Mr. 6. Donnerstag, den 19. Januar 1882. VII. Jahrgang. Pränumerations-Bedingungen. Für (5iUi: 'iarf.liA . . Pietitt jäfcitg £*tt>)dbng . . *3nuä&rty. . —.55 l.5o 5 — «Kit Vost. Versendung: VintdtaDrii) . « 1.40 Wam|flt)ci; 3.W H.41 wnnnt flultliiM | (itnjrlnf Nummrrn fr. Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgen». In»o>-st« vvrllvn sngknommvn tN >tl i3rc<<ion ter ,.4lfltcr Hn- rtn .ajtt Jlt. « 'Du ti6*utfmi «»« Dotmua J. HuSuütll noir.m Juten» (llt tit „iliflut a» - *. in &:m, uns oUrn t>«fc«ntrn&eia S>5»>«» M -3onuittMI. ;)<<• itic»-tridi ilt (Ära^. n. Cuvrlif UN» ftom. V ijotur. in itfirn. i> WAUc äriuaa» • Hitntur in Denuuciuutentlium. Ein erbärmlicheres Mittel gibt es wol nicht im politische» Kampfe, als es das Denunciren misliebiger Persönlichkeiten ist. Wo das Denunciantenthum anfängt da hört der politische — nein, da hört überhaupt jeder Anstand aus und die Gemeinheit feiert ihre Orgien. Nicht umsonst gilt der Denunciant als ein verächt' liches Individuum in der ganzen gebildeten Welt — es fühlt sich eben jeder anständige Mensch angeekelt von einem Gewerbe, das ganz unzwelfelhaft auf niedriger Gesinnung, auf Feigheit, Bosheit und Tücke beruht. Leider spielt das Denunciantenthum seit einigen Jahren eine gewichtige Rolle im politischen Leben Oesterreichs. Eingebürgert durch die slavische Hetzpresst, die unfähig, mit sachlichen Argumenten zu kämpfen, ihre Hauptaufgabe in der Verdächtigung der Gesinnung ihrer politischen Gegner sucht, bildet die Denunciation von Per-sönlichkeiten, welche ihre Stellung im politischen Leben nicht zur Förderung antideutscher und föderalistischer Bestrebungen misbrauchen, bereits eines der wichtigsten AgitationSmittel unserer Gegner und ist es vornehmlich das deutsche, reichs-treue Beamtenthum, welches sich die deutsch-feindliche und reactionäre Presse zur Zielscheibe der heftigsten Angriffe und der gehässigsten Ver-lenmdnngen erkoren hat. Zu welch' erstaunlicher Fertigkeit in der Ausstreuung von Lügen und Verleumdungen es unsere Gegner bereits gebracht, zeigte in ecla-tanter Weise der Verlauf des in voriger Woche vor dem Wiener Landesgerichte durchgeführten Processes Vesteneck. Es war ein wahrer Ab- gründ von boshafter Niedertracht, in welchen uns die bezügliche Schwurgerichtsverhandlung blicken ließ. Die Gehässigkeit gegen einen ge-sinnungstüchtigen deutschen Beamten, welche zu-erst in den Spalten eines in Wien erscheinenden föderalistischen Blattes genährt worden war, ge-langte sogar im Gerichtssaale in erschreckender Weise zum Ausdruck uno die An, in welcher verschiedene Zeugen gegen den seine Ehre wah-renden Beamten deponirten, ließ jeden Unbe-fangenen sofort erkennen, wie wenig wählerisch unsere Gegner in den Mitteln zur Erreichung ihrer Ziele sind. Wenn die Methode, nach welcher die slo-venische» Agitatoren jede ihnen mißliebige Per-sönlichkeit aus Amt und Würde zu beseitigen und politisch unmöglich zu machen suchen, zu allgemeiner Uebung im politischen Kampfe ge-langen sollte, dann würden bald AnstandSgefühl und Rechtlichkeit ganz und gar aus dem öffent-lichen Leben verschwinden; der ehrliche und wahrheitsliebende Staatsbürger, der gewissenhafte Beamte wäre schutzlos den Angriffen einer Meute von Hetzern preisgegeben und nur Derjenige, welcher am lautesten zu schreien, am geschicktesten zu lügen und Thatsachen zu verdrehen versteht, würde im politischen Leben eine Rolle zu spielen vermögen. Dahin aber darf es nicht kommen, es darf nicht geduldet werden, daß ein Häuflein von Fanatikern immer und immer wieder die öffentliche Moral mit Füßen tritt, um ihren cultur- und reichsfeindlichen Gelüsten zu fröhnen; denn es bedeutet den Anfang vom Ende, wenn in einem Staatswesen die Korruption an die Stelle des Rechtes tritt. Unter solchen Umständen aber muß der bereits bekannte Ausgang des Processes Vesteneck von jedem billig Denkenden mit Genugthuung begrüßt werden; denn der nahezu einstimmige Schuldspruch, welchen die Geschwornen füllten, er traf nicht den angeklagten Redactenr allein, er traf das Denunciantenthum überhaupt und er stigmatisirte vor aller Welt die Kampfweise jener Männer, welche unter dem Vorwande. die Rechte der nichtdeutschen Bevölkerung zu schützen, die perfidesten Verleumdungen gegen die Deut-schen auszustreuen pflegen. politische Rundschau. Eilli. >8. Januar. Die Vorgänge in der Erivoscie drängen im Augenblicke das Interesse an den übrigen Fragen der inneren Politik fast ganz in den Hintergrund. Die Situation ist jedenfalls eine sehr ernste, was unzweifelhaft daraus hervorgeht, daß man in maßgebenden Kreisen bereits die Einberufung der Delegationen für den 28. d. M. in Aussicht genommen hat. Unt^r solchen Umständen aber ist es nicht recht erklärlich, warum man sich noch immer bemüht, in den officiösen Blättern die Verhältnisse in rosigem Lichte erscheinen zu lassen. Solche Schönfärberei tangt wahrlich nichts und ist eher geeignet, zu schaden, als zu nützen. Die Unterrichtscommission des Herren-hanseS hat die Vorberathung über den Gesetz-entwurf, betreffend die Prager Universität, beendet und Professor Unger mit der Berichterstattung betraut. Die Commission hielt eine vollständige Scheidung der deutschen und czechischen Hoch-schule für ein Gebot der Nothwendigkeit und Auf dunklen Wegen. Roman von Ed. Wagner. (12. Fortsetzung > Wenige Minuten später befanden sie,sich am Bord des Schiffes. Die Segel wurden gehißt, die Anker gelichtet und das Schiff setzte sich langsam in Bewegung. Mr. Strange und seine Tochter nahmen auf einer Bank Platz und sahen nach dem Lande zurück, in der Erwartung, zum Abschied noch einen Schimmer von der alten lieben Heimath zu entdecken; aber es war so dunkel, daß sie nicht einmal die Umrisse des Hauses am Him-mel abgegrenzt sahen. Die Dacht war in vollem Lauf, gettieben von einem frischen Luftzug, als den Flüchtlingen noch ein Anblick von ihrer Heimath zu Theil wurde, aber ein solcher, wie sie ihn nicht gewünscht und nicht erwartet hatten. Einzelne Blitze zuckten auf, schwere, dunkelrothe Rauchwolken quollen empor, und kaum eine Minute später brachen die hellen Flamen auS, immer mehr sich aus-breitend und den Himmel mt glühendem Roth färbend und die Umgegend mit TageShelle erleuchtend. Das Haus brannte! Die jahrelange, sichere Zufluchtsstätte des Geächteten, das friedliche trauliche Heim des Einsiedlers, in welchem er sogar zu Zeit.n seinen Kummer hatte vergessen können, der Ort, wo die glückliche Kindheit des Mädchens verrönne,», der Ort, wo die Jungfrau ihre süßen Tränme geträumt, — war durch rohe, mordlustige und rachsüchtige Wütheriche der Zerstörung durch Feuer preisgegeben. Und um das brennende Haus bewegten sich bunte Gestalten, die in der rothen Gluth wie bei ihrer Höllenarbeit be-schästigte Teufel aussahen. „Unsere alte liebe Heimath!" seufzte Alexa. „Ich hatte gehofft, das Grundstück in Athen zu verkaufen." sprach der Vater; „aber diese Schurken werden, da sie einmal mit ihrem Zerstörungswerk begonnen, nicht ruhen, bis alle Gärten und Anlagen in eine Wüste verwan-delt sind." Die Dacht flog vor dem stärker werdenden Winde wie ein Pfeil dahin und die brennenden Ruinen entschwanden allmählich den Blicken der Fliehenden. Die Nacht wurde kühl und Alexa begab sich in die kleine Kajüte und legte sich aus das Sopha. Sie schlief diese Nacht nicht, sondern lauschte den Tritten ihres Vaters, welcher gedankenvoll auf dem Verdeck auf und ab ging, und auf das zeitweilige Rufen der Schiffer, auf das Knarren des Tauwerks und das leise Plätschern deS Wassers am Schiffe? dabei dachte sie an ihren Geliebten, der nun doppelt für sie verloren scbien, da er nicht wußte, wo sie sich ein neues Asyl gegründet hatten. Bei'm Anbruch des Tages ankerte das Schiff an« PiräuS. Mr. Strange brachte seine Tochter an's Land und in ein Gasthaus, ging dann an's Schiff zurück, um die Ausladung des Gepäcks zu bewachen. Nachdem dieß geschehen, fuhr er mit seiner Tochter mit dem ersten Zuge nach Athen, wo sie in einem Hotel zwei Zimmer mietheten uud sich als Mr. Stafso und Tochter ins Fremdenbuch eintrugen. Alexa im Hotel zurücklassend, begab sich Mr. Strange zu seinem Agenten, dem er nach kurzer Verhandlung das Schiff nebst Ladung für drei Viertel des wirklichen Werths verkaufte. Er theilte dem Agenten sein Mißgeschick mit und beauftragte ihn, das Grundstück zn besuchen und zu jedem nur einigermaßen annehmbaren Preise zu verkaufen. „Sie wollen nicht zurückkehren?" fragte der Agent verwundert; „selbst nicht, wenn Spiridion gefangen werden sollte?" „Unter keiner Bedingung." „Eine große Abtheilung Militär ist in Folge der Mittheilungen, welche Lord KingS-court dem Gouverneur und dem englischen Konsul machte, bereits nach der Richtung von Korinth abgegangen, um ihn zu suchen. Es ist möglich, daß sie ihn gefangen nehmen." „Es ist wohl möglich," erwiderte Mr. Strange mit leichter Ironie, „aber nicht wahr- empfahl auch in einer Resolution der Regierung die Regelung der PrüfmigSsprache an der cze-chischen Universität. Um den Wünschen deS Herrn Lienbacher entgegenzukommen, beabsichtigt die Regierung im Abgeordnetenhause eine Vorlage betreffend die Reform des Volkschulwesens einzubringen. Diese Borlage soll nicht nur eine Abänderung deS LehrplaueS bezwecken, sondern auch Bestim-muugen über die Dauer der Schulpflicht ent-halten. Letztere sollen sogar noch weiter geben, als der famose Lienbacher'sche Antrag, da sie für einige Kronländer direct die sechsjährige Schulpflicht normiren. Wie die „Nazione" meldet, ist der Car-dinal StaatSsecretär Jacobini mit der Abfassung eines Memorandums an die Großmächte beschäf-tigt, welches die Beschwerden deS heiligen Stuhles gegenüber Italien enthalten wird. Letzten Sonntag wurden in Petersburg 15 Personen, darunter 3 Frauen verhaftet, nach welchen man seit April vorigen Jahres recher-chirte. Auf dem Wege nach der Hauptstadt be-finden sich auch 18 Personen, welche am Weih-nachtstage in Rostow am Don wegen Ver-breitung nihilistischer Proklamationen verhaftet wurden, txi Material? zu politischen Processen fehlt es somit auch in nächster Zukunft nicht. In einer beionderen Rote führt die Pforte Klage über die Einmischung Frankreichs und Englands in die egyptischen Angelegenheiten, welche mit den Rechten des Sultans int directen Widersprüche stehe. Der Wortlaut dieser Rote wurde den Cabineten von Wien, Berlin, Rom und Petersburg telegraphisch mitgetheilt; den Regierungen von Frankreich und England soll dieselbe in Abschrift überreicht werden. Wie unter'm 17. d. aus Tunis gemeldet wird, wurde daselbst der zweite Bruder deS Bey durch den Kriegsminister verhaftet, weil er sich angeblich an einer Verschwörung gegen den Bey betheiligt haben soll. Kleine tzyroniK. Citli. 18. Januar. sErnennung.1 Der dem Justiz Mini-sterium zugetheilte k. k. BezirkSrichter auS Pettan, Herr A l b e r t L e v i <• n i k. wurde vom Justiz-Minister zum k. k. Ministerial-Secretär im genannten Ministerium ernannt sE h r e n b ü r g e r.s Der Ehrendomherr, Dechant und Hauptpfarrer Anton Schuscha im Markte Tüffer wurde in Anerkennung seines langjährigen und überaus verdienstvollen Wir-kens als Wohlthäter der Armen von der Gemeinde einstimmig zum Ehrenbürger von Markt Tüffer ernannt und ihm das diesbezüg-liche Diplom gestern in feierlichster Weise über» reicht. scheinlich. Ich werde mir eine Heimath suchen, wo sich größere Sicherheit für Leben und Ei-genthum bietet." Er entfernte sich und kehrte in's Hotel zu seiner Tochter zurück. Die Koffer und Kisten waren inzwischen angekommen und auf die Zimmer gebracht worden. „Nun sie hier sind, scheint mir ihr Inhalt fast werthtos," sagte Mr. Strange, als er mit seiner Tochter zu einer späteren Stunde in seinem Zimmer saß. „Du kannst das griechische Kostüm nicht mehr tragen. Es würde nur Anfrnerksam-keit erregen, wenigstens dann, wenn wir Griechen-land verlassen haben." „Hast du schon einen Entfchlnß gefaßt, wohin wir gehen wollen?" fragte Alexa. „Noch nicht. Die ganze Welt steht uns offen, aber ich habe mich noch nicht entschließen können, wohin wir uns wenden sollen. Ich habe an eine Oase in der Wüste gedacht, an eine Insel im stillen Ocean, an eine entlegene Hütte in den russischen Steppen, an verschiedene Plätze, weit entfernt von dem Verkehr der Welt. Bin ich egoistisch, Alexa, Dich mit mir so von der Welt abzuschließen?" „O nein, Vater. Ich habe Niemanden kennen gelernt, als Dich und Lord Kingscourt. Ich bin nicht an die Gesellschaft der Menschen sF e l d z e n g m e i st e r Freiherr v. L i tz e l h o f e n,] der Inhaber deS heimischen Jnfanterie-RegimcntS Nr. 47, wurde gestern Abends mit den Sterbesakramenten versehen, da sein Zustand ein sehr bedenklicher und ins-besondere eine bedeutende Abnahme der Kräfte bemerkbar war. [DU Wähler Kla genfurtsj votirten der „Vereinigten Linken" in einer Versammlung des Deutschen Vereines daselbst, die einen Rechenschaftsbericht des Abgeordneten v. Moro in sich schloß, ihr Vertrauen. Stürmischen Bei-fall fanden die von Moro ausgesprochenen Sätze: „Ich lebe der innigsten Ueberzeugung, daß die Ereignisse dem Programme der „Ver-einigten Linken," die gegenwärtige Regierung zu bekämpfen, über kurz oder lang Recht geben werden; — wer von uns kann sich von dem Ge-danken trennen, daß ein weiteres Verfolgen jener Ziele welche die Regierung als die ihrigen bezeichnet hat, zu einer Lockerung des festen Bestandes der österreichischen Monarchie führen