7N M">^ ^ Degotaroliche- ^ ^^ ' Laibacher Zeitung, k ^ Sonabend den 24. May ,800. ^ Pastmanoalu. — Vc^onesse von Etael; Depeschen ans Italien; Rückkunft ^ dcr Ntl-Armüe.—Schreiben des PrtcrValcs. — Begebenheiten beyder Armee am Rhein; Wolkcnbrüch im Hannoverischen. Inländische Begebenheiten. Semlin, den 2. May. Ochon freute man sick übcr die Sage, ^aß die Rubc in Servicn ans allen leiten eingetreten sty, als plöylich die ! Nackrickt, daß dcrFeldzng gegen Pasmanoglu wieder mit Nachdruck eröffnet werde, dlese Freude, und die zu hoffen gewesenen gute« Aussichten sär den Handel mttcr-brickt. Die beständigen Neckercyen dieses lmrlchigcn Manycs, der erst kürzlich wieder durch einem muthi- gen Streich dem Belgrader Pascha « 8aa Büffel - Ockn^n abgenommen hat, z sollen, wie man wissen will, d,e j Pforte b?w3gen babcn, dem Pascha z von Belgrad aufzutragen, mit gan- ! zer Mailtt g^gen ihn.zu ziehen, mit ^ dem Versprechen,, daß, wenn es ihm l! gelingen sollre, den Unruhestifter zu l besiegen, und fur immer unschädlich ^ zu machen, chm zum Lohne seiner Tapferkeit die Gros;vezicrs-Würde zu Theile werden soll. Dieses rcl-yende Versprechen belebt nun alle seine Handlungen, die ganz dahin abzielen, seinen Feind todt odcr lebendig zu bekommen. Er hat daher um alle Geineinschaft mit den Anhängern des Paßmanoglu abzuschneiden, , schon am i. d. publiziren lassen, ! daß alle Widdiner Türken, die sich ^ " bisher in Belgrad niedergelassen ha- z bcn, binnen 24 Stundc-u ab;iehcn r sollen, und nur einigen Kaufteuten ! auf ihre dringenden Vorstellungen erlaubet, gegen Bürgschaft und eine starke Kaution so lange bleiben zu können bis sie ihre Geschäfte abgethan haben. Die Vorbereitungen zum Kampfe werden indessen sehr ernsthaft betrieben, und wie man vernimmt, soll auch Pasimanoglu sich in cine fürchterliche Position ge-fttzt haben. Ausländische Begebenheiten. Frankreich. V/ /" Paris den 1. Mai. Seit einiger ^ Zeit gab sich die Frau von Scacl ^ alle M/-5e, sich an Vuonaparte an; l zuschlieskn , und in seinem Haust angcnoinmcn zu werden. Die Schrift D,e sie l^r.i'isgab über die politischen . Verhältnisse, lst so abgefaßt, daß man cinc Menge Anspielungen auf ! den ersten Ko iftll darin finden wlll; l ab.r stln Name wird gar nicht ge- l nannl. Sie spricht viel von Ncpu ! blikanern, und von dcr Ausdehnung ! einer größeren Freyheit. Der Minister Carnot selzt eine ausscrordentliche Streng? in die Verwaltung, des Kriegsd^partements. Seine Unbestechlichkeit und stine Un-eigeunlujigk.lt wird von niemanden widersprochen. Den 2. Mai. H?ute ist ein Kourier ans Italien bcy der Regierung angekdnuneii ; er hat so wichtige Depeschen mitgebracht, daß man sie gleich an Vuonapartc, der auf d.m Lande ist, geschickt hat. Man ist ganz still darübcr; sie müssen uicht so günstig seyn, wie man hoffte. Die Börse war gestern sehr l.b-haft; die Aktien sind gestiegen. Abcr heute »st wieder die Lcbhaftzgkcit ver-schwmchen, uud es war keme Frage nach Spekulationen. Ein Schreiben aus Marseille vom 19. April meldet, daß 22. Schiffe mit französis. Truppen aufden hicri-schen Inftln (an der mittäglichen Küste von Frankreich) aus Zlegyplcn angekommen seyen. — Ein Theil der Reservearmee dürfte von Dljon nach Luzern marschircn, und dort ein Lager beziehen. ^eter Vales — aus d?m ! Nclche der Todten — an einen Schulmeister. Elisäum. Dienstag, denkten Mai , 8oo. Ich kann nicht umhin, dich, und dcine Amtskoltegcn auf eine Sichc aufmerksam zn machen, die im gemeinen ^(bcn cben so nö-tbig ist, wie cine reine Sprache. Ich meyn? dadurch das Schönschreiben. Es ist gewiß ein grober Vorzug , wenn cm Mensch fti„c (Ipra-che rein , verstandlick) und angenehm ausspricht. Dlcsen nätnlichen Vor-zuq hal die stumme Sprache, oder das Sckn-riben , wenn es rein, schön, und leserlich ist. Man fühlt eine in-, ncrc Zufriedenheit, sobald man die Gedanken od.r das Gcsckäft rein und schön aufdcm Papierlicst. Man versteht sich mir halb, wenn man einen unleserlichen Brief ourchgehcn ^,n d^n ersten Anfangsgrunden bor Schr?chk'lnsl li>>gk m?istenchcils der Feblcr, daß mall sck!>.'cht , als W.N!l es die Kayen gckra/zt hätten, treibt. 3,e Sch««?s)rcr solltcn besonders darauf anfmerksam seyn, die inrt^n Hä:?de dcr Jugend zum deut- i lichen Sckrcibcn anz-lführen. Dieser j ^q?nstand ist im qemci lcn i,'cbcn "icht so unb.deutclid, wie manche gruben. Er cmusicblt dcn Gcschasls-M>n,n, und den Ansänger in Gekästen. Eine unleserliche Hand-sck'rlst jst ^.^^ ,ygs)rc> Pein, die den ^cr!«,!st der "cit :lnd ei'ien innerli^ Wahre Vcrstand i^ö Geschäfts, und , die guten Gedanken werden verhunzs, und es entsteht daraus cine Unbe-haqlichkeit , die bis in die Seele dringt, die Angen verdirbt, und den Verstand ermüdet. Ich erinnere mich mit Vergnügen jener Verse des Vrebeuf: Lt P^r c!e8^tr^it? c^iverZ ^6 Onni^r cw lil couieur , er liu c,-orp3 a>.lx ^LN56e5. Diese sinnreiche Kunst , die Worte zn malen, und zn den Augen zu sprechen, und durch verschiedene Züge gezeichneter Figuren den Gedanken Farbe und Leib zu geben. Aber wenn die Zuge schleckt gemacht, die Figuren unerkennbar gezeichnet sind, so erhalten die Gedanken eine sckecklgte Farbe Und einen nnb'grcifticken Leib. — Dies sey die i'ehre für alle Stlnnpcr in dcr Kalligraphie. Inzwischen lesen wir im Reiche der Todten folgendc mit sckönen Buchstaben geschriebene, aber etwas traurige Briefe: Stnttgardt, den 4. Mai. E5 be-stattiget sich, das? die ^ran^losen von Schafka'?scn und von Base> her, schr stark na-li Schwaben sicr indringen. 