Nr. 41. Prä>lum«r»t!»n«pr«<«: Im Lomptolr ganzj, fi. ii, hnlbl, st. 5'50, y«r b!e ZiistcNunss in« H«u« halbj, 5<) tr. Mil bcr Post »«»zj fi, >», halbj. ft, »ü». Montag, 2U. Februar. Ins«lllon»gebül: Für Nelne Inserate bi« ,u 4 Zcileu Üü tl,, „löhtle p« Zeil« o fr,; bci tiflc«n Wiederholungen pei ^«ile » ll. 1882. Amtlicher Theil. y Se. l. und l. Apostolische Mnjestät haben mit ^"höchst unterzeichnetem Diplome dem l. k. Major oeS Genierrgiments Kaiser Franz Joseph Nr. 1 N> Maus Mitterwallner den Adelstand mit dem «yrenworle ^Edler" und dem Prädicate „Unlen-!)elm" allergnädigst zu verleihen geruht. Am 17. Februar IKN2 wurde iu der t. l, Hof- und Staats» ^uclerei in Wien das V. Stiicl des Ncichsgesehblattes. vorläufig °, ^' kroatische nnd romanjsche Anössadc t»c>, Sliicle 1, uut> IV drs Reichsstejetzblaltes ausgegeben und versende». - («Wr. Ztg." Nr, 39 vom 17. Februar 1882) Erkenntnisse. Antw?^ !' ^ ^"dssnericht Wien als Pressaericht hat auf M N, >-^ ' l, 2t,,a,^c>i»u862 Vlekr ü '"^ «P">!!!!'chc tleders, l,<" enlhaltcnen Stelle vun El ^ , '^' ^'s „immer mehrLichl" das Ver«chen naä, ^ .^00 bn U. >"""'^' und hnt nach 5 W.l St, P, O, das Acllwt lirclorvlireitiiüss dieser Drliclschrift nnössrsplochen, ^lnlrna ^ / ^ ^nndesqerichl Wien a!s Preisgericht hat aus in Nr ?^ '^'""^'"'üv.iltschnst cllan»!. das l? ""'"' der ^infschnst „Iln da« P.olclariat" cut > und Hal »«i '°b^ das Vergehen nach 8 "02 Et, G, begründe, diclei Dr.^ ^ ^^l St. P, O. das Verbot der Wciterverbreituna. -!^^">chllft ausliclpruchcn, Nichtaintlicher Theil. ^ Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde Aiamberg im politischen Bezirke Korneuburg in "iederösterreich zur Bestreitung der Schnlbaukosten "ne Unterstützung von 200 Gulden aus Allerhöchsten 'plivatmittcln allergnädigst zu bewilligen geruht. Sc. Majestät der Kaiser haben, wie das ""garische Amtsblatt meldet, für die grirchisch-katho-u>che Gemeinde zu Csegöld und Lüvö uud für die ^angrlischc Gemeinde zu Apova je 100 fi. und für ^ lötnisch^atholische Gemeinde zu Küpolnäs Nyck ^"" ft- zu spenden geruht. Die Rede Sr. Excellenz des Herrn Finanz» Ministers Dr. Ritter v. Dunajcwjki in der 194. Sitzung des Abgeordnetenhalises ans Nn-lass der Generaldebatte über den Staatsuoranschlag und das Finanzgesetz sür das I^hr 1882 lautet nach dem steuogtaphijchcn Protokolle wie folgt: Ich muss gleich eingangs das hohe Haus um Nachsicht bitten, wenn ich in die Discussion über den Staatsvoranschlag eingreife mit drm Bewiissiiein, in finanziellen Dingen dem hohen Hause nich>3 Neues — heute wenigstens — s^gen zu können, und m>t der llelierzengiing, dass mine Änsprachc kein irgendwie Nfnneniwerles prallischls N^'ullal hl^b.n wird. Das litzierr 'st doch klar ans dem Schlüsse der Nede jedl'K der sthr gechll^n Hcrleu Abgeorlmetnl der Opposition zu eisehcn, ind'M ja jeder der Herlen die röche Olü« menlese von L'rbl'nswnidiglclen und Autlllfm. die er d>r M'hrhci» und d^r Iiegislunq entgegengebracht hat, immer mit den Wo,ten gVscklusse» hat: ich wnde l,e^en das Älidget stimmen. Nun, wl'nn di<- U^ber« zlUgnng einmal feststeht, so ^st ja alles Neden ver« geblns, trotz aNrr gcist,eichen blliselnanlieisehnn^en, !d,istz e>»l Pailami'lil welllcinfi^r Didulte» bed^ns, und ^ da ich l.ffl'nl'lir lrinen Gi ll„d habe, d'e Heri^n zu üb,rzl'U^en, welche eilla'll h.chü,, wr dus Budl^l zu stiinmln, so NlllsK ich dae hl'he Haus um Nachsicht bitten, wenn ich tlvtzdem an del D'baüe lbe,l»ed>ne, ans dem einzigen Giunde, damit mein St>Uschlv,igen nicht so vielen Misedeutüngen mlva/s'h! bl»'ibe, wie jo oft, bei mciinin besten Willen, nl^ine Worte erfahren. Was die fimnizicUen Etwä'guügrn anbelangt, so bin ich, wie ich schon sben erwähnt habe, nickt >n der Lage, dem hohen Hause irgend etwas nennenswertes Ncnes vorzutragen, und — es sei mir die Ansicht auszusprechll, erlaubt — auch die Heile»,, welche die Finanzen arg bellittelt haben, Waien meines Wissens auch nicht in der Lage, Neues dagegen vol-zubringen. Das gemeinschaftliche Merkmal, das allen kritischen Bemerkungen, insofern sie rein finanzieller und suchlicher Natur waren, anhaftet, ist der alljährlich wiederkehrende Vorwurf: kein System, kein g'oß an> a/legttr Plan, rs ist niemand imstande, zu wissm, ob das Vorgehen der Regierung, respective der Fmanz-Verwaltung, wirtlich dem von uns allen gleichmäßig ersehnten Ziele uns näher führe. Ich bin leider in der Lage, wiederholen zu müssen, was ich so oft von dieser Stelle aus zu sage« die Ehre halte, dass, wenn man unter einem Systeme jene Allordnung gewisser thatsächlich?!