zur Last. All Theilnahme an dcn Uebungen werden die Zöglinge in drei Klassen getheilt, welche nach dem Bedürfniß noch in Unter'Abtheilungen zerfallen können. Jede uon diesen Klassen erhätt während dcs gangen Iah« rcs zwei Mal wöchentlich gymnastischen Unterricht, nnd zwar in Stunden. die nicht mit dcn Erholnnqs« stnndcn znsammenfallen. Einc von diesen Unterrichts' stnnden muß nothwendig am Donnerstag abgehalten werden. Großbritannien. Ueber Lord Palmerston's Thun uud Lassen i» Manchester wird in dcr „Presse" genau Tagebuch ge> führt. Dic dortigen Zeilnngcn erzählen mit Wodl> behagen, zn welcher Stunde er in dieser oder jcncr Fabrik gewesen, wann er dieses oder jenes öffentliche Institut besichtigt hat. daß er im Handwerker» Insti' tnte einer ncupatcntirt.'N 24pfündigen Hanbizc ganz besondere Aufmerksamkeit schenkte, daß cr seinen Ans' enthalt in Manchester vielleicht bis Sonnabend verlän' gcrt nnd daß er überall, wo cr sich zeigt, mit Bcwei' sen von Sympathie begrüßt wird. Heute brsncht cr das Mnseum nnd die Bibliothek im Peel »Park, cinc von dcn vielen neuester Zeit im Lande gegründeten Anstalten, die sich. wic kanm cinc andere dieser Art, eines rascken Anfschwulia.es zu crfreueu hat. I>n Jahre 1849 für 13.000 Pfd. Sterling angekauft, wird sie dnrch einen Anfschlag von einem halben Penny pr. Pfd. Sterling der Ortsbesteuerung erhal' ten nnd zählt in ihrer Bibliotbcl gegenwärtig 18.00^ Bände, uon denen täglich 400 im Institute selber gc» lesen uud 2ll0 verborgt werden. Das Mnscum wurde in dcn 7 Jahren seit seiner Eröffnung von li.1li>i.3^ Personen, somlt täglich von ungefähr 3000 Personen besucht. Lord Palmerston empfing am 7. d. M. auf dem Stadthansc in Liverpool mehrere VcwillkoM' Mungo» und Glückwunsch' Adressen. In seiner A>>^ wort stattete cr dem Livcrpooler Handelsstand für ^ im Krieg bewiesene Uneigcnnützigleit den Dank vt" Vaterlandes ab und pries die unschätzbaren Dienste die Englands Handelsmarine — „n»seren Arnic^ — ich spreche sowohl von dcr französischen wic v^ dcr cngüschcn Armee, da wir bei der Gelegen!)^ Eincs waren" — (Beifall) geleistet Hal, in M schmeichelhaften Ausdrücken. „Gentlemen!" rief cl< „Ihre Flotten sind größer als die früherer Königreiche Es gibt kein Meer. das Ihre Schiffe nicht befahren u. s. w." geführt hatte. Wir begaben uns in den Gcrichtssaal' dcr Naib licß Kaffch und Pfcifcn bringen, und luild brachte man die 111 Angeschuldigten, ernste, ww'd'6 anssebcndc Männer, herein. Ich erlaubte mir. ^' Erzcllcnz zu bcmcrkcn, daß keiner dcr Angrcifcr t""' untcr sei. Was willst Du — erwiederte dcr Nail'"" man muß doch irgcud Jemand nehmen . . . . > ^ da Du die Andern nicht kennst, so müssen diese c entgelten. Gegen dieses Argument der menscht' Bruderschaft licß sich freilich nichts einwenden. ^ dcr Richter fnhr, sich au dic Gefangenen w"'^'' fort, ihncn in einer donnernden Rede dic ^ ihrcs Verbrechens gegen cinc mit „unserm ^ ^ dem Sultan" befreundete Nation uorzuwelft" ^ schloß — zur großen Vcfricdignng dcs .ssons"^ mit cincr Darstcllnng drr Größc Frankreichs dcsscn hatte cincr dcr Schcikhs dcn Augcnl'lick cN ' wo dcr Rcdncr ermüdet Athem schöpfte, ""b sa^^ „Hoher Kadi! Du sprichst gleich dem Kora", ^ deunoch wolle Dcinc Exzcllcnz erwägen. ^ ^„. eigentlich gar nicht recht wissen, warum es st )^^ delt. Wir schliefen rnhig, ^ ^.