79l,' ^ricspM.n lind?ost,^agcn nach ' SchajWijsen kaincn wled.r zurück. und Reisende geben dießfalls i folgende Umstände und Sagen an, deren. Aecktheit aber nicht verbürat werden kann. Die Franzosen sollen vorgestern Nachmittags zu Engen, Vlumenfeld, Vondors, Gtühlingcn und Tengen , und etliche Stund von Donaueschingen gewcsen ftyn. Aus diestly Ort entfernten sich vorgestern Nachmittags viele Menschen, die während der Anwesenheit der Franzosen dort nicht ftin wollten.Man glaubte (wahrscheinlich aus Schreckc::) diese konnten noch vorgestern Abend oder gestern früh dort ankommen. Alle Magazine aus den Schwarz-walds-Thälern, z. B. aus Hansach, wo Gen. Kicnmayer am 2. sich noch befand, wurden zurückgebracht. Die Franzosen sind am l.Mai aufs neue in Freyburg im Breisgau und am Abend in Waldkirch eingerückt, und eine Kolonne drang am 2 abermalcn nach dem Simons-Wald gegcu Tri-berg und St. Georgen vor, während eine 2te durch den Hollen-Paß «ach - Neustadt vordrang, und, wie die Gerüchte gehen, am 2. schon dort angekommen seyn soll. Alle K. K. Ordonnanzen wurden von den entfernteren Ansstellungcn zu ihren Regimentern zurück nach Stockach:c. beordert. Nach Vriefc« ausRastadt vom 2. d. rücken nun auch die Franzosen aus Strasburg und Kehl wieder gegen Offenbnrg Uor. Gen. Sztarray, welcher gestern in Pforzheim war, scheint sich mit seinem Armee-Korps von den untern Gegenden Schwabens über Gerns- l baH, Vforzheim, zc. nebst den Pfälzifchcn und Wnrtembergischen Kontingents - Truppen weiter hinauf z», ziehen , um sich an jdrn Gen. Kray anzuschliessen. Auch die bey dcmsclben stehende Neserve - Armee nimmt dicftn Weg über Weilerstadt nach Rothrnburg :c. Aufs nene ist der Befehl gegeben , das Küis. Magazin von Vruchsal nach Kanstadt zu führen. — Das ziehende Feldspital von Heidelberg ist heute hier durH gegen Tübingen paßirt. Der K'. K. Gcn. F. Z. M. Kray hat sich mit seiner Armee, in der Gegend von Stockach, Mößkirch??. zusammenzogen , wo es in dieser Gegend nächstens zu einer Schlacht gekommen muß. Ja Briefe aus der Gegend von Nothwcil vorn Z. Mai sprcch'tt davon, daß Kray bereits ^ ein Seitcnkorps Franzosen geschlagen, und ftin Hauptquartier wieder vorwärts verlegen werde. Am 4. d. waren die Franzosen noch nicht in Offenburg ; ab:r nichts kann sie hindern, dahin zukommen. Ihr Zweck scheint zu seyn , sich ganz gegen Südwestlich Schwaben zu weiidcn. Biographie. Vales (Peter), ein sehr ausserordentlicher Mann in seiner Art, der werth ist, daß sem Andenken in einem Werke beybehalten wird. Er war ein sehr berühmter Meister in der Kunst schön zu schreiben, un einer von den ersten Erfindern (denn es scheint, daß mehr als e ncr gewesen ist) mit Abbreviaturen . zu schreiben. Er war 1547 gcborcn,, > und wird wegen seincr Gcschicklich- «^ keit klein zu schreiben in Holw5gsl,cds ^ Chronik im Jahre 1575 erwähnt. ^ Mr. Evelyn hat seine ausstrordeut- j liche Gcscklcklichkeit in dieser ftinen ^ Handarbeit auch gerühmt, und sagt, daß er im Jahre 157z das Vater Unser, den Glauben , die zehen Gebote , nebst eincm kurzen lateinischen Gebete, seinem Namen, Wahlspruch Tage des Monats, Iahrzahl, und Jahre der Regierung der Königin, der er es zu Hampton Court, alles indem Bezirke eines.Stübers, in einen Ring mit einem goldenen Rande