Nr. 99. Dienstag, 1. Mai 1894. Jahrgang. 113. Mbacher Zeitung. A,A"°'cralloni!prtIt!: M«t Pos! v!>> »d „ »n : ^«„^alüiji s>, :l>. l>nll>j«!„in s!. 7 5><>, Im Comploir: tXe »iiaib. ijrlt.» fllchci»! »änlich, ml! Nulnohme der No»» »nd Felerlags, Dit UdmlnlNrattoi bsfinbrt slch Eoi!grsl»plllh Nr. 2, bis Mcdncliou Äaluchosgasse Älr. l5> Ep»schs>»»dc» der Rrbattion vo» « bi« l! Nhl vormittag». — Uüfrllülilile Äriese wrrdrn nicht angrnommen, Äilanuscripte nicht zurüclgestrllt. Umtlicher Weil. vm ?^- l- und k. Apostolische Majestät haben mit ""erhöchstem Handschreiben vom 23. April d. I. dem M- und Ministerial Secrelär Dr. Konrad Ritter von getaner in Anerkennung seiner um den Schulderem für Beamtentöchter in Wien erworbenen Ver-"enste taxfrei den Orden der eisernen Krone dritter ^llljse allergnädigst zu verleihen geruht. A« Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit "ueihochster Entschließung vom 11. April d. I. dem 2^sch"lrathe für Ga'lizien znr zeitweisen Dienste o' , 3 zllgcwirsenen Professor der Staatsrcalschule in "Mau Miecislaus Modest Ritter v. Zaleski taxfrei ^ ^ltel eines Schulrathes allerguädigst zu verleihen Ntt ^' ^ und k. Apostolische Majestät haben mit ^""Mister Entschließung vom 24. April d. I. dem kill«" ^^^ ^ues kaiserlichen Rathes ausgezeichneten U'^mter-Direcror bei dem Oberlandesgerichte in Msbruck Gottfried Hneber ans Anlass seiner Vereng m ^n dauerudeu Ruhestand das Ritterkreuz des " "^Josef-Ordens allcrgnädigst zn verleihen gcrlcht. Nss Se. f. und k. Apostolische Majestät haben mit ^höchster Entschließung vom 25 April d. I. den , ""'anoesa/richtsratl) Thomas Lohinski in Ltmberg »um hofrathe des Obersten Gerichtshofes allergnädigst ü" erneunen geruht. Schönborn m. p.' M-.A- k. und l. Apostolische Majestät haben mit ^"höchster Entschließnng vom 5. März d. I. ade? ^ ^""' v. Giskra zur Ehrendame des k. k. gttl l ^ ""uienstiftes in Graz allergnädigst zn ernennen All pH' k. und k. Apostolische Majestät haben mit aller D" Entschließung vom 24. April d. I. l^U"nd,gst Hu gestatte» geruht, dass dem Ober-Polizei-3riek'^ ^^ner Polizei - Direction, Regierungsrathe Versuch Sell a anlässlich der von ihm erbetenen der Nll'^ -'" ^" dauernden Rnhestand der Ausdruck lle n lerhiich^" Zufriedenheit mit feiner vieljährigen Werde ""^ ersprießlichen Dienstleistuug bekanntgegeben NeilK^ ^lnistel des kaiserlichen Hanfes uud des N^sp?" ^^ die vom t. und k. Generalconsulate in "lllnk verfügte Bestellung des Francisco Nay-glNehn ° ^"" k' nnd k. Consular-Ng^nten in Alicante Der Finanzminister hat wn Fmanzcommissär Dr. Josef Zöch zum Finanz-Obcrcommissär für den Vereich der Finanz'Landesdirection in Wien ernannt. Der Minister für Cultus uud Uuterricht hat den Concipisten der Landesregierung in Kärnten Rndolf Ritter v. Für st er zum Ministerial-Concipistcn im Ministerium für Cultus und Unterricht ernannt. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Concipisten der Finanz-Landesdirection für Niederösterreich Dr. Max Ritter Hussarel vou Heinlein zum Ministerial-Concipisten exlra ««alum im Ministerium für Cultus und Unterricht ernannt. Nichtamtlicher Weil. Die Ministerial - Vereins - Commission im k. k. Ministerium des Innern hat die Bewilligung zur Errichtung der Actiengcsellschaften: <1lo!m(ckv cukrovnr akeiov)' v Dssvolio.^ieiek» in Di'euohostic, «^kc-iovü 8p0i6öN08l, bs^sclnilw 6omu» in Iglau, «I^annc^ll 8lü6l)vna v Nl-däku na kloravö» in Brodel, der wechselseitigen «Ersten österreichischen Wehrdienst - Versicherungsanstalt in Wien. und den Oemeindesparcassen in Roßbach, Pecek und Bautsch ertheilt. Der k. k. priv. Actienhyvothekenbank in Lemberg wurde die Conversion ihrer Pfandbriefe nnd Statutenänderungen, der Iuckerfabriks-Actiengesellschaft in Kolin die Verlängerung der Gesellschaftsdaucr nnd Statutenänderungen, der Actiengesellschaft der l. k. priv. hydrauli» schen Kalk- und Portland-Cementfabrik in Palermo (vormals Angelo Laullich) in Wien, der Localbahn« Gesellschaft Wrls-Achach in Wels, der Brünner Local-Eisenbahngescllschaft in Brunn und der Aktiengesellschaft «Bürgerliches Brauhaus Ried, Innkreis», in Ried die Erhöhung des Actiencapitales nnd Statutenänderungen, und nachbenannten Gesellschaften und Anstalten Aenderungen ihrer Statuten bewilligt, und zwar: Der ersten österreichifchen Actiengchllschaft für öffentliche Lagerhäuser in Wien, der Creditbanl in Kolin, der Salzkammergut-Lacalbahn-Actiengesellschaft in Salzburg, der Kaiser-Franz-Iosef-Stiftung zur Versorgung k. k. OfficierswitwfN und Waisen in Wien, der österreichischen Wasserwerksgesellschaft in Prag, der Ersten böhmischen Zuckellaffinerie-Actiengesellschaft in Prag, der l^cw«^ lris^lin^ co^ulOicy äi 66,'lici l^polari in Trieft, der krainischen Industrie-Gesellschaft in Laibach, den Zuckerfabriks-Actien-gesellschaften in Pielauc, Anrinoves, Projonic und Radonitz, der böhmischen Sparcasse in Prag und den Sparcassen in Villach, Kolomea, Schlanders, Pisel und Rovereto. Den Gesuchm um die Bewilligung zur Errichtung des Brandschaden - Versichernngsvereines in Friedrichs-wald, des Viehversicherungsv?reines in Poschetzan. der Vereinssparcasse in Gars und der Bezirlssparcasse in Neumarkt wurde keine Folge gegeben. Wien am 27. April 1894. Reform des nautilchen Unterrichtes. Am 23. d. M. ist die von Seiner Excellenz dem Herrn Minister für Cultus und Unterricht Dr. Ritter von Madeyski behufs Berathung der Reform des nautischen Unterrichtes einberufene Enquete unter dem Vorsitze des Herrn Sectionschefs Grafen Lalour zusammengetreten, deren Verathungen zwei Tage in Anspruch nahmen. An derselben haben außer dem Mini' sterialrathe im Ministerium für Cultus und Unterricht Grafen Bylandt-Nheidt und dem Referenten für das commercielle und nautische Unterrichtswesen in diesem Ministerium Sectionsralhe Dr. Ritter von Haymerle, der Delegierte der l. und k. Marinesrction des k. und k. Reichs-Kriegsluinisteriums Linienschisss-Lieutenant Fuchs, die Delegierten des k. k. Handelsministeriums Mini« sterialrath Dr. Ritter von Thaa und Sectionsrath von Ebner, der Vertreter des l. l. Finanzministeriums Dr. Ritter von Engel, ferner die Vertreter der k. k. lüstenländischen Statthalterei, Statthaltereirath von Czermak und der t. l. Seebehörde in Trieft, nautischer Oberinspector Zamara und der k. k. Inspector für den commerciellen Unterricht Professor Dr. Iehben theilgenommen. Zunächst wurde die Frage der Reorganisation der Handels« und nautischen Akademie in Trieft in Verhandlung gezogen. Sectionsrath Dr. Ritter v. Haymerle erstattete diesbezüglich ein ausführliches Referat, worauf die Enquete sich nach einer längeren Debatte und eingehenden Erörterung aller hiebei in Betracht kommenden Momente mit sämmtlichen seitens des genannten Referenten gemachten Vorschlägen einverstanden erklärte. Es wurde vor allem befürwortet, dass die beiden gegenwärtigen