- Erscheinungen, oder gewisser Grundsätze, odrr grw,ss^r ltrsahlungen, die Anordnung aller dieser äußeren Ei schemung»'!! oer» sticht, welche das Gleichartige durch ein limrres Gant» Verbindet, das B'sondrre scheidet und all>s unter das allgemeine Merlmal alla/meuirr Principle,! brings, so muss ich gestehen, dass eine solche Anfoidriung an einen Finanzminister meiner Uebeiz^u^uug nach ein? vollständig unbegründe'e ist, weil dn-sfr nicht Systeme zu rnlw»'rsen, nicht wissenjchasllichf Doctrinrn zu pkimn hat, soi'drrn lmil es seine Aufgabe ist, nach seinen besten K'äften für di? Bedürfnisse cinrs Slaves zu soigen, der schon eine ^inai'Mschichte und em^ ^>nanz-gfsftzqebung besitzt. Er mu s aso dem Bestehlld'« Nl'chnling tragen und a» dem Brst henden nur dl,K« jliiige ändern, Was <>bln das dringendste Äldülsnis drs Angenblickss elfmdert. Versteht man abl'r uüter einem Systeme, difs man von eim's Finaii^verwallung verlangt eine zu-s"mmn>t)ä»get,de Reihe von Mußre<^ln, welche, wenn auch nicht die absolute Gewissheit, so doch dir Wahrscheinlichkeit eröffxi'N, den cigsntlichkn Zw<-ck err^lch^n zu töüm'n, so eilailbe ich m>r, drm h^he» H.inss dubei nur i», E.'lnneruna, zn bringen, wus ich im Noo mber !^«0 und im Nl'Vl'mbe l^^l be, oer V."laq? dls Slaalivoranschlages uno dre FinanzczesetzeH bei'tts aus-einandfrzuschen die Ehre halle. Hs handrlt stcb -— und da stimmen wohl alle über<>in — um nne Neihe von Mahlea/ln, wodurch da^ chionsch wlrdeilchreut.e D'ficll nllsner Finanzpn besrillgl w^den könnte. Ich habe oft wiederholt, dass uns^ebi^e EripalNissr zill Bl'sciticjimg ds Deficilrs nicht lnögüch sind, dci>s mun sich dllsenl Ziele nur nähern tonn durch d>e naiür-liche Elhöhnng bereits b^stchsnder St^ais^nnuhmen und dass ma» für den Nest — und einen s«hi bed,'»» <«>nd»'n 3iest — enlweder nrue Slrueru oder eine Erhöhung der bestt-hendkil sinsühren muss. Es entstand nun die Aufgabe — und dieser st>ht jeder Finanzminister und wud er auch künftig gegenüberstehen — zu uutersuchen, was prallischer ist, um für dieseu Zweck zu sorgen: die allgemeine Refoim der directkN Sl»uern, von denen so osl hier gespluchen wild, oo, r das Vorgehen auf dem Wege der inoilrcllN Blstriicrung. Meiner Ueberzengung nach führt rascher, praktischer und minder drückend zum Zlrle, wenn dasselbe rasch erreicht werden soll, die indirecte, die Verbrauchssteuer. Warum? — Das habe ich so oft drm h. Hause gegenüber auseinanderzusetzen die Ehre gehabt, dass Feuilleton. sur Geschichte der künstlichen Fischzucht. Von F. v. THum en. (Schluss.) zuchl^^lropa sieden wir heute die künstliche Fisch-nste ,.?.?" '" fast allen Ländern eingebürgert, die war das ^artigst a"gelegle diesbezügliche Anstalt eine Sss^, s ^'l^blissl'ment zu Hüningen im Elsass, Neickisn >s< !!''^ ^ipuleon3 III,. Wt 1870 als deutsche Nlenllick ^ n f°"geführt; in Schottland glänzt na-ubrin^ n ^"chbzuchtanstall zu Stormonlfield, in den Inhus'i '°^' hat sich die Privatthäligkeit dieses und W!?"es bcmächligt, und überall sind Vereine VM^ l lchaslm thätig um die arg entvölkerten beide,, w>e "'^ "eurn Iuwohnern zu besetzen. In in di s/ V^'^sten unch unscrer Monarchie hat man eine . ..^ ^'^lnng. nam.'ntlich in den letzten Jahren. Zickel ^dcnMchc Rührigkeit und Energie ent-den s^"'cl >'"^l solche in-mer mehr uud mehr von '^"sten Erfolg, gekrönt. unsern sc"'^'" ^""^ anderen Maßstabe aber als auf nnleris 7""l>»rnte p^ckt man die Sache in den nord. rilan/, '^"' F'eistaaten an. verfolgt doch der Ame-lichlia ,."^" ^^. dessen Endziel er als gut uud einer V'!? "" "llem als lucrativ erkannt hat. unt Nlnazi" ^"^ "',d Zähigkeit, die wahrhaft bcwunde-nhnn» ^ '^ ""d uns Europäern wohl zur Nach» und ^ ^" ""pfchlen wä.e. Private, Gelehrte, Vereine ih^"Z'enmg thun um die Wette alles, was in ^>vobn^"' stcht, die Fischzucht zu fö.dern, die "ynye'ten der Wasferbewohner zu studieren nnd zu erforschen, Verwertung und Absah des gefangenen Producles zu heben, und keine Kosten werden gescheut, das Werk zu krönen. Von Seile des Gouvernements ward nicht nur vor Jahren schon eine eig'iic Fischerei» Commission eingesetzt, sondern derselben ailch, wie es sich allein gcbürt und wie allein man sich Erfolg versprechen kann, zahlreiche tüchtige Fachgelehrte und brwäh,te Piakliler zng<>zog.n. ei» cigrnls staildia.es großes Ser. schiff steht d'l'n Bl'amlell jederzeit zu Dienste und die bewilligten Summen frmölilichrn jede noch so zeitraubende und kostspielige Untersuchung, j^n sür wünschenswert erachteten Versuch. Anßcr dieser sür das ganze Bundesgebiet creiertei, Commission besitzt noch jeder einzelne Slaal, in welchem See« oder Süßwasserfische! ei von irgend ni'.'lchem Belange ist, ein^ eigene Staalscommission, welcher sämnnliche allcicmein wichtigen Agenden in Äczug auf Fischfang. Frfischzuchl nimmt C^llfolnien, dieses Wander« land, ein, seme Ströme sowie in nicht geringere, Menge die des nördlich davon gelegenen Staates Olegon und drs Territoriums Washington wimmelten früher von den größten nnd wohlschmeckendsten Lachsen, cinc irrationelle Fangmelhode und gänzliche Nicht» beachtung der Gewuhuheiten des F,schcs jedoch verursachten eine erschreckend rapide Abnahme dieses Schatzes. Jetzt, seitdem eine Reihe von Jahren hindurch die Fischerei-Commission sich die Sache an-grlegen sein lässt, ist nicht mir die MlNge der Fisch? sogar giöher geworden, als sie jemals war, sondern die Preise für frisch/, geräucherte und co"ieiv!elte Ware sind so Nef gesunken infolge der mass nhaflen, aber dabei nachhaüigen Ausbeule, doss Lachse dort zu den billigsten Nahrungsmitteln gehören. Liliimlstone und Willianilon, beide ans Ccllisurnien, macht»» sich besonders verdintt durch Elfindung neuartiger A>ul-kästen, welche gegenwärtig auf der ganzen Erde bekannt und ongesühit sind, eiftner constrnierte sie, um dem Vc»deibt!n dlnch sich a>>hsslende Wasserqewä!