/ V —^—-----. Nr. 97. PlHnumeiall°n«p««i»: Im Lomptoii ganzl- ss. II. halbj. fi. ft 00. ssUl bit Zusllllnna in« H«n« halbl. Ü0 tr. Mil bcr Post «anzl sl- ^, hal°l. si ? »a Freitag, 28. April. Institl°n»«ebllr: ß«r Nelne Inserat« b!» ,u « griltn »5 lr., größ«t p« Zeile U lr.; bel t»ft««n Wiederholungen per Zeile « ll. 1882. Mit 1. Mai beginnt ein neues Abonnement auf die uNibachcr Zeitung." F r ssH^"." schleifen.....1 fi. 25 kr. . . 1 .- . """MPtvlr abgeholt......— „ 92 „ M.. Vom I.Mai bis Ende Juni: U 2^"" Schleifen.....2fi.50kl. MCom.5^H°us zugestellt. . . 2 .. - .. ^mptvir abgeholt......1 „ 84 „ Amtlicher Theil. Ullerl?^^ ""d k. Apostolische Majestät haben mit l zu ernennen geruht. ^Ucln" ^' N?ril 1882 wurden in der l. l. hos. und Staats- Me. ,.' ,-"'.en die italienische, böhmische, polnische, ruthe« ^undXl^'^che. kroatische nnd romanische Uusgabc des "Usrn^t Stückes des RcichSgesetzblattes ausgegeben und i»Wr. Ztg." Nr. 95 vom 26. April 1882.) H Erkenntnisse. ^"trag bei-/'l. Lanoesgcricht Wien als Pressgericht hat aus "Nr, 8 >,./'Etaatsallwaltschllft erlannt. dass der Inhalt des !°'t!iii<, t>^,periodischen Druckschrift „Social«politische Fach« ""hlll'tcüm. Metallarbeiter OesterrcichK" vom 20. April 1882 stelle li ^rtilelS mit der Aufschrift „3iundschau" in der Lehen" "Sie lünnen durch die Äiolh" bis „nicht so sort» der n ?"H ^r t. l. Staatsanwaltschaft mit dem Erkenntnisse giirich ''lpril 1U82, Z. 4üW, die Weitervcrbreituna der in d°nl ^ Weinenden Zeitschrift «Der Socialdemokrat" Nr. 13 "ach do>, «c '"^ "» dcs Artikels „Social.politische Rundschau" !'^N"trei^" ^"' ""^ ^^ St. G., dann wegen der Artikel M «ci,si^ ' "^ n der kene und Volme", «Meerane", ^Planen Obolen '^" ^"^lande und Glasgow" nach 3 302 St. G. Nichtamtlicher Theil. Von den Delegationen. Wien. 26. April. Gemeinsame Sitzung bei der Delegationen. Am Präsidententische: Se. Eminenz Cardinal Haynald und Se. Excellenz Dr. Anton Ritter von Schmerling. Schriftführer: die Delegierten Hegedüs und Wiesenburg. Auf der Ministerbank: Ihre Excellenzen die Herren gemeinsamen Minister: Graf Kalnoky, Graf V y-landt-Rheidt und v. Szlävy. Auf der Banl der Regierungsvertreter die Herren: Sectionschefs v. Källay, Freiherr V.Falke, von Mirey und Lambert, Hofrath v. Szent-Györ-gyi, Oberstlieutenant v. Päpay und Fregatten-capitän v. Gäal. Se. Eminenz der Herr Präsident Cardinal Haynald eröffnet die Sitzung um 11^ Uhr. Hierauf wird durch die Verlesung der Namens« liste beider Delegationen constaliert, dass seitens der ungarischen 53 und seitens der österreichischen Dele» gation ebenfalls 53 Mitglieder anwesend sind. Die absolute Majorität beträgt somit 54 Stimmen. Nach Verlesung der Fiage in ungarischer und deutscher Sprache wird zur Abstimmung geschritten. 44 Mitglieder der österreichischen Delegation stimmten mit „Ja" und 8 mit ..Nein". 51 Mitglieder der ungarischen Delegation stimmten mit „Nciu" und 1 (Graf Anton Szichen) mit „Ja". Die Präsidenten stimmten nicht. Demnach stimmten mit „Nein" zusammen 59 und mit „Ja" 45. Namensliste der Delegalions-Mitglieder, die in der gemeinsamen Sitzung abgestimmt haben: Mit ..Ja" haben gestimmt: Heinrich Graf Brandis, Leon Ritter v. Chrza-nowstl, Fürst Josef Collorcdo.Mannsfeld, Franz Graf Coudenhove, Fürst Georg Czarlorysti, Alfons Ritter v. Czaylowski, Dr. Eusebius Ezertawski, Dr. Johann Ritter v. Demel, Heinrich Freiherr v. Doblhoff-Dier, Wilh. Freiherr v. Engerth, Franz Graf Fallenhayn, Landgraf Eduard Fürstenberg, Julius Ritler v. Gom-perz, Dr. Kasimir Ritter v. Grocholski, Ernst Freiherr v. Gudenau, Alois Freiherr v. Hippoliti, Leopold Freiherr v. Hofmann , Karl Graf Huhenwart, ApoUmar Ritter v. Iaworfli, Fürst Iohunn Karl Khevenhüller. Metsch, Dr. Michael Klaiö, Moriz Freiherr v. Königs« Wärter, Dr. Ign. Kuranda, Josef Latour v. Thurmburg , Fürst Othenio Lichnowsky. Georg Lienbacher, Ioh. Naberqoj. Dr. Iofef Anton Oelz, Ludwig John Freiherr v. Oppenheimer, Alb. Edler v. Pfliigl, Mi« chael Pitey, Rudolf Freiherr v. Roßbacher, Dr. Victor Wilh. Ruß, Fürst Adam Sapieha. Max Freiherr Scharschmid v. Adlertreu, Josef Ritter v. Schmerling, Friedrich Graf Schönborn, Fürst Alex. Schönburg« Hartenstein. Fürst Karl Schwarzeliberg, Dr. Franz Smolka, Dr. Franz Arom. Adolf Streer Ritter von Slreeruwitz. Dr. Josef Tonkli, Dr. Franz Vioulich, Maximilian Graf Vrints zu Fallenstein. Von der ungarischen Delegation hat Graf Szrchen mit „Ja" gestimmt. Mit „Nein" haben gestimmt: Emil Apponyi, Paul Andahäzy, Aladär Andrüssy, Graf Theodor Andrässy. G. Angelic, Graf Albert Apponyi. Graf Vila Bälisty. Graf Nikolaus Bänffy, Bcla Bäichidy, Gabliel Äaroß, Guido Bausznern, Valentin Boruß, Graf Albin Csaly, Ludwig Cserna« tony, Ferdinand Eber, Graf Stefan Erdödy, Max Falk, F. Hartänyi, Alexander Hegedüs, Arnold Ipolyi, Emerich Iuäi,ka, Graf Guido Karücsonyi, Ludwig Karma,,, Svetozar Kusevit. Ludwig Lang. Gabriel Latinovit. Äcla Lulü«!, Georg Mailath. Johann Mihaj-lovit, Josef Miötatovit, Baron Emerich Mlske. Paul Mulicz, Graf Vincenz Nemes, Graf Arthur Nugent, Markgraf Alexander Pallavicini. Johann Püizic'lyi, Baron Emil Ponarücz, August Pulszly, Graf Gedron Räday, Geza Nalooszly. Eugen Szalay, Olivier Szlävy, Defiderius Szilägyi, Ladislaus Szögyei'yi, Karl Schwab. Ludwig Tisza. Ivan Voniina, Monz Wahrmann. Baron Albelt Wodianer, Graf August Zichy, Graf Franz Zichy. Von der österreichischen Delegation haben die folgenden Delegierten mit „Nein" gestimmt: Dr. Josef Heilsberg. Dr. Franz Klier, Dr. Julius Magg, Dr. Ernst v. Plener, Josef Schier, Dr. Anton Stöhr, Adolf Wiesenburg und Karl Wolfrum. 6. Sitzung der Delegation des Reichsrathes. Wien, 26. April. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Anton Ritter v. Schmerling eröffnet um 12 Uhr 45 Min. die Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich Ihre Excel« lenzen die Herren gemeinsamen Minister des kcnjerl. Hauses und des Neußern Graf Külnoly, Reichs-Kriegsminister Graf Bylandt-Rheidt, serner die Feuilleton. ^ln ^" Stellvertreter. " "zählung aus dem Nachlasse von K. A. Kaltenbxunner. (16. Fortsetzung.) nselm setzte eine Weile au« und schöpfte Athem. ^ t>a'„ '>t wie leblos zusammengesunken — fuhr M äuk !?"' ^ und ich bin über meine That auf H'lfe zu?', erschrocken. — Statt ihm beizustehen und Ü"l niHl "' wie ich hätte sollen, — bin ich aus Angst. Gerden j'"deckt ""d für einen Mörder gehalten zu !? "Nr' <,^s . größten Hast davon gegangen, und es Mathen ,. ""e Seele mehr begegnet, die mich hätte d" Ge"^ """en. - Dies ist - sagte er, gegen °tt ^, ^vorstand gewendet, - gestrenger Herr! Nu^. Hergang.« ^°llsüb3v ? «d" Aussage Nnselms von dem Pro- !^ Bo^^^^ändig niedergeschrieben war, richtete ^ez'l". an Allselm die bedeutungsvolle Frage, ^" hatte?»' ^^ ^" Verunglückte den Stich im ^uegen d! "hortete: „Wahrscheinlich — ich kann ^. ^rlviw,I,^chnell!gkeit unserer Bewegungen nicht ?i?M. 2 ^^en - hat er eine solche Wendung Udells er,l^" ^tich in den Rücken gegangen ist. " habe ,.. ?^ 'ch feierlich, dass ich den Stänkerer W, «No U.!"ae" wollen." ^NsvotstH°" das Messer hingethan?" fragte der '" ^" ^une,,^"" ^ch einen Augenblick und suchte " ", fragenden Richters zu lesen; dann fagte er: „Wenn es nicht gefunden worden ist. fo hat es vielleicht ein armer Reisender zu sich gesteckt." Diese Angabe — mit Ausschluss der letzteren Vermuthung — stand mit dem Eommissionsbefunoe in keinem Widerspruch, und der Gelichlsoolstand gieng zu einer anderen Frage über, die für den Grad des Verbrechens von größerem Gewichte war. «Wle ist es geschehen," fragte er, — dass dcr Knecht des Sen. fenschmiedmeisters die Leiche nicht auf der Straße gefunden, sondern seitwärts hinter einem Felsblock entdeckt hat?" Ansclm gab zur Antwort: „Bei unserm Ringen sind wir von der Straße ab- und seitwärts gelom» men. Der unglückliche Mann hat sich vermuthlich, nach-dem ich fort war, noch einige Schritte weiter und dorthin gewälzt, wo ihn der Knecht entdeckt hat." Jetzt fragte der Richter mit durchdringender Schärfe: „Wie stimmen alle deine Angaben nnt dem Umstände, dass bei dem Erschlagenen weder eme Uhr noch Geld gefunden wurde, während es durch die Aussagen des Wirtes am Pyhrn bestimmt erwiesen ist, dass er unmittelbar vorher eine volle Brieftasche bei sich halle? Es ist somit dargethan, dass er zu« gleich beraubt worden ist." Mit einer bis jetzt nicht gezeigten, großen Hef. ligkeit entgegnete Anselm: „Ich bin tem Dleb und lein Räuber! Ich hab' ihm nicht einen Pfenmg genommen nnd hab' auch nicht gewusst, ob er Geld bei sich hat oder nicht. Ich habe keine solche Nieder-trächtigkeit verübt. — so wenig, als auch mem ehemaliger braver Dienstkamerad Vincenz einer solchen Schlechtigkeit fähig wäre'. — Ebenso gut wie der Sen-senschmirdlnecht hat jemand vor oder nach chm den Todten sehen können, der ihm ungesehen Uhr und Geld abgenommen und dazu geschwiegen hat. Und — >st es nicht ein möglicher Fall, dass ihm bei unserm hitzigen Ringen die Brieftasche herausgefallen ist. was wir beide nicht bemerkt haben, indessen später ein an« derer gekommen ist, der sie gefunden und aufgeklaubt, und— behalten hat? — Es wird und muss einmal an den Tag kommen!" Als der Richter noch allerlei Kreuz- und Querfragen stellte, erwiederte Anselm: ..Ich weiß nicht mrhr zu fagen, als was ich schon gesagt habe. Da» ist alles." Hiermit wurde das erste Verhör geschlossen, An-sclm ,n Eisen abgeführt und in festen Gewahrsam gebracht. Seine Selbstanklage und feine Einkerkerung er« regten im ganzen Orte das größte Aufsehen und eine ungewöhnliche Theilnahme. Man zerbrach sich den Kopf und konnte aus der ganzen Geschichte nicht klug werden. Auch Burgi begriff Anselms frühere Reden nnr halb, schöpsle aber nun für Vincenz wieber fuße Hoffnungen, die freilich durch die Angst für den theuren Freund ihres Vincenz wieder verbittert waren. Dem am andern Tage vorgerufenen Forstmeister theilte man Anselms Aussagen mit, um seine Meinung und seine Ansichten darüber zu hören. Sei es, dass der Forstmeister in feinem Untergebenen die Dicnstehre schützen wollte, — sei es. das« es wirklich seine innere Ueberzeugung