. chäftsbetrieb der Direktion des Schießwollwesens drn siersonalstand mit 1 Stabsoffizier, 1 Hauptmaml, 2 ubalternen Offizieren, 3 Feuerwerkern, 2 Korporalen, HO» 1 Korporal'Maglizmsdiencr. 2 Handlanger-Gemeinen, t Schlosser und einen Vindergesellen zu systemisircn geruht. " Im Nachhange zu dem Erlasse vom 7. Okto« ber 1884 und mit Rücksicht auf die Vestimmungeu der Verordnnng vom 7. Jänner 1832 wurde vom k. k. Finanzministerium erklärt, daß von den, der Ve« zeichnung mit dem Verzollungsstempel unterliegenden Webe« und Wirkwarcn, die unter den Posten 33 n und d des Tarifes vom 6. Dezember 4853 genannten Scilemvarcn überhanpt, dann jene Seilerwaren, welche nach Anmerkung 2 zu diesem Tarifpostcn unter die Posamentirwarcn fallen, sowie die Posamcntirww ren selbst ausgenommen sind, wenn sich bei dcu letzt< genannten Seiler« und Posamentirwaren die Anlegung des Verzollungsstempels wegen ihrer besonderen Vc» schaffcnhcit als unzulässig darstellt. " Aus Anlaß des vorgekommenen Falles, daß iu einem Kronlande in Folge d'er Anlehenscinzahlnu« gen, sobald dieselben bei einer Partei den zur Ausfolgung einer Obligation pr. 20 fi. erforderlichen Ve-trag von 19 fl. erreichten, von Fall zu Fall die Ver-Handlung wegen Vorschreibung der Einkommensteuer eingeleitet wurde, wird vom k. k. Finanzministerium erklärt, daß ciu solcher Vorgang mit den Normen und insbesondere mit den Bestimmungen des §. 12 (für Ungarn und die serbische Nojwodschaft, dann das Te> meser Vanat §11, für Siebenbürgen und Kroatien §. 16, für Lombardie und Venedig §. 89) der Voll« zugsvorschrift, so wie des §.21 derselben Vorschrift (für Ungarn, die serbische Wojwodschaft und das Tc« meser Vanat § 27 des Patentes, für Siebenbür« gen und Kroatien §. 29 des Patentes, für die Loiw bardic und Venedig §. 38 des Patentes) nicht im Einklang steht und daher cinznstellen ist. " Herr Großlogothet Nikolans Sputzu gibt in seiner im Jahre 1832 erschienenen Statistik der Mol-dau, den moldau'schcn Handel nach amtlichen Auszügen des Finanzdcpartements folgendermaßen an: Einfuhr 1831: Aus Deutschland (u. Oesterreich) für 9,447.200 Piaster Von der Leipziger Messe . ,. 7,309.331 ,, Aus Englaud.....« 6.730.097 „ Aus Frankreich .... „ 2,840.000 „ Ans der Türkei .... ,, 6,294.680 „ Aus Rußland.....„ 1,279.242 „ 33,820.378 Piaster Ausfuhr 1831: Nach Oesterreich.....19,124.374 Piaster Nach Rußland......1,693.898 „ Nach der Türkei . . . . . 41.020.845 „ 61,739.117 Piaster Die gesammte Handelsbewcgung betrug 93,339.693 Piaster. Uebrigcns ersieht man noch aus obigen Ziffern, daß der Verkehr Oesterreichs mit dem Fürsten-thumc bei Weitem der bedeutendste war, und nahezu ein Drittheil der gesammten Handelsbcwcgnng bildete. * Im Königreich Sardinien sind die Telegraphen« stationen zu Intra. Oleggio und Pavona für den allgemeinen Verkehr eröffnet worden. Einfache tei> graphische Depeschen aus Oesterreich, welche mittelst des unterseeischen Telegraphen über Spezia nach der Insel Corsica befördert werden, haben nachstehende Gebühren zu tragen: von Vuffalora von Sarzana nach Vastia ... 5 ft. 4 fl. „ San Bonifaccio oder Ajaccio . 7 st. 6 ft. « Tempio oder Sassari 8 fl. 7 st. „ Oristano od. Cagliari 9 fi. 8 fl. Für Depeschen von 23 bis 30 Worten ist die doppelte, von 31 bis 100 Worten die dreifache Gc> bühr einzuhebcn. — Am 19. d. wird in der Domkirche zu Gran eine große Festlichkeit gefeiert. Se. Eminenz der Kardi« nal'Erzbischof, Primas von Ungarn, brachte ans den Katakomben drei heilige Leiber von den Märtyrern Luccns, Valcns und Modestina, und mehrere andere heilige Reliquien mit. welche heute feierlich übertra« gen und den Gläubigen znr Verehrung ausgesetzt werden. Se. Eminenz der Herr