>se V0lzudeu0/n, auö verkohltem Holze, während l'hlrrer die Brntläilen asphaltieit und mit D^'hllörbcn o?r-sieht. Dem schon voiher genannten S. Green gelang es. nach langem Vergeblichen Mühen, die lti" des Alsen künstlich nuszubslileli, mit den juna"" Fischen wllid»!, der Hudson und Conneclicut bevölk-rt, und m,f d,m Newy0rl»r Markte, wo fiuher ein «lsen m,t einem Duller bezablt wnrde, e,hält nwn heute, vier Jahre nach dem ersten Aussehen, das Slück für zchn Eents. Seinen Haupttriumph nber feiert das noidamer,. kanische F'schznch'wl'sell in der Eimöillchung, auch die Fische drs M^eles einer künstlichen Zucht und Cullur zu untcrwelfen. eine Errungenschaft, deren Möglichkeit l,is vor wenigen Jahren lwch von allen Gelehrten wie Praktikern auf das entschiedenste bezweifelt ward. Dem Bundes-Fijchereicommlssä'r Professor Spencer Baird gebürt die unbestrittene Ehre, dies Problem glänzend gelöst und so drn Ocean zu einem unerschöpflichen Nahrungsmittel-Behältnisse sür die qe-smnmie Menschheit gestaltet zu hiben. Wllionen von Stockfischen nnd Makrelen wurden unier seiner Aufsicht in den letzten zwei Jahren anbqeblütet und sodann in di? Gewässer der Fun^i^i und dc5 Long. Laibacher Zettung Nr. 41 358 20. Acbrnar 1888. ich glaube, dasselbe damit nicht weiter behelligen zu müssen. Ich berufe mich darauf, dass dieS keine neue Idee, keine originelle Erfindung, sondern dass dies ein praktischer Weg ist, den so viele andere Staaten in ähnlicher Weise mit gutem Erfolge beschütten haben — ich weise, wie ich es schon oft gethan habe, auf Frankreich und Italien hin, damit will ich gar nicht gesagt haben — um etwa nicht einem Missverständ« nisse Raum zu geben — dass die directen Steuern überhaupt nicht anzutasten sind, wohl aber, dass man da vorsichtiger vorgehen müsse, weil es sich um eine Besteuerung handelt, die mit dem bestehenden Besitze und Erwerbe sich so verwachsen hat, dass man nie wissen kann, ob, wenn man die bestehenden directen Steuern antastet, man nicht auch andere der Schonung würdige Besitz« und Erwerbsverhältnisse untergräbt. Es ist vom theoretischen Standpunkte aus in dieser Beziehung sehr leicht, ein allgemeines Urtheil über diese oder jene Steuer abzugeben. Wenn man aber einmal Gelegenheit hat, praktisch in das Leben einzugreifen, und sieht, mit welchen Mitteln die directen Steuern eingehoben werden müssen, mit welchen Schwierigleiten der Steuerpflichtige, selbst wenn wirklich eine gegründete Ursache für eine Milderung vorhanden ist, zu kämpfen hat, um diese Milderung gegenüber den bestehenden Gesetzen und dem pflichtmäßigen Vorgehen der Steuerbehörden zu erlangen, wenn man das alles berücksichtigt, so wird man zugeben müssen, dass der Weg, das Einkommen zunächst durch die Reform der indirect«! Steuern zu heben, wenigstens lein so ab« solut verwerflicher ist, wie man hie und da es darzustellen für gut findet. Aber es kommt noch ein Moment hinzu. Die Beseitigung des Deficites im Staatshaushalte ist nicht nur ein wichtiges Ziel für die Staatsverwaltung und für die Gesetzgebung, sie ist meiner Ansicht nach ein sehr dringendes Bedürfnis. Abgesehen von allen Ca-lamitäten, denen ein Staat ausgesetzt werden kann, wenn er nicht dauernd die normalen Bedürfnisse mit normalen Einkünften bedeckt, liegt es ja auf der Hand — was auch der letzte Herr Vorredner so scharf betont hat, indem er die lange Reihe von Anleihen, welche zugewachsen sind, hervorgehoben hat — dass die jährliche Zunahme der Zinsen wieder den Ausgabenetat des nächsten Jahres belastet. Der Ruf nach der Reform der directen Steuern ist ja in Oesterreich nichts Neues. Im Jahre 1861 hat der damalige Finanzminister Herr v. Plener einen Entwurf über die Regelung des Grundsteuercatüsters vorgelegt, die zweite Lesung wurde nicht zu Ende geführt. Im Jahre 1803 brachte derselbe Herr Finanzminister Voilagen über die Reform der Grund-, Gebäude- und Erwerbsteuer, dann die Einführung der Renten-, sowie der Personal-, Luxus-und Klassensteuer. Die Vorlagen über die Personal- und Klassensteuer wurden zurückgezogen und von den übrigen ist keine Gesetz geworden. Ich beginne absichtlich mit dem Jahre 1861, also mit dem ersten Jahre der verfassungsmäßigen Aera. Ein gleiches Schicksal wurde den von demselben Minister eingebrachten neuen Regierungsvorlagen über die Gmnd-, Gebäude , Erwerb-, Zins , Renten-, dann die allgemeine Klassen- und Einkommensteuer zutheil. Nicht glücklicher war der sehr verehrte, leider nicht mehr unter uns weilende Fmauzminister Dr. Nrestl mit seinen Vorlagen im Jahre 1867 über die Vermögens-, Grund-, Gebäude-, Erwerb-, Personaleinkommen« und Rentensteuer; nur die Grundsteuer ist zustande gekommen. Der nächstfolgende Finanzministec Freiherr v. Pretis legte im Jahre 1874 neue Gesetzentwürfe über die Gebäude-, Erwerb-, Renten- und Personal-Einkommensteuer und am 19. Oktober 1876 einen Entwurf über die provisorische Regelung der directen Steuern vor. Vierzig Tag lang hat das Haus in pisno diese Vorlagen beralhen und lst damit nicht zu Ende gekommen; keines dieser Gesrtze ist zustande gekommen. Also zwanzig Jahre arbeitet man daran, im verfassungsmäßigen Wttie die directen Steuern zu reformieren; wegen der Schwierigkeit der Aufgabe, wegen des großen Zeitaufwandes, der dazu nothwendig ist, in einem zahlreichen parlamentarischen Körper so schwierige Fragen zu cooificieren. Damit will ich aber keinen irgendwie gearteten Vorwurf gegen irgend jemanden erheben. Aber der Umstand, dass man heute seit zwanzig Jahren auf die Erhöhung des Einkommens hinarbeitet, während dns Deficit täglich wächst, schon dieser Umstand an und für sich ist wohl ein Erklärungsgrund dafür, warum man zunächst das größere Gewicht in Bezug auf die Dringlichkeit des Bedürfnisses auf die sogenannten Verbrauchssteuern legen muss. Es ist richtig, was hier vorgebracht wurde, dass ich nicht in der Lage war, im hohen Hause die angekündigte Erwerbsstcucrvorlage jetzt schon einzubringen. Es sind leider Erwägungen hinzugetreten, die neue Erhebungen, neue Verhandlungen nöthig machten, weil man ja auch bei der directen Steuer immer fragt: Wie viel erwartest du von dieser Steuer für den Staat? Und die Grundlage einer folchen Erwartung muss eben irgend eine Berechnung sein. Ein Grund der Verzögerung liegt auch darin, dass ich zweitens, nachdem ich so oft auch von Seite dcr geehrten Majorität den Ruf nach der Pcrsonal-Einlommensteucr höre, einem solchen von allen Parteien des hohen Hauses an den Finanzmimster ergehenden Rufe nicht widerstehen will und mit dem Elwerbstsuelentwürfe anch eine Vorlage über die Perscmal-Emlommensteuer vorlegen werde. Vor allem bitle ich nun, ja nicht zu glauben, dass wir mit einer solchen Persunal-Einkummen-stenei, und wenn sie auch eine progressive sein sollte, imstande sein werden, das Deficit zu decken. Sie werden sich überzeugen, und ich hoffe mich zu überzeugen, inwieweit dieser Ruf auch von Seite der geehrten Minorität ein nmklich ernstgemeinter war, wenn es sich um die Abstimmung über das von mir Ihnen vorzulegende Gesetz h indcln wnd. Wenn man also den Aolwurf erhebt: Kein System, lein Programm! so muss ich diesen V^wurf als einen unbegründeten ablehnen, aber jedermann natürlich das Recht zuerkennen, diesen Plan oder diesen Vorgang als einen unrichtigen oder unzweckmäßigen zu qualificieren. Nur das kann ich nicht zugeben, es gebe gar keinen Plan und gar leine Voraussicht. Es wird ja schon seit einen, Icchre — wenn ich nicht irre — namentlich von Seite der geehrten Opposition, immer der Ruf nach der Personal-Einkommensteuer erhoben. Ich habe schon längere Zeit die Ehre, Mitglied des hohen Hansei? zu sem, ich habe mich mit den Materialien, wie ich glaube, schon vertraut gemacht und erinnere mich ganz genau, dass bei der Debatte über die PA sonal-Einkommensteuer nicht jene Einigkeit geherrscht hat über die Principien derselben, so dass man woyl zugeben muss, dass auch andere, nicht zu der geehrten Opposition gehörige Menschen verschiedener Ansicht Ml die Art und Weise der Einführung der Personal-Tin-lommensteuer sein lönnen. Ich bitte weiters nur zu berücksichtigen, dass d'e Verspätung der Arbeit nicht nur ihren Grund hat'" den materiellen Schwierigleiten der Sache selbst, son> dern dass sie auch dadurch motiviert wird, dass die so^ melle Seite der Frage eine schwierige ist. Wie soll diese« Personaleinkommm, auf welcher Grundlage, durch wen soll es abgeschätzt und dem Steuerpflichtigen die Sich"' heil gegeben werden, dass er nicht beschädigt, "del auch dem Staate, dass er in seinem Einkommen nicy' verkürzt wird? Wenn Sie sich, meine Herren, auf da» PrinG das gang und gäbe ist, auf die Selbstbesteuenmg ^ rufen, fo werde ich vielleicht in der Lage sein, NW Namen, das nicht, sondern gewisse Klassen von Ste«"' Contribuenten zu nennen, wo Sie staunen werden übel das Minimum der jetzt fatierten Einkünfte von AerM klaffen, die Sie sehr genau kennen. Wenn versucht wurde — ebenfalls vor euiem Jahre — die Finanzpolitik der gegenwärtigen 9M' rung und namentlich meiner Person mit tmn dazuwa wirklich sehr witzigen und geistreichen Einfalle, ^ mir sogar