Abtheilungen der Akademie voneinander vollständig zu trennen und in zwei selbständige Anstalten umzuwandeln seien, wobei die Nothwendigkeit und Dringlichkeit der Unterbringung derselben in einem für beide Anstalten unter Mitwirkung der Stadtgemeinde herzustellenden Neubau im Hinblicke auf die gänzliche Unzulänglichkeit der derzeitigen Räumlichkeiten allseitig anerkannt wurde. Ferner einigte sich die Enquete über die Grundzü..e der Organisation der dementsprechend zu activierenden commerciellen Schule mit einer höheren Jeuisseton. Allerhand Alpensahrcr. Von Flor. Hintner. halbes ^ ""ssmtc her Fremde einen Angriff ans ein der z>> ,"hend Prächtiger Forellen und sprach dabei auf ^/"«"'ke tapfer zn. ohne darüber seine Vorsätze sow;"? "'ächtigkn Thurm dufteuder «Aepfelradeln» "eben s!" ^l"l Teller mit Obst und Käfe, der da-thür Pi ?' aufzugeben — da fiel durch die Haus' und lw > "'"ter Schalten, wie der eines Nashorns, h°Ndl>,n -^ b" Weite Alpenfahrer, dcn ich in die hallten F ""zusühren jetzt die Ehre habe. Noch wieder-llls °'e unbeholfen patschenden Tritte im Hausstur, Haun"; durchdringender Fchgernch den Besuch eines bei G^ "°" ansehnlicher Körperfülle ankündigte. Und letzt di- >^ "°l ein dicker, starknackiger Herr, der ^aber > "benthür füllte —vollfüllte muss ich sagen Verasas^",'""kl strammen, jedoch bequem nachlässigen ^leqan! - b""9 s^ "ach touristischen Begriffen von Leihe l/"ll"erhin recht artig ausnahm. Braun am blau« », " "" kleide von oben bis nnten. Rostfarben Aase „7^ bas Gesicht mit der mächtigen, breitrückigen ""d sl .?km Paar klotziger Augen, die gleichgiltig rosts'' 'Pf m die Welt blickten, rostfarben die Stirne, lvrn das dreifache Kinn und der wulstige Hals, rostfarben die Hände und rostfarben das Leder der kahn-förmigen Opanken, in denen die breiten Plattfüße staken. Und braun, wie die Chocoladestange, die neben dem wallenden Gemsbart hinter der Hutschnur stak. um rasch ein aufkeimendes Bedürfnis zu stillen, war der Hut aus weichem Filz, braun die Norfolkjacke mit ihren sechs Klappen und den thalergroßen Hirschhornknöpfen brann die Weste, braun das Hemd aus dickem Flanell braun die «Knickerbockers» und braun die Gamafchen aus echt euglischem, wasserdichtem Voxcloth. Zimmt' braun lackiert war selbst der wuchtige Bergstock aus Bambus, der solche Dimensionen zeigte, dass Sanct Christophe! mit ihm keine üble Figur gemacht hätte Und braun wäre zweifelsohne auch seiue Seele gewesen, hätte man sie sehen können. Das konnte man füglich an den, Gesichte des Mannes ablesen, der sich ohne Wahl an die andere Schmalseite des Tisches setzte da sie der Thüre zunächst war nnd unser runder Ge-scllc nicht gerne umsonst weit gicng. Auf dieser Srele schien keine grelle Farbe zu liegen, kein greller Ton keine grelle Empfindung; in diesem Herzen schien es keinen schwarzen Fleck, keine lenchtende Stelle zu aeben -alles braun, alles unausgesprochen, qedämvft eine trntt' lose Windstille der Leidenschaften. Und der Mann v r' langte Bier zum Trunke, dickes schleimiaes Bier wie das trag schleichende Blnt in seinen Adern Die Bekanntschaft zwischen den beiden Gästen war bald vermittelt, und Gesprächsstoff lag nicht nnr im Wetter, sondern auch in der gemeinsamen Liebhaberei in Hülle und Fülle vor. Bevor aber das Band der Zungen entfesselt werden sollte, musste der Bauch sein Recht haben, denn was Gaumen und Gurgel an Wohlthaten erfahren, kommt auch der Zunge zugute. Unser Dicker bestellte sich drei Backhendel und einen Rahm« strudel, und das Wasser — dies ist nicht wörtlich zu , nehmen, denn zeitlebens wies er dieses Element mit Abscheu zurück —lief ihm im Munde zusammen, wenn er dieser kommenden Genüsse gedachte. Bis aber die Wirtin damit fertig wurde, hielt er sich an die Back-forellen des Schnelläufers oder suchte durch einige Paar «Safaladi» mit Essig und Oel seinen Magen auf die richtige Grundstimmung zu bringen. Er hatte den Magen einer Riesenschlange und die Gurgel eines Walfisches, und ein solider Untergrund mit tüchtiger Befeuchtung schien ihm der Weisheit Wurzel und die festeste Stütze seiner alpinen Unternehmungen. Essen und Trinken hielt ihm, wie er sagte, Leib und Seel' zusammen und mit Lendenstück, Poulard und Kanne hatte er schon manch' ungefügen Schneeberg, manch' starren Firnfeld in die Pfanne gehauen. Denn dass er viel und hoch im Gebirge herumgestiegen war und die Spuren seines a/wichtvollen Daseins allüberall im Gletschereis seiner Alpcnheimat eingedrückt hatte, das konnte keinem Zweifel unterlagen. Davon wussten die Ritter seiner Tafelrunde in der Stadt zu ei-zählt»,,, die mit Ehrfurcht und Bewunderung zu de>m eissrne-n Laibachrr Zeitung «r. 99 840 I.Mai 1894. Abtheilung und einer kaufmännischen Fortbildungsschule und beschäftigte sich sohin eingehend mit der Reorganisation der jetzigen nautischen Abtheilung der Akademie sowie mit den Grundzügen der Reform des nautischen Unterrichtes überhaupt. In letzterer Hinsicht gelangte die Enquete zur Ueberzeugung, dass die Einrichtung der nautischen Schulen, hauptsächlich mit Rücksicht auf die Anforderungen der neuen Seemanns-Ordnuug, hinsichtlich der Erreichung des Lehrzieles gleichartig zu gestalten sei. Dich Anstalten sollen danach auch in Hinkunft vorläufig nur drei Jahrgänge umfassen, welche für dm fachlichen Unterricht bestimmt wären. Hiebei wäre die Aufnahme in den ersten Jahrgang, da, wo es die örtlichen Verhältnisse, wie in Trieft, gestatten, von der Absolvierung einer Unter-Mittelschule, sonst aber von der Absolvierung eincs zweijährigen Vorbereitungs-curses und in beiden Fällen noch von der Ablegung einer speciellen Aufnahmsprüfung abhängig zu machen. Die Ausarbeitung der Detailbestimmungen dieser Organisation, insbesondere des Lehrplancs, wurde einem Special-Comile vorbehalten. Ferner wurde die Errichtung von Vorbereitungs-cursen für Candidate« der Capitän- und Lieutenants-Prüfung an der Triester nautischen Schule empfohlen. Endlich wurde die vollständige Trennung des meteorologisch-astronomischen Observatoriums von der letztgenannten Anstalt und die Unterbringung derselben in einem eigenen, außerhalb Triests gelegenen Gebäude, eventuell in einem Neubau als nothwendig erklärt. Äm Schlüsse der Verathungen erschien Seine Excellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht Dr. Ritter von Madeyski, um die eiuzelnen Delegierten persönlich zu begrüßen. Politische Uebersicht. Laib ach, 30. April Heute abends versammelt sich der Press - Aus < schuss. Morgen vor der Plenarsitzung tritt der permanente Steuer-A us schuss zusammen, um die Mittheilungen Sr. Excellenz des Herrn Finanzministers Dr. Edlen v. Plener in Bezug auf die Aenderungen des allgemeinen Theiles der Steuerreform-Vor« läge, eventuell Anträge der Mitglieder sowie Berichte über Petitionen und Resolutionen entgegenzunehmen. — Der Valuta.Ausschuss wird Mittwoch den 2. Mai abends die