Kardinal.Pronnn. tius ist nebst vielen Vischösm und Prälaten zu dieser Feier geladen. Der heilige Leib des Märtyrers Lu« cens ist für die durch den Herrn Grafen Stephan Käroly in Foth neugebaute herrliche Kirche bestimmt. Die anderen heiligen Leiber bleiben in der Domkirche zn Gran. — Das k. k. ob«der' enns'sche Statthalterci-Präsidium hat dem von dem hochw. Herrn Bischöfe in Linz mitgetheilten Entwürfe der Statuten über die vorbereitenden Maßregeln, behnfs der Bildung eines Domban-Vereincs in Linz, die Zustimmung er» theilt. In der .Stadtpfarrkirche zu Linz, wo der Marienaltar zur bevorstchcudeu Feier der unbefleckten Empfängniß Maria neu hergerichtet wird, wird auch eine schöne Marien-Statue aufgestellt werden. Die Herstellung des ganzen Altars erfordert einen Kostenaufwand von mehr als fünfhnndert Gulden, wovon bisher ein Theil durch fromme Beiträge gedeckt ist. Der Altar wird in seiner Vollendung eine Zierde der Stadtpfarrkirche sein und am 30. d. M. feierlich bcncdicirt werden. — Als Ablcitungsmittel der Tranbenkrankheit von den Weinreben auf andere Gewächse soll sich das Anpflanzen von Kohl nnd Senf in der unmittelbaren Nähe der Neben bewährt haben. — Se. Exzellenz der FeldmarschaU Graf Na« dctzky ist am 19. April in Florenz eingetroffen und reist am 22. über Bologna nach Verona zurück. — Ihre Majestäten der Kaiser Ferdinand und die Kaiserin Maria Anna haben den dnrch die Ucber-schwemmung vom 3. März verunglückten Bewohnern der znm Zittower Lokal-Curatie-Vczirke gehörigen Gemeinden Zittow, Vrodek und Kaiscrswcrth eine Unterstützung von vierhundert Gulden und Ihre Majestät die Kaiserin Karolina Augusta eine Unterstützung von fünfhundert Gnldcn zuzuwenden geruht. Trieft, 23. April. Der Schwiegervater des Fürsten Daniel von Montenegro, Herr M. Kucchuich, Schiffsrheder und Mitglied der Handelskammer, ist am 22. d. im Alter von 70 Jahren mit Tode abgegangen. Agram, 13. April. Heute wnrde die h. Mis« sion in kroatischer und deutscher Sprache, und zwar: erstere von Sr. Exzellenz dem hochw. Herrn Erzbischof in der Domkirche, letztere von dem hochw. krim- ^u-l-!n,ll(! Domprobst Kralj in der Katharinalkirche eröffnet. In der kroatischen Mission wirken die hochw. P. Antonio Allia und P. Vasilej aus der Gesellschaft Icsu, in der deutschen Mission die hochw. P. Klinkow' ström, P. Welß und P. Schmudc aus der Gcscll. schaft Iesn. Um 9 Uhr fand in der Katharincnkirchc, welche mit Menschen überfüllt war, so daß noch vor der Thüre viele Leute standen, der feierliche Einzug der Missionäre Statt. Deutschland. Mcmel, 16. April. Heute Morgens 7 Uhr ist hier durch die Strandung eines von Stettin kom< mendcn, dem Namen nach noch unbekannten, Dampf, sckiffes ein entsetzliches Unglück geschehen. Der Dam> pfer war in Stettin gemiethet worden, um 48 belgi« sche Ziegelarbciter mit sämmtlichen Gcräthschaften nach Mcmcl herüber zu führen. Von allen diesen Leuten, uuter welchen sich auch ein Geschäftsführer mit einer ziemlich bedeutenden baren Summe befun. den hat, sind bei dem schleimigen Brechen nnd Vcr» sinken des Schiffes nur Zwei gerettet worden, welche ausgesagt haben sollen, daß das Schiff. seit einer halben Stunde in Gefahr, knrz vor der schrecklichen Katastrophe, von der Besatzung verlassen worden sei. Die stürmische See batte das Hinausgehen der Loot-sen verhindert, und das Fahrzeug war geradezu auf den Süoerhakcn aufgelaufen, und dort in ganz kurzer Zeit gesunken. Italien. Aus Rom vom 12. d. wird gemeldet: Unter den Personen, welche den heiligen Vater beim Ein» stürze des Plafonds umgaben, befanden sich der Cardinal Mons. Schwarzenbcrg. der Erzbischof Mons. Rauscher und Graf Hoyos, commandirenoer österr. General in Ancona. Sämmtliche