in einem Augenblicke Heiterkeit zu entlob" vermochte, mit dem Ausdrucke: „Petroleum und Sch^. den" zu charakterisieren, so hielt ich, wie gesalzt, de" ersten Ausdruck wirklich für einen geistreichen Sche'i' Ob aber das bei jeder Gelegenheit' erfolgende Wicd"' holen desselben Ausspruches von Seite der EvW"" des Herrn Abgeordneten für die Egerer Handelila^ mer den Witz steigert, das überlasse ich der Veurtye' lung anderer Herren. c Ich könnte aber sagen, wenn ich ebenfalls ^1 diese Weise argumentieren wollte: Was habc ich tH meine Herren, von Ihnen bekommen, alz ich das eln übernommen habe? Schulden und tein Petroled' (Lebhafte Heiterkeit rechts.) Dass die Majorität für die Politik der FitM. Verwaltung verantwortlich gemacht wird, könnte »^ nur insofern zugeben, wenn die Majorität in die! Beziehung die Initiative zu ergreifen hätte, was " lanntlich nicht dcr Fall ist. Wenn aber die Major'" die Politil der Finanzverwaltung freundlich unterM' das heißt, wenn sie trotz all dem, was darüber geM wurde, schließlich doch das Grsrtz, womit einige Aenoe rungen an den G^bäudesteuergesetzen beschlosst» w" den, im Einvernehmen mit der Regierung in belve Häusern beschlossen hat, wenn sie das von eine^ Herrn Abgeordneten als kleinlich bezeichnete Scha" steuergesctz — für unsere Klassen ist es immew^ nicht kleinlich — genehmigt, und wenn dieselbe M^ rität ohne jcde Äendernug das Gesetz über die " steucrung dcs Petroleums und den Pelroleumzoll a genommen hat, eine Majorität, die doch kaum zt" ' drei Jahre besttht, und durch dieses ihr Votum N'A rere Millionen jährlichen Einkommens dem lZta sicherstellte, so kann, wie ich glaube, diese Major"" wohl auf die Frage zurückgehen: Wie viel hat "" die geehrte Opposition, als sie durch viele Jahre Y ^ durch die Majorität bildete, an Einkommen " . Staate in so lurzer Zeit zugewendet? (ZusUM""'!' rechts. — Oho! links.) (Forts, folg» Island-Soundes ausgescht; mit Hilfe seiner Methode, deren eingehende Beschreibung wir uns aber leider dei Raummangels halber hier Versalien müssen, ist es jetzt völlig in die Hand des Menschen gegeben, jedwede Stelle des Oceans auf das reichste mit der am besten gedeihenden Fischart zu bevölkern. Doch darf man sich dieses nicht allzu leicht und einfach vorstellen, zahlreiche und mühsame, mit scru» pulösester Genauigkeit angestellte wissenschaftliche Unter« suchungen müssen vorhergehen. Su muss unter nnde-rem erst erforscht werden, welche Art kleinerer Fische den zu züchtenden großen als Nahrung dient, wovon diese kleinen sich wieder ernähren, und vor allem, welche Temperatur dort das Wasser besitzt. So hat man constaticrt, dass das Meer »ur liei einem ganz bestimmten Temperaturgrade jenen klonen Organismen zu leben gestattet, welche die einzige Nahrung der Menhaden sind. Diese Menhaden, lleine Fische aus der Familie de» Häringe. werden massenhaft an der Küste des Staates Maine zur Gewinnung eims feinen Oeles gefangen; weicht, wie es zuweilen vorkommt, die Polarströmnllg etwas nach Westen ab, dann kühlt das Wasser sich zu sehr ab, und bei Mangel seiner Nahrung kann der Menhaden sich nicht entwickeln. Seitdem man dieses weiß, wird auf allen den Fang genanntes Fisches betreibenden Fahrzeugen sorgfältig die Meerestemperatur gemessen, um einen eventuell unnützen Aufenthalt in zu kaltem Wnsscr zu vermeiden. Was für große Mengen von Eiern die Fische besitzen, ist bekannt (so hat z. B. nach dem Berichte des sranzösischen Gelehrten Valencienne der Steinb, -neun, d,c Meeräsche sogar dreizehn Millionen Eie,», in der freien Natur rechnet man aber nur, dass circa zwei Eier von je tausend auttommen und zu großen Thieren sich ausbilden, alle anderen werden entweder gar nicht befruchtet oder erstickt, getödtet, gefressen von anderen, und nur bei einer künstlichen Befruchtung und Ausbrütung der Eier, wcnu man sie schützt und hütet vor allen Feinden und allen fchädlichen Einflüssen, vermag man in ihrem ganzen Umfange die enorme Fruchtbarkeit der Fische auszunützen. Ihre endlose Vermehrung ist bis heute nur begrenzt durch das Dunkel, welches noch über den zu ihrer Nahrung dienenden meoeren Lebewesen herrscht; haben wir hievon erst den Schleier gelüstet, und haben wir die Räthsel der Fischwanderungen erst gelöst, dann, wie gesagt, steht einer unendlichen Vermehrung dieses Schatzes an Nahrungsstoff nichts mehr entgegen! (Wiener Abendpost.) F iterator.