Verhandlung über den Referenten« Entwurf fortsetzen. — Am selben Abend wird auch der Gewerbe-Ausschuss eine Sitzung halten, auf deren Tagesordnung sich die Berathung der Vorlagen, betreffend die Ausverkäufe, die Arbeitsstatistik und den Hausierhandel befindet. Das ungarische Abgeordnetenhaus setzte vor-gestern die Debatte über die Petitionen in Sachen der Correspondenz zwischen den Civil- und Militärbehörden fort. Der Minister des Innern, v. Hieronymi, erörtert die Sprachenfrage vom historischen Standpunkte und weist aus den Gesetzen und Beschlüssen der Delegationen nach, dass sowohl die Verordmmg des Kriegsministers als auch die seinige vollkommen gesetzlich seien und die Sprachenfrage im Sinne der Gesetze lösen. Die Regierung habe das Recht gehabt, diese Frage durch eine Verordnung zu regeln, welche Verordnung natürlich sodann der'Kritik der Gesetzgebung untersteht. Der Minister constaliert, dass die Militärbehörden stets den ungarischen Behörden gegenüber besonders zuvorkommend gewesen seien. In der Sprachenfrage sei überhaupt für Ungarn ein großer Fortschritt zu verzeichnen. Der Minister bittet, die Petitionen dem Berichte des Ausschusses gemäß im Archiv zu hinterlegen. (Lebhafte Eljenrufe rechts.) Bei der Abstimmung wird der Antrag des Abg. Varady, den Minister zur Znrückziehung des Erlasses anzuweisen, abgelehnt und der Bericht des Pctitions-Aus-schusses angenommen. — Die Verhandlung der übrigen Petitionen wurde auf den nächsten Samstag vertagt. — Die nächste Sitzung findet Dienstag siatt. Auf der Tagesordnung steht das Gesetz betreffend das Erbrecht. Das preußische Abgeordnetenhaus hat nach langer Debatte mit den Stimmen der Conservativen und des Centrums die Synodalordmmgs-Novelle un-» verändert angenommen, nachdem die Abänderungs-anlräge, von der Aufhebung der landesgesetzlichm Bindungen diejenigen d^s Wahlrechts und des Gelöbnisses auszunehmen, mit 167 gegen 112 Stimmen verworfen worden waren. — Im Herrenhause wurde der Gesammt-Etat angenommen. Im italienischen Senate erklärte Minister Sonnino, dass er die Auflösung der Mi'mz-Union nicht wünsche; jeden Versuch, welchen Italien heute zur Durchsetzung der Kündigung unternehmen würde, betrachte er als einen Irrthum, da die Union einen weiteren Anknüpfungspunkt zur Wiederherstellung lebhafterer Handelsbeziehungen dem Nachbarstaatc darstelle. Die Kammer genehmigte in geheimer Abstimmung mit 167 gegen '40 Stimmen das Budget des Innern. Die französische Kammer genehmigte den Gesetzentwurf betreffend die Sanierung der Seine. Das englische Unterhaus nahm in seiner Sitzung vom 27. d. M. einen Antrag auf Erneuerung des großen ständigen Ausschusses für schottische Angelegenheiten mit 232 gegen 207 Stimmen an. Das Unterhaus nahm ferner in erster Lesung die von der Regierung eingebrachte Bill inbetreff der Errichtung von Kirchspielsräthen in Schottland an, bei welchen die Frauen wahlberechtigt und wählbar sind. In der am 27. d. M. unter dem Vorsitze des Königs abgehaltenen Sitzung des dänische n Staats' rathes wurde der Beschluss gefasst, den Reichstag am 2. Mai zu schließen. Das norwegische Storthing hat gemäß dem Antrage des Militär-Ausschusses die Bewilligung eines Credites von über 253.000 Kronen für die Feld-manüver dieses Sommers mit 77 gegen 34 Stimmen abgelehnt. Aus Constantinopel wird vom 29. April gemeldet: Die «Agence de Constantinople» ist ermächtigt, die verbreiteten Gerüchte über eine angeblich beabsichtigte Rase des Sultans nach Europa als vollständig unbegründet zu bezeichnen. Die diesbezüglich veröffentlichten Einzelheiten beruhen auf böswilliger Erfindung. Der Sultan hatte niemals die ihm unterschobene Absicht. Infolge d^r Flucht der brasilianischen Insurgenten von den portugiesischen Schiffen wurden die Commandanten der Schiffe «Mindello» und «Albuquerque» abgesetzt und werden vor einen Kriegsrath gestellt werden, welcher die Erhebnngen bezüglich der Urheber der Flucht der Brasilianer pflegen wird. — Admiral Saldanha und andere von den portugiesischen Schiffen entwichene Brasilianer sind in Montevideo gelandet. Die Angriffe anf Rio-Grande dauern fort. Brasilianische Schifft sind. mit 170 Brasilianern an Bord, nach der Insel Ascension abgegangen. Tagesneuigleiten. — (Rücklehr der deutschen Kaiserin.) Aus Potsdam wird vom 28. April gemeldet: Ihre Majestät die Kaiserin und die kaiserlichen Kinder sind um 4 Uhr 55 Minuten nachmittags in der Wildpark-Station eingetroffen und von einem zahlreichen Publicum enthusiastisch begrüßt worden. Dieselben begaben sich «ach dem Neuen Palais. — (Arbeiterbewegung.) Dem «Prager Abendblatte» wird aus Karlsbad gemeldet, dass der Streit in der Iohanni-Caroli-Z?chc beendet ist und alle Arbeiter die Schicht angetreten haben. Von ihren Forderungen wurde eine Lohnerhöhung per «Hund» bewillig', dagegen wurde der Forderung nach einem Minimallohne von 1 st. 50 kr. nicht staltgegeben, und es bleibt daher bei dem bisherigen Lohne von 1 fl. 20 lr. In einzelnen Zechen wurde den Arbeitern, ohne dass sie ein bezügliche? Verlangen gestellt hätten, eine kleine Lohnaufbesserung bewilligt. — AuS Budapest wird vom 28. April gemeldet: Der Oberstadchauftlmann hat dem Grsuche der Nudaftester und Neupcher Arbeiter, am 1. Mai mit Fahne, Abzeichen und Musik durch die Straßen zu dem Nufsdorfer Gasthause ziehen zu dürfen, mit dcr M»« Vierung nicht stattgegeben, dass die Führer der socia ' demokratischen Partei die Feier des 1. Mai in öffem-lichen Aufrufen für einen Protest und eine Demonstration gcgen die bestehende gesellschaftliche Ordnung erklärten, und Massenaufzüge, welche unter diesen und ähnlichen in den Ausrufen gebrauchten Schlagworten veranstaltel würden, leicht zu Unruhen silhren liinnteu, welche d»c Sicherheit von Person und Vermögen zu gefährden gc/ eignet wären. — Aus Czernowitz verlautet vom 29. Ap"l. Heute findet hier eine allgemeine Arbeiterversammlung statt mit der Tagesordnung: Besprechung des allgemeinen, und directen Wahlrechtes und des Achtstundentages"«' I.Mai wird gleichfalls hier eine Arbeiteroersannnlung mit demselben Programm abgehalten. — (Confiscation.) Aus Czernowitz wird v om 29. April berichtet: Die heutige Nummer der hier erscheinenden rumänischen Zeitschrift «Gazela Vulowlnel» wurde wegen einer Besprechung des sogenannten memorandum-Processes gegen Dr. Ratiu und Genossen '« Siebenbürgen von der Staatsanwaltschaft mit Beschlag belegt. Die mit Beschlag belegte Nummer enthielt aucy einen Aufruf des hierortigen rumänischen politischen «je ^ eine« «Concordia», der die Rumänen in Bukowina au Anlass des erwähnten Processes zu demonstrativen 9«-stimmungslundgebungen auffordert. Ein Separatabonm dieses Aufrufes wurde gleichfalls mit Beschlag belegt. — (Die Ausstellung in Lyon.) M"ster-fträsident Casimir Perier sowie Finanzminister Vurdeau und Hllnbelsminister Marty sind am 2«. April zur Eröffnung der Ausstellung in Lyon eingetroffen und im VM^ uon sämmtlichen Vehürden empfangen worden. Aus oe Ma/, den die Minister und ihre Begleiter nahmen, sanden demonstrative Kundgebungen statt. Die P^ze» nahm gegen zwanzig Verhaftungen vor, die jedoch n«ai aufrechterhalten wurden. Dem officiellen Empfange aus der Präfectur wohnte die Geistlichkeit nicht bei. — (Cholera.) Die spanische Regierung eryl" die Verständigung, dass das Grenzgebiet am rechte« "l^ Ufer als verseucht zu betrachten ist. In der der Grenz benachbarten Stadt Castello-Vranco wurden einige Eyoiern fälle constatiert. . ,„ — (Anarchistisches.) Die Polizei «ahm" London am 29. April in der Wohnung des H"'^ ^", Dierck, des Druckers und Verlegers des anarchist'M Vlattes «Der Lumpenproletarier», eine Haussuchung v" und confiscierte mehrere Exemplare dieses -lilai^ Manne emporblickten. Auch jetzt war das Gespräch auf dle touristische Vergangenheit der Hlrren gekommen, die naturllch belderseits eine Reihe der grauenvollsten Dinge enthielt. " Wenn der Wirt -denn dieser ist in allem, was lch erzähle, mein Gewährsmann — recht verstand so hatte dcr Fassrunde nicht einmal, sondern fünfziamal w,e ein Senkblei über den Eisrinnen des Sulden- und Zinalgletschers oder in den Schrunden von Gcpatsch und Grmdelwald gehangen, und gewiss zwcidutzendmal hatte er den dämonischen Reiz winterlicher Gletsch r« besteigungen durchgekostet mit all den Nervenerregunaen die der Verzweiflungökampf mit Stürmen und Lawinen m der Welt von Schnee und Eis mit sich bringt. Das war ein Mann! Der Locomotorische war bereits im Begriffe, dem Nlpcnkönige durch Erheben von seinem Slhe seme Achtung zu bezeugen, was der Glatzköpfige, der wde Arme hoch über seinen dicken Schädel hebend, gähnend hmter der Ofenecke hervorblinzelte, und der borstige Koter, der erschrocken unter seiner Bank hervorfuhr, wlrkllch ausführten. Der Wirt aber, der sinnend auf seinem Stuhl neben dem «Gläserkastl'. sah, den einen Ellenbogen auf dasselbe gestützt, verzog seinen breiten Mund, bog sich vertraulich zum Schnelläufer hinüber und flüsterte ihm leise etwas ins Ohr. «Wispern S' von mir aus, so lang S' wollen!» grunzte der Schmerbauch, ohne im geringsten seine Ruhe zu verlieren, und goss selbst- zufrieden einen Halben hinter den Hemdkragen. «Sie können S' ja glauben oder nicht, was ich erzählt hab'!» schmunzelte er gutmüthig und drohte lächelnd mit seinem dicken Wurstfinger. Er war ein Mann, der dem Spruche Spinoza's huldigte, dass man sich über nichts ärgern oder entsetzen, sondern alles mit stillem Gleichmuthe hinnehmen müsse. Und schwerfällig torkelte er aus dem Zimmer, um sich im Tümpel am Waldessaume drüben ein erquickendes Bad zu bereiten. Damit war die Unterhaltung in der Stube nicht zu Ende. «Was, alles das wäre aufgeschnitten, was uns dcr Herr da von seinen Hochtouren erzählt hat?» sragte der Lauswüthige, sich seiner unzarten Neugier säst ein wenig schämend, und die hässliche Falte des Neides glättete sich in seiner Seele. «D'rstunken und d'rlogen!» versicherte der Wirt, «der Wamperling muss froh sein, wenn er no zu mir aufer limmt!» Und wie Berge von Spott und Anklagen thürmte sich's hinter jedem Worte des Alten gegen den frechen alpinen Schwindler. Hätte der Jünger Rüegseggers nur einen Funken Menschenkenntnis besessen, es hätte ihm bei den ersten Worten klar sein müssen, dass der rostfarbene Herr mit dem schwammigen Gesichte und dem angemasteten Wanste keiner von' den Gipfelmatadoren '"', dttl" ungezügelter Großmannssucht oder auch aus ^ 7 ^gMerung für die Bergwelt von der wildesten Sette der Nlpmnatur sich ihre Triumpssihe erkämpfen. ! Wo hatte er nur seinen Versland, als er diesen gut- müthigen Protzen für einen gefährlichen Mtscherlna hielt? Das war ja wie er leibt und lebt. Diese Gattung """ " pr fahreru — kul-mounlainoki-« (Hüttenbummler) n" sie der Sohn Albions — geht nicht weiter, ais " zum Wirtshaus im hintersten Thalwinkel over z wohlverpioviantierten Schuhhütte. Aus WemslaM l Bierfass perlt dem Hüttenbummler die Helln "^ .^ Natur, Wirtshaustisch uud Federbett sind ly'" weihevollsten Punkte derselben; hier beruhigt m"" streut er sich, hier kühlt er sine brennenden Schmer hier holt er Freude am Dasein, Erholung, Ve u,,^ gessen. Wer kennt sie nicht, der durch die Alpe ''^ die pustenden, näselnden, kneipenden, M"«'" ^, spielenden, lärmenden Philister, deren Trelven^ Nachtschlummer friedliebender Becggeuosstn '"" ^ jede Stimmung, jede Erhebung des ""/" bauchte zerreißt? Was die Nachtruhe anlangte. 1° l"^, man sich ill diesem Falle zwar nicht des «" .^.'^ zil versehen, und wenn man von der «M»", Gewohnheit des Schnürchens absah, " der oer' ^ ^ nasige allerding« eine gewisse Mnsterschall ^'^^. musste einer immerhin noch dem Gchylcie, ^ sein, wenn ihm die Gesellschaft dieses Mannes H^^ ward. Nicht immer ließ es sich der Hu""'" " Her nur einen uud noch dazu so harmlosen sp^cu«! zur «Eishacke» heraufzusenden. Llllbacher Zeitung Nr. 99 841 I. Mai 1894 —— _______________________—------ Auch die übrigen Räume des Hauses, in welchen Van D'erck wohnt, wurden durchsucht. — In Lültich explodierte am 29. April abends um halb 10 Uhr an der Ein-»angsthüre der dortigen Kirche von St. Jacques eine «ombe. Mehrere Fensterscheiben der Kirche und der be-Nllchbarlen Häuser wurden zertrümmert: Personen wurden nicht verletzt — (Unfall) Im Kohlenbergwerke Bols-du-luc 'lurzte infolge Reißens des Seiles der Fahrstuhl mit l6 Arbeitern in die Tiefe. 13 Arbeiter blieben todt, s wurden gerettet. Gefterreichischer Acrzteuereinslag. Die meritorischen Verathungen begannen mit einem pichte des Herrn Dr. Karl Kohn (Döbling) über ^Ausgestaltung des ärztlichen Vcremswesens und die ^leUung der ärztlichen Vereine zu den Aerztelammern. ^°ch den von der Versammlung zum Beschlusse erhobenen Hyesen sind die ärztlichen Vereine auch beim Bestand der Aerztelammern nothwendig, um die Einzelverhältnisse der ""zte und die Gesundheitspflege zu besprechen und die ""Wen und Wünsche der Aerzte den Kammern zur Kenntnis zu bringen. « Sodann referierte Herr Regierungsrath Dr. Gauster "°" die Schaffung einer Aerzte-Ordnung in Oesterreich 7?? beantragte eine Resolution, durch welche der Ge-Msts-Uusschuss beauftragt wird, die ärztlichen Vereine mzuladen, die Regelung der ärztlichen Rechte und Mchten in Berathung zu nehmen und deren Ergebnis " ^elchäsls-Ausschussc behufs Nerichterstattung an den «Wen Aerztcvereinstag mitzutheilen. Die Resolution uroe einstimmig angenommen. Hierauf erstattete Herr ^.Heinrich Adler (Wien) ein Referat inbetrcff des Ausbaues der Sanitäts - Gesetzgebung. Nach längerer zeb? wurde folgende Resolution angenommen: «Der ^"^ österreichische Aerztevereinstag beantragt die ehe- "unilchsle Inangriffnahme des Ausbaues der Sanitäts' Mebung durch Schaffung eines umfassenden allge- Nu«!