präuvmrralion, - Preise Für Laibach ganzjährig . . . 8 ft. — kr. Halbjährig . . . s „ — Bierteljährig. . . i „ zg ^ Monatlich . . _ Mit der Post: Ganzjährig . . . 8 st. — kr. Halbjährig . . . 4 „ 50 , vierteljährig. . . 2 „ L5 , 8ür Zustellung in« Haus vierteljährig 25 Ir., monatlich 8 kr. Laibacher Einzelne Nummern 5 kr. Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Ledaktio«: Bahnhosgasse Nr. isr. Lkpcdilion und Juscratr» Lurran: Kongreßplatz Nr >81 (Buchhandlun von 2. v. Kleinmavr L F.Bambergi Zllsertionsprcise: 'für die einspaltige Petitzeile » kr bei zweimaliger Einschaltung L 5 kr. dreimal L 7 Ir. InsertionSftempel jedesmal So kr. Bei gröberen Inseraten und älterer Einschaltung'entsprechender Rabatt. Nr. 146. DmmeEttg, 1. Juli. — Morgen: Maria Heims. 1869. Zur Adresse des kraimschen Klerus. ii. Die Adresse vindizirt weiters der Geistlichkeit das Recht Politik zu treiben. Auch wir können >n dieser Richtung getrost auf den Artikel in Nr. 68 unseres Blattes verweisen, welcher unter dem Titel: »Sollen die Geistlichen Politik treiben," denselben ebenfalls das Recht hiezu vindizirt, nur aber nicht Hause Gottes und nicht solche, welche den Grundsätzen der christlichen Lehre von der Liebe entgegen ist. So denken wir auch jetzt noch und werden den Mißbrauch der Kanzel zu anderen, als Gegenwänden des Glaubens und der Moral, stets als Nne Ausschreitung bedauern, als eine» Uebergriff bekämpfen. Schon aus dem Grunde ist cs nicht hvnnet, aus der Kanzel gegen politische Gegner auf-iutreten, weil selbe nicht dieselben Waffen haben Und die Anschauungen des Geistlichen nicht auch ^uf der Kanzel widerlegen können. Es liegt also hierin der Mißbrauch eines Standesvortheils. .. Nun kommt in der Adresse die verwundbarste stelle derselben, das ist jene, wo der Klerns auf u ^ Macht, seinen Einfluß auf das Volk pocht, sich dessen, allerdings in gleisnerischer Weise, uhnit und sich „über die Angst und Furcht des 'oustitutionelleu Bereines vor der Macht des Klerus" höhnender Weise ausspricht. , „Mit den rührendsten Beweisen der Anhäng-Weit kommt das Volk noch immer seinen geist->chen Hirten entgegen," bei ihnen sucht cs Rath und Belehrung und alle Künste der Verführung , "den seinen gesunden Sinn nicht zu verwirren *u Stande sein. Hat denn der geistliche Verfasser ^ Adresse oder jene, welche sie unterschrieben haben, 'cht gefühlt, daß hierin die fulminanteste Selbst-"Uage des Klerus liege? Die Thalsache liegt klar da, das Volk ist noch sehr verwildert, die Schulen sind schlecht besucht, die Kenntniß des Lesens ist wenig verbreitet, Gewallthätigkeiten unter dem Volke stehen auf der Tagesordnung, die Bauern werfen die Steine nach den Köpfen der Städter, ein Jantfchberg, ein Josefsthal, ein Jeschza vollzogen sich; wir aber, so sagen die geistlichen Adreßsubskri-benten, wir haben die Macht über das Volk, uns fragt es um Rath, in rührendster Anhänglichkeit kommt cs uns entgegen! Ja, wie ist denn das, so fragen nun wir, da Ihr die Macht und den Einfluß habt über das Volk, warum wendet Ihr denn diese Macht, diesen Einfluß nicht an, um das Volk vor solchen Ausschreitungen, wie sie tagtäglich Vorkommen, abzuhalten; es kommt ja zu Euch um Ralh und Belehrnng. Warum rathet Ihr, warum belehrt Ihr nicht besser? Denn das Volk wird das thun, was Ihr ihm rathet, denn Ihr habt ja die Macht, und das Volk hat ja gesunden Sinn und ist zu