^ uns die Thäter erkennen, ft strafe man " - ^ 'sind hier, sie mögen sprechen! W^ "ch ' ' c^ man un. frei." Ich hätte, offen gestanden, mch ««52 Zwei Stellen seiner Rede sind von besonderem Interesse. Erstens erklärte er in Bezng anf das See-lccht: „Es gl-rcicht uns zn großer Befricdignng, daß lvir im Beginn des ^kriegesVcräildcrililgcil uud Mil« dcriingcn eingeführt haben, die, ohne die Kraft der Kriegführenden im Geringsten zn schmälern, den Gang der Feindseligkeiten humanisirt und ihren unvermeidlichen Druck anf den Handelsverkehr erleichtert haben. Ich kann nicht umhin zn hoffen, daß diese Milderung früherer Doktrinen uiclleicht noch weiter gehen wird. und daß mit der Zeit jene Kriegs-regcln, die anf dem Lande Geltung haben, auch auf ben Kampf zur Scc Anwendung finden werden, so baß alles Privatcigcnthum zn Wasser wie zu Lande aufhören wird. ein' rechtmäßiger Gegenstand des Au-ÜNffs zu sein. (Hört, hört! und Beifall.) Wenn wir "uf das Beispiel früherer Zeiten sehen, so finden '">r gewiß, daß kein mächtiger Staat durch die sei« "eil Individuen zugefügten Vcrlnslc besiegt wor-dcn ist." Zweitens vergaß Lord Palmerston uicht auf die "nicvikauischcn Interessen und Sympathien Liverpools Rücksicht zu uchmeu. „Sie — sagte er, von deu liroßcn Rhedcru der Stadt sprechend — Sie havcu bm Ozean überbrückt. Sie habcu — ich will nicht >Wn zwei Nationen, deuu das sind sie nicht, sondern "^ zwei Zweige einer und dcrsclbcu Nation (hört, M't), welche die beiden Ufer des großen Weltmeeres l'cwolmcn, mit einander verknüpft. Mr. Vurke machte "c Vemerknng, als er die Operationen des amerika-Aschen Krieges besprach, daß es schwer sei, Krieg zn Uchren, wo zwischen den Gegnern Meere bransen ^b zwischen einem Kommandowort und seiner Ans-lUhrnng Monde uergehcn. Nnn, Gentlemen, wie M sich seitdem dic Welt geändert. Es ist wahr, diejeil,c„ Meere rollen uud brausen noch immer fort,-nc werden noch von demselben Streit der Elemente peitscht; aber die Frist, die mau einst nach Moua< ^' zählte, ist zu Tagen eingeschrumpft. Noch grö> Uer ist cinc andere Veränderung. Die ehemaligen "ulitärischcn Kommandowonc sind zu kommcrziellcu «ewordcu." (Wortspiel — m-.li-.! Befcbl und Be-slcllnng. Nach dem Beifallssturm. der deu Premier hier unterbrach, f„hr cr fort: „Ich liiu daher gewiß, daß nUt ^^^^' die wir in den uculichcn Unterhandlungen N>"n ^"einigten Staaten beobachteten. Ihren "UM erringen mußte. Während es einerseits unsere MM war, der Würde, Englauds nichts zu verge« rn, hielten wir es für würdiger, jene sreuudschaft-U)cn Gesinnungen, welche die große Masse des Mcnkamschcn Volles l'cscclcn. z,l berücksichtigen "ttd llincn Gebrauch von anderen Veranlassungen zn ^nchsn, die vielleicht eine Anwandlung von Gereizt ^it unsererseits entschuldigt oder gerechtfertigt haben würden." ., W der Premier darauf am Arm seiner Gcma» '! auf dem Valkon erschien, grüßte ihn die Mengc ^ lauten Cheers, und bei einer Fchrt auf dem c."1") salntirtcn ihn dlc Batterien und uiclc Kanf' "kr mit Kanonendonner. (Wien. Ztg.) Rußland. ^'. ^ach Berichten ans der Krim sollen dort dem» ")>l alle Spnren der Vernichtung verwischt nnd '^' was ich antworten sollte. Abcr der Naib ^ uicht so leicht alißcr Fassung, und warf den , bohnern uon S»'phoris alle ihre früheren Misse- '^u und unter Andern: die geringe Sorgfalt vor, "t wclchcr sie ihre Weiber überwachen, ihre Kinder Elchen. „A^'er ich—warf der Jüngste der Schcikhs . ^ -- bin uubcwcibc und bewohne S^phoris erst °'^ Kurzem." — „Du hättest uicht dahin kommen ^lle,^ rrwicdcrtc der alifgcbrachte Richter, das sind 'k Folgen schlechter Gesellschaft" — und um der "He rin Ende zu machen, erklärte er die Debatten ^schlössen, las einige Minuten aufmerksam im " M dcg Propheten", nnd verurthcillc die zehu chttkhs jcdeu zn 10 Tagen Gefängniß uud 80 Stock. ^- Die Mäuncr erhoben sich, grüßteu den Nich- s,cs/"^ ^^^" Klassen: „Gott ist groß! Sein Wille dc,/^"' ""anf sie ins Gefängniß abgeführt wur> den ^ Wohlau, fragte der Rath, seid Ihr zufric- zähle"? "^ '^"" ^^' "^' '"'^' " ^'.'ankreich er-die ^' "^ S^rikh Amin > Effcndi! Dein Zorn traf zeihn ^"'' ^'^ '"" sind Söhne des Gottes der Ver> ter'c?' ""i^bc ihnen. — Das ist Enrc Sache, un> ^""^'e Gnade, ich willige ein. Wir unter-^. ^ ^- ^' Und dic Kosten? fragte der Schreiber, ^dic'^ '""^' Schreiber, sagte der Richter, bll "ölten niemals nachgelassen werden. — Hie. p bemerkt werden, daß die Richter vom Staalc Sebastopol nach einem neuen Plane viel schöner und fester als früher wieder anfgrbant werden. Das Zn« tagefördcrn der v^rscnllcn Schiffe ans dem Wasser gcht rasch und oh,ie große Störungen vorwäris, in< dem man beim Versenken auf eine leichte Befördc» rnng derselben ans Tageslicht dcidurch gedacht zu ha> ben scheint, daß man am Boden eines jeden Fahr« zeugcs ein viereckiges Loch anbrachte, welches man jetzt schließt und daS Wasser mittelst Dampfpumpeu cutfcrnt. St. Petersburg, 4. Nov. Es ist bckauut. mit welcher großcu Theilnahme Ihre Majestät die Kaiserin Mntter immer für die unter ihrer Oberaufsicht und besoudcrer Fürsorge stchcudeu, zahlreichen Wohlthätigleiis-Anstalteu gesorgt hat. So eben ist ein nener Beweis hierfür gegeben worden. Die in den Asylen — diese Institntc sind gleichzeitig Findel» nnd Waisenhäuser — erzogenen Kinder werden schon in ihrem zwölften Jahre rnllasscn und haben dann natürlich noch einen sehr geringen Bildlingsgrad er-reicht, müssen auch auf jedes weitere Fortkommen verzichten, da sie wegen ihrer Ingend sich zu niedrigen Diensten verwenden lassen müssen, um nnr ihr Leben zn fristen. Anf den Vorschlag der Kaiserin Mutter hat nnn, wie es in dem betreffenden Ukasc ausdrücklich gesagt ist, der Kaiser befohlen, daß von den Pfleglingen der Moskauer Asyle eine gewisse Anzahl der talentvollsten uud sittlichsten Knaben immer nach ihrer Entlassnng der Handwcrkcrschnlc übergo ben werden sollen, in welcher zn diesem Zweck 100 Freistellen gestiftet wnrden. ' Türkei. Professor Nardi sagt in seinen Nciseschildernngcn ans Egypten: Suez ist ein über die Maßen elender Ort. Das einzige Gebäude, welches ein Hans genannt zu wcrdeu verdient, ist der Gaslhof der von Indien kommenden oder dahin gehende» Engländer; er ist aber überfüllt, und wir mußleu lins mit einer, nns ans besonderer Gnnst zugewiesenen armseligen Kammer in einer Hütte begnügen. Für die 6 Non> nen. welche sich nach Ostindien begeben, werde ich die Gastfreundschaft des österreichischen Konsnlarverwcscrs. Hcrru Costa, in Anspruch nehmen. Herr Costa, nach Aussehen, Tracht und Sprache ciu Araber, ist ein sicbcnzigjährigcr Kreis, der auf seinem Diuan, mit lnrbanbedccktem Kopfe, bekleidet mit einem Kaftan, mitten unter Dienern uud Kamchlen einer Gcstalt des alten Testaments nicht uuähnlich ist. Seine ra> schc lind herzliche Antwort wnvdc uns uon seinen, Sohne überseht, welcher französisch uud etwas italic, nisch spricht, nnd lautete, daß die Damen in seinem Hause wohnen werden. Mein Schlupfloch hat das Eigciithümll'chc aller Hänser in Suez, daß es keiu Dach hat. Eiu solches ist hier in der That uunö> thig; die Sounenstrahlcn fallen schräg liincin. denn wir befinden uns bcinabc nnter dem 29" der Br.,' Regen fällt nnr in manchen Jahren und auch bloß auf eine halbe Stunde, wrnn nicht weniger. Deßhalb isl hier stets Mangel an Trinüvasser. das auf Ka> mchlen ans Kairo in Schläuchen herbeigeholt werden mnß. Ein Pfcro verzehrt täglich allmi für drei Piaster Wasser. Snez zählt etwa hundert Hänser oder Hütten, die zwei Mal monatlich dnrch die indischen Karawanen bclcbt werden. Sonst herrscht Gra> bcsflille. keine Besoldung beziehen, sondern von allen Angele« genhciten, welche sie abnrtheilen und beenden. gewisse Gebühren beziehen; eine Einrichtung, die dem Abcnb-laudc uicht geuug empfohlen werden kann. Theater. l. Samstag den l. November kam der «Fried-Hof zu St. Sebaldus" zur Aufführung, ein Stück, dessen Essenz in einer Trnnm - Erzählung im Anfang des dritten Aktes enthalten ist.