^ N"chs-Sanitätsgesehes „„d ersucht den Geschäfts' «'Hufs, j„ ^^^ Eingabe an die Regierung diesen "llageingehend zu motivieren.» bnn. w ^ ^ner längeren Debatte, welche sich an die "n, Neferenten Dr. Cerny beantragten sechs Thesen in in k> ^ der Krankencassen lnüftfte, wurde beschlossen, llnd °" ^" Neichsrath zu richtende Petition um Ab« be/3^ ^^ Kranlencassen - Gesetzes einen Zusatzantrag aus Haltes aufzunehmen, dass die Versicherungspflicht ^' l"e Arbeiter und Vetrlebsbcamte, deren Iahres-l°mmen WO st, nicht übersteigt, eingeschränkt werde. Nai - °^^"" sprach sich die Versammlung mit großer Und ^ das Princip der freien Aerzlewahl aus The! ^"^igte auch die anderen drei bereits mitgetheilten Ena?/ ^w°rf jedoch dcn Antrag auf Berufung einer gril^aierungsralh Professor von Valenta be-nische ^"^"^ "nen Antrag auf Reform der medici-Wun ^^bienordnung u„d verlangte auch die Ein» ^lntrii^ """ mindestens einjährigen Spitalspraxis. Die zur ^ °ks Referenten wurden dem Geschäfts-Ausfchusse "berathung zugewiesen. des N chdem die Wahlen in den Geschäfts-Nusschuss 3ie.i""itcvereins. Verbandes vollzogen waren, schloss Appell "^ ^^ Auster die Verhandlungen mit einen, einigem Zusammenhalten, durch das allein dir Aerzte die Hebung des Ansehens ihres Standes sowie eine Besserung ihrer materiellen Lage erlangen lönnen. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Frohe Botschaft.) Ihre l. und l. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Marie Valerie wurde gestern nachts von einem Prinzen glücklich entbunden. Die hohe Mutter und der neugeborene Prinz befinden sich wohl. Ihre Majestät die Kaiserin reiste mittelst Hof-Separatzuges zum Befuche der durchlauchtigsten Erz. Herzogin nach Wels. — (Technifche Erhebungen in Eisenbahn-Angelegenheiten) Das k. l. Handelsministerium hat die l. k. Generalinspection der öfter-reichischen Eisenbahnen mit der Ausgabe betraut, technische Studien, Erhebungen und Terrainaufnahmen für eine Bahnlinie von Klagenflnt über Feistritz zum Anschlüsse an die Staatsbahnlinie Tarvi«-Laibach zwischen den Stationen Iauerburg und Lees-Veldes und von dieser Stelle durch das Wocheiner und Raca-Thal über Santa Lucia nach Görz vorzunehmen, zu welchem Behufe demnächst eine Anzahl Ingenieure und fonstige Hilfskräfte an Ort und Stelle entfendet werden. —o. — (Ernennungen.) Das Verordnungsblatt für die l. l. Landwehr vom 29. April meldet: Se. Majestät der Kaiser geruhten allergnädigst (mit 1. Mai 1694) zu ernennen: Zum Feldzeugmeister den FML. Josef Reicher, Commandanten des 14. Corp?, commandierenden General in Innsbruck; zu Generalmajoren die Oberste: Rudolf Freiherr Gall von Gallenstein im krai-nisch-lüstenländischen Landwehr -Infanterieregiment, Karl Hosp, im Landrsschilhen-Va-taillon Innsbruck Wippthal Nr. II und Eduard Ritter v. Steinitz, Commandanten des galizischen Landwehr» Infanterieregiments Nr. 16, zum Commandanten der 8. Infanterie-Brigade. Außerdem wurden im Activstande der f. k. Lanbwerhr ernannt: 0 Oberstlieutenants, 13 Majore. 17 Hauptleute und Rittmeister 1. Class?, 35 Hauptleute und Rittmeister 2. Classe, 49 Oberlieutenants, 31 Lieutenants u. s. w>; ferner wurden in der l. k. Gendarmerie ernannt: 1 Oberst, 2 Oberstlieutenants, 2 Majore, 2 Rittmeister 1. Classe, 3 Rittmeister 2. Classe, 4 Oberlieutenants. Da« Armee-Verordnungsblatt meldet außerdem die Ernennung von 16 Feldmarschall-Lieute-nants, 42 Generalmajoren, 43 Obersten, 63 Oberstlieutenants, 117 Majoren, 225 Hauptleuten und Rittmeistern I.Classe, 310 2. Classe, 438 Oberlieutenants, 571 Lieutenants, 2 Linienschiffs'Capitänen, 4 Fregatten» Capitänen, 5 Corvetten-Capitäneu, lO Linienschiffs-Lieute-nants 1. Classe und 13 I.Classe, 14 Linienschiffs-Fähn-richen, außerdem fanden Beförderungen in allen übrigen Militärbranchen statt. — (Unterkrainer Bahnen.) Wie verlautet, sollen, wie bisher, auf der Strecke Laibach-Grohlupp-Gotlschee, fo auch künftig in der Richtung Laibach-Groß-lupP-Rudolfswert, beziehungsweise Straza, je drei güge in jeder Richtung täglich verkehren. Von Laibach bis Großlupp soll der gug gemeinschaftlich abgehen und von da aus in zwei güge, nach Rudolfswert und Gotische?, gelheilt werden, und umgekehrt werden die aus Gottschee und Nudolfswert in Großlupp anlangenden Züge hier wieder zu einem Zuge bis Laibach vereint. Bei Einhaltung der gegenwärtig auf der Linie Laibach-Gottschee üblichen Geschwindigkeit dürfte die Fahrtdauer zwischen Laibach und Rudolfswert, beziehungsweise Straza, beiläufig vier Stunden in Anspruch nehmen. Die Stationen der Strecke heißen: Laibach SV., Laibach U. K. V., Laverca, Slofelca, St, Marein-Sap, Großlupp, Zalnja P. H., Weixelburg, Sittich, St. Veit P. H,, Rodockendorf, Großlack, Treffen, Hönigstein, Rudolfswert, Straza. — (Kindergartenfest.) Wie uns von Seite des Comite's mitgetheilt wird, ist es den Bemühungen desselben gelungen, für das Fest einen Recitationskünftler zu gewinnen, dessen Mitwirkung demselben zweifelsohne eine ganz befondere Anziehungskraft sichert; derselbe hat sich dem Counts mit Rücksicht auf den wohlthätigen Zweck des Festes in uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt. Was den mit dem Feste verbundenen Glückshafen betrifft, so wird uns versichert, dass derselbe reich ausgestattet ist. Auch das Gschnas-Museum weist bereits über 50 der originellsten und interessantesten «Kunstgegenstände» auf. — (Unterstützung«, und Rechtsschuh-Verein der Lokomotivführer der österreichisch» ungarischen Monarchie) Bei der jüngsten in Wien stattgehabten Generalversammlung dieses humanitären Vereines wurden in Bezug auf Unterstützungen und Altersversorgung wichtige Beschlüsse gefasst. So wurde unter anderem von der gänzlichen Eliminierung der Pensionsansprüche Umgang genommen und nur beschlossen, dieselben entsprechend zu reducieren. — (Verkauf der Rudolfswerter Kaserne.) Gestern fand bei der hiesigen l. l. Finanzdirection die Veräußerung der alten Kaferne und des Pulverthurmes in Rudolfswert statt. Die Kaserne war mit 25,100 fl,, der Pulverthurm mit 50 fl. bewertet. Das günstigste Anbot stellte der Kaufmann Vahovcc aus Stein, welcher für die Kaserne 16,050 fl. und für den Pulverthurm 9i> fl. offerierte. Die endgiltige Entscheidung der Offerte bleibt dem Militärarar vorbehalten. — (G e m e i n d e v o r st a n b s - W a h l e n.) Bei der stattgehabten Neuwahl des Gemeindevorftandes der Orts-gemeinde Kotredesch im politischen Vezitle Littai wurden Franz Drnoviek, Grundbesitzer in Kotrebesch, zum Ge« meindeoorsteher, Josef Drnovsel, Grundbesitzer inPotoslavas, zum ersten und Johann Drnovöek, Grundbesitzer in Potoilavas, zum zweiten Gemeinderathe gewählt. — Vei der stattgehabten Neuwahl des Gemeindevorftandes der Ortsgemeinde Klanz im politischen Bezirke Stein wurden der Grundbesitzer Anton Ravnilar von Klanz zum Gemeindevorsteher und die Grundbesitzer Matthäus Ierman von Dobrava und Johann Koritnil von Klanz zu Gemeinderäthen gewählt. — Bei der stattgehabten Neuwahl des Gemeindevorstehers und eines Gemeinderathes der Octsgemeinde Tschernembl im politischen Bezirke Tscher-nembl wurden der Handelsmann und bisherige Gemeinderath Johann Schweiger zum Gemeindevorsteher und an dessen Stelle der l. l. Postmeister Franz SuiteM zum Gemeinderalhe gewählt. — (Uus der Woche in.) Wie uns geschrieben wirb, werben Anstalten getroffen, um die aus dem Jahre 1563 stammende herrliche Kirche St. Johann am Wocheiner See gänzlich zu renovieren, wobei die Mauern verputzt, innen und außen übertüncht werden sollen. Nachdem Krain ohnehin nicht überreich an Denkmälern der alten Baukunst ist, wäre es vom höchsten Interesse, dass bei den gebachten Renovierungsarbeiten aus die hiftorifchen Merkmale und Gedenlzeichen entsprechend Rückficht genommen würde. H I)snnc»ch. """" aus der Gesellschaft von «. Ibeler (U. Derelli). («-',. Fortsetzung.) «ich nM«/'6 ""' mich allein,, schluchzte Herr Wachtel. Wittrifff ^. ^ 5" tragen, aber dass es die andern furcht' " Armen Und Heimatlosen, das ist zu Land/?^ ^ zu meinem Onkel, dem Pastor auf dem nicht U ^ Falkenberg leise. Die Worte wollten ihm Nufnak? ^ kippen; er wusste, dass cr dort kaum «91? ''"^" konnte, 'n be^ ^ sagten mir doch, dieser Herr lebe selbst Engten Verhältnissen?» fragte Rosalie, bis ich 7^ aber vielleicht dauert es nicht mehr lauge, An,,? k ?t werde!» sehte cr hinzu, und ein sanfter er saß Durchstrahlte seinen schonen, braunen Augen; 5t! "W vetllärt aus. Nern hÄ s. betrachtete ihn mit tiefster Theilnahme. Wie konnte sj - ^ "uch seiner angenommen. Aber das Knoten ^ "^' Sie dachte 'die Neihc ihrer Ver-ihnen in,«-. ^ Freunde durch, ob irgend jemand von 'hr ein 'Ab' s". Falkenberg zu helfen. Da schoss «^""lender Gedanke durch den Kopf. sofort aek '^ weiß ich Rath,, rief sie. «Ich werde «3Ni« """ bin in wenigen Stunden wieder da.» 'Einia/V" Sie Hilfe?, fragte Wachtel erleichtert. ^"; er l.^ '"uss Falkenberg zwar noch hier blei-Und su .^ ia die Wirtschaft fast selbständig geführt theile,, A? '"" " "ber verschiedene Dinge Auskunft Heimat 'k/f'.c!^^"" Sie ihm dann zu einer neuen «^?'^ lein löunten — ^ yoffe es,, rief Rosalie, forteilend. Voller Hast legte sie Hut und Mantel an und begab sich auf den Weg nach Hofberg. Um die Pferde hatte sie nicht bitten mögen, sie wufste auch nicht, ob Wachtel noch über seine Equipage verfügen dürfe, und wollte ihn nicht mit einer Vitte in Verlegenheit fetzen, die er vielleicht gar nicht mehr erfüllen durfte. So gieng sie rasch und eilig die frühjahrsnasse Landstraße entlang; sie sah nicht nach rechts, noch nach links; sie achtete nicht auf das Wäldchen, das sonst so süß. schmerzliche Erinnerungen in ihr erweckte. Heute hatte sie nur den einen Gedanken, dem armen, heimatlosen Invaliden beizustehen, und wie ein Trost war es über sie gekommen: Herr Wander wird helfen! Ja, das war das Richtige, und mehr — durch diese Lösung der betrübten Verhältnisse konnte der Arme noch namenlos glücklich werden. Der scharfe Frilhlingswind zauste neckisch an dem reichen rothgoldenen Haar, das sich unter dein Hut heruordrä'ugte, nnd mit hochgeröthcten Wangen langte Rosalie in Hofberg an. Anna Wander hatte sie kommen sehen und eilte ihr bestürzt entgegen. «So ist es also doch wahr?» rief sie. «Unser Inspector brachte heute die Nachricht aus Buchberg mit Wir wollten es erst nicht glauben! Concurs!?. Nofalie nickte. .Ja, es ist wahr,» sprach sie gepresst. «Aber Anna, heute komme ich mit einer Nitte zu Ihnen die mein ganzes Herz bewegt. Sie dürfen, Sie werden sie mir nicht abschlagen? Sie und Ihre Eltern?. Sie ergriff die beiden Hände der Freundin und sah ihr bewegt in das schöne Gesicht «Sprechen Sie!» sagte Anna ernst. 'Vetrisft es Arnold Senden?» «Nein, diesmal handelt es sich nicht um mich und mein Herz, diesmal gilt es Ihnen!» versetzte Rosalie. «Kommen Sie, ich muss Ihnen etwas erzählen.» Sie zog die Freundin neben sich aus das Sofa und nun berichtete sie von der stillen, treuen Liebe, die Falkenberg tief im Herzen für Anna Wander hegte und die er begraben musste, weil sie hoffnungslos war. «Ich weiß, dass ich indiscret bin, indem ich Ihnen, der Betreffenden selbst, dies verrathe,» schloss Rosalie ihre Erzählung. «Sie sollten es nie erfahren, und er würde mir zürnen, wenn er wusste, wie ich sein Vertrauen missbrauchte, aber, Anna, um der Liebe willen, die der arme Mensch für sie hegt, seit er Sie kannte, verlassen Sie ihn nicht! Er ist so hilflos!» Thränen flössen ihr aus den Augen, es stockte ihr die Sprache. Anna Wander war furchtbar tief erschüttert. «Davon habe ich niemals eine Ahnung gehabt!» entgegnete sie wahrhaft bewegt. «So wird uns Liebe dargebracht und wir wifsen es nicht einmal. Ich habe ihn immer gern gehabt, aber allerdings nur wie einen guten Bekannten. Der arme Mensch! Was muss er gelitten haben! Vielleicht — vielleicht, wenn er gesund geblieben und mir näher getreten wäre —» Sie brach erröthend ab. «Aber gewiss werden wir ihm helfen, und wir können es, er braucht noch nicht einmal das Gnadenbrot bei uns zu essen, was zweifellos demüthigend für ihn wäre. Unser Inspector veilässt uns am 1. April, Herr Falkenberg ist ein sehr tüchtiger Beamter und ich will — ihm das Leben leicht machen. Ich werde sofort mit meinen Eltern sprechen.. sFosissh'ina folg!) Laibacher Zett,«g Nr. 99. 842 1. Mai 1694 — (Auslosung der Geschwornen.) Nachstehende Herren wurden gestern für die am 28. Mai 1894 beginnende zweite Schwurgerichtsperiode beim l. l. Landesgerichte in Laibach als Geschworne ausgelost: Achtschin Albin, Schlosser und Hausbesitzer in Laibach; Benedilt Josef, Handelsmann in Laibach; Burger Alois, Kaffee-sieder in Adelsberg; Cerar Franz, Hausbesitzer in Glo« gowitz; Dr. Polschein Vincenz, Gutsbesitzer in Adelsberg; Furlan Martin, Realitätenbesitzer in Verbljene; Gerber Iossf, Buchbinder und Vesiher in Laibach; o. Garzarolli Franz, Bürgermeister und Großgrundbesitzer in Senoselsch; Halbensteiner Hermann, Handelsmann und Vesiher in Laibach; Homan Friedrich, Handelsmann in Radmannsdorf ; Herrmann August, Hausbesitzer in Stein; Dr. Ienlo Ludwig, Privatarzt in Laibach; Iesenlo Blas, Handelsmann und Hausbesitzer in Laibach; Ianezic Matthäus, Hausbesitzer in Obcrdomschale; Kopat Johann, Gastwirt und Besitzer in Laibach; Kozal Michael, Fleischer in Laibach; Kuttin Franz, Besitzer und Handelsmann in Ndclsberg; Lcntek Nikolaus, k. l. Notar in Bischoflack; Lcnarcic Josef, Realitätenbefitzer in Oberlaibach; Mcy^r Josef, «pothelcr in Laibach; Mejac Johann, Handelsmann in Laibach; Mühleisen Arthur, Hausbesitzer in Laibach; Naglas Victor, Möbelhändler in Laibach; Obresa Katl, Realitätenbesiher und l. l. Postmeister in Oberlaibach; Perban Johann, Handelsmann und Hausbesitzer in Laibach; Puppis Karl, Besitzer und Handelsmann in Oberloitsch; Prtel ncl Jakob, Rralitätenbesitzer in Auritz; Regali Josef, Tischler und Hausbesitzer in Laibach; Schäffer Albert, Handschuhmacher in Laibach; Sartori Johann, Schlosser in Radmannsdorf; Star? Michael, Gutsbesitzer in Groß-Mannsburg; Suhadolnil Franz, Grundbesitzer und Gastwirt in Franzdorf; Tcrkel Franz, Hausbesitzer in Laibach; Videmslk Franz, Hausbesitzer in Aich; Wencel Heinrich, Handelsmann in Laibach; Baron Wurzbach Alfons, Guts- , besitzer in Laibach. Als Crsatzgeschw orne die ^ Herren: Tcsnovar Johann, Krämer und Besitzer in Lai- ^ bach; Ierina Josef, Hausbesitzer in Laibach; Randhartinger I Emil, Wcchsclstubencassier in Laibach; Reisner Anton, Schneider und Hausbesitzer in Laibach; Rudolf Anton, Sparcafsc-Adjunct in Laibach; Tratnil Leopold, Gürtler« Meister in Laibach; Vidmar Josef, Regenschirmmacher und Hausbesitzer in Laibach; Zamejic Georg, Bäckermeister und Hausbesitzer in Laibach; Zujel Johann, Bäckermeister in Laibach. —I. — (Dr. Fritz Suppan f) Unter zahlreicher Theilnahme aus allen Kreisen der Bevölkerung wurde gestern die irdische Hülle des verstorbenen Dr. Fnh Suppan von der Todtenkammer zu St. Christoph aus zu Grabe gebettet. Eine reiche Fülle von Blumenkränzen, die in pietätvoller Weise als letzte Widmung den früh Ver« blichcnen ehrten, gab Zeugnis von der allgemeinen Achtung und Liebe, die er genossen und die ihm sein Angedenken hoch halten wird. 1i. i. p. "- (Fünfzigjähriges Geschäftsjubi» l ii u m,) Die Firma Giontini feiert heute den sünzig« jährigm Bestand ihres Geschäftes. Das Geschäft, resp. die Buchhandlung, wurde im Jahre 1629 von der Gölzer Firma G. Paternolli gegründet und am 1. Mai 1844 von Herrn Johann Giontini übernommen, welcher dasselbe bis zu feinem im Jahre 1379 erfolgten Tode weiterführte und durch eine Papier» und Instrumentenhandlung nebst Buchbinderei vergrößerte. Das Geschäft wurde von den Erben, jetzt vom Sohne, weitergeführt. Der Verlag (slovenisch), aus Gebetbüchern, Volks- und Iugendschriften lc. bestehend, hat bis M die Zahl 385 erreicht. Bemerkenswert ist, dass Dichter Rosegger im Alter von 14 Jahren als Lehrling im Geschäfte, allerdings nur einige Tage, thätig war, denn Heimweh und Sehnsucht nach den heimischen Bergen verleideten ihm den Aufenthalt. * (Brände.) Am 24. April um 5 Uhr nachmittags schlug der Blitz in die dem Vesiher Franz Nnber in Globocidol, Gemeinde Hönlgstein, am Felde befindlich? einreihig? Harfe ein. Da die Bewohner von Glo-bocidol rasch zur Stelle waren, gelang es ihnen, das Feuer zu löschen, indem sie den Dachstuhl herunterrissen und ist dahcr nur dieser dem Feuer zum Opfer gefallen Das Obj Parlamentarisches. I In der gestrigen Sitzung des Pressausschusses er- ^ llarte Se. Excellenz der Minister des Innern, Marquis ' Vacquehem, er könne der Freigabe der Colportage z nicht zustimmen, dagegen sei die Regierung gewillt, ^ oen Herausgebern die Verpflichtung des Cautions- ?rlages zu erlassen, um jeder Partei die Herausgabe . periodischer Druckschriften zu ermöglichen. Se. Excellenz ' Iustizminister Graf Schönborn erklärte, er könne auf oas objective 'Verfahren principiell nicht verzichten, jedoch beschloss die Regierung, bei Beschlagnahmen den Redactionen auf Verlangen sofort jene Stelle bekannt- , geben zu lassen, welche die Confiscation ueranlasste. ^ Gslegratnnre. Wien, 30. April. (Orig.-Tel.) Ueber den Streik ! c>er Maurer constatiert der amtlich Verlautbarte Be- ' richt, dafs die Sicherheitswache nachmittags um 3 Uhr ungefähr 400 Streikende, welche die auf dem Bauplatz«? ^ beim Brauhaufe in Ottakring Arbeitenden zum Streik ^ bestimmen wollten, verdrängte. Die zerstreute Menge < sammelte sich jedoch von neuem. Der Maurer Josef Venös, schon früher zweimal vergeblich zum Verlassen des Platzes aufgefordert, sollte verhaftet und auf die Wachstube gebracht werden. Auf dem Marktplätze wurde , die Escorte von der von allen Seiten herbeiströmenden Menge mit den Rufen: «Auslässen!» empfangen und mit Steinen von den Schotterhaufen beworfen. Ein förmlicher Steinhagel gieng anf die Wache nieder. Die Aöache war fast genöthigt, den Verhafteten freizulassen. Ein Wachmann escortierte Venös, zwei Wachleute bildeten die Deckung. Da der Steinhagel dichter wurde und die Wachleute vollständig der Gefahr ausgesetzt waren, überwältigt und misshandelt zu werden, gab ein Wachmann Schüsse ab, um die von allen Seiten eindringende Menge zurückzuhalten, wobei ein Musiker Namens Nuliczka am Oberschenkel und der Kutscher Kreutzer am Zeigefinger der linken Hand verwundet wurden. Die beiden Verwundeten wurden von Aerzten verbunden und durch die Rettungsgesellschaft ins Spital gebracht. Mittlerweile fäuberte die von der Polizeidirection eingetroffene Verstärkung der Wache nach kurzer Zeit die von Arbeitern, Neugierigen, Frauen und Kindern dicht besetzte Straße. Um 9 Uhr abends waren sämmtliche Straßen geräumt und die Ruhe wurde nicht weiter gestört. Durch die Stcinwürfe wnrden zahlreiche Fensterscheiben zertrümmert. Außer Venös wurden noch 17 weitere Personen dnrch die eingetroffene Wacheverstärkung verhaftet und gegen dieselben die Amtshandlung eingeleitet. Im Laufe des heutigen Tages verließen 1660 streikende Maurcr-gehilfen mit der Franz-Iosefsbahn Wien, um in ihrer Heimat den Streik abzuwarten. Budapest, 30. April. (Orig.-Tel.) Gegenüber den Gerüchten, dass gestern in den Waggon des nachmittags abgegangenen Schnellzuges, worin sich angeblich Erzherzog Iofef befunden hat, eine Kugel eingedrungen ist, ergab die Untersuchung, dass an diesem Tage thatsächlich auf einen Perfonenzug, in dem sich mehrere Grundbesitzer befanden, ein Schufs ans einem Zimmergewehr abgegeben, aber niemand verletzt wurde. In dem Zuge befand sich nicht Erzherzog Josef, sondert» dessen Sohn, Erzherzog Ladislaus, der von dem Vorfalle aar nichts erfuhr. Der Vorfall ist wahrfcheinlich darauf zurückzuführen, dass an dem Thatorte wiederholt Knaben auf Vögel schössen. Paris, 30. April. (Orig.-Tel.) Die Agence Havas meldet aus Rom: Es verlautet, dass der Vatican dem französischen Episcoftat eine einheitliche Verhaltnngs-linie vorzeichnen wird, durch welche das Decret in-betreff der Kirchenfonds - Rechnungen modificiert nnd gleichzeitig der gegenwärtige Conflict beseitigt wird. London, 30. April. (Orig.-Tel.) In der heutigen Sitzung des Unterhaufes erklärte der Staatssecre'tär Shwoler, dass weder die indische noch die britische Neuerung beabsichtige, die indische Münzstätte für die Sllberprä'gung wieder zu eröffnen. Budapest, 30. April. (Orig.-Tel.) In der heutigen Plenarsitzung der Akademie der Wissenschaften consta-uerte Präsident Baron Eötvös gegenüber den Schilderungen der Blätter anf Grund an competentester m,'^c emgeholter Informationen unter Elj/< I-, Itosengassc IU, Scharlach. — Iohauu Selig, Privatbeamte', 72 I., Triestcrstraße 12 2. allg. Wassersucht, ^ ,,„ Deu 3 0. April. Amalia Wider, Schuh»lachcrS.Lochttr< 1 I., Bahuhofgassc <», Scrophulosc. — ssrcnmsca Nudois, t.'ederergel)ilfeus«Tochter, 4'/« I-, Petersstraße 70, Scharlach. ^ Iohanua Sauuit, Verläufers-Tochter, 8M., SchieslstättgaU "' Scharlach. ____^ Volkswirtschaftliches. valbach, 28. April. Auf dem heutigen Marlte sl>'d «^ schienen: L Wage» mit Getreide, 5 Wagen uud 1 Sch'fs "'" Holz. Durchschnitts Preise. ^^-— st7,,r, sl,!,ll st^L^ Weizen pr.Meterctr. 