Wienstag den 26. NPril I83l. ^^ A. a i b a ch. «^urchdie imvorigenIahre gchcrrschteDürre und daraus entstandene außerordentliche Mißernte, sind die Bewohner mehrerer Dorfschaftcn des Adelsberger Kreises in einen großen Nothstand gerathen, der bei der weitcntfcrntcn neuen Feä> sung noch bedenklicher wurde. Das hohe k. k. LcmdeSgubcrnium hat diesem Krcisamte eröffnet, daß, um dem Uebel abzuhel. fen, eine Quantität von 926 Mirling Kukuruft erforderlich sei, wofür die Bezahlung nach einem"bil-ligen Preis in einer angemessenen Zeit von den Empfängern erfolgen könne. Ucher erfolgte Einvernehmung haben sich zu dieser Unterstützung herbeigelassen: Herr Nicolaus Recher mit . . 3oo Mirl. „ v. Sauer mit , , . . 200 „ » Smole und Engler mit . 100 « » Simon Iallen mit ... 200 „ ^ Michael Iallm mit . . . 100 „ « Joseph Schidan mit . . 5c» ^ « Matthäus Navernig mit .200 » Anton Smrckar mit . . io« wodurch denn eine Summe von . . z25o Mirl. "nd zwar um den unter dem Marktpreise flehenden Atrag 5 l st. i5 kr., und gegen Bezahlung zur ^lfte zu Ende des Jahres ,63-, und zur Hälfte s'lglich die verläßliche "reicht^ ^"Urfnisse der Nothleidenden K.tha^ZvNner'^^ entgclt ichen Ve heiwn. '"' ^'"'"^ ^'""" geboten. "^'lung an dle Bedürftigsten an- Diese augenblickliche Bereitwilligkeit, seinen durcd Zeitumstä'nden bedrängten Mitmenschen zn Hulfc zu eilen, hat das Krcisamt dem hohen 3an« desgubernium zur Kenntniß gebracht, Hochwclches mit Verordnung vom 7. d., Nr. 772,, zu verfü« gen geruhte, den obgenannttn Herren Handelsleu» ten und der Frau Katharina Zollner Hcchdcffen dankbares Anerkenntnis; und Wohlgefallen zu be« zeigen, so wie eiese mildthätigen Handlungen, zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Welcher hohen Weisung sich hicmit mit Bei« fügung des dießämtliä)en Dankes entledigt wird. Laibach den 23. April i83i. V r e u ß e n. Die neuesten Berliner Blatter melden ans Lib au vom ,. April: „An Geschäfte wird wegen der in Litthauen ausgebrochencn Unruhen nicht gedacht, doch gehen die Verladungen ihren Gang fort. Wir leben in banger Unruhe, hoffen aber doch bald, durch wirksames Einschreiten davon be° freit zu seyn." — Einem Briefe aus Memel vom 3. d. M. zufolge, hatte slch bereits am H. d. M. der Aufruhr nach Polangen verbreitet. Die russischen Husaren und Infanterie, gegen 3oa Mann, drängten die Bauern zurück, die sich dann im Dorfe Willemischken in die Häuser warfen und aus denselben schössen. Die Russen zündeten dar« auf diese Häuser an, so auch in Alt'Polangen, einem Dörfchen in der Nahe; man sah am e. Nachmittags in Mcmel deutlich den Rauck am Horizont. Die Nacht soll es ruhig gewesen sein, zind die Bauern sollen fich in den DorbiaMen i3o Wald, zwel Meilen v schen Gränze unter dem n. April berichtet: Seit mehreren Tagen standen dieHauptquar. tiere einander gegenüber. Das russische, so viel bekannt, in RyN, das polnische, wenigstens am 6. noch in Latowicz jenseits Siennica, zwische» Paris und Jerusalem, zwei kleinen polnischen Flecken. Durch die Gefechte vom 5,. März und ne» April ist, wie es scheint, die russische Operations. Linie getrennt worden, so, daß im Nsroen die Garden, im Süden die Truppen des russischcnFelo-marschalls stehen. Die Polen haben überall im Nucken Warschau und Praga, der russische Feld» marschaN lehnt sich mit seinem linken Flügel an die Weichsel, macht Front gegen das polnische Hauptquartier, und hat im Rücken die frcillch sehr entfernte polnische Festung Zamosc und das CorpH des Generals Dwcrnicki. ' Aus dcmNorden waren in Warschau vie Nachrichten eingegangen, daß der polnische General l32 Umlnski an der Narew mit den russischen Garden, unter dem Befehle des Grafen Nosiiz, und Baron Sacken, handgemein geworden. Am 5o. März waren die Russen bis in dieNähevon Noscin, dem Hauptquartier Uminskis, vorgedrungen, zogen sich aber nach einem unbedeutenden Verluste zurück. Am i. April versuchten die Russen mitKähnen über die Narew zu setzen, was ihnen mißglückte. Sie Verloren einen Obersten, 4 Offiziere und eittige 2a Soldaten an Todten, und 5" Mann mit5o Pferden an Gefangenen. Mehrere kleine polnische Eorps, unter der Leitung des Generals Uminski, führen in dieser Gegend einen kleinen Krieg, und thun den Russen einigen Abbruch; zu einem bedeutenden Gc» fecht ist es mdeß noch nicht gekommen. Die russischen Garden stehen zwischen den Bug und der Na« rcw, und der Großfürst Michael kaiserl. Hoheit soll sein Hauptquartier in Lomza haben. Südlich vom Bug ware, dem Gerüchte nach bei Wengrow gefochten worden. Die Brücken über den Nur sind von den Polen zerstört und alle Uebergcmgspuntte besetzt. (Wien. Z.) Frankreich. Der Maniteur vom ,,. enthält einen Be< rickt des Präsidenten des Eonscils und Ministers des Innern, Hrn. stasimir Pcrier, an den König, worin der Vorschlag motivirt wird, die Statue Napoleons wieder auf die Säule dcsVen-dcme-Platzes zu setzen. Dieser Vorschlag wurde von dem Konige qcnchmigt und demgemäß unterm 6. d. M. eine Ordonnanz erlassen, traft deren obgedachte Maaßregel angeordnet wird. Die Depu tirten. Kammer nahm am 8. April den Entwurf, die außerordentlichen Steuern betreffend, mit 227 weißen gegen 32 schwarze Kugeln an. In der Sitzung der Pairs» Kammer am 9. April ward über den Gesetzentwurf, den Ex-König Earl X. und dessen Familie betreffend, Be« richt erstattet. Die Kammer fuhr sodann mit Erörterung des Entwurfs, die Pensionen, der See« offiziere betreffend, fort. Aus Lyon, Straßburg, Nantes und anderen bedeutenden Städten wird benchtet, daß das As-sociations'Wcsen dort nur geringe Fortschritte mache und als mißglückt zu betrachten sei. In Lyon hat man eine Brücke, welche seit der Juli« Revolution den Namen Pont-Lafayette führte, in Pont'du« Concert umgetauft. (Oest. B.) Die Nachricbt von dem neuesten Siege der Polen wurde fast von allen Pariser Journalen init Jubel empfangen. Der Minister der auswär? tigen Angelegenheiten theilte in der Sitzung vom is,. April einer großen Zahl Dcputirter die darauf bezüglichen Depeschen des französischen Konsuls in Warschau, Hrn. Durand, (der also noch nicht, wie es früher hieß, abberufen ist) mit. Vielleicht zum erstenmal hörte man bei dieser Gelegenheit von französischen Journalen das Geständnis;, daß ein anderes Volk als die Franzosen, daß die Polen das tapferste Volk der Welt seien. Der, National meldet: „Der Hauptzweck dcr Ncise des Generals Elauzel von Algier nach Paris war, von Seite der Regierung eine Entscheidung über die definitive Besetzung und Kol)« nisütion dieser Eroberung zu betreiben, um daselbst die von ihm so glücklich begonnenen Arbeiten fort« zusetzen. Der Odergcneral hat seit seiner Nückl'ehr nach Paris der Regierung, die er durch häufige und umständliche Berichte belehrt hatte, noch ver' schiedene Entwürfe über diese wichtige, noch un» entschieden gebliebene Frage vorgelegt. Diese Entwürfe schienen hauptsächlich zu bezwecken, aus der Stadt Algier einen Freihafen zu machen, wo die Handelsleute allerNationen alle möglichen Erleich» tcrungen zu Niederlassungen sindcn. Auch wollte man Diejenigen ermuntern, die sich dein Anbau von Ländereien widmen möchten; was um so lcich» ter sein würde, da Alles verspricht, daß so wie die Regierung einige Verfügungen zu Veräußerungen beträchtlicher, dem Staate gehörender Landereien getroffen haben wird, sicb cine Menge Käufer dar« bieten würden. General hln, die im Ganzen schon gegen hundert Individuen ausmachen. Achnlichc Nieder« lassungen wurden später von andern Personen ge» bildet. Das Ministerium, dasAnfangs gezaudert hatte, in Bezug auf Algier eine entscheidende Gnt« schließung zu ergreifen, hat im Conseil vom letzten Mittwoch die definitive Besetzung undKolonifation beschlossen. Die Uebersicht der Ausgaben der Be« satzung für i83i zeigt, daß die Unterhaltung der Truppen in Afrika durch die verschiedenen Einnah« men der Kolonien beinahe gedeckt werden wird. General Elauzcl wird Gouverneur von Algier blei« ben, ober erst im nächsten Herbst dahin zurückkeh« rcn, wenn nicht andere wichtigcDienste ihn ander« roärts hin berufen." (Allg. Z.) CONCERT-ANZEIGE, Heule Dienstag Jen 26. April j 83 r , wird um 7 Uhr Abendsoin gewöhnlichesGoncert dar philharmonischen Gesellschaft Statt linden. Die P. T. Mitglieder und Gäste wollen hio-za der Eintirctskarteo sich zu bedienen die Gefälligkeit haben. Direction der philharmonischen Gesellschaft Laibacb am 25, April i83i. Nevacteur: F"r. PM. Keinrich. Verleger: Ignaz Al-Gvler v. Nleinmayr.