* „Illustrierte Frauen-Zeitung". Die Berliner Presse umfasst gegenwärtig fast ein halbes Tausend Zeitungen der verschiedensten Art. Verhältnismäßig gering darunter ist die Zahl der illustrierten Zeitschriften; aber zwei unter denselben erheben Anspruch auf vollste Beachtung. Die eine ist das „Deutsche Familienblatt", im Stile und Format der „Gartenlaube", aber anderer Richtung, die andere die „Illustrierte Fraueu-Zeitung". Letztere erscheint im Format der größten illustrierten Zeitschriften, wie die Leipziger «Illustrierte Zeitung" und „Ueber Land und Meer". * Alles in dieser Nllbril Angezeigte ist in beziehen durch die hiesige Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr s» Heb. Vamberg. Die Ausführung dcr Illustrationen ist meist sogar bes! ' als in diesen Blättern, die Anzahl indessen eine,, schränkte«. Die „Illustrierte Frauen-A .5 tung" hat e3 sich nicht zur Aufgabe gemacht, ^ Kaffeehausblatt zn sein, das dem Publicum me'st ^ zur flüchtigen Betrachtung dient, sie ist ein Blatt 1 die Familie und legt deshalb — abgesehen von ^ Moden-Nummern. die identisch sind mit dene« ^ „Modenwelt" — besonderen Wert auf einen reichen ^ umfassenden Lesestoff (der denn auch, obwohl das ^ ^ nur alle vierzehn Tage erscheint, denjenigen von,^ und Meer" fast r», reicht). ^t Jede Nummer des UnterhaltungSblattes u"' , 2V, Doppel. FoÜ^ogcn (dabei kosten Moden- und U> ,, haltnngsblatt zusammen vierteljährlich nur 2'/« ^c^ einschließlich der Schnittmüster-Beilagen und ^^ise" bigen Modenbilder); anmuthende Erzählungen. , ^ schilderungen, Aufsätze aus den verschiedenen «" ^, der Kunst, der Wissenschaft und des Lebens, kurze ^ graphische Notizen über berühmte Persönlichleiten eine Fülle der mannigfachsten Mittheilungen. «,:^teN Wie erwähnt, ist das Modcnblatt der «3^"" ^ Frauen.Ieitung" gleich der „Modenwelt", dere« ,.^^ gäbe mit Unterhaltungsblatt" es sich nennt. ^ Blätter zusammen haben nunmehr 320.000 Aborw ^,, mehr als irgend cine andere Zeitschrift des In« "," .^n-landcs zählt, und nach dieser Richtung steht Verl"" ^F falls unübertroffen da. Ein Urtheil über den^ ^^n der „Illustrierten Frauen-Zeitung . ftch Unterhaltungsblatt keineswegs bloß an die "" «cobe' wendet, kann sich jeder leicht selbst bilden, ""^„sind. nummern in allen Buchhandlungen gratis i" ^^,,g.) (National-Hell" Laibach« Zeitung Nr. 4l :^59 20. Febrnar 1882. 2u äen Keäen der Abgeordneten Dr. Zaques und Plener in der Mudgetdebatte. Die Herren Dr. IaqueS und Plener haben die «udgetdebatte im Abgeordnetenhause dazu benutzt, um Nch wieder einmal das Vergnügen zu gönnen, die Re-Y'erung in gewohnter Weise anzufallen. Sie haben mit lhren Angrissen speciell auch die politische Landesver-Wallung in Krain und deren Chef beehrt, was uns zu k'Mgen Worten der Abwehr veranlasst. Der Abgeordnete Dr. Iaques sagte unter an« derem, dass die Regierung dem „Laibacher Tagblatt" entschlafenen Angedenkens alle möglichen Schwierig» leiten in Bezug auf seine Publicationen bereitet habe. Wenn durch dies? Behauptung gesagt sein will, ts sei das „Laibacher Tagblatt" unter dem gegenwär-ugen Landeschef häufig confisciert worden, so ist dies klnfach unwahr. Unseres Erinnern« ist dies nur ein-Aal der Fall gewesen, und damals hat nicht das 7 gethan, weil ihnen notorisch die finanziellen Diez ?" weiteren Herausgabe des Blattes fehlten, «ml,^ ^'e wahre Geschichte vom Eingehen des leuun« . Tagblatt" und zugleich die beste Wider-«"«» 0er Brhauptuug des Herru Dr. Iaques. aelir 3^^ benannte hat in seiner Rede weiter» vor-«""llcht, dass der Herr Landespräsident von Krain >Nen Manu in den Staatsdienst aufgenommen habe, ^tr nicht einmal die Qualificationen durch Prüfungen ^saß, bloß, well dicser Mann eine Ehrenbeleidigungs-klage gegen den Bezirkshauptmann Vesteneck angestrengt halte. Nun, der Beamte der Landesregierung, welcher ^en Aezirtshauptmann Vesteneck im Wege der Ehren» Aage belangte, ist der Couceptspratticant Stefan ^apajne. Derselbe hatte fein Gesuch um Aufnahme in Ae Eoncrptspra^iL bei der politischen Verwaltung in ^lain mit dem Absolutorium der Wiener Universität ^er die abgelegten rechts- und staatswissenschaftlichen Studien, dann mit den Zeugnissen über die abgelegten °lei Staatsprüfungen und endlich mit dem von seinem ^ater, der Realitätenbesitzer in Idria ist, ausgestellten ^"V gemeindcämllich certificierten U'lterhalts-Reoerfe "M. Lapajne war daher im Besitze aller vor» u Ich rieb enen Nachweise zur Erlangung einer Vun^ als Conceptsprakticaut und war ein Anhalts-vorl. '^"' ^''^ ^^^ iu verweigern, umsoweniger l^°nden, als L^pajne zur Zeit der Ueberreichunc, L^ ^ufnahmsgrsuches bereits Nechtspratticant beim lglz.Aenchte in Laibach war und von diesem an-hiesia ^'"^ Competenz um einen Posten bei der rrh ^."l"anzplocuratureine gute Qualification wu wn ' hatte. H?rr Dr. Iaques war also — lich di^o^'^ zu seiner Ehre annehmen — bezüg. jedo«5l. F"lles l^'' ^lecht informiert. Wir müssen ">cht ' cvl'statieren, dass es einem Volksvertreter Iiün ^^' ""s Grund uilvellässlicher und ungenauer sckn,."""""en ^„^^ ^„, Schutze der Immunität "Iwerwlegende Anklagen zu erheben, don o "uques hat endlich auch der Landesregierung in d,7? b'.e Schuld an dem Einstürze der Kirche Nickt l.