Entwicklung und Bildung fähig, wie ja die Adresse selbst gesteht. In Jantschberg und Josefsthal haben doch offenbar „Künste der Verführung den gesunden Sinn des Volkes verwirrt," und die Adresse sagt, so lange der Klerus dem Volke „in guten und schlimmen Tagen liebend und hingebend zur Seite steht und für dessen Bildung und Entwicklung opferwillig sorgt, werden alle Künste der Verführung seinen gesunden Sinn nicht verwirren." Erklärt uns doch diesen Widerspruch! Der Anwurf, daß der Gemeinderath den Muth hatte, als Denunziant des Klerus aufzutreten, ist durch die Thatsachen der jüngsten Zeit genügend in sein Nicht« zurückgeschleudert. Denn alles, was der Gemeinderath als Uebelstände in unseren Verhältnissen hingestellt hat, wurde von der Regierung anerkannt und bestätiget, bezüglich der Haltung des Klerus und der Deroute unserer Schulverhältnisse hat die Regierung sogar direkt zustimmend und bestätigend sich ausgesprochen, jene Regierung, die für ihre Haltung sogar eine ZustimmungSdcputation dcr Handels- und Gewerbekammer zu empfangen das Vergnügen hatte. Was die Stellung des Klerus zur Schule und die Bemerkungen des GemeinderatheS hierüber betrifft, so ist es eine der Sosismen der Adresse, daß sie sich auf Verhältnisse beruft, die erst in der jüngsten Zeit geschaffen wurden, und daß es Dinge als fraglich hinstellt, die zu leugnen niemandem je beigekommen ist. Denn wo hätte der Gemeinderath gesagt, daß dcr Katechet nicht den Religionsunterricht besorgen solle, oder daß es ungesetzlich sei, wenn Schuldirektoren Geistliche sind. Das ist eben eine alte, aber doch noch oft gebrauchte Taktik, nicht be-hauptete Dinge als gesagt hkkzustclleo^um dann (:<„> imior« sie bekämpfen zu können. die Adresse aber behauptet, in den Schulrath seien^mr zwei Geistliche berufen worden, so widerspricht dies der Thatsache, daß deren mehrere berufen sind. Was die Schlußapostrofe an den Gemeinderath betrifft, wo die Hoffnung auf seine Bekehrung, oder wie sich die Adresse ausdrückt, auf die umstaltende Macht ausgesprochen wird, welche auf dem Wege des äußeren ins innere Gehör dringt, so können wir darauf nur antworten, daß die Mitglieder des GemeinderatheS mit Ausnahme eines einzigen Katholiken sind und in dieser Richtung gewiß den Wunsch mit allen echten Katholiken theilen, es möge das HauS Gottes rein erhalten werden, cs möge daselbst nur Glaube und Moral gepredigt werden, dann werden sich die Gemeinderäthe und alle wahren Katholiken in der Kirche erbauen, wie es einstens der Fall war, wenn aber der Klerus meint, man sei nur dann ein guter Katholik, wenn man alles billigt, was der Klerus thut, selbst wenn er fehlt, Jeuilleton. Reisebilder aus Dalmatien. Von A. v. Sch. (Fortsetzung.) IX. ^ Jeder weiß, wie sehr der erste Eindruck einer egend, namentlich aber einer Stadt dcr herrschende l unsere Gemüthsstimmung bleibt, und wie sehr ganze frohe Laune von den Eintrittsercignisscn c./? "bucn Situation abhängt. Mir ward es ganz g., b^bar zu Muthe in den alterthümlichen und wo « Häuserreihen der ersten Gassen Zara's, friM'4. " lachenden Augen gab und auch keine Mn, Mienen, und wie die grauen »uern mit ihrer Altersweisheit herniederträumten ..schlafwandelnde Gespenster, so wandelte Hum weiter ohne bestimmte Ziele, sfäre - änderte sich die peinlich dumpfe Atmo-her "ur große italienische Fledermäuse um- Unk/in>^^ schienen, mit spitzen Kinnbärten