eingefaßt und mit einem Crystall bedeckt, so accurat geschrieben und gearbeitet, daß es deutlich gelesen werden konnte, zu großer Bewunderung Ihrer Majestät,^dcs gaü,;on geheimen Raths und vieler Abgesandten, die damals bey Hose wa-- ren, übergab. Er war auch schr geschickt Handschriften nachzuahmen, und wurde g?gen das Jahr lz86, vom Sekretär Walsingham w gewissen politischen Verrichtungen gc-baucht. Im Jahre.1590 finde'.! wir ihn als den obersten Lehrcr ci-ncr Schule, nahe bey Alt-Vailcy l' London; in welchem Ias)rc er auch ftinen Schreibe - Schulmeister, i" drey Theilen, herausgab ; der erste lehret geschwind , dcr andsrc richtig, u^h der dritte schön schreiben. Er gab dieses Werk 1597 heraus, das in solchem Nnft stand , daß demselben nickt weniger als l 8 Copien von Empfthlungsverstn voran ge- druckt wurden , die vo« g/lcyrt«.'« nnd sinnreichen Männern dcr damalig.« Zeit gemacht worden waren. Wir wissen wenig mehr von dtcscm merkwürdigen Manne, als daß es scheint, das cr gegen das Iahr iöio gestorben sey. Deutschland. Gtuttgard, den ic>. May. Gestern zog sich das Ozta^raisch?Ko!,'ps von HcchinZen gcgcn Urach. Es befinden sich unter andern bcy demselben die Regimenter Wenkheim, Mack Kuiraffkr, Kaiser Husaren, Wür-tembcrgische, und Bayrische Truppen. Heute marschirt dieses Korps nab Ulm.—Heute früh ist das zweyte lnrzogl. Würtembergische Korps bcy 4 ^in. Mann stark, von Hohenhcim gleichfalls über Göppingcn nach Nl'.n abmarschirt. Noch ist das Hcrzog-thum Würtcmbcrg von einem feindlichen Besuch verschont. Selbst von Ebingcn sind die Franzosen abgezogen, sich meistens gcgcn» die Donau. Ncgcnsburg, den 9. May. Im Monath April sind von n. RcichS-ständen des bayerischen, schwäbischen ^ und fränkischen Kreises i.,227,<)i8. ! st. in d«? Reichs-Opcrationskasse ab-geliescrt worden. Mehr als dlc-Hälfte hicvon , uud zwar 97,135- ^-warcn allnn von Pftrlzbayern auf fernern Abschlag bezahlt worden. Das Hochstift Vambcrg g"b 157--fl. abschlagswcise, die Reichsstadt Weisftnburg 150c) st. als die Hälfte ihreS Beytrags. Di? Ausgabe im vorig?« Monat betrug 2c»,ooi st. In der Kassa blieben 224,085. fl. Vis den letzten Ayril war die Gene-raloinnabme der Neichs-Opcrasiong-kasfe6 Millionen, 344,770. Gulden. Augsburg, d?n 1^. May. Morgens. Gestern Nachmittags bis A-bcnds pafsirte vielFlchrwcrk von den bisher in Schwaben gelegenen kajs. Neqimentsdepots bey hiesiqcr Stadt vorbey über den Lech nach Bayern. Der kins. Armcemi??istcr, Graf v. Lebrbach, befindet sich dcm Vernehmen nach, gegenwärtig zn DilZingen. Ge. chnrsürftl. Durchlaucht von Trier si?id so eben nm 8. Uhr früh von hier nach Amberg abgereist. Die hier gelegenen kais. Vleffirten werden nach Regensb'irg abgeführt. Eben dahin ist auch die Rcichsopcrations-kaffe abgegangen. N^ittags. Nach so eben eingegangenen Berichten war gestern bey Ulm und in Ulm noch alles ruhig. Feldze,?gm?isterKray hatte nach seinem ani(3o:intag lanqs der Iller gemach ?n Marsch sein Haup^qnartjcr nach lllm derl qt, die Arm e kam-pirle auf v'.rsckiedcncn Punkten in , d^r N.ch'.'arscha't der Festuna; Ge- ! ncral (Kztarrai war gleichfalls in ! l^lm an e^ommen, und ft«n zahlreiches Korps kampirte in der Nähe. Nach g?striq?n Berichten a>»s Mind.lbeim, Vab nhanstn, Krum- « b3ch lr. liesftn l1ch n"r einzelne j ftanzösis. Pa rouillcn diesseits der II-ler seh.n- die französis. Armee solbst . stund zwisch n La,pkeim und Vibe-rach. Die 6aoo. von Donauwörth aufgebrochenen Vaycrn waren zu dcr kais. Arinec gestoßn. Abends. Diesen Nachmittag ist cin sebr zahlreicher 5rieb ungarjsckcr Gchlachtochsen bey hiesiger Stadt v?!'dl,'y grgen ülin passirt. Die Nachricht, daß bis gestern Mo:'ds kein franz. Korps die Illcr pa'^nt hat, um diesseits Posto zu fass, n, bostattigt sich vollkommen. Eü scheint, dasi d?yds feindliche Arince?i, von einem eilftagigen Kanipf cr?nüdct, dcr Nzicht. ^Es bcstcht auS ^. zahlreichen Bataillons Infanterie, einem Korps ^ägcr zu Fuß, rinigen !oo. Chcvai'xlegrrs, und cincr vcr-hältmässigen Artittcrie. Die Mannschaft ist allscrlcscn. Die Gcn.rale Vön Hügel und von BculwtZ sind babey angestellt. Aus d.r G.'qcnd von Lindau, den . 8- May. Hier hat man noch guten Muth, uuft host, daz) al?:s b^ssir 3rhcn werde, als man a«>s Bestürzung furchtet. Qbrist William) ist "'-t seiner Flottille sehr thätig, und ^'unruhigt die Feinde am Unterste "'s alle Art und Weise. Das Dorf , -nnnenftadt, (zwischen Vuchborn ! u^d Mörsburg) in' welchem ein Endliches Korps stund, hat durch das A>'urr ftiner Flottille stark gelitten, ^ie Franzosen werden aber dadurch genöthigt sich ans demselben zu ent- Das Treffen am 6. bey Psnllendorf war fthr hartnäckig, und endigte sich auch zum Vortheil der Kaiserl., ent- schied aber ni^ls. Doch vcrlos-r der Fciüd ungli.lch mehr als o^<'e-, stcrl-ciclzcl,'. j Llllda z, deu 9. May. Morgens ^ um 8 iihr. Hl? Nachrichten, ,vol^ ^ che so eben hier eingehen, lau^n ^ nicht ung,"z:isti^. Cl'.', >vie es sckcnit, z zersprengtes .^orps Franzosin, daZ z bis Bllächorn g^k^inln^n, ift ganz ! zurückgelriebrn woldrn So idcu rückt lvi.d.r eine kais. Besatzung von , ,^00'. Ma;m ni!.'r ein. Das Fürst Reuss;schc Korps slcht uvch in unserer Gegend, und beobachtet die Bewegung dcö ^e,ndcs. ! Bregen;, drn 9. May. Währcno . das; am qanzen Vodenftc der We«n. ! stock, die Fruchtb>n:me, und di? ! Gaatftlder clüen reichern Segen vcr-i sprecbcn, als seit viclcn Iahr^:, ! zieht sich das ^rlcgstheater lcid.r ! p'ö^llch nach O^rlch.val'cn hcr^li. , l Das Korps dcs Fürstln von Rcüj ^ stcht noch in unsercr Gcg?.,d nnbr-z wcglich. Sollte der Feind weiter vordringen, so wird die Flottelle dcs Obrist Williams desarmirt, und versenkt wcrden. Das Flüchten nach dem 3yrol und Bayern aus (Zchwab^n wird mit jeder Stunde starker. Göttingcn, den 2. May. ?'::, 29. April hat ein Wölk nbru<5 nnd Hagel in hiesiger Gegend ein schrö