«chem beigemessen. Auch da war Dr. Iaque« dM z7^>" unterrichtel. sonst hätte er wissen müssen, der Qi «liche.lban in Wocheiner-Feistriz weder von lichen 3""^ "ls solcher, noch auf Kosten eines öffent. der n "°"°cs unternommen worden war, dafs dahrr N'unn, ^"Nierung im Hinblicke auf die Bestm,-l>^?l?^^ ^^ Abschnittes der Bauordnung für Krain Ma?l ^ gedachten Baues eine Ingerenz nlcht die ss ' '°"^"' dass dieser Bau ganz und gar m Mfi^^p^el'zsphäre der autonomen Behörden (Ge. der N "/' ^nndesansschusK) gchörte. die auch von Zuführung vollkommen unterrichtet waren. tlwäln^' gedachte Abgeordnete hat auch im allgemeinen der H «b'e Vlrfassungspartei in Kraiu werde von das« «^'"""U tagtäglich in einer Weise beschimpft, ' "an c« gar nicht für möglich halte, daf« ein über den Parteien stehendes Ministerium dazu die Hand biete". In dieser Anschuldigung begegnet sich Dr. Iaques mit seinem Collegen von Plener, der in seiner Budget-rede die Behauptung aufstellte, „die ,La,bacher Zei-tung^ leiste das Unglaublichste an Hetzartileln gegen die Deutschen und gegen die Verfassungspartei in Krain, die ärger seien, als die Artikel in der „Politik' und in den extremsten czechischen Blättern". Den Beweis für diese Behauptungen sind beide Herren schuldig geblieben. — Wir sind uns wohlbewusst und unseren Lesern ist es ebenso bekannt, dass die Spalten der „Laibacher Zeitung" sich niemals einem Hehartitel oder einer Schimpsrede gegen die Deutschen in Krain geöffnet haben. Im Gegentheil, wir haben gegen die Insinuation, die Regierung wolle die Rechte der Deutschen in Krain schmälern, stets energischen Protest erhoben, mdem wir die Nochwendigkeit des deutschen Elementes für Kraiu und für ganz Oesterreich bei jeder Gelegenheit betonten. D^ss wir die maß- und schrankenlosen Angriffe einzelner Journale und Persönlichkeiten gegen die Regierung nicht un« erwidert ließen, dass wir zur Richtigstellung der zahllosen Verdächtigungen, die gegen die Regierung erhoben wurden, ein Wort der Abwehr gebrauchten, kann uns lein billig Dmkender verargen. Wir haben damit nur unsere Pflicht erfüllt, die Bevölkerung aufzuklären und sie vor dem Wege der naiionalen Unduldsamkeit und Zwietracht zu warnen, ailf welchem sie einige Uebrlgesinnte treiben möchten. Wir haben diese Pfl chl erfüllt, weil — nicht „obwohl", wie Herr von Plrner meint — wir den „kaiserlichen Adler" an der Spitze unseres Blattes tragen. Wir werden auch. unsere Aufgabe als Organ der Regierung im Auge behaltend, fortfahren, dieselbe in ihrer Mission zu unterstützen: Emigteit und Frieden unter den Nationalitäten zu stiften. Wir werden nicht müde werden, zu betonen, dass die Negierung «m Lande Krain auf das redlichste bemüht ist. das Weil der Versöhnung zu vollbringen, und dass am bisherigen Nichtgelingen dieses Werkes nicht dlV Regierung und ihre Organe, sundern jene Männer Schuld tragen, welche jeden Anlass benutzen, um den schon entschlafenen Hader neu zu entfachen — welchen das Wohl und die Ruhe des Volkes nichts, ihr eigener ungemessener Ehrgeiz alles ist. Diese wenigen Herren repräsentieren weder die Verfassungspartei noch das Deutsch, thum in Krain, sondern nur eine übelwollende Clique, die dem blutleeren Grspenste persönlicher Machtentsallung bis zur Alhrmlosigteit nachjagt. Von ,hr stammt die Hetze — nicht von der Regierung. So lange diese Clique ihr Unwesen treibt und sich sogar nicht scheut, Abgeordnete fremder Provinzen unrichtig z» informieren, um den Streit folgen Schluss-abstimmung über die Listenwahlen da« Pli»c,p der Minoritätenoertretung doch nicht so zur Gellung gekommen, wie es der Ausschuss anfänglich beantragt hatte. Nach dem am 13. d. M. gesasstrn und auch von der Regierung zum voraus gebilligten Beschlusse soll eine Vertretung der Minderheit nur >n denjenigen Wahlkreisen anwendbar sein, welche je fünf Abgeord« nete entsenden, und zwar soll die Zahl dieser Wahlkreise mindestens 33 und höchstens 36 betragen. Zur Feststellung der Wahlkreise wird ein aus sechs Senatoren und sechs Abgeordneten bestehender Ausschuss unter dem Vorsitze des Mlmsterprasidenlen gebildet werden. Als dle heftigsten Gegner der Minornäten-veltrelung erwiesen sich Clispi und seine Anhänger von d»r Fortschrillspaitei. M>nghe!li dagegen Hute, unterstützt von der Rechten. d,e beschränkten Whlen, also das Princ'p der Mlnorilätenvertrelung, auch in den Wahlbezirken mit vier Abgeordneten durchzusetzen versucht, er unterlag aber damit gegen eine geringe Majorität der L'nken. Locales. «us dem VanitittSberlchte des vlllbllcher Stadt-phyjitales für den Monat November 1881. (Schluss) c) Abtheilung für Syphilis: Blennoshagische Formen bei drn Männern uno Fälle von secunoärer Syphilis bei den Weibern waren bei den in diesem Monate Zugewachsenen besonders staik vertreten. Aas-fallend war be» den Syphil'tischei, das seltene Auftreten von Exanchemen und von Munderscheinungen. 