Anwesende. mitAusnahme des Cardinal« Erzbischofs von Prag und des Erzbischofs von Nisibi, wurden mit fortgerissen. Wie durch ein Wnnder sind alle. 130 Personen, beim Leben geblieben. Gleich nach der Katastrophe eilte man ihnen zu Hilfe und wegen des dichten Stanbes konnte man Keinen uu» tcrscheiden. Der Papst stand ruhig und tröstete die Andern mit den Worten: Es ist nichts. — Allmälig wnrden die Cardinäle und Prälaten ans dem Schütte hervorgeholt. Nur der Cardinal Marini hatte einige Quetschungen davon getragen. Gleich nach der Ret« tnng verordnete der h. Vater, daß in der nahen Kirche ein Tcdeum abgehalten werde. Großbritannien. London, 17. April. Der Empfang dcs französischen Kaiscrpaarcs in Dover, London und Wind« sor war übcrans herzlich und enthusiastisch. Das schöne Wetter in Dover hatte in den Vormittagsstun' den einem dichten Nebel Platz gemacht, der sich weit in die See hinauszog und sogar die vor der Hafen« bucht ankernden englischen Kriegsschisse dem Ange cnt< zog. Der Nebel wurde gegen Mittag immer dichter; die Flotte draußen und die Batterien des Kastells feuerten von Zeit zu Zeit Schüsse ab, um die Schiffe im Kanal vom Lande abzuwarnen; trotzdem waren alle Hofdämme mit Neugierigen, darunter fcingeputz» teu Damen, besetzt. Der Landungsplatz war hübsch dekorirt, oer Weg bis zum „Lord Warben" Hotel mit rothem Tuch belegt, zu beiden Seiten Miliz« Kompagnien mit ihren Musikbandcn anfgcstellt. Um 10 Uhr meldete der Telegraph, der Kaiser sei anf der Dampfkorvette „Pclican" von Calais ans abgefahren; nm 11 Uhr kamen einige Boote von den Kriegsschiffen an's Hafenthor; die französischen Schiffe waren aber auch von diesen noch nicht gesehen worden; eine halbe Stunde später donnerte eine königliche Salve dnrch den Nebel hin nnd Prinz Albert begab sich auf den „Vivid", um den Kaiser zu empfangen, nnd die Aufregung war ungeheuer, aber wieder ver-ging eine Stunde voll peinlicher Erwartung; kein Schiff nnd auch kein Boot war zu sehen, und der Ne« bel war so schwarz geworden, daß nur einige verwegene Schiffer es wagten, zum Hafen herauszuschlüpfen. Die Kriegsflotte hatte sich offenbar getäuscht und ein Schiff salntirt, das auf die Höhe von Dover vorüber-fuhr. Schon glaubte man, die t'aiserl. Flottille habe sich bewogen gefunden, nach der franz. Küste umzu-l'chrcu; da cudlich gewahrte man, kaum mehr 100 Nards vom Landungsplätze entfernt, einen Dampfer herankommen. Es war die „Emprcß", die dem Kai« scrschiffc als Pilot über den Kanal diente. Vaw tauchten auch die Mastspitzcn des letzteren aus dem Ne< bel auf; noch einige Minuten, und man uutcrschicd die französischen und englischen Farben, den Kaiser und die Kaiserin auf dem Verdeck. Bevor die Korvette anlegen konnte, war Prinz Albert mit dem Grafen Walcwski und dessen Gcmalin an der Seite der kaiserlichen Gäste. Der Kaiser trug französische Generals - Uniform. Erst am Landungsplatze schüttelten sich der Kaiser und der Prinz die Hände; Militär, Volk und Musik empfing sie mit donnernden Jubel-tönen; der Prinz bot der Kaiserin den Arm, nnd so wnrde der kurze Weg in's Hotel zn Fuß zurückgelegt. Das Dejeuner war bald abgethan, und sofort cmpfin« gen die Majestäten die Stadtbehördcn von Dover, de« ren Haupt die Vcwillkomms-Adrcssc ablas. Der Kaiscr antwortete englisch. Wenige Minuten nach Beendigung dieser Zeremonie waren die kaiserlichen Gäste auf dem Bahnhöfe, wo sie wieder auf's Freudigste begrüßt wurden, und zwei Stunden später hatten sie London erreicht. Der französische Dampfer „Pcrel", der zu» gleich mit dem „Prlican" in See gestochen war und die Suite an Bord hatte, verirrte sich im Nebel nnd erreichte Dover erst um 3 Uhr; von den andern fraw zösischcn