— Die Darstcllnng wollen wir mit Stillschweigen übergehen. Die Posse am 2. November, „Begehre uicht deiucs N ä eh st e u Haus f r a u" von Blum, hat sehr komische Situationen, doch die Sprache ist zu trivial. Die Darstclluug war genügend uud besonders Frau Miller war recht lobcnswcrth.— Das Naupach'schc Schauspiel „Der Müller uud sein Kind" hat für den Allcrseelcntag auch bei uns das Bürgerrecht crlaugt. Das ziemlich zahl« reich vertretene Publikum wurde durch die meisten Szenen, statt in tragische, in heitere Stimmung versetzt. — Herr Julius wählte zu seiner Samstag den !). d. M. stattgehabten Benefiz-Vorstellung ciu uon ihm verfaßtes Eharaktcrgcmälde, „DerWildsch ü tz Der Kanal, sagt Herr Nardi. wird mit oder ohne Englands Willen ansgefübn w^^rn. Enropa und Europa's Könige wollen ihn. Wo imd wie. sagt der Plan des Hrn. Lcsseps, nnd die AnMhruug wird nicht anf sich warten lassen. Man sicbl ans Enropa der Ankunft einiger Tansend Arbeiter cnlgegen. welche eilien doppelt so lioben Tagcölolm als die Fellahs erhalten werden. Der Anfang sollmit einem Sußwasscr« kanal gemacht werden, den man vom Nil gegen die Bit« w'seen und das rothe Meer leiten will. Ohne diesen Süßwa sscrkanal kann der Seckanal nicht gegraben werden. weil die Menschen ohne Wasser nicht leben können. priest. Ztg.) Amerika. Die Blätter von New'^ork veröffentlichen ei« ncr Nachricht der ,,Ind,'p." zufolge die Ergebnisse des am 18. Oktober gegen Louis und Engen Greller. F'''Iicitl'> Debnd und August Parot uou Wenelme, Mitgliede des höchsten Gerichtshofes, uorgcnommenenen Verhörs im Auszüge. Die Angeschuldigten nahmen für sich die Eigenschaft von Einwohnern des Staa» tes New'^ork in Anspruch, indem sie erklärten, nach Amcrika genommen zu sein. um sich nach Vermiße» rung aller ihrer Besiythnmer in New.Hork niederzu» lasftn nnd nicht wieder nach Frankreich zurückzukehren, und stellen die Wahrheit aUer gegen sie erhobenen Beschuldignngen in Abrede, Lonis Grellct führt an, daß er weder allen, noch mit Hilfe seiner Mitangc« llaglcn die 3747 Aktien zu je ii0l) Fr. im Wcrtlic von 11!!0 Fr. eine jede. welche abhanden gekommen seien. entwendet habe. Anch längnec er, Tissandier, dem Inspektor der Nordbahn. gegenüber Geständnisse abgelegt zn haben. Die andern Angeschuldigten bc-folgen ganz dasselbe System. Tagsnenigkeiten. — Das Ghegcricht in Budweis ist dem „Bud. weiser Anzeiger« zufolge bereits koustituirt. — Am 12. d. M. überreichte der Herr Bür« germeister Dr. I. C. Ritter v. Scillcr' begleitet vou dem Herrn Vizepräsidenten des Gemeinderathes, F. Khunn, und dem Herrn Vizc>Bürgermcister Ritter u. Vergmüllcr. Sr. Erzcllcnz dem Herrn Minister des kaiscrl. Hanscs nnd des Aeußern. Karl Grafen Buol-Schancnstein, das prachtvoll ausgestattete Ehreu« bnrger>Diplom dcr k. k. Reichshaupt'' und Residenz« stadt Wien. I Ueber die Rechtspflege in Pcrsicn theilt die Pariser „Presse" folgendes crbanlichc Stückcheu mit: „Die Armee wird nicht bezahlt, wagt aber wegen dcr fnrchtbarrn Strafen. mit welchen jede mißliebige AcnLerung geahndet wiro, nicht zn klagen. Bei einer Ncvne, die der Schah letzthin hielt, stellte er