6) Abtheilung für Hautkranke: An Fuhqeschw'lren Leidende oder mtt Kleioei lausen behaftete Taglöhner, reisende Hanolverlsburschen, Bettler u. s. w., denen es nur um eine Unterkunft für einige Tage zu thun war, bildeten das Hauplcontingent der in diesem Monale Aufgenomenen. Ein im Monale Oktober d. I. aufgenommener Blatternkranker starb (nach Ablauf des Blatlernprocesses) am 1. November d. I. an Lungen-enlzündung. Zu erwähnen wäre noch ein Fall von I.UPU8 vulgüris und ein Fall von kliuri^i» viilßkrig. o) Irrenabtheilung: In die Irrenanstalt Laibach wurden 0 Kranke aufgenommen, hievon 3 aus der steiermälklschen Irrenanstalt übernommen, ferner ein epileptischer junger Mann, ein maniakalischer Grundbesitzer und ein Blödsinniger aus drr Haullranken-Ablheilung übernommen. Von diesen Kranle« wurden 3 in die Irrenhausfiliale Studenz abgegeben. — In die Irrenhaubfiliale Sludenz wurden m t>i>'sem Monate 6 ltranlc aufgenommen, darunter 3 Männer mit ucilten Erlrankungi.formen (einer war früher in Feldhof in Beobachtung), ferner 3 Weiber, h'evon eine junge F'au an Paeiperulmanie, ein melanäol's.tie» Welb (Recidive nach mehrjährigem Woblblfiüd'n) und ein blödsinniges alles Weib aus der Triester Irrenanstalt übernommen. Geheilt entlussm wurde» trei Krai'le; ein Kranker gebissen der Familienpfbge übergeben. Dermalen befinden sich 87 Kranke in der Irren-hausfiliale. f) Gebärhaus und gynäkologische Abtheilung: Er-wähnenlwert ist ein exquisiter Fall von habimellem Absterben der Fwcht. V. Aus dem k. k. Garnisonsspitale yieng für den Monat November d. I. folgender Bericht ein: Mit Ende Oktober d. I. find in Behandllmc, verblieben......72 Kranke, im Laufe d. M. sind zugewachsen . 72 „ Summe sammt Zuwachs . . 144 Kranke. Abfall: ^ . genesen .......64 Kranke, erholungsbedürftig .... 2 » zum Superarbitrium beantragt 1 „ 5^ Korn „ 6 84 6 67 Eier pr. Stück . . - lj------' Gerste . 5,03 5,18 Milch pr. Liter . -> »------ Hafer „ 3 25 3 8(1,Rindfleisch pr. Kilo —!56------ Halbfrucht « z- 7,2« Kalbfleisch „ —52------ Heiden „ 5 04 6—^Schweinefleisch „ —53-----' Hirse „ 5 2U 5 48'Ichöpscnsleisch -30-^ Kukuruz „ 6 40 6 44 hiihndel pr. Stuck — 45 ^ ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 86-------tauben „ — l3 ^ ^- Linsen pr. Heltolit. 8-----------Heu 100 Kilo . . 2 8«-^ Erbsen „ 8----------Stroh „ . . 2 14 ^ ^ Fisolen „ 8 50------->Holz. hart., pr. vier ^. Rinbsschmalz Kilo 96-------! Q.-Mcter - ^ ^ U Schweineschmalz „ —84-------! — weiches, „ ^ — 4« ^ Z? 6 3.3 Z ?U.Mg. 74l60 —»0 Ö. schwach heiter ^, 16, 2 „ N. 74152 ^- 86 O. schwach heiter 0'"« __ » « Ab. 741 75 -j. 16 windstill heiter ^ ^,^. 7 U.Mg. 73^20 ! — 2-8 NO. schwach heiter 4.5g 19. 2 , N. 738 04 -4- 64 SW. schwach bewölkt Real» 9 ^ Ab, 740 26 ^- 3 4 !SW. schwach Negen " Den 18. heiter. Abendroth, sternenhelle Nacht. Den Istt" morgens starker Neif, zunehmende Bewölkung, Abendrot?' abends Negcn. Das Tagesmitlel der Temperatur an belb" Tagen -i- 2 4« und -j- 2 3», beziehungsweise um 2 7» und 2 < über dem Normale. ____^ Verantwortlicher Redacteur: Ott 0 mar Vamberg- Heinrich Kalmaun gibt im cigenen sowie seiner Ana.clMia.eil Namen Nachricht, dass sein innigst' geliebter Vater. Herr Karl Kalman«, lrain. lanbschaftl Kanzleivorsteher und Vesiher des goldenen Verdienstlreuzes, heute um 12°/^ Uhr mitlag« nach langem Leiden und Empfang der heil, Sterbesakramente im 83sten Lebensjahre ruhig verschieden ist. Das Leichenbegängnis findet Dienstag, den 21. d. M,, nachmittags halb 3 Uhr vom Trauerhause Wislenburggasse Nr. 12 nach dem St. Leonhard' Friedhose statt, allwo die Ucisehung im Familien» s,rabc erfolgt. Die heil, Seelenmesse wird Mittwoch, den 22sten d. M., vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche St. Johann am Graben gelesen. Graz am 19, Februar 1882. Besondere Parte werden nicht ausgegeben. Eingesendet. Die „Franz"' her unerreichte Menge von schwefelsauren Salzen u»d kohIcnsaUl^ Natron, sowie alle anderen Bestandtheile der Bitterwässer >">. harmonischem Verhältnisse, dass dieses Wasser auch wegen!«'"!, nicht unangenehmen (veschmacles als das beste und «tvlll sumste Bitterwasser" der Welt eine stets zunehmende «" brcitung findet Die Vergleiche der Analysen mit dcrjeN'»' bekannter Vittcrqucllen lassen die Vortheile der Amueild"^ dieses Wassers sofort ins Auge treten - zahlreiche Beobacht""« „ der geachtetstcn Männer der wissenschaftlichen und prall'!^ Medicin constatieren. dass von der Franz. Joseph. Äitterq"^ zur Erzielung der gewünschten Wirkung nur die hals" ° von anderen Vitlerqncllcn gebrauchten Dosen erforderlich '"^ Die Franz.Ioseph-Bittcraucllc empfiehlt sich übrigens nach lU, ersten Versuche von selbst und sind Brunnenschristen auf "^ langen von allen renommierten Mincralwasscr'Nicderlagen, ^» meisten Apotheken u,ld der Verscnduugsdircction in UM^ gratis zu beziehen, doch wird das P, I. Publicum im e>^ ^ Interesse gebeten, stelS ausdrücklich „Franz.Iofeph".ÄittH. zu verlangen. (bv^. (350) 48-5 b68l08li8Lll- UNll ^sil-i80l,ung8getl-6nl<,