Nr. 144. Donnerstag, 26. Juni 1890._________ 109. Jahrgang. MlmckerMIeitma. ^ Die »Lllibllchfr Zeitung» erlchclüt täglich mit Nllsnllhmr der Tonn- und Feiertage. Die Udmin!ftratlo» e befindet slch «toüssressplah 2, die Medactlo» Uahnhosgasle 24. EprechNunbeü bei Redaction tüglich v«, ? IU b>« l2 Uhr vormittag«, — Unsranlierte Vriese werden »icht angenommen und Manulcripte nichi zuruclgtsltllt. Umtlichei Hheil. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben "it Allerhöchster Entschließung vom 8. Juni d. I. die Frauen: Eleonore Fürstin von Auersperg, Her-zoyn, von Gottschee, geborene Gräfin Breunner-Enke. voirth; Johanna Fürstin Rohan. Herzogin von Mont-bazon und von Bouillon, geborene Prinzessin von «luerspclg; Clotilde Gräfin von Grünne. geborene Gräfin von Thun und Hohenstein; Nicolasina Gräfin Lodstatzly.Lichtenstein, geborene Gräfin von zh"n und Hohenstein; Marie Gräfin F e st e t l c s v o n «Tolna, geborene Gräsin Schaffgotsch. genannt Semper-'"l von und zu Kynast; Sophie Gräfin Mon e. cuccoli.Laderchi. geborene Freiin von Gutten-ber«. und Philippine Gräfin von Buquoy. Baromn ܰn Vanx. aeborene Gräfin Czernin von und zu Chu-^niy. zu Allerhöchstihren Palastdamen allergnädlgst zu "Nennen geruht. ^^____ ._ »,. Ee. k. und t. Apostolische Majestät haben mrt ^hüchster Entschließung vom 16. Iun, d. I. dem Dechant nnd Pfarrer in Flöhau F"«z Rlchte ,^ goldene Verdiensttreuz mit der Krone allergnädlgst ^ ^"leihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Lailmch, 26. Juni. Seine Majestät der Kaiser haben für die durch Mnd verunalückten Insasse», von Draaoweins« ^°rf eine Unterstütznng von 1000 fl. aus Allerhöchsten "ivatmilteln allergnädigst zu bewilligen geruht. Die Cholera. , Nls das letztemal die Nachricht vom Auftreten ?" Cholera im europäischen Süden durch d,e getrof-Wn Vorsichtsmaßregeln in den zunächst von der bp'demie bedrohten Ländern ihre nicht misszuverstehende °fs'"elle Bestätiaung gefunden, empfand man mM'ttel-V Nordei'ropa eine nicht geringe Beängstigung Alle' Meckenlgeschichten von früheren Verheerungen durch blese -modeme. Pestilenz lamen bei der alteren Ge-Kation, welche frühere Epidemien mit erlebt hatte, m ^m^ "ächten die Runde durch die Blätter und Feuilleton. Aus einem Dienstvermittlungs-Bureau. Elizze von L. Stroupeznicly. II. i,s ^"d ich hinter der Blende freute mich au'r'ch 'g llh^'N Scandälchen. Ich liebe so leiden chaftlich n -N?" Vergnügen! .. -Deshalb bin ,ch noch k ' Hn°^ng. weil ich dem gnädigen Herrn best der? habe als die gnädige Frau.- r.ef d'e Blond Ei. ""germ höhnisch zu. «Sie Unverschämte, ich »a^^ «" ^"'""!. droht^die Magere. Die Monde kichert Vollem Halse: «Das glaube ich. hässliche Frauen bildeten den Gegenstand vielfacher Erörterungen in öffentlichen Vertretuugskörpern, während die Behörden sich beeilten, die dem damaligen Stande der Kenntnis von der asiatischen Brechruhr entsprechenden Sicherheit«, maßregeln zu treffen. ^. . ^ . c- Solche Vorkehrungen hat man auch jetzt dort fur nothwendig erachtet, wo man eine unmittelbare Gefahr der Einschleppung glaubt befürchten zu müssen, oder ist zu denselben vorbereitet dort. wo diese Gefahr unmittelbar nicht vorhanden ist, aber bei einem weiteren Um-sichgreifen der Seuche entstehen könnte. Das Publicum ist diesmal in Centraleuropa, in Oesterreich ° Ungarn und Deutschland vollständig ruhig geblieben. Von jener mehr oder weniger intensiven Panik, die ehedem, wie noch das lctztemal. als die Cholera in Südfrankreich und Unteritalien ihre vielen Opfer forderte, auch anderwärts die Gemüther ergriffen hatte, ist diesmal, vor-läufig wenigstens, nicht das geringste Symptom zu ver-spüren. Diese beachtenswerte Wandlung ist wohl der Thatsache zuzuschreiben, dass eigentlich erst seit der letzten großen Epidemie der bis dahin mysteriöse ilha. rakter der bösartigen Krankheit erkannt und damit auch eiue sichere Handhabe für erfolgversprechende Oegenmaßregeln gegeben worden ist. Der Cholera-Bacillus, der seither entdeckt worden ist, ist nicht mehr ein gespenstig unheimliches Wesen, dem man nicht bei-kommen kann. sondern ein Feind, dessen Eigenart man ziemlich genau ausgekundschaftet hat und den man mit bester Aussicht auf Erfolg sich vom Leibe halten, und wen» er trotz aller Vorsicht eingedrungen ,st. bekämpfen kann. ehe er festen Fuß gefasst hat — voransgsscht, dass die richtigen Vertheldigungsnultel vorhanden sind und in Anwendung gebracht werden. Diese Vertheidigungsmittel sind bekanntlich vor allem jene einer jeden rationellen Gesundheitspolizei: luftige, menschenwürdige Wohnungen, gutes Trinkwasser, dessen Gewinnuug und Zuleitung derart eingerichtet sind. dass es nicht selbst zum Nährboden und Träger des Cholerakeimes werden kann. verschärfte Controle der Nahrungsmittelzufuhr. und wenn die Gefahr näher-rückt, Maßregeln gegen die Einschlepp»ng. Be, uns ,n Oesterreich, insbesondere in unserer Metropole, ebenso in Dentschland und dem europäischen Norden sind diese Vorbedingungen bereits gegeben. Dank em^y« tiger Fürsorge der autonomen wie staatlichen Äe-Horden und der Opferwilligst, welche sich d,e Be-völkerungen für die Assanierung ihrer Gemeinwesen auferlegt haben. würden am liebsten alle hübschen Dienstmädchen ms Criminal einsperren, aber die Herren würden sich unserer annehmen.» Alle Mädchen lachten hell auf. und das Gekicher der Dicken tönte wie ein Brummbass unter Violinen. , i. r» -c. ! Die Frau zitterte vor Nerger. so dass ,hre Knochen beinahe krachten. Die spitzen Worte der Blon-den hatten sie gänzlich entwaffnet. Schaumend vor Wuth rief sie ihrem gewesenen Dienstboten zu: «^yr werdet noch von mir hören'., und schon war sie aus dem Bureau draußen. «Die hat es mcht erwartet da s sie mich hier finden wird; so hat sie sich's hier geholt l. lackte sieaesmuthig die Blonde. .Ich bitte dich, was hast du ,hr gemacht/. fragten alle schnell. Die Blonde antwortete Mit emer plötzlich traurig-dumpfen Stimme: «Diese Frau st sehr unal cklich. - «Unglücklich?. - «Ja. ste hat emen ? n und schönen Mann.. - «Ist denn das em InMck einen jnngen u»d schönen Mann zu haben? Mr wäre er lieber als ein hässlicher Alter., gr.nste ^ ^ssür sie ist es ein Unglück. Ihr Herr gieng heilte früh durch die Küche und streiche te'mr die W«nae Die Altt schaute durch das Schlüsselloch, kam >' ?:..?'