mm an die Truppen die Frage: „Seid ihr gut gezahlt?" „Ja! ja!" ertmttc es vou allen Seiten. Eine ein« zige Stimme ließ sich verneinend vernehmen : »Nein!" rief sie, „man zahlt uns uicht." Mau ließ sogleich dcu Manu' aus Reihe und Glied treten, dcr die Wahrheit zu sagcu gewagt. „Der Erbärmliche", hieß cs: «wagt zu längncn, was alle seinc Kameraden bchanptcn' er vergeht sich gegen die Mannszncht. er muß exemplarisch bestraft wcrdcu." „Man strafe ihn denn", befahl dcr Schah, Dieser hatte die Reihen und sein Dirud'l". Dcr Stoff bot dem Verfas. ser, wie es bei den meisten derartigen idyllischen Dorfgeschichten dcr Fall ist, keinen großen Spiel' räum. Die Durchführung war übrigens anucbm« bar. Fräulein In lins, welche darin ihren ersteu theatralischen Versnch wagte, ist im Besitz zweier für ciuc Anfängerin schöner Vorzüge, eines hübschen Aen-ßeren, sowie eines angenehmen Organs. Fräulein Julius ist uicht ohne Talent, und bei Fleiß und Willen dasjenige, was uoch mangelt. sich auzucigueu, dürfte sie eine recht verwendbare Schauspielerin werden. Der Bcncfiziant, sowie Frau Miller und Herr Köck, wie die mcistcu Ucbrigen, entsprachen. Deutsche Tonhalle. Anf unsere Auzcige vom 8. Ostermonat d. I., daß der Verein den Preis von 230 Gulden rhcin. für Musik zur „Jungfrau uou Orleans" uon Schiller ausgesetzt habe, siud uns ill dcr bis Ende v. M. bestimmten Einsendungszeit zwciundzwanzig Preisbe« iverbuugs - Werke zugekommen, welche wir uun deu, nach deu Vcreinssatznngcu (14 I» und selbc. der durch scine )jncht „America" zur Zeit der Wellausstclluug zu London übcr alle anderen Mitbc« wcrbcr den Preis davon nug, ist plötzlich mit Tode abgegangen, olnic die Vollendniig seiner größten Werke, dcö für die Collins^>'inic brstimmtcn Dampfers ,,Adria< tic" nnd dcr Ver. Staaten-Dampffrcgattc „Niagara" gesellen zn baden. Sachkenner versichern, daß noch nie so genial konstruirtc nnd so schön geformte Schiffe uon den Wellen des Ozeans getragen worden sind. und selbst der ^aic erfreut sich an dcn graziösen ^i> nicn dieser mächligrn Kolosse. Die „Adriatic" ist das größte Schiff, welches jemals in diesem Lande gc° Kant worden ist. und überhaupt das größte, ans Holz konstrnirtc Schiff in der Welt. denn dic sie an ^ä'ngc übertreffenden Dampfer „Persia" nnd „Great Eastern" sind bekanntlich eiserne Schiffe. Die „Adria» lik mißt ll.">^ Fnß. ist l!0 Fuß brc't. 33 Fuß lief vom Verdeck bis znm Kiel und hält 5888 Tonnen. Ihre Kajüten nnd Staterooms sind mit Eleganz nnd gediegener Pracht ausgestattet; namentlich erregt der große, 7ll Fuß lange Spcisesalon der ersten Kajüte, in dem 300 Personen speisen können, dnrch seine prachtvolle Ausstattung dic Vcwundrruug der Vc» schmier. Der Maschincnraum enthält zwei Dampf' Maschinen mit oszillirendcn Zylindern von je 100 Zoll Durchmesser und 12 Fust Hub. eine jede uon 1Ü00 Pferdrkraft. Die Ventilation dcö Schiffes ist ausgezeichnet nnd für dic Sicherheit desselben ist dnrch 8 wasserdichte Abtheilungen gesorgt, auch soll während dcr Nacht ein Ealciumlicht mit Neftektiuspic' geln an dem einen Radkasten angebracht werden, wo» dnrch dcr Wcg des Scl'iffes auf nawzn eine Meile hell rrlenchlet nnd die Gefahr eines Zusammenstoßes beseitigt werden soll. Die Fregatte „Niagara" ist :l.'i4 Fuß lang nnd hat 2Ü00 Tonnen Gehalt. Anch ihre Konstruktion wird als ausgezeichnet gerühmt. Veide Schiffe sind nahezn vollendet nnd die „Adria< tic" wird in etwa 4 Wochen ihre erste Fahrt nach Europa antreten. (Trirst. Z,) > Die dänische Zeitnng „Dagbladct" enthält fol> gcndc intcrrssantc Notizen: Der Hcrzog von Luy» ncs hat bclannllich ein Prämie uon 10.000 Fr. für denjenigen ausgesetzt, der die beste Art dcr «Vcr> vielfältignütt pliotograpdischcr Bilder dnrch Abdruck" auffinden kann. Da die Konkurrenz für alle Nano< ncn offen steht, so hat vielleicht dcr Kriegs »Assessor C. A. Grunth. Dcssinatcnr bei dcr dänischen Artil» lerie > Brigade, einige Anssicht, den Preis zn gcwin» nen. Dcrsclbc hat sich nämlich cine Anzahl uon Iah« rcn hindurch mit Autographie, dcr Knnst, mit auto< graphischer Dinlc auf Papicr zu zeichnen nnd die Zeichnung anf cii,cn lithographischen Stein zn über» lmgrn, wovon Tauscndc uon Abdrücken gcnommcn wcrdcn lönncu. beschäftigt' cr hat dicsc Knust zll cincm so hohcn Graoc uon Vollkommcnhcit gebracht, daß er ohnc artistisch'lithographische Hilfc im Stande ist, Abbiionngcn hcruorzlibringcn, die in Rücksicht anf Rcinhcit uno Schärfe in Kontnr nild LinicN' Gravirnngcn in Slci» an dic Scitc gcstcllt wcrdcn lönncn. Dnrch cinc Urbcrführnng dicscr Antogra» Wcgcn Rückgabe bezüglicher Vcwerbungen ma-chcn wir dic Hcrrcn Verfasser wiederholt aufmerksam, daß solchc nicht mittelbar und nur nach Inhalt gc-dachtcr Satzungen bewirkt wcrdcn kann; wclchc wir. wie bisher, auch fcrncr anf Verlangen dnrch post-freie Vricfc odcr Handclsgclcgcnhcit, abgeben. Mannheim, 4. November 16.W. Der Vorstand. M i s z e l l e n. (Aus Schiller's Jugendzeit.) Der Schauplatz des schönen, jngcndlichcn Enthusiasmus, dcr sich an dem Fcncr Karl Moor's cntzündctc, ist cm Tannen^ wäldchcn, iu dcm man sich recht still nnd heimlich fühlrn kann. Es krönt südöstlich dic Anhöhc; Stutt^ gart licgt nntcr ihin in drm kleinen Thalc zwischen Wcinrcbcn und VInincn. wie cin glückliches Kind in dcr Nicgc. Entfcrnt man sich vom Saume dcs Wäldchens und tritt etwas ticfcr in scine Schatten, so öffnen sich dem Vlickc immcr noch klcine Fcrnsich' ten alls das alte Schloß mit dcn rllndcn, nmfang» reichen Eckthürmcn. dic ans cincm Kranze prächtiger Kastanienbäumc hcrumraqcn. ^inks, wo jetzt Schil> ler's Vildsäulc steht, schließt sich die rhrwürdigc Stifts, lirche an das Vild. rechts dic wrftlänsigcn Hintcrgc» bände der ucnen königlicbcn Residenz. Diese l'abcn phirungs« Methode anf Pbolographicn ist es dem Anfsinocr geglückt, anf cinc äußerst einfache und wc> nig kostspielige Art, cin photographists Vild tau» sliidfach zu ueroiclfältigcn. Das Papicr mit dcm ^ichtbildc ist alif cinc cigcnthümlichc Wcisc präparirt, welche das Geheimniß des Erfinders ist ; die Kontnrcn kommen auf denselben mit antographischcr Dintc nach, nnd das Vild wird daranf anf dcn Stein gebracht. Dcr Erfindrr hat uorlänfig, in Ermanglung cincs bcsscrn Namens, seine Mclbooe „Ehalcographic" genannt. In dcn Abbildungen treten die Linien scharf nnd klar für das Angc anf dem wcißcn Papicr ohnc die für Photographien cigcntbümlichcn dunkeln Töne hervor, nnd anf diesen Chalcographicn wird dann entweder dnrch Tondruck odcr dnrch Anlegung mit dcm Pinsel jcdc Farben > Nüance hervorgebracht wer» dcn können; diese, wclchc oft dazu nothwendig ist. nm dcm Gegenstände sein rechtes Gepräge zn gr> bcn, läßt sich bei photographischen Bildern nicht wohl ausführen. I Das Aluminium fängt an, uon dcr Indnstrie verwendet zn werocn. Vishcr wurücn dic Adler auf dcn Fahnen drr französischen Armce anf galvauo« plastisch vergoldetem Kupfer gefertigt und wiegen nn° gcfähr zwei Kilogrammes. Mau hat solchc nnn ucr» snchswcisc ans Alumininm gcgosscn. die nnr ungefähr 600 Grammes schwer sind, daher das Gewicht dcr Fahnen nm 1 Kilogramm 400 Grammes erleichtern. Da das Aluminium einen weit stärkeren Klang bc> sitzt als Broncc, bcnntzt man es, ganz vorzügliche Stimmgabeln zu verfertigen; auch Pestcckc. Pauken. Kasscrole. Chronometer, Gold« uud Vrillantwagcn werden bereits aus dcm nencn Mctall fabrizirt. Telegraphische Depeschen. Paris. 13. Nov. Dcr „Monitcur" meldet: Heute am Mittwoch fand dcr Empfang dcs kaiscrlich rnssischen Votschaftcrs Kisselcff in dcn Tuilcricn Statt. Dicscr brmcrktc in seiner Ansprache: «Glücklich wärc ich. zur Befestigung der Einignng Frankreichs nnd Rnßlands, welche dem allgemeinen Frieden eine der dauerhaftesten Bürgschaften uerlciht. beitragen zu lönncn." Dcr Kaiser bemerkte in seiner Antwort: „Seit dem Fricdcnsabschlnsse war es meine beständige Sorge, dnrch gntcs Verfahren ohnc Schwächnug dcr alten Allianzen, Alles zn mildern, was dic strenge Ausführung gewisser Bedingungen Herbes haben konnte. Ich liabc mit Vergnügen vernommen, daß mein Votschaf» tcr uon denselben Gcfühlen beseelt, das Wohlwollen Kaiser Alexanders gewonnen bat. Ein gleicher Em> pfang erwartet Sie, weil Sie, abgesehen von Ihrem eigenen Verdienste, einen Sonuerän vertreten, welcher so würdig den traurigen Erinnernngcn. welche dcr Krieg nnr zll oft hinterläßt, Stillschweigen auferlegt, nm allein anf die Vortlicile cincs dnrch Bcziebnngcn dcr Freuudschaft brfcstiglcn Friedens bedacht zu sein." (Ocstcrr. Corr.) Telegraphisch licgcn vor: Aus Marseille, 9. November, wirb die An« knnft dcs lcuantinischen Posldcunpfcrs tclegraphirt, welcher K o n st a nt in o p c l am 30. Oktober verließ. die Physiognomien von Kasernen, nnd das waren sie auch ursprünglich (!738). Unsere Karlsschülcr mochten in ihncn dcn Inbegriff anfgcdrllngcncn, nüch-tcrncn FIcißcö nnd militärischen Kainaschcndienstcs srhcn; dcnn scit 177.') hatte dcr Hcrzog seinc Karls« Akademie von dcr Solitude herab in dicsc Gcbändc vcrlcgt. Indessen mag das alles nicht so schlimm gewesen sein. als man es sich hänfig vorstellt. Die Elastizität dcr Ingcnd half über die nnbcqucmcn Schranken hinans. und manche lustige Auckdotc gibt Zeugniß von dem kräftigen Hnmor, mit welchem dic Schülrr dcn saucrn Ernst ihrcr ^'chrcr forllachtcn. Sic wichtcn gar wohl. daß dcr Herzog cincm gntcn Spaßc nicht abgcneigt war. Auch in dcr fröhlichen Ausgclasseudcit war Schiller voran. So durften die Schüler am Sonntag die Weste nur mit drei Knö> pfcn schließen, nm das Jabot breit hcransstcbcn zn lasscn; in dcr Wochc mnßtcn sic vier Knöpfe an dcr Westc fchlicßcu. Die Pntzsüchtigcn unter dcn jungen ^cntcil lnöpftcii abcr auch an dcn Schnltagcn nnr drci zli lind frcntcn sich übcr dcn wcitalisgclcgtcn Bn< scnstrcif. Einst wnrdc Schillrr's N'cbcnmann von dcm vorgcsctztrn Offizier darüber zurcchtgcwicscn nnd cnt-schnldigtc sich mit dcm Vorgcbcn. dcr Knopf sci „zn-fällig anfgcsprnngcn." Am andcrn Tage war Sonntag; Schiller hatte gedichtet und kam. nnbckümmrrt um dic militärischc Rcgcl. init gcsä'losscnrr Westc znr Paradc. Hauptinann Schmcckcnbrchcr macht cin fiuncrcc, Gesicht. „Schillcr!" - Herr Hauptmann? Am 1. Nooembcr sollte der Sllltan mit dein Hosen-band-Ordcn feierlich brklcidct werdcn; ^ord Redcliffe traf die glänzendsten Vorbcrcilnngcn zn dicscin festli« chcn Tage. — Zum Gcschwadcr des Admirals Lyons warc» das Linienschiff „Erecy" nnd dic Korvette „Drspcratc" vor Konstautinopcl eingetroffen; das Linienschiff ..St. Jean d'Acre" wurdc erwartet. -^ Es hieß in Konstantinopel. dcr jetzige Kaimakam der Walachei sollte abberrufen und dcr Fürst von Sa° mos. Ghika. mit diesem Posten bctrant werden. Ans London, 8. November. Abends, '"'ld dcm „Nord" telegraphisch gemeldet, daß die cngM Regierung dcm Fürsten Carini, ncapolitanischrm G^ sandten am Hofe von St. James, scine