Erscheint Pimtag und Fltitüg. Reillltion: Vt»»t, N. Markt Nr. «2», 3. St. Expedition? N«nn Haus'Nr. !90. Ins»rti«n«gebüh«n: «r die 2sP»lti«e Zeile oder deren N«um für > M»I « lr., 2 M«l » lr., 2 Mol l« kr. Insertion«. stcmpel jede« M«I 2» lr. Verlag und Druck von I . Blasnik. Abonnement fit» Lalbach: ganljährig 5 fi. — lr. h»lbj«hrig I ,. »0 „ »ierleljllhrig l „ 2» „ Durch die Post: g»N!i»I>i!« 6 st. 4» lr. halbjährig 2 ,. 20 „ »ierteljähri« l ,, 7U « si»«tw« sfempl«« losten l Nll. Zeitschrift für wterliiMsche Interesst». Verantwortlicher Redakteur: (Manuskripte «erde« nicht zurückgesendet.) P. v. Rabies. i. Jahrgang, Laib ach am 2. Juni 1865. ^ . 44. Der neue Zolltarif und seine Einwirkung auf Industrie und Ackerbau. n. Von dem neuen Handelsvertrag mit Preußen in der bis jetzt be­kannten Textirung versprechen wir uns nicht viel Gutes. Will es doch scheinen, daß die seitherigen Einrichtungen, welche in Einklang mit diesem Lande vorgenommen wurden, Seifenblasen gleichen, die zerplatzen, sobald sie uns irgend einen greifbaren Vortheil bringen sollen. Der neue Zoll­tarif in der Form, wie er unserem Abgeordnetenhause von Seite der Re­gierung zur weiteren Behandlung vorgelegt worden, gewahrt unserer In ­dustrie und somit auch unseren Agricultur-Produkten keinen hinreichenden Schutz gegen auswärtige Ueberfluthungen; wir hoffen und wünschen daher, derselbe möge in einer Weise abgeändert werden, die unsere Industrie nicht aller Stützpunkte beraubt, Wohl aber darnach angethan ist, ihr neue Lebens-Elemente einzuhauchen. — Was nützen uns Handelsverträge und Zollübereinkünfte mit anderen Staaten, die für unseren Gewerbfleiß die Keime der Verwesung in sich tragen. Der gegenwärtige Moment, wo im Innern des Reiches die große Frage der Aussöhnung noch nicht gelöst ist, wo außerdem in Folge un­günstiger Handels-Conjuncturen fast alle Gewerbe darnieder liegen, dünkt uns am allerwenigsten geeignet, die Völker zu bestimmen, auf dem Gebiete des Freihandels neue Experimente zu machen. — Einen derartigen, in das Staatsleben tief eingreifenden Uebergang pflegt man nach den Grund­zügen der Algebra gewöhnlich in Zeiten anzubahnen oder vorzunehmen, wo das Land die gehörige Kraft aufweist, denselben mit Sicherheit über­winden zu können. Während der letzten 14 Jahre war es das Agio, welches unserer Industrie den erforderlichen Schutz gewährt, und es nebstbei unserer Land­und Forstwirthschaft möglich gemacht hat, ihre Erzeugnisse mit Gewinn zu exportiren. Mi t dem allmäligen Schwinden dieser tiefempfundenen Land­plage tritt die ernstliche Mahnun g an uns heran, Maßregeln zu er­greifen, die ausreichen, dem Staate seine Hauvteinnahmsquellen zu erhalten. Sind dieselben einmal versiegt, dann wird es schwer halten, sie wieder flüssig zu machen. — Auf dem Papiere lassen sich allerdings manche Feuilleton. Die «fahnenmeihe des K. K. 8.3llsanterie-Regimmte5 F3NL. Naron Herstner. ' „Die feierliche Handlung der Fahnenweihe bezeichnet den hohen Werth dieser Siegeszeichen. Sie sind das Heiligthum eines Soldaten, das rühmliche Pfand des Vertrauens, welches der Staat in die Tapferkeit seiner Krieger setzt; das Rallirungszeichen in den wichtigsten Augenblicken und das Panier, unter welchem sie siegen oder sterben müssen. Die Ver­theidigung der Fahnen ist daher die heiligste Pflicht eines jeden Kriegs­mannes, mit ihrer Erhaltung ist der Ruhm der Truppen unzertrennlich verbunden." Diese Worte des Reglements drücken vollkommen die hohe Bedeutung aus, die die Fahnen und deren Weihe für ein ganzes Regi­ment und für den einzelnen Krieger zugleich haben! Ein Tag, an welchem eine solche Weihe vor sich geht, ist demnach für jeden wahren Patrioten ein Festtag in des Wortes schönstem Sinne und der Ort, an welchem sie abgehalten wird, ist unzertrennlich mit der Geschichte des betreffenden Regimentes verbunden. Der 30. Mai war es, an dem in unserer stets militärfreundlichen Stadt das t. k. 8. Infanterie-Regiment FML. Baron Gerstner «.bis vor Kurzem Erzherzog Ludwig), dessen Soldaten der uns stammverwandten öecho-slavischen Bevölkerung des Herzogthums Mähren angehören, dieses hohe Fest feierte! Am Vorabende durchzog der Zapfenstreich mit Musik die Straßen der Stadt, wobei auch ein vom tüchtigen Kapellmeister Hrn. Sallab a eigens komponirter recht gelungener Marsch (mit Trommel und Pfeife von ehedem) gespielt wurde. Am Morgen des Festtages war Tagreveille und um 8 Uhr Aus­rückung des Regimentes auf den Festplatz vor der St. Peterskaserne. Die­ser Platz war durch die äußerst splendide Ausschmückung mit Fahnen und Flaggen, die von hohen durch Festons verbundenen Flagaenstöcken und aus den Fenstern der Kaserne sowie des gegenüberliegenden 2si-ov6«'schen Hauses wallten und flatterten, auf das Schönste geziert. An der nördlichen Seite desselben war das Kapellenzelt sehr geschmackvoll erbaut, rechts und links davon waren die Zelte für die geladenen Gäste errichtet. Bald waren alle Plätze dicht besetzt und war besonders unsere schöne Damenwelt sehr zahlreich vertreten. Nachdem Seine kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Dinge viel schöner und verlockender ausmalen, als sie in der nackten Wirk» lichkeit sind. Wenn es Leute gibt, die mit dem Wahne beschlichen sind, durch die Einwirkungen des Freihandels auch in Oesterreich Wunder zu schaffen, so können es eben nur solche sein, die unfern Staat als einen vollständi g reife n betrachten und in Folge dessen für befähigt halten, sich der weitgreifenden Handelspolitik der Westmächte