,-------------.—--------—---------- ^.23^ Freytag den 2^. October 1823. ' "-— L a i b a ch. gemäss des eingelangten hohen Hofkanzleydecretcs vom »1. Erh. 28. v. M., Z. 28,906, haben Se. k. k. Majestät mit a. h. Entschließung vom 19. August l. I. geruhet, dem Cajetan Vassolino, Sohn dcs Philipp Bassolino und Handelsmanne inBrescia in d?r Straße del Nastello Nr. 2064, auf die Erfindung »einer neuen Maschine, mittelst welcher Hölzer, dlc in den Künsten zu verschiedenartigen Färbungen gebraucht werden, in die dünnsten durchbrochenen Spanchen geschnitten oder gespalten werden, wodurch der Vortheil erreicht werde: 1) daß in einer Stunde eine Quantität von fünf Mai« lander Nubbi ungefähr, aber auch mehr oder wenige« solcher geschnittener Spänchen, je nachdem die Holze« mehr oder weniger geben, erhalten werde; «) daß mit Hülfe zweyer Personen eine Maschine, und mit An« Wendung dreyer Personen zwey solcher Maschinen in Betrieb gesetzt werden können; und endlich 3) daß über» dieß eine Ersparniß an Stoff, so wie an Zcit für den Färber dadurch gewonnen werde;« ein fünfjähriges Pri« vilegium, nach den Bestimmungen des a. h. Patents vom 6. December 1820, zu verleihen. Vom k. k. illyrlschen Gubernium. Laib ach, den 6- October 1822. Gemäß des eingelangten hohen Hofkanzleydecretes vi>m i!. v.M.» Z. 29007, haben Se.k. k. Majestät mit « in unserm lehten Dienstagsblatte mitgetheilte Nachricht von dem am 3. Oct. erfolgten Einrücken der Franzosen in Cadix, wird durch nachstestende am 11. d. M. aus Paris zu Straßdurg eingetroffene telegraphische Depesche vollkommen bestätiget: Paris, den n.Oct. 1253. Der Minister des Innern an den Herrn Pr ?rm die Erscheinung deö Helden dcs Tragala vcr» «üktete, welcher inmitten einer Escorte königl. Frey» willigen aus Arguillos, wszu man noch ein Detafche» »nent spanischer, und einige französische Truppen gesellt »)2tte, auf elnem Karren in die Hauptstadt einzog. Die Escorte schlug die Straßen von Nucstra Senora del 'Puerto, San.Antonio de la Florida, durch die Puerta San Bernardino bis zum Seminarium ein, wo dec Hochverräthcr der Obhut des Grafen von Torre»Alta übergeben wu^de. Sämmtliche anstoßende Straßen wurden sogleich mit Infanterie «Detaschements besetzt, »md werden alle Stunden «von Cavallerie« Patrouillen durchstreift, die Nieluand die Annäherung an das Ge« fängniß gestatten. Eincs unserer Blätter macht in die« ser Hinsicht die Bemerkung, daß wenn die Constitutio« «ellen den Canonicus Vinuesa auf eine fcha'ndlichs Weise in den Ketten ermordet haben, so sey es ein Veweg» Zrund mehr füe die Royalistcn, an den Tag zu legen, wi« weit ihre sittlichen Grundsätze über die ihrer Geg» «er erhaben scyen, ur.v dem rächenden Arm del Gesetze die Bestrafung der Schuldigen anheim zu stellen. — Ge, N«rn Abends machte.maaBetten für die vier Gefangenen zurechte. Niego sagte zum Gefängnißwachter, daß er Anspruch .mache, als G ene ral behandele zu werden. — Was! entgegncte ihm dieser, Sie, General? Wis» sen Sie nicht, daß Alles wieder auf den Fuß, auf dem eH sich vor Eurem ?. März 1820 befand, gesetzt worden ist? Glauben Sie«, daß,wir den Preis Ihrcö Hochver» »aths anllkennen werden? — Es ist entschieden worden, daß Ricgo als simpler Osficier bchandelt werden solle, «nd ihm bedeutet worden, daß dieses lediglich ein Act des ssdslmutds der Royalisten wäre. ^Nachfolgendes sind Auszüge aus unseren Briefen aus Puerto de Santa Maria vom 38. und 29. Sept.: Es ist ausgemacht, daß der Graf von Torres dem Prin^n ein Schreiben des Königs «belbracht hatte, worin Se. Majestät Sich Ihrer Freyheit so sicher hielten, daß Höchstdieselben den Prinzen ersuchten, Ihnen den Weg anzugeben, den Sie einschlagen sollten, um sich ins Hauptquartier zu begeben. Monseigneur hatte bereits zur Antwort ertheilt, daß der kürzeste Weg wäre, über dis Vay zu segeln, und bey Santa Maria zu landen." Einige glaubwürdige Personen, welche aus Cadix entflohen sind, haben uns nachstehende Details mit» getheilt: Die einander entgegengesetzten Parteyen stehen auf dem Punct, sich gegenseitig niederzumetzeln. Es gib« eigentlich keine S to ckc Konstitution elle n, albdie Madrider Milizen. Die Cadixer Milizen wollen nichts als Ruhe, und dis Nückkeh: zn ihren Handels» gcschäften. Sie spotten öffentlich über die Eralla» doö, die man ihnen zu Ofsicieren gegeben hat. Der Commandant des KirchsprengelZ San Martial hatte sein Bataillon vor dem heiligen Steine versammelt, und bedeutete demselben, daß er auf die Wiederelvbt» rung des Forts Sankl-Pel^i ausrücken wolle. Auf diese Worte schrie die ganze Truppe auf: »Gehe allein dahin, und daß dich ver T.....hohlen möge!" Gleich nach die» ser energischen Expecloration begaben sich diese Herren nach Hause, ohne daß sich der heroische Commandant zu widersetzen wagte. Zwanzig ähnlichs insurrectionnelle Auftritte haben die Ereignisse vom 27. herdcygeführt, deren hervorragendstes ohne Zweifel die erfolgte freywillige Auflösung der Cortes war. D«r General »Commandant der Insel Leon kam, denselben anzuzeigen, daß es ihm sowohl wegen d«S Geistes seiner Truppen, als nach den von dew Franzosen getroffenen Magregeln unmöglich wäre, d sich sodann von selbst auflös'ten. Das Volk verbreitet« sich in den Straßen und rief: Es lebe der König? Heute Morgens um 9 Uhr ist. der Graf Torrcs, Kam» merherr des Königs hier angekommen» und hat Sr. lönigl. Hoheit ein Schreiben Sr. Majestät überbrachl, worin FerdinandVIl. dem Prinzen meldet, daß er fr^y sen und morgen in Puerto de Santa Maria eintreffen wird. (Hierauf gründete sich Vie bekannte telegraphisch» Depesche aus Chiclana vom «3. Sept.) Monfcigneur war in Chiclana. Der Graf v. Torre« mußte sich demnach dahin verfügen. Der Prinz komm» beute Abends zurück. Den Gard/Z du Corps, die zu Xeres stehen, ist der Bcfehl zugefcrtigt worden, hiehe« zu marschiren, um bey dem König von Spanien, wen» er morgen wer ankommt, den Dienst zu versehen. Die weiße Fahne w«ht von der Eecadre und von den Wällen von Cadix. Ich habe sie diesen Morgen vo«, Strande aus, wohin ich mich eigens begeben hatte, gesehen, und noch jetzt indem Augenblicke, wo ich dieff schreibe, wird sie gesehen. Man ist damit beschäftigt, zur Feyer der Ankunft des Königs die Brück mit Guirlanden und Kränzen zu schmücken- VallesteroZ ist so eben hier angekommen. 366 Chiclana, den 28. Sept. 1823. Se. königl. Hoheit nahmen heute Morgens die Arbeiten auf der Angriffslinie gegen die Inscl Leon inAu< genschein; ein von dem feindlichen Ufer abgefeuerter Kartätschenschuß fiel ganz dicht bey Sr. königl. Hoheit nieder, und bedeckte den Prinzen ganz mit dem aufge» wühlten Erdreiche. Monseigneur! schrie der General von Bethizy auf, wenn Ew. königl. Hoheit g3i troffen wären. ... Ich wäre in guter Gesellschaft gefallen, erwiederte der Prinz mit der größten Kaltblütigkeit, und sehte seinen Gang unter dem jauche senden Beyfall der Truppen fort. D>e feindlichen Anordnungen sind auf ein Mahl in friedliche umgewandelt worden. Heute bey der Zurück; knnft aus der Messe empfing der Prinz ein Schreiben vom König Ferdinand durch einen von dessen Kammer, Herren; derIönig meldet darin dem Prinzen: „daß Er »frey sey; daß die Cortes sich aufgelös't haben, und »-bittet den Prinzen, Ihm seine Dispositionen anzuzei, „gen, indem Er bey Puerto de Santa Maria ans Land ,^u sieigen gesonnen sey; Er habe versprochen, Nie, ^manden wegen politischer Meinungen was anzuhaben, »aber auch nichs weiter, uud Er werde Sich erst »nach der Zurückkunft in Seine Hauptstadt mit den »Rcgierungs» Angelegenheiten beschäftigen." Se. königl. Hoheit werden morgen früh um H Uhr nach Santa Maria zurückkehren. Auf der ganzen Linie entlang ist der Befehl ertheilt worden, das Feuern ein« zustellen. Madrid den 2. Oct- um io Uhr Morgens. Ich eile, Ihnen nähere Details über alles das, was sich vor Cadix zugetragen hat, mitzutheilen. Am 28. Sept. versammelten sich die Cortes in Cadix, „nd faßten mit einer Mehrheit von 6a Stimmen gegen 2», den Beschluß, daß man dem König Seine unumschränkte Gewalt zurückgeben müsse; um zwey Uhr Nachmittags ernannten sie eine Commission, um dem Könige diesen Beschluß zu melden. kraft dessen Se. Majestät die Freyheit erhielten, Cadir zu verlassen. In derselben Stunde sandten sie einen Parlamentär ins Hauptquartier nach Chiclana, um bey dem Prinzen anzufragen, wohin Höchstdieselben wünschten, daß sich der König begeben sollte; Se. königl. Hoheit antworteten: nach Puerto de Santa Maria. Um 2 Uhr sandte der König einen seiner Kammer« Herren an den Prinzen, um ihm seine erhaltene Freyheit zu melden. Um 4 Uhr erklärten sich die Cortes als aufgelös't, und um ä'/2 Uhr wehte die weiße Fahne über Cadix und auf der Rhede. Die Staffette aus dem Hauptquartier, weiche diese officiele Nachricht Hieher nach Madrid überbringt, ist heute um ia Uhr Morgens (zugleich mit Nlcgo) hier eingetroffen. Dem Marschall Oudmot, welcher ausgs« ritten war, umRi?go ankommen zu sehen, wurden Vie Depeschen auf der Stelle nachgesendet, und er theilte die darin enthaltene frohe Bothschaft sogleich seinem Ge« neralstabe und den Truppen mit. Der Wonnetaumel und das Frohlocken der Einwohner der Hauptstadt ist unbeschreiblich. Der Graf von Torres hatte die Nacht am Bord des Linienschiffes Asia zugebracht, und als er sich Puerto de Santa Maria näherte, hielt er eine weiße Fahne in der Han?. Die Gazette de France meldet aus M.a n z a« nares vom 26. September: »R iego ist heute Mor« gens um ia Uhr unter guter Escorte in unseren Mauern angekommen. Eine unermeßliche Menge Volkes war be-. reits seit gestern hecbeygeströmt, um den Urheber aller Drangsale von Spanien vordeykommen zusehen. Als er ersHien, erscholl es wie ein Donner aus hunderttausend Kehlen: Tod dem Hoch verräther Riego! Er wurde in einen Kerker gebracht, wo er die Nacht,zubrin» gen wird, und morgen am (27.) wird er weiter nach Ma?r>d geführt werden, wo er binnen drey Tagen an» kommen muß^*). Als dieser große Verbrecher durch DcopenaperroS kam, befand er sich in einer alten Kutsche; daS Volk war darüber entrüstet, und verlangte, daß er auf einen Karren geworfen würde. Ein fallier Lärm hatte ausgesprengt, daß eine Rotte von 400 Revolutionärs über Almadcn und Avenoja heranziehe, um d«n Helden des Tragala zu befreyen. Wie groß war aber die Freude der Noyalistcn, als sie erfuhren, daß eS der constitutionelle Oberst Amor sey, welcher kam, um sich der Regentschaft zu unterwerfen!" *) Er ist, wie schon gemeldet, am 2. Oct. daselbst an> gekommen. Fremden-Anzeige. Angekommen den 16. Qctober. Herr Ferdinand Graf v.Egger, Güterbescher, von Pa» dua nach Klagenfurt. — Hr. Joseph Ehmann, Herrschafts-Amtsschrt'ider, von Wien nach Gottschee. — Die Herren Giorgi Dionis, und NicolausAlexis, Handelsleute, türk. Unterthanen; dann Stamati Euripiodi , griech. Geistli» chcr. mit Gattinn, drey Töchtern und einer Nichte, alle von Wien nach Trieft. Den 20. Hr. Joseph Pammer. k.k. in öst. küstenlä'nd. Appell. Rath, mit Gemahlinn, v. Trieft n. Klagenfurt. — Hr. Wenzel Kühnel. Normalschul >Director, von Fiume nach Klagenfurt. W e ch sV Ic u r s. ^ Am ,8. October war zu Wien der Mittelpreiö de« Staatssckuldverschreibunqen zu 5pCt-in CM. 823/16; Wiener Stadt-Banco-Odl. zu 21/2 pCr.inCM. 29 l/3; Curs auf Augsburg für ,00 Guld. Courr.. Gulden 98 Br. Uso. — Conventions-Münze pCt. 260. Vank'Actien pr. Stück 920 in CM. Ignaz Alons Edl. v. Kleinmayr, Verleger und Redacteur.