und sten m » Mühenden Augen, und schon in der näch-s^äftiaenM^ der Helle freudige Tag auf die ge-3 n Menschen, die sich hier Herumtrieben, und aus einem gothischen Spitzbogenfenster lehnte halb träumend, halb wachend ein bleiches Mädchengesicht stumm und düster, wie eine zerknickte Rose im weißen Marmorbeete und auö dem Innern des ge-heimnißvollen Raumes trillerte eine niedliche Stimme Verdi's Lied: „La äonua 6 wodilo" — rasche, heitere Töne, die wie Veilchen um die schwarzhaarige Schwermuths-Levkoje flatterten. Ach! auch mir kam es iu diesem Augenblicke vor als sei alles wandelbar, alles vergänglich und selbst die steinernen Prachtgebäude schienen mir nur lügenhafte Zeugen einer unglaubwürdigen Zeit, in denen nicht ein diokletianischer Prätor die Mitarbeiterschaft an einer satirischen Wochenschrift führte, und wenn ich sie aufmerksamer betrachtete, die mürrischen Fronten und hohläugigen Fensteröffnungen, so grinste überall das tausendjährige Unbehagen und der aristokratische Bettelstolz einer vorübergegangenen Heroenzcit. Wenig fehlte und ich wäre noch mißmuthiger geworden denn zuvor; als neuerdings die Hellen, flatteihaften Triller jener süßen Stimme herüberklangen und nachdem auch jenes schwermüthige Gesicht verschwand, da wurde es mir leichter und endlich erwachte ich ganz aus meiner kapriziösen Brüterei und ich dachte nur mehr an das ominöse Paragraf-Gesicht des gekräuselten Zollbeamten am Landungsplatze und an die schmutzigen Morlakkengesichter, die sich dortselbst gratis von der lieben Sonne bräunen ließen. Wenn du sie gesehen hättest, lieber Leser! doch gehen wir weiter. Dort an der Straßenecke harrt schon eine liebäugelnde Zaratinerin deiner, die dich entschädigen soll für das unappetitliche Nebelbild vor der Porta marina, und wenn du nicht rasch vorübereilst, so wird sie dich gewiß noch umschlingen mit den verführerischen Netzen ihres leichtsinnigen Herzens und auch jenseits winkt ein vielsagendes Mopsgesicht, die Wirthin des Gasthauses zum * * *, in welchem man schlecht und wenig zu essen und Flöhe zur Genüge bekömmt; aber wir wollen fort, immer weiter längs den katzenjämmerlichen Häuserreihen und unter den schimmernden Ballustraden, vor denen offenherzige Mädchenseelen kichern wie verschlungene Novellen aus Ritter Kurt's Brautfahrt, und bald langen wir auf dem Hauptplatze an, wo wir die ersten Spuren der Zivilisation treffen — eine österreichische Schildwache. Ja, hier war es schon weitaus lebhafter und alle jene Empfindungen, die so sehr in unserer Seele nach mühevoller Seereise auftauchen, gewannen Raum bei dem Anblicke so vieler offener, lebenssrischer Erscheinungen, die, wie schon einmal erwähnt, See- angesichts der unschuldsvollen Mienen der ehrwürdigen Epigonen jener Richter empfinden. WaS seit zwei Jahren her jedes Schulkind von seinem Katecheten, jede andächtige Versammlung in Stadt und Dorf im GotteShaufe, ja fast jeder Staatsbürger auf Schritt und Tritt mit Aerger und Verdruß selbst hört und sieht: die rücksichtsloseste Hetze gegen jedes Gesetz, das nicht Rom diktirt, nicht der Soutane zu Frommen, gegen jede Ordnung, die nicht den hochwürdigsten Ordinariaten genehm, dies alles soll erst vor den Gerichten bewiesen, erhärtet werden müssen?! Im Grunde genommen stimmen wir den hochehr- und ehrwürdigen Protestanten in diesem Punkte gerne bei. Wir hätten schon längst gewünscht und wünschen auch