Mbacher M Zeitung. Nr. 13. Vltnuln«r«ti«n«pr«i«: I» lomptoir ganzj. st- ii, halbj. fi. i 5u, yür dic Zustellung in« H»u» h«Ibj. 50 lr. Mil d« Post g«n,j. fi. ib, h«lbj. 7 50. Freitag, 17. Jänner. Ins «r lion»,eblii: Flli Nein« 3»1n»te bi« ,u 4 Zeilen «5 tr., giößrie per Zeile « k.; bei vftnen Wiederholungen per Zeile 3 lr. 1879. Amtlicher Theil. M-I^!' '!"b k- Apostolische Majestät haben mit ^"^^^'ltschließung vom 1l. Jänner d. I. dem lebenslänglichen Mitgliede des Herrenhauses des Reichs« rathcs Dr. Johann Ritter Scrinzi von Monte^ t,!^.^ ll" ^ '" Aucrkennnng seines fortgesetzten pawotlschen Wirkens den Freiherrnstand mit Nachsicht der Taxen allergnädlgst zn verleihen geruht. iliichtalntlicher Tbeil. Zur neuen Gemeinde-Eintheilung in Kram znrÄ'dl'? ^s Landesgesches vomier 18^ u7d du ^^^^"^^'"'"'^'' "'^'' anfgenommen durck ^ " der S.tzung vo,n 27. Dezember 1878 dre Sv^n ^?"'^ ^I Neferentenantwge zunächst für b erq^ Z"^ dreiAeziikshauptmannschaften Ad el s-gönnen, ""'"linrg und Radmannsdorf be- uoch In ^uer.,^^ ^bei schon ,nit Rücksicht auf die tag q ana t^ k "?'^'l Zeiten an den Land-gung Ä^ zur Erledi- wäauni ^ ' c" P"'ttunen, überdies auch in Er-Nn unl??''^?^^ ^fahrungcn i.n Gemeinde-Nn.^ ^ ."' ^" Gememdeverhältnifsen Krams die N thw,Mgtott einer Ueberprüfung der bisher m da w MH d^"' '^"^'" "erth. die hie und znsan m n ,n n' ^"'"'b^ ""Dressen n/cht widerwillig I ^ ssen ^, ?3'^"- Insbesondere waren z. V. die T An ^Gebirgsbewohner gegenüber jenen der wna n l,^^ '"territorialen und Verkehrsbezie-v 2d^> ^?)' ^"" bie Erwerbsverhältnisse, die N^ ^ und hier gan be- di B^dü^ «"' ^ städtischen und mättlischen gegen an die V^ ""3 ^»en die Anforderungen für und zu b achte ^"".?^ be"" Gemeinde-Organismns her^e N. ". "?'ch dürfte auch dort, wo das bis-ge gt ka " '^""^" distriktsweise sich lebensfähig _ ^ hatte, von der gesetzlich gestatteten Ausnahme, unter die Seelenzahl von 3000 zu greifen, Gebrauch gemacht werden, sofernr besondere Verhältnisse dafür sprechen. Maßgebend war weiters der Grundsatz, daß einzelne Katastlalgemeinden nicht zerrissen, das heißt, daß einzelne Ortschaften derselben Steuergemeinde nicht verschiedenen Orts- (Haupt-) Gemeinden zugewiesen werden dürfen nnd auch d,e Zusammengehörigkeit der Ortschaften in Pfarr- iSeelsorge-) Sprengeln nach aller Tyunlichkcit zu beachten sei. Von diesen Prinzipien geleitet und in thunlicher Bedachtnahme auf die von den Betheiligten selbst innerhalb des gesetzlichen Rahmens kundgegebenen Wünsche, gelangte der Landesausschuß dahin, vorerst für den Bereich der obgenannten drei Bezirlshaupt-mannschasten die folgende Haufttgemeinden Eonsti-tnierung bei der k. k. Landesregierung zu empfehlen, wozu er successive zu schreiten angemessener erachtet. Die folgende Uebersicht zeigt, daß die Anzahl der Hmiptgcmemden künftig betragen soll: I. In der Aezirtshauptmannschaft Adels- berg 17 anstatt 38, und zwar: 4 ,m Grrichtsliezirtc Aoelsbcra statt der bisherigen 5, 3 - - Fristriz - 11. " ' ' Senosetsch - 8, 7 - - Wippach 14. II. In der Veziltshauptmannicuafl Rad- <. ' ^""^'."V^ ^^ "'stalt 20. und zwar: ^ l,n Gerlchtsbeziitc Radmannsdurf statt d. bisherig. l4. ^ ' " Kronau - - - 0, III. I« der BezirkshauptMannschaft Krain-_ ,« ""''g ^2 anstatt 20, und zwar: " lm Gcrlchtsbczirle Krainburq statt der bisherigen 12, l" ' " Bischoslack - - ^>. ^ * - Neuniarltl - - - .'). Von den im Sinne dieser Vorschläge zu bildenden . H"lptgemcll,dc,l wurdr,,: vier dic Zahl unter lO^Seelli, (RadmminKdurf, Steinbüchl, Weißenfels. St. Iodocl), sechs zwischen 1<'00 und > ^00 Seelen elf zwischen 1500 und 2000 Seelen, nenn zwischen ^ ^ ^ ^"^"' öwölf zw. chen .H und 6000 Seelen, zehn über 3000 Seelen umfassen. I. Bczirtshauptmanuschllft Adelsberg. ä. Gerichtsbezirk Adelsberg. 1) Hauptgcmeinde: Adelsbera, Katastral- gcmcmde: Adelsberg, 1701 Seelen. -^2) ttalten- !eld(Unterpoit): Altcndorf, Vutuje, Hrasche, Kaiten- eld, ^agon. Saloch. Stcrmza, 2üii8. — 3) Kojchana: Altdlrnbach, Kal, ttoschana, Nadaineselu, Marciu. Ostroschnowerdu, Suchorjc, Woutjchr, 4061. — 4. Sla- "ina: Dorn, Mantersoorf. Nußdorf, Paltschic Pe- Mine. Ratltmt, Rodockendorf, Seuze, Slavina, 418b. Z. Gerichtsbezirk Feistriz. ^/,) Hauplgemeinde: D 0 rnegg , Kataftral-gemeinde: Äerze, Dobropole, Dornegg, Feistriz, Groß-bukoviz, Harije, Iablaniz, Iassen, Kleinbutoviz. Kosese, Obersemon, Saretschie, Sortschiza, Terptschane, To-migne, Topolz, Untersemen, Verbou, 5^045 Seelen. — '/„) Prem: Ianeschouberdo, Killenberg, Meretsche, Postenia, Prem, Roteschouberdo, Smerje, Tschele, l 85,3. — '/,) Oberpoit: Grascnbrunn. Imtjchitsch, Kori' tenze, Parje, Sagnrje, Schembije. Watsch, 2^>37. 0. Gerichtsbezirt Senosetsch. '/,) Hauptgemrinde: Hren 0 0 iz, Kataftral» gemeinde: Bründl, Großberdo, Hrenoviz, Hruschuje, Landol, St. Michael, Präwald. Rakulik. Sterne, 2975» Seelen. — "/,) Senosetsch: Gabertsche, Lasche, Niederdorf, Pototsche. Senosetsch. Sinadole, 2024. — '<'/,) Urem: Britof, Famle, Oberurem, 1079. 1^. Gerichtsbezirt Wippach. "/,) Hauptgemeinde: Wippach, Kataftral-gemeinde: Wippach, N!20 Seelen. — '^/»)Zoll: Kreuzberg. Sanabor, Zoll, 1710. - ",,) Ober-feld: Budaine. Oberfeld. 