7 50 8 i'i<^ Vuttcr pr. Kilo . . — 75 ^ -" Korn » b — «50 Eier pr. Stück . . - 2 ^"^ Gerste » 5M 6 50 Milch pr. Liter . . " ^0 -^ ^ Hafer . 6 60 7 50 Rindfleisch pr. Kilo ^ 64 - ^ Halbfrucht » ----------------Kalbfleisch » ^ l'U ^ ^ Heiden » 7— 8 50 Schweinefleisch » -64^^ Hirse , b— 5 50 Schöpseufleisch » "40-^^ Kufuruz . 5 50 5 80 Hähubel pr. Stück - ^ ^ ^ Erdäpfel 100 Kilo 1 60-------Tauben » - 20 - ^ Linsen pr. Heltolit. 12-----------Heu pr. M.-Ctr. . 2,8l, -^ Erbsen . 12------------Stroh » . . 2 32 - - Fisolen » 8------------Holz, hartes pr. Rindsschmalz Kilo - 96------- Klafter 5>90 — ^ Schweineschmalz » — 66-------— weiches, » ^ ^ ^1 Speck, frlsch . - 56-------Mein,roth.,100 Lit. - ^ A ^" — geräuchert » - 66-------— weißer, » ^"^ Meteorologische BeodachtuuoM in Laibach^___ 3 ZL° ZA Fbß ^^ stz F^__^^..^ l? Ü7MD 726-4 '12^7 NOi'maßlg^ 6ewijl?i^s^i0 .W. 2.N. 7264 184 NO. fchwach Regen Megen 9. Ab. 727 !l 10 0 NO. fchwach Regen Regen mit geriugeu Uuterbrechuugcu auhalteud. -^ ^" Tagesmittel der Temperatur 11 Z«, um 0 2« iibcr dem ^" male. __________^—- Verautwortlicher iNedacteur: Julius Ohm-Ianuschowsly Ritter von Wisschrad. - Rohseidene Dastkleider fi. l) ^ per Stoff zur complete,, Robe uud bessere Qualitäten -^ sowie schwarze, weiße uud farbige Seidenstoffe" 45, lr. bis ft. 11-65 per Meter - glatt, gestrelst, ccnucrl. gemustert. Damaste ?c. (circa 240 vcrsch. Qual. «no -versch. Farben, Dessins :c.). Porto- uud zollfrei i' Wohuung au Private. Muster umgeheud. Vriefe ^ ,^ W lr. uud Postlarteu 5 lr. Porto uach der Schweiz. (^'' »atasnt»drllr 0. »onnsbor? (lt. u. !l. »oN.)> 2ür»o^ ---------------------------------------------------^______— I>crnü. Allen, welche währeud der Kraulheit uud aulM'ch des allzilsliiheu Ablebcus unseres iuuigstssl'lieo»' Sohnes, beziehungsweise Bruders uud Schwag"» Dr. Friedrich SiiPM» uns ihre »uohlthüeude Lhciluahmc bezeigt", "us Worte des Trostes spcudeteu, seine Bahre mil !N"^ . schmüctteu. ihu zur lchtc» Ruhestätte bessleitelett die Feier dlr Veise^uug durch Gesang .eFH H allen Eiuzelueu soluic deu geehrten Vereluen '. Corpora!ioncu sprechen wir hiemtt uu,enl gcfühltcu Danl aus. Laib ach am 30. April 1894. Die traucrudc Familie Dr. Mcf S«pp"^ Lailmchel Zlttung Nr. 99. 843 1 Mi 1894 Course an der Wiener Börse vom 30. April 1894. «»«d«« o^aen Vo«««««« Staaln.Hnl»h»n. ""d "'»" ^/<, 0 " lvilbsi ver^, Jänner Juli !»8 85 »8 5l. ,„'/, ', „ Npril October l»N 3^> ««55 »«n <°/» Ciaasslose . 250 fi. 15? 50 148-50 ««n ^" " »anze 5<»u l, 14?-,'7 ,5 ««?" " „ssünftellW fi. 15». l5>,5N '"««r <3»c>cl,«lo!e . . io<» fl. 197 l,0 ,88 5« .„/^ „ . . Ü0 fi. 197,50 198 50 ' /° »om,.Mbr, il,»0 fl, . . >e8 - ,63 ö« ^°/" ^!? woldrente, stcullfrel «20- . ,to 20 »»0es,,N°tenrente. steuerfrei -'----------- ^.^?e"trii,Kr°„s,,wi>hr, ne>,,rftelfür20l>ssr°ns.i«°m, »? 95 8» 15 '" °<°. bto. dt°, per Ultimo »7 85 st8 05 "lllndah,. Vtaatsschultzvn lchr,««,«»,«,, ^L"D°hn °/ ,«„ ^l für üs>n kv. !)?llm, W «0 S7 50 z^"«lberger «ahn i„ Vilb. »°/d..^N,'.1lXifl.N°m. —- -- "u°«n""ne«».fteuerf.400 u «<»0N »7. f. zy„ »r. U°« 97- 87 b« w> ?b«^Äbverschrelb»». '" "»»«lip. Vlisllbetliblll,,,, «00 u, 2(X»« M. 20« Vl. 4"/„......l?ü'L5------ ssrcm, Joseph N. Em. 188« <«/„ W 20 M'< «alizlsche Karl ° Ludwi« ^ «ahn Vm. 1»«l 80« fl, S. 4"/„ . 96 75 9? 80 VorarlbergcrVllhn, Einiss. 188<, 4"/„.(biv.st,) 3,,s. l00fl.N. 9?'— —'- Ung, «oldrente 4°/^, per «lasse, 1«9'lt> liN^SL dto. dto, °to, per Ultimo . . I19-l0 «19 »0 din. Rente Krmienwähr.. 4°/«, steuerfrei für »00 Kronen Nom. 95 15 95 35 4„/° oto. dto. dto. per Ultimo. 85 10 85 80 dt«.Et.Nnl. i> l00N. 0, W. 152 «5 15» 25 dto. bto. i^ 50fl,». W. ,52 25 158'.. Theih Reg.-Lose 4°/, »00 fl. . 144^, ,44 90 Gnlnd«ntl.»Pbllgatton»n (für 100 ss. «M.), »«/„ glllizifche...... — — - — b»/« n««bn»N«relckilche . . . 109 75 110 75 4°/» kroatische und slavonlfche . — — — - 4°/« ungarilchl <1«0 fi. W.) . 95 7° 9«»b Hnd«r« össlntl. Anl»h»n. DonaU'Neg, Lose a"/,, . . . 126 50 l2? 5« bto, »Vlnleihe 1878 . . 10? »5 10»'«5 «»letien der Vtadt G»rz . . — — —'— «nlt^en d, Tlubtaemelnde «Uien 107 — 1s,»'-ilnleytn t>, Ktadtll>Ml Vparcafs', I.öst., »0I,5'/,°„vl INl'— — — Drlorilät«»Vbllglltion«n (für ion fi.), sserdinllüd» Uordbahn «km. 188« »9 50 100 50 Otfterr, «ordweftbahn . . . 109 li!> »10»5 Ttaatlbllhn....... »13 60 — — Vüdbahu k 8° i,..... 158 «5 154^5 ,, k 5'/..... 1»»75 1»'»5 Ung,,,!,la«ps!ch.10<» fl.lU. 14« 7» K3 50 0ftN« Lose 40 ft..... »3 50 04 50 P°lffy.L2lt 40 fi. «Vt. . . . 5« 40 59 «othcn K^eu,, öft. G. d. Vodsücredilllnst.l.Em. I9 60 «l'ü0 dto, ll, Em. 188!» .... »8— »1 — ljaibachcr ii, fi.. . , »48 — «48 V0 Oesterr'Ungar. Vmil «00 fi. . juvo 100« Uniimbanl »00 fi...... »5« 75 »57 — VtrlehrNllnl, «ll«., l Vlh». Norbbllhn l«> fi, . . ,48 5« ,5, bo , «e»b»hn »0? fi. . . 899 ?b 400 75 «uschtle»l»t>n . ^Ut. U) «00 fi. . 474 —475 .-Den«u' De>npflchl«»hrz . »««, Oeflerr, 500 tl. 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Vest,, 100 fi. . 108 — ,«9 « «avdier «ttsn,» und Vt»hl«Inb, 8Ü0 „«lb««»hl", Pavierf. ».«.«. 44— 4« — «i«w,«« Vl«»««l »00 fi. . . ll>9 — ,09 ö« M«nt«^O«slMch.. «verr.<«lpwe 7^ » 7» »0 Vr««« »i«)fl. «»4 —„y — , Vteyren».^, Vapierf.». «^». 151 — 15/ — trifaktl »oiltn».»^. ?o «. ,68 - ,ez — «»sin«f.«.,0e»ln«len,l«>fi. »6i — ,«3 — »»««l'Vtlhanfi,, Vl«. w Vest. «0 fi......... 4»6 50 454 bll i»l. ie,°u»ef«Mch«»< l«> fi. . . 1»9 - 130 — «»fierda«....... lO»-5b »08 70 Dnlisch, Olüh^..... »1»» «140 London........ 1«5 ,»5«, V.ri,......... «57. 4975 sOlleierlburg. ...------— - Valul««. Vucnlen........ 5 »1 5 93 »O.Franc« Etücke..... »94» »95» Silber........ - - --— Deutsche Reichlbanlnoten . . «1 »^. «, », Italienische Vanlnoten . . 4415 44»!^ «aries'Nubel I 34^ , »4» Kundmachung. eßen noch nicht vollendeter Renovierung der L Casino-ßestaurations-Localitäten fiinlet die Ueberiiaimie epfit Sainntag den 5. Mai statt. Hochachtungsvoll Heinrich Höselmayer .. ' 3—-1 Restaurateur. Stabiler Staatsbeamter sucht Wohnung Ano-J^i Zimmem sammt Zugehör zum G "Termln- (1889) :i-2 tion /fäll'ßc Anträge an die Administrates Zeitung unter tH. Z». * /J&tf&èk. Prämiierter j Jijp HimbeBren-Syrup 'S k^mtQ ntiitcheinisch reinern, eigens Ui- ^Mi^r ^st7iU raffiniertem Zucker zu-^ijr^ bereitet. (Der gewöhnliche Lesärht Zucker ist mit Ultramarin Syr„npL *el<"-hes die Güte des Himbeercn-K>lo Sv heeitllWicl>tigt.) Eine Flasche, ein P|asc.i,IöPn enlhallend. kostet 70 kr., fünf Kil0( '™.si "• In Korbflaschen k 50 Kreuzer per Se»