muß? Ich und meine Partei müßten unserem Ziele, ein großes tüchtiges freies O e st e r r e i ch zu erhalten, untreu werden, wenn wir der jetzigen Regierung nicht Oposition machen würden, — als pflichttreue Söhne Austrias machen mir nicht Opposition gegen Personen, sondern gegen Grunds ätze,die wir nach unserer heiligsten Ueberzeugung bekämpfen müssen." sC a s i n o - V e r e i n.s Der diesjährige Earneval wurde mit dem im Casino-Vereine am verflossenen Sonnabend abgehaltenen Kränz-chen eröffnet. Mit demselben erscheint das bisherige Vorurtheil der Damenwelt besiegt zu sein, nach welchem früher eine gewiße Scheu vorhanden war, die erste Unterhaltung zu besuchen. Während die Eröffnungskränzchen der Vorjahre selten über 20 Paare auswieseil, muß mit Be-friedigung hervorgehoben werden, daß diesmal bei den drei Quadrillen vor Mitternacht constant 30 Paare gezählt wurde«; der Tanzsaal selbst gab diesmal der Eröffnungsfeier eine gewiße Weihe durch den neuen Schmuck der Fenster mit den reich und elegant angebrachten Seiden-vorhängen, welche dem ganzen Saale einen eigenartig behaglichen Charakter verliehen. Die reizende Damenwelt mit ihren geschmackvollen Toiletten, die lebhafte Tanzlust und die durch-aus animirte Gesellschaft gewährten einen wahr-haft erfreuenden Anblick. Das Kränzchen endete erst in früher Morgenstunde. sDer Cillier Turnvereins wird im Monate Februar d. I. das zwanzigste Jahr seines Bestehens erreichen. sD e r P e t t a il e r T u r n v e r e i n] hat in seiner diesjährigen Generalversammlung nach-benannte Herren in den Thurnrath gewählt u. zw. Dr. Hans Michelitsch als Sprecher, Josef Polz gewöhnt, und kann also auch kein Verlangen danach haben." „Wohl mag ich hart erscheinen, mein Kind, aber in Wirklichkeit meine ich eS gut mit Dir. Vertraue mir." „Das thue ich!" rief das Mädchen aus vollster Seele, und fügte dann mit Zärtlichkeit hinzu: „Aber es betrübt mich. Vater. Dich Deine Bürde allein tragen zu sehen. Kannst Du nicht einen Theil auf meine Schultern legen?" Der Vater schüttelte sein Haupt. „Ich glaube, daß ich Dein Geheimniß er-rathen habe," sprach Alexa sanst. Mr. Strange erschrack heftig. „Unmöglich \" rief er erregt. „Du meinst, ich weiß nichts von der Welt, weil ich in gänzlicher Abgeschlossenheit aufgewachsen bin." fuhr Alexa fort; aber Du scheinst vergessen zu haben, daß ich die Werke Sir Walter Scott'S, Victor Hugo'S. George Eliot's und Anderer gelesen habe. Ich kenne mehr als Tu glanbst von dem Leben in Frankreich und Engl md. Ich weiß, weshalb ich. selbst als das Weib des reichen mächtigen Grafen von Kings-court eine Geächtete in der Gesellschaft sein würde, verflucht, verachtet und gehaßt!" und eine tiefe Röthe bedeckte ihr G.'sicht. „Alexa!" „Lieber Vater, ich muß Dir Alles sagen. als Turnwart. Josef Gfpaltl als Säckelwart. Johann Graf als Zeugwart und Franz Christi als Schriftwart. fFeuerwehr.j In der samstägigen Ge-neralversammlung der Cillier freiwilligen Feuer-wehr wurden nachbenannte Herren in die Ver-einsleitung gewählt: Josef Sima. Hauptmann, Josef Tertschek, Hauptmann-Stellvertreter, Fer-dinand Pelle, Steiger-Zugsführer, Anton Eich-berger, dessen Stellvertreter, Eduard Bandeck. Spritzen-Zugssührer. Josef Jellenz. dessen St.ll-Vertreter. Franz Walland, Geräthemeister, Ed. Bandeck, Requisitenmeister; ferner Josef Stibe-»egg als Schriftführer, Franz Cölestin, Karl Watzek, Ferdinand Fers, Ernst Rüpschl und Johann Sager als Ausschußmitglieder. [F euerwe h r kränzche n.s Wie man uns mittheilt, beabsichtigt die hiesige Feuerwehr auch Heuer ein Kränzchen zu geben, welches ge-wiK so animirt ausfallen wird, wie die ahnlichen Uuterhalttingen in früheren Jahren. sDasSängerkränzchenderphilhar-manischen Gesellschaft^ in Laibach, das bekanntlich stets unter sehr bescheidenen Ansprüchen auftretend, doch alljährlich in seinem Verlaufe sich zu einem der glänzendsten Elitefefte gestaltet, findet Heuer, wie gewöhnlich, in den geräumigen Lokalitäten der alten Schießstätte statt, und ist der l. Februar für die e. namentlich der jungen tanzlustigen Welt so besonders sympathische Unterhaltung in Äussicht genommen. Auch soll uiit demselben ein Glückshafen verbunden werden. sG e m ei n d e w a h l.j Bei der Ende 1881 stattgehabten Neuwahl des Vorstandes der Ortsgcineinde Dousko, Bezirk Stein, wurden gewählt: Zum Gemeindevorsteher der Realitäten-bcsitzer Josef Zupanöi« von Dousko und die Grundbesitzer Franz Gostim'ar von Kleee und Barthclmä Koviö von Osredke zu Gemeinde-räthen. jF ö c a l i e n a b s u h r.1 Das zur Durch« sührung der Gemeinderathsbeichlüffe inbetreff der Föcalienabfuhr gewählte Comite besteht nach dem Ergebnisse des von dem Gemeindeamte vorgenommenen Scrutiniums aus solgenoen Herren u. z. Professor Marek und Joses Kupfer-schmid ^ius der Section II; Karl MatheS und Anton Ferjcn aus der Section III nnd Gustav Stiger und Fritz Mathes aus der Section IV des G.'meinderathes. sDieHundepolizeis soll dem Ver-nehmen nach in Cilli wieder kräftiger gehand-habt und insbesondere das Mitnehmen der Hunde in Gasthäuser scharf geahndet werden. Bei dem Umstände, als die Zahl der Hunde-besitze? in Cilli eine beträchtliche ist und viele derselben sich nur ungern von ihren Lieblingen trennen, dürfte sich die angedeutete Maßregel SV* Fortsetzung im Einlageblatt. ^9G Seit dem Abend, als Du Lord Äingscourt erklärtest, daß ein Fluch auf mir laste, habe ich nachgedacht und die Wahrheit errathen. Ich er-innerte mich, daß Du niemals von meiner Mutter gesprochen hast, daß ich nicht weiß, wo sie ist, ja n cht einmal, ob sie »och lebt oder todt ist." „Alexa, Tu bist im Unrecht. Deine Mutter war eine der reinsten und treuesten Frauen. Sie war unfähig, selbst eines unlauteren Gedankens. Deine Mutter! Ach, sie war so rein wie Golv, — wie ein Engel im Himmel! Ein anders Geheimniß lastet aus Dir und mir. Frage nicht weiter, ich kann es Dir nicht sagen!" Alexa sah ihren Vater verwirrt an. „Dann war ich auf unrechter Spur," sagte sie nach kurzem Schweigen, ihre Augen voll Dankbarkeit erhebend. „O Bater, ich danke Gott! Ich habe gefürchtet, gezweifelt, gelitten! Erzähle mir von meiner Mutter, lieber Vater. Wann starb sie?" Mr. Strange stand auf und trat an's Fenster. Es bemächtigte sich seiner ein mächtiges Verlangen, seiner Tochter Alles zu erzählen. Er sehnte sich nach ihrer Theilnahme, welche ihm Balsam auf die ungeheilte Wunde seines Herzens sein würde, die er so viele Jahre stand-hast getragen hatte. „Ich kann Dir nichts von ihr erzählen, mein Kind," antwortete er endlich, „ohne Dir Beilage zur ?>r. 4 der „Cillier Zeitung." hauptsächlich den G a st w i r t h e n fühlbar machen, falls sie ernstlich durchgeführt wird. [Verhaftung eines panslavi-sti sch tn Agitators] Letzten Samstag wurde in Trieft der bekannte panslavistische Agent Pero M a t a n o v i c, ein Montenegriner, in dem Augenblicke verhaftet, als er den nach Cattaro abgehenden Dampfer besteigen wollte. Der Verhaftete steht in dem Verdachte, Geld und Leute für den Aufstand in der Crivoscie gesucht zu haben. [Im russischenHauptquartier.] Die unter diesem Schlagworte in der vorletzten Nummer unseres Blattes gebrachte Notiz hat den Cillier Korrespondenten der „Sdst. P." veranlaßt, diese Notiz auf die Mitglieder der hiesigen „Citalnica" zu beziehen. Wir hatten bekanntlich in jener 'Notiz weder eine Person noch einen Ort genannt; wenn aber die Herrn von der „Citalnica" selbst daS Pradieat „ruf-fisch" auf sich beziehen, so haben wir natürlich nichts dagegen einzuwenden. [Der Czarewitsch lern t tschechisch.] Wie man dem Prager Jungtschechenorgane.Na-rodni Listv* aus Petersburg meldet, befaßt sich der Großfürst Thronfolger dermalen mit dem Studium der tschechischen Sprache und soll diese sogar schon beßer als die russische sprechen. [DieI » de » Südrußlands] treten, um weiteren Verfolgen und Plünderungen zu ent-gehen, in großer Anzahl der religiösen Secte der Karaimcn bei, deren Cultus jenem der jüdischen Religion ziemlich nahe kommt. Wie man dem „Tr. T." meldet, erlangen die Juden hiedurch alle Bür-gerrechte, deren sie sollst entbehren müßten. JU n f a l L] Am 9. d. M. wurde die Arbeiterin Marie Rischner in der Gewerkschaft Trifail durch eigene Unvorsichtigkeit von einem im Lauf befindlichen Hand erfaßt und geklemmt, wobei ihr beide Hände gebrochen wurden. sSchadenfeuer.] In Lustthal kam am 3. d. 31!. um halb ti Uhr Abends in der mit Futter- und Farbenvonathe gefüllten Dreschtenne des Besitzers Anton Majtii Feuer zum Ausbruche, welches so rasch um sich griff, daß es, trotz des thäligen Eingreifens der dortigen B.wohner in der Zeit von kaum zwei Stunden die Dreschtenne sammt dem ob genannten dem Majdi nnd dessen Pächter, dem Farbenfabri-kanten W.lhelm Schiffrer, gehörigen Vorrathe als auch drei andere, dem Wirthe Josef xavka, dem Besitzer Andreas Vodnik und dem Martin Jakopiö aus Lustthal gehörige Wohn- uud Wirtschaftsgebäude sammt dem in demselben befindlichen Futtervorrathe, dann einigen Lebens-Mitteln, welche nicht gerettet werden konnten, vollständig einäsch.rte. — Am 8. d. M. brach auf dem Stallboden des Keuschenbesitzers Blas das ganze Geheimniß zu enthüllen, welches ich stets Dir vorzuenthalten beschloss«» hatte. Wie kann ich Dir diese furchtbare Gesch chte erzählen? Wie kann ich Dir erklären, warum Du aus der Gesellschaft ausgestoßen und zu einem Leben voll Einsamkeit verurtheilt bist? Dieses Drama ist . nicht geeignet für Deine reine Seele —" „Erzähle sie mir nicht, wenn Tu glaubst, daß es nicht besser für mich ist, sie zu kennen," fiel ihm das Mädchen sanft in's Wort. „Aber wenn ich nicht heirathe» darf, sollte ich wissen, warum; ich sollte wissen, welcher Art der Fluch ist, der auf mir hastet." „Nein, nein. Das würde ein großes Un-glück sein. Und doch drängt es mich, Dir Alles zu erzählen, Alexa. Seit Lort Kingseourt uns verladen, habe ich mehrn,als daran gedacht. Dir die ganze Wahrheit zu enthüllen, damit Du erkennen mochtest, wie gerecht und erbannungs-voll ich bin. Ich habe mich selbst nach dem alten lieben England gesehnt; ich würde freudig sterben, wenn ich einmal die alten Plätze wieder-sehen könnte, die ich einst so sehr liebte." „Können wir nicht dahingehen, Vater? Auch ich sehne mich nach England!" rief Alexa enthusiastisch. „Würden wir nicht in London sicher sein? Lieber Vater, ich habe gelesen, daß London so gut wie eine Wildn.ß ist; würden Hubert von St. Martin bei Zirklach muth-maßlich infolge Unvorsichtigkeit derHansbewohner Feuer aus und brannten die Wohn- und Wirth-fch iftsgebäude mit den Vorräthen des genannten Besitzers nieder. [Ein schrecklicher Eisenbahn» n-fall] ereignete sich am 13. d. M. ans der Hudfon-Rlver-Eisenbahn. Der Schnellzug mit Mitglieder» der Staatsl?gislatnr von Älbany kommend, stieß unweit New-?)ork mit einen» Loealznge zusammen, wobei die Waggons des Schnellzuges in Brand geriethen. Die Zahl der Todten und Verwundeten, worunter auch mehrere Deputirte, ist eine bedeutende. [Feuer im Kaschauer Theater.] Gesteni AbendS brach im Stadttheater in Kaschau vor Beginn der Vorstellung Feuer aus, welches Znschauerraum und Bühne in dichte Rauch-wölken hüllte. Der Brand wurde durch daS energische Einschreiten der Feuerwehr in wenigen Minuten gelöscht. [Teplitzer T h e r m e n.] Letzten Sonn-tag wurde endlich die Ouellenhanptspalte im Stadtbade von Teplitz geeöffnet. Das Wasser hat eine Wärme von 37° R Die Teusungs-arbeiten wurden um 10 Uhr Abends beendet und war der Andrang des ThermalwasserS so kräftig, daß die Arbeiter aus dem Schachte flüchten mußten. [Die „S ü d st e i r i s ch e Po st"] bringt wörtlich folgende Dummheit: „Gibraltar will Spanien dem Papst als Asyl anbieten — wenn es die Engländer abtreten." [Was gewisse Blätter sorgsam v e r > ch w e i g e n.] Unter diesem Titel bringt die „Sdst. P." in ihrer letzten Nummer einen Leitartikel, der sich durch eine rerfpeetable Länge auszeichnet und worin den gläubigen Lesern eine ganze Serie von Bären aufgebunden wird, — welche in den deutsch liberale» Blättern angeblich verschwiegen morde» sind. Daß gerade die „Sdst P." sich berufen fühlt, darüber zu wachen, daß jede Unzukönimlichkeit an das Tageslicht komme, ist gewiß seltsam, zumal sie selbst über den Proceß Vesteneck contra Tribüne tiefes Schweigen«» beobachtet. Cder glaubt sie ihrer publicistifche» Pflicht durch Veröffentlichung eines Telegramms genügt zu haben, welches in seiner schlauen Stilisirung aus jeden mit der Sachlage nicht vertraute» Leser den Eindruck mache« mußte, daß R. v. V c st e n e ck verurtheilt worden sei ? [M i l i t ä r - D u r ch z u g s g e b ü h r e n.] Laut Verordnung des k. k. Landesvertheidignngs-Ministeriums wurde die Vergütung, welche das Militär-Aerar im laufenden Jahre für die der Mannschaft vom Offiziers-Steilvertreter abwärts auf dem Durchzuge von dem Quartierträger gebührende Mittagskost zu leisten hat, in Steier- wir uns dort nicht besser verbergen können, als in der Wüste oder in Steppen?" Dnnkle Röthe überzog die Wangen Mr. Strange's; die Stärke feiner Sehnsucht ver-klärte seine Augen. „Ich muß mich in den achtzehn Jahren verändert haben," sprach er gedankenvoll. „Wer von denen, die mich damals kannten, würde mich wiedererkennen i Aber es ist unmöglich. Ich darf es nicht wagen, wir können nicht gehen. Alexa, es treibt mich, Dir die ganze schreckliche Geschichte zu erzählen. „Willst Du sie hören?" Alexa neigte ernst den Kopf. „Verschließe die Thür!" sagte er kurz. Alexa verschloß die Thür. „Drehe die Lampe nieder!" Die Lampe wurde niedergedreht, so daß sie nur einen schwache» Dämmerschein ver-breitete. „Wende Dein Gesicht ab," befahl der Vater mit hohler, gebrochener Stimme. „Siehe mich nicht an, mein Kind. Ich kann es nicht ertragen. Deinen» Blick zu begegnen, bis ich mit uieiner Erzählung fertig bin. Gebe Gott, daß Du das Auge dann noch zu mir zu erheben vermagst, liebend.und vertrauensvoll wie bisher. Bist Tu bereit?" „Ja, Vater!" lautete die leise Antwort. mark u. z. für die Stadt Graz mit 24 '/, kr., für die übrigen Marschstationen mit 21 '/, kr. für jede Portion festgesetzt. [Zu Tode geschleift.] Am 10. d. M. trieb der Grundbesitzer Franz Petrin aus Unter-Pobresche mit seiner Schwester und seinem zwölfjährigen Bruder 4 Rinder nach seiner Be« sitzung. Auf dem Wege wurden letzteren plötzlich scheu und begannen zu laufen, wobei eS geschah, daß der zwölfjährige Josef Petrin, welcher sich die Kette, an welche eine der Wiche gebunden war, um den Leib geschlungen hatte, um die Hände in die Taschen stecken und auf diese Weise erwärmen zu können, von der Kuh niedergeworfen und etwa hundert Schritte weit geschleift wurde. Der Knabe starb am 12. d. M. in Folge der erlittenen Verletzungen. [Ein Erzbifchof für dieJuden.l Der Erzbifchof von Canterbury, Cardinal Manning, projectirt im Vereine mit anderen Notabilitäten die Einsetzung eines Comite'S zur Sammlung eiues Hilfsfondes für die durch die letzten Krawalle betroffenen russischen Juden-samilien. Man glaubt, daß eine Million Pfund Sterling zu Hilfszwecken nöthig fei. [Der neueGlaspalastinSchön-b r n «n] geht jetzt seiner Vollendung, das heißt inneren Einrichtung entgegen und ist damit endlich für die dortigen schönen kaiserlichen Gärten ein entsprechendes Pflanzenhaus geschaffen worden. Dasselbe wurde mit einem Aufwand« von fl. 80.000 ganz aus heimischem Eisen und Glas aufgebaut. Ein einziges Heizhaus mit fünf großen Kesseln, südöstlich von der eine» Schmalseite gelegen, ist bestimmt, »tittelst warme» Wassers die Temperatur der ganzen mächtig hohen, circa 100 m langen, ursprünglich um 40 in länger projeetirten Räume zu erhalten. Es ist natürlich, daß der zunächstliegende Eck-Pavillon für die ganz wanne» Pflanzen, der entfernteste als Kalthaus verwendet wird. Alle drei Glasdome, von denen die „Wiener illu-strirtc Gartenzeitung", der wir diese Notiz entnehmen, in ihrem Januar-Hest eine sehr ge-lungene Abbildung gibt, haben eine solche große Höhe — der mittelst« zum Beispiele ist 43*152 m hoch bei nur 15-17 m Entfern»ng von der Mittellinie bis z»r Glaswand — und die dazwischenliegenden Verbindungsräume haben eine verhältnißmäßig so geringe Länge, daß sich für niedrige Pflanzen nur ein ganz kleiner Cultur-räum vorfindet. Es werden daher wohl für die größere Masse der in den alten Glashäusern gezogenen Zierpflanze» neue gebaut werden müssen. [W ö l f e i n der Kirche.] Das Ma-drider Journal .KI Dio" bringt folgenden Bericht über den Verlauf der Christnacht in pasblo Unarr«: Die Bewohner dieses Dörfchens hatten sich frommen Brauche gemäß um Mit- „Nun, so will ich Dir die Geschichte des Fluchs erzählen, welcher sowohl auf Dir, wie auf inir lastet. Ich will Dir erzählen, warum Du eine Verstoßene bist, eine Geächtete, auf welche selbst der ärmste Benler in England mit Verachtung blicken würde." 10. ftapitd. Ein Familien-vrama. Alexa Harne in banger Erwartung und klopfenden Herzens der Erzählung ihres Vaters, welcher noch immer ain Fenster stand, den Blick hinausgerichtet in die finstere Nacht. Der Trieb, seiner Tochter die schreckliche Geschichte zu erzählen, war stark in ihm; aber er wußte doch nicht, wo er beginnen sollte. Die Ereignisse der Vergangenheit schwirrten ihm wild durch den Kopf. Heimathlos stand er da. — ein Fremdling in fremden Lande. — ein Flüchtling, der nicht wußte, wohin er seinen Fuß lenken follte. Seit Monaten hatte sich feiner ein un-fäglicheS Heimweh bemächtigt; seitdem er Lord KiugSconrt zum erste» Male gesehen, war die alte Liebe zu seinem Paterlande mit unwider-stehlicher Heftigkeit in ihm erwacht. Er hatte seine Bürde Jahre lang tapser getragen, jetzt aber wurde sie ihm zum Erdrücken schwer und das Verlangen nach menschlicher Theilnahme wurde immer mächtiger. Es schien ihm manch- ternacht in der Kirche versammelt, der Missa del Gallo (der Hahnenmesse) beizuwohnen, und wollten eben nach verrichteter Andacht daS Gotteshaus verlassen, als durch das geöffnete Thor eine Meute heulender Wölfe einbrach und eine unsägliche Verwirrung und Panik hervor-riefen. Die Angstschreie der Menge, das Drängen der flüchtenden Massen, das Heulen der hunge-rigen Meute. — ein Augenblick nnbeschreib-baren, nnsäglichen Jammers. Die Wölfe wurden durch die Schreckensrufe und das furchtbare Durcheinander selbst so erschreckt, daß sie eilig wieder die Flucht ergriffen, nicht ohne daß man drei Todte und fünf Schwerverletzte zu beklagen hatte. sEine Eisenbahn auf Baum-gipfeln.] Zu den Absonderlichkeiten Cali-formen« gehört eine Eisenbahn in den Baum-gipfeln. In dem oberen Theile von Sonoma County, nahe der Küste, kreuzt ein Schienenweg eine tiefe Schlucht, in welcher die Bäume in einer Gleiche oben abgesägt und die Schwellen über die Stümpfe gelegt wurden. Zwei unge-heure Rothholzbäume, welche mitten in der Schlucht auf etwa 70 Fuß vom Grunde abge-fchnitteu sind, formiren einen massiven Pfeiler, so daß die mit schweren Sägeklötzcn beladenen Wagen diese Bahn ohne große Gefahr paffiren können. sE inHirschkäfer im Jänner.] Der diesmal ungewöhnlich milde Winter hat man-cherlei Absonderlichkeiten im Gefolge. So blühen in der Umgebung von Cilli bereits verschiedene Pflanzen, die sonst erst im Frühjahre zum Vor-schein komme» und gestern wurde sogar ein Hirschkäfer gefangen, der unbekümmert um die Lehren der Naturgeschichte sich verleiten ließ, schon im Jänner an das Tageslicht zu kommen. Besagter Käfer, ein Prachtexemplar, erfreut sich zur Stunde noch der vollen Frische und Lebenslust. ch sHeimgarte n.] Das 4. Heft deS sechsten Jahrganges der im Verlage Leykam-Josef-thal in Graz erscheinenden Monatsschrift Heim-garten, gegründet und geleitet von P. Rosegger, enthält folgende lefenswerthe Aufsätze: Die Blumenmutter. Eine Erzählung von P. K. Ros-egger. — Ein moderner Hellespont. Novelle von Hans Malser. — Ein dummer Streich zu rechter Zeit. Aus den Bergheimer Musikantengeschichten von Heinrich Schaumberger. — Der Untergang aller freilebenden Thiere. Von Dr. Karl Ruß. Der Stensinger in Tirol. Von Ludwig v. Hör-mann. — Arsenikcsser Ein Beitrag zur Cha-rakteriftik der Aelpler von P. K. Rosegger. — Das letzte Ziel. Gedicht von Langmann. — Aus den hinterlassenen Schriften