Veglcitnngsschiffcn hat man weiter nichts gehört. Der „Austerlitz", so heißt es, sitzt an der eng' tischen Küste auf Klippen fest. Man hofft, daß die Schiffe in irgend einem Hafen geborgen sind. Vom Dover Bahnhof am rechten Tcmsc-Ufcr bis znm Paddingwn-Vahnhof, der nach Windsor führt, sind nicht 4, wie wir irrthümlich angaben, sondern über 6 englische (beinahe anderthalb deutsche) Meilen. Ä0V Diese lange Strecke, zum Theil mitten durch die be< lebtesten Straßen des Wcstends,dnrchfuhr der kaiserliche Zug gemessenen Schrittes nnd auf dieser ganzen langen Strecke stand Kopf an Kopf gedrängt; an den Häusern zogen sich improvisirte Tribunen hin; aus den Fenstern wehten die Frauen mit ihren Taschentüchern; Tausende von Wagen reihten sich an der Seite hin und waren flugs mit Neugierige» bedeckt; hier und dort hatten sich Mufikbandcn aufgestellt; von allen Kirchthürmcn ertönte das bekannte englische Freudengeläute und dabei ein fortrollender Hurrahruf, Drängen, Treiben und Hütcschwenken! Der Kaiser war sichtlich erregt; er grüßte freundlich nach allen Seiten; es war ans seinem Gesichte zu lesen, daß ihn dieser Empfang doch überrasche; auch Prinz Albert schien sehr erfreut; die Kaiserin sah etwas blaß, aber anfgercgt und sehr reizend aus. 6l) Mann von der House-Guard cs-kortirten dcu Wagen. Der Kaiser hatte selbst den Wunsch ausgesprochen, daß die Pferde im Schritte gingen, er wolle damit dem englischen Volke sein Zutrauen beweiseu. So gelaugte denn der Zug in einer Stunde ungefähr bis nach Hyde-Park, den er zn passiren hatte. Hier bot sich dem Auge eines der großartigsten Schauspiele dar, das eine Hauptstadt hervorzaubern kann. Die ganze fashionable Welt Londons hatte sich näm-lich im Park eine Ncndezuoys gegeben. Auf einer Strecke von anderthalb englischen Meilen stellten sich nun ihre Equipagen zu beiden Seiten des Weges auf; Neiter und Reiterinnen — es mögen von letzteren allein über 800 anwesend gewesen sein, hielten ihre Pferde an und machten Spalier; das gab ein Schaugepränge von Schönheit und Reichthum! Dabei das herrliche Wetter, das junge Grün der weiten Rasenplätze, die prachtvollen Pferde und Toiletten, und auf der großen Terrasse am Eude des Parks diese zahllosen, feingekleideten Kinder mit ihren Vonnes, die sich dort zusammengefunden hatten — in der That ein reizender Anblick! Um 6 Uhr hätte der Kaiser in Windsor eintreffen sollen, aber es ward halb sieben, als er erst auf dem Bahnhöfe von Paddington ankam. Die Königin war mittlerweile ausgefahren, um sich selbst zu überzeugen, daß alle ihre Anordnungen befolgt wurden; der Telegraph beruhigte sie von Zeit zu Zeit über das lange Ausbleiben der Gäste; cs war 7 Uhr, bis diese in Windsor eintrafen und dort wiederholte sich der Lon-doner Spektakel im Kleinen. Das Zusammentreffen mit der Königin geschah in dem großen Empfangssaal? des Schlosses. Die Monarchin war von den obersten Staats« und Haushalt-Beamten umgeben. Sie waren sämmtlich im Lever-Kostümc; von den Ministern waren die Lords Palmcrston und Clarendon anweftnd -von den Mitgliedern der königlichen Familie: der Prinz of Wales, die Prinzeß Royal, der Herzog v. Ca.w bngde und der Prinz v. Leiningen. Die Königin am Arme des Kaisers und Prinz Albert mit der Kaiserin nebst den Letztgenannten begaben sich nach den ersten Begrüßungen in den Thronsaal, wo alle die kleinern Prinzen und Prinzessinnen versammelt waren, uud von da in das Empfangsgemach, wo den Majestäten von Frankreich die Herren und Damen des kön. Haushalts vorgestellt wurden, darauf die Präsentation der kais. Suite von Seite des Kaisers stattfand. Nachdem auch diese Ceremonie beendigt war, zogen sich die Majestäten in ihre Privatgemächer zurück und erschienen später beim großen Diner in der St. Georgs - Halle, dem unter andern geladenen Gästen des höchsten Adels auch die Lords Palmerston und Clarendon nnd der Frönzösi-sche Gesandte sainmt Gemahlin beweiwohnten. — Beim Lord Mayor von London war gleichzeitig ein großes Vanket für 200 Gäste, zu Ehren des Seine-Prefekts und der übrigen Französischen Gäste. London, 17. April. Der Kaiser der Franzosen ist gegenwärtig in Windsor der Gast der Kö> nigin. Gestern Abcnos um 7 Uhr traf er ucbst der Kaiserin in der Residenz der Königin ein, wo er von der Königin, dem Prinzen von Wales, der königli« chen Prinzessin, dem Herzog von Cambridge und dem Prinzen von Leiningen empfangen ward. Prinz Al brrt begleitete Ihre Majestäten, denen er am Sonntag Abends nach Dover entgegengercist war. Vci der Ankunft der hohen Gäste stimmte ein Musikkorps die Melodie l'arlnnt pour la ^ri« an. Das Ministerium war durch Lord Palmcrston und Lord Clarendon vertreten. Nachdem die hoben Gäste ausgcsticgen waren, führte der Kaiser die Königin Viktoria und Prinz Albert die Kaiserin Eugenie in's Empfang-zimmer, und cs fand daselbst eine Reihe von Vorstellungen Statt. Vei dem Diner, welches am Abend in der St. Georgshalle stattfand, waren unter An-deren der Herzog und die Herzogin von Wellington, der französische Gesandte nnd die Gräfin Walcwska, der Marqnis von Vrcadalbane (Lord-Oberkämmcrer), Carl Spencer (Ober - Hofmeister), der Marquis von Abcrkorn, Lord Palmerston, Lord Clarendon und Lord Cowley zugegen. Als Ehrendamen der Kaiserin fnngiren die Marchioneß von Ely und Miß Mary Seymour. — In Dover ward dem Kaiser und der Kaiserin bei ihrer Ankunft im Lord Warben Hotel eine Glückwunsch'Adrcsse des Gcmcinderaths der Stadt überreicht, welche der Kaiser mit folgenden Worten erwiederte: «Ich bin äußerst dankbar dafür, daß Ihre Kö-uigin mir eine solche Gelegenheit gegeben hat, ihr meine Verehrung zu bezeigen und meine Gefühle der Hochachtung und Sympathie für das englische Volk knndzugeben. Ich hoffe, daß die beiden Natio« ncn stets im Frieden und im Kriege vereinigt sein werden: denn ich hege die Ueberzeugung, daß dieß zur Wohlfahrt der gcsammten Welt uud zu ihrem eigenen Gedeihen beitragen wird. Ich bin Ihnen äußerst dankbar für die Gesinnungen, welche Sie mir und der Kaiserin gegenüber ausgedrückt habeu, und ich hoffe, daß Sie Ihren Landslenten meine und ihre Gesinnungen verkünden werden." Der Lordmayor von London begab sich heute Nachmittag in Begleitung der Sheriffs im Staat nach Windsor, um den Kaiser und die Kaiserin um die Gunst eines Besuchs in der Guildhall zu ersuchen. Der Roebuck'sche Untcrsuchungs-Anöschuß hat heute Mittag wieder seine Sitzungen begonnen. Spanien. Die „Patrie" vom 16. April sagt: «Unsere letzten Briefe aus Madrid melden uns, daß die Aufwieg, lcr jetzt von ihrer Ohnmacht, die Ordnung zu stören, überzeugt sind. 4 Kompagnien Infanterie und zwei Schwadronen der Madrider Nationalgarde habeu genügt, um die Unordnung zn unterdrücken. Andere Trup. pcn waren bereit, gegen die Ruhestörer zu marschiren. Der Rücktritt der zwei Minister Santa Cruz und Aguirrc erscheint beinahe gewiß." Berichte aus Madrid vom 12. April wissen nichts von dem nach einer Privat-Depcsche stattgehab' ten erneuerten Meuterei-Versuche am Vorabend; sie bemerken im Gegentheil, daß, als die Cortcs-Sitzung vom 11. geschlossen wnrde. in der Umgegend des Palastes fast keine Gruppen mehr zu sehen waren. Am 12. war Madrid vollkommen ruhig und keine Spnr von Aufregung zu bemerken. — In der Cortes-Stzung vom 12. wurde auf den Antrag der Kommission, dem die Negieruug zugestimmt hatte, die Civilliste für Ihre Majestät die Königin auf jährlich 28 Millionen Realen — eine