c-.. li6ies Unglück angerichtet. Zu M,-ricngarten schwellte slch ein Walv-wasser plölzlich zu c«nem Stroml. a:. In der Wohnung des AlMnnwnä ertranken 65. Kubc-, undso. Schw i-ne. In der Mühle zu Nolirdorf sa^ eine Mutter, ihrer Entbindung nahc, mit 2. Kindern, ibrcrSchwiegermutter , rnd drm Mühlknccktt beisammen. Plötzlich kam das Wasser , und in 2 l Minuten waren sie eine Beute des - Todcs. Mindelhcim den , o. Mai. Nachts VM 11. Uhr. Seit 24. Stunden dauert die Passage dos kaiserl. Fuhr-^ wcrks. durck hiesige Stadt. So cben ' trift cin kaiserl. Staabsossizicr ein, ^ welcher die Meldung bringt, daß das ^ Hauptquartier noch diese Nackt, oder ^ Morgen ftüh hicr einrücken werde. ^ Es heißt, die kaiserl. Armce wolle ! ^ auf dcm vor unserer Stadt (Mem-' mingen zu,) eine neue Position nch- ^ yicn; und wenn sie sich da nicht hal- ! ten kann , sich auf das Lcchfeld zu-rückziehen , wo sie auf dcr grossen Ebene mit ihre Kavallerie agiren , kann. Augsburg, den n. Mal. Abends ^ 8. Uhr. Heute gicng viel kaiserl. ^ Fuhrwerk, Artillerie ?c. durch hie- sigc Gegend übcr dcn Lcch zurück. Den ganzen Nachmittag hört? man eine anhaltende heftige Kanonadc, ^ ' von Mindclheim her. ( Mind.lhcim ! liegr i" Stunden von Augsburg.) ! Wege», des Westwindes kann man jeden Schuß mttcrsckeidcn. ^« d.e- ftm Augrnblik dauert sie uow fort. Die hiesige kais. Fcldapothecke, dle ^ Rescrvckasse )c gel)en ab . A"szuq eines Schrelbcns aus dcr Gegend von Mmdelheim, den 12. Man Morgens. ^ ^ , l Vcrsiosftnen Samstag wurde bey Mcmmingen scharf bls in die Nacht ^ acfochten. Die Franzosen gaben sich ' alle Mühe, die Kaiserlichen aus ihre Stellung zu bringen; aber vergebens. Diese warfen den Feind immer roiedcr über die Illcr zurück. In dcr darauf folgend?» Nacht dctaschirtc General Kran cin Korps t von fcincv Armee gegen Kcmptctt. Er selbst aber marschjrte plö«licb r^ck:s gegen Ulm ab , um diese Festung zu decken , und vollends alle Kolon:??u des Eztarraischen Corps an sich zu zichcn, das mit Irml'c-griff der bairischeu, würteinbergi-scbcn uud audern Truppen ?0,000. Mann stark'ist. Auf dem ^Marsch stieß Kray gestern Nachmittag (so lauten wenigstens die weitläufigen Berichte,) bey Illereichheim aus ein französisches Truppcnkorpö, das er angriff, und mit ziemlichem Verlust über die Illcr zurück warf. Auch soll cr einiges GesHüy erobert haben. Dic französische Armee, nämlich das Zentrum, und der links Flügel, hat sich nun auch jenseits der Iller gcgcn Ulm gewendet, dcr reckte Flügcl aber steht in Obcr-schwaben. Dic schöne Karthaus Bux-heim soll am Samstag durch die ftindliche Kugeln ziemlich durchlöchert wordcn slyn. Was Mcmmin-gcn gelitten hat, ist noch nicht bekannt. Die französische Patrouille« streifen bis a^s einige Stunden von Mindelhcim, abcr weiter getraue" sie sich nicht. *) Die am Sontag den ganze« Nachmittag hier in Augsburg gehörte Kanonade kam also theils von Kempten, theils von IllereichheiM.