Brr,»«er»ti-«s-Pretse: Für Laibach: G«izjShr>g . . 8 fl. 40 kr. 4 „ 20 „ Vierteljährig . 2 „ 10 „ Sbmatlicb ■ • • — -- 76 „ Mit > r Post: G«zjährig...............12 f>- D»lbMrig................ 6 „ Vierteljährig........... 3 „ gßr Zustellung ins Haus »tertelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Ncd«cti«»: Bahnhosgaffe Nr. 13S. % Lugblntt. Anonyme SÄitthtilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Hixpedition- & Jnserrtc»- Bnreau: Cvngreßplatz Nr. 8! (Buchhandlung Bon Jg. n. Klein-ntatjr & Fed. Bamberg.) Jnsertionsvreise: Für die einspaltige Petitzeile & 4 It., bei wiederholter Gin» jchalrmig ä 3 h. Nnzeigkii bis o Zeüni -------- L.! ' Bei zrbßeren Inserchnl Mtz öfterer Einschaltung '-tzttspre chender Rabatt. _ Für cvmplicierten Satz besow bere Vergütung. Nr. 36. Montag, 15. Februar 1875. — Morgen: Juliana. 8. Jahrgang. Zur Arbeitersrage. Für unsere Anschauung war die Arbeiterfrage von allem Anfänge an in vorwiegender Weise eine Angelegenheit der besseren Volkserziehung. Einem Menschen von vernachläßigter Erziehung oder einem oar nicht erzogenen gegenüber müssen Staat und Gesetz größere Rücksichten wallen lassen, als einem fTrl-n gegenüber, der eine entsprechende Erziehung vwoffen. Wir haben eö von jeher als Pflicht deö Staates der arbeitenden Bevölkerung gegenüber betaut seine Hilfe zunächst und ausgiebig auf dem «-biete der Schulbildung zu leisten. Wenn es während der jüngsten Vergangenheit in h«i Köpfen der Arbeiter bedenklich gärte; wenn M gewissenlosen „Dolksführern" ein leichtes wurde vA „he Gemeinplätze und allerhand socialdemo-kraiische Schlagworte ihren Geist zu verwirren; tumn ber Latz als unumstößliches Dogma galt: Da« Kapital ist unser Feind, die Arbeitsgeber 'deuten uns aus, fit sind unsere unabläßig zu be-Mnmfmden Gegner;" wenn Slrikcs und Arbeite. einMunqen an der Tagesordnung waren, und als tzttt willkommene Waffe galten, um die Unter« iimtt zu höheren Löhnen, zur Verkürzung der Arbeitsreit und zu anderen Zugeständniflen zu zwirn «n- wenn man blind und taub war gegen alle Vorstellungen von der Zweischneidigst dieser Waffe, vT L«, thxils in dem Entgang von Arbeitslohn, Ibeils in der erzwungenen Coalition der Arbeitgeber Zeigte so trug die Hauptschuld an allem dem der Mangel an Bildung und an sittlicher Kraft bei der Mehrheit der Arbeiter. Da war nun der Punkt gegeben, wo die Staatshilfe wirksam eintreten mußte, indem sie für gute Volks- und Fortbildungsschulen, für tüchtige Lehrer, paffende Vorträge und treffliche Lehrmittel theis direct, theils indirect durch die Landes- und Gemeindevertretungen sorgte. Damit war aber auch der Anstoß zur wirksamsten Selbsthilfe gegeben, das ist zur Einkehr des einzelnen bei sich selbst und zur unbefangenen Würdigung der Thatsachen. Ein Zeichen, daß in den Köpfen der Arbeiterpartei, in denen noch vor wenigen Jahren ein buntes Jdeenwirrsal bedenkliche Schaumblasen trieb, größtenteils Klärung eingetreten, ist uns ihr Ein-stehrn für die in einer Resolution des Abgeordnetenhauses beantragten Arbeiterkarnnurn. Eine Volksversammlung in Brünn