heute sehr, daß die Gerichte überall und zu jeder Zeit scharf untersuchen, wo jene Hetze die Grenzen der gesetzlich gewährleisteten Freiheit der Meinungsäußerung überschreitet. Es wäre vieles anders gekommen. Allein, da lag ja eben und liegt heute noch das Mißliche des ganzen Konfliktes, daß die Herren, welche da stolz aus ihr Recht als „steuerzahleude österreichische Staatsbürger" pochen, sofort auf diese Eigenschaft verzichten, wenn die aus derselben erflicßende Pflicht des Gehorsams nnd der Achtung vor den österreichischen Staatsgesetzen an sie herantritt, sofort hinter gewisse Tridentiner und römische, aber uichtsweni-ger denn — österreichische Gesetze flüchten und hinter dieser Schanze das vaterländische Gesetz und die Gerichte des Kaisers höhnen und kompro-mittiren. Glücklicher Weise liegt die Gewißheit vor, daß man endlich nach nur zu langem Suchen den Weg auch in diese Schanzen gefunden. Die Kadetcn der Landarmec. Das Armeeverordnungsblatt enthält die kriegsmi-nisterielle Zirkularverordnuyg vom 24. d. M., mittelst welcher die von Sr. Majestät dem Kaiser genehmigte Vorschrift, betreffend die Kadetcn deS k. k. Herres im allgemeinen und als Offiziers-Stellvertreter, dann Bewerber um Reserve - Offiziersstellen, beziehungsweise Reservekadeten kundgemacht wird. Diese Vorschrift umfaßt 38 Paragrafen, deren wichtigster uns der zu sein scheint, daß jeder gebildete, gut kondnisirte und auch bezüglich seines Vorlebens tadellose Soldat nach Ablegung der vorgeschriebenen Prüfung zum Kadeten ernannt werden kann und dabei von nun an von der Forderung einer Zulage abzusehen ist. Jeder Kadet erhält bei der Ernennung einen bestimmten Rang und nach dein Ergebnisse der Prüfung auch eine Rangsnummer, nach welcher er in den Konkretnal-Status seiner Waffe eingereiht wird. Die rangsältesten Kadeten werden zu Offiziers-Stellvertretern ernannt, erhalte» als solche ein- für allemal ein Pauschale von 15 fl. zur Anschaffung der nöthigen Distinktionszeichen und empfangen nebst den Gebühren eines wirklichen Feldwebels, Wachtmeisters, Oberjägers rc. eine monatliche Zulage von 8 fl. An Reisemitteln haben sie die Gebühren eines Lieutenants, eine Reisezulage von 50 und eine Marschzulage von 25 Neukreuzern, in den hiefür reglementsmäßig bezeichneten Fällen. Aktiv dienende Kadetcn dürfen nicht heiraten und findet ihre Beförderung zu Lieutenants grundsätzlich aus dem Konkre-tnalstatus der eigenen Waffengattung statt. Czechisches. Der „Triester Ztg." wird auS Wien geschrieben: Die czechischen Blätter scheinen selbst einzu- ehen, daß es jetzt „genug sei des grausamen Spiels,' welches gerade sie in letzter Zeit mit dem „Ausgleich" getrieben: sie steuern heute kühn auf die hohe See dcS mithischen böhmischen Staatenrechtes hinaus, und werfen alle realen Verhältnisse als unnützen Ballast über Bord, einzig und allein die WenzelS-krone als gleichberechtigten Faktor dem Kaiser unmittelbar gegenüberstcllend. „So lange —läßt sich heute die „Politik" vernehmen — so lange nicht die Ueberzeugung sich Bahn gebrochen hat, die Lösung des böhmischen Konflikts in Oesterreich sei eine Staatsaktion ersten Ranges, adäquat dem voraus» gegangenen ungarischen Ausgleich, so lange die Auffassung nicht zum Durchbruch kommt, der Ausgleich mit dem böhmischen Volke sei ein Ausgleich zwischen diesem und der Krone selbst auf den Grundlagen des böhmischen Staatsrechts, so lange ist es verlorene Mühe, von einem Ausgleich nur zu sprechen-Zur Anbahnung einer böhmischen Ausgleichsaktion ist weder das zisleithanische Ministerium, noch der zisleithanische Reichsrath, noch der Rahmen der Verfassung berufen, und am allerwenigsten sind e-die Versammlungen deutscher Abgeordneten in Prag» Brünn und Troppau." — Es geschieht, wie man sieht, schon jetzt alles mögliche, den böhmischen, mäh' rischen und schlesischen Landtag, resp. die betreffenden Wahlberechtigten in die rechte Stimmung zu setzen und zur vollen Höhe der Situation zu erheben. Der Erfolg wird abzuwarten sein. Trügen indeß nicht alle Anzeichen, so ist die Regierung all* mälig zu der Ueberzeugung gelangt und wird, wenn der Augenblick gekommen, dieser Ueberzeugung gemäß handeln, daß aus den Klotz des czechischen Ueber-muths der Keil einer entschlossenen österreichische" That gehört und daß sie nicht länger anstehen darf, im Dienste und zum Schutze der Lebensinteressen der Gesammtheit zu brechen, was nicht biegen will- wenn er auf der Kanzel gegen politische Gegner losdonnert, obwohl solche in der Kirche sind, dann wird er auf die Wirkung der nmstaltenden Macht noch lange warten müssen, denn der Weg vom äußeren zum inneren Gehör ist in der Kirche nur für die Lehren der katholischen Kirche durchgängig, nicht aber für Kannegießereien. Wir glauben keinen besseren Abschluß unserer Besprechung wählen zu können, als wenn wir die trefflichen Worte des krainifchen Abgeordneten Kro-mer zitiren, welche derselbe in der Landtagssitzung am 16. Februar 1866 bei der Debatte über das BleiweiS'sche Sprachengesetz gesprochen hat: „Ich ehre die hochwichtige Aufgabe und den erhabenen Beruf unseres Priestcrstandes und habe gewiß die volle Achtung vor jedem Diener der Kirche, welcher dieser seiner heiligen Mission mit warmem Pflichteifer, mit unerschütterlicher Beruss-treue nachkommt. Es soll endlich beleuchtet werden, woher die Ursachen dieser Anfeindung der deutschen Sprache rühren — allein, dient man wohl der Kirche und dem Staate, wenn man. durch seine Stellung zunächst berufen, Duldung, Einigkeit, Versöhnlichkeit und Brüderlichkeit zur allseitigen Geltung zu bringen, gerade in der Sprachenfrage eine gewisse Intoleranz zur Schau trägt? Das schlechte Beispiel der Intoleranz, wenn auch nur in einer Richtung gegeben, treibt den Keim dieser verderblichen Ansaat auch in jeder anderen Richtung schnell empor. Blicken wir auf unser Land, in welchem Todtschläge und schwere Verwundungen derzeit fast täglich sich wiederholen. Nicht die bloße Justizpflege, sondern vorzüglich Erziehung, Unterricht, eine gesunde Richtung des Ehrgefühls, Veredlung des Herzens und Gemüthes wird diesem Uebelstande abhelfen können. Darin also liegt für den Geistlichen ein zwar braches aber viel schöneres Feld, als in Politik und in dem unglückseligen Sprachenhader." Diese Worte möge unser Klerus beherzigen, und wenn er diesem seinem eigentlichen Berufe treu und ergeben sein wird, dann beüarf es keiner um-staltenden Macht in den Herzen der Katholiken, dann wird der ersehnte Friede wirklich in Stadt und Land einziehen. Stimme aus der auswärtigen Presse. Das „N. Frdbl." äußert sich über die Adresse des krainischen Klerus folgendermaßen: Es wird einem beim Durchliefen dieses Protestes ganz sonderbar zu Muthe. Ungefähr dasselbe mußte seinerzeit Gallilei empfunden haben, als seine ehrwürdigen Richter ihm die ewigen Wahrheiten der Naturgesetze wegdisputirten, was wir städten eigen. Die neue Gewalt des Ueberrafchen-den übt einen unbewußten Zauber auf unsere Sinne und wenn wir dann gar über jene berühmten Plätzchen wandeln, wo sinnend die versteinerte Klio sitzt, und vergangene Thaten in den Marmvrblock der Zeit einmeißelt, da leben wir zurück und — denken. Alle Menschen denken, doch der Gegenstand ihrer geistigen Thätigkeit ist oft sehr prekärer Natur, und die Ideen flattern sodann wie unerreichbare Frühjahrsschmetterlinge um unsere Sinne und nur durch Glück oder Zufall erhaschen wir mitunter einen und erfreuen uns hiebei ob seiner schillernden Farben; aber mißlaunig auch stehen wir stundenlang, wie ich vor einem verwitterten FreSkobild, das noch die Spuren einer eisernen Zeit trägt, doch unerforschbar unseren Werkeltagsgedanken bleibt, die meistens zu verführerisch an der warmen Gegenwart hängen, an fashionabel gepuderten Chignons, vornehm, aristokratisch lächelnden Regierungsraths-Fisiognomien und dergleichen modernem süßen Tand , der uns in der Regel den Magen verdirbt. Aber wer sich in Zara erlnstigen will, der lasse die aschgraue Vergangenheit bei Seite, und wenn er so recht lebensfroh, wie ein baierischer Biersilister, durch die Oals lar^s, schlendert, da liest er in wandelnden Buchstaben den schlafwandelnden Traum des italienischen Klimas, die berauschende Atmossäre einer romanschen Tausend und eine Nacht, und wenn man nicht von Zeit zu Zeit unsanfte Rippenstöße bekommen würde, könnte man schier selbst glauben, man wandte in Bagdad auf den blumengeschmückten Ufern des Eufrat und pflücke einen arabisch-weisen Selain, der unsere Liebeöempsindungen der lächelnden Sultannin überbringt. Lächle nicht gütiger Leser. Jener unbehaglich schmunzelnde dürre Feigenfilister ist zwar auch schwarz, wie das sonnengetrocknete Ebenholz Madagaskars, aber er ist dennoch kein vermittelnder Eunnche, und wenn du ihn höflich und verlangend fragst, welcher blaubeschuhten zaratinischen Zaire er angehöre, so blickt er dich verblüfft an und lächelt ob deiner deutschen Narrheit. Aber lasse dich nicht stören. Wenn die überdrüssige Sonne nicht mehr auf das elende Straßenpflaster brennt, und kichernde Frauen und Mädchen ihre tiefschwarzen Augen austhun, wie flüsternde Nachtdlumen, dann verliere dich unter die rauschende Menge, unter die knisternden Schleppkleider und es erschließt sich auf einmal eine grotieSk-geheim-nißvvlle Welt, die Welt des Südens. Immer dichter wird das Gewoge der lebhaften Menschenmenge, Blick und Miene verstehen sich, zuweilen erhascht auch ein raubsüchtiger Orangenjüngling die zitternd blasse Hand seiner stummen Gönnerin und er tänzelt dann seelenveignügt weiter unter den schimmernden Lichtern der beleuchteten Häuser* zeile und trillert sorglos vor sich — lg, äoim»^ modilö. und husch! eiu zweites Plätzchen einer noK zärtlicheren Donna verfängt sich in seine kecke" Diebsfinger nnd er drückt es noch krampfhafter wie zuvor und immer leuchtender werden, seine großen menschenfreundlichen Augen, wie die des Apoll im Bellevedere — doch still, wer ist jenes märchenhafte, schimmernde Wesen mit dem luftigen Schleies um die unruhigen Locken? Ich weiß cs nicht. Sie mag wohl schon lange todt sein und hat sich urplötzlich unter die plaudernde und lebensfrohe Menge verloren, um ihren „osro cloles" zu