Depesche hatte irrig einen geringeren Betrag angegeben — festgesetzt, nachdem der Antrag mehrere Oppositions-Deputirteu, sie auf 24 Millionen herabzusetzen, durchgefallen war. In der Sitzung vom 13. ward mit großer Mehrheit entschieden, daß oas am 11. angenommene Gesetz in Betreff der Natio-nal'Miliz der königlichen Sanktion unterbreitet werden solle, und alsdan der Gesctzencntwurf wegen der Dotationen für die Mitglieder der königlichen Familie berathen. Die beiden Artikel, welche dem Könige und der Prinzessin von Asturicn je eine Million Realen jährlich bewilligen, wurdeu ohne Erörterung angenommen. Für die Herzogin von Montpensicr und oen In» fanten Don Franzisko de Paule batte die Kommission oic nämliche Dotation beantragt; nachdem aber San-chcz Silva, Mitglied der Kommission, die Unzulänglichkeit dieser Dotation hervorgehoben hatte, bewilligte die Kammer sowohl der Herzogin, als dem Ilifantcn ,i„dei'tbalb Mislm„<>„ n?^^,. Eine Depesche aus Madrid vom 14. April lautet: „Die Cortes haben gestern da) Budget der Zi-villistc genehmigt. Der Königin si^d 2N Millionen Realen bewilligt, dem Könige 1 Million, der Prinzessin von Mnrien 1 Million und der Herzogin von Montpensicr anderthalb Millionen. Amerika. Die Zeitungen von Louisiana (Nordamerika) melden fast übereinstimmend den Ausbruch einer Krankheit im Zuckerrohr. Wie es scheint, sind fast sammt« liche für die dießjährige Ernte bestimmten Setzlinge davon ergriffen, und die Zuckerernte Louisiana's dürfte dieses Jahr einen erheblichen Ausfall erleiden, falls es nicht gelingt, noch zeitig nene Pflanzen von Cnba nnd andern westindischen Inseln zu beziehen. Man hofft übrigens, daß das Uebel lokaler Natur ist, und sich nicht, wie die Kartoffel« und Rebenkrankheit, von Land zu Land verbreiten werde. Nenest^Hoft. Wien, 24. April. Die Sonnabend den 2l. d. abgehaltene zwölfte Konferenz hat, wie wir erfahren, zu keiner Verständigung über den dritten Punkt geführt, und wnrden die weiteren Konferenzen snspendirt, nachdem Lord Russell und Herr Drouyn de L'Huys von der Konferenz Abschied genommen haben. Lord Russell hatte gestern noch eine besondere Konferenz mit Sr. Exzellenz dem Grafen Vuol. und ist Abends mit der Nordbahn über Prag und Dres« den nach London abgereist. Die Familie des edlen Lords, Lady Russell und ihre sechs Kinder, sammt dem größten Theile ihres Gefolges sind bereits ge« stern Früh von hier abgereist. (Fremdbl.) Telegraphische Depeschen. Odessa, 6. (18.) April. Sicheren Nachrichten vom 1. (13.) April zufolge dauerte die Beschießung Sebastopols aus sämmtlichen feindlichen Batterien schon volle 4 Tage. Die Flotten haben sich dem Ha. fcneingange genähert, ohne indeß bis zu obigem Da« tnm an der Beschießung Theil zu nehmen. Die Stadt erwiedert das Fcner hartnäckig, und auf beiden Seiten werden die beschädigten Punkte schnell wieder herge» stellt. Gerüchte von großem Menschcnverluste. Paris, Montag. Der „Moniteur" bringt ei« ncn Bericht des Generals Canrobcrt vom 17., wonach das Feuer der Alliirtcn stets die Oberhand behauptete. Das Geniekorps beschäftigt sich, Zugänge zu finden, um sich dem Platze zu nähern. Lokales. Laibach, 22. April. In einer der letzten Sitzungen der Berliner Gesellschaft für Erdkunde hielt der Präsident derselben, Professor Karl Nitter, einen ausführlichen Vortrag über das vor Kurzem erst auf Kosten der k. k. Aka« demie der Wissenschaften zu Wien unter dem Titel: «Die Grotten uud Höhlen von Adelsberg, Lueg, Plauina und Laas" ?c. erschienene und von einem Heft in Folio schön und anschaulich ge< zeichncter und gut gestochener Kupfcrtafeln begleitete große und gründliche Werk des Herrn Dr. Schmidt zu Wien, wobei er hervorhob, daß der Verfasser