ohne Widerstreben zu accommodiren. — Durch die gesteigerte Einfuhr fremdländischer In ­dustrie-Produkte, als natürliche Folge des Freihandels-Systems, würde sich anfänglich unsere Zolleinnahme allerdings vermehren, allein nur schein­bar, weil auf der andern Seite mit der Zugrunderichtung unserer Industrie und mit der theilweisen Lahmlegung unserer Land» und Forstwirthschaft Steuer-Objekte für unsere Staatscassa verloren gingen, welche unter den gegebenen Verhältnissen ihre Hauptquelle bilden. Zollveränderungen haben gewöhnlich große, in alle Schichten der Gesellschaft tief eingreifende Umwälzungen zur Folge, besonders in Staaten, die der Mündigkeit zwar langsam entgegenschreiten, dieselbe aber noch nicht erreicht haben. Um nun dem Lande keine neuen Wunden zu schlagen, bedürfen derartige Veränderungen im Bereiche der Volkswirthschaft um­fassender Prüfungen, die keineswegs von einzelnen, mitunter befangenen Männern, sondern von der Gesammtmasse, das heißt von den dabei direkt Vetheiligten im wohlverstandenen Interesse der heimischen Arbeit vorge­nommen werden müssen. So lange wir die Konkurrenz des Auslandes ernstlich zu fürchten haben, dürfen wir uns nicht zu Tarisirungen ver­stehen, die das Uebel, statt zu mindern, zu vergrößern drohen. Der neue Zolltarif weist in dieser Richtung Sätze auf, die den be» scheidenen Anforderungen der Industrie und der Landwirthschaft nicht ent» sprechen. Wenn wir auf Getreide, Fleisch-Produtte, Sämereien, Weine, Zucker, Branntwein u. s. w. die Eingangszölle derart herabsetzen, daß sie genügenden Schutz versagen, folglich keinen andern Zweck haben, als die Zollkllssen zu füllen, dann steuern wir darauf hinaus, in erster Linie unsere Landwirthschaft, und mit ihr als unmittelbare Folge unsere Industrie dem Ruin zuzuführen. Da dieß jedoch nicht unsere Mission zu sein scheint, so werben wir uns hoffentlich eines Andern besinnen. Ohne zusagende Gegenseitigkeit Konzessionen machen, die uns greifbare Nachtheile bringen, hieße das eigent­liche Interesse des Staates in einer Weise bloslegen, die sich selbst dann Herr Erzherzog Ernst die Truppen besichtigt hatten, begann die feierliche Handlung mit einer tiefergreifenden böhmischen Ansprache des Regiments« kaplans an das Regiment. Als dieselbe geendigt, celebrirte Se. Gnaden unser Fürstbischof Dr. Bartholomäus Widmer unter zahlreicher Assi­stenz die hl. Messe, und weihte nach Schluß derselben die beiden neuen Fahnen des 1. und 2. Bataillons, dieselben sowie deren Führer regle­mentsmäßig segnend und küssend. Die Stellen der Fahnenmütter hatten Ihre Majestät die Kaiserin Charlott e von Mexiko , die zugleich ein prachtvolles Fahnenband ge­ spendet und durch die Frau Gemalin des Herrn Obersten Ritter von Lindner vertreten war, und die Frau Gemalin Sr. Ercellenz de« FML. Baron Maroiöi6 angenommen, die die Städte Ig lau und Znai m vertrat. Diese Sädte, die Spenderinen des zweiten ebenfalls prächtigen Fahnenbandes, die Werbbezirksstationen des Regimentes, waren bei diesem für ihre Landeskinder so hochwichtigen Ereignisse durch Depu­ tationen vertreten. Es erfolgte nach dem genannten Weihealte durch Se. Gnaden den Fürstbischof das Einschlagen der Nägel in der vorgeschriebenen Reihen­ folge: Se. Gnaden der Fürstbischof die ersten drei Nägel im Namen der hl. Dreifaltigkeit, dann die Fahnenmütter Stellvertreterinen, der Herr Oberst des Regiments für den Regimentsinhaber, Se. kais. Hoheit der Herr Erzherzog Ernst, die hohe Generalität, die Stabs- und Oberoffi­ ziere, die Honorationen, darunter der Bürgermeister Dr. E. H. Costa im Namen der Stadt Laibach, dann andere Gäste und schließlich die dazu kommandirten Chargen und Mannschaft. Während dieser wie ge­ wöhnlich eine geraume Zeit in Anspruch nehmenden Funktion spielte die Musikkapelle in ihrer bekannten vorzüglichen Weise eine Reihe der an­ ziehendsten Tonstücke. Nach Beendigung derselben stellte der Oberst dem Negimente die neuen Fahnen vor und ermahnte dasselbe, sie auf das äußerste zu ver­fechten und in keiner Gelegenheit zu verlassen. Von der ergreifendsten Wirkung auf alle Zuhörer war es, als Oberst von Lindne r inmitten feiner trefflichen echt kriegerisch-markigen Rede, auf die alten Fahnen des Regimentes hinweisend, der unter diesen Siegeszeichen ruhmvoll gefallenen Helden gedachte, dann innehielt, das Regiment zum Gebete niederknien ließ, das der Kaplan laut vorsprach und die Musik in harmonischem Aus­drucke begleitete. Der Regimentscommandant sprach zu seinen Braven dann auch in ihrer Muttersprache nicht minder treffende Worte der Auf­munterung und Begeisterung. Mi t dem reglementsmäßig vorgeschriebenen Fahneneide, dem Desilöe und dem Abrücken der Truppe endete der vor­mittägige, der kirchliche Theil der Feier. (Schluß folgt.) 