Stelzhanier's, — Eine Fahrt nach Wien. Bon P. K. Rosegger. — Der achte December. (Eine Correspondenz.) mal, als müsse sein Geist sich verwirren unter der Aufregung der erschütternden Erinnerungen, als müsse ihm die Brust zerspringen im Sturm der widerstrebenden Empfindungen. Er wandte sich vom Fenster ab uud schritt gesenkten Hauptes und mit über der Brust ge-kreuzten Armen im Zimmer auf und ab. Er schien vergessen zu haben, daß er seiner Tochter seine LebenSgeschichte erzählen wollte. Lange herrschte tiefes Schweigen, welches endlich Alexa mit ihrer sanften Stimme brach. „Vater," sagte sie schmeichelnd, „eS wird Dir zu schwer. Dein Geheimniß mir zu erzählen. Ich will nicht darauf bestehen, es zu hören." Mr. Strange saht wie aus einem Traume empor und sah das Mädchen mit trüben Augen an. „Du hast ein Recht, es zu kennen," sagte er. „Der Himmel vergebe mir, wenn ich Dir eine zu große Last aufbürde, mein armes Kind. Ich hatte gehofft. Dir die schreckliche Wahrheit zu verbergen, Dir stetS Alles zu sein. Ich hatte gedacht, daß Du in der : bgejchloffenheit unserer griechischen Heimath, wohin in fechzehnJahren kein Fremder gekommen, ein langes friedliches Leben würdest führen können, kein-' andere Liebe kennen lernen, als die zu Deinem Vater; das Schicksal aber hat es anders gefügt. Die Liebe hat den Weg zu Deinen» Herzen gefunden selbst in — Ein Vater an seinen Sohn. IV. — Kleine Laube. Preis des Heftes 30 kr. ö. W. Zu beziehen in Cilli durch Th. Drexel. MMswirMchaftliche», {D i e C e » t r a l - A c t i v e n] der Monarchie, »velche sich in der Verwaltung des ge-meinsainen Finanzministeriums befinden, nmsassen nebst Obligationen und Effecten von zweifel-hasten, Werthe im Bettage von 16'/, Millionen Gulden, circa 0 Millionen Gulden Salinen, und 23'/, Millionen Gulden leicht realifirbare Effecten, worunter Actien der böhmischen Nord-bahn, der Franz Josefs - Bahn, der Sieben« bürger Bahn, der Rudolfs-Bahn :c. Diese Activen nun sollen eventuell zur Deckung des Erfordernisses für die Crivoscie realisirt werden, falls sich nicht noch ein besserer Modns zur Beschaffung der erforderlichen Sumine findet. fEsconlptirung von Staats-Ef-f c_c t c it.] An die österreichische Staatsschulden-cassa ist die Anweisung ergangen, die ant I. Februar d. I. fälligen Coupons der einheitlichen Papierrente, dann die an dem gleichen Tage fälligen Capitalien und Gewinnfte der 1800 er Lofe, der Como-Rentenscheine und der Gloggnitzer Prioritäts-Obligationen, ferner die am 1. März d. I. fälligen Coitpons der neuen 5% gen Papierrente, sowie die am gleichen Tage fälligen Capitalien und Gewinnfte des 1864er Prämienanlehens gegen 4°/, Zinsen zu escomptiren. fF rankreich und Preußen in O e st e r r e i ch.] Das erste Walzwerk für schmiedeeiserne Röhren in Oesterreich wird von ein?? preußischen Firma in Mährisch Ostran er-richtet. Die meisten österreichischen Eisenwerke gehören den Franzosen — das erste Röhren walzwerk den Preußen. Tamil das volksbe-glückende französische und preußische Kapital in Oesterreich größere Zinsen trage, sollen nächstens Zölle auf Eisen geschaffen werden. Es unterliegt keinem Z»veifel, daß die Clericalen und „Nationalen" über diese Wirthschaft hocherfreut sind, gehen sie ja doch mit Feuereifer fürs französische Kapital, »velches sich in Oesterreich breit niacht, ins Zeug. Die hohen Zinsen dieses Kapitals aber »vird der glückliche Gewerbsmann, und der noch alücklichere Bauer zahlen müffen. 2ivio! sAlgier'scher Sommerweizen — eine neue Varietät. Bekanntlich ist der Ertrag unserer Sominerweizensorten durchschnitt-lich an Körnern um '/« und an Stroh un» '/, aeringer als bei den Winteriveizen — ein Um stand, der dem Wirthschaftsbesitzer Herrn G. Simon in Oesterreich Veranlassung gab. sich nach einem neuen Sommeriveizen umzusehen, der an Ergiebigkeit unsere Varietäten »veit über-treffen würde. Herr G. Simon erhielt glück- licher Weise im Jahre 1873 aus der Wiener Weltausstellung eine Hand voll des sehr ertrag-reichen algier'schen Sommerweizens und es ge-lang ihm durch steten rationellen Anbau diese werthvolle Frucht vollkommen hier zu acclimati-siren und zu vermehren, ohne daß irgend eine Degenerirung stattgesunden hätte. Der algier'sche Weizen dürfte sich hinsichtlich des Körnerertrages als die bis jetzt ertragbarste Sommerweizensorte erweisen. Denn während sich der höchst mögliche Ertrag bei gewöhnlichem Sommerweizen unter den günstigsten Bedingungen auf 11'6 Hectoliter per oft. Joch (57-54 Ar) gestaltet, erntete Simon auf einer Fläche 13-5 Hektoliter oder 10 »netr. Zentner Körner dieses prachtvollen Weizens. Die landwirthschaftliche Versuchsstation in Veska bei Pardubitz (Böhmen), welche unter Anderem auch diesem so ergiebigen Weizen ihre Aufmerksam-keit schenkte äußert sich sehr günstig über diese Varietät. Die Körner des algier'schen Weizens schreibt dieselbe — ähneln der Farbe »ach jenen des griechischen Sommerweizens von Volo, sind goldgelb, glänzend und geben hinsichtlich der Große dem griechischen Weizen von Missojen durchaus nicht nach. Die Halme dieser Sommer frucht sind aber eher höher, als bei dem ge-wöhnlichen Winteriveizen. Die Aehren sind be-grannt. viereckig, blaßgelb und bedeutend länger nnd dicker; dabei liefern sie eine Schüttung, die jener unseres besten Winterweizens kaum nach-steht. Der algier'sche Weizen wird frühzeitig gesäet und ist nach gedüngter Zucker- oder Futterrübe, Kartoffeln und Mais die passendste und rentabelste Frucht." Wer mit diesem neuen Sommerweizen einen Versuch anstellen will, den verweisen wir auf die landwirthschaftliche Ver-snchsstation in Beski, die bereit ist. 5 Kgr. dieses Weizens mit fl. 2 50 abzugeben,' »velche Ouantität zu»n Anbau einer Fläche von 205 Meter hinreichen dürfte. Pas bürgerliche Koynkaus vom sanitären Standpunkte. Da Ventilationsvorrichtungen in unseren Wohnhäusern nur selten angebracht sind, erfolgt die Einströmung der frischen Luft zumeist durch Thüren und Fenster, in geringem Maße auch durch die Poren der Mauern, sowie der Decken und Fußböden. Insbesondere bei den Fenstern geht häufig ei« seiner Strahl kalter Luft in die Zimmer, welcher jenen, die sich viel bei den Fenstern aufhalten müßen, empfindlich unan-genehm ist und auch aus die Gesundheit einen schädlichen Einfluß übt. Es empfiehlt sich daher die Anlegung von besonderen Canälen für die Luftzufuhr, durch »velche die Ventilation geregelt nnd der Luftzug bei den Fenstern wesentlich vermindert wird. Ein derartiger Canal oder unserem einsamen Thale, »vo wir wie Einsied-ler lebten." Ein tiefer Seufzer entrang sich seiner Brust. Er setzte seinen Gang durch's Zinimer fort. „Es steht geschrieben, daß die Sünden der Väter heimgesucht werden sollen