war und dass ihn die Achtung vor Anselms Charakter dazu be« stimmte, — cr sprach sich entschieden dahin aus, „dass ihm die Angaben Anselms vollkommen glaubwürdig erscheinen. Von einem Naub oder Dikbstahl lönne bei Anselm durchaus leine Rede sem." (Hortsehunz. solzt.) ralbachel geltnug Nr. 97__________________________________824________________________________________28. April 188^ Herren Regierungsvertreter: Vice-Ndmiral Freiherr v. Pöck, die Seclionschefs Freiherr v. Falke und Lambert und Secliousrath Dr. K h u. Referent Dr. Ruß berichtet über das Ergebnis der gemeinsamen Abstimmung und beantragt, die nach diesem Votum redigierten Beschlüsse in dritter Lesung anzunehmen. (Die Beschlüsse werden in dritter Lesung mit allen gegen zwei Stimmen angenommen.) Se. Txc. Minister des kais. Hauses und des Aeußern Graf Kälnoky: Die hohe Delegation hat hiemit die ihr in dieser außerordentlichen Session vorgelegene Aufgabe erledigt, und es wird meine Pflicht sein, den im Einverständ' nisse beider Delegationen gefassten Beschluss der Allerhöchsten Sanction zu unterbreiten. Ich erfülle einen ehrenvollen Auftrag, indem ich im Namen Sr. l. und k. Apostolischen Majestät unseres allergnädigsten Herrn den Mitgliedern der hohen Delegation den Dank aus-spreche für das grohe Entgegenkommen und die patriotische Opferwilligkeit, die sie bei ihren Berathungen und Entschlüssen geleitet hat. Es erübrigt mir nur noch, im Namen meiner College« und iu meinem eigenen Namen der hohen Delegation für das vertrauensvolle Entgegenkommen und für die Unterstützung, die Wir bei ihr gefunden haben, den wärmsten und verbindlichsten Dank auszusprechen. (Beifall.) Se. Excellenz Präsident Dr. Anton Ritter v. Schmerling: Verehrte Mitglieder der Delegation! Wenn gleich nach einigen Schwierigkeiten und wenn auch mit einigem Zeitaufwande ist die Delegation in die Lage gekommen, die Aufgabe, zu deren Lösung sie berufen war, heute zu vollenden. Mit jenen patriotischen Gefühlen, die uns alle bcseelen, haben wir der Regierung die Mittel zur Verfügung gestellt, die von uns in Anspruch genommen wurden, um den Bewegungen, den auf» rührerischen Bewegungen, die in einigen Gebietstheilen im Süden des Reiches sich kundgegeben haben, mit aller Energie entgegenzutreten. Wir haben es gewiss in patriotischen Gefühlen gethan, wenn wir uns gleich nicht verhehlen konnten, dass wir dadurch an die Finanzlraft des Reiches neue Anforderungen gestellt haben und dass selbstverständlich auch den Steuer-trägern dadurch erhöhte Lasten erwachsen werden. Umso lebhafter und umso berechtigter ist daher der Wunsch, dass es der Regierung gelingen möge, so bald als möglich die vollständige Pacification in den insurgierten Gebielstheilen herbeizuführen und dass sie ebenso sich damit ernstlich beschäftige, wiederholten ähnlichen Vorkommnissen vorzubeugen. Es ist ebenso auch ein berechtigter Wunsch, dass es der Regierung gelingen möge, jene Einrichtungen durchzuführen und jene energischen Normen zu treffen, die es wenigstens nach einiger Zeit ermöglichen werden, dass die Ein-künfte der occupierten Gebiete selbst die Kosten für ihre Verwaltung aufbringen und dass an das Reich in dieser Beziehung keine neuen Anforderungen gestellt werden. Wir freuen uns, dass zwischen der Delegation und den Mitgliedern der Regierung eine freundliche Uebereinstimmung stattgefunden hat, und ich erwiedere im Namen der Herren Delegierten jene Begrüßung, die namens der Regierung von Seite des Herrn Mi-Nisterpräsidenten ausgesprochen worden ist. (Bravo! Bravo!) Aber insbesondere und in der wärmsten Weise muss ich im Namen der Delegation den Dank an Se. Majestät den Kaiser richten, der auch heute wieder einen Beweis seines gnädigen Wohlwollens für die Delegation dadurch gegeben hat, dass er uns durch den Mund seines Ministers die Allerhöchste Zufriedenheit ausdrücken ließ. Es entspricht gewiss unseren Gefühlen und allen unseren Wünschen, wenn ich Sie einlade, in diesem Momente, wo wir unsere Thätigkeit enden, jenen Empfinduugeu lauten Ausdruck zu geben, die uns fortwährend beseelen, den Empfindungen der Liebe, Verehrung und Uutcrthaneutreue für Se. Majestät den Kaiser, für den wir stets den Segen des Himmels erflehen, und so lade ich Sie denn ein, einzustimmen in den Ruf: „Se. Majestät Kaiser Franz Joseph I., er lebe hoch! hoch! hoch!" (Die Versammlung bringt ein dreimaliges begeistertes „Hoch!" aus.) Reichsrath. 223. Sitzung des Abgeordnetenhauses Wien. 25. April. Der Herr Präsident Dr. Smolka eröffnet um 11 Uhr 20 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Iunern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister Dr. Freiherr von Ziemial» lowski, GrafFalkenhayn, Dr. Prazäk, Freiherr v. Conrad-Eybesfeld, Dr. Ritter v. Dutt a jewsli und Freiherr von Pino. . Der neugewählte Abg. Tiszkowski aus Va-uz,en »st erschienen und leistet die Angelobung. Nn»-^.?".^2er und Genossen interpellieren den U^X5..,«'«°n «»ich.««« «»» Weberei. Das Vesetz wegen Ermittlung von Zwangsvollstreckungen wird in dritter Lesung angenommen. Bei der Berathung der vom Herrenhause beschlossenen Legalisierungs'Novelle beantragt Abg. v. Pflügt die Einreihung der von Kirchenbehörden, Pfarrämtern tc. ausgestellten Erklärun» gen, Abg. Neumayr der von Gemeindebehörden ausgestellten Urkunden unter die Ausuahmen von der Legalisierungspflicht. Abg. Dr. Kr on a wett er beantragt die Ausdehnung der Legalisierungs ""p tierte Vorbedingung für die geistige und materiM Wohlfahrt ganz Oesterreichs... . Wohin wir b'fM, werden wir finden, das« jede Regung frecheitlM und wirtschaftlicher Entwicklung durch den nationale» Hader unterbunden ist." Vom Insurrections'Schauplatze. (Officlell.) FML. Baron Iovanovi^. früh eine zum Wasscrholen entsendete Abtheilung""' Insurgenten, welche über die Pazua gekommen w", aus Hinterhalten beschossen. «., Hiebei wurden die Infanteristen: Johann "" kurny, Theodor Schoschan. Iosim Petruika und Oeo« Panducu des 43. Infanterieregiments schwer vttwM, Die Bedeckung, unterstützt durch Feldwachen und ^ beigeeilte Abtheilungen, trieb die etwa 30 Mann!"" Insurgeutenschar nach kurzem Gefechte zurück. Vom 15. bis 22. April wurde der Nanm "' binje, Ljubiuje, Nevesinje, Gaöto von 26 mden e^ ander vorrückenden Compagnien durchstreift, ^eu Banden bis zu 50 Maun wurden bei Kosenidol, M" und auf der Baba-Planina entdeckt und zerlp""«' wobei die Insurgenten Todte und Verwundete, "e^ mittet und Munition verloren. Sieben Insurgew wurden gefangen. Unsererseits lein Verlust. ^..« Am 24. April wurde der Jäger PongM ^ vom 10. Bataillon des Tiroler Jägerregiments Grkovac (in der Krivoöije) durch einen MM»> schwer verwundet. ^. Vom Ausland. In der italienischen Abgeordneten!^" wurde am 25. d. M. die Generaldebatte i!ber " außerordentlichen Militärcredite mit fast einst>n"W Annahme der vom Ministerpräsidenten DepreNs langten einfachen Tagesordnung beendet. Die De" hatte mehrere Sitzungen ausgefüllt, und wiedern»' l) . sich der Kriegsminister, wie dus in Italieu hertö"'«"^ nicht etwa gegen den Vorwurf überspannter, >n^ ^ Finanzlage des Landes unvneilibarlichcr ^l^" f ruugen zu vertheidigen, sondern gegen den V^,i ängstlicher Knauserei, welche aus lauter öM^l«, für die Finanzen die Anforderungen der WehrW^ leit des Landes auheracht lasse. Zwar betragen ^ verlangten außerordentlichen Milllärcredite über Millionen Lire, und der Kriegsminister General 6, rero suchte nachzuweisen, dass damit alles ^M dige geleistet und hergestellt werden könne; allew . Abgeordneten Massarl, Nicotera, Rlghi u. a. >" das noch viel zu wenig. Mit den Heeresausgaben ^ derer Läuder, rief der Abgeordnete Baron ^ y^, aus, möge man die italienischen so lange nicht.^ gleichen, als nicht auch ItallenS militärische A^ auf der gleichen Stärke mit denen der anderen "l . stehe. Man solle der Opferwilligteit des ehewH Plemont sich zum Muster nehmen und das fiM Grid lieber für Rüstungen als für eventuelle Kl"" eutichäoigungen ausgeben. .M Bezüglich der Wlederanlnüpfuug diplomats Beziehungen zwischen England uud dem Vat' ^ bnngeu die „Times" aus Rum vom 21. d. ^' ^< Mmhelluug, dass Earl of Denbigh, eines der H Ichensten und thätigsten Mitglieder der engl»^ tuchollschen Aristokratie, vor seiner Abreise von ^ italleilljchen Hauptstadt nach England eine ^^ audienz lieim Papste hatte, während welcher d"» ^„ jpläch sich auch der Frage der WieoeranlüUpfung ^ diplomatischen Beziehungen zwischen dem Vatican ^ England zuwendete. Se. Helligkeit gab dem ^?^' Ausdruck, dass in irgend emem Kreide ein Z>^'> ^ lonlmen lönue über jeiuen ernsten Wunsch uaHHil stellung einer gewissen Verbindung, entweder o!^'^ oder osficlösen Charakters, wie nach emem o" ^ Verkehre uud Meiuuugsaustausche zwischen dew "^l Stuhle und der gro^britannlscheu Regierung. ^ ^ sein aufrichtigster und besonderer Wunsch, dai ^ katholische Geistlichkeit überall in der Nlch"^ ^ Aufrechterhaltung der Ordnung uud einer guU' ^ gierung ihre Uuterstützung bethätigen solle, ^ ^e>> diesen» Ende sei es nothwendig, dass er sich "'.Hide» freundlichen Beziehungen mit allen Mächten vr! ^ welche es ihm ermöglichen würden, so stU ^^ genaue Informationen zu erhalten, als ihm z" . ^ch führung seiner Absichleu nothwendig seien. ^ ,1 silc in den wärmsten Ausdrücken seine Bewundern' »^ die Constitution und di< Regierung Euglano" ^ unter denen die römisch.talhullsche Kirche e,ne i M gedehnte uud ausualMsweise Freiheit geimp^,,, wünsche recht sehr, die Mittel zu besitze" A ^che" guug von Berichten uud Auslläruugeu über ^U^sB' und über die Ansichten der Rathgeber N/" ",/l^ so dass er zu leiuer Zeit uuler einem 1"^^ !, drucke über Punkte, welche die Regierung c' gF großen Reiches berühren, zu handeln lN komme. ^^acher Zeltnug Nr. 97 ____________________ 825 28. April 1882. . Saatenstandsbericht w t. k. Ackerbauministeriums nach dem Stande Mitte April 1882. lattp W^?" "s^n April-Hälfte war beinahe beständig iU," f""erung, zwischen dem 6. und 13. stellten sich mM^!??"S.e Fröste, theils vor, theils nach diesen ^tenthells auch Schneesälle ein. Auk/llM mit —6" und — 7« C. wurden aus der und ."°'cv?e" n'ährischcn Karpathen, Obcrösterreich lolckp . Nordtirol (auch Brixcn) und Vorarlberg, M'3, 5"C. aus dem südlichen Whmen und aus wwu l sN"H gemeldet. Tcmperatllren bis zu — 3" C. einen s?^ ^"^g. Der Schnee blieb an vielen Orten M a,s c ^"" ^ag^ liegen. Das von den Nicdcrschlä-zleniN '^ Wasserquantnni luar in den Alpcnläuderu dcn n) schlich, in den Nurdluestländern genügeud, in liii^^Mändern für landwirtschaftliche Zwecke ganz nicht^"^llltersaatcn habel, die Fröste im allgemeinen denkei^"^' "ber es gleichen sich die nach Vcrschie-Eaatm ^e, Entwicklung und Beschaffenheit der genen v^"^ ^^ zurückgehalteueu Vegetation entsprun- '^orthcile und Nachtheile ziemlich aus. der 5ttm ^^^meineu stchcu Wintersaaten schön, ebenso '°ps. der bereits den Stengel treibt, senat ^^usaaten sind ziemlich häusig etwas ge-lann ^lcher Nachtheil sich noch vollkommen beheben Hen di?l '3^ llber die Fälle noch zahlreicher, in wel-W>! s^ ^"aten nichts gelitten haben, sondern recht wo si^^i.^^üchte sind in deu sehr seltenen Fällen, froren ^^^ aufgegangen waren, gröhtentheils abgc- stehcn^Ä^saaten sind unversehrt geblieben und lroch,^^ubau wurde, da der noch ziemlich ausgc-t>ie ^t> die Niederschlage leicht aufnahm, durch Tagc i,',^"ll zwar uutcrbrochcn, aber nur für einige init ^,,.'>weit derselbe Gerste uud Hafer betrifft, den ciqcn M'^ Ost-Galizicns uud der Bukowina, in Du «< " ^etreidclagen nahezu allgemein beendet. Zuge; m ^"" von Kartoffeln ist allgemein im diese abn?f ä waren schon viele gekommen, uud siud lein Berick/^ene Rübensaaten hingegen liegt ?"s"ahil,c„ ^^' Dieselben waren eben mit seltenen ben wird f ^ "'cht gekommen. Der Anbau der Rü-^ T,>,-«? 6^!etzt uud geht entsprechend vor sich. Tirol) h, . bau des Mais hat in Tirol (selbst Nord-!a"H """s schütteren Stand der Wiesenpflanzen ^gen lm^Ä^^äden au, Weine sind je nach den ?"g3w if ^llen sehr verschieden. Natürlich wurden s?rz si,^ 's dle ftühnl Sorten davon betroffen. In U^e den ^H solcher Sorten die Erntchoffnuugen W geliti > ^^' ""d haben auch spätere Sorteu erheb-^leb ^ '"; ^ S^'ierlnart imd Nieder-Oesterrcich ^rten lwl? 1"ben in der Hmlptsache auf die frühen 9°"eno z^?llkt und war im ganzen nicht sehr beigen m. /, "win uud Süd-Tirol blicbeu die hohen ^ stark ,I"beils verschont, während die tiefen ziem- " Ech^ ""sfen winden. In Vorarlberg ist beinahe d. Unt, ".beim Wciue zu beklagen. ?"^s..beu "crschicdcueu Obstgattungen wurden ^er^ j/^rsch^n uud Nilsfe hart betroffen, in den ächten ^" der mittleren Zone auch Birnen und .. ^'" ^ alles Obst, selbst die Acpfel. '^w^"b der Maulbeerbäume wurde stark ^"drnr^ ""^ ""'^" berichten die ersten Zuchten ^^^^weggeworfcn werden mussten. Gerichtssaal. ^lDer m, Wien. 26. April, di??dlun^anddeLNingthe°ters. - Dritter b. c^e ua.",.^-) ^tach der Eideserinnerung beginnt Architekt Emil Ritter it!' ^' Tbp^^"' bie Pläne des Theaters verfasst ' " HeM- i°"°H liefen Plänen erbaut? — >'e 1372 wurde mir von dem Verwal- tungsrathe der „Komischen Oper" der Auftrag, diese Pläne zu verfassen. Ich begab mich vorerst, da die Aufgabe, ein Theater zwischen Privathäuser hiueinzu» bauen, mir neu war, nach Deutschland und Pari«, um daselbst die nöthigen Studien zu machen; denn nach meiner Ansicht soll ein Theater nach allen Seiten freistehen. Sodann verfasste ich den Plan, den ich dem Verwallungsrathe zur Uebelprüfung empfahl, nut welcher Architekt Professor Scmpcr betraut wurde. Dieser äußerte sich über diesen Plan, dass derselbe im Hinblicke auf die Lage und deu bcschlänklen Naum eine Veränderung nicht vertrage. Mit Rücksicht hierauf war ich auch nicht in der Lage gewesfl», der all« gemeinen Bmnvgel, die einzelnen Haupltheile aneinanderzureihen, nachzukommen, sondcrn musste sie über einander anordnen. Deshalb kamen auch die Parterre-Garderoben unter das Parterre. Zum Parket führten zwei Treppen. Hinter dem Eingänge der Vorhalle in der Heßgasse war ein großer Raum angeordnet, von dem auS zwei Treppen zur dritten und vierten Gal» lerie führten. Von der Ringstraße aus hatte man zu der zweiten Gallerie zu gelangen. Es sollte gar kein Stehplatz im Theater sein, und ursprünglich war ge« plant, im ersten und zweiteu Stockwerke nur Logen und keine Gallcrien anzubringen, fo dass diese im dritten und vierten Stockwerte ihre eigenen Zugänge von der Heßgasse aus gehabt hätten. Dem entsprechend war mein Plan verfasst. Doch hatte derselbe nachträglich die bekannten Veränderungen erfahren, die wieder die Aenderungen in der Sliegenbenühung uach sich zogen. Pr.: Worin bestanden diese Aenderungen ? — F.: Dass die ursprünglich vorn rechts nur als Noth-stiegen angebrachten Stiegen zum Abstieg für das GaUeriepublicum und die von der Heßgasse aus nur als Aulstieg benutzt wurden. Pr.: Welche Disposition halten Sie für die gün» stigere? — F.: Die ursprüngliche. Pr.: Welche Stiegen waren leichter passierbar, weniger etwaiger Hitze oder dem Rauche zugänglich? — F.: Die rückwärtigen, weil sie an Lichthöfe an« gelegt waren. Pr.: Wie lange bedürfte die Entleerung des Theaters vom Publicum? — F.: So laug meine Dispositionen im Gange waren, habe ich mich oft überzeugt, dass die Entleerung sich anstandslos in fünf bis sieben Minuten vollzieht. Pr.: Als diefe Dispositionen geändert wurden, wie viel Zeit bedürfte da die Entleerung? — F.: Das habe ich nicht beobachtet. St.'A.: Was ist Ihnen hinsichtlich der Reno-Vierungen bekannt, die nach Uebernahme des Theaters durch Director Iauner angeordnet wurden ? -- F.: Ich habe gehört, dass Director Iauner solche Aenderungen vorzunehmen gedenke, und habe mich ihm daher selbst zur Vornahme derselben angeboten, weil ich wollte, dass dieselben in meinem Sinne ausgeführt werden. Pr.: Ist es richtig, dafs die vierte Vallerie hätte beseitigt werden sollen? — F.: Ganz richtig. Ich selbst machte diesen Vorschlag, weil das Haus unverhältnismäßig hoch war. Director Iauner erklärte sich sogar bereit, die Hälfte der dadurch bedingten Kosten zu trageu. Doch wurde dieses Vorhaben vom Stadterweiterungsfonds nicht genehmigt. Pr.: Ursprünglich hatte das Theater die beiden Parket», die beiden G^lleriestiegen und eine Haupt» stiege, außerdem die Personalstiege und jene Stiege, welche aus den Remisenmagazinen mit der Hofluge in Verbindung stand, endlich noch die Stiege neben dem Tunurl unter dem Parket. — F.: So ist es; alle diese Stiegen führten zu feparaten Allsgängen, so dass im dritten und zweiten Stocke je fünf AuLgänge vor« Handen waren. Pr.: Halten Sie es für zweckmäßig, dass die Eingänge zur sogenannten Loggia verschalt wurden? — F.: Man halte mich darum nicht gefragt. Wenu sie nicht verschall gewesen wären, so hätten Rauch und Gase einen viel leichtern Ausgaug gesunden. Es wäre der Zutritt in das Foyer, durch dieses der Zugang zu der Hausstiege, von da der Zugang zu dem Saale im ersten Stocke müalich gewesen. St.-A.: In welcher Weise war der Zuschauer, räum von der Bühne gesoudert? — F.: Wie bei allen Theatern durch die au den Prosceniumsmauern angelegte Drahtcourtine. Pr.: Herr Iauner! Wie kommt es, dass dlese Dispositionen bei Ihnen nicht eingehalten wurden? — I.: Mir waren sie nicht bekannt und em Auf. trag zur Aeuderung der Dispositionen wurde von mir nicht ertheilt. Darüber wird übrigens Giesrau Aus« kunft geben können. Pr.: Was für ein Bewandtnis hat es mit der Verschalung der Loggia? — I.: Ich weiß nur, dass der größte Uebelstaud des Hauses in ungeheuerer Zug« luft bestand, der beseitigt werden musste. Zu diesem Ende wurde die Verschalung vorgenommen. St.-A.: Worin bestand die Wirkung der Drahtcourtine? — Förster: In der Localisieruna eines aus-aebrochenen Brandes. In München hat sie sich voll. kommen bewährt. Wäre sie im entsprechenden Mo. mente herabgelassen worden, so halte es mindestens zehn Minuten gedauert, bis die Flammen den Zu- schauerraum ergriffen hätten. Es beruht dies, wie bekannt, auf einem einfachen physikalischen Gesetze. Dr. Troll: Wie hoch beläuft sich der durch den Brand entstandene Schaden? — F.: Ich habe gehört, auf 196,000 st. Dr. T.: Ist die Vernichtung des Häusel als eine totale aufzufassen? — F.: Vom Zufchauerraume und der Bühne ist nichts mehr vorhanden und vom übrigen Gebäude nur ein sehr kleiner Theil um den Eingang in dcr Hrhgasse vollkommen intact. Pr.: Wie ist der Mechanismus an lxr Draht» courtiue beschaffen? — F.: Aeuherst einfach. Man braucht nur die Kurbel zu lösen und die Drahtcourtine fällt durch ihre eigene Schwere nieder. Minder einfach ist es, sie wieder aufzuziehen. Das Herablassen ist in höchstens acht Secunden bewerkstelligt. Director Iauner bemerkt zu dieser Aussage, dass die Idee zur Auflassung der vierten Vallerie nicht von dem Zeugen, sondern von ihm selbst ausgegangm sei. — N. v. F. erinnert sich nicht daran, hält dirs aber nicht für unmöglich. I.: Erinnern Sie sich, dass Sie noch beigefügt haben, es werde Ihnen schwer, an die Vernichtung dieses architektonischen Schmuckes zu gehen? — F.: Es ist möglich, dass ich das gesagt habe. Dr. Bing: Konnte man auf keinem andern Wege von der Kurbel der Drahtcourline aus dem Hause gelange», als durch Zurücklegung der ganzen Bühne? — F.: Es bestand noch ein anderer Weg, vier Klafter von der Kurbel entfernt, der in die Maria-Theiejien-Straße führte. Der Ingenieur des Stadtbauamtes HerrPauli macht Mittheilung über die verschiedenen Instruclionen, die er betreffs des Vcleuchtungsdienstes und anderer Maßregeln gegeben. Er brstreitet, dass er sich zu Nitsche geäußert, die Lampen müssten nur angebracht, nicht angezündet werden. Seine Angaben sind mitunter unbestimmt und schwankend. Der Zeuge Aoton Richter war Hausadministrator und Feuerwehr« Commaudal't unter Iauner, wurde aber von diesem entlassen. Er versichert, dass Nitsche oft mit der Beleuchtung leichtsinnig manipuliert habe; es geht aus seiner Aussage hervor, dass die Wasserreservoirs vernachlässigt wurden. Der Zeuge, der auch unter den früheren Directionen des Rmgtheaters. respective der „Komischen Oper" bedienstet war, theilt mit, dass auch unter früheren Directionen nur wenige Oellamvm brannten, die Nolhstiege bei Abendvorstellungen mit dem Bühnengang bei der Hofloge immer verschlossen war. Der Oberrechnungsrath des Stadlerweiterungs» fondes. Herr Heel, bezeichnet die Bestimmungen des Assecuranzvertrages als unklar; es gehe nicht mit Bestimmtheit daraus hervor, ob die Oellampen bloß anzubringen oder auch anzuzünden seien. Iauner er» zählt bei diesem Anlasse, dass die frühere Directrice Frau Völkel für die Verzichtleistung auf einen Monat lhres Pachtes 5000 fl. begehrt und 300 ft. genom-men habe. Frau Völkel, welche hierauf vernommen wird, versichert, dass zur Zeit ihrer Direction die Oellampen vollzählig gebrannt, die Feuerwehrmänner in hinreichender Zahl vertreten waren u. s. w. Sie erklärt alle gegenthelligen Angaben als unwahr. Die Aussage des Obergasinspectors Bauer ist dadurch bemerkenswert, dass derselbe erklärt, das Verlöschen der Gasflammen sei nach seiner Ansicht nicht durch Abdrehen der Leitung entstanden, sondern durch den plötzlichen Bruch eines Gasrohres, auf welches ein Mauerstück fiel. Der nächste Zeuge ist der Stadtbauamts-Vice" director Arnberger. In scharf pointierten Worten constatiert der Präsident aus seiner Aussage, dass die Leiter der Feuerwehr nicht verhalten sind, die Plane öffentlicher Gebäude zu kennen, die Commando- und Hornsignale zu verstehen. Auf die Mittheilung des Zeugen, dass Ingenieur Wilhelm in der Wasserbau-Section angestellt sei, sagt der Präsident: Aber da« ist ja ganz verkehrt. — Zeuge: Bei uns ist die Feuerwehr Nebensache. — Präsident: Leider! Tagesneuigkeiten. — (K. l. Armee.) Das heute erschienene „Ver. ordnungSlilatt filr das k. l, Heer" bringt an erster Strlle die Beförderung Ihrer l. und f. Hoheiten der durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Franz Ferdinand liun Oesterreich-Este, Lieutenant im Infanterieregiment Nr. 3!Kürth. Commandant deS ersten ungarischen Landwehr.Districtes; Johann Horvath v. Ialaber. Militä'rinspector der unga« rischen Pferdezuchtanstalten und des kroatisch-slavonischen Hengstendepots; Johann Freiherr v, Waldstätten. Com« mandant der 34, Infanterie-Truftpendivision; Nikolaus Herzog von Württemberg, Commandant der 33. In« fanterie-Truppendioision. und Philipp Graf Grünne, Commandant der 12. Infanterie«Truppendivision — alle sieben Vorbenannte auf ihren Dienstposten) zu Generalmajoren : die Oberste: Johann Roskiewicz, übercomplet im Infanterieregiment Nr. 5, Vorstand der topographischen Gruppe im militär-geographischen In» ftitute und Catastral-Vermefsungsdirector für Bosnien und die Herzegowina, auf diesem Dienstposten; Alois Maurer von Mörtelau, des Armeestandes. Commandant des Militär'Invalidenhauses in Wien. in dieser Anstel« lung; Anton Freiherrn v. Bechtolsheim, Commandanten des Uhlanenregiments Nr. 2, mit gleichzeitiger Crnen« nung zum Commandanten der 5. Cavalleriebrigade; Karl Fischer v. Wellenborn, übercomplct im Dragoner» regiment Nr. 7, Commandanten der 15. Cavallerie-brigade; Rudolf Prinzen Lobkowih. übercomplet im Feldartillerieregiment Nr. 5, Commandanten der 13, In» fanteriebrigade; Friedrich Fühl. des Gei'iestabes. Chef der zweiten Section im technischen und administrativen Miltsr»Comiti; Milos Komadina, des Geniestabes, Geniechef beim Generalcommando zu Sarajevo, und Theobald Ritter v. Mossig, Ubercomftlet im Geniestabe, Commandanten der 15, Infanteriebrigade — alle fünf Vorbenannten auf ihren Dienstftosten; ferner: mit Vorbehalt des Ranges für den Obersten Karl Schmidt des Genieftabes. Geniechef beim General» commando zu Agram; den Obersten Friedrich Ritter von Pollini, übercomplet im Genieregiment Nr. 2, Com-Mandanten der 3l. Infanteriebrigade, auf diesem Dienstposten; weiter: mit Vorbehalt des Ranges für den Obersten Hermann Chiolich von Löwensberg des Genie-ftabes, Geniechef beim Grneralcommando zu Graz: die Oberste: Stefan Haas. übercomplet im Infanterieregi-mente Nr. 34, Commandanten der 1. Gebirgsbrigade bei der XVIII. Infanterie«Truppendivision; Paul Ho-stinek, übercomplet im Infanterieregimente Nr. 53. Com« Mandanten der 93. Infanteriebrigade,- Albin Köuesz von KöveSzhaza, übercomplet im Infanterieregimente Nr. 80, Festungscommandanten zu Peterwardein, und Karl Machalitzly, übercomplet im Infanterieregimente Nr. 61, Commandanten der 29, Infanteriebrigade — die vier Vorgenannten auf ihren Dienstposten. — (Räthselhafte« Verbrechen.) Die Zeitung „Ostra Finnland" weiß von einem schauerlichen Drama zu erzählen, das sich diesertage in Wiborg am finnischen Meerbusen zugetragen hat. Eines Abends ver« breitete sich nämlich das Gerücht, ein russischer Officier F. habe seine junge Frau mit einem Beilschlag ums Leben gebracht. Die polizeiliche Untersuchnng ergab, dass der Artillerie'Lieutenant F, nachdem das Dienstpersonal sich zur Ruhe gelegt hatte, ein Beil herbeiholte und mit demselben seiner Frau einen Schlag auf den Kopf versetzte. Nach vollbrachter That fandte er seinen Dienrr eiligst nach einem Arzt, der gleichzeitig mit einigen Osficieren anlangte und den Mörder am Bett de» Opfers fand. dessen blutendes Hanpt mit Compressen netzend. Nachdem der ärztliche Verband der Verwundeten angelegt war, warf der Mörder sich vor dem Bette auf die Knie und beschwor seine Frau. ihm zu vergeben. Schließlich lieh er ein Heiligenbild bringen, welches er sie küssen lieh, als Zeichen, dass sie ihm vergeben habe. Dann lieh er sich ruhig zur Hauptwache absühren. — — Seiner Erklärung gemäß ist Eifersucht das Motiv der That gewesen. Da «r aber, wie bekannt, mit seiner jungen Frau in friedlicher Ehe gelebt hatte, so schwebt iiber der ganzen Tragüdie noch ein mysteriöses Dunkel. Das Leben der Frau ist in Gefahr. Locales. — (Militärisches.) Se. k, und k. Apostolische Majestät der Kaiser haben allergnädigst zu ernennen geruht zum Obersten den Herrn Oberstlieutenant und Reseroecommandanten Johann Braun des vaterlän» dischen k. l. 17. Infanterieregimentes Freiherr o. Kühn im Regimente; zum Major den Herrn Hauptmann Iofef Guttmann desselben Regimentes beim l. k. 33. Infanterieregimente Freiherr v. Kussevich. — (Außerordentliche Gemeinderaths, sihung) Am 23. d. M. (Samstag) findet nachmittags 4 Uhr eine außerordentliche Sitzung des Laibacher Gemelnderathes statt. Auf der Tagesordnung stehen: 1) Wahl des Bürgermeisters; 2) Wahl des Nicebürgermeisters; 3.) Wahlen der Gemeinderaths-Sectionen. ,,«>. ^ 5?°* Leichenbegängnis) des Haus« Et,ren?ü? ^"."^" H«"n «ndreas Malitsch. Ehrenbürger» d«, Stadt 2t einem ernsten Gedichte: „Mehr Licht!" (des st«b"°en Goethe letzte Worte) in gedrungener, reiner Form. Men gruber mit einem köstlichen Frühlingsgedicht, das lM Form und humoristischer Pointe Heine alle Eh" ""y würde. Die „Reise um die Welt" auf ver 3"M „Donau" wird in Nummer 29 und 30 fortgesetzt, ^ sehr interessante Schilderung über Leben und Staa«n bildung der Insectenart „Termiten" bringt unS v" v. Thümen. Au ein liebes aber trugisches 2cben " innert das Porträt des einst so trefflichen KM'l" Matras. dessen Geist leider rettungslos umdM scheint. An vorzüglichen Illustrationen finden n"? beiden Nummern noch: „Vorposten", „Sei wieder Z"' „Matras". „Verzagt und hoffend". Sehr M"H faches bietet wieder „Aus aller Welt" ; Silbenraly, und Schach. ,^< Neueste Post. Original.Telegramm der „Laib. Zeitung» Washington, 27. April. Der Präsident uerspr^ einer Deputation, sein Möglichstes thun zu wolle"," die russische Regierung zu veranlassen, bass ste Juden auf wirtsame Weise schütze. Der Gesandte " Union wurde dem entsprechend instruiert. Wien. 27. April. Ihre Majestät die Ka i ser^ und Königin sind heute vormittags nach Bu° Pest abgereist. . .,« Wien, 27. April. Die Delegat>on ungarischen Reichstages hat heute zur Promulg'""^ der Allerhöchst sanctionierten Beschlüsse der 2)"^ tiolien ihre Schlusssitzung abgehalten. Der P">'° « Cardinal Haynald betoute in der Schlussrede, v" sich die Delegation die Bedürfnisse des Reichs " die Förderung seiner Ziele vor Augen gehalten, auch im Sinne weiser Sparsamkeit die übernoiNlM Lasten möglichst zu erleichtern gesucht habe. ^., Troppau, 27. April. Se. Excellenz der ^" desplä'sident von Schlesien, Freiherr Alexander Summer, ist in Troppau gestern abends UlN Uhr gestorben. In dein Verblichenen verlier! Staat emen ausgezeichneten, pflichttreuen V^,^i dessen Wirken stets auf die Hebung der WohlM'^ seiner Verwaltung anvertrauten Landes gerichtet ,^ und der die Achtung und Liebe der BevölterM^ hohem Maße genoss. Namentlich um das Sch^, ^ Verkehrswesen in Schlesien hat sich der VelM" große Verdienste erworben. . <«, Berlin, 27. April. Der deutsche ltte'^ l a g wurde heute durch den Staatssecretär V v. Bötticher eröffnet. ^!t London, 26. April. (Unterhaus) Die ^° über den Antrag Redmonds, betreffend die zweite ^I^ oer Novelle zur irischen Land«Acte, wurde aus bestimmte Zeit vertagt. hel London, 27. April. Nach der PrUM „h uiuerikanischeu Schriftstücke über den Geistesj"!^ ^ des Glftmörders Lmnjon beschloss Harcourt, a'' ^ Unhcllsjpruche nichts zu ändern. Die Hinl'" ^ findet Freitag statt. Verstorbene. 2 5 Den 26. Llpril. Elisabeth Teriel, Inwohnerin, > Franciscauergasse Nr. 6, Tulierculosc. Meteorologische Beobachtungen in^5!^> 7 ü. Mg. 725 02 4> »0 SW. schwach bc'völtt ^, - 27. 2 ^ N. 72498 ^,3'8 O schwach liewöl M ^ 9 . Ab. 72522 ^112 NO. schwach bcwollt ^ Negcn fast den ganzen Taa anhaltend. Das Tag der Wärme -j- 11 ij°, um 07° über dem > -----------------------—------------......„, ^7b e r s> Verantwortlicher Redacteur: Ottomar V^an^^ Danksagung. > Für die vielen hcrzerhcbcnden und l" ,'^c, W vollen Vewcise der Theilnahme an bei" U"N^. » welches unsere Familie durch den ui,erschllnic>> ^Z lust be« iimigstgeliebten Gatten und Vatcro, Herrn Andreas Malitsch erlitt, sagen wir allen liebe» Verwandte,' ""d lannten dcu iimia.s.,,liaie!l Insbesondere danlen wir der wo)"" ^l" lyemeindrucrlrctllna, der Spin'lasse'Dlrect'o > ^,d Vcrwaltm!s,s,a!he der lrainischen Äai'lMcllA"' sitt dc„ Gesi!!li>l!ln«a,enosscn des Dahiiigcschleoc'' ^,, die herrlichen Kränze, welche sie sowie «" zch' wandten uud Freunde dem theuern Todte» ten Gruß sandten. .,>, Die tieftrauernde Fa"" Laibach am 28. April 1««2.