18« kaum rechtfertigen lassen dürfte, wenn wir auf dem Gebiete der Emanci­pation und landwirthschaftlichen Selbstständigkeit bereits weiter vorgeschrit­ten wären. Unsere Landwirthschaft hat unter dem wachsenden Steuerdruck ohne­hin genug zu kämpfen, um halbwegs durchzukommen. Muthen wir dersel­ben nicht noch zu, ihren besten Konsumenten, die inländische Industrie, durch vorzeitiges Betreten der Freihandelsbahnen zu verlieren. Ge­böten wir über die Naturschätze der beiden Indien, dann, aber auch nur dann, könnten wir uns dazu herbeilassen. Nachdem dieß aber nicht der Fall, so liegt uns die Sorge ob, unsere Landwirthschaft nicht etwa zu schwächen, sondern durch zweckent­sprechende Maßregeln zu stärken, und sie nach und nach zu jener Vlüthe emporzuheben,-deren sie bedarf, um nicht nur die Hauptstütze des Staates zu sein, sondern auch zu bleiben. Nicht Prohibition, sondern mäßiger Schutz heißt das Wort, welches wir vorläufig im Interesse der heimischen Arbeit und zwar inso­lange festhalten zu müssen glauben, bis es uns gelungen, mit den Er­zeugnissen unseres Gewerbfleißes offensiv aufzutreten. Um die Wege zu bahnen, die zur Erreichung eines solchen Zieles nothwendig sind, bedarf es einer wirkenden Kraft, die sich der Aufgabe gewachsen fühlt, das Wohl Oesterreichs rn seinem gegenwärtigen Bestände ernstlich zu fördern. Der wichtigste Posten im Staate, den die Krone zu vergeben hat, nämlich der eines Ministers für Handel, Industrie und Acker­bau, hat derzeit noch nicht jenen Wirkungskreis, der zu dieser Förderung nothwendig ist. (Allg. Land- u. Forstw.-Ztg. der k. k. Wiener L.-W.-G.) Ein Schmerzensschrei über die „lrainerische" Sprache aus dem Jahre 1814. Primic , Professor der slovenischen Sprache an der Grazer Uni­versität, schreibt in seinem 1814 in Graz erschienenen Büchlein: Neues slovenisches ABC , über die Verderbtheit der slovenischen Sprache und die Ursachen, durch die sie hervorgerufen worden. Da die Worte des ausgezeichneten Kenners unserer Muttersprache und vorzüglichen Patrioten auf unsere heutigen Verhältnisse nahezu noch vollkommen passen, so wollen wir hier das Bezügliche (p. 96 f.) ausheben. Primic sagt: Es dürfte vielleicht mancher deutsche Leser dieses Vüchelchens hie und da auf germanisirende, nicht echt slovenische Ausdrücke stoßen, und über die Armuth der slovenischen (windischen) Sprache mitleidig die Achseln zucken. Einen solchen Leser bitten wir, Folgendes wohl zu erwägen und zu beherzigen. Erstens wollten wir lie­ber die im Munde des Volkes gebräuchlichen, obgleich minder echt sloveni­schen Wörter aufnehmen, als die Verständlichkeit, die Haupteigenschaft einer jeder Schrift, zu verletzen. Daß aber gewöhnlich so ver­dorben slovenisch gesprochen wird, ist nicht sowohl die eigentliche Armuth unserer Sprache schuld, als vielmehr theils die Bequemlichkeit und Trägheit der Redenden, dem echt slavischen Ausdrucke nachzudenken; theils die schnöde Sucht der meisten derselben, die sich etwas gebil­deter dünken, sich durch Ausschmückung ihrer Reden mit fremdem Flittergold vor dem gemeinen Pöbel (denn nur die­ ser soll nach dem Begriffe solcher Leute seine Muttersprache rein sprechen) auszuzeichnen. Ferner die unrühmliche Vernachläßigung der reinen Sprechart von Seite der mußereichsten und gebildetsten Classe unter den Slovenen, deren Hauptsorge es doch eigentlich sein sollte, die Kultur und das Studium der Muttersprache, als des ersten und nothwendigsten Vehi­kels aller Volksbildung, sich vorzüglich angelegen sein zu lassen. Und end­lich, da die Slovenen in Südüsterreich schon über 12 Jahrhunderte unter deutscher Oberherrschaft sich befinden, mitten unter Deutschen leben, mit Deutschen den meisten Verkehr haben, von Deutschen in deut­schen Schulen erzogen und gebildet werden, und da bisher keine slovenischen Schulanstalten bestanden: sollte es demnach Wohl ein Wunder sein, daß sich manches deutsche Wort in ihre Haussprache, oft auch ganz ohne Roth, eingeschlichen hat? Ein Wunder würde es sein, wenn das Gegentheil geschehen wäre. Und selbst andere Sprachen, die sich günsti­gerer Umstände zu ihrer Ausbildung zu erfreuen hatten, können sich von dem Vorwurfe einer oft ganz unnüthigen Entlehnung der Wörter aus «iner andern Sprache nicht ganz lossprechen. Politische Nevue. Aus Wien, 29. Mai, wird berichtet: Die ungarische Deputation, ohne Deal, ist heute angekommen. Der Empfang derselben findet Don­nerstag statt. Se. Majestät der Kaiser wird am 6. Juni nach Ungarn abreisen und dort bis zum 11. verweilen. Mehrere Minister werden Se. Majestät begleiten. Dem „Neuen Fremdenblatt" zufolge wird Se. Majestät der Kaiser persönlich den ungarischen Landtag eröffnen. Bezüglich der Reise Sr. Majestät des Kaisers nach Pest erfahrt man aus glaubwürdiger Quelle, daß Se. Majestät mit dem festen Ent­schlüsse nach der ungarischen Hauptstadt sich begibt, um einen Ausgleich mit Ungarn anzubahnen. Es würde nur von der Haltung und dem Ent­gegenkommen der verschiedenen Vertreter der politischen Parteien abhängen, oh die Grundzüge des mit Ungarn zu treffenden Abkommens unter den Auspizien und während der Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers in Pest festgestellt werden sollen. I m günstigen Falle wird die Einberufung des ungarischen Landtages in kurzer Zeit erfolgen, um dem vereinbarten EntWurfe gesetzliche Form und Kraft zu geben. So berichtet das „Neue Fremdenblatt". Bekanntlich ist ein Theil der Beamten des Warasdiner Komitates wegen ihrer selbstständigen Haltung, die sie auf der General-Kongregation eingenommen, ihres Amtes entsetzt worden. Sie wendeten sich an Se. Majestät um Wiedereinsetzung und sind jetzt rehabilitirt worden. Der Fürst von Montenegro, der bisher von Oesterreich eine Sub­vention von 12,000 sl. jährlich bezogen hat, soll von nun ab 30,000 fl. erhalten. Der „Monitor«! Offizial" gibt bekannt, daf^ Fürst Cusa ein aus den Namen Alexander getauftes Kind mit Genehmigung seiner Gemalin der Fürstin Helene, als seinen Sohn adoptirt habe. Ucber den Dispositionsfond im preußischen Abgeordnetenhause lesen wir: Alljährlich verlangt das preußische Ministerium von den Kammein die runde Summe von 35,000 Thalern zu geheimen Ausgaben; seit mehreren Jahren wurde die Position gestrichen, so auch in diesem. Die Angelegenheit kam am 26. Mai zur Debatte. Der liberale Deputirte Hennig, führt diestenographischen Berichte aus dem letzten PolenprozeK an, um zu beweisen, daß aus geheimen Fonds die Verbreitung aufrühre­ rischer Proclame in Posen bezahlt worden sei. Ein Theil dieser geheimen Fonds wendet die Regierung jener Presse zu, welche das Abgeordneten­ haus in niedrigster Weise schmäht. Das Haus verweigerte die verlangten Summen, weil politische Partei- und Streitschriften nicht zur Belehrung über öffentliche Angelegenheiten gehören. Ein liberaler Deputirter ver­ langt Verlesung eines solchen offiziösen Artikels, ein noch entschiedenerer Fortschrittsmann war gegen die Verlesung, weil diese Artikel zu langweilig seien. Französische Blätter schreiben jetzt den Anfang der Unterhandlungen zwischen Rom und Italien dem Cardinal Wiseman zu; dieser habe in seinem letzten Willen den heil. Vater dringend dazu aufgefordert, und seine Gründe hätten auf Pius IX . einen solchen Eindruck gemacht, daß dies« nach einigem Schwanken sich entschloß, den bekannten Brief an Viktor Emanuel zu schreiben. Der Gouverneur von Volhynien verbietet in einem Erlaß nicht nur den Gebrauch der polnischen Sprache bei den Gerichts­ höfen, sondern auch als Umgangssprache zwischen den Beamten; ferner wird befohlen, die in den Amtslokalitäten befindlichen katholischen Heiligenbilder durch russische Heilige zu ersetzen; endlich mel­ det die „Ostsee-Zeitung", daß russische Nationaltheater in Wilna, Kowno Gradno und Minsk errichtet und von der russischen Regierung subventio­ nirt worden sind. Man schreibt aus New-Ior t Nachträgliches über den Verschloß rungs - Prozeß. Die öffentliche Anklage lautet auf Verschwörung von Surratt, Booth, Davis und Anderen zur Ermordung des Präsidenten Lincoln, des Vizepräsidenten Johnson, des Staatssekretärs Seward und des Generals Grant behufs Unterstützung der Empörung. Ueber Havannah eingetroffene Nachrichten aus Mexiko melden: Die Iuaristen haben Portana und Morelia genommen; 300 Mann von der belgischen Legion wurden gefangen und erschossen. Aus China erfährt man: (Peking, 15. April). Die zeitweilige Entsetzung des Prinzen Kong ist wegen Bestechlichkeit und Verletzung der Ehrfurcht gegen den Kaiser erfolgt und steht mit der auswärtigen Politik in keinem Zusammenhange. i Aus dem Gemeinderathe. (Sitzung am 27. Mai. — Vorfitzender: Bürgermeister Dr. T. H. Costa; anwesend 18 Gemeinderathe). Nachdem der Bürgermeister eine in einer der letzten Sitzungen ge­stellte Interpellation des Gemeinderathes Stedry wegen Ausfolgung de« Lohnes an die Professionisten, die bei den Restaurirungsarbeiten im Lyceal­gebaude betheiligt gewesen, dahin beantwortet, daß der Verzug bereits be­hoben sei — stellt Gemeinderath Horak den Antrag, der Mannschaft des k. k. 8. FML. Baron Gerstner Infanterie-Regimentes, anläßlich der Fahnenweihe (am 30.) Seitens der Stadt 20 Eimer guten Weines zu spenden, was einstimmig angenommen wird. Es folgt der Vortrag der Prüfungskommissionen über die letzten Gemeinderathswahloperate und referirt Gemeinderath Dr. Orel (slove­nisch) für den III., Dr. Schöppl für den II. und Dr. Ritter von Kaltenegger für den I. Wahlkörper — alle Operate werden ange­nommen. Die Wahl des Gemeinderathes, welcher den Bürgermeister und Vice-Bürgermeister zur Fahnenweihe begleiten soll, trifft den Herrn Ge­meinderath Holz er, für den Vertretungsfall den Herrn Gemeinderath Mallitsch. — Es verliest hierauf Gemeinderath Dr. Schöppl ein Gesuch der Witwe Nu schal, welche um Fristerstreckung zum Ausbau des zweiten Flügels an der Kaserne bis 1. September 1866 bittet — wird genehmigt. — Nachdem Gemeinderath Dr. Orel ein Referat der Vau­sektion verlesen, worin Klage geführt wird, daß die Pflasterung des Haupt-Platzes vom Dome abwärts nicht vorgenommen werden könne, da der Unternehmer nicht vorkomme, wird beschlossen, den Herrn Gemeinderath Verhovc — wie dieß auch in früheren Jahren geschehen — nach Pro­sekko zu entsenden, um dort mit einem Unternehmer einen Vertrag abzu­schließen. Schließlich referirt noch Gemeinderath Dr. Orel über einen Re­kurs des Gastwirthes GoriZek (bei St. Florian) gegen das Straferkennt­niß zweier Instanzen (Magistrat und Landesregierung) beim Gemeinde­rathe. Gorisek soll nämlich wegen wiederholt gesetzwidrigen Verhaltens in Aufstellung von Wagen vor seinem Hause — wofür er auch bereits wieder­holt gestraft worden — jetzt 10 fl. Strafe zahlen; er wendet sich nun an den Gemeinderath um Ermäßigung. Da, dieß jedoch nicht in der Kompe­tenz des Gemeinderathes gelegen, so wird sein Gesuch abgewiesen und Gemeinderath Dr. Schöppl spricht sich dahin aus: Gorisek könne j» bei der Landesregierung ein diesbezügliches Gesuch einbringen. Aus den Vereinen. (Lllnbwirthschllftsgesellschllft.) Sitzung des Centralllllsschusses am 28. Mai l. I . — Das Majestätsgesuch der Dorfgemeinde Soderniö im Bezirke Reifnitz um Erhebung zum Marktflecken wird zu befürworten be­schlossen. — Zu sachverständigen Mitgliedern der Commissson für die Untersuchung der Aerarialbeschäler werden Herr Andreas Mallitsch und Herr Josef Seunig vorgeschlagen. — Das Comitö der für September 1866 in Graz beabsichtigten landwirthschaftlichen und Industrieausstellung ersucht um Mitwirkung und Betheiligung. Diese wird einstimmig abge­lehnt, und zwar aus zwei Gründen. Erstens wegen der im Mai 1866 l8? stattfindenden großen landwirtschaftlichen Ausstellung in Wien, und zwei­tens wegen der in das folgende Jahr 186? fallenden Säcularfeier des Bestandes der krainerischen Landwirthfchaftsgesell­schaft, aus welchem Anlasse auch hierorts eine Ausstellung beabsichtigt wird. — Die Landesregierung fordert ein Gutachten über die Einrichtung landwirthfchaftlicher Vorschußkassen. Zur Abfassung desselben wird ein Comits von drei Mitgliedern (Dr. I . Bleiweiß, Dr. E. H. Costa, A. Mallitsch) bestellt. — Außerdem wurden verschiedene andere Geschäftsstücke (Rechnung des Thierspitalneubaues, Vorlage der neuen Statuten der wechselseitigen Versicherungsgesellschaft «.) erledigt. Cvrrespondenzen. Olllz, 24. Mai. Der Gesetzentwurf zur sofortigen Aktivimng der Vezirksvertretungen wird, gemäß dem Beschlüsse des Landesausschusses, dem nächsten Landtage zur Behandlung vorgelegt werden, da nach Ansicht des Landesausschusses in den Bezirksvertretungen diesicherste Bürgschaft für ein geregeltes Gemeindeleben liegt. Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, daß der Landtag im Vorjahre die Organisirung der Bezirks­vertretungen vertagt hat, bis die Organisirung der Verwaltungsbehörden des Staates für das Herzogthum Steiermark gesetzlich geregelt sein wird, wiewohl Dr. Moritz von Kaiserfeld in der oben erwähnten Landtags­sitzung die Dringlichkeit der Einführung der Bezirksvertretung in beredter Weise dargethan hat. Lokales und Provinziales. — Der Fe st ball, zur Feier der Fahnenweihe vom löblichen Offizierskorps des k. k. 8. Infanterie-Regimentes in den Räumen des Casmo am 31. v. M. gegeben, war außerordentlich glänzend und sehr zahlreich besucht; es bewährte sich hierbei wieder der längst anerkannte Satz, daß Offiziersbälle zu dem Schönsten zählen, was in dieser Gattung Vergnügungen der lebensfrohen Welt geboten werden kann. Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ernst beehrte den Ball mit Höchstseiner Gegenwart und geruhte durch geraume Zeit demselben beizuwohnen. Sowohl der chevaleresk liebenswürdige Empfang der gela­denen Gäste durch das Vallcomite — der Herr Oberst an der Spitze — als das trefflich gelungene Arrangement des Cotillons entzückte alle An­wesenden. — Trotz der wahrhaft tropischen Hitze, die in dem feenhaft beleuchteten Saale herrschte, währte der Tanz dennoch bis an den frühen Morgen, und als das Programm den letzten Reigen gebracht, sah des Himmels Blau durch die weitgeöffneten Fenster — dem freudeverklärten Auge so manchen Paares gewiß ein reizendes Vergißmeinnicht an die eben abgelaufenen schönen Stunden! — Tagesordnung für die Handelskammersitzung am 2. Juni, Abends 5 Uhr: 1. Mittheilung des Erlasses des k. k. Handelsministe­riums ääto. 3. Mai 1865, Nr. 5586, betreffend die dem k. k. Landes­als Handelsgerichte in Laibach von Seite der Kammer zu gebenden Mit­theilungen über die Art und Weise, so wie über den Umfang des Ge­schäftsbetriebes der Handels- und Gewerbsunternehmungen in Kram; 2. Vortrag des Komite's über die Prüfung der Rechnungen über den Hand­lungsschulfond; 3. Mittheilung der vom niederösterr. Gewerbe-Verein in Wien eingesendeten Abschrift der Eingabe an das k. k. Handelsministerium bezüglich eines Zoll- und Handelsvertrages mit Rußland und Verathung hierüber; 4. Verathung über die Zuschrift des Komit6's der im Jahre 1866 in Graz zu veranstaltenden Industrieausstellung; 5. Mittheilung der Zuschrift der k. k. Finanz-Direktion in Laibach, betreffend die Ein­hebung der Kammer-Umlage; 6. Verathung über die Zuschrift des k. t. Landes- als Handels-Gerichtes in Laibach, bezüglich der Handelsgerichtli­chen Protokollirung mehrerer Handels- und Gewerbs-Firmeu in Laibach. — Wie der „Mvioo" aus Karlst adt geschrieben wird, fand dafelbst am 25. v. M. die Dekorirung unseres Landsmannes des Herrn Valentin Pleiwei s statt, dem Se. Majestät unser allergnädigster Kaiser in Folge der Ngramer Ausstellung das goldene Verdienstkreuz mit der Krone zu ertheilen geruhten. — Unser Herr Landeshauptmann Varon Codelli, der immer bereit ist das geistige und materielle Wohl unseres Vaterlandes zu forden, ist soeben der LiuvLUL^a Ratio«, als Gründungsmit­glied und überdieß mit einem Jahresbeiträge von 10 fl. beigetreten. — Unter den Renten-Lebens- und Kinderausstattungs-Versicherun­gen der Monarchie nimmt die unter dem Namen „Oesterreichischer Gres­ham" in Wien, als Filiale einer gleichnamigen in London bestehenden, einen sehr rühmlichen Platz ein. Namentlich sind die Resultate des Rechen­schaftsberichtes der letzten Generalversammlung der Gesellschaft überra­schend. Das Institut ist daher jedem Familienvater, welcher für die Sei­nigen kleine Ersparnisse sehr gewinnbringend anlegen will, zu empfehlen und wird zur Realisirung eines solchen Wunsches demselben sofort Gele­genheit geboten, da heute Herr Boscovits, General-Inspektor des „Gres­ham" hier eingetroffen und im Gasthofe zum Elefanten abgestiegen ist, um Versicherungen entgegen zu nehmen, überhaupt bereitwilligst jede Wim­schenswerthe Auskunft zu ertheilen. — Zu treffen von 8—'^10 Uhr und von V«2—3 Uhr. ^ Zahnarzt Engländer, der feit einigen Wochen m unserer Klasse, die Offiziale II . Ranges 800 und 700 fl. Gehalt mit der X . Klasse und die Offiziale III . Ranges 600 und 500 fl. Gehalt mit der XI . Klasse, somit jeder Beamte mindestens 200 fl. mehr erhaltet. Daß diese Maßregel nicht erst in 6 Jahren, sondern in nächster Zeit durchge­führt werden wird, ist nicht nur von der ernsten Willenskraft, fondern auch von der wahrhaft väterlichen Fürsorge des um die Sache hochver­dienten Stlllltskontrolls-Präsidenten Grafen von Merkandin mit Gewißheit zu erwarten. Es ist eine Unwahrheit, daß bei den Landesbuchhaltungen die Gehalte abgerundet werden. Diese erhielten schon ursprünglich mit ihrer Creirung, wir glauben mit einziger Ausnahme der train. Landes­buchhaltung, hübsch runde Gehalte, beinahe ganz gleich mit dem oben detaillirten Gehaltsshsteme; ob die Laibacher Landesbuchhaltung auch auf ähnliche Weise Rücksicht erfährt, darüber verlautet nichts; wir wünschen es zwar aus vollem Herzen, müssen es aber dem Beschluß« des künftigen Landtages überlassen. — Der Prozeß der Südbahn oontr«, Herrn F. Langer in Sagor wurde gestern und vorgestern vor einem Dreirichter »Collegium des hiesigen Landesgcrichtes verhandelt. Für die Kläger war Herr Dr. von V i las aus Wien, für den Geklagten Herr Dr. E. H. Costa der Vertreter; die beiden Herren Vertheidiger plaidirten glänzend. Als Zeugen waren auch die Herren Dir. Desgranges und Berenger selbst er­schienen. Das Urtheil lautet auf Schuloigerkennung des Herrn Direktor Langer von Sagor, und die Strafe auf 100 fl. und Ersatz der Gerichts­kosten. Herr Dir. Langer erklärte mit diesem Spruche vollkommen zufrie­den zu sein und sofort von jeder Berufung abstehen zu wollen. — Die Direktion des hiesigen Theaters für die künftige Saison erhielt Herr Juliu s Böhm , dermal Theaterdirektor in Rohitsch» Sauerbruun . Die Wahl war dem h. Landesausschusse nicht schwer, da nur noch Herr Callian o Mitconcurrent war. Böhm verspricht Operetten, Possen, Lust- und Schauspiele,— was er leisten wird, wird der Winter zeigen. Volkswivthschaftliches. Der Laibacher Moor. 8.— Die vielfachen Klagen über das Morastbrennen, welches sich dem Städter allerdings nur durch die Unbequemlichkeit des üblen Geru­ches bemerkbar macht, veranlaßt mich zu folgenden, auch die wohlthätigen Folgen desselben beleuchtenden Bemerkungen. Seit dem Jahre 1826, wo die Entsumpfung und Trockenlegung des Laibacher Morastes in einem Flächenausmaße von 40,000 Joch unter der gediegenen Leitung der k. t. Morastentsumpfungs-Kommission begonnen hat, sind bis Ende 1861 nach­stehende amtlich nachgewiesene Resultate vollführt wodcn: a) Straßen oder Gemeindewege auf Faschinen oder Unterlegern derart erbaut, daß selbe mit Lastwägen befahren werden können, 23,388" mit 45 Brücken und 46,776° Wassergräben; K) Stradons oder Wirthschaftswege, ebenfalls mit Wassergraben versehen 48,608° mit 61 Brücken; e) Kanäle, 24' breit, 6 bis 10' tief, 70,888"; ä) Parzellen-Gräben, 4'/./ tief, 4'/«' breit, 426.549. Vorstehende Arbeiten, welche von den Gemeinden größtenthcils selbst hergestellt wurden, da' die Stadt Laibach ihre entfallende Quote mit barem Gelde beistellte, sind von Kunstverständigen auf 516.418 fl. 75 kr. österr. Währ, geschätzt worden. Durch diese Entsumpfung wurden bereits 27,97? Joch und 511 Quadrat-Klafter urbares Terrain gewonnen, welche nach den jährlich er­hobenen Daten, nach einem von 10 Jahren genommenen Durchschnitt der Marktpreise für die auf diesem Boden gefcchsten Weizen, Koin, Gerste, Hafer, Heide, Hirse, Fisolen und Erdäpfel, dann gelbe und weiße Rüben, Hanf und Kraut, welche in seltener Größe vorkommen, an Futterpflanzen, an veredelten im Werthe gesteigerten Heu, die Summe von 2,351.723 st. 86 kr. österr. Wahr, einbringen. Da seit 1861 bis zum heurigeu Jahre in gleichen, ja man kann annehmen in größeren Dimensionen das Moorland trocken gelegt wurde, so beziffern sich mit heutigem Tage obige Summen auch noch um ein Bedeutendes höher. Der Grundwerth von einem Joch Morastterrain ist seit den ersten Baujahren 1829 von 24 kr. auf 5—60 fl., bis 100 fl. und an einigen Stellen sogar von 150 bis 250 st. gestiegen, welches die diesfälligen Kaufverträge bestätigen. Da, wo noch vor Kurzem Roß und Reiter für immer verschwanden, und wo mancher allzukühne Bekkasinen» jäger die Unterlage beim Gehen verlor und mit Gefahr kaum das Leben rettete, erheben sich dermalen schöne Wirtschaftsgebäude und unüberseh­bare Flächen wogender Weizen- und Kornfelder verwischen auf immer den Gedanken eines einstens gewesenen grundlosen Moores. Die Entsumpfung des Laibacher Moores zählt zu den schönsten Resultaten in diesem Fache in Österreich. Laibach hat durch dieselbe nicht nur eine bedeutend bessere Atmosphäre gewonnen, sondern sich auch eine seinerzeitige Kornkammer ge­sichert. Mit innigsten Dankgefühl soll man daran gedenken, daß die Ne­gierung diesem voltswirthschaftlichen Unternehmen durch eiue eigene Kom­mission Unterstützung angedeihen ließ, und der Stadtmagistrat Laibach so­gar zur praktischen Anschauung den Karolinenhof als Musterwirthschaft (dermalen der „grüne Berg") für die Kultivirer des Moores errichtete. Sehr viel Verdienst erwarben sich durch die Inangriffnahme der Ent­sumpfungsarbeiten der damalige Bürgermeister Hradetzt/, k. k. Kreisforst-Kommissär Zaruba, t. k. Ingenieur Simon Fohler und Landesbaudirek­tions-Adjunkt Marimilian Sinn. Stadt weilt, findet mit seinen Arbeiten derartigen Anklang, daß er sich Henöthigt sah, einen seiner technischen Assistenten aus Graz zu berufen, um den zahlreich einlaufenden Bestellungen genügen zu können. Qffene Sprechhalle. — Die in der Laibacher Zeitung vom 24. d. M. in Bezug auf An die „Freundin der vaterländischen Geschichte"! die Regulirung der k. k. österr. Kontrollsbehörden gebrachte Notiz und die Sie haben in der That recht, wenn Sie uns mahnen mit unserer darauf am 26. desselben Monates hieran geknüpfte Ergänzung müssen versprochenen Biographie Valvasor' » bald herauszurücken, denn man wir dahin berichtigen, daß die Gehalte der Beamten, sowohl der k. t. scheint von gewisser Seite den großen unsterblichen Patrioten, der ein steierm.-krain.-tarntcn'schen Staatsbuchhaltung als auch der übrigen Staats­„guter Kr a in er" (aber nicht in heutigem Sinne) daher auch ein guter Kontrollsbehörden, nach Maßgabe der durch Pensionen oder Absterben er­„Slavone" (Slovene) war, der Nation gegenüber in ein schiefes zielten Abfälle und rücksichtlich Ersparnisse der Art geregelt werden, daß die Staatsbuchhalter den Gehalt von 2500 fl. und die VI . Diäten-Klasse, Licht stellen zu wollen! die Vice-Staatsbuchhalter die Gehalte von 2000 und 1800 fl. und die Aber eines wird uns nun schwer fallen, der Beweis nämlich für Etwas, wovon des Altmeisters eigene Chronik nichts zu erzählen VII . Klasse, die Rechnungsräthe -- 1300 und 1600 fl. Gehalt und die weiß, und wovon die Akten und Urkunden unserer Landschaft vol l st an-VIII. Klasse, die Offiziale I. Ranges 1000 und 900 fl. mit der IX. 188 dig schweigen, der Beweis für die in der „Laibacher Zeitung" vom 30. d. M . niedergelegte Entdeckung: daß Valvano r auch ein Staatsmann gewesen! Wer die Chronik Valvagor'g kennt und weiß, daß eben die Be­handlung der Staatsgeschichten zu des Buches schwächsten Seiten zählt — denn VÄVÄsor ist nur als Topograph und vorzüglich als Kultur­historiker groß — der muß die Pointirung der genannten Eigenschaft, das Resultat hohler Phrasennmcherei, als ein höchst fatales Malheur für jenen erkennen, dem es just passirt! „Die Redaktion." Ginssesendet. An den Berichterstatter über die Siingerfahrt nach Littai und Wagensberg („Laibacher Zeitung«, 30. d.M.) Also „artig" haben sich die Sänger der philharmonischen Gesellschaft im fürstlichen Schlosse benommen? — Da hatten Sie Ihre Diagnose schlecht gestellt, wenn Sie das Gegentheil erwartet! Einer, der nie daran gezweifelt hat! Das Grgebniß der Sammlungen für das zu errichtende Kinderspital. (Veröffentlicht durch das constituirte provisorische Damen-Comits.) (Fortsetzung,) Einmal. Spende. IM . Frl. Cäcilie Rutter — fl. - kr. 6 fl. Herr Baron Mac-Neven — „ — „ 5 „ Herr Bezdök, Regierungsrath — ,, — ,, 5 „ Frau Gräfin Pace , . . — „ — „ 5 „ Frau Maria Gregoritsch 4 „ — „ 4 „ Herr Andre Drobniö, Kooperator .. . 2 „ — „ 1 „ Herr Johann Tom an, Kooperator .. . 2 „ — „ 1 „ Herr Thomschitz — » - ,, 3 „ Frau Theresia Kauöiö, Advokatenswitwe . 10 „ — „ 5 „ Frau Fanny Schont« 1 „ — „ 1 „ Frau Emilie v. Wurzbach 10 „ — „ 5 „ Frau Sidonie von Gerliczy 5 „ — „ 5 „ Herr Lorenz Tscheine . — ,, — » 1 „ 20 kr. Frau Emilie Weichselmann .... . — fl. — kr. 2 st. Frau Ursula Schwentner 2 „ — „ 2 „ Herr Wilhelm Rost ,. 2 „ — „ 2 „ Herr Johann Weiglein — „ — „ 5 „ Frau Aloisia Edle von Lehmann .... 10 „ — „ 5 „ Ungenannte — „ — „ 2 „ Frau Emma Stedry — „ — „ 5 „ Frau Anna Khern — „ >— „ 5 „ Frau Karoline Ahn — ,, -^ „ 2 „ Frau Anna Supan — „ — „ 5 „ Frau Katharina Kaprez ....... — „ — „ 1 „ Summa 48 fl. — kr. 83 fl. 20 kr. Summa des letzten Ausweises 2457 fl. 96 kr. 182'st. Hauptsumme 2505^1. 96 kr. 265 fl. 20 kr. 1 vollständiges Bett, 2 Polster, 1 Matratze und 2 Strohsäcke. (Fortsetzung folgt.) Veränderungen im Klerus. Herr Simon ^orsd, Lokalkaplan zu Selo bei Schönberg, ist am 26. Mai 1865 gestorben, und die durch diesen Todesfall erledigte, vom Patronate des krain. Religionsfondes abhängige Lokalie Selo bei Schön­berg wurde unterm 30. Mai d. I. ausgeschrieben. Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibachet Zeitung). Am 3. Juni, 3, e«t. Feilbietung der dem Josef Scheme von Ierovavas ge­hörigen Halbhube; Schützwerth 2043 fi. (städt. del. Bez. G. Laibach.) — 3. eiek. Feilbietung des dem Blas Öftres») von Lahovijh gehörigen Acker«; Schützwerth 810 fi. (Bez. A. Stein.) — 3. erek. Feilbietung der dem Michael Pader von Pezhe gehörigen Reali« tat; Schützwerth 2006 fi. (städt. del. Bez. G. Laibach.) — 3. erek. Feilbietung der dem Josef Caihen von Klei!« gehörigen Realität; Schützwerth 130« fi. (Bez. N. Egg.) — 3. «et. -Feilbietung der dem Ili» Pogovizh, Grenzer von Malinze, gehöri­gen Weingartens; Schützwerth 350 fi. (Bez. A. Möttling.) AN! L. Juni. 3. «et. Feilbietung der dem Martin Pirmou »on Pirmane gehörigen Realitäten sammt An- und Zugehör; Schützwerth 1140 fl. (Bezirks-Amt Laas.) — 3. eiek. Feilbietung der dem Marlin Belle von Suchadoll gehörigen Hub­realitüt; Schützwerth 580 fi. (städt. del. Bez. G. Neuftadtl.) — 3, eiek. Feilbietung der dem Jakob Mrak von Suchadoll gehörigen Hubrea­lität; Schätzwert!) 170 fi. (städt. del. Bez. G. Neuftadtl.) — Tagsatzung in Sachen de« unbekannt wo befindlichen Franz Rodtz von öuöjamloka; (Bez. A. Gurlfeld.) -? " « « — Tagsatzung in Sachen der unbekannt wo befindlichen Getraut, Gregorka, de« Johann und Franz Preuern und der Mari» Gregorka; (ftüdt. del. Bez. G. Laibach.) — Feilb.-Tagsatzung über die dem inj. Bernhard Skubitz von Stangen­vollane gehörigen Realität; (Bez. A. Littai.) (Nu« dem Nmtsblatte.) Vis 3. Juni. Einberufung der Verlassenschaftsgläubiger nach dem in Krain­burg »erstorbenen Handelsinanne und Reolitütenbesitzer Herrn Konrad Pleiwei«; (Notariat Krainburg.) Am 6. Juni. Lizitation von Straßenbauten und Lieferung des Bauzeuaes; (Bez, Bauamt Ndelsberg.) Am 8. Juni. Lizitation, Ausführung »on Bauobjekten und Bauzeuglieferunq. (Bez. Bauamt Neuftadtl.) Bis 15. Juni. Termin für zwei Stellen am Gymnasium in Götz, eine für italienische Sprache und Literatur und die zweite für slovenische Sprache und Lite­ratur; (Gehalt 945 fi.) (Küftenländische Statthalterei.) Bis 15. Juni. Termin für einen Jakob von Schellenburg'schen Stiftungsgenuß mit 105 fl. (arme Witwen krain. Nation, deren Gatten als Offiziere in Kriegs­diensten verstarben.) (Landesregierung Krain.) Vis 15. Juni. Termin für eine Lehrerstelle »m Gymnasium in Capodistri, f^ Mathematik und Naturwissenschaften; (Gehalt 735 fi,) (Statthalterei in Trieft.) Bis 20. Juni. Termin für eine Lehrerstelle an der Obeirealschule in Gz» für deutsche Sprache und Literatur als Hauptfach; (Gehalt 830 fi.) (Küftenlän­ dische Statthalterei.) Bis Ende Juni. Termin für zwei Lehrelstellen »n der Oberrealschul« in Lai­ bach. (Freihandzeichnen und Kalligraphie — Naturgeschichte, Mathematik und Physik. — (Landesbehörde für Krain.) Getraute. Pflll« St. Jakob. Franz KovaAö, Greisler, mit Anna Belle, gewese­ner Magd. Verstorbene. Den 28. Mai. Johann Krall, Zwängling, alt 34 Jahre, im Zwangsarbeits­ hause, an der Gehirnwaffersucht. — Johann Androyn», Pens, k. k. Str»fh»u«-Nuf­ sehe», alt 66 Jahre, in der Kraknu-Vorftadt Nr. 1, am Schlagfluße. Den 29. Mai. Dem Herrn Grnft Bockelberg, Turn- und Fechtlehrer, seine Tochter Johanna, alt 9 Monate, in der Gradischa-Vorftadt Nr. 4, an der Gehim­ lühmung. — Maitin Novak, Knecht, alt 34 Jahre, im Civilspital, in Folg« zu­ fällig erlittener Verletzung. Den 30. Mai, Georg Mallenschek, Strüfiing, alt 28 Iah«, im Inquisition«- Hause, an der Auszehrung. — Dem Jakob Kovaöiö, Dienftmaun, seine Tochter Karolina, alt 7 Monate, in der Stadt Nr. 97, an Fraisen. Den 31. Mai. Cücili» Dobnikar, Wäscherin, alt 61 Jahre, in der Stadt Nr. 30, an der Tuberkulose. Lottoziehungen. K. l. Lottoziehung am 31. d. M. In Wien: 63. 1. 26. 30. 33. In Graz: 62. 66. 28. 10. 38. Jahr- und Viehmärkte in Krain. Juni. Am ß. in Weiniz. Am St. Medardustage in Rakitna. Am St. Pri­mustage in Oberfeld bei Wippach, Stein, Tirna und Seisenberg. Am St. Antoni, tage in Altenmarkt, Villichgratz, Arunik, Hotemesch, 8ä«u3li»vA8, Treffen und Tai­räch. A« St. Veit-Tage in Aich, Gottschee, St. Veit bei Wippach und St. Veit bei Sittich. Am St. Aloifiustage in Moräutsch und Großlaschitz, Montag vor St. Iohanni in Luölca. Am 23, in Terschische. Am St. Iohanni-Tage in St. Ge­orgen bei Scharfenberg, Mautersdorf, Dernovo, Wocheiner-Feiftritz, Gereuth (Bez. Planina), Neudegg, Kerschftetten, Reifnitz und Weirelberg. Am 26. in Neumarktl, Am Tage vor Petti und Pauli in Ratschach. Am Petri und Pauli-Tage in Sagor. Am 30. in Hönigftein und Malgern. Montag nach Petri und Pauli in Dornegg und Laibach (8 Tage). Dienstag nach Petri und Pauli in Tschernembl. Wochenmarkt in Laibach am 31. Mai. Erdäpfel Mtz. fl. 1,70, Linsen Mtz. fl. 4.— , Erbsen Mtz. fl. 3.70, Fisolen Metzen fl. 3.75, Rindschmalz Pfund kr. 65, Schweineschmal, Pfund kr. 42, Speck frisch Pfund kr. 32, Speck geräuchert Pfund kr. 42, Butter Pfund kr. 50, Vier Stück 1 tr., Milch Mß. kr. 10, Rindfleisch Pf. 18 bis 20 lr., Kalbfleisch Pf. kr. 16, Schweinefleisch Pf. ts. 22, Schöpsenfleisch Pf. lr. 12, Hähndel pr. Stück kr. 23, Tauben Stück kr. 12, Heu Cent. fl. 1.30, Stroh Cent. kr. 80, Holz hartes 3«zöllig Klafter fi. 7.50, weiche« Kst. fi. 5,50, Wein rother Timer fl. 13, weißer Gimer fl. 14. 1. Juni (tel.) 29. Mai Goursbericht (Durchschnitt«­ Geld Waare cour«) I n österreich. Währung zu 5°/, 66.75 66-90 66,70 66.65 rückzahlbar „ '/-V„ 98.-98.50 98— 98.50 „ „ von 1864 89.90 90.— 89.60 89.90 Silberanlehen »on 1864 81.— 81.25 81.— 81.20 Nationalanlehen 5 °/„ ...... . 76. -76.10 75.80 75.90 75.85 Metalliques 5 °/„ 71.— 71.15 71,25 71.35 71.35 Verlosung 1839 155.50 156.— 155.50 156.— 1860 zu 500 fl 92.50 93.60 92.65 92.75 92.95 „ 1864 86.40 86.50 85.85 85.95 Como-Rentschein« 42 l<. »n»tr. . . 17.75 18.25 17.75 !8.25 Grunbentlaftungs'Obligationen »on Steiermark, Kärnten, Krain. . . 89.50 90.50 89.50 90.50 Nationalbank 796.— 800.— 800.— 802.— 800.— Kreditanstalt. . , 183.— 184.20 183.50 183.70 183.70 Wechsel auf London 108.85 109.— 108.60 108.70 108,80 Silber 106.75 107.— 106.65 106.85 106.50 Korrespondenz der Redaktion. Herrn 8— in Wippach: Ihr Bericht, der uns sehr freute, kommt nächsten«: 34. Danksagung. an den Oesterr. Greshmn. Mein Bruder Oreste Rell a in Trient, Ingenieur der Imprssa äel I'reQtiuo Hiaoomo^i & Oo., hatte am 30. Jänner 1864 sein Leben beim „Oesterr. GreshllNt" mit fl. 20,000 zu Gunsten seiner Erben versichert. Am 3, September 1864 (daher nach Einzahlung einer einzigen Iahresprämie) wollte es das Unglück, daß derselbe durch einen Sturz vom Felsen sein Leben auf der Stelle einbüßte. Der Unglückliche hinterließ eine Witwe und 8 minderjährige Kinder. Durch die Wohlthat der Lebensversicherung und namentlich durch die loyale und prompte Bezahlung der versicherten Summe Seitens der Ver­sicherungsgesellschaft „Oesterr. Gresham" ist nicht nur der schwere Ver­lust erleichtert, fondern sind der Witwe die Mittel geboten, für die Hinter­bliebenen auf eine bessere Weise für ihre jetzige und künftige Existenz sorgen zu können. — Ich fühle mich unter Absiattung meines besonderen Dankes für das bereitwillige Entgegenkommen im Namen der Hinterblie­benen veranlaßt, diesen Akt zur öffentlichen Kenntniß zu bringen und Jedermann auf die Wohlthaten, welche durch den gemeinnützigen Zweck der Versichung jedem Familienhaupte geboten werden, besonders aufmerk­sam zu machen. Hochachtungsvoll zeichnet Monuore Neil». Wir machen auf die Größe dieses Instituts aufmerksam und beto­nen, daß dieselbe den Versicherten von 5 zu 5 Jahren 80 Percent am Gewinne bezahlt, und ist dieser Gewinn im Jahre 1865 ein sehr bedeu­tender. Die Redaktion.