Pässe zB' schickt habe. Eine Pcstätigung dcr Meldung auf a"' dcrcin Wcgc licgt noch nicht vor. Handels- und GcschäftsbeliM Sissck, 10. Nov. Dcr Wasserjtand hat sili,' seit den letzten acht Tagcn noch mehr verkleinert. u»d da auch die Dampfschifffahrt nicht nur den Fracht^ transport, sondern anch die Passagierfahrtcn ciHl' stellen gczwnngcn war, so ist an einen größcrn M' kehr nicht zn denken. Man gibt sich inzwischen heB da cndlich nach viclcn Wochen doch ein Ncggenwet^ cingctrctcu ist, dcr cmgcnchmcn Hoffnung hin. dal die scit so langer Zeit andauernde ssalamität schivi^ dcn, und das Geschäft einen regelmäßigen Verlaß nehmen wird. Es dürfte, wenn der Regen anlM zwar noch einige Zeit währcn, bis dic Flüsse Ml normale Höbe erreichen nnd wieder schiffbar werdc»> doch ist es vicllcicht möglich, daß die großen, für die Marine kontrahirtcn, nntcr Weges sich befindlich^ Parthien noch licuer hier anlangcil, und wenn dB" dcr Wintcr nicht so hcftig auftritt und die Passat nach Stcinbrücken und Karlstadt längere Zeit off^ läßt. so ist für cin lebhaftes, reges Geschäft n^ dcr Sce sowohl, als nach Krain die beste AusiM vorhanden, wenn' das Geschäft in Trieft jctzt al«h cin wcnig fiancr sich gestaltet, und die ungünstig"' Berichte uon Wien, Naab, Pcsth :c. auch auf d^ hicsigcu Verkauf deprimircnd einwirken. Ans alle" diesclt Ursachen lasscn sich augenblicklich keine Abschliß auf schwimmende Parthieu erzielcit. doch wird dicp voralisgcscyt. daß dic Schifffahrt wicder beginnt kann, auch bald möglich werden. Gemacht wurdc u' dcr vcrftosscnrn Woche nicht das Mindeste; wähtt^ wir mit dicscin Berichte unter die Prcssc geben, reg"" cs fortwährend. (Agr. Ztg.) Getreid - Durchschnitts - Preise in Laib ach am l!l. November 1856. _^.^____ ^ ^ ^^^________^.^ _^ Gin Wiener Mctzcn Marftpreije Magaj^ Wcizm......... 5 26 5 ! ^,/ Kor»......... 3 « 3 l A/ Hall'fnlcht........ - " » '«^ Gerste......... 3 - 3 "., Hnse......... H 40 2 "^ Heiden......... - - 2 ü» Hafer . ., ,..... 1 58 2 ",/ Kuluru!)........ - — 2 <"" — „Was ist heut für ein Tag?« — Hm, So>,"^' — ,.Mit wie viel Knöpf' ist das Gilet am Soi">^ geschlossen?" — Hin, mit drei. — „Wie viel ^ Er zn?" — Ich? — eins — zwei — drei —" ^ — «Wie kommt das?" — Ah 's ischt mir ^.. zugesprnngc! — Als cr schon an dcn Nänbcl'' .^ bcitcte und gcradc Einiges daralls vorlas. '^. ^ cr vom Hanptmann Schmeckcnbcchcr nntcrln^^,,,^, dcr scinc Visitation hiclt. Ein crnstcr Vcrivcis ' ^ dir lautc Unterhaltung rcizt dcn alifgcrcgtcn ^"^„^ und als Schmcckcnbcchcr znr Thür gcht, fä^ ^,,» mit den Worten hcrans": „So cincn H<"^. rcr schnitz' ich niir ans'ncr gclbcll Nlibcn!" -^ Myrgcu Hanptmann hat cs gchört. Am andcrn /v ycr trctcn dic Echnlcr in Rcih' und Glied, ^ ^nft Herzog erscheint. Er mustert sie lange; "d^ Er cr: „Schiller!" — Schiller tritt vor. ^7 "^ ^,ier gesagt, so cincn Hauptmann schnitz' ich ""'" ,^Mt gclbcn Nübc?" — Ew. Dnrchlancht, ich '.^ Rübe längne. — «Schmeckcnbcchcr, lass' er cinc gc ^,^ und ein Messer holen!" — Eine Pansc " ^ei Dcr Hcrzog steht vor Schiller; dicscr blick 5 ^ cndlich wird gclbe R'übc und Messer gl'l'u ,^,„^ ans einen Wink dcs Hcrzogs in Sch""" ^," geschobcn. - „Nlln schnitz' Er nur ^."" ,c .^" - Schillrr. fcucrroth, bcginnt in dcr ^. ^,^ bcl all dcr Nübc zn sch'litzcln; Allcs stm>'"' ^,,^ ^r' Hcrzog. auf sein spanisches Nohr g'''^l,^,lant i" wnndcrt zu und sagt nach "'"'r A> ' ,^, ,v"Nl scinrm Adjntantcn: „Es ware doch "^ / ^ cr Eincn !".......""-'"''l<-'« .„. ^ Drllck unl^ Verlag von I^naz v. ^lrinlnayr »«c F. Bamberss in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Vamberg.