suchen; ihren Augen ruht ein stiller, lebender Schmerz, der uns die Kehle schnürt, und wir fliehen aus der schwülen Assembler und eilen ansathmend dum eine der engen Seitengassen, um die Ruhe der Nachtluft zu genieße«, und nachdem in einem der öden Stadttheile nochmals das flatterhafte Lied aus Rigoletto an unsere müden Ohren hallt, erreichen wir erschöpft und geistesmatt die Lokanda und stn° — gerettet! (Fortsetzung folgt.) Galizien bietet im gegenwärtigen Augenblick einen entschiedenen Kontrast zu den anderen Kronländern. Es werden dort Wählerversammlungen gehalten, die Abgeordneten interpellirt und zur Rechenschaft gezogen. So vor allem in Lemberg, wo das bereits M längerem angekündigte große Meeting slatt-Wnden hat. Dasselbe endete, wie bereits bekannt, ^>t der Annahme eines Antrags auf Nichtbeschik-""8 des Reichs rat Hs. Der Abgeordnete ' Ziemialkowski, der Lemberg im Landtage und ^klchsrathe vertritt, vertheidigte vergeblich das Verleiben im Parlament und die bisherige Haltung «I ^attzischen Abgeordneten; er wurde überstimmt. . wä« höchst bedauerlich, wenn Herr v. Ziemial-°>vski, der bisher mit so viel Ehre für sich und Etheil für die Oessentlichkeit am politischen Leben «Mheil genommen hat, sich dadurch etwa bewegen M, vom politischen Leben Abschied zu nehmen. — ,h"ben nicht nöthig zu bemerken, daß wir es 'schieden bedauern würden, wenn die Polen sich Reichsrath fernhielten, sie können auf derTri-"e mehr und besseres sich erzwingen, als im Hnivllwinkel. Aber ein Argument, das Dr.WolSki, » junger, geistvoller Advokat auö Brezan, der in * -Volksversammlung sprach, vorbrachte, müssen als durchschlagend anerkennen. Die polnischen Ordneten im ReichSrath haben sich keine Ver-, "ste um den Liberalismus erworben. Sie waren "in der Konkordatsfrage; in der Schulgesetzfrage klteten sie unter dem Vorwande, für die Landes-D cinzutreten, den Klerikalen in die Hände. a« Wehrgefetz haben vor allem sie auf dem Ge-diis ' ^°^ki Borwürfen in Richtung nur zu sehr Recht, diese seine Argu-di?n "'"Sen auch durchschlagend gewesen sein für ^^ernberger Wählerverfammlung. (W. T.) Die Tabalnnterschleise in Italien. P , Untersuchungs-Kommission des italienischen Nack » rM hat, wie uns telegrafisch gemeldet wird, die 11 einer Reihe von Zeugen beschlossen, r»! Buchung nun in öffentlicher Sitzung sort-i letzen. So viel wir wissen, haben die bisherigen e ^wungen ziemlich gar keinen Anhalt für eine Anklage zu Tage gefördert. Die vorgelegten du»' ^ dem Deputirten Fambei an dieDe- ^ Urten Brenna und Bonghi (Eigenthümer der Ä„^deranza") gerichtet waren, enthalten nur das kauk^ Tabakregie-Aktien, welche Fambei verniet weil er die weiteren Einzahlungen D«, > ^n könne. Die Antworten der genannten ah ^ rathen nur von dem Verkauf überhaupt -da die Aktien noch im Steigen seien. Diese ^IPvndenzen wurden durch einen Diener Fambei's, entw^" ^t, auf Anstisten der Feinde desselben, st^ Endet und sollten als Beweisstücke in der Be-tz,^"?^Seschichte dienen. Die Untersuchung wird die vss'^ Z"tlang öffentlich fortgesetzt werden, um einem Meinung zu beruhigen, und dann in . Berichte ihren Abschluß finden. Politische Rundschau. Laibach, 1. Juli. Pe^>- Volksversammlung in Linz am svNkn'i^ Paul-Tage war von zirka 3000 Per-gxg ^>ucht. Der Regierungs-Kommissär legte Pro»? Resolutionen, weil dieselben nicht dem 6emäß lauteten, sein Veto ein. Die den,nf^."!