am 8. d. M., die von zahlreichen Arbeitern aller Gewerbrzweige besucht war und ihr ruhiger Verlauf ist uns ein weiterer Beweis von der in den Arbeiterkreisen der großen Jndustrieceutren bereits herrschenden besonnenen Erwägung der Verhältnisse. Infolge einer Einladung war in besagter Arbeiterversammlung der Führer der wiener Arbeiter, Herr Oberwinder, erschienen, um einen Vortrag zu halten über die Arbeiterkammern und um die von ihm vertretene gemäßigte Richtung gegen die Angriffe ihrer Gegner zu verthcidigen. Der Redner entrollte zunächst ein Bild von dem Verlaufe der Arbeiterbewegung in Oesterreich, um nachzuweisen, daß er und seine jetzigen Mitkämpfer stets konsequent gehandelt, während diejenigen, welche in jüngster Zeit eine sogenannte „radikale" Arbeiterpartei gebildet, das Gebiet unfruchtbarer Negation betreten und versucht hätten, der Arbeiterbewegung den Stempel der Rohheit und des blinden Klaffrn-haffes aufzudrücken. Das Wort „radikal* sei übrigens nur ein täuschendes Aushängeschild bei jener Fraction, die ihre innere Hohlheit und Schwäche durch äußern Lärm verdecke und sonst mit radikalen Grundsätzen nichts gemein habe, cs sei denn, daß es sich um die Durchführung des Prinzips handle: „Es muß alles verunjeniert werden..." Die Agitation für die Brbeiterkammer sei zuerst von Steiermark ausgegangen und habe sich bann über das ganze industrielle Oesterreich verbreitet, und zwar lange vor dem Zeitpunkte, wo die Scheidung zwischen den Männern der ernsten Thätigkeit und den arbeitsscheuen Krakehlern sich in der österreichischen Arbeiterpartei vollzogen habe. Die Behauptung, daß die Personen, welche das mehrere Jahre hindurch angestrebte in der Gesetzgebung zur Geltung gebracht wissen wollten, mit den Traditionen der österreichischen Arbeiterbewegung gebrochen hätten, sei daher eine irrige. Das Memorandum, welches im Jahre 1874 von wiener Arbeitern an den Reichsrath geleitet worden sei, habe alle seit 1867 von der Arbeiterpartei an das österreichische Parlament gestellten Forderungen enthalten. Man habe gesagt, „ber Normalarbeitstag ist nicht erwähnt," allein in dem Verlangen nach einer den Jeuilleton. Kaffee. au den belehrenden Aussätzen über „Kaffee" in dem Feuilleton des „Tagb ArrkenSwerthen '(Sieg davongetragen. Die Haupt-W war, ob die Provinzial-, Kreis- und Gemeinde-»kdnung auch auf Rheinland und Westfalen aus-Wkbnen seien oder nicht; einige ängstliche rhein-•öttbitdie Liberale, wie Sybel. hatten der AuSdeh-»Una der Reform auf die westlichen Provinzen schon ftit tiniflcr Zeit entgegengearbeitet, weil die ultra> Montane Bevölkerung derselben die Erweiterung de, Selbstverwaltungsrechtes, namentlich die Wahl drr Bürgermeister zu Wühlereien gegen den Staat brauchen würde. Sybel begründete seinen Antrag, er dem Hause das Phantasiebild ausmalte, W hie internationale Socialdemokratie die Majo-m am Rhein besitze, daß sie mittels der Selbst-Crtftuna die meisten Aemter in ihre Gewalt und, dem Befehl eines auswärtigen Ober* Cteä gehorchend. in einem Kriege auf die Seite dis «andesfeindes träte. Während er aber von den Walbemotratcn sprach, meinte er das Centrum, C« fiiemit durchsichtig genug des LandeSverraths fhiat Auf der liberalen Seite fanden aber die *2 Aen Gegner der Selbstverwaltung keine Un-äuLq, nicht einmal bei Gneist. Der Antrag die R-form auch auf die westlichen Pro* !