durch seine mehrjährigen Untersuchungen erst das Ma-tcrial dazu gewonnen habe, und daß vor dessen Forschungen überhaupt wenig Zuverlässiges über die Natur des weitläufigen Höhlensystemö im krainischen Karst bekannt gewesen sei. Der Vortragende erwähnt ausführlich die in dem Werke behandelte Topographie der Grotten und Thä-ler, die berühmten Tropfsteinlager, die merkwürdigen und mannigfaltigen Verwickelungen der Siröiue im ganzen Höhlensysteme als Folge theils von Untmva« schungen, theils von Erdbeben u s. w., endlich die von dem Verfasser unter dem Beistände mehrerer Naturforscher gelieferten Tabellen der Temperatur-, Tic-fm- nnd Höhlcnvcrhältnisse, die Angaben übcr die eigenthümliche, aber dürftige unterirdische Flora und endlich übcr die reichere, mehrere Thicrklassen betreffende Fauna. (Zeitschrift der Allgemeinen Erdkunde. 4. Band. 1. Heft. Berlin 1863. 8. S. 95.) Druck und Verlag von I. v. Hleinmayr A G. Bamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redacteur: F Vamberg ^ ,^-U^ ,, ^ ^l>' M Vörsenbericht aus dem Abendblatt? der öster kais. Wienel-Zeitung. Wien 23 April 1855, Mittags l Uhr. Die Börse war anfänglich in gedrückter Stimmung. Fonds beiläufig um l pCt. niedriger als vorgestern und Deviftn mid Bauten um ebenso viel höher. Gegnl Schluß befestigte sich dic Stimmung wieder. National-Anleihen h°b sich von 85'/,, nuf '/.., 1854er Lose gingen von 402'^ auf '/,- ordbahn-Akticil drückten sich von 1!»4 '/, auf 192, schloffen aber wieder zur Notiz hoher. Auch in Devisen ergab sich eine kleine Besserung, uud sie blieben zu ermäßigteren Preisen williger angeboten. Amsterdam 104.— Augsburg 126'/.. — Frankfurt !25V«. — Hamburg «2 V«. — Livi rno —. — London 12.20 '/,. — Mailand 12,, '/,- — Paris 148 Brief. Staatsschuldverschreibunaen zu ü"/» 81-81'/« detto „ 4'/,«/« 70V.-71 detto „ 4 7» 63-«3'/, detto „ 3 7.. 49 V.-49'/, detto „ 2'/, 7, 40-4«'/, detto „ 17« 1«'/.—16'/, detto 3. v. „ 5 7° 95-i)<>'/, National-Anlehen „ 5 7» 85 7.-85'/.. Lombard. Venet. Anlch.n „ 5 7, 101-1<»1 7, Grnudentlast.-Oblig. N. Ocster. zu 5 7, 80 -30 '/, detto anderer Kronläudcr 5 7, 72 7,-78 Gloggnitzcr Oblig. m. R. zu 5 7« «' '/,—»1 7. Oedenburgcr dctto detto „ 5 7« 91 '/«—91 '/. Pcnlnr tctto dctto „ 47« 92—92'/. Mailänder dctto detto „ 4 7, 90'/.—!N Lotteric-Anlehen vom Jahre 1834 218 -2! 8 '/, dctto dctto 1839 118-118 7, detto detto 1854 102'/»-102'/, Vanfo-Obligationcn zu 2 7, 7« 57 7,-58 Banf-Aktim pr. Stück 987-990 dctto ohne Bezug — — detto neuer Emission — — Esfomptebank-Aktieu 88 7,-"90 Aktien der f. k. priv, östcrr. Staats-Gisenbahngesellschaft zu 2U0 fi. oder 500 Fr. 321—322 Wien-Naaber Aktien (zur Konvertirung angemeldet) 111—1117. Nordbahn - Aktien 194—194 '/, Vudwcis-Linz-Gmundncr 245 —247 PrcßburgcTyrn. Gisenb. 1. Emission 20—25 detto 2. „ mitPriorit, 30-35 Oedcnburg-Wicn.-Neustädtcr — — Dampschiss-Aktien »47—550 detto 12. Emission 538-540 dctto des Lloyd 544-545 Wiencr-Dampfmiihl-Micn 131—132 Pcsthcr Kettenbrücken - Mtien 57- 60 Lloyd Prior. Oblig. (in Silber) 5 7« »4 7«^94 7. Nordbahn detto 5 7„ 86 7,-87 Gloggnitzer dctto 5 7, 81-82 Donau-Dampfschiff-Oblig. 5°/, 83 7,-84 Como c Nenlschcinc 13 —13 '/ Estcrh^zy 40 fl. Lose 82—82 '/^ Windischgrätz-Lose 29'/. —29 V, Waldstciu'sche „ 28 7.-28'/. Keglcvich'schc „ 11 '/,-117. K. f. vollwichtige DulatemAgio 29 7.-30 Telegraphischer Kurs - Vericht der Staatspapicre vom 24. April 1855. Staatsschulduerschrcil'ungen . zu 5pCt. fl. in EM. 80 dctto ans der National-Anlcihe zu 5 7« fi. m CM. 84 1/8 dctto ........41/2 „ „ 701/8 Darlehen mit Verlosung v. I. 1839. für 100 fi. 11U7/8 „ 1854. „ 100 st. 100 1/8 Aktien der k. k. priv. östcr. Staatsciseubahn- gesellschaft zu 200 st. V. V. oder 500 ,<» M.nf Äanco. Gulden 93 1/2 Bf. 2 Monat L vorno. für 300 Toöcanische Lire, Guld. 126 Äf. 2 Monat Lonoon, fur 1 ^f»»d Sterling, Gulden 12-^8 Bf. Z Monat Mailand, für 30<» Oestcrr. Lire, Gulden ,26 3/4 2 Monat Paris, für Z(X) Franken . . Gulden 149 i» Monat. K. K. vullw. Mllü^-Ducatcn ... 31 pr. Cent. Agio. Gold- und Silber-Kurse vom 23. April 1855. Brief. Geld. Kais. Mimi-Dukaten Agio .... 30 2!» 3/4 detto Nane- detto „ .... 2U1/2 29 l/^ Napoleous'dor „ ... 9.54 9..>3 Souvrainso'or „ .... 17.11 17.8 Friedrichsd'or „ , . . 10- 9.58 Preußische „ „ .... K'-40 10.38 ssnql. Sovcrcigns „ ... 12.30 12.28 Ruß. Impcnalc „ . . , 10.6 10.4 Doppic „ .... 371/4 :^71,4 Silbcragio....., . , . 2? 1/4 27 Wiesenverpachtungs-Kundmachung. Die am Laibacker Moraste gclegem' Wiese O^nlwri/!,, lst auf cin oder auch mehrere Jahre zu verpachte. Packtlusiiqe belieben mit lhren Anrrä gen in portofreien Briefen sich entweoer an den Eigenthümer Or. Alois Ruß, in Wien Staot Nr 3o3, oi)er an Dessen Bevollmächtigten, Herrn Or. Kautschitsch, Höft und Gerichtsadvokaten in Laibach, zu wenden. Z. 552. (3) Hausverkauf. Das an der Metzger Brücke auf der St. PetersVorstadt Nr. 20 liegende, im ganz guten Bauzustande befindliche Haus ist sammt den dazu gehörigen zwei gemauerten V^rkaufsgewölben aus freier Hand unter sehr billigen Bedingungen zu verkaufen Das Kaufsgescdäft kann abgeschlossen werden, wenn nur der vierte Theil des Kaufsckilllnges erlegt wird, indem die andern drei Viertel gegen gehörige Verzinsung und Sickerstellung auf dem Hause liegen bleiben können. Die weitern Bedingungen sind in dem Hause Nr- 2>ä in der Herrngasse, zu ebener Erde rückwärts, zu erfahren. Z. 588. 3 (!) P r a g r a m m über die in der statutenmäßigen Versammlung der k. k. Landwirthschaft-Gesellschaft in Laibach am 2. Mai 1833 zur Verhandlung kommenden Gegenstände. (Die Sitzung findet in dem großen Sitzungs-Saale des Stadtmagistrates Statt, und beginnt um 9 Uhr Vormittags.) 1. Eröffnungsrede des Präsidenten. 2. Bericht des Central-Ausschusses über die Wirksamkeit der Gesellschaft seit der letzten allgemeinen Versammlung. 3. Vorträge der Filialen oder einzelner Gesellschafts Mitglieder nach Maßgabe des §. 2l der Statuten. 4. Ueber die Maiscultur mit Horsky'schen Gerathen, und das Horsky'sche neue Ackersy- stcm der seichten Ackerung mit gleichzeitiger tiefer Wühlung. 5. Anregung zum vermehrten Sonnenblumen-Bau und zu Versuchen mit dem 8ai-Z-llum 8 ueoliaratum (Zuckerrohr-Moorhirse). 6. Bekanntmachung der Utieschil'schen Erfahrungen über die zweckmäßigste Behand- lung der Kartoffeln. 7. Ueber Verbesserung der Düngerbehandlung durch seine Aufbewahrung im Stalle. 8. Ueber die Nothwendigkeit einer zwangsweisen Abraupung der Obstbäume. 9. Bericht über die Bewirthschaftung des gesellschaftlichen Versuch shofes und über die Hufbeschlag- und Thierarzneischule in Laibach im verflossenen Jahre. 10. Vorschlag über dic Einrichtung und Hebung der Ackerba usch u len. 11. Vortrag der Gesellschafrsrcchnung im vorigen Jahre und des Präliminar's pro 1855. 12. Zuerkennung der Gesellschafts-Medaillei! an verdienstliche Obst- und Mau lbeerbaum- z ü ch t e r. 13. Wahl des Gesellschafts - Präsidenten. 14. Wahl des Gesellschafts - Secretär's. 15. Wahl neuer Gej ellsch aftsmitglied er. Einige Sämereien, als: Original-Bologneser-Hanf, 8cit-^llum «»eellaratum, Odessa'er Sonnenblumen-Samen u. s. w. werden zur Vertheilung an die Herren Gesellschaftömitglicder bereit liegen. Vom Zentrale der k. k. Landwirthschaft-Gesellschaft. Laibach am 23. April 1855. Z."', <9) Ganzlicher Ausverkauf ln der Tuch- und Schnittwaren »Haudlnng des wegen Auflösung des Geschäftes sehr bedeutend unter von: