Laibacher Zeitung. .»« R««. Dinstag am 22. Juli «8KK Hie „Laibacher Zeitung" erscheint, mit A.lsnah»,« der Soim- und Fe.crtaqe täglich, mw koiiet «„»mt den Beilagen im Com,ptoir qan jährig 1l fl., halbjähria 5 fi -jy ^ mit--------------- Kreuzend im Comvtoir ganzjährig 12 st., h"ll'j'brlg ,s' f) , ,^r. d.e Znstell.mg in's Ha»s sind halbjährig 30 fr. mehr ;u entrichtn. Mit der Post por" frei ganzjährig unter .lwuzband und gedn.ckter Abesse ^. fl halbiahr.g 7 st Z0 fr _ I» seratiousgebnh r für eme Spaltende ooer den Nmnndn selbe. fnr in malige Einschaltung .^ kr., fnr ,wcimalige ^ ?r snr orem.al.ge <, kr C M. Inmate w 12 3e lm kosten l fl. si.r 3 Mal. 50 fr. fnr 2 Mal und 40 fr. für 1 Men» schalen 3u diesen G bühr.n ist nach de.u „Provisor.schl'n Gc,ctzc vmn 0. N.venü'er l. ^ sur ^nsertwnsstampel" noch 10 fr. für eine jedesmalige Einschaltung hi^u zu rechnn emj,l,cyalt,n. Amtlicher Theil. Wer Minister des Innern hat zu den im lombardisch - venezianischen Königreiche systmüsitten Vicedelegaten- und Statthaltern-Secretarsstelleu ernannt : In der Lombardic. Zu Vicedelegaten erster Classe: Den Gubernialsecretar, dermalen Delegationsleiter zu Pavia, Dr. Luigi Vorroni fnr Mailand; den Guberuialsecretär Abbondio de Piazzi für Como, den Guberuialsecretär Giovanni Fontana fnr Vrescia. Zu Vice del eg a ten zweiter Classe: Den ersten Delegationsadjuucteu Francesco Maggi für Mantua; den zweiten Delegatiousadjuncten Giuseppe Mazza für Sondrio; den ersten Delegationsadjunctcn Dr. Giacomo Vosone für Cremona; den Referenten der Provinzialcongregatiou in Como, Giuseppe Lupi, für Pavia. Zu Statthaltereisecretäreu erster Classe: Den Gubernialsecretar Paolo Nobile Cossa; den Gubernialsecretar Dr. Antonio Garavaglia; den Referenten bei der Provinzialcongregation in Malland, Carlo Pirovano. Zu Statthaltereisecretäreu zweiter Classe: Den ersten Delegationsaojuncten Dr. Giovanni de Capitani; den Referenten der Provinzialcongregation zn Sondrio, Giosue Magni, den zweiten Delegations-adjuncten Ferdinando de Vesozzi, und den Commissar der öffentlichen Ordnung zu Mailand, Carlo Berka. Im Venezianischen. Zu Vicedelegaten erster Classe: Den provisorischen Vicedelegateu Dr. Teobaldo Conte Beltrame für Udine; den provisorischen Vicedelegaten Benedetto Nobile Barbaro für Verona; den ersten Delegationsadjunctcn und Delegations-dirigenten Stefano Nobile Ghislardi für Vicenza; den ersten kiter Domenico Tessari für Velluno. Zu Vicedelegaten zweiter Classe: Den Referenten der Provinzialcongregation zu Verona, Marco Lorenzoni, für Venedig; den ersten Delegatiousadjuncten Francesco de Pasmi für Novigo; den gewesenen Deputirten der Vencdiger Central-congregation Dr. Francesco Cisotti für Treviso und deu ersten Delegationsadjuncten Angelo Zanardini für Padua. Zu Statthaltereisecretären erster Classe: Die Gubernialsecretäre Giovanni Vattista Mar-telli, Giuseppe Conte Zanetelli und Adolph Freiherrn v. Call. Zu Statthaltereisecretären zweiter Classe: Den ersten Delegationsadjuncten Dr. Luigi Pes-carollo; den zweiten Delegationsadjuncteu Angelo Pa-, ganuzzi; den zweiten Delegationsadjnncten Dr. Francesco Ferro, und den Vicesecretär Diego de Guicciardi. Nichtamtlicher Theil. Laibach, den 20. Juli. Die „Klagenfürter Zeitung" bringt in Nr. 86 vom 19. d. einen Aufsatz über die Vor-käufer, dem wir nachstehende Stelle entnehmen: Unter Vorkäufer verstehen wir überhaupt Zwischenhändler, die von deu Urproducenten die Ware «feilschen, um selbe mit Profit an die Consumeuten hintanzugebeu. Vorkäufer sind daher muh, Diejenigen, welche dem Landmanne, der wegen zu großer Eut-ftrnnng oder zu geringer Menge von Producten seiue Ware nicht selbst zu Markte bringen kann oder will, solche am Hause abkaufen und sie dann in größerer Menge zum Verkaufe iu die Stadt führen. Diese Gattung Vorkäufer, welche wir unter dem volksthümlichen Namen „Kripper" kennen, sind nicht nur allein dem Allgemeinen nicht schädlich, sondern sie nützen ihm vielmehr deßhalb, weil durch ihre Vermittlung eine Menge Victualien in Verkehr kommen, die ohne diesen Zwischenhandel dem Stadtpublicum gänzlich verloren gingen. Der eigentlich schädliche Vorkauf ist also bloß derjenige, welcher im Innern der Stadt, oder, wenn der Laudmaml mit seinen Producten bereits selbst auf !dem Wege nach derselben ist, vor sich geht, das heißt, wenn der Vorkäufer in der Absicht die Ware au sich briugen will, um sie im Kleinen selbst wieder dem Publicmn mit erhöhtem Preise zum Verkaufe anzubieten. Dieser Vorkauf ist es, der die Preise der Victualien zur unverhältnisimäßigen Höhe bringt, und dem Wucher alle Thüren öffnet, weil hier jedes Dazwischentreten, welches den Urproducentcn hindert, unmittelbar mit dem Consumenteu selbst zu verhandeln, zum größten Nachtheile Beider ausfällt. Es entsteht nun die Frage, wie ist diesem Vorkaufe am zweckmäßigsten entgegen zu wirken, und welche Mittel sind zu ergreifen, die auch practisch mit Erfolg angewendet werden können? Die alte Marktordnung beweist, daß mit bloßen Gesetzesparagraphen nichts gethan ist, uud wenn dem Gesetze die belebende Kraft fehlt, anch die nene Marktordnung, sey sie noch so gut, bald wieder einschlafen würde. Dieses zu verhindern, glauben wir nachstehende Maßregeln audeuteu zu sollen. Vor Allrm müßten die zu Markte kommenden Producte streng nach Hauptgattungen gesondert und ihnen die bestimmten Plätze angewiesen werden, wohin sich Jeder, der etwas znm Verkaufe briugt, mit seiner bezüglichen Ware zu verfügen hätte. Jeder dieser Plätze sollte, wenigstens an Wochenmarktstagen, ein bestimmtes Aufsichtsorgan haben, an welchen Tagen der Marktrichter, bloß die Oberaufsicht führend, ein „Ueberall uud Nirgends" seyn müßte; er sey abcr verantwortlich für die strenge Aufrechthaltuug der Marktordnung. Alles Hausiren, wie auch am Wege oder an anderen als deu bestimmten Plätzen Verkaufen sey streng verpönt. Weder die Victualieu-, Getreide- und Obsthändler , noch deren Hausgenossen und Dienstboten, dürften vor ll Uhr Vormittags an deu Marktplätzen zum Einkaufe erscheiueu. Jeder, der sich der Ordnung nicht fügen wollte, sey mit einer bestimmten Geldbuße zu bestrafen, den genannten Händlern aber nach mehrmaliger fruchtloser Bestrafung das Gewerbe abzunehmen. Jeder uubefugte Verkäufer, der auf der That ertappt würde, sey zu arretiren, seine Ware zu con-fieciron, Fremde in die Heimath abzuschieben, Einheimische aber unter Polizeiaufsicht zu stellen. Von jedem Strafbetrag müßte zur Aneiferung ^ der Ergreifer erhalten, das letzte Sechstel aber dem Unkosteufond zufallen. Dieß wäre» nach miserer Meinung die wirksamsten uud prattisch leicht ausführbaren Mittel, um den Vorkauf aufhörcu zu macheu. Bei einiger Aufmerksamkeit vou Seite der Marktaufsichtsorgane müßteu selbe bald die Vorkäufer von Profession kennen lernen, zumal solche so dem größten Theile des einkaufenden Publicums bekannt sind, nud die anzuhoffende Belohnung wird dann auch das neue Marktgesetz derart beleben, daß es nie zum todten Buchstaben herabsinken wird. Mögen diese wohlgemeinten Andeutungen vom Gemeiuderathe beherziget werden, da sie nichts enthalten, als das Echo der großen Mehrheit des Publicums. -------------- Oesterreich Mien, 18. Juli. Dem Ministerium ist ein neuer Plan zur Entwickeluug der österr. Marine vorgelegt worden. Nach demselben würde es möglich seyn, mit einem Aufwande von 23 Millionen Gulden in U) Iahreu die Marine auf eine bedeutende Stufe zu bringen. Während der zehnjährigen Entwicklungsperiode müßten jährlich mehrere kleinere und größere Schisse gebant, ausgerüstet und bemannt werden, die außer Kriegszeiteu als Kauffahrer in Pacht gegeben werden würden. — Nach dcr „L. Z. C." wird der Minister des Innern Ee. Majestät den Kaiser auf der Reise nach Galizieu begleiten. Der Herr Ministerpräsident Fürst v. Schwarzenberg geht gleichfalls mit dem Monarchen, wird aber dem Vernehmen nach von Krakau wieder nach Wien zurückkehren. — Dem Vernehmen nach wird Graf Thun im nächsten Monate auf einige Tage aus Frankfurt in Wien eintreffen, nachdem in der Bundesversammlung vierzehutägige Ferien zu halten beantragt wurde. — Die „L. Z. C." meldet: Die Mittheilung, welche durch die Journale läuft, daß der Tabakbau, sowie in Ungarn, in allen Kronländern gestattet werden soll, ist eine unrichtige. Im Gegemheil ist erst vor Kurzem ein Befehl des Finanzministeriums nach Tirol, wo bis zum Jahre 1830 das Anpflanzen des Tabakkrautes in den Bezirken von Ried, Nauders, Imst, vandek, Silz und Telfs gestattet war, abgegangen, welcher weitere Pflanzungen strenge untersagt, da die Aufhebuug aller und jeder Tabakpflanzung von Privatgrundbesitzern außer Ungarn durch die Regierung als nothwendig befunden wurde. — Die Getreide-Ernte hat nun in allen Gegenden begonnen; sie ist keine sehr gesegnete, doch 7fttt stellt sie die Grundbesitzer zufrieden. Anders steht es mit der Kartoffelernte, da diese Früchte durch den anhaltenden Regen sehr gelitten haben und sehr stark in Faulniß übergehen. — Herr Hawliczek, Redacteur des zu Kuttenberg in Böhmen erscheinenden „Slovan" soll gesonnen seyn, sein Blatt eingehen zu lassen. — Man will wissen, daß König Ferdinand von Portugal im September in seiner Heimat zu Coburg eintreffen und die Höft Deutschlands besuchen, auch nach Wien kommen werde. — Montag den 28. d. M. versammeln sich in Nürnberg die Bevollmächtigten aller deutschen Vereius-Eisenbahnen zu einer Besprechung, bei welcher über mehrere beantragte Erleichterungen im Verkehr der Waren und Personen auf den Bahnen entschieden werden soll. Die Bevollmächtigten der hiesigen Nord-und Südbahn, dann jener der südöstlichen Bahn gehen im Laufe der nächsten Tage nach Nürnberg ab. Die Generalversammlung des kommenden Jahres dürfte in Wien Statt finden. Wien, 19. Juli. Die Regierung beabsichtigt, ein für den ganzen Umfang des Reiches giltiges Straßenpolizeigesetz einzuführen, und es sind die Handelskammern, namentlich jene in Ungarn und Siebenbürgen, aufgefordert worden, über mehrere darauf Bezug nehmende Fragen ihre Meinung und Begutachtung abzugeben. — Mehrere Notabilitäten des Handelsstandes werden die Herausgabe einer umfassenden mercan-tilischen Geographie der einzelnen Kronländer des Reiches veranstalten. Die nöthigen Vorbereitungen dazu sind bereits getroffen. — Ein Beamter der Nationalbank hat sich bereits nach Pesth begeben, um Vorkehrungen wegen Errichtung der Bankfiliale daselbst zu treffen. Das neue Institut soll vorläufig nur mit einer Summe von 1!/, Millionen Gulden dotirt werdeu, deren Absendimg in Kurzem erfolgen wird. — Die meisten Sachverständigen, welche von der Londoner Industrieausstellung zurückkehren, sprechen sich dahin aus, daß Herr Leistler alle Chancen für sich habe, unter den österreichischen Ausstellern den ersten Preis zu erhalten. — An den Bau einer neuen Börsenhalle für Wien wird nun vollen Ernstes gedacht. Das Gebäude soll ein Kunstwerk der Architectur und am hohen Markt aufgeführt werden. Mit einigen der dortigen Hausbesitzer sind bereits Unterhandlungen wegen Verkaufes ihrer Häuser, dereu Grundflächen als Baustelle verwendet würden, eingeleitet worden. — Im kommenden Jahre feiert das russische Reich das tausendjährige Fest seiner Begründung. An einem Programme dieses Jubiläums, welches eiu sehr großartiges werden soll, wird bereits gearbeitet. — Bei dem Eisenbahncongreß, welcher am 28. d. M. in Nürnberg abgehalten wird, kommt auch ein Antrag zur Besprechung, nach welchem Eisen-bahnkarten auf die Dauer eines Quartals verabfolgt werden können, wodurch für Jene, welche gewisse Fahrten periodisch zu machen haben, eine besondere Bequemlichkeit erwächst. — In der letzte» Hauptversammlung der k. k. Gesellschaft der Aerzte kam „die mangelhafte Einrich< tung der österr. Militärspitäler im Kriege" zum Vortrage, und es wurde der Wunsch ausgesprochen, daß dieselben auch einer Reform entgegengehen mögen.— Das Ministerium des Innern hat der Gesellschaft eine Subvention von 800 fl. bewilligt. — Während bei der Gewißheit, daß die Zolltarifangelegenheit nun (wie auch der „N. Z." geschrieben wird)^zu einer definitiven Lösung gebracht und der neue Tarif eingeführt werden soll, ein Theil der hiesigen Industriellen wieder in ängstlicher Erwartung ist, äußert sich ein anderer darüber vorzüglich aus dem Grunde mit Befriedigung, weil er das Schwankende und Ungewisse der gegenwärtigen Sachlage für die größte Calamität hält, unter welcher die Industrie leide. Hoffentlich wird der Neichs- rath, dem die Revision des Zolltarifs zugewiesen ist, wie es aus den Berathungen des Zollcongresses hervorgegangen, dadurch den besten Ausweg finden, daß er die Opportuuität der Einführung unbedingt anerkennen, hingegen noch die nöthigen Modification ^ nen anbringen wird. Was dem Vernehmen nach ^ hohen Orts veranlaßte, ungeachtet der brennenden andern Fragen, die des Tarifs wieder in Berathung zu ziehen, ist die Unterhandluug, die mit Sardiuien gepflogen wird, um Haudelsbegünstiguugen, ähnlich denen zn erhalten, die von jenem Staate England, Frankreich uud Belgien eiugeräumt wurden. Man will also mit einem anlockenderen Tarif selbst entgegentreten. — Der König von Württemberg soll, nachdem er Meran besucht haben wird, nach Venedig gehen wollen, um dort die Seebäder zu gebrauchen. — Professor Fallmerayer ist nahe an der Vollendung des dritten Bandes seiner „Fragmente aus dem Orient," der die Erinnerungen an Jerusalem und Umgegend enthalten wird. - Wien, 20. Juli. Die von mehreren Blättern gebrachte Nachricht, daß das Hausirpaßwesen, welches früher die politischen Behörden besorgten, jetzt den Gemeinden übertragen worden sey, ist unrichtig, indem in der den k. k. Bezirkshauptmannschaften eingeräumten Befuguiß zur Ausstelluug der Hausirpässe keine Aenderung eingetreten ist, und sich die Ingerenz der Gemeinden nur auf die Vidirung der Pässe jener Hansirer beschränkt, welche in Ausübung des Hausirhandels das Gemeindegebiet betreten. (Oest. Crspdz.) " Der Prozeß gegen die beim Gratzer Militärgerichte noch vom Jahre 1848 her in Untersuchung gestandenen Generäle Noth und Philippovic ist beendet; ersterer wurde pensionirt, letzterer in Disposition gestellt. " Herr Johann Habacher, Buchdrucker in Gmuu-den, beabsichtigt daselbst eine bellotrtstisches Wochenblatt zu gründen, und dasselbe mit Anfang August l. I. unter seiner Redaction erscheinen zu lassen. " In ähnlicher Weise, wie die Benedictiner-Abteien, gedenken auch die Aebte der Cisterzienser-Stifte in Oesterreich eine Ordensschule zu gründen. " Nach dem neuesten Ausweise der „?»'. Mv." sind für das <:ecyische Nationaltheatcr in Prag bereits 63.633 fl. subscribirt und hierauf 11.326 ss. bar erlegt worden. - Verona, 16. Juli. Ihre Majestäten der König uud die Königin von Sachsen sind vorgestern hier angelangt und vom F. M. Radetzky empfangen worden. Deutschland. Frankfurt, 12. Juli. Meiue neuliche Mittheilung, daß Oesterreich sich bereit erklärt habe, für die Erhaltung der Flotte Geld vorzuschießen, bedarf einer nähern Erläuterung. Bekanntlich hatte der Marineausschuß beantragt, zur Deckung der Bedürf-i nisse der deutschen Flotte eine Summe von 360,000 ^ fl. in Matricularumlageu zu erheben. Der Annahme dieses Antrags jedoch stellten sich Schwierigkeiten entgegen. Einige Regierungen weigerten sich überhaupt, Beiträge zu leisten, weil sie der Erhaltung ^ einer Vundesflotte als gemeinsames Eigenthum aller ^ deutschen Regierungen principiell entgegen sind, und ^ Preußen erklärte mit Beziehung auf seine früher geleisteten Flottenbeiträge und Vorschüsse, nicht eher ' wieder etwas zur Flotte beitragen zu wollen, als bis . einige der mit ihren Beiträgen rückständigen Regierungen dieselben geleistet hätten, und bis diese finanzielle Frage überhaupt einer allgemeinen Regelung ^ unterzogen worden wäre. In Hinblick auf diese Differenzen nun und in Berücksichtigung des Umstan-' des, daß man Geld schlechterdings brauche, hat Graf ^ Thun im Anftrage seiner Regierung die Bundescasse ermächtigt, bis zu einem bedeutenden, die von dem ^ Marineausschuß vorgeschlagene Summe weit übersteigenden Betrag auf Oesterreich zu traciren, je nachdem es die Bedürfnisse der Flotte erheischten. Wie ich von sonst gut unterrichteter Seite vernehme, stiege der der Bundescasse von Oesterreich eröffnete Credit bis auf drei Millionen Gulden. Aus Thiiriu^cn, 12. Juli. Die gestern und vorgestern in Gotha von Commissarien 18 deutscher Regierungen gepflogenen Conferenzverhanolungen haben ein günstiges Resultat geliefert. Der Vertrag, über den man sich im Wesentlichen verständigt hat, beruht auf dem, auch zwischen Preußen und Oesterreich schon seit einiger Zeit vereinbarten Grundsatze, daß jeder der contrahirenden Staaten seine ursprünglichen Angehörigen (Unterthanen), auch wenn sie die Angehörigkeit (Unterthanschaft) nach der inländischen Gesetzgebung verloreu haben, auf Antrag des andern Staates so lange wieder zu übernehmen hat, als sie nicht diesem anderen Staate nach dessen eigenen inneren Gesetzen angehörig geworden sind. Hinsichtlich derjenigen Personen, welche niemals Unterthanen eines der beiden contrahirenden Staaten gewesen sind, ist die Uebernahme-Verbindlichkeit demjenigen Staate zugewiesen worden, in dessen Gebiet der Auszuweisende fünf Jahre hindurch gelebt hat, oder (eventnell) geboren ist. In Beziehung auf die Ehefrauen und Kinder der betreffenden Individnen sind noch einige nähere Bestimmungen getroffen. Donaulvörth, 9. Juli. Auffallend viel bares Geld geht in letzter Zeit über hier nach Oesterreich. So kam gestern wieder, begleitet von einem Roth-schild'schen Conner, eine Barsendung von beinahe 300 Ctr., theils bares Silber, theils Zwanziger an das Handlungshaus A. F. Diese Sendung, über eine Million Gulden im Werth, kam von Paris über Straßburg, und wurde mit einem eigens dazu bestellten Nuderschiff weiter nach Wien verladen. Schweif. Laut der >>6nxx<>tw I'iom^« hat Lord Pal-merston dem eidgenössischen Vnndesrathe angezeigt, dafi England sich fnr eine Eisenbahn interessirte, welche die Schweiz durchziehend den Norden mit dem Süden Europa's verbinden soll, und wenn England sich auch nicht direct dabei betheilige, so würde man diesifällige Wünsche doch gern berücksichtigen, da England die Geldmittel zum Bau hergäbe. Italien. - Turin, 16. Juli. Der Senat hat die Schiss-fahrts- und Handelstractate mit der Schweiz, Frankreich und Holland angenommen. Auf morgen sind der Senat und die Deputirtenkammer einberufen worden. Es handelt sich um den Schluß der Session und die dazu erforderlichen Einleitungen. Dem Vernehmen nach haben die Genueser eine Petition gegen die Indnstrialstener und die damit in Verbindung stehende Durchsicht der Handelsbücher eingereicht. " Portoferrajo, 12. Juli. Der Sturm warf gestern einen von Portotorres nach Genua fahrenden sardinischen Dampfer Hieher, welcher Sassaris, ehemaligen Erzbischof Marongiu, am Bord hatte. Obschon incognito reisend, wurde Marongiu mit Glockengeläute und militärischen Ehren empfangen. Vologna, 11. Juli. Eine Kundmachung des k. k. Militär- und Civilgouvernements ruft der Bevölkerung frühere, von derselben Behörde ausgegangene Verordnungen ins Gedächtniß zurück, kraft deren jede Waffenverheimlichung mit dem Tode bestraft wird. — Die Blätter kommen heute auf die Zusammenkunft des Papstes mit dem König von Neapel zurück, und erwähnen zugleich einer mit dem französischen und österreichischen Oberbefehlshaber stattge-habteu Besprechung. Den Schleier, welcher den Inhalt dieser Conferenzen bedeckt, hat man, wie früher augedeutet wurde, auf verschiedene Weise zu lüften gesucht. Am wahrscheinlichsten hält man es jetzt, daß zunächst über eine Verwechslung der Garnison von Rom berathen worden sey; ja man will behaupten, daß die Franzosen Rom verlassen und die Beschützung der Stadt einem austro - neapolitanischen Corps anvertraut werden soll. Erstere sollen dagegen einige wichtige Puncte des Landes besetzt halten. — Der „Osservatore Romano" bestätigt jetzt die ____701 Nachricht, welche vor einigen Tagen die „Times" mittheilte, dasi nämlich der Papst neuerdings in England einige Bisthümer gegründet habe. — Ueber die innern Angelegenhetten Neapels erfahrt man ans den dortigen Blättern nicht ein Wort, und wenn die Zeitungen der Nachbarstaaten zuweilen einige über die Gränze gelangende Notizen aufgriffen und verbreiteten, so könnte man über die Verwaltung China's besser unterrichtet seyn. Der Gang des Maiprozesses in Neapel nimmt jcht die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch. Fortwahrend finden Verhaftungen Statt, und die Nnklageacte enthält nicht weniger als 46 Namen, darunter Greise von hohem Alter, als der Erzdechant Cagnazzt, 97 Jahre alt, Vincenz Tnrazzi, »6 Jahre alt, Cäsar Solidati, 83 Jahre alt n. 5 w. Ferner befinden sich darunter die Ermimster Leopardi und ^claloja. Frankreich. Paris, 14. Juli. Die grosie Nevisions-Debatte hat begonnen, ohne sonderliche Aufmerksamkeit oder Anfregnng in weiteren Kreisen zu erwecken. Man! hat seit drei Jahren so viele parlamentarische Intermezzo's erlebt, die Legislative gab so viele Stürme, Szenen, Prnnkreden zum Besten und arbeitete dabei so wenig, dasi die Enttäuschung über ihre Fruchtbarkeit fast vollständig ist. Ihre Permanenz mit einer kurzen Unterbrechung hat viel dazu beigetragen, die allgemeine Theinahme gänzlich abzustumpfen. In der Iulimonarchie waren lange Ferien, in welcher sich Stoss häufte. Es gab Fragen, die man für wichtig hielt oder dazu machen wollte, Fragen, an denen die Oppositionspresse schürte, hetzte, bis endlich wieder die Kanunern zusammen kamen. Dann wartete man die Thronrede, die Adressedebatten ab und eine gewisse wiederkehrende Spannung erhielt sich. Jetzt geht jeder Anstoß zu einer parlamentarischen Debatte,, sogleich in Scene und verliert sich alsbald wieder spurlos, kraftlos, wie die Kreise im Wasser, dessen Spinel ein Steinwurf trübt. Ist die Zeit auch schwül, so fehlen doch die drastischen Elemente der Constituante; auf den Bänken der Montagne erhebt sich kein Proudhon, kein Louis Vlanc mehr, um die Larven des Socialismus in den Schoosi der Le-gislative zu schleudern; ihre Schüler, die sie hinterließen, sind mehr Carricaturen, als Copien der flüchtigen Meister. Der'gesammte Berg hat sich abgenützt, seine Ohnmacht ist kein Geheimnis; mehr. Die Tribunen der Legislative füllen sich allerdings, aber nicht mit viel mehr Unterschied als die Gallerien eines Theaters. Man erwartet sonderbare Scenen, irgend einen Scandal, ein Spectakel, — das Wohl des Landes, gesunde, heilsame Vorgänge sicher nicht. Daher läßt auch dieses Publicum, was bisher vorging, kalt. General Cavaignac sprach gegen die Revision. Die bleiche, hagere Gestalt des ehrenwerthen Generals, dem die Welt die Initiative gegen die Juli-Meuterer verdankt, hat nichts Anregendes fur Leute, welche aus der H^nd einer Rachel den Becher der Eraltation zu empfangen gewohnt sind. Der General fand wenig/Anklang. Die Majorität hat keine neuerlichen Verdienste von ihm anzuerkennen, der Berg, welcher in semer Rede am meisten interessirt wäre, kann den alten Groll uicht überwinden. General Cavaignac spricht schneidend kalt. Seme Republik, an welcher er festhält, ist eine Nepnblik von Stahl und Eisen, hart und unbeugsam wie das Metall. Einmal eingesetzt, soll sie alle Lebensfasern durchschneiden, bestehen anch auf Kosten eines verblutenden Landes. Das ist nicht die Sache der Franzosen, welche Beweglichkeit, Eleganz Glanz und Oberflächlichkeit auch noch im ernstesten aller Dmge, »m öffentlichen Leben verlangen. Tief und ergreifend sprach Herr von Fallour. Seine Stimme hat etwas Geisterhaftes. Ans der tiefsten Brust steigt eine klare Ueberzeugung siegreich hervor. Hr. von Fallour sprach eben so entschieden für die Monarchie, wie General Cavaignac für die Ätepublik. Sein Vortrag war tief durchdacht, geist- reich, aber freilich nicht witzsprühend, nicht hingleitend mit Eidechsenschnelligkeit über die Schwierigkeiten, wie man es in Frankreich nur zu sehr liebt. Das Publicum blieb kalt, gegenüber Herrn v. Fallour wie bei der Rede des Generals Cavaignac, weil beide ernst sprachen. Es ist traurig für Frankreich, daß ^ es nicht reif zn seyn scheint für den Ernst des Ersteren, man vergibt, daß die Düsterkeit des Letzteren ihm nicht munden will. Auch die Herren Payer uud Mornay sprachen. Sie sprachen, weil sie eben eingeschrieben waren. Ihre Reden war nicht glücklich zu nennen. Welches Verhältniß ist anch zwischen den Bedürfnissen des Landes und einer Legislative, welche ihre Pflicht gethan zu haben glaubt, wenn eine gewisse Masse von Reden die Spalten des „Monitenr" gefüllt hat? Die Rhetorik des byzantinischen Kaiserthumo ist das Leichenkleid des alten Frankreich geworden. Die Rhe-toren und Sophisten jener Zeit setzten die Kunst nicht in dcn Inhalt, sondern in die Form der Rede. Ihre Reden waren ein losgerissenes Orgelwerk, das ablief, vereinsamt, ohne Zusammeuhang mit dem absterbenden Reiche. Nicht viel besser ist es in Frankreich. Bewegt das Land irgend em Bedürfniß, so setzt man das Orgelwerk, Legislative genannt, in Bewegung; es leiert seine bekannten Melodien ab und endet mit der Pause — der Tagesordnung. Die französische Erfindung des „parlamentarischen Lebens" hat sich in Frankreich dergestalt überlebt, dasi es eben nur wie Hohn und Spott erscheint, sie anßerhalb ihrer Geburtsstätte zu einem nenen, trügerischen Daseyn wecken zu wollen. (W. Z.) S p n n i e n. Madrid, 9. Juli. Eine im Stadtviertel der Universität gestern ausgebrochene Feuersbrunst hat ganz Madrid in Bestürzung versetzt. Der von derselben angerichtete Schaden kann noch nicht genau angegeben werden, da es verboten ist, sich der Brandstätte zu nähern. Der Brand brach in einem großen Bauholz-Magazin ans, verbreitete sich über 7 Hänser, von welchen bei der Anknnft der Pompiers 3—4 bereits in Schutt und Asche verwandelt waren. Ein heftiger Nordwestwind verbreitete die Flamme nach allen Richtungen. Um zwei Uhr Morgens hatte die Feuersbrunst schon das achtzehnte Haus erreicht. Eine Masse von allerlei Möbeln lag in den benachbarten Straßen angehäuft. Das Pompiercorps, die Garnison und viele Bürger strengten sich an, dem Brande Einhalt u thun. Bis jetzt hat man nur den Verlust von wenigen Personen zu beklagen. Die Zahl der Verwundeten beläuft sich auf 7 Individuen. Man schätzt den Werth der in Asche verwandelten Häuser auf zwei Millionen Franken. Das Spital der Unheilbaren ist wenig beschädigt worden, aber mehrere Kranke sollen während des Transportes ans dem Gebände gestorben seyn. N u ß l a n d. " Man berichtet ans Petersburg, 1. Juli: Mit dem kais. Ukase vom 14.26. Juni ist znr Com-pletirung der Land- und Settruppen in Rußland eine Recrutirung angeordnet worden, welche binnen zwei Monaten, und zwar vom 1. September bis 1. November ausgeführt werden soll. Von 21 Gouvernements in Ostrußland haben drei, die meist von Reichsbanern bewohnt sind, je Einen Mann, die übrigen je zu neun Mann von 1000 Seelen beizustellen; in neun westlichen Gouvernements sind von 1000 Seelen je 10 Mann, die Juden mitbegriffen, auszuheben. Wie groß die Zahl der Recruten seyn müsse, erhellet daraus, dasi die östlichen Gouvernements (drei ausgenommen) über eine Million, einige darunter aber nahe bei zwei Millionen Seelen zähle,,. .__ Nach einer kürzlich erschienenen statistischen Schrift von Milutinoff befinden sich im europäischen Rußland (ohne Polen) und in Sibirien 2041 städtische Ortschaften, und zwar in europ. Rußland 018 Städte, 1262 Städtchen nnd Ansiedlungen; in Si- birien 44 Städte und Festungen, und 132 militärische Ansiedlungeu; ackerbäuerliche Ansiedlungen zählt Rnsiland 291.377 (wovon «931 in Sibirien), darunter 33.686 Dorfer und Weiler; fremde Ausiedlungen gibt es 321. — Die Generaldirection der russisch-amerikanischen Compagnie gibt den Actionäreu bekannt, daß das am 17. Juli 1849 aus Kronstadt nach den russisch-amerikanischen Colonien mit Getreide abgegangene Schiff „Achta" am 1«. Mai d. I. mit amerikanischen Waren beladen nach Kronstadt glücklich zurückgekehrt ist. Nebenbei brachte das Schiff günstig lautende Nachrichten über den Zustand der Colonien. — Den rücksichtlich der Verbreitung des christlichen Glaubens in Transkaukasien erstatteten Synodalvortrag hat der Kaiser erwogen und angeordnet, daß in Abchazien eine Religionslehrkanzel erichtet werde, und ernannte zugleich znm Bischöfe den dortigen Archimandriten German. — Zum Obersten des Radetzky-Husaren-Regimentes ist Oberst Wojnilowitsch ernannt worden. Neues n«d Neuestes. Wien, 19. Juli. Das Finanzministerium hat eine Kundmachung erlassen, nach welcher 3 pct. Casseanweisungen von geringerem Betrage von den Landeshanptcassen fortwährend angenommen werden müssen. Bezüglich der höheren Kategorien sollen jedoch bestimmte Termine zur Annahme eingehalten werden. Auch ist gestattet worden, diese verzinslichen Anweisungen gegen Neichsschatzscheine oder StaatS-noteu mit Zinsenvergütung auszutauschen. — Wegen Erbauung des Ausstellungsgebaudes für die österr. Industrieausstellung sind dem Ministerium bereits Baupläne überreicht worden. Das Gebäude soll im großartigsten Maßstabe, uud wie man hört, am Glacis erbaut werden. — Zur Bequemlichkeit des correspondirenden Publicums werden, wie man sagt, auch hier, wie diefi in England bereits üblich und für Preußen bevorstehend ist, statt der Briefmarken Briefconverts in 'Anwendung kommen, ohne daß die Frankirungebe-träge dadurch geändert würden. In England werden dergleichen Converts durch eine eigene Maschine sehr künstlich verfertigt, und es soll eine Verfälschung beinahe unmöglich seyn. — Wenn die anf der Semmeringer Eiseubahn-strecke eingeleiteten Probefahrten das gewünschte günstige Resultat liefern, wird noch im September d. I. eine beiläufig zwei Meilen lange Strecke dieser Bahn, von Gloggnitz an, znr Benützung für den Personen-und Frachtenverkehr eröffnet werden. Telegraphische Depeschen. — Paris, 18. Juli. Baroche fordert legale Revision auf Grund des Maiwahlgesetzes. Die jetzige Constitution sey gegen eine bestimmte Persönlichkeit gerichtet. Dufaure, Cavaignac und Lamartine legen gegen diese Behauptung Protest ein. Die Kammer ist in großer Aufregung. Baroche erklärt die Fnrcht vor einen: Staatsstreich für ungegründet. Hugo antwortet heftig. Furchtbarer Tumult. " Paris, 19. Juli. Odillon Barrot spricht für die Verfassungsrevision. Der Schluß der Discussion und der Namensaufruf über den Antrag des Nevisiousausschusses wird unter bedeutender Aufregung beschlossen. — Paris, 20. Juli. Für Revision haben 44« Mitglieder der Nationalversammlnng gestimmt, dagegen 278 — folglich ist dieselbe verfas-sungs mä ßig abgelehnt. — Vriissel, 19. Juli. Vocarm« ist den Tod durch die Guillotine ruhig gestorben. — Zara, 16. Juli. Mit Ausnahme der Städte Zara und Sebenico ist für alle Bezirke des Kreises Zara wegen wiederholter räuberischer Anfälle das Standrecht verkündet worden. " Nom, 14. Juli. Sonnabends um Mitternacht wurden m den Pisanischen Cardinalpallast Granaten geworfen, welche ohne Schaden erplodirten. Die Straßen füllten sich mit Volk, Polizeimannschaft zerstreute es. Die Urheber sind noch nicht ergriffen. Verleger i Ig„. ». Kleiumayr m,d Fedor Bambcrg. Verantwortlicher Herausgeber: Ig« Alois v. Kleinmayr. AiHcmq zur Im!mHevSeitmM Telegraphischer Oours - Bericht der Slaatspapiere vom 21. Juli 1851. Etaatsschuldverschreibungen zu 5 M. (in CM.) 9« 7/8 detto „ 4l/2 ^ „ 847/8 dctto „ 4 „ „ 76 Darlehen mit Verlosung v. I. 1834, für 500 N. 1000 detto detto 183!», „ 250 „ 308 t/8 Vauk - Actien, vr. Stück 1238 1/2 lu C. M. Alticn der Kaiser Ferdinands-Nordbahn zu 1000 st. C. M......1512 1/2 st. in C.M. Wechsel-<5»urs vom 21. Juli 1851. Vlilgsbuig, für N)0 Guldn, Cur., Guld. 120 1/2 Vf. Uso. ssra»ss,irt a.M,, ( für 120 ft. sudd. Äcr- cinS-Währ. im 2^ !>2 fl. Fuß, Gülo.) 11N 3/4 Bf. 2 Monat. Hamburg, für l<»0 Thaler Aaino, Ntl,!. 17«! 1/2 Vf. 2 Monat, voild,.'!,, für 1 Pfund Stcrüxc,, Gulden 11-^3 3 Monat, Mailand, für 300 Oesterreich. Lire, Guld. 121 Vf. 2 Monat. Marseille, für 300 zrauktü. . O»Id. ,411/2 2 Monat. Varis. für 300 Fransen . . Guld. 1511/2 2 Monat. S. M. Lotto.;iel)nngen. In Trieft am 19. Juli ,851: 43. 71. 5. 20. 39. Die nächste Ziehung wird am 30. Juli »85l m Trieft gehalten wetten. Fremden-Än.teige der hier Augefuunncuen „nd Abgereisten. Den 15. Juli 1851. Hr. Bothen; — Hr v. Toth; — Hr. Kalozi; — Hi'. Preinitz; — Hr. Grabetz; — Hl'. Arzt; — Hi-. Majer, — u. Hr. Tomasin,, alle 8 Privatiers; — Hl-. Mocopuli, Handelsmann, — u Hr. Graf S^avari, Rentier; alle 10 von Wien »ach Triest. — Hr. Alois FigareUi, — u. Hr. Kraus), beide Han-delsleute; — Hr. Hermann Tandler, — u. Hr, Ilitsch, beide Privatiers; — Hr. Rudolph Reinhardt, Hau?Iu>iaMichhaIcer; — Hr, C^rl v. Tansch , General-Co'lsul, — u. Hr. Heuoch Coiner, Adoocat, alle 7 roi, Triest nach Wien. Den 1U. Hr. S^>lait; — Hr. Engels; — Hr. Fioreti; — Hr. BasiUsco; —Hr. Tidot; — u, Hr. ?lloanl'ti, alle 6 Privatiers; — Hr. Da!ig?dorf, Agent; — Hr. Depe, k. preuß. Hofrath ;—Hr. Kufne-; — Hr. Legat, — «l. Hr. Karer, alle I Handelsleme, n. alle I I von Wien nach Triest. __ Hr. Mehofer, Mil. Beamte, von Wien nach Verona.— Hr. Aberle, 'privat, von Wien nach Venedig. — Hr. Durich, — ll. Hr. Caüud, beide Handelsleute, __ u. Hr. Robert Araj, Rentier, alle 3 von Triest nach Wien. Den 17. Hr. Brizio, Privatier, von Gratz nach Mailand. — Hr. Paiente; — Hr. Van Marle; — Hr. Paluzi, — u. Hr. Muzoni, alle 4 Privatirrs, — u. Hr. Landsteiner, Handelsmann, alle 5 von W»en nach Triest. — Hr. Graf v. Goze, k. k. Käm. n. Legat'. v. Agreda, "pl^'atier; — Hr. Anton Tarehun, ?lrzt; — Hr. Eduard Tos, en^l. Edelinann, __ u. Hr. Baron Kiesen, k. sächs. Finauzralh, alle 7 von Triest nachWien. — Hr. Rupani, Handelsmann, von Fiume n. Wicn — Hr. Adolph Nast, Privatier, von Alhen n, Wieü, — Hr. Schell», Privatier, von Zara nach Wien. Den 18. Hr. Treitschke; — Hr. Thomas; — Hr. Gradmau; — Hr. Wahlman; — Hr. Fortman; — Hr. Perelli; — Hr. v. Presentin, — u Hr. Watvl, alle 8 Privatiers;-Hr. Luzaco, Handels/n.; — Hr. Bersoi, Professor; — u. Hr. Graf Musky, Rentier, alle !l von Wien nach Triest. — Hr. Ios Grenchi, Handelsmann, von Triest nach Wien. Z. 808, (3) lll «ll'itlk!- v<>!-!)^>!^«i'!«5l- Vülin^ i^t <'!-8clns>n«n ,!„ »»e»',,'.'< Bllcdh.ntdiung in ^ j b a ch, dann bci H>'^. »««,« Der Secretar verliest den Entwurf des Präliminars der Kammer für das laufende Jahr, fowie den Ausweis der von den Wahlberechtigten im v. I, bezahlten Gewerbesteueibetrage in, ganzen Kronlande. Das Prälimiuare, welches einen Bedarf von 1528 fi. für das l. I. ausweiset, wird angenommen, und sonach zur h. Genehinignnc, an das h. t. k. Handelsministerium mir dem Ersuchen unterbreitet, zugleich gefällige Aufklärungen hinsichtlich der Veittäge für die Kammer von der Bergfrohne herabgelangen zulassen. 3. Da Hr. Bischof im Thiergarten sich bereit erklärte, auf eigene Kosten in London die Stelle eines Berichterstatters für Krain zu übernehmen, so wird dießfalls die geeignete Anzeige an das h. Ministerium von Seite der Kammer erstattet, und um Bekanntgabe der den officiellen Berichterstattern in Aussicht gestellten Begünstigungen gebeten. 4. Zuschrift des h. k, k. Handels - Ministeriums, betreffend einige Modifikationen im vorgelegten Entwürfe der Geschäftsordnung. Wird zur Wissenschaft genommen, und dem Srcretär zur weiteren Amtshandlung übergeben. 5. Gesuch des Kammer-Secrctars um Bewilligung eines fünfwochenrlichen Urlaubes. — Wird bewilliget. 6. Aufnahme eines Amtsdieners. Wiid der seit Jänner l. I. provisorisch in Verwendung gestandene Georg Kukovizh zum Amtsdiener ernannt, und der Secretär beauftragt, ersterem die weiteren Bedingmfse be-kannl zu geben. 7. Ausweis über die vom Lobl. Stadtmagistrate erhaltenen Einrichtungsstücke. Wird zur Keuntnisi genomme,,. 8. Bekanntgabe der durch den Löbl. Scadtmagistrat verliehenen Handelöbefugnisse an die Herren: Wilhelm K«H und Johann Klebet. Wird zur Keuntmß genommen. Der Hr. Präsident stellt sonach den Antraa, dash. Ministerium zu ersuchen, den Trevpelweq längs der Save In gutem Zustande zu erhalten, damit für den Fall, als auf der Eisenbahn momentane Stockungen eintreten könnten, die Zufuhr des Getreides aus dem Bancue nicht auch ins Stocken qerathe, und daß dadurch nur noch eine größere Concurrenz Platz qreife. Hr, Vaumgartner macht noch den Zusay, das h. Ministerium wäre zu ersuchen, daß zu den Berathungen wegen Heistellung dieses Tl'eppelweges die Schiffseigenthümer hei-gezogei, »vürden, damit nicht unnütze oder leicht zu beseitigende Arbeiten dabei vorgenommen werden. — Der Antrag nebst dein Zusätze werden angenommen. Hr. Baron Alfons Zuis bringt zur Kenntniß, die Leobner Handels-u. Gewerbekammer habe an d>is h. Ministerium die Bitte überreicht, es möge eine montanistische Arbeiterschule auf Staatskosten gegründet weiden. Da es nun in Krain auch an derartigen geschickren Arbeitern fehlt, und wegen der zu großen Entfernung von dort Arbeiter nicht verschrieben werden können, so stellt Hr. Ba-on Avis den Amraa,, das h. Ministerium zu bitten, das; jede 2 over 3 Jahre eine solche Avb.irerjchllle auf ein H>,I!"5 Jahr in eines der Gewerke Ob,rkrains verlöt würde. Der Herr Preside,,!, stellt hierbei de>, Ancrag, r. B^ron Iois möge ei,, Promemoria ,',, diesein Sinne an die Kammer emlenden, welches sodann dem h. Mim'sterium vorgelegt wird. Dieser Autrag wird angenommen. Die Sitzung wird um 6 Uhr geschlossen. L. E. Luckmanu, Nr. V. F. Klu» , Präsident. Secretar. Z. 894. (1) In der Buchhandlung von I^». V. Vt.lQ»»»«»»?»' «^ I'^. Moriz v. Stuboltrmlch, k. k. o. o. Professor des österr. Verw^ltungsrechces llüd der östei'l'. Verwaltungsge'etzkunde an der Wiener lllnvel'sität. Langst schon hatte sich das Bedürfniß nach eiüem systematischen Handbuche der österr. Verwal-tuuasqesetzkunde, nach einer geordneten Zusammenstellung der in Oesterreich bestehenden politischen Vorschriften, und zw^r um so dringender fühlbar gemacht, als das einige Hauptwerk, welches unsere Literatur über diesen Gegenstand aufzuweisen hat, Kopetz's treffliche politische Gesetzkimde, in vielen Theilen veraltet, und überdies; seit mehreren Jahren schon gan; aus dem Buchhandel verschwunden war. Die Neugestaltung unseres Vaterlandes, die gänzliche Umwandlung seiner Verwalmngsformen, die durchgängig neue Organisirung seiner Behörden, von den Ministerien angefangen bis herab zn den untersten Gemeindeämtern hat aber dieses Bedürfnis; zu einem «nablveislicheu gemachc. Der Studierende forscht vergebens nach einem Leitfaden, der ihn, in der Masse alter und neuer politischer Normen als Richtschnur dienen, der Gandidat für die Staatsprüfungen nach einem Handbuche, aus dem er sich in entsprechender Weise für eines der wichtig-steu Fächer jener' an sich schon so schwierigen Prüfungen vorbereiten vermag. Aber auch dem Beamten dürfte ein Sammelwert willkommen seyn, welches ih» der Mühe überhebt, immer wieder zu den bä"dere>chen Gesetzsammlungen, die überdies; nichl^ Jedem so leicht zugänglich si„d, sei„e 3"fwcht zu nehmen, und jeder Staatsbürger wird sich bei dem regeren östentlichen L^ben der Gegenwait gerne mit den Instttutione» seines Vater-landes mit den Normen, „ach dem'N er seine Handlungen einzurichten hat, mit dcn auf das Tiefste in alle staatlichen, socialen und gewerbliche» Verhältnisse ei!,greife„den Anordnungen vei traut m.ichen. Vielseitige, aus dem Gefühle dieses Bedürfnisse hiroorgeqangene Aufforderungen haben daher den Ver-sasser bewogen,