>V aus'zudehnen, wurde schließlich mit großer Ma- n Bischöfe erklären in einem Wtiti-'Brotestt die Circular-Depesche Bismarck s ibtreL Papstwahl für einen Angriff aus die der Kirche, deren Autorität allein über bte ÄBrit der Papstwahl zu entscheiden Habe. Jeden-Ä“: «ch der Episcopat lange besonnen, ehe er li« cntWoi Bi-ll-Ich. H»I seinem Uebereiser von Rom aus einen J,r aufzusetzen versucht, vielleicht auch hat er Batican erst die entsprechenden Jnstructio-52etiott. Interessant ist der Umstand, daß der ^,ch!f von Metz sich diesem Proteste nicht ange° r^.J^er denkwürdigen Abstimmung über das ^ Amendement beherrschen in der Versailler ClJ hie Republikaner die Situation. Die Ver-welche im Laufe der letzten Tage zwi-h« x-inten und dem rechten Centrum über ^.n^ts ge setz-Entwurf geführt wurden, kf teinC Verständigung zur Folge gehabt. In ^ »ammersitzung vom 11. standen sich daher d.e Hauptpartcieu der neuen Majorität feindlich Vflusrüsiung'bcr"Arime, der Eisenbahnen, der ^e welche er nicht studiert und m welcher er Cf?-, „in Fachmann auf dem Laufenden wäre. W T»nr«ft dies nur, wem, man die Lebenswege ÖÄ . üm 4 Ubr, Wim« 5 Uhr ft-h. Ä nur ei». Sa«. }« fich um ftfet stch V£ Arbeitstisch, ohne die nächsten fünf oder U*. Stunden auch nur auszublicken. Dann geht ^ n dm Reichstag' dessen Verhandlungen er aus. C1‘fS Vi|t um 3 Uhr zu Äiittag, macht kurren Spaziergang und kehrt dann wieder zu V" Ij_Lt heim. Selten geht er ins Theater. man ttebt führt er ein ebenso arbeitssames LiN L Thier-/ So geht es das ganze Jahr Kt mit Musnahmc von zwei Sommermonaten, die ÄÄ ..itrU.il, U,n [.in. W.ll.Iuft X feine Arbeitskraft wieder aufzufrischen und zu ' gr bezieht ein kleine« Einkommen, das er Nuu vermehren trachtet, obgleich man ihm die »Kdjfttn Stellen als Syndikus großer Handels-^ftiifAafteti angeboten hat. Er ist Anwalt, übt das Geschäft nicht aus. So kommt es, daß Yj rö in Deutschland im Gerüche des modernen S fieht. gegenüber. Bei der Abstimmung über den Kernpunkt der Senatsfrage, nemlich über die Art der Zusammensetzung desselben, siegte das von dem Repu blikaner Pascal Duprat eingebrachte Amendement, wonach der Senat von denselben Wählern zu wählen ist, wie die Mitglieder der Depulierten-Kammer. Die künftigen Senatoren werden daher, wie es der Antrag Dusaure festgesetzt, durch daS allgemeine Stimmrecht gewählt werden. Die Orleanisten sind infolge dieser Abstimmung ganz aus dem Häuschen und drohen die ganzen constitutionellen Gesetze über den Haufen zu werfen. Die Republikaner werden wohl somit einige Eoncessionen machen müssen, jedoch kaum über die Dufaure'schen Anträge hinaus gehen. ^*x»Der alte Garibadi scheint nur mehr für das große Project der Tiber-Regulierung und der Entwässerung der pontinischen Sümpfe zu leben. Er soll geäußert haben: Für uns ist jetzt