1711. — "/,) Stur ja: Kout, Sturja, Ustja, 1013. — "/^ Slav: Ersel, Gotsche, Lose, Planina, Slap, 2537. — "/,) St. Veit: Lositsche, Nanos, Podraga, St. Veit. 2153. — "/,) Urabtsche: Grische^ Großpule, 1129. II. Vezirkshauptmannschaft Nadmannsdorf. ^. Ge> ichtsbezirt Radmannsdorf. '"/,) Hauptgemeinde: Radmannsdorf, Kata-stralgemeinde: Radniannsdorf,830S. — '",',)Kropp: Kropp, 1N9. — ",) Steinbüchl: Steinbüchl, 870. — '"/,) Onsische: Dobrava, Äerschdors, Lanzowo, Saw^che. 1874. - 2^^^^,,^. ^resjach, Laufen. Leschach. Möschnach. Ottut. Vormarkt. 3037. — "/«) Vresniz (Stranta oder Pod-Stol): Doslo-vitsch. Hraschach. Neudorf. SabreSniz. Scherouniz. Srednawas. Vigann, 3033. — ^'/,) Obergörjach: Asp, Buchheim, Dobrava, Obergmjach, Paprlschiz. Unterqörjlch. Vischelniz, 2220. - "/«) Vcldes: Reifen, Retschitsch, Schaltendorf. Veldes. Wocheiner-Vcllach, Zellach. 2004. - '°/^) Woche in: Deutsch-gereuth, Fristriz. Goriusch. tterschdorf. Mitteldorf, Neumuneg, SoriZ. Stndorf, 4470. ll. Gerichtsbezirk Krön au. ^'/l) Hauptgemeinde: Aßling, Katastralgemeinde Alpen, Aßling, Bach, Birnbaum. Iauerburg, Karner-vell.lch. 2418 Seelen. — '^/,) Lengen feld: Lengen-seld, 1130. — ",,) Kr on au: Kronau. Ratschach, Wald, Würzen, 2395.— "/.) Weißen fels: Wei-henscls, 777. Jeuileton. Alera oder auf dunklen Wegen." Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung) Küblet'./''Ä'^"^^" spater Spiridion au« der V0Yle vat, ul der Erwartung, sie in der Nälic tu ftnden, war sie bereits verschwunden ^ ^ ^rau gibt es emen Mann in der ganzrn Welt, die oder der em solches Wagestück ansgeführt haben wiirde wle ste es gethan?" Seine Angen lenchteten voll Ver-^ylung. ..Splndlon seine Bente zu entreißen, ist nichts ^?^"A als einem hungrigen Löwen seine Beute aus dem Rachen zu ziehen. Wahrhaftig, sie hat die Uele emer Lö'wm in dem schwachen Körper eines "tadchens und sie besitzt die Schönheit einer jungen N?tM' Sie würde eine herrliche Brant für einen ^anditenhäuptling darstellen! Ich liebte sie von An- * Vergl. Nr, 11 t». Vl. fang an, aber sie schien mir so hoch über mir wir em Stern. Nun. — nun muß und soll sie die Meine werden! Ich will sie in einem oder zwei Tagen bc snchen und sie mit ihrem Schicksal bekannt machen, und wenn sie sich welgert. so werde ich sie zu zwingen wissen." 4. Kapitel. Drohende Gefahr mdnges Wohnhans. Es war lang und tief. mtt einer Meilen Veranda nnd emem ll-.ncrcn Hof auf drei Srttkn von hohen Hügeln und auf der vierten von dem Mere eingeschlossen. Der einzige Landweg zu dlcscm Hause führte von der Landstraße ai:s durch em enges, tiefes Thal; er wurde aber nur selten benutzt, denn die Bewohner des Hauses, welches einer Ansiedelet glich, verkehrten fast ans chlicßlich zu Wasser mit der Stadt. " " ", a Wohlgepflegtc Anlagen von Oliven und Orangen Maulbeeren nnd Feigen, sowir ausgedehnte Wcin-lMten. welche einen reichen Ertrag lieferten, nmaaben das Haus. Etwa eine halbe Meile entfernt lagen die kleinen aubereii Hänser der Arbeiter, welche, hinter einem "wald von Frnchtbäumen versteckt, ein kleines Dorf bildeten und dein Besitzer des Grundstücks gehörten. Der Besitzer dieses versteckten Paradieses war ein Fremder, ob er aber ein Amerikaner, Engländer, Vchotte oder Irländer war. das wußte niemand. Er war vor fünfzehn Jahren, vom Beginn unserer Erzählung an aerechnrt, nach Griechenland gekommen, ein Mädchen uo» fünf Jahren mit sich bringend. Er hatte das Grundstück von einem griechischen Bauern gekauft, hatte neue Anpflanzungen angelegt, das Wohnhaus seinem Geschmacke gemäß neu bauen und ausstatten lassen, was ihn viel Geld getostet hatte, sich aber gänzlich fern von der Welt gehalten und das Leben eines Einsiedlers geführt. Nur äußerst selten kam er nach Athen oder Korinth, und niemals verließ er Griechenland. Da er, ausgenommen seine Arbeiter und einige Geschäftsleute, mit krinrm Menschen Umgang Pflegte, kamen auch keine Besuche zu ihm' er erhielt keine Briefe, las keine ausländischen Zeitungen, und von einem Jahresende zu dem anderen unterbrach nicht das geringste Ereignis die Einförmigkeit seines Lebens, welche zuweilen unerträglich werden mußte. Er hatte fein Grundstück unter dem Namen Mr. Strange grkaiift, aber seine Arbeite, und Dienerschaft wandelten den ihnen ungewohnte»! Namen in Stasso um. Er sprach gebrochen Griechisch, befleißigte sich aber. das Fehlende zu erlernen, und bald sprach er das Griechische so geläufig wie die Eingebornen selbst. Seine Arbeiter, seine Diener waren Griechen, und auch er und seine Tochter trugen die Nationaltracht ; aber das Innere feines Hauses hatte manche englische Eigenheiten, und seine Tochter hatte er ganz nach englischer Weise erziehen lassen. Es war beim Dunkelwerden an dem Tage. ««> welchem Lord Kingscourt und seine ^ea e.ter 1" wunderbar aus der Gewalt der Räuber befreit woroen waren, als Mr. Strange in der Veranda aus- UN0 114 III. Nczirtshanptmannschaft Krainburg. ^ Gerichtsbezirt Krainburg. "/,) Hauptgemeinde: Krainburg, Katastral-gtmemdc: Krainburg, üi326 S. — "/,)'Predaßl: Freithof, Huje, Klanz. Kokriz, Predaßl, Primskau, Nupa, Sucha. Zirlschitsch, 2692. — "/,) Nall as: Birknidorf, Naklas. Okroglo, Piuka, Scheje. Sterschen, Strochein, 2015». — "/.) Hüflein: Aabcndorf. Goritsche, Kanker, Randorf, Srednawas, Tenltitsch, Vcllach, 2889. — 25^^ Zirklach: Beischeid, Grad, Kc, statten, St. Martin, Oberferniz, Stefansberg, Ulrichs-bcrg, Unterfcrniz. Zirklach, 3449. — '«/<.) St. Georgen: St. Georgen, Hrastje, Lausach, Milchstätten, OM'uk, Tnpalitsch. Winklern, 4157. — "/_)Flöd-nig: Flödnig, Hrasche, Mosche, Seebach, Terboje, ,85)4. — '«,,') Strasische: Breg, Rulouk, Feich-ting, Jama, Mautschitsch, Podretsche, Piasche, Strasische, 3617. — "/,) St. Iodoci: St. Iodoci, Ober-weßniz, Unterweßniz, 854. U. Gerichtsbezirk Bischoflack: "/,) Hauptgemeinde: Bischoflack, Katastral-gcmcinde: Lack,' 2043 Seelen. — "/,) Altlack: Altlack, Dörfern, Kreutzberg, Peren, Safniz, Stari-duor. 27«59. — "/,) Bürgst all: Burgstall, St. Barbara. Godeschiz, St. Oswald, Retitsch, Sapotniza, Stalnsche. Semiz. Zaucheu, 2790. — "/4) Pölland: Dobje, Dolentschize, Dobenwerd, Louskiwerch, Podo-bcrmn, Podwerch, Spornavowas, Visokim. 33 l4. — "/,) Tratta: Dolejnadobrawa, Gorejnawas, Hottaule, Lutschna, 2458. - "/«) Oßliz: Altoßliz. Kopriunik, Lanische. Lcskouza, Podjeloviniberdonl, Ter-bija, 2850. - "/,) Selzach: Bnkouza, St. Cle-mentis, Dolcjnawas, Kalische, St. Lconhard, Nemilo, Obevlnscha, Schach, 2873. — "/«) Tscheschenza: St. Crucis. Draschgosche, St. Nicolai, Studeiner, 1730. - "/..) Eisnern: Eisnern, 1288.— "/,,) Zarz: Dame. Dautscha, Salilog, Zarz, 1748. ^!. Gerichtsbezirk Neumarktl: '',) Haliptgemeinde: Neumarktl, Katastral-gen^lnde: Neunlarktl, 1751 Seelen. — "/ziKreutz-Kaic 11 Dupplach, Foistriz, Kaier, hl. Kreutz, Siegersdorf, Shiiitschne, Swutschach, 2918. -- ^/,) St.Ka-tl, arina: St. Anna, St. Katharina, 1237. Ocsterreichischer Reichsrath. 413. Sitzung des Abgeordnetenhauses Wieu, 15. Jänner. Präsident Dr. Rech bauer theilt mit, daß er Ihrer Majestät der Kaiserin anläßlich Allerhöchstihres Gebnrtöfestes die Glückwünsche des Hauses dargebracht hade, und verliest das betreffende Dankschreiben des Obersthofincistcramtes. Der Handelsvertrag mit Italien wird als dringlich behandelt und sofort in erster Lesung dem volkswirtschaftlichen Ausschusse zugewiesen. Der Präsident theilt mit, daß von zahlreichen Stadtuertretungen, Gemeinden und anderen Eorpo« rations Telegramme und Zuschriften mit Protesten gegen die Aeußeruugen des Abgeordneten Ritter von Schönerer eingelangt sind. Die Abgeordneten Neuwirth und Genossen interpellieren den Handelsminister wegen des Zollkrieges mit Frankreich und fragen, welche Schritte eingeleitet wurden, um diesem Zustande ein Ende zu machen. In derselben Angelegenheit interpelliert auch Dr. Ruß, worauf zur Tagesordnung, nämlich zur Verhandlung über den Berliner Friedens vertrag, geschritten wird. Dr. Eduard Sueß empfiehlt die Annahme des Majoritälsvotums des Ausschusses, wonach dem Ver» trag einfach die verfassungsmäßige Zustimmung ertheilt werden soll. Dr. Herbst inotiviert den Minoritätsantrag, der zwar ebenfalls die Zustimmung ausspricht, aber mit einer Resolution, worin der Standpunkt der Adresse vom 5. November festgehalten wird. Es wird die Generaldebatte eröffnet. Abg. v. Pacher (gegen) wundert sich, wie dieselben Herren, welche vor zwei Monaten gegen die Politik des Grafen Andrassy sich ereifert haben, jetzt dafür sein können. Die Erklärungen des Grafen An-drassy seien voll geistreicher Apercus, geben aber noch immer keine Klarheit über die Ziele seiner Politik. Dnrch den Berliner Vertrag sei eine Bahn betreten worden, womit jedem Stärkeren das Recht ertheilt wird, so an Oesterreich zu handeln, wie jetzt an der Türkei gehandelt wird. Die Expedition nach Bosnien biete genug Analogien mit der nach Schleswig-Holstein, und die Politik Andrassy's mit der Nechbergs. Er verlangt daher, das Haus möge den Berliner Vertrag ganz ablehnen und über den Ausschußantrag zur Tagesordnung übergehen. Dr. Dunajewski (für) bestreitet di> Com-petenz des Reichsrathes zur Genehmigung des Berliner Vertrages nnd bezeichnet es überhaupt als unzulässig, daß europäische Kongreßbeschlüsse erst von den einzelnen Parlamenten gutgeheißen werden sollen. Er beantragt daher, das Abgeordnetenhaus wolle den Berliner Vertrag nur zur Kenntnis nehmen. Dieser Antrag wird von den Polen und der Rechtspartei uuterstützt. Abg. Fux (aus Znaim) polemisiert sowol gegen das Majoritäts- als das Minoritätsvotnm. Es sei ein Widerspruch, eine Politik durchaus schlecht zu heißen und doch die Basis derselben zu acccptieren. Die Erfahrung zeige, daß man den Reichsrath als das fünfte Rad am Wagen betrachte. Sowie aber die Armee tapfer ihre Pflicht erfüllt habe, so müsse es auch das Abgeordnetenhaus thun. Er beantragt in erster Linie den Uebergang zur Tagesordnung; sollte das Haus aber den Berliner Vertrag accepticren, so empfiehlt er wenigstens die Annahme einer Resolution inbetreff der Occupation Bosniens nnd der constitn-tionell bedenklichen Art der Ausfühnmg derselben. Die Debatte wird abgebrochen. Handelsminister v. Chlumecty beantwortet die Interpellationen von Neuwirth und Dr. Nuß betreffs der Handelsbeziehungen zu Frankreich. Angesichts der schwebenden Verhandlungen ist große Reserve geboten, doch ist die Bei ichtigung mancher falscher Mittheilungen angezeigt. Vor allem ist zu erwägen, daß die Regierungen von Oesterreich und Frankreich damit einverstanden waren, daß der Regelung der Handels« fragen mit Frankreich die mit Deutschland vorausgehe. Da der allgemeine Zolltarif mit l. Iäuuer 1879 gesetzlich in Wirksamkeit treten mußte, wir aber erst im November v. I. iu der Lage waren, nach Beendigung der Verhandlungen mit Deutschland an Frankreich Vorschläge zu machen, und inzwischen dort auch die Neuwahlen stattfanden und ein Provisorium beiderseits auf Hindernisse stieß, so erfolgte endlich der Bruch. Doch hat Frankreich nicht die Absicht eines Taristrieges, nnd beide Regierungen sind bemüht, dem gegenwärtigen Zustande so bald als möglich ein Ende zu machen. (Beifall.) — Nächste Sitzung Freitag. abging, von Zeit zu Zeit stehen bleibend und besorgt nach deni Wasser oder seitwärts nach den Anlagen blickend. Er war ein großer, starker Mann von etwa fünfunduierzig Iahreu, von imponierender Erscheinung, würdevoll und ernst. Sein schöngeformter Kopf wär mit dichten, kurz gehaltenen dunklen Locken bedeckt, seine Augen waren vom tiefsten Blau und voll Schwcrmllth; sein Gesicht war edel gebildet, von bleicher Farbe, und ein starker Bart beschattete seinen freundlich ernsten Mund. Wenn man diese imposante Erscheinung, dieses intelligente Gesicht betrachtete, durfte man sich wol wundern, wie der Mann, der so ganz geeignet schien, eine hervorragende Stelle in der modernen Gesellschaft zu spielen, dazu gekommen war, sich in diese Abge» genhcit zu begraben, was ihn bewogen hatte, der Welt den Rücken zu kehren und das Leben eines Einsiedlers zu führen. Die Schatten wurden tiefer. Der weiße Schimmer des Wassers vom Golf verschwand, die Orangenwälder wurden dunkler und bildeten in der Ferne nur noch eine schwarze Masse, die Mondscheibe erhob sich strahlend über die Bäume und übergoß die Landschaft mit einem magischen Licht. „Seltsam, daß sie nicht kommt", sprach der Mann zu sich selbst, immer unruhiger werdend. „Es war nicht recht von mir, ihr so viel Freiheit zu lassen. Sie ist schon seit Mittag fort. Kann ihr etwas zugestoßen sein? Ich will die Diener ausschicken, nach ihr zu suchen." Er machte eine Bewegung, die Veranda zu verlassen, als er rasche Pferdetritte hörte, und eine Minnte später fah er ein Mädchen über den großen Platz dem Haufe zureiten. Die Reiterin war das Mädchen, welches Lord Kingscourt und seine Begleiter ans den Händen der Banditen befreit hatte. Mr. Strange wartete, bis das Mädchen herangeritten war. Sie glitt ans dem Sattel, gab dem Pony einen leichten Schlag mit der Hand, nnd dieses lief im Galopp um das Hans in seinen Stall, während seine Reiterin freudig die Stufen der Veranda hinaufeilte in die Arme ihres Vaters. „Da bin ich wieder!" rief sie in englischer Sprache, die Zärtlichteil ihres Vaters lebhaft erwidernd. „Ich komme zu spät zum Thee?" „Eine Stunde zu spät, Alexa!" erklärte Mr. Strange. „Ich begann schon zu fürchten, es möchte dir etwas zugestoßen sein. Wir müssen diese langen Ritte einstellen, mein Kind. Ich habe mich sehr geängstigt. Wie, wenn du einigen von den Banditen in die Hände gefallen wärest, von deren Ueberfällen man in der letzten Zeit wieder so viel hört? Sie möchten dich gefangen geüommen und um Lösegeld festgehalteu haben, wie sie di? unglücklichen Engländer festhalten, von denen wir gestern lasen. Bleibe nie wieder so lange fort, Alexa. - verstehst du?" ..Ich v«'stche." „Nun gehe hinein Mld mache dich znm Thce bereit. Du wirst mich dann am Theetisch finden." (Fortsetzung folgt,) Ans dem Vatican. Wie man in Rom zu wifsen glaubt, habm vcr-chiedene Regierungen, darunter auch die französische, den Papst zu seiner letzten Encyklita gegen den Socialismus dankend beglückwünscht. Leo X.II1. hat das Actenstück von Anfang bis zu Ende selbst verfaßt. In seiner Umgebung hofft man, daß diese Emanation die Annäherung zwischen dem Vatican und der deutsche« Reichsregierung erleichtern werde. Indeß cheint eine solche doch noch immer nicht so nahe zu ein. In seinen« Schreiben an den Erzbifckwf von Köln erklärt der heilige Vater, daß Gott allem wisse, ob der Wunsch des Vaticans nach Wiederherstellung eines gnten Einvernehmens mit der deutschen Reichs-regiernng sich werde verwirklichen lassen, und da er die deutschen Gläubigen zur Unterwerfung unter die bürgerliche Gewalt in allem ermahnt, was nicht den Kirchengesetzen und den Pflichten des Katholiken zuwiderläuft, so ist es wol gestattet, aus dieser Sprache zu schließen, daß in den Augen Sr. Heiligkeit die Maigesetze noch immer das Haupthindernis für die Wiederherstellung des guten Einvernehmens sind. Bei der geringen Wahrscheinlichkeit, daß die deutsche Neichsregierung jemals dem Reichstage die Anfhebuuli. dieser Gesetze vorschlagen werde, ist Leo XIII. nichl der Mann. sich irgend welche Illusionen zu mache«. Er betrachtet dic Unterhandlungen mit Deutschland wol nicht als abgebrochen, dafür aber als für un^ bestimmte Zeit unterbrochen. Nichtsdestoweniger wer' den in den Kirchen und Klöstern von Rom die seinerzeit angeordneten Gebete für den Erfolg dieser Ver? Handlungen fortgesetzt. Ebenso problematisch, wie die Aussichten auf einc Verständigung mit Deulschland, sind auch jcne auf rinr solche mit Rußland. Der heilige Stuhl hat nic mals selbst auch nur mittelbare Beziehungen zu dem offiziöse» Agcuten der russischeil Negiernng, Fürstcü Urussoff, anknüpfen gewollt. Man glaubt zu wisse" daß er zu dem Nachfolger des letzten Designier^' Herrn Butencff. nicht früher in Beziehung" trete" werde, als bis er eine Genugthuung für das Ae nehmen dieses letzteren in der Angrlcgeichcit des M' morandums erhalten haben wird. wclches Kardinal Simconi nach Sl. Petersburg zu übermitteln ihn seinerzeit ersucht hat. Bi5 jetzt scheint das russisch»' Gouvernement wenig geneigt zu seiu. diese Genug' thuung zu gewähren. Papst Leo, ill Bezug auf sein Verhalten dem königlich itnlienischeu Hofe gegenüber strenge dasjcMP' femes Vorgängers einhaltend, hat untersagt, daß bei der Trauevfcicrlichkcit für Köiiia, Victor Einannel an der Außenseite der Pmltheontuche die Inschrift „Kö-nig von Italien" angebracht werde. Dasselbe Verbot erging auch hinsichtlich der Kiichen von San Sudaric», welche der königlichen Familie gehört, und der Kirche Santa Maria degli angeli. In ersterer Kirche wurde am 14.. in letzterer wird gegen den A0. vou der > Municipalität ein Trauergottrsdieust für den verewig/ ! ten König veranstaltet. Znr Orientfrage. Wie aus Ku nstantinopel gemeldet wird, fand am 13. d. M. abermals eine längere Konferenz zur Finalisicrung des definitiven russisch-türkischen Friedensvertrages statt, und man hält es für wahrscheinlich, daß das Fricdensinstrument noch im Lanfe nnd längstens Ende dieser Woche zur Unter-zcichnnng gelangen wird. Nach dem „Vaklt" nM ciner der streitigen Punkte bis in die jüngsten Ta^ die Frage gewesen, ob die Räumung des türkischen Gebiets seitens der russischen Truppen in der Convention erwähnt werden soll. Was die Kriegseutschä^ digung anbelangt, soll diesrlbe, nach der „Pol. Korr.", als eine privilegierte, unmittelbar nach der öffentlichen Schuld rangierende Schuld, wie letztere bei dem M schlusse des Vertrages von Sau Stcfano bestanden hat. angesehen werden. Es wmde ferner vereinbart, daß. wenn die Türkei ein ncncs Anlehcn conlrahiert, dic Schllldtitel dcr nenen Gläubiger jenen der russische Regierung nachstehen, welche die Priorität behalte». Die Clansel, deren ganze Tragweite die ottomailischc!' Unterhändler vielleicht gar nicht begriffen hab'cn, dürfte die Realisierung der der Türkei so nothwendigen An/ leihe sehr erschweren. Auch will man wissen/daß dl'c russischen Unterhändler nencrdings durchblicken ließe», die Regierung des Zaren würde geru die ganze E»t' schädiguna. erlassen, wenn die Pforte aus freien Stücke" in die Vereinigung Ost-Rumelieus und Bulgariens Willigte. Hier handelt es sich aber um eine europäische Frage, welche von der Pforte nicht einseitig geregelt werden kann. Für den türkischen Gesandtschaftsposten in Athe^ ist der ehemalige Gouverneur von Kreta. Kost^' Adossides Pascha, in Allssicht genommen. Ueber die türkischen Reformen enthält die neueste „Turqnie" ein ausführliches Eominnniq^ Danach wären bis jetzt folgende Gesetzentwürfe al^ gearbeitet und zur Promulgation durch einen Hat des Sultans s^iti^ ein Gcsetz über dic Ministerverantwo^ lichkett, wclches die Zahl und drn Wirkungötrcis dcr ^'' nister definiert; ein Pulizcireglement, welche« der. coMpe- 115 tenten Behörde das Recht einräumt, geeignete Auslandn als Offiziere in die Gendarmerie einzureihen; endilch em Preßgrsrtz, welches auf liberalen Grundsätzen beruht. Ueber weitere Entwürfe behalt sich die ..^urqme" enien zweiten Bericht vor. Inzwischen Demen der französische und englische Botschafter dein Sultan sehr lebhaft und eindringlich die Nothwendig-?.« ^ .^monstrieren, daß er die Finanzverwaltung oes Elches ,n die Hände geeigneter Ausländer lege. O°.'?. ."^""'^ ""' kurzem Herr Fournier 'in Begems Kheneddu. Paschas sehr entschiedene Vor-stellungen gemacht haben in d" Steuern zu zahlen verweigern, rege^ Grenzfrage nicht ge- Meld^ ^ ^"O" beit cursierte bekanntlich die d^s ,!.Ms^'Ä«^"w"loff werde zum Präsideuten NackÄ^>."' Munsterconütes ernannt werden, eine bura Z ' . ' 3."" bcr ..Nordd. allg. Ztg." aus Peters-Non .^'"^'^" dementiert. Schuwaloff sei in Rücksickt .?s ^lordeiilch. Die, scheint allerdings mit Fall F sA ^"' engllsch'russischen Verhandlungen der Haqesneuiglieilen. vaaris^^ ^^^^3.l"bil«um des Kaiser- km,mi """ Agende Anträge: ..1.) Die Fest- A Änm ">!" ^"'^"^' ''" den zur tüMerisch n ^n'T '^i?""' '" ^°'lchlag gebrachten Kiinst-fertigung ^ ^'"7 ^treffen und für die An-deschräntte Cm'cu?r7n7^ '",". ^" I'^striellen eine selbe» ist dem? ^ "nzuleltcn. Das Ergebnis der-legen z"r Genehmigung vorzu^ d«l bezeichn^ VÄ?^ ^.' ^""'"' "'" «"ter gebrachten K..< ^^".taten den zwei in Vorschlag 3e e tt m!"Ä "Ertragen. :j.) Znr Erhöhung der ,?^> '^ " Mitwirkung von Künstlern an rinem v?w ttÜ!^ ^^zustellenden Tage ein großer Festzng ü tteff de/^ .^? '""che" unter Theilnahme der ä-n e I^^^^«"' 7" ^"''" in würdiger Form MUMM 1 "?' b'ezu erforderlichen Vor- thM dic „».; ^«/ ""^ "ird ihr die Vollmacht er. ich '^ in machen." Sammt- rath genehmigt ^'^""""issio.i wurden vom Gemeinde- berühmten^MM..'s/ ° k t e r i st i s ch e E r k^l ä r u n g,) Der Sühne in ^"'"'Ustrnmentenfirnla W. F. Cerveny und Vonm.'s > ^'"Wrätz war von nationaler Seite ein tio^ in ^^"'c^'«?^^ """en. we,l sie ihre ErPosi-md ra.^"^"'3^^ll'"'ll "ur mit einer deutsch n Aufsch, / ^/s' '"?^ "ber auch mit einer czechi chen öffe tt ck m?^'" blatte. Die gencmnte Firma ver-«V! .^!! /"2, 5'll"" Anlasse im Ehrnd,n,er «er es m,r^ .'"^ ^'^" "'" Erklärung, in wel. moraUch?"^ "Wir haben weder aus '""cksicht die Verpflich- machen. wo s ^^."''^ pasche Propaganda zu kümmern s ch ohÄ.^'^''^?' ^ Pechen in Böhmen Wmen uns di jen a n ''" ""^" Fir.na nicht, dagegen oder jener W.?s?l ^""^ ""'""' ""che uns in dieser dies Unsere Firma betreibt über- ^"' keine Politik, wie dies jene Indnstnellen^z ' °oU ^^"orität der czechis^e.. MMzW , — (Ueber die Weinernte 187tt) bericktete '"b'r «... 14. d. M. abgehaltenen Sitzung der zHe 3 l"'I ^^^ "'^ Weinbau) der Wiener land v r chaftllchen Gesellschaft Weingroßhändler 3 öme »"du r vocals ei" k^' ^ '" quantitativer Hnsch in s^^. ^ '/" ^^"li "Uf Onal.tät jedoch als e,n schlechtes We'niahr. Die zur Verkostung gelaunten . Weine (we,h) fallen in die Erntezeit zwischen den 1. und 60. Oktober, die Rothweine zwischen den 2<)stcu September und M Oktober. Der durchschnittliche Zncker,-NMehalt der Weißweine ans den Gegenden: Wciß-Mchen. Wulkersdorf. Haugsdorf. Stintenbrunu. Brunn -ö'sambcrg und Gnmpoldstirchcn stellt sich ans 12 0 Per-zent im Moste nach der Vergährnng. Niedrigster Gehalt war 10. höchster 10 Perzcnt. Während unter den Weißweinen der GnmpoloSkirchner. so hatte unter den Mländlschen Rothweinen der Vöslauer mit 10 Perzent den größten Z'ickerstoffgehalt. Der Preis variierte von 6 ft. bis I I ft. Eine vorgestellte Narbonner Sorte kostete in Frankreich 7 ft. und wird in Wien mit W sl. gehandelt. Auf die einzelnen Weinernten übergehend, bemerkte Redner, daß Niederöstei reich 1^70 vier Millionen, 1878 fünf Millionen. Ungarn fünfundzwanzig Millionen Eimer einheimste. Die gesammte Weinernte der österreichisch, ungarischen Monarchie stellt sich auf vierzig Millionen Eimer. Dem gegenüber stellt Redner das Ergebnis Frankreichs, welches trotz der 150,000 Hektaren von der Phylloxera inficiertrr Weingärten 80 Millionen Eimer erzielte Die Rheinweine, ebenso den Wein der Schweiz und von Tirol bezeichnete Redner al5 schlecht, dagegen den Italiens qualitativ gut. Italien hatte auch mit seinen ^0 Millionen Eimern eine gute Ernte. Die Wiener Platzgcschäftc waren im allgemeinen günstig, Einfuhr circa 220.000 Hektoliter, gleich 388.000 Eimer, gegen 210,000 Hektoliter, gleich 318.000 Eimer vom Jahre 1877, während die Biereinfuhr 714.000 Hektoliter, gleich 1,200.000 Eimer betrug. Auch der Export wurde durch Lieferungsgeschäftr mit Rumänicn und Rußland, wie auch durch die Schweiz, welcher der Bezng aus Frankreich wegen des hohen Zolles zu theuer kommt, einigermaßen belebt Redner wieS auf die nach-thciligcn Folgen, welche die Erhöhung des Schutzzolles von 8 si. auf 13 fl, für Gcbinoeware und von 8 st. bis 20 si. für Wein in Flaschen nach sich ziehen wird. hin und bedauerte die unnöthige Agitation gegen die Erzeugung künstlicher Weine, indem er die diesbezügliche colportierte Zifferhöhe als übertrieben bezeichnete, - (Ein neuer türkischer Orden.) Der Sultan hat, wie die ..Turquie" meldet, einen nencn Orden gestiftet, welcher den Titel Aikctilm >i - Imt.i>k2 führt und vom Sultan direkt oder auf Antrag des Großveziers an Personen verliehen wird. wrlche dem Staate Dienste Vom militärischen, administrativen, politischen und literar,schen Standpunkte aus geleistet haben. Dir Decoration besteht aus einer Goldmedaille, welche die Inschrift trägt,,I1iUl!iM" (Eifer», ^wm^ (Bemühungen). „8«öMU" (Tapferkeit) und „86(ikkat," (Treue), Sie wird nach dem Tode des Besitzers nicht zurückgestellt und verbleibt den Erben. fokales. Aus der Handels- und Geweirbekammer tür Kram. lFons.) 1^'. Der Obmann der zweite» Section, Kamme, rath Leopold Bürger, berichtet mbttreff der A-richlung einer T'-elegrafenstation in Lntoviz und d» antragt, daß sich d>> Kammer in ihiel Aeußerung au d'e k. t. Telegraf ^direction im Smne des Berichtes Vir o,e Errichtung einer postclimblmcrten Telegrafen-station im gedachten Orte aussprechen möchte Der Antrag wird einstimmig angenommen. ^ ^ D^ Obmann der zweiten Section. Kammer rath Leopold Burger, berichtet üdrr das Gesuch der Gememdewrstehuna. von Hotederschiz, „., B<'zirlr Lottsch. um Verlegung des am 10. Oktober jeden Jahres stattfindenden Jahrmarktes auf den k. Apnl "der 0., li.. 10. Mai oder 14. Juni. nnd betragt nach geschlossener Äegrüudung: „Die Kaunikl wölk Nch ln ihrer, infolge Note drr l. l, Landl?rea,erung vom 10. November l^7«. Z. 75>W, m, diese zu rr stattenden Aeußerung für die Nebertrligung dcs in Hutederfä„z r glauben daher keine Iehl bitte zu thun, wenn wir im Interesse der Wissenschaft jene unserer geehrten Leser in Kram. welche in der Lage wären, uns eine der oben angedeuteten Mittheilungen zn machen, ersuchen, sich dieser kleinen Mühe Mast unterziehen zu wollen Für jede uns zukommende Nach« richt erlauben wir uns schon vorhinein im eigenen und im Namen unseres Mandatars den besten Dunk burg. hat kürzlich das Bäckerei« gefchäft des Herrn Alfons v. Emperger in Klagenfurt käuflich an sich gebracht und unter einein ein Depot feiner Mahlprodulte in Klagenfurt errichtet, — (Schadenfeuer in St. Veit.) Im Stallgebäude dek Grundbesitzers und Fleischhauers Bernhardt Klemcniiö in St. Veit bei Sittich entstand am Neujahrs-tage gegen 8 Uhr abends, vermuthlich infolge unvorsichtigen Gebarens mit einem Stallichte feitens der Knechte, Feuer, welches sich rasch entwickelte und binnen wenigen Stunden das Stallgebäude, die Zeugkammer, eine Doppelharpfe, den Schweinstall und die Drefch-tenne des genannten Besitzers nebst einem größeren Heu und Strohvlirrathe und mehreren Pferdegeschirren vollständig einäscherte. Das Vieh fowie ein Theil der Wilthschaftsgeräthe wurden gerettet Der dem Besitzer durch den Brand zugefügte Schaden beläuft sich über 2500 si. und war bei der Pester Versicherungsgesellschaft bis zur Höhe von 2425 st. versichert. Der eifrigen Hilfe der eigenen und benachbarten Ortsinsassen, unterstützt durch eine Feuerspritze aus Sittich und die damals herrschende Windstille, gelang es, die Weiter-verbreitung des Feuers zu verhindern und den Brand gegen 2 Uhr morgens zu dämpfen. — (Bergakademie.) Im laufenden Studien» jähre wird die Leobnrr Bergakademie von 122 ordentlichen, 21 außerordentlichen Hörern nnd 1 Gast besucht. Von diesen entfallen auf die Hüttenwesen-Fachschule 25, auf die Bergwesen-Fachschule 35 und auf die allgemeine Abtheilung 84. Der Zuständigkeit nach gehören an: Böhmen 41. Mähren 10, Schlesien 12. Galizien 27, Steiermart 10. Kärnten 8, Krain 4, Ober- und Niederösterreich 7, Salzburg 2, Tirol 1. Küstenland 1. Ungarn 2, Siebenbürgen 2, Deutschland 7. Russisch« Polen 2, Schweiz 1, Schweden 1 Hörer. — (Ueberprüfungskommission.) Aus Anlaß eines speziellen Falles wurde soeben folgender Erlaß des l. t, Reichs'KriegtzministeriumK an die Vrgänzungs-Bezirlskommanden, Truppen- und Heeresanstalten ver» lautbart: „Ein bei einer Ueberprüfungskommission zur Einreihung oder zum Fortdienen bestimmter Mann darf weder dieser noch einer anderen Ueberprüfungskommission mehr vorgeführt werden; auch findet gegen das Erkenntnis einer Ueberprüfungskommission eine Berufung uicht statt, und zwar laut § 85, 8 der Instruction zur Ausführung des Wehrgefetzes. Wird jedoch ein einer Ueberprüfungskommission bereits vorgeführter Rekrut bei feinem Einrücken zur activen Dienstleistung wegen der vor der Assentierung bereits konstatierten Gebrechen zur neuerlichen Vorführung vor eine Ueberprüfungskum' mission beantragt, so darf die Vorführung nur mit Bewilligung der Ministerialinstanz erfolgen. Es sind somit diesbezügliche Ansuchen, welche mit dem militärisch-chefärztlichen Zeugnisse, der alten Ueberprüfnngsliste und dem Auszuge aus dem Assentprotololle instruiert sein müssen, inl Dienste«wege an dai t, t. Neichs-Kriegs-minlsterium zu richten. Die Vorführung eines von der Ueberprüfungskommission auf „einzureihen" oder „fort-zudienen' klassificierten Retruten vor die Superarbi-trierungs-Kommission wegen desselben Gebrechens und vor Adlauf des Assentjahres ist gesetzlich unzulässig, weil nach § 34. 5, Absah des Wehrgesetzes und der sich hierauf gründenden Bestimmung des § 85, 8 der Instruction zur Ausführung des Wehrgesetzes gegen da» Erkenntnis einer Ueberprüfungskommission eine Berufung nicht stattfinden darf, in einem solchen Falle aber die Vorstellung desselben vor eine Superarbitrierung»-Kom-mission nach Verlaus einei so kurzen Zeitraumes wegen desselben Gebrechen» einer solchen gleichkäme." (Original-Tele^, amm der „Laib. Zeitung.") Versailles, 16. Jänner. Eine in den Kammern verlesene ministerielle Erklärung besagt, die Regierung finde in den Wahlen vom 5. Jänner die Billigung ihrer Politik der Eintracht. Sie werde dieselbe äußere Politik auch weiterhin befolgen; das Land will den Frieden, aber unter der Bedingung, nichts an seiner Würde einzubüßen. Unsere Bemühungen werden auf Aufrechterhaltung des Friedens und Ausführung des Berliner Vertrages gerichtet sein. Die zwischen der Republik und allen übrigen Staaten bestehenden Beziehungen der Freundschaft und des Vertrauens haben nicht cmfgehölt. Mit den bliilden Werkzeugen des Comnume-Anfstandes muß man Erbarmen haben; der Präsident begnadigte seit dem 14. Dezember 1877 1542 Personen; die Gnaden« kommisficn in Beendigung ihres heilsamen Werkes erließ 2225 Verurtheilten die Strafe. Die Regierung wird die republikanischen Insti» tntionen schützen; sie besteht anf schleuniger Berathnng der Zolltarifgesetze wegen Erneuerung der Handelsverträge, kündigt weiter Gesetzentwürfe an, worunter die Restitution des Rechtes der Verleihung der Grade an den Staat. Das Gesetz über die großen Militä'r-kommanden wird strenge durchgeführt. Ein Gesetz» entwurf wird die Verwaltung Algiers regeln. — Die Erklärung im Senate wurde von der Linken beifällig, von der Rechten lautlos, in der Kammer kalt aufgenommen. Der Senat wählte den General Ladmirault (Rechte) zum vierten Vizepräsidenten. Pest, 15. Jänner. Die Kommission der Stadtrepräsentanz beantragt zur Feier der silbernen Hochzeit de» Allerhöchsten Kaiserpaares folgendes: 1.) An das Kaiserpaar eine glänzend ausgestattete Bcgrüß»ngs-adresse durch eine große Deputation zu überreichen; 2.) in sämmllichen Kirchen und Gotteshäusern einen Dankgottesdienst zu veranstalten; 3.) die Franzstädter neue Kirche, die unter dem Patronat Ihrer Majestät der Kaiserin erbaut wurde, am Festtage einzuweihen, wobei der Fürstprimas pontificieren würde; 4.) sämmtliche Arme der Hauptstadt zu bewirthen; 5.) eine allgemeine glänzende Beleuchtung unter Anbringung von Transparenten an den öffentlichen Gebäuden; (i.) in sämmtlichen Theatern tkoütls paw nnd Freivorstellungen; 7.) ein Kinderasyl zu stiften und hunderttausend Gulden hiefür zu widmen; 8.) Präglmq von Erinnerungsmedaillen, nnd zwar goldene für das Kaiserpaar, silberne für Hinterlegung in den Museen, broncene zum Verkauf. Serajewo, 15. Jänner. (Frdbl.) Heute langte die erste Post mit Pferden von Brod hier an und brachte die Sendungen vom 10. Jänner aus Wien. Zur Tour von Brod bis Serajewo waren weniger al5 70 Stunden erforderlich. Von hier aus wird die Post ebenso befördert, fo daß unsere Verbindung mit dem übrigen Europa jetzt gegen früher um fünf Tage ab« gekürzt ist. Berlin. l5>. Jänner. Im Abgeordnetenhaus? wurde vonseite des Abgeordneten Heeremans (Centrum) der Antrag gestellt, die Regierung aufzufordern, die Bevollmächtigten Preußens im Bundesrathe z" instruieren, dem Gesetzentwürfe über die Strafgewalt des Reichstages die Zustimmung nicht zu ertheilen. Konstantinopel. 15. Jänner. (Frdbl.) Die russisch-türkischen Friedensverhandlnngen sind in ihrem meriwrischen Theil als abgeschlossen zu betrachten; es handelt sich nur noch um die Redaction, wobei noch einige Formfragen zur Erledigung kommen werden. Die Unterzeichnung wird bestimmt im Laufe der Woche erwartet. Als Beweis, daß die Frage nieritonsch als gelöst zu betrachten sri. wird dliranf verwiesen, daß General Tottleben die Besprechung über die Modalitäten des Abzuges der russischen Truppen begonnen habe. Telegrafischer Wechselkurs. vom 16. Jänner. Papier - Rente 61 <).'.. — Silber Rente 63 25. — Voll»> Renlr 78 95. ^ 1860er Etaats-Anlehen 115 —. — Äant-Nctien 788. - Kredit-Actien 221 60 — London N6 55. — Silbtt 100—. K. t. Münz - Dukaten 5 53. — 20 - Fran len - Stückt 9 23. - 100.3ieichsmllrl 57 65. Verstorbene. Den l4. Jänner Johann Giontini, Buchhändler, 60 I, Rathausplah Nr. 24, Schlaqflusl, Den 15. Jänner. Josef Klavc'ic', Schuhmachermeistel, bc>I.. Studentcngasfe Nr. N. Auszehrung, — ssranz Vergant. ^ t, l. Postbeamtens Kind, 2!) Tage, Petersstraße Nr. 11, Fraise«, > — Wilhelm Nachtigal, gimmermalerslind. 4 Mon. 26 Tage, N Fraisen. — Johann Iatllzh. Taglöhner, 47 I. Vorort Hra< < detztydorf Nr. 19, Typhus, .. ««^" l^ Jänner. Franz Slowscha. Fleischhauer««»», Nebel Nebel, gegen Abend sehr dicht und tief herabgehend. Da< Tagesmittel der Temperatur — 3 s», um 1b' unter dem No^ male.________ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Namber« W^ Danksagung. > W Für die herzliche Theilnahme beim Ableben des W ^ Herrn W ^ für das zahlreiche Geleite und die vielen schönen ^ ^ Kranzspenden sagen hiemit den tiefgefühltesten Dllnl >> W die traurigen Angehörigen. ^ > Danksagung. > W Die vielen Beweise der innigsten Theilnahme M « und die dargebrachte Hilfeleistung bei dem plötzlichen ^ W Hinscheiden, sowie die besonders zahlreiche Bcthei W W ligung bei dem Leichenbegängnis unseres vielgeliet" W M ten, unvergeßlichen Gatte», beziehungsweise Vaters, W M Schwieger und Großvaters, des Herrn M > Johann Gilmtini, > W Buch- und Kunsthändler, W verpflichten uns, hiermit allen Verwandten, Freun ^ den und Velanntcn, insbesondere Herrn Direktor ^ ^ Mahr, welcher mi! seinen Zöglingen dem theuern M M Verblichenen durch Begleitung die lchte Ehre er- M « wie«, als auch allen, die durch Kranzspenden den ^ Sarg des Verblichellen schmückten, sowie jenen Fa ^ milie», die uus bereitwilligst und hilfreichst zur W ^ Seite standen, den innigsten und wärmsten Danl W ^ auszudrücken, M W Die trauernden Hinterbliebenen. M ^l)l'!kN^l'lH!. Wie», 15. Jänner. (I Uhr.) Die Börse war in, allgemeinen ziemlich fest, doch wenig belebt und eben infolge dessen in einigen Kursftositioncn rückgängig. «elb W«< Papierrente........6190 62-. Silberrente........63 25 63 35 Ooldrente.........74 - 7410 Üose, 1839........314- 316 - „ 1854........10925 10975 „ 1860........N5 25 115 5) „ 1860 (zu 100 fi.) . . . 126 126 50 . 1364........14175 142- Ung. Prämitn.Anl.....?S 80 80 - Kredit'L..........16050 161-- Nudolfs-U.........1550 16 — Prämienanl. der Stadt Wien 90 60 90 60 Donau.Äegulierungs.Lose . . 104 60 10480 Domänen.Pfandbriefe . . . 144-- 144 50 Oesterr. Schatzfcheine 188! rück» zahlbar.........98 25 99 - Oesterr. Schatzscheine 1882rückz. 97- 97 50 Ungarische Golbrente .... 33 75 8380 Ungarischc Eisenbahn-Anleihe . 101 80 10220 Ungarische Eisenbahn Anleihe, Cumulativstückc......100 70 10090 Ungarische Schaßanlv. vom I. 1874..........118— 11825 Anlehen der Staotgemeind« Wien in V. V......95 75 96 - 0 Fra»zIojeph.Vahli , , . 85>^> 855') «7 25 London, kurze Gicht . . . . 116 60 l!67'' London, lange Sicht . . . . 116 85 Il69.'» Paris..........463.'. 483.'» «elosorten. «.'Id W,ss Dulaten .... 5 fl. 52 lr, 5 fl. 53 lr. Napoleonsd'or . 9 „ 33 „ 9 „ 34 „ Deutsche Reichs» N»ten .... 5? „ 60 . 5? .. 65 ^ Iilbcrguldcn . . 100 ., , 100 „ — . Ürrainische Vrundcntlastunss«l, 'ijrlo