."«3."^«, «.>«..> >«>>» Nä ein DienNmädchlN, welche nchig, »rwtftm, chi. t stn! N«^einlich^r.ig und kem° Lauerm ?, Me leinen .Geliebten, und °"ch <""/^" Ue Ü»d welche °»ch leinen M°ge„ h°', ha»° Leider darf man nicht allerwärts dem Cholera-gespenste mit der gleichen Ruhe entgegensehen, wie in Oesterreich und in unseren nächsten Nachbarländern. Wir begreifen es. wenn man in Paris den kommenden heißen Monaten nicht mit der gleichen Seelenruhe ent» gegensieht und in Italien aus Eholerafurcht etwas nervös zu werden anfängt. Dass man es in den slldost« spanischen Küstenprovinzeu mit der echten Cholera zu thnn hat, steht heute wohl außer allem Zweifel. Die herkömmlichen Beschwichtigungen der spanischen Behörden können diese Annahme nicht beirren. Solche Taktik wird bei jeder beginnenden Epidemie beobachtet, um die Bevölkerung nicht aufzuregen und den Behörden die Durchführung ihrer Sanitäts-Maßregeln zu er« leichtern. Nicht unwahrscheinlich ist es nach den bisher bei jeder CholeraEpidemie, die bisher am Rande de« MittelmeerbcckenL ausgebrochen, beobachteten Gesetzen ihrer Verbreitung, dass sie durch die Küstenschiffahrt weiter verschleppt wird und den südfranzösischen Mittel» meerhäfen droht. Bekanntlich hat die letzte große Epidemie gerade dort sich lange eingenistet und hartnäckig behauptet, ehe sie nach Neapel und Süd-Italien übergesprungen ist. Aus den Berichten gewiss ganz unparteiischer Beobachter, näm'ich der ärztlichen Autoritäten, welche damals von regierungswegen von Toulon und Marseille geschickt worden waren, weiß man, dass es zu jener Zeit um die hygienischen Verhältnisse, vor allem die Wasserversorgung, die Canalisation und Abfuhr jener beiden, in ihren vornehmen Straßen so glänzenden Städte in den Arbeiter« und Matrosenvierteln ebenso unsagbar elend bestellt war. wie in Neapel. Die Schilderungen, welche Dr. Vrouardel seinerzeit in seinem offiellen Be-richte und in seinen öffentlichen Vorträgen in Paris hievon aegeben hat, erzählen von ebenso haarsträubenden Dingen, wie jene über das Neapel der großen Cholera.Heimsuchung. Nun ist seither allerdings in jenen großen süd-französifchen Hafenplähen und in den anderen großen Ortschaften der Provence und des Languedoc manches für die Verbesserung der hygienischen Verhältnisse geschehen, aber so gründlich wie die königliche Regierung von Italien bei ihrem durch die Cholera veranlassten Rinovamento. der Erneuerung Neapels, vorzugehen wagte das repulikanische Regiment nicht. Die Mahnungen von Seite der ersten Hygieniker Frankreichs, über den Kopf der Gemeinderäthe der betreffenden Städte hinweg, ohne Scrupel, deren Autonomie und damit ver- sie noch Hinzufehen sollen. Diese Frau wünschte offenbar eine Heilige. Alle sechs Mädchen boten sich aleich unterthänig und schüchtern der Frau an und versicherten sie, dass sie alle jene Eigenschaften besitzen, welche sie wünsche — von einem Geliebten kann keine Rede sein. Wo denn? Ich aber war überzeugt, dass alle zusammen nicht den vierten Theil jener Eigenschaften hatten, welche die Frau in einer vereinigt wünschte. Die Frau wählte eines von den zwei Mädchen, welche ich anfangs als ziemlich hübsch bezeichnet hatte, durchblätterte ihr Dienstbotenbuch, bezahlte die Taxe, und beide entfernten sich. «Lasst uns schauen, was für schöne Bilder auf der Blende sind,» sagte die Blonde, näherte sich und besichtigte sie. Ich trete schnell von der Blende zurück, setzte mich auf den Koffer, zugleich aber verspürte ich — Dank meinem Schnupfen — dass ich niesen muss. Schnell ziehe ich mein Schnupftuch heraus, bedeckte hiemit Nase und Mund. warte und halte den Athem zurück, damit ich den ««zeitigen Ausbruch ersticke. «Pschich!» Es gelang mir nicht. Ein ganz absonderlicher Ton entfuhr mir, aus welchem sich durchaus nicht schlirhm ließ, ob ein Mensch oder was sonst der Urheber sei. Die Blonde hörte dies, erschrak, sprang zurück und fragte lebhaft die Frau Slab)", welche ihr Tagebuch durchblätterte: «Was ließ sich von dort hören?» Ich brannte vor Begierde, was für eine Antwort sie erhalten wird. «Das war ein Kater,» sagte die Frau Slaby ganz ruhig. «Ach so!» Ich danke, dachte ich mir, indem ich soeben erfuhr, dass ich jetzt rigent- Laibachcr Zeitung Nr. 144. ______________1194______________ 26. Iuni189k fassungsmähige Satzungen zu verletzen, radical vorzugehen, haben nmng gefruchtet, und jetzt verspürt man Beängstigung wegen dieser Unterlassungssünde. Bei uns weiter im Norden und im Binnenlande ist durchaus kein Grund zu ernsten Befürchtungen vor< Handen. Zunächst ist die Gefahr vorderhand noch sehr weit, und für den Fall, dass sie näher rücken sollte, haben wir in unseren besser gesicherten Ortschaften aus» giebigere Schutzmaßregcln zur Verfügung. Uebrigens würde, solches zu sagen mag barbarisch klingen, ein llein wenig Gruseln auch unseren Landsleuten und Mitbürgern nicht schaden, da hierin erfahrungsmäß,g die wirksamste Anregung zu weiteren gemeinnützigen hygienischen Reformen liegt. Aus Albanien. Scutari d'Albania, 14. Juni. In der jüngsten Zeit hat sich im Vilajet Albanien nichts Bemerkenswertes ereignet, da die vorgekommenen Schlägereien, Gewaltthätigkeiten, Diebstähle u. s. w. das Maß dessen, was man sich hierzulande als etwas Selbstverständliches anzusehen gewöhnt hat, nicht überschritten haben. Einer besonderen Erwähnung wert erscheint allenfalls ein kleiner Raubzug von Angehörigen des Miriditen« stammes, die in der Stärke von 20 Mann in das Dorf Mjed in der Sadrima herabstiegen und eine betracht« liche Anzahl von Vieh mitschleppten, nicht ohne gleich' zeitig auch die Hirten als Geiseln mit sich zu führen. Die Bewohner von Mjed, nebenher bemerkt, ausschließlich Muhamedaner, entsendeten eine Abordnung nach Scutari, um vom General-Gouverneur Abhilfe zu ver< langen und geltend zu machen, dass sie, falls ihnen gegenüber den beständigen Raubzügen der Miriditen kein ausreichender Schutz gewährt werden sollte, gezwungen wären, auszuwandern und sich in einem gegen derartige Ueberfälle besser gesicherten Gebiete anzusiedeln. Vahri Pascha betraute nun zwei Officicre, welche dem in Miri-ditien dislocierten und ausschließlich aus Miriditen zusammengesetzten Gendarmeriecorps angehören, mit der Aufgabe, den Bewohnern von Mjed wieder zu dem ihnen geraubten Gute zu verhelfen. Thatsächlich gelang es den Officieren, ihre Stammesgenossen zur Freilassung der Hirten sowie zur Zurückstellung des Viehes zu bewegen. Bloß zwei Kälber wanderten nicht mehr nach Mjed, da sie einem Festmahle zum Opfer fielen, an welchem die Miriditen, die Gendarmerie«Officiere und die Hirten sich betheiligten. Im übrigen haben sich die Miriditen die Ermahnungen, welche die genannten Officiere im Namen der Regierung überbrachten, nicht im geringsten zu Herzen genommen. Sie haben im Gegentheil sehr rasch bewiesen, dass ihnen nichts ferner liegt, als der freiwillige Ver» zicht auf fremdes Vieh, indem sie sofort nach dem Abzüge der Officiere einige räuberische Ausflüge in die Triften der Sadrima unternahmen. Man hat sich in Scutari fast daran gewöhnt, solche Vorgänge unbeachtet zu lassen, es wäre denn, dass die ausgeraubten Leute sich die Mühe nehmen, die Hilfe der Localregierung anzurufen. Aber auch dies geschieht nicht allzuhäufig, nach« dem die Bevölkerung sich von den gelingen Erfolgen der behördlichen Interventionen wiederholt überzeugt hat. Namentlich weih alle Welt, dass gegenüber den Min« diten sich nicht viel ausrichten lässt. So oft eine Regierungsmaßregel verfügt wird. durch welche diese Bergbewohner sich beeinträchtigt glauben, und lich ein Kater bin. Uebrigens warum denn nicht, es reisen ja sogar Prinzen unter fremden Namen, damit sie die Welt kennen lernen; warum sollte ich daher nicht incognito unter dem Namen Kater die Welt kennen lernen? Ein neuer Besuch. Ein beiläufig vierzigjähriges Frauenzimmer trat ein. ein Bündel in der Hand. Das volle rothe, mit einem Doppelkinn versehene Gesicht verrieth offenbar, dass dessen Besitzerin gute Zeiten habe. Sie nahm die Frau Slaby bei der Hand, führte sie rückwärts hinter die Blende und raunte ihr etwas ins Ohr. Ich aber hielt mein Beicht- und Kahenohr hin. «Vergelt Euch Gott diese Stelle., sagte sie. «Ich habe gute Zeiten. Gleich den ersten Tag kaufte ich zwei Hühner um je einen Gulden, fett und die besteil vom ganzen Markte. Ich bringe sie nach Hause, aber die Gnädige schlägt furchtbar Lärm . . . solche miferable Hühner werden in ihrem Hause nicht gegessen, ich solle wenigstes zu anderthalb Gulden Hühner kaufen. Sie schickt mich mit jenen zurück. Ich gehe und begegne der Hausmeisterin und erzähle ihr das. «O je,» fagt diese. «Der Frau müsstn Sie alles noch einmal so theuer rechnen, sonst kommen Sie mit ihr nicht ans; sie wciß nicht, wohin mit dem Gelde, und will nichts Billiges essen; so muss es ihr jede Köchin machen.» «Ich sehe mich also auf ein Weilchen zur Haus' Meisterin, kehre zurück, bringe dieselben Hühner und sage, dass ich sie umgetauscht habe. Diese seien zu anderthalb Gulden. Die gnädige Frau sehte sich ihren Zwicker auf. sieht sich die Hühner an und ruft: «Na, da« ist ein Unterschied, die sind anders ausgefüttert.» so oft die Behörde mit der Auszahlung der Bezüge des miriditischen Gendarmen im Rückstände ist, unternehmen die Miriditen einen Spaziergang in die Thäler, von dem sie nie ohne Beute heimlehren. Mitunter wählen sie auch ein anderes Mittel, um die Regierung zur Aufhebung derartiger Maßregeln, beziehungsweise zur Auszahlung der erwähnten Besoldungen zu bestimmen, indem sie die Straße Scutari«Alessio (Oesterreich. Ungarn und Serble^ Eine Belgrader Meldung constatiert. dass in 0« kaufmännifchen Kreisen der serbischen Hauptstadt wl>l' mehr eine beruhigtere Stimmung Oesterreich'Ungal gegenüber zum Durchbruch zu gelangen beginne. ^ für vergangenen Sonntag einberufene Versamnu'W der Belgrader Kaufleute hat sich auf den niM" Sonntag vertagt, nichtsdestoweniger aber schon di^, eine Resolution des Inhaltes beschlossen, wornach " Kaufmannschaft erwartet, dass weitere comm"^ Verwicklungen mit Oesterreich-Ungarn vermieden w den. da die Interessen beider Staaten die Fortfüh^ der wirtfchaftlichen Beziehungen im Sinne del .. stehenden Verträge erheischen. Der «Odjet» verM licht einen Art'tel über die Wirtschaftspolitik ° Fürsten Milos. worin er ausführt, das heutige S""' könne leichter als das damalige seine wirtschaft Unabhängigkeit erkämpfen. .<., :n (Die Nihilisten in Paris.) In P"^ j„ bis jetzt noch keiner der unlängst verhafteten NuW.^ Freiheit gefetzt wurden. Die Untersuchung zieht stA ^ die Länge, da die Nihilisten täglich neue Erklärung abgeben und namentlich über die sogenannten ns provoeatkul'« neue Enthüllungen machen, ^tz^l begaben sich der Generalprocurator der Republik, ^, naston. und der Untersuchungsrichter Athalin mil e> ' Polizeicommissär nach Clichy-souS-Bois «"d "Ntm" ten in Gegenwart von drei Nihilisten die im ^ ^ umi Bouchy angerichteten Verwüstungen. Esw^, ____. ---------^ . ,^> beinahe blöde davon ist. Das einzige, was mir ^, gefiel — hier erwachte meine Eigenliebe ^ ' ^„ell Rauchtabak.- Meine Selbstgefälligkeit zog M '" wie eine Schnecke in ihr Häuschen zurück. ^i" «Dem Tabak stattete ich Besuche ab. "" ?' Gustav konnte nach Gusto rauchen.» ^ ',,.?, -^ frägt die Dicke, «ou hast nicht mehr den Fr""" hel «Wo denn! Seit dem hatte ich schon elnen ^" Sanität, dann einen Dschler und jetzt ^ Gustav.» Lllibacher Zeitung Nr. 144. ________________________________^____________________________________________________26. Juni 1890. festgestellt, dass Bäume, namentlich Elchen, durch d,e Explosion der Sprenggeschosse stark beschädigt worden stnd. Die Beschuldigten erklärten, sie hätten dort t>ine Versuche gemacht und der angerichtete Schaden falle ihnen nicht zur Last. ^ ^ ^ (Kaiser Wilhelm) genehmigte das Ext« lassullgsgesuch des FinanMmisters Dr. von Scholz und verlieh demselben das Kreuz der Oroß^Comthure des Hohenzollern - Ordens. Der Ober . Bürgermeister von Frankfurt a. M.. Miquel. wurde zum Finanz' minister ernannt; derselbe übernimmt die Amtsgeschafte am 1. Juli. ^. (Antisclaverei - Conferenz) Wie man aus Brüssel schreibt, dürften die Arbeiten der Antl-claverei.Conferenz demnächst einen befriedigenden Ab-chluss finden. Nur über eiuzelne wenige Punkte wurde nsher ein vollständiges Einvernehmen noch nicht erzielt, doch unterliege es keinem Zweifel, dass die noch bestehenden Meinungsverschiedenheiten in kürzester A>t ausgeglichen werden dürften. (In dem elsaß.lothringischen Pass« regime) ist nun doch eine kleine, jedenfalls wohl-thätige Erleichterung eingetreten. Nach einer behörd« l'chen Anordmmg sind die Eiseubahnreisendcn. welche Wsah.Lothringen. ohne Anfenthalt zu nehmen, passieren und an der Grenze eine entsprechende Fahrkarte aus-Weisen, von der Passpflicht befreit. . (Die serbische Regierung) errichtet m Ealonichi eine commerzielle Agentur, die mit emer ständigen Ausstellung serbischer Protmcte verbunden Werden soll. (In San Salvador) ist der Präsident Menendez während eines Banketts plötzlich gestorben. Während der dadurch hervorgerufenen Panik wurden General Marcic und einige andere getödtet. General ^rta hat die Führung der Geschäfte ergriffen. Im Übrige» herrscht Ruhe. Tagesneuigleiten. Se Majestät der Kaiser haben, wie die .Agramer ch'tunn» meldet, der griechisch-orientalischen Kirchen feinde in Veiika Barna zum Zwecke der Restauriern» des Kirchthurmes 100 fl. zu spenden geruht. Se. Majestät derKaiser haben, wie der «Bote ^ Tirol und Vorarlberg, meldet, der Kirchen-Aniemde Santa Margherita zur Restaurierung der "ilche 100 fl. zu spenden geruht. — (Deutsche Zeitungen in Nordamerika,) Nach dem von G. P. Rowell und Comft. in Newyorl herausgegebenen Verzeichnisse der in Amerika "scheinenden Zeitungen und Zeitschriften werden in den Vereinigten Staaten und in Canada 17.760 Zeitungen ""d Zeitschriften herausgegeben, und davon erscheinen 797 (1 von je 18), ein ungünstiges Verhältnis, in deut« lchkr Sprache Unter den deutschen Zeitungen sind 91 gliche und 585 wöchentliche Blätter; 102 haben eine Auslage von über 5000, 11 von über 25.000, 3 von "ber 50 000 und 2 von über 75.000. Zu diesen gehört ^ Milwauteer «Germania., welche das verwitetste "utsche Wochenblatt der Vereinigten Staaten ist. Tägliche ---------------"" " " Nachdruck vsrboten. Verstoßen «nö verlassen. Roman von «mile «ichebourg. (52. Fortsetzung,) Durch List und Verschlagenheit war es ih" auch jungen. Herrn von Lancastan. einen der reichsten Anquiers der Metropole, zu imponieren nnd chn so A sich einzunehmen, dass der Finanzmann es schließ-H als eine ihm zutheil werdende Ehre ansah, den «"gen Baron zn den Besuchern seines Salons zahlen " dürfen, was allerdings für diesen, wenn sem Titel '""lich echt und rechtmäßig, keine besondere Ausze,ch-?"g gewesen wäre. denn zu dem Kreise der sich ,m ^"castan'schen Hanse versammelte, zählten die frag. Erdigsten Existenzen der großen Gesellschaft. So war » die Gräfin Premorin und ihre Tochter zu den^ 'Kn z.,g,lc>sscn. uud zwar verdaukten be.de Wse Ehre d ^ zu'" aer'inqsten Theile dem Baron von Verbo se ^ heißt, im Grunde genommen, nur. was ihr erstes Mreten in diesem Hause aubrlangtc. Emmal ,n das- ^ eingeführt, verstand die schlaue Charlotte Lettel. .'" den Banquier dermaßen zu blenden und zu fesseln. M er es schmerzlich vermisst hätte, wenn sie m ^"Gesellschaft in seinem Haxse gefehlt haben würde, lia. Die Bande, welche die Gräfiu und den angeb-^kN Varon von Verboise miteinander vereinten, waren ^ c' bass beide einander sozusagen in Händen h'elten 3, slch gegenseitig eher hassten als alles andere. 3 ". lie dennoch sich in Liebenswürdigkeiten gegen Cow.b? überboten und der jllnge Baron der schönen 3, ^ C^cile den Hof zu machen schien, so war das H b"den Seiten nichts als eine schlaue Berechnung sich ! v°" ihnen durchschaute deu audern und bemlly «bl?"°ch. seine Rolle mustergiltig zn lplelen- Ee'c le " ""gaß «ur z, oft die Mahxuug der Mutter, den deutsche Zeitungen erscheinen zur Zeit in Chicago 4, in Detroit 3, in St. Louis 5, in Newyorl 5. in Cincinnati 5, in Philadelphia b und in Milwaukee 4 und so weiter. — (Kirchenbau in Pola,) Der Obercomman« dant der k. und k. Kriegsmarine, Admiral Freiherr von Stern eck, hat von Sr. Majestät dem Kaiser die Aller« höchste Genehmigung erhalten, im Wege einer Sammlung die Mittel zum Baue einer Kirche in der Vorstadt San Policarpo ix Pola ausbringen zu dürfen — (Alte Eichen.) Mächtige Baumriesen, die durch ihr Alter ehrwürdig und geheiligt erscheinen, Werden mit ehrfurchtsvollen Blicken betrachtet. Die Zahl solcher Bäume ist »icht groß; besonders gering ist sie in cultivierten Ländern, wo schließlich der Axt des Holzhauers alles weichen muss. Derartige mächtige altersgraue Bäume sind die Kramer Eichen bei dem Dorfe Krain zwischen Liegnitz und Goldberg, unweit der Stelle, auf welcher die Schlacht an der Katzbach stattgefunden hat. Es sind ihrer sechs, die auf einer Wiese stehen; die älteste und stärkste derselben hat einen Umfang von neun Metern. Ihr Alter wird dem vom Hauftllehrer Sturm herausgegebenen Schristchen «Goldberg und seine Um» gcbung» zufolge auf 1200 Jahre geschätzt. Die Krone des ältesten Baumes hat viel gelitten, da große Stürme die mächtigsten Arste abgebrochen haben. Die übrigen Eichen besitzen dagegen noch gut erhaltene Kronen und sehen dadurch sehr mächtig aus. — (Die Cholera.) Pariser Privatdeveschen berichten über ziemlich zahlreiche Cholerafälle, welche in Italien, namentlich in Neapel und Venedig, vorgekommen sein sollen. Nach einer Depesche der Agence Hnvas aus Madlid ist die Cholera in der Gegend »on Valencia in Abnahme begriffen. — (Die bemalte Venus.) Am 28. Juni gelangt die einst berühmte Venus von Gibson bei Christie in London zur Versteigerung. Die 1852 in Rom von dem englischen Bildhauer gemeißelte Statue war der erste Versuch in modernen Zeiten, nach dem Vorbilde der alten Griechen Sculpture« mit Farbe und Gold auszustatten. Pas Werk erregte auf der Londoner Weltausstellung 1662 bedeutendes Interesse. — (Wirkung des Telephons.) Jemand will seinem Freunde aus der Provinz die Wirkung des Tele« phons erklären. Er sucht mit ihm also eine öffentliche Fernsprechstelle auf und sagte: «Gib acht. jcht sage ich meiner Frau. dass du heute bei uns essen wirst. So. Nun halte die Schallfänger ans Ohr, und du wirst dich überzeugen, dass sie mich verstanden hat.» Der Gastfreund lauscht und hört die inhaltschweren Worte: «Der Schafskops hat mir gerade noch gefehlt.» — (Mord im Kerker.) Der kiirzlich zum Tode verurtheilte Raubmörder Beger in Dresden hat in Gemeinschaft mit seinem Zellengenossen, dem zu Zuchl-hausstrase verurtheilten Uhrmacher Neubauer, den in die Zelle eintretenden Aufseher Riivpel ermordet. Hierauf ergriffen die Mörder die Flucht. Beger wurde von einem Gendarmen in einem Keller gefangen genommen; Neu-bauer ist flüchtig. — (Die Tripel-Allianz) Nach einem rheinischen Telegramme der «Perseveranza» wären am Samstag in Rom zwei Cabinelscouriere aus Wien und Berlin eingetroffen, welche die Ratificierung der Verlängerung Baron freundlich zu behaudeln. und zeigte chm ihren Abscheu, welchen sie thatsächlich vor ihm. den ste nur zu gut kannte, empfand, in unverhohlenster Weise, nml sie ihn insgeheim fürchtete. . Dieses Empfinden hatte sich auch m ihrem Be« nehmen kiludgegebeu. als ihr Gespräch mit Herrn von Laubrac an dem Ballabend im Lancastan'schen Hause durch das Hinzutreten des Barons unterbrochen worden war Es sollte sich noch erhöhen, ja. dem Gefühl des Kaffes Platz macheu. als Cicile wahrnahm, wie Gene-viöoe und Baron Verboise deu Saal durchschritten und der letztere dann für den Abend der Ritter des jungen Mädchens blieb. Sie beobachtete anch Herrn Liounets fast vertrauliches Wefen gegen den jungen Mann. und be tiaer Horn wallte in ihr auf. Wie. wenn icner M ifch ihr zuvorkam, indem er Alberts Schwester heiratete - denn nur zu bald wusste fte. wer die-ieniae gewesen, wetche ihre mit La.lbrac gewechselten Worte belauscht habeu musste - während ste davon ttäumte die Gattin Alberts und d,e Vesttzenn der Mllion n seines Vaters zu werden! Wem. Genevieve ab r die Gattin dieses angeblichen Barons ward. so war es zweifellos, dass er sich den Löwenanthe.l an "em Michthum des Herrn Liom.et ftchern werde. Wie sie ibu liasste — ihn und Oeneoieoe! M — wenn sie hätte ahnen lo'unen. w,e grundlos ihre Besorgnis sei. wie Gemvieve so gar mcht an eme Möglichkeit dachte, welche sie mit diesem Maun in nähere Verbindung bringen musste. ^ O,,'uevieoe's Herz war längst Nicht mchr fre fte liebte st.ll aber desto inniger und unauslosch cher A^ Hcrm Lionnets großartigem Ur. "rieb war es natürlich, dass er mit vielerlei Menschen m diesen befand ftch em Mger A chitett, dc>. er mit großer Auszeichnung protegierte. des Vertrages der Tripel'Allianz bis Ende des Jahres 1895 überbrachten. — (Wichtig für Briefschrei ber.) Wie wird ein uneröffenbarer Briefumschlag hergestellt? Antwort: Eine Lösung von Kupseroxydammoniak lööt Cellulose und ähnliche Stoffe auf. Befeuchtet man mit derselben den Verschluss von Briefumschlägen, fo löst sich der Papierstoff etwas an der Oberfläche auf und bewirkt einen Verschluss, welcher, eingetrocknet, nur gewaltsam getrennt werden kann. — (Kinder als Witwen.) Einer officiellen Statistik der englischen Verwaltungsbehörden in Indien zufolge gibt es in diesem Lande nicht weniger als siebzig, tausend jugendliche Witwen, deren keine älter als neun Jahre ist. Einer indischen Sitte gemäß werben bort nämlich in zahllosen Familien Knaben und Mädchen seitens der Eltern schon nach der Geburt vermählt: die eigentliche Heirat erfolgt selbstverständlich erst im Jünglings-, beziehungsweise Mädchenalter. Stirbt nun das Knäblein, so ist das arme kleine Mädchen, das ja nur formell verheiratet war, zur Witwe geworben. — (Ein sauerer Tod.) Der Maurergehilfe Johann Pracher st orfer in Nussbach bei Wien begab sich Sonntag abends in den Keller, entkleidete sich bis auf das Hemd, bezeichnete den Essigbottich mit f f f und I. P. und legte sich dann in denselben, wo er auch ertrank. Anderen Morgens wurde er todt aus dem Bottich gezogen. — (Bismarck-Denkmal.) Die Summe der für das in Berlin zu errichtende Nationaldenkmal für den Fürsten Bismarck eingegangenen Beträge belauft sich, nach dem soeben veröffentlichten sechsten Verzeichnisse, auf 3S0.943 Mark. — (Ein weiblicher Matrose.) An Bord der Bark «Ida» in West Hartlepool wurde jüngst ein junger Matrose Namens Hans Brandt durch einen Sturz in den Kielraum getödtet. Als die Leiche nach der Todten» lammer gebracht wurde, stellte es sich heraus, dass der Matrose eine Frauensperson war. — (Große Feuersbrunst.) Die Hälfte der Hauptstadt der Insel Martinique, Port de France, wurde vorgestern durch eine schreckliche Feuersbrunst zerstört. Nicht weniger als 5000 Menschen sind infolge dessen obdachlos. — (Abgelehnt.) Commis (der sich wegen eines Versehens entschuldigen will, zum Chef): «Darf ich Sie vielleicht um eine Unterredung unter vier Augen bit-len?, — Chef: «Unter vier Augen? Dann dürfen Sie aber nicht darauf rechnen, dass ich eins zudrücke l» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Gegen die Cholera.) Der Minister des Innern richtete sogleich beim Eintreffen der ersten Nachrichten llber den Ausbruch der Cholera an alle politl« scheu Landesbehörden einen Erlass, in welchem er die» selben zur Assanierung der Ortschaften und Beseitigung sanitärer Missstände auffordert. Außerdem beschloss er die Erneuerung des Verbotes der Ein- und Durchfuhr von Hadern, alten Kleidern und dergleichen aus cholera« verdächtigen Ländern, unter welche mit Rücksicht auf den Bestand der Cholera in Mesopotamien auch die asiatische Türkei einzubeziehen ist. Heinrich Merson war der Sohn einer Witwe, die. obwohl arm und auf ihrer Hände Arbeit angewiesen, doch nichts unterlassen hatte, um ihrem geliebten Sohne jene Ausbildung zulheil werden zu lassen, welche er nöthig hatte, um einst ein tüchtige« Mitglied der menschlichen Gesellschaft abzugeben. Und ihre rührende Sorge für ihr Kind sollte ihr die schönsten Früchte tragen. Heinrich war ein Sohn, der seine Mutter geradezu anbetete, der ihr jeden leisen Wunsch an den Augen ablas und alles that, um ihr seine Erkenntlichkeit darzuthun, welche er für die Frau empfand, die er mit dem zärtlichen Mutternamen nannte und die so viel für ihn gethan hatte. Er liebte sie. wie. der Stimme der Natur nach, jedes Kind die Mutter lieben sollte; ihre Worte, ihr Wille waren ihm Gesetz, und nie hätte er im allerentferntesten daran gedacht, ihr nur leise zu widersprechen, die in allem einzig sein Bestes im Auge hatte und der er grenzenlose Dankbarkeit schuldete. Aber die Liebe zur Mutter sollte einer anderen Liebe noch Platz in seinem Herzen geben müssen. Cr sah Genevieve, und Liebe auf den ersten Blick war es, was die Herzen beider einander entgegen-schlagen ließ. Sie sahen sich an, und jedes von ihnen wusste es. dass sie sich liebrn, dass sie sich angehören würden für Zeit und Ewigkeit und wenn Himmel und Erde sie trennten. Kein Wort von Liebe ward zwischen beiden getauscht, mit einer an Verehrung grenzenden Hoachtling begegnete Heinrich dem jungeu Mädchen, und doch verrieth ihr alles, was er sprach und that. seine Gefühle, empfand sie voll Seligkeit seine Nähe und nnhm sein Bild mit hinüber aus den wachen Vorstellungen des Tages in den Traum der Nacht. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 144._____________________________________1196___________________________26. Juni 1890. — (Schadenfeuer infolge Blitzschlages.) Am 23, d. M, nachmittags schlug anlässlich eines Gewitters der Blitz in ein Wirtschaftsgebäude des Besitzers Johann Vozner aus Samotorca ein, und sind infolge dessen drei Stallungen, die Kaische nebst mehreren Vo» rathen niedergebrannt. Vozner erlitt einen Schaden von circa 5000 st. und war mit dem Betrage pr. 300 fl. versichert. Bei dem Löschwerke haben sich die Feuerwehren von Villichgraz und Horjul in lobenswerter Weise hervorgethan. — (Zulässige Lehrbücher und Lehr« mittel.) Der Minister für Cultus und Unterricht Dr. Freiherr von Gautsch hat mit Beziehung auf die Erlässe vom 7. December 1885 und vom 24. Mai 1889 ein Verzeichnis der zum Lehrgebrauche in den allgemeinen Volksschulen, in den Bürgerschulen und in den mit Volksschulen verbundenen speciellen Lehrcursen sowie in den Fortbildungscursen für Mädchen zugelassenen Lehr» bücher und Lehrmittel kundgemacht und die k. l. Landes« schulbehörden beauftragt, eine besondere Vorschrift inbetreff des Vorganges, welcher bei Zuwendung von Armenbüchern an Volksschulen seitens des Privat'Schulbücher-verlages einzuhalten ist, zu erlassen, wobei als Grundsah festzuhalten ist, dafs die Schulleiter und Lehrer keinen diesbezüglichen Verkehr zu pflegen haben, sondern dass die Zuwendung solcher Geschenke durch die Bezirks« oder Landes-Schulbehörden zu bewerkstelligen ist. Buchstaben» tilfelchen, Setzkästen, Rechenmaschinen, Reliefkarten, naturgeschichtliche Objecte, physikalische Apparate und Lehrmittel für weibliche Handarbeiten bedürfen zu ihrer Verwendung in den Volksschulen leiner Zulässigkeitserllärung. — (Aus der Adelsberger Grotte.) Nach dem Grundsah: ^.uäiatur st altora, pHi3 veröffentlichen wir die nachstehende Zuschrift: «Es ist nicht wahr, dass sich die von mehreren Blättern gebrachte Mittheilung von der unterirdischen Fahrt einiger muthiger Adelsberger Bürger die Poik abwärts bis zur Otoker Grotte als eine Mystification des Publicums herausstellt. Es ist nicht wahr, dass die Verbindung der Adelsberger und Otoker Grotte herzustellen bisher noch nicht gelungen ist, nach« dem ich selbst mit Herrn Mathias Petric, zwei anderen Netheiligten und zwei Arbeitern am 10. April d. I. von« großen Dome der Aoclsberger Grotte aus nach sechs' stündigem gefahrvollen Gange, theils zu Wasser, theils am Trockenen der Poil folgend, in die Otoler Grotte gelangt bin. Es ist also nicht wahr, dass die beschriebene Fahrt in das Gebiet der Mythe einer Argonautenfahrt gehört. Es ist nicht wahr, dass die an dieser Fahrt betheiligten Adelsberger Bürger namenlos geblieben sind. Es ist nicht wahr, dass man sich zur Fahrt eines geliehenen Kahnes hätte bedienen müssen. Es ist nicht wahr, dass Grotten« kundige nicht begreifen, wie ein Kahn auf ungebahntem Wege neben einem Karstflufse zu bewegen oder über unebenen Boden, der mit Gerölle und großen Blöcken bedeckt war, ohne jedes Hilfsmittel als Menfchenarme hinauszuschaffen sei. Es ist nicht wahr, dass die Poil seit acht Wochen andauernd einen hohen Wasserstand gehabt hätte. Es ist nicht wahr, dass der ganze Bericht ein Märlein sei, welches aus den Schilderungen eines früher in der Otoler Grotte beschäftigt»»« Arbeiters entstand, der einen Vorstoß nach der Adelsberger Grotte — also fluss« aufwärts — machte, und dafs bei einem Felsen, der sich wie eine Eourtine in die Poil senlt. unter welchem das Wasser nne aus einem breiten Kamin aufwärts quillt, die Welt ein Ende hat, und dass alle Versuche, weiter» zulommen, wegen ihrer Lebensgefährlichkeit aufgegeben werden mussten. Adelsberg, den 24. Juni 1890. A. Kraigher, Gemeinderath, Obmann der Orts« vermögens'Verwaltung und Mitglied der Grotten-Commission.» — («Matica Slovenska.») Der literarische Verein «Matica Slovenska» hielt gestern abends im städtischen Rathhaussaale seine diesjährige Generalvcrsamm« lung ab. Der Präsident des Vereines, Domherr und Professor I. Märn, begrüßte die Versammelten und entwarf dann ein übersichtliches Bild der ersprießlichen Thätigkeit dieser literarischen Gesellschaft. Die «Matica» zählt gegenwärtig 1909 Mitglieder, die Vereinspublica-tionen haben eine Auflage von je 2200 Exemplaren, und die finanzielle Lage ist eine günstige, indem der Verein außer den regelmäßigen Beiträgen der Mitglieder ein Vermögen von 51.908 fl. besitzt. Die Einnahmen für das Jahr 1891 sind mit 7085 fl. 90 kr., dieAuSgaben mit 6528 fl. 69 kr. prälimi-niert; es ergibt sich somit ein Ueberschuss von 557 fl. 21 lr. Für das laufende Jahr erhalten die Mitglieder drei Publicationen, und zwar: das Jahrbuch, Professor Dr. Lampe's «Psychologie» (zweiter Theil) und Vodniks gesammelte Prosaschriften. Der Präsident gedachte schließ« lich der Vermählung der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Marie Valerie und brachte b^i diesem An» lasse die Gefühle der Freude und Ergebenheit seitens des Vereines zum Ausdrucke. Sodann folgten die üblichen Jahresberichte. Von den besonderen Anträgen sei erwähnt, dass eine Unzahl von Vereinsmitgliedern sich schriftlich dafür ausgesprochen hat, die «Matica» möge ein wissenschaftliches Blatt herausgeben, welches den Sammelpunkt der wissenschaftlichen Forschungen unter den Slovenen bilden soll. Die Ver« sammlung beschloss, den Ausschuss mit der Ausarbeitung eines diesbezüglichen Programms zu betrauen, wo» rüber derselbe in der nächsten Generalversammlung zu berichten hat. Nachdem noch die Ausschusswahlen vorgenommen worden waren, schloss der Präsident die Versammlung. — (Sträflinge bei den Wild bach-Ver-bauungen.) Aus Zwickenberg in Kärnten schreibt man uns: Seit 10. Mai steht nun wieder bei der Simerlacher Wildbachverbauung eine Sträflingscolonie aus der Strafanstalt Laibach in Verwendung, welche sich sehr gut bewährt. Bis Ende Mai wurden die im October durch außergewöhnlich heftige Regengüsse beschädigten Bauten vollendet, und nun schrei Lieutenant, Wien. — Slama, Fabrikant, Prag. — v Richtet, k. t. Bezirlsrichter. Vüllermarlt. — Jung, Disponent, Kol/ neuburg. — Dr. Hegl, Notar, Sternberg. — Hirsch, KaUI' mann, Linz. Hotel Elefant. Grcbner und Manhcimer, Reisende; von b"^ locy und Schönwald, Kanflente, Wien. — Klein, Regierungs-conciftist, Gnrlfcld. — Nuckstein, Reis., gilrich, — Kalmu«. Trieft. - Sladouich, Groß'Erpenja. — Heller, Realitäten-bescher, und Pollak, Real'tätenbesiher, Salzburg. - Fis^ Reis., Barcs. ^ Knoll. Kfm., Wels. - Kyously, Forstn»"' ster, Kärnten. Eisler, Ksm., Kanischa. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Streß. Beamter, Graz. ^ Mcixner, Agent, Trieft. Hotel Äaierischcr Hof. Cadnil, Oberdorf. Hotel Slidbahnhof. Mestrovch, gara. — Bauer, Reisender, Reichenberg, — Ornstein, Agram. Verstorbene. Den 23. Juni. Vladimir Vidmar, PrechSlers-Zo^ 8 I.. Deutsche Gassc 2. Diphtheritis. « Den 24 Juni. Maria Tertnil, Näherin, 21 ^' PeterSstraße 64, Herzfehler. Im Spital?: Den 24. Juni. Martin Ieranciö, Arbeiter, 52 3" Lungentuberculose. volkswirtschaftliches. Laibach, 25. Juni. Äuf dem heutigen Markt» sind erM' nen: ? Wagen mit Getreide, 18 Wagen mit Heu und »""" 14 Wagen und 4 Schiffe mit Holz (26 Klafter). Durchschnitt«.Preife, ______- -----------------------cht.^ «t«^. --------------------Mt^W^ fl. > li. N,,tr, N '^ ü^ Weizen pr. Heltolit. ? l5 ? 41 Butter pr. Kilo. . — ,70 ^^ ltorn » b 20 5 36 Hier pr. Stück . . - 2 ^ Gerste . 5! 4 5 28 Milch pr. Liter . . - 9 ^ ^. Haser . 3 41 3 57 Rindfleisch pr. Kilo -59"^ Halbfrucht » -------6,—Kalbfleisch . —54^"^ Heiden » 5 20 6 27 Schweinefleisch » -64^^. Hirse » 4 87 4 41 Schöpsenfleisch » — 4<> ^ ^. K'ulnruz » 4 8? 4 81 Hähndel pr. Stück — 35 ^ ^. Erdäpfel l00 tti!, 4 26-------Tauben » ^lS^^ Linsen Pr. Heltoli! II.-----------Hcu pr. M..Etr. . 1 ^ ^ ^. Ell'sen » 15-----------Stroh » . 1 85 "" Fisolen » 9-----------Holz. hartes, pr. ,_ ^, ^. Nindsschmalz zulv—90------- Klafter 6 40 ^ Schweineschmalz » — 70-------— weiches, » ^ ^0 ^. Tpect. frisch, » — 60-------Wein, roth ,100Llt. ^ ^A ^ - gennlchctt » —70-------— Weiher, » —-^ ^ Meteorologische Beobachtunsseu in kaibach^. - ,°Z ftß ft ««. W « H« ZZ^ Z" «»»»b de« Himmel« Z ßS "" ^U?Mg?"M^ 15-^ NW. sch>vaH^5ewM 7^ 25, 2 . N. 738 0 24 0 NO schwach bewollt 9 . A. 739 5 16 0 windstill h«ter Der Tag ziemlich heiter, llare Mondnacht. — A^ale. Mittel der Temperatur 16-7«. um 0-4° unter Wn^^^ Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. ^^ Schwarze Seidenstoffe non litt kr."«fl ^A per Meter -- glatt und — Vers. loben und stiiclweise, Porto- und zollfrei das <'^,ster Depüt <1. Uvnnslxirx (l. u. l. Hoflief.), A«,',«". ^^ umgehend. Briefe losten 10 lr. Porto. ^ ^^ 1197 Course an der Wiener Börse vom 25. Juni 1890. n°ch dem 0^^ «ou^«. Velb ilüar, Staals-'Anlrhcn. "/»einheitliche «ente »«4er C>a°D°M,.Pjdbr. t^ ,20fl, , , ,48'— 149'«!» l°/«0«sl. Golbrexle, sieuersrei . 10z» 8» »'» 4ü ^Ilerr.Nojenrenlf, steuerfrei . I0i'3h 10, 55 ^»laniierie Wlsendahn» Vchnldvlrschrtibungtn. Wllbelhbah« in «.steuerfrei . ,<8 8l> 1,7- ^"nz.IossphNahn in Silber . 1,« ,» U»bwrie AM fi. «. ««. 22c» «- 222- 3"U> Eaüb,-lirol 20!» st, b, W. «19^.------- 5"!°bethbahn für 200 Marl . ,,<>'5<> „i »5 ?«o sur W« Marl 4°,„. , , ,iß z„ ,,« 80 ^°"»°9"!>pl, «ahn ltm, ,884 . 8?5N »8- ««»llbtrgs.. «ahn «miss, ,884 8« hy 9?>- ?«?«?^"nle 4«/„ ... ,«8 25 103 45 ""°Z°p<"rt„ls »«/., , . . 99 Lü 0»«^> ""«. Gnlnbentl.-Obligattonen "/„ mährische...... IU9 5N —'— .V/a «rain mid ssiiNenlnnb . . ^-__ —>_. 5"/^ niederöftcrvsichllche . . . log-— —-^ 5"/^ steilische...... _.„ —>__ b«/» llülltischr »nb slavonilch, . ll>4 — lNK'bft 5°/» sicbcnbülgischc .... ^.„ _>.„ 5°/„ Icmeser Äanai . . , . _.._. __.^ s»"/« »»garilcks...... 88— 88'f>— PlHn>.-An<. b. Otadtgc»! Wie» <4y 2^ l4g 75 Vüri>>!t>au Illilchci! verNi», K"/„ 9g 75 99 V5 Pfandblitft (sül 100 st.), »udeior. all», üst. 4°/„ «, , , ,,7 — ng-— b«°, . 4'/,"/°. . - 10l 10 INI 50 dio, » 4°/„ . . . 8885 98'85 b«°. Prüm.'Echulbvtlschr. »°/„ »N8 bN 109 — OrN, Hypothelenbllnl 10j. bN°/, ^»«, Vanl veil, 4'/,°/° . i<„ « lui äu delll, . 4"/„ , . ,00 80 ,00 ?<> l!slto 50jHl>», » 4"/„ . . ,0020 U0'7<> Pliorltätö-Obligatioutn (für luu sl,). ^crdinandc Norbbahi, . 188» 100 40 ,01 »0 «allzüchc l«üN'L»t,wta.Vllhn «tu,, i»«< 80« ft. G. 4'/,"/« . 00 — 100 10 Gelb Ware Oesttrr. Nordwestbahn , . .107 10 107 9>> Ltaatlbahn.......19350 <94 K0 Vünkahii ü 3°,„.....1»2 »z 1>>g L!> » Ü ü°/„.....1», 2S ,22'— Una »aali,, »llhn.....1U1 — I0l 40 Diverse Lose lper Stück), kreditlose INN fi...... ,8^ 75 ,gß.^ «llarn-Lose 4N st...... 5750 zg.«^ 4"/,, Doiiax-Dampfsch. 1NN ff. . i»»_ 1«?.^ «lllbachrr PrHm.°«nleh. 2U ft. o«.«« g».^ 0fc»er Lose 4U fi..... ^I. ^,.^, Palst», «osc 40 fl...... 57.„ 57.^ Rothen K«uz, üst. Ves.v., ,N fi. <«>.«» ,/> »^ Rud°lph-L°se 10 st..... ,g.^ 2^0 «valm-Lose 40 st...... g2 — 62'5o O'.-Vei!ol«'Lllse 40 fi. . , ^,75 ^,.7^ Waldslrin-Losc 20 fi..... gg.^ 4«.^ Wind'.'ch-Vräh-Lose 2« ft, , . ". ^,/.,, Vew. Vch, b,U"/„ Pläm..Tch»lb. versch, b. Vobencreditanstal» , z^ .. ^8 — Van! - Actten (per Otück), N»8l0'Oest, VanlW0 ft, «u°/^«. i»2?b 153 «5 Äauldrrein, Wiener ,00 fi. . . ,»o — 12N 6l» Vbi!« .'ÄNst. «st. 2U0 fi. E. 40«/» «3t-— »8t l>l> llrdt.-Anft. s. Hand. u, . 160ft, 3<<3'25 »03 7l> Credltbanl, AUg, »mg. ?nu st. . 34350 »44 50 Dcpolilmbanl, «llg. Ä00 fi, , 200'— 201 — L43'80 Verlehrsbanl, »ll«. ,40 st. .15» 50 160 bo Nctlen von Transport» Unternehmungen. (per Vtücl). Nlbrecht.Nahn 200 fl. Tllber , 77- 77 50 Nlsöld-ssiuman. Vllhn 20l)fl. V. z<>2 — 20» — Böhm. Nordbahn 150 fi.. . . „3 50 »14 50 l » Westbahn »00 fl.. . .341 — 342 .- Nulchtiehradei Gif. Ü00 fl. «W. „49 1153 blo, (lit. ».) »00 fl. . .5950 «0 50 Donau«Dampfschlfffahrt» Ges., Oesterr. 500 fl. — —— ssc»'dincmd«'Noidl,. lOOU st.TM. 2845 285ü «al.«arl-«nd!o,°Ä. 200 fl. EM. 20U — 20')75 Lemb. - «lzcrnow. - Iassy. ltlsen» bahN'Vcftllsch. 2W fl, S. . . 23<» 5« 281'— Lll»,d,eft..un«.,Trirft50aft.0fl,V, ,l»b — l»5 bl, IndllNrle-Actten (per Vtück). Vauges., All«, vest. ,00 fl. . 8U — 84 — «gybier «tlsen« und Vt»hl-Iid. in»ien 100 fl...... 84 - »l — tlb Präger Glsen-Ind.-Ves. 200 fl. 4«5 50 4,» bo Balno-Iarj. Steinkohlen 80 fl. 4s9 — 474 — «SchlVglmuhl», Papiers. »W st.-------,88 — »Vte>,i«imühl»,V»p<«f.u.V.',