^b akzeptirte das Programm der sozial- i>ie Partei. Großer Beifall ward den S°iß°ln'den^N^" des Bischofs Rudigier scharf Verl»", ^eden zu Theil. Die Versammlung dates b einstimmig die Abschaffung des Konkor-Resolution lautet: „In l. > klerikale Partei die Entwicklung ch-Nfürs cn d^sterreich bekämpft und die Kir-S°8°n di7'^ ^ L'nz°r Bischof, Widersetzlichkeit fuuö . — 48 3 80 ©ier pr. ©titcf . — 2 90 2RiM> pr. 2Kaß . — 10 2 — Biinbflcifd) pr. ät;nt)d pr. ©tiicf . — 28 — — Stauben „ — 20 6 40 |i>eu pr. Zentner . 1 80 6 4o ©trot; „ l — 0 40 §olj, fiarteS, pr. filft. (J — — 45 — TOetdjeS, „ — — — 45 SBciit, rotier, pr. — — Gciiner .... 5 — — 3(3 — roeißer . . . 4 — Gedenktafel über die am 2. Juli 1869 stattfindenden Lizitationen. 3. F-eilb., Potocuik'fche Real., Terpeane, 523 fl. 90 kr., 8. Feistriz. — 3. Feilb., Marincic'sche Real., Zagorje, 1319 fl., BG. Feistriz. - 1- Feilb., Stefancic'sche Real., Jablauic, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Stendler'sche Real., Cerovc, 2007 fl., BG. Ratscha». - 3. Feilb., Teßuer'sche Real., Troschain, BG Sittich. — 3. Feilb., Logar'sche Real., Oberdorf, BG. Planina. — 1. Feilb., Karu'sche Real., Doorje, BG. Kraiuburg. — 1. Feilb. der dem Josef Jlak von M gehörigen, auf der Real, des Anton Slak von Fic iutabulirteu Erbscl'aftsfordening, 367 fl. 50 kr., BG. Sittich. — 1., 2. u. 3. Feilb., Terlep'sche Real., Kleiet, 954 fl., BG. Seiseuberg. Am 3. Juli. ^ . 1. Feilb., Cufar'sche Keal., Veldes, 2354 fl., BG.Nad-mannsdorf. — 1. Feilb., Mechle'sche Real., St. Georgen, 1707 fl., BG. Laibach. — 1. Feilb., Zupaucit'sche Real., Martinsdorf, 395 fl.. BG. Naffenfnß. Ein verläßlicher kosloxpEor, der deutschen und slovenischen Sprache mächtig, wird gegen ganze Verpflegung uuv 160 fl. Gehalt ausgenommen. Der Postdienst nicht anstrengend, die Kaution erwünscht. Ostene sind zu richten bis 20. Juli l. I. an das k. k. Postamt >n Pösendors, Uuterkrain. 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Lil. 1869. Llit Rart«. 2 ü. 25 Kr. - — I. Lä. 1868. 2 ü. iV«!»v8tv ki^vnlmliiikiii'to «ler ÜLterrkieliiscIi-unM ri8eb«n Llouarcbiö. Uit Llontiln- und Inäu8trie-baknen 50 Kr. I1ie86>1,e kolorirt in 20 Partien 75 Kr. Nit Lreu^anä 5 Kr. rnebr bei Lin8vuäun8 äes Letrrtge8, (185—I) Wiener Börse vom 36. Juni. Lose von 1854 . . . Lose von 1860, ganze Lose von 1860, Fünst. Prämiensch. v. 1864 . r1<,rttLts-ObUb- SUdb.-Ges. zu so» Fr. , l«.7b 11?-^ dto. Bon« « pCt. L42.— Nordb. LM.)^ üS.S» Lieb.-B.(2»ofl.ö.W.^ 8S.LS Rudolssb.„ 40 „ Windischgrätz so „ Waldstein . 2» „ »eglevich . io „ Rudolssstist. 10 ö.W. HVsvdssI (g Mon.) «ugSb. lovfl.südd.W. Franks, wu fl. „ London i» Ps. Sterl. Paris Ivo Franc» . Müvrsn. Kais.Münz-Ducaten. 20-Francsftück. . . BereinSlhaler . . . Silber . . . . »s.— 125.— SS.— SS.— 4S.— SS.— 57.50 SS. 22.SV 24.50 14.50 15. WZ.S5 I0S.5V 124.70 4S.55 5.M S.S8 1.82 121.75 SS.iO ISO.'' M.-" S5.ö» 4S.S0 Stz-^ SS.^ SS.S" SS-- 2S.Sl> 15- 1S.S» 1VS.S0 IvS.i-ll 124.80 4»-'° S.SS S.os I.ss' I22.SS Telegraphischer Wechsclkours vom 1. Juli. 5perz. Rente österr. Papier 62.85. — Jperz. Rente österr. Silber 70 85. — 18«i0er staatsanlehen 105.20. — Bankaktien 747. — Kreditaktien 279.30. - London 124.70. - Silber 121.50. - K. k. Dukaten 5.91 Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Oltomar Bamberg. Druck von Jgn. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg in Laibach.