keine Zeit, Politik zu machen; die Idee welche wir ver-theidigen, ist verwirklicht, wir haben ein einiges und freies Italien." Mehrere große Kapitalisten sollen bereits für das Unternehmen gewonnen sein, dessen Ausführung Rom zu einer gefunden Stadt machen würde. Als man Garibaldi sagte, der projectierte Entwässerung« Canal mußte seinen Namen tragen, sagte er: „Nein, er soll Victvr-Emanuel-Canal heißen." Zur Tagesgeschichte. — Schmucklos. In Ungarn und Kroatien bildet herkömmlich die Titulatur des Laudesherrn an den Landtag eilte ganze Reihe von schönen Worten wie: „Hochgeborne, Hochwohlgeborne, Edelgeborne, unsere Lieben (Betreuen rc." Diesseits 6er Leitha geht es bekanntlich weit einfacher her. Hier sagt der Kaiser in der Thronrede nur: „Meine Herren von beiden Häusern des Reicksrathes." Das englische Parlament wird mit den Worten: „Mylords und meine Herren vom Hause der Gemeinen" ««gesprochen. Am einfachsten lautet die Ansprache des Königs von Norwegen an den Storthing: „Gute Herren und norwegische Männer!" — Faschingsscherz. Ein eigentümliches Faschingsstückchen wird der „Grazer Tagespost" von der Andritz gemeldet. Es hattte sich dort das Gerücht verbreitet, daß am Faschingsdinstag eine Masken-Sängergesellschast sämmt-liche komische Begebenheiten aus dem Borjahre in Bild und Lied illustrieren werde; nebstbei wollte man auch wissen, wer bildlich dargestcllt werden soll und so wurde auch alles, was auf diesen Carnevalsscherz hindeutete, mit Interesse vernommen nnd weitererzählt. Am Faschingsdinstag mittags erschienen nun ein maskierter Tambour und eine als junge Dame sich präsentierende Maske und erzählten dem andritzcr Publicum, daß nachmittags um 4 Uhr (ammtliche Mordthaten" auf dem Generalsplatzc, das ist beim Bin» derwirth, zur Aufführung kommen. Biele Leute strömten herbei und um 3 Uhr waren schon gegen 600 Personen versammelt, welche trotz der Kälte auf dem Platze ausharrten. Da stand denn auch ein Gerüste und trug das verhüllte große Bild, welches den Glanzpunkt der Begebenheiten darstellen sollte. Endlich schlug es 4 Uhr und die Halberfrorenen sollten den Lohn ihrer Ausdauer empfangen. Plötzlich sank die Hülle und statt des erwarteten Bildes las man folgende Berse auf der Bildstäche: „Die «tugier is a große Situd' D'rum Lots fein Weib ward Salz geschwind — Und wollt ihr heut’ noch Bitoer fclj’u — So lönnl's noch lang wie d'Salzstöck' steh'n." Theils fluchend, theils lachend entfernten sich die in ihren Erwartungen Getäuschten. Der Eulenspiegel von der Andritz full von einem Dachboden aus den Berlauf des von ihm angestifteten Schabernacks beobachtet haben. — Der Dogen-Palast in Venedig. Der italienische Finanzniinister Mingljetti hat in der Kammer einen Gesetzentwurf bezüglich der Restaurierung des Dogenpalastes in Venedig eingebracht. Er verlangt die Ermächtigung zur Ausgabe von 570,000 Lire für die Restaurationsarbeiten. — Verkehr. Da« der hamburg-amerikanischen Packet-fahrt-Actiengesellfchast gehörende Postdompffchiff „Suevia", Lapitiin Franzen, ging am 10. Februar von Hamburg via Havre „ach Newyork ab. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Sanitätswochenberichtdeslaibacher Stadtphysikates) vom 24. bis inclusive 30. Jänner 1875. Die Sterblichkeit war um ein geringes bedeutender, als in der Vorwoche. Es starben 20 Personen (gegen 18 in der Vorwoche). Von diesen waren 8 männlichen und 12 weiblichen Geschlechtes. 6 Erwachsene und 14 Kinder; daher das weibliche Geschlecht und die Kinder überwiegend in dieser Woche an der Sterblichkeit participierten. Häufigste Todesursachen: Diphtheritis 7mal, d. i. 35.0%, Fraisen und Tuberculose je 2tnal, d. i. 10 0°/o, Gehirnhöhlenwassersucht, Lungenentzündung, Herzfehler rc. je lmal, d. i. 5 0°/, aller Verstorbenen. Im Civilspital starben 3 Personen, im Elisabeth-Kinderspital 2 Kinder, in der Stadt und den Vorstädten 15 Personen. — (Die Probeproduction) der neuen städtischen Musikkapelle fand gestern nachmittags in den untern Lokalitäten der bürgerlichen Schießstätte statt. Es hatte stch trotz des zur selben Stunde stattgefundenen feierlichen Leichen-begängniffes des Dommherm Zavaschnik ein ziemlich zahlreiches Publicum von Herrn und Damen eingefunden, welche mit hohem Interesse den Productionen der jungen Kapelle folgte. Beim Erscheinen des Herrn Bürgermeisters intonierte dieselbe die feierlichen Weisen der österreichischen Volkshymne, und ließ derselben in kurzen Zwischenräumen ändern gefällige Productionen folgen. Wenn man die kurze Frist seit dem JnSlebeutreten dieses Institutes berücksichtigt (die Kapelle begann ihre Uebungen am 20. November 1874), so muß man wahrhaft staunen über die Fortschritte, welche der tüchtige und fleißige Kapellmeister, Herr Mickel, mit seinen Eleven zu erzielen imstande war. Gewiß haben alle Zuhörer gleich uns die Ueberzeuguitg mit nach Hause genommen, daß die städtische Musikkapelle eine Zierde der Stadt Laibach werden wird und des gütigen Wohlwollens und der ausgiebigsten Unterstützung aller Bewohner Laibachs im vollsten Maße würdig ist. — (Zur Gründung der städtischen Musikkapelle) haben beigetragen: Herr Zigoi, Tischlermeister 8 fl., Herr R. A. 5 fl., Fräulein Janesttfch 5 fl. — (Für den Feuerwehrfond) hat Herr R. A. 5 fl. gespendet. — (Bischof 2 e g|a t) ist am 12. d. nachmittags um 3 Uhr gestorben, lieber Beginn und Verlauf der Krankheit desselben wird folgende« mitgetheilt: „Montag nachmittags (8. Februar) unternahm Monsignore Legat, anscheinend ganz wohl, mit einem seiner Secretäre eine Spazierfahrt nach Servola, von wo er ganz munter noch vor Abend in das bischöfliche Palais ziirückkehrte. Zur gewohnten Stunde nahm der Bischof in Gesellschaft seiner Schwester und seiner Secretäre das einfache Abendmahl, bei welchem er sich weder über Appetitlosigkeit noch über irgend ein Unwohlsein beklagte und ging zur selben Stunde wie jeden Abend zu Bette. Nachts 2 Uhr wurde er von einem plötzlichen Unwohlsein befallen, dem gegen 3 Uhr morgens ein Schlag-ansall folgte. Seit dieser Stunde hat der Kranke das Bewußtsein nicht wieder erlangt und liegt völlig regungslos und ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben auf dem Krankenlager. Zweimal täglich finden ärztliche Consilien statt. Mon-tgnore Legat ist im Jahre 1807 geboren, steht daher im 68. Lebensjahre. — (Bon der Südbahn.) Auf der Bahnlinie Wien-Pottendorf konnte der Verkehr nunmehr auch wieder eröffnet werden. An der Freimachung der verwehten Bahneinschnitte bei Perchtoldsdorf und Brunn, in welchen der Schnee klafterboch liegt, wird rüstig gearbeitet. Allerorts laufen Berichte eilt über ungewöhnlich große Kälte. So betrug die Temperatur am 12. d. morgens in Mürzzuschlag 20 Grad. in Bruck 16 Grad unter Null, auch am Karste ist das Thermometer auf 15 Grad gefallen. In Triest herrschten Kälte und Bora. Gegenwärtig ist ein Umschlag der Witterung im Zuge. — (Vom Wetter.) Bon der meteorologischen Centralanstalt wird folgendes Wetterbulletiii ausgrgeben: Der in den letzten Tagen der Vorwoche eingetretene hohe Barometerstand brachte die ans dem Norden avisierten kalten Luftfchichten über Central- und Süd-Europa; am 5. d. M. begannen allenthalben Schneefälle einzutreten, welche sich bis nach dem äußersten Süden Europa's erstreckten. Aus Brindisi. Konstantinopel und der ganzen Balkan-Halbinsel owohl wie aus England, Frankreich und Süddeutschland wurten ergiebige und andauernde Schneefälle gemeldet; fast täglich büßte die Lufttemperatur einige Grade ein, und ist die verflossene Woche mit BereLtignng als die kälteste des diesjährigen Winters anzusehen. Besonders extreme ÄSlte hatten Siebenbürgen, Galizien sowie die Alpenländer ausznweisen; zu Hermannstadt wurden am 9. d. 23, zu Klagenfurt am 12. 20, zu Krakau am 13. 22, zu Prag am 13. d. M. 15 Grad Kälte (beobachtet. — Seit vor-gkstern ist der Bodensee von einer Eisdecke überzogen sowie überhaupt alle Gewässer in den Alpen erstarrt sind und riesige Schneemaffen in den Ekbirgen lagern. Gleichwie Oesterreich waren sämmtliche Staaten Europa's in der verflossenen Woche von außerordentlichen Temperaturrückgän-gen heimgesucht, aus ganz Italien wurden Schneesälle gemeldet und am 10. und 11. d. M. herrschte zu Florenz und Moncalieri und in ganz Savoyen ein heftiger Schnee-sturm, während die Temperatur in den Morgenstunden selbst zu Brindisi, Taranto und Neapel unter Null sank. — Am 10. d. M. wüthete zu Valencia ein starker Siid-ostpurm, welcher den Kanal La Manche und die Nordsee in arge Bewegung versetzte, während das Mittelmeer sich im Verlaufe der letzten Woche meist ruhig verhielt. — Am 9. d. M. wurde zu Reichenau ein ziemlich heftiger Erd-stoß von Ost gegen West verspürt, welcher jedoch, da keine anderweitigen Meldungen darüber einlangten, nur localer Natur gewesen sein dürfte. — Nach den am 13. d. eingelangten Berichten aus dem Westen Europa's ist jedoch die Abnahme dieser außerordentlichen Kälte zuversichtlich zu gewärtigen und ist in England nnd Frankreich sowie im Westen von Deutschland auch das Thermometer seit dem 13. d. M. im Steigen begriffen. Witterung. Laibach, 15. Februar Trübe, schwach er NW. Temperatur: morgens 6 Uhr — 7-0«, nachmittags 2 Uhr — 0-4« C. (1874 •+• 60*; 1873 — 12" C.) Barometer im Steigen 740-07 Millimeter. Das vorgestrige Tagesmittel der Temperatur — 7-5*, das gestrige — 69°; beziehungsweise um 7-1° und 6 6° unter dem Normale. __________________ Angekommene Fremde. Am 15. Februar. Hotel Stadt Wien. Dr. Jaro Dvorakek und Vidic, Reis., Wien. — v. Goßlet, Privatier, Hrastnig. — Graf Vasquetz, Hochmagg. - Ritt, v Savinseg, Möttling. Hotel Elefant. Carl Ghon, Villach. — Orefchetz, Cilli. — Stöhr, Hof. — Mighetti, Görz. — Dr. Simoni, Höflein. — Heilmann, Ingenieur, Steinbruck. — Knödl, Handelsm., Graz. — Pogaöar, Oberkrain. Hotel Europa. Kopeczly, k. k. Oberlieut. — Schönheit. Elberfeld. — Rofsi, Triest. — Weiß und Blau, Sissek. — Hubert, Gurkseld. Mohren. Grvsel, Handelsm. und Außeneg, Oberkrain. — Äubel, Bes., Podpei. Verstorbene. Den 12. Februar. FriedrichJnspali. Jnwohners-kind, 2 I., Elisabelh-Kinderspital, häutige Bräune. — Gertraud KoleZar, Sensalskind, Hühnerdorf Nr. 9, Lungenödem. Den 13. Februar. Maria Bacher, Arbeiterin, 31 I. Civilspital, Lungenentzündung. — Thomas Ciber, Deutschen Ordens-Pfründner, 56 I., GradisLavorstadt Nr. 44, Lun-genlähmung. — Gertraud Schaffer, Hausbesitzerstochter, 39 I.. täivilspital, Lungenblutsturz. Den 14. Februar. Anton Korozic, TuchsLerermeisters-kind, 8 Monate, Gradischavorstadl Nr. 30, Rachenbräune, — J»sesa Perne, Arbeiterstochter, 17 I., Civilspital, chronische Lungentuberkulose. — Maria Pezdir, Arbeiterin, 60 I., Civilspital. Lungenentzündung. — Johann Fin,' Arbeiter, 43 I., Civilspital, Lungentubercnlose. Lebensmittel-Preise in Laibach am 13. Februar. Weizen 5 fl. 10 kr.; Korn 3 fl. 50 kr.; Gerste 3 fl. — Ir.; Hafer 2 fl. 20 kr.; Buchweizen 3 fl. — kr.; Hirse 3 fl. — kr.; Kukurutz 3 fl. 10 kr.; Erdäpfel 2 fl. 40 kr.; Fisolen 5 fl. 60 kr. per Metzcn; Rindschmalz 52 kr.. Schwein-fett 50 kr., Speck, frischer, 34 kr., Speck, geselchter, 42 kr. per Pfund; Eier 2 kr. per Stück; Milch 10 kr. per Maß; Rindfleisch 28 kr., Kalbfleisch 26 kr, Schweinfleisch 24 kr. per Psund; Heu 1 fl. 35 kr , Stroh 95 kr. per Zentner; hartes Holz 7 fl. — kr., weiches Holz 5 fl. per Klafter. Theater. Heute sloveuifche Vorstellung. Morgen: Zum Vortheile des Regisseurs und Schauspielers *■ M°>>n vou 100 Jahren oder Schwe- sterliebe. Schauspiel in 4 Abteilungen, frei nach Bern Französischen von Jean vabliste. Mit dem Gefühle des tiefsten Schmerzes geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die höchst betrübende Nachricht, daß unser innigst geliebter Gatte, beziehungsweise Vater, Schwiegervater, Großvater nnd Schwager, Herr Mrlis Terpin;, Herrschafts- und Fabriksbesitzer, Ritter des k. k. Franz Josef-Ordens, Besitzer der goldenen Ehrenmedaille I. Klaffe der „Acadtimie Nationale Agricole* rc. in Paris und Ehren-Vicepräsident derselben, gewesener Präsident der k. k. Landwirth-schaftsgesellschast in Krain, Ehrenbürger von Laibach, Ehrenmitglied des Handlungskranken- und Pensions- und des Anshilfskafse-Vereins in Laibach, Ehrenmitglied, wirkliches und korrespondierendes Mitglied mehrerer in- und ausländischer Vereine und Gesellschaften rc., am 15. Februar um 12'/. Uhr nachts im 76. Lebensjahre nach langem Leiden, verseben mit den heiligen Sterbesakramenten, selig im Herrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis findet Mittwoch den 17. Februar nachmittags um 4 Uhr vom Hause Nr. 8 am Hauptplatze statt. Die heiligen Seelenmessen werden in mehreren Kirchen gelesen werden. Der unvergeßliche Verblichene wird dem frommen Andenken empfohlen. Laibach, am 15. Februar 1875. Josefine Terpin,, Gattin. Emilie vauui-gartner, Adoptivtochter. Johann Bauniqart-ner jun., Schwiegersohn. Jofefine, Mary, Alma, Enkel. Valentin Zeschko, Schwager. Anna äeschko geb. Hermann, Schwägerin. Tiefbetrübten Herzens geben wir die traurige Nachricht vom Tode unseres geliebten Gatten, beziehungsweise Vaters und Bruders, des Herrn Franz Legat, Hafnermeisters, welcher gestern Nacht um 11 Uhr, mit den Tröstungen unserer heiligen Religion versehen, im 56. Lebensjahre aus diesem Leben schied. Die Beerdigung findet Dinstag den 16. d. M. nachmittags um 4 Uhr vom Trauerhause Triester-linie Nr. 69 aus statt. Der theure Verblichene wird zu freundlichem Andenken empfohlen. Laibach, am 15. Februar 1875. Maria Legat, Gattin, ftront, Victor, Söhne. Anton, Josef, Angnstin, Brüder. Maria, Lucia, Schwestern. Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Theilnahme und für die so zahlreiche Begleitung zur Ruhestätte meiyer unvergeßlichen Schwiegermutter Käthsriiiä Jafclic verwitweten Kälcic, geb. Skaberne, k. k. I n s p e c t o r s w i t w e, sage ich der Bürgerschaft von Rndolsswertb sowie allen anderen Betheiligtm meinen tiefgefühltesten Dank. R ndolfswerth, 13. Februar 1875. Iosts Kastklih) Schwiegersohn. Im Hause Nr. 18 St. Petersvorstadt ist eine Wohnung mit vier Zimmern, Cabinet und sonstigem Zugehör voa Georgi ab zu vermiethen. Auskunft im Hanse daselbst bei« Kaufmann Herrn Leuz oder im Gasthause des Hem Urbas. (102)3-1 ..... Zahnarzt L. Ehrwerth, Herrengaffe 213 im 1. Stock, (5) 18 ordiniert täglich von 9 dis 4 Uhr. NhruMlisows-Aethcr das vorzüglichste Mittel gegen hartnäckigen Rheumatismus und Gicht, Flasche und Gebrauchsanweisung 40 kr. Elisabeth-Mundwasser erhält die Zähne und das Zahnfleisch rein und gesund und schützt oder heilt jede Art Zahnschmerz, Flacon mit Anweisung 50 kr., desgleichen Zahnthee, Pakets 10 kr., zu bekommen in der Apotheke „$nm Einhorn" des Victor Trnkoczy am Hauptplatz in Laibach. (31) 10-9 MtfTmimen 3 . y Instructionen des Hrn. Prof. K. v. 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Südbahn.............| (Stlfc! 70 95, 75 7° 105*— 111-76' 115—! 140.75t Ware 71-05 75-85 105-50 11».1-6 11525 141-25 76--; 79-25, 7*' 7,-75 137.7Ü 13S--220 75 220-25 125 — 81«-— 50— 63 25 961— iosiao 3625 »'•60 1-7--2S4-J5 186--164- -2H01— 134-- 12 820— -0 25 63-75 863-- 104-— 36*50 82-188'' 835.25 186-fO 165— 291-134-25 Pfandbriefe. Allg. oft. Bod.-Credit. dto. in 33 3....... Nation, ö. W........ llitß. Bod.«§reditanft. Prioritäts-Obl. Franz-JosefS-Bahn . Oeft.-Nordwestbah» Siebenbürger . . . , Staatsbahn . . . , Südb.-Gcs.zu500 Fr. dto. Bon« Lose. Credit - Lose....... Rudolf« - Lose .... Wechs. (3Mon.) AugSