' (Lmbach er M- Z> ertun g., ^- "<— ^ ^ ^ ^X^^ —^ ^ Dienstag den i. Mai 1833. Avelsberg. den 20. April. X^er gestrige Tag. an welchem die gottliche Vorsehung den alltrgnädigstcn Kaiser Ferdinand Dsterreichs Völkern schenkte, war für die Bewoh.-l^er dieses Marktfleckens ein Tag der Freude und tes Jubels. Kaum brach dtr Morgen an, schon kündeten am Verge abgefeuerte Freudenschüsse den Bewohnern des Marktes und der umliegenden Ortschaften das so erfreuliche, wie hochwichtige Ereigniß der allerhöchsten Geburt Sr. k. k. Majestät des gütigsten Landesvaters und mildesten Herrschers an. Um die lOte Vormittagsstunde begaben sich sämmtliche hier anwesende Herren Veamtelrnebst d?m löblichen Offizier-eorps mit dem k. k. Herrn Kreishauptmanne Baron v. Flö'dnigg an der Spitze, in die Pfarrkirche des heil. Stephan, wo bei einem feierlichen Hochamte, den, eine große Volksmenge beiwohnte, für das theure Geschenk, das uns der Himmel in Ferdinanden darboth, und für allerhöchst dessen lange Erhallung die heißesten und inbrünstigsten Gebethe zu Gott dem Herrn empor ßesend-lt wurden. Durch eine vor der Kirche in Parade aufgestellte Abtheilung vom dritten Bataillon des vaterländischen Regiments, welche bei dem IV-cleum nach Vollendung der heiligen Messe die gewöhnlichen Salven ilab, so wie durch dic bei den Haupthandlungen derselben wiederholten PöllcrsclMe wurde die Tagesfeierlichkeit «och mehr erhöht. Um 1 Uhr Nachmittags war .del dem Herin Kreishauplmanne große Tafel, bei .welcher die Gesundheilen Sr. Majestät des Kaisers, ,Ihrer Majestät der Kaiserinn, und der ganzen durchlauchtigsten Herrschcrfamilie ausgebracht, und mit anhaltenden Freudenschüssen begleitet wurden. — Auch an wohlthätigen Handlungen sollte es dem Tage nicht fehlen, der an das wichtigste, Millionen und Millionen treuer Unterthanen theuerste Ergebniß erinnert. Auf Veranlassung der Bezirksobrigkeit Adelsberg ist durch freiwillige Beiträge der Herren Beamten und der Geist.-lichkeit, dann einiger Insassen von Adelsberg, der hier in Garnison stehenden Mannschaft des dritten Bataillons von Prinz Hohenlohe-Langenburg Nr, l?, die Summe von 30 fl. übergeben, und 26 Arme, theils aus der Mitte der, Nachts vom l2. auf den 13. April d. I. Abgebrannten von Hrenovitz, theils von Adelsberg, sind von dem Herrn Vezirkscommissär mit Speise und Trank erquickt, und jeder überdieß mit eintm Zwanziger im Gelde bstheilt worden. —FernerS sind der Garnison milde Spenden, unb zwar durch den Herrn Catasiral-Reclamationsbeamten v. Ehrenreich 20, und von dcr Frau Genmhlinn des Herrn Catasiral-Reclamations cAdjuncten Prußnig, 27'/^ Maß Wein verabreicht worden. So möge denn dieser hochwichtige Tag zur allge. meinen Freude noch recht viele glückliche Jahre wiederkehren/ und es dem himmlischen Vater gefallen, das Füllhorn seines Segens über da« theure Haupt unsers gerechtesten und allgelieblen kandesfürsten im reichlichsten Maße auszuschütten. TM i e n. Se. k. k. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 10. April d. I., den Sccreta'r des k. k. kärnthner'schen Stadt- und Landrcch'tcs, Martin Curalt, zum Rathe bei dem k. k. krairier'schen Stadi« und Landrechte allergnädigst zu ernennen geruhet. Die vereinigte Hofkanzlei hat dem Clenker des Benedictiner-Stiftts St.Paul in Ka'rnthen, Rainer Graf, und dem Cusios des krainischen Landese 138 Museums zu Laibach, Heinrich Freyer, die An» nähme der ihnen von der botanischen Gesellschaft zu Regensburg, im Königreiche Bayern, zugekommenen Diplome alä deren correspondirendes Mitglied bewilligt. (W. Z,) Frankreich. Der Eclaireür de la Meo iterr a ne e ent« hält folgende Details über die,Einnahme von Koleah, aus Algier vom 23. März: »Am 26. März haben unsere Truppen Koleah besetzt,' sie hatten sich zu Ma-helma, im Lager der Zuaven, versammelt und brachen von dort, unter denVefehlen des Generals Nul-hiercs, auf. Man ,',hatte über den Mazafran, bei dcr Furth Macta Khera, eine Brücke geschlagen und, um diesen Puncr zu schützen, am rechten Ufer des Flusses ein Blockhaus errichtet, weil man beabsichtigt, die Brücke zu erhallen, um auf dlese Weise den Ver. kehr zwischen Kolcah und Algier zu erleichtern. Der Marschall ist bei der Furch des Mazafran zu ven Trup. pen gestoßen. Die Colonne setzte sich in Bewegung und hat ohne den mindesten Unfall den ganzen Weg zurückgelegt, odgleich es nicht an Personen gefehlt hat, welche das Gerücht von bevorstehenden Gefahren geflissentlich verbreitet.n und uns einen verzweifelten Kampf mit den Arabern, prophezeihten. Wir gelangten statt dessen bis nah.e vor die Thore von Koleah, ohne auch nur irgend einem Menschen zu begegnen. Sobald die Einwohne-r der Stadt die französischen Soldaten erblickten,, gingen ihnen die vornehmsten entgegen, um dem Merschall die 'Ver-' sicherung zu geben, daß sie sich der französischen Herrschaft unterwürfen. Der Marschall ^ hat ihnen die heiligste Versicherung ertheilt, daß ihr ^'tden und ihr Eigenthum geschont werden würden, u.nVdie Co-lonne marschirte hierauf durch die Stadt, um die Höhen zu besetzen, welche dieselbe im Westen beherrschen. Die zur Errichtung eines Lagers nöthigen Arbeiten wurden sogleich begonnen. Der Marschall kehrte noch an denntlben Abend um sechs Uhr nach Algier zurück; des Morgens früh um fünf Uhr hatte er es verlassen. Dieß z>.:r Beruhigung für diejenigen, die die Gesundheit d,?s' Marschalls für'zerrüttet und ihn für unfähig hielten, die Angelegenheiten der Colonie ferner thälig zu betreiben. Der General Rulhteres ist am folgenden Tage nach Algier zurück,» gekehrt; er hat die drei Zuaven - Bataillons des Ibersten von Lamoriciere, cine Ingenieurcompagnie und eine Batterie in dem Lager von koleah zurückgelassen. Der glückliche Ausgang dieses Unternehmens weckt in uns die gegründetsten Hoffnungen, daß auch die Einnahme, von Belida gelingen werde. Unterdessen sind alle Vorkehrungen getroffen wordt'n, daß die Bewohner von Koleah es nicht bereuen sollen, unsere Truppen so wohl aufgenommen zu haben; man wird die arabischen Behörden bei vollem Ansehen und in ungeschwächtcr Wirksamkeit ee» halten, und erst dann, wenn die Klugheit eine Um? g,staltung gestattet, sollen sie nach französischen Gesetzen regiert werden. — Unsere (ZoulougliS von Oued Ieituni haben gegen Ouled Makalouf, die ihnen ihre Weiber geraubt hatten, «inen Handstreich ausgeführt und ihnen 6^ Ochsen, 2UU Ziegen, 100 Hammel und 1 Maulchier abgenommen. — Der Oberst Menne, der das zweite leichte Regiment eommandirt, ist in diesem Augenblicke beschäftigt, zu Boudouaou ein Lager zu errichten, das unser, östlichen Gränzen schützen soll. Die Coulouglis werben die Vorposten desselben bilden, sie sind tüchtige Soldaten und von den Arabern sehr gefürchtet. (Öst. V.) Ein Schreiben auS Toulon vom iu. d. sag!: Nach Berichten aus Eonstantine vom l5. März entsendete General Negricr eine neue Expedition gegen einen Stamm, der stark genug' ist, 5000 Reiter ins Gefecht zu dringen, und d«r einige nach Konstantine ziehende Karavanen unter Weges geplündert hatte. Die aus 2000 Mann bestehende Colonne des Generös räckte in «inen bisher noch unerforschten Land« thell. Man fand ihn schr fruchtbar und sah viele AlterthUmstrümmer. Bei ihrer Ankunft auf dem Gcbielh'e jene^ feindlichen ^Stammes lcgccn die Truv; pen die ersten Duaren^Dörser) , die ihnen vorkamen, in Asche, und ein hitziges Gefecht entspann sich. Di? an Z.chl weit stärkern FeMe.' hielten d.en Angriff aus, doch müssen sie viele Le'ule verloren haben, wogegen es französischer SeitH, nur einige Verwundete Zab. Die Lolonne marschirte, nach Verbrennung vir dem Grafen Negri in das Herz von Castilien vordringt. Iu Ermanglung anderweitigen Blutvergießens hat'sich der Christinische Obergeneral zur Ader gelassen. — Der Carlistische Oberaeneral Guergue soll Villanuovss im Menathale, den Schlüssel der Provinz Santander, belagern. — In Saragossa wird scit dem Überfall? durch Cabanero der Wachdienst sehr sorgfällig verschen. Man arbeitet eifrig an dcn Festungswerken/ An den Thoren sind Kanonen aufgepflanzt. Die Hauptwache berNationalgarde-Artillerie befindet sich im bischöflichen Pallasie. (W. Z.) Vaponne, 15. April. Negri rückte am-6. in Segovia ein, machte aber keinen Versuch gegen das 140 Fort. Da er die Provinz Sorla Znlcht durchziehen konnte, fo machte er einen schnellen Marsch, der die Folge hatte, daß ihm Iriarte und selbst Esparlero nacheilten, der nach Burgos zurückgekommen war. Die Cbrollnie ist dadurch entblößt. Valcarlos ist von Garcia sehr bedrängt. Die Nähe unserer Gränze wird vielleicht diese Stellung retten. Viana soll neuerdings angegriffen seyn. Auch versichert man, daß Guergue und Castor, die sich nach dem Treffen vom l. und 2. vereinigt haben, gegen Portugalette rücken. Baponne, 14. April. Das von Gucrgue hart bedrängte Villanuova de Mena wurde durch l2 Bataillone, die unter Ribero, Vuerens und Casianeda heranzogen, entsetzt. Espartero hat sich Vitoria genähert. Die Division Tarragual operirt frei in Ober-Arragonien, da die Christinische Colonne nach Lumbier und Sanguesa zurückgekehrt ist. (Allg. Z.) tKroH bii tannien. London, 15. April. Am Gründonnerstag wurden in der Whitehall-Capelle die jährlichen Almosen der Königinn vertheilt. Einem alten Herkommen gemäß sollten eigentlich nur so viele arme alte Männer und Weiber zu dem Almosen zugelassen werden, als Ihre Majestät Jahre zählt; doch wurde die königliche Mildthätigkeit auf alle diejenigen ausgedehnt, welche auf der Alinosenliste Wilhelms IV. bezeichnet waren. Die Beschenkten standen sämmtlich in bem Alter'uon 60 bis 100 Jahren; einc li0' jährige Elisabeth Love war wenige Tage zuvor gestorben. Männer und Weiber (iVlanc^ men an6 xvoinen, wie si« heißen) empfingen je ein weißes Beutelchen mit l9 Silberpence, jund e!«l rothes mit 2 Pfund 30 Schilling; ferner die Männer Schuhe und Strümpfe, die Weiber aber statt dessen je 1 Pf. 45 Sch.j auch die Gabe an Lebensrnitteln, die fönst üblich, war dießmal in Geld verwandelt: jedes er» hielt dafür t Pf. ia Sch. Dem Plymouth Journal zufolge bleiben noch Yllo bis 500 Mann von der brittischen Legion in Spanien; es sind grö'ßtenthcils Lanciers nebst einigen Artilleristen und Ouvriers. Von neulich mit dem Alonzo nach England Zurückgekehrten hat sich «in großer Theil für das brittische Heer anwerben lassen. Am 4. d. Monats kam der Prince Regent mit weiteren 580 Mann der aufgelösten Legion auf der Höhe von Cork an. Die Regierung räumte ihnen ein Asyl auf dem Spike-Eiland ein, ließ ihnen Proviantverabreichen , und bot ihnen ebenfalls Dienste an,' aber nur etwa die Halste machte von diesem An^ erbieten Gebrauch; die Übrigen landeten auf den Booten an verschiedenen Puncten der Küste, obgleich man es auf alle Weises zu verhindern gesucht hatte. Viele von diesen Leuten waren in einem Zustand fast völliger Entblosung, zum Theil aber durch eigene Schuld, da manche vor ihrer Einschiffung in Passages ihre Monturstücke verkauft hatten , um sich Branntwein zu verschaffen. (Allg. Z.) Vereinigte Staaten von Morvamerika. Philadelphia, 13. März. Der Staatösc-cretär des Kriegs hat einen Bericht erstaltet, wornv er üker den sehr unzulänglichen Zustand aller Fcstunl gen an der Nordgränze und der Ostküste klagt. Sie würden, um in gehörigen Vertheidigungsstand versetzt zu werden, 2000 Kanonen, 1,200,000 Kugeln, 70,000 Bomben und 100,000 Centner Pulver, ferner, als Minimum, fünf Regimenter Artillerie und drei Infanterie erfordern. Zugleich dringt der Mi<-nister auf eine bessere Organisation der Miliz. Mit einem Dampfboote hat sich in den sublichM Gewässern wieder ein schreckliches Unglück ereignet: Der Tangipaho gerieth am 2. diescs Monats in Brand, und 10 Menschen wurden dabei entweder lebendig verbrannt oder ertranken bei dcn Versuche« sich zu retten. (Allg. Z) IV ft c Ii r i c I» t. Die an den Wühlthätigkeitssinn der BüwoU-ner Laibachs ergangene Bitte urn Beiträge an Damcnarbcit.cn oder Galanterie - Gegenstände» zur Bildung einer Lotterie zu Gunsten der durch Ueberschwemmung Verunglückten in Ungarn, bat bereits so viele Früchte getragen, duss der-ilealisirung des wohlthätigen Zweckes mit Beruh». gting entgegen ge-ehen werden darf. Um aber mit dem Absätze der Lose bald beginnen, und das Verzeichniss sämmtlicher Gewinnst« bekannt machen zii können , ergeht «n jene Wohlthäter, welche noch Arbeiten oder andere Beiträge zu dieser Lotterie zu liefern geneigt sind, die ergebene Bitte, diese Beitrage n»n ehe möglichst abzugeben. Derlei Beiträge werden übrigens auch ii^ Gasinogebäude im erstun Stock übernommen, wo alle e inge gang onenS pen den aufgestellt sind, und täglich von 12 bi*5 Uhr Mittags von Jedermann eingesehea werden können. Laibach am 3o. April 1838. lKevactem: H-r. Vav. Oein^ich. Verleger: Zjgnaj Äl. Ovler v. ^lelnmnvr.