an den Kindern," sprach er weiter, „und »vir mögen wohl hinzufügen : auch das Unglück der Väter. Der Fluch, der Dein unschuldiges Haupt trifft, Alexa. ist verdammt durch mich —" „Vater!" „Gern würde ich gestorben sein, hätte ich Dir ersparen können, was Du bereits erduldet hast," sagte Mi. Strange mit einer Traurigkeit, welche seine Tochter tiefer bewegte, als ein Ausbruch der Verzweiflung. „Wäre Lord Kings-court nicht nach Griechenland gekommen, könnten wir vielleicht heute noch zufrieden und glücklich in unserem Hause lebe». Sein Kommen hat all' das Unheil über uns gebracht." „Er hat uns kein Leid zufügen wollen, Vater. Er war das unschuldige nnd unbewußte Werkzeug der Vorsehung." Mr Strange wiegte zustimmend sein Haupt. „Laß' mich denn meine Geschichte erzählen, ehe ich wankend werde," begann er nach kurzem Schiveigen wieder. „Vor achtzehn Jahren, Alexa, drang eine Schreckenskunde durch ganz England, welche alle Gesellschaftskreis« erschütterte; die Zeitungen »varen damit gefüllt; es wurde dar-über in den Salons geflüstert, in den niedrigsten Hütten gesprochen, in den Bierhäuser»» diseutirt. DaS ganze eivilisirte Europa entsetzte sich dar-über. Es war eine schauerliche dunkle That, — das große Familiendrama von Montheron!" Er sprach die letzten Worte mit heiserem Flüstern. Alexa, still und bleich, lauschte athemlos. „Bis zu diesen, Tage »vird der Mord zu Montheron »nit Schaudern besprochen." suhr Mr. Sttange fort. „Anch Lord Kingscourt erwähnte ihn a»n Morgen vor seiner Abreise aus unserem Hause. Die Geschichte vererbt sich von Generation zu Generation. Solche Schauerthaten sterben nie. Die Geschichte des Verbrechens ist in einem dicken Buche veröffentlicht worden, als eine wichtige Hinzufügung zu der Sammlung seltener Äbscheulichkeiten, und ist in mehrere Sprachen übersetzt worden; vor Jahren habe ich selbst Auszüge daraus in der Athener Zeitung gesehen." „Der Mord $u Montheron l" wiederholte Alexa flüsternd, wie um sich den Namen in's Gedächtniß einzuprägen. „Vor einundzwanzig Jahren," berichtete Dir. Strange weiter, „waren die Montherons eine der angesehensten und stolzesten Familien Großbritanien's; ihr Stammbaum reichte Schlauch müßte für ein größeres Zimmer mit zwei Fenstern einen Durchmesser von beiläufig 25. Centimctern haben und derart eingerichtet fein, daß die frifche Lust in der Nähe der Heizquelle eingeführt wird, die verdorbene aber an der Decke abziehen kann. Selbstverständlich könnte dieser eine größere Schlauch auch durch einige kleinere erfetzt werden. Dabei muß namentlich dann, wenn die frische Lust nicht vorgewärmt werden kann, darauf gefehen werden, daß der Luftstrom möglichst vertikal nach auf-wärts gerichtet sei, weil er in diesem Falle am wenigsten unangenehm empfunden wird und die kalte Lust sich auf diese Weise am raschesten und besten mit der an der Decke befindlichcn warmen Zimmerlust mischt. Küchen. Aborte und Stallungen sollen kräftig saugende Abströmungeu nächst der Decke haben, so daß stets eine kleine Luftdep ession in denselben vorhanden ist. In Folge dessen wird beim Oeffnen der Thür eines solchen Raumes stets die Lust aus der Umgebung in denselben einströmen und werden sich unangenehme Ge-rüche nicht im Hause verbreiten können. Von großer Wichtigkeit wäre es wohl auch, daß die den Wohnräumen zuzuführende Luft möglichst von 3t.,ub und schädlichen organischen Keimen (Pilzsporen :c.) gereinigt werde; allein eine solche Reinigung, welche durch besondere Filtr!tio»sapparate erfolgen müßte, unterliegt derzeit noch zu vielen Schwierigkeiten, um er-folgreich durchgeführt werden zu können. Eine außerordentlich wichtige Rolle spielt in unseren Wohnungen die Wär in e. Das Bedürfnis. sich gegen die zn niedere Temperatur der umgebenden Luft zu schützen, ist in der Regel viel intensiver und empfindlicher, als der Widerwille gegen schlechte verunreinigte Lust und leider nur zu oft wird die Befriedigung des Bedürfnisses nach Wärme mit schlechter, ekelhafter Lnst erkaust. Eine constante Temperatur von 15 — 20°G. in den Wohnräumen und von 10 — 12° in Borzimmern, Stiegenhäuscrn zc. dürste der Ge-sundheit im Allgemeinen am zuträglichsten sein, indessen muß bemerkt werden, daß reine, nicht zu trockene Luft selbst bei 2.V E. in der Regel nicht unangenehm oder lästig ist. Was die Heizungsmethode betrifft so ist es im Allgemeinen angezeigt, kleine, hocherhitzte Heizflächen zu vermeiden und große, aber nur mäßig erwärmte Heizflächen mit einigcm Reser-vationsvermögen anzuwenden. Für das bürger-liche Wohnhaus, in welchem die Anwendung der Luftheizung manherlei Schwierigkeiten begegnet, können gut eonstruirte Oefen aus Thon oder Eisen, die mit Holz, Kohlen oder Eoaks geheizt werden, als den sanitären Anforderungen entsprechend, verwendet werden, vorausgesetzt, daß die Bedingung derselben eine zweckmäßige ist. Kamine sind für unser Klima nur dann zu empfehlen, wenn zugleich für eine Zufuhr von frischer und vorgewärmter Luft gesorgt ! wird. Die Erwärmung der Luft mit sogenannten Mitteldruckwasserheizungen, bei welchen Heizschlangen in einem tieferstehenden Ofen erwärmt werden und die Röhren in welchen daS heiße Wasser circulirt, die nötige Wärmemenge in den > Wohnraum abgeben, bieten viele Annehmlichkeiten, können jedoch nur für reicher ausge-stattete Familienhäuser empfohlen werden. Auch die Gasheizung, bei welcher die Berbrennungs-producte separat abgeleitet werden, hätte sehr viel EmpfehlenswertheS. insbesondere we^en der Reinlichkeit, der leichten Regulirbarkeit und der genauen Anpassung an das jeweilige Erfordernis, allein sie stellt sich dermalen noch ungefähr achtmal theurer als Kohlenheizung. Für große Gebäude wird wohl die Damf-und Dampfwasserheizung sich immer mehr Bahn brechen, nachdem die Heizung mit sogenanntem Wasserheizgase wenigstens bis jetzt noch nicht in dem Stadium ist. um der Verwendung des Dampfes für die großen Heizanlagen erfolgreich Eoncurrenz bieten zu können. Eourle der Wiener Börse vom 18. Januar 1882. Goldrente...........92.80 Einheitliche Staatsschuld in Noten 75.30 „ „ in Silber . 76.30 1800er Staats-Ahnlehenslose . . . 132.50 ! Bankactien ......... 824.— Creditaetien...... . . . . 317.25 London ...........119.20 Napoleond'or.......... 9.40 k. k. Münzdueaten...........5.59 100 Reichsmark.........58.30 Eifenvatm-Iatjrordmmg. Richtung W i e n - T r i e st. Ankunft Absabrt TaqtS-EilMg................».40 3 42 Nachm. ! Nacht-Silzug................. 3.84 3.36 Nach,« PostiUj,.....................1132 11.42 Mittag Postzug.....................11.42 11.47 Nacht» Gemischter Zug.............. 5-22 5.30 Nachm Richtung Triest - Wien. Anlunst Alsahrt Tages Eilzuq................ 1.12 1.14 Nachm Nacht-6>Izug.................12.24 12.2Ö Nachts Pos,»ug..................... 3.55 4.01 Früh. Poslzug..................... 4.2« 4.32 Nachm. Gemischter Zug.............. 9.11 #-19 Vorm. mehrere Jahrhunderte zurück. Ihr größter Stolz bestand darin, daß nicht der geringste Schalten von Unehre den klangvollen Namen jemals befleckt hatte. Die Männer waren tapfer in den Schlachten gewesen, weise im Rathe der Nation, angesehen und bevorzugt bei den Herrschern. Die Frauen waren sprichwörtlich schön, sanft, liebenswürdig und keusch. Aber der stolze Name war bestimmt, mit Schmach bedeckt zu werden; ein furchtbares Unglück erniedrigte den Stolz den Montheron'S bis in den Staub!" Alexa lauschte athemlos; sie wagte nicht sich zu bewegen, nur ihre Augen warfen einen verstohlenen Blick aus ihren Vater, dessen Schritte und dessen Worte immer hastiger wnrden. „Der Marquis von Montheron," fuhr Mr. Strange fort, „war danials, vor einundzwanzig Jahren, ein Junggeselle von beinahe vierzig Jahren und unheilbar lahm. Er war sehr empfindlich in Bezug auf sein Leiden, mied die Gesellschaft und hatte gelobt nie zu heirathen. Er war in seiner Jugend verlobt gewesen mit einer Dame, welche ihn aufgegeben und einen feiner Freunde, einen reichen jungen Mann ge-heirathei hatte. Die hatte nicht nur sein Herz, fondern auch seine Ehre in einer Weise ver-wundet, daß er niemals heirathen wollte. Er hatte einen Bruder, der sechzehn Jahre jünger war als er, Lord Stratford Herou, dem er ein zärtlicher Beschützer und Freund war. Da er nicht heirathen wollte, fetzte er ihn seinen Titel und Güter ein, und so wurde dieser überall als zukünftiger Marquis von Montheron angesehen. Mit Rücksicht auf die guten Aussichten machte Lord Strayort Heron eine glänzende Partie. Er heirathete die Tochter eines Herzogs, — des Herzogs von Elyffebourne, — dessen Stolz den der Momherons noch übertraf und der feine Tochter selbst einem Könige nicht gegeben haben würde, wenn an der Königswürde irgend ein Makel gehaftet hätt". Lady Wolga, Heron's Gattin, war ein seltsames Wesen, unvergleichlich schön, aber kalt wie Eis nnd nicht weniger stolz als ihr Vater. Ihr junger Gatte vergötterte sie und sie liebte ihn. Er brachte sie heim nach Mont Heron, dem Stammgut seiner Ahnen, der Heimath seines Bruders, welcher sie mit offenen Armen empfing und sie als Herrin des Schlosses ein-fetzte. Er sagte ihr, daß sie hier einst wirkliche, rechtmäßige Herrin als Marquise von Montheron sein werde. (Fortsetzung solgt.) fHeiratSvermittlung.] Wir machen hiedurch auf die im heutigen Blatte stehende Annonce des Herrn Adolf Wohlmann in B r e S l a u besonders aufmerksam, zumal es sich um reiche Heirathen handelt, welche hier zur Vermittlung kommen. Wer glücklich werden, eine schöne Frau mit viel Geld oder ein Haus und eine Existenz gründen will, dem können wir Hrn. Wohlmaun's Heiraths-Ver-mittlungs-Jnstttut in Breslan, Weideiistraße 10 bestens empfehlen. Z. t«. Kundiniichung. Behufs Verleihung des von der Stadt-gemeinde Cilli zur bleibenden Erinnernng an die Feier der silberne« Hochzeit Ihrer Majestäten Kaiser Franz Josef nnd Kaiserin Elisabeth unter den, Namen: . ..Siirgerstiftnng der Stadtgemeinde Cilli" gestifteten Stipendiums für Studircnde von jährlichen 100 fl. wird hiemit der ConcurS ausgeschrieben. Zum Genusse dieser vom Gemeinde Ausschüsse zu verleihenden Stiftung sind berufen, bedürftige uudwürdige Studirende aus Cilli, von einer Hochschule, Ober Real-schule und Gewerbeschule oder vou einer Lehrerbildungsanstalt und von diesen zunächst diejenigen, welche einer Bürgerfamtlie äuge-hören. Die gehörig instruirten Competenz-gesucht sind in, Wege der vorgesetzten Schul-behörden bis längstens Februar 1882 hier zn überreichen. Stadtamt Cilli, 16. Jänner 1882. Der Nürgci meifter: Dr. INeckermann. Reiche Heirathen! Daincn mit disponiblem Vermögen von 15 bis 450.000 Mark nnd darüber werden durch Jas s« it Jalm-n bestehende im In- und Auslande rühmlichst bekannte Khevermitthiugs-Institut von Adolf Woliliiumii, Weidenstrasse, 10 in Breslau solid und schnell vermittelt. 3V Antragstellendo ~9G haben — zur Prüfung der Angelegenheit — vorerst Darlegung: der eigenen Verhältnisse, sowie Ansprüche und Wünsche an die zu heirathende Dame KCnau anzugeben. Photographie und circa 50 kr. in landesüblichen Post-marken beizufügen: Discretion wird hiermit zugesichert, aber auch gefordert. Streng reele Ausführung.—Unauffällige Correspondenzen. Feine Referenzen. Glücklicher Erfolg. Correspondenzen in dieser Angelegenheit werden mit der Aufschrift .privatim4 und adressirt an Herrn Adolf Wohlmann, Weidenstrasse 10 Breslau, unter „Recomm&ndirt" erbeten. — Da anonyme Correspondenzen den Verkehr nur erschweren würden, so kann nur unter gegenseitiger Offenheit angeknüpft werden. 1¥.it. Xttr Atltrriffr, welche zu einem Vermögen berechtigen, können Berüek*icJaigw\g findest* 4—15 Das Bezirksgericht Franz (bei Cilli) sucht einen 25—3 530- iir Grtnidbnohsnnlpgnng mit I ti Taeireld. Zum Abschiede von C1LL>1, sage ich noch allen Freunden und Bekannten ein herzliches Lebewohl! 29-1 Mtirh/irft XXXXXXXXXXXXX X Rcgulir-Füllösoii in grosser Auswahl zu. FaTorilispreisen bei D. RAKUSCH, Eiiaenliandluiig, Grazorgasse, Oilli. XeirhttttHffeit aus Verlnt»f/en franco. 87-2 Organ für I. « Capitalisten und Sparer ^ erscheint vom 13. Jänner angefangen HA an jedem Donnerstag ^ Preis TiertcljäüriÄ 25 ti incl. Porto- X Wien, Scbottenring, 6. lxxxxxxxxxxxxxxx Slracchino di Milaiio G0RG0NZ0LA wie & Flitter xum ,JMohrnn" 9—104 sc CILLI "OG Ealiaa-ltcfgrassc 3tTr. 97. Ohn UrlliiuNl-VrrnHiidl^rnrliusl von A. 13. ETriJKGER, Kamt empfiehlt, wie bekannt, in billigster und reeller Waare portofrei, franco Emballage unter Nachnahme. k «ITf«', per 10 Zoll-Pf.........s. 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W. -I 50. 10 Pf. Fasa . A untern, frische, ca. 50 Stück..... Citronen, pr. Korb ca. 40 Stück .... Apfelsinen. „30 ...... ■»ermselierte l'Urlir, als Kieler Sprotten etc. billlK»t. Preiscour-nte gratis und franco. 661—10 fl.st. W. »■ 1 75 1 75 I 50 1 75 2 70 2 15 3 50 2 05 2 25 8 50 3 — I 75 1 90 Danksagung. Mein verstorbener Mann, Alois Piöniann, 0 /.nuimer s Weinessig nnd Salz-Gurten _Gegen Gicht._ Hrn. F. Wilhelm, Apoth. in Neunkirchen N.-Oe. Pieiting, N.-Oest, 28. Februar 1881. Nachdem mir Ihr Wilhelm'» antiarthriti-Hclier ii. antirhenmatischer Blutruinigunga-Thee uU heilsam nnd gut wirkend ani e eoniniandirt wurde, so ersuche ich Sie, mir I Paket Blutreinigu gs-Thee mit Post gegen Nachnahme zu senden. Achtungsvoll Anton Hauer, Nr. 72. Haupt-Depot bei Franz Wilhelm, Apoth. Neunkirchen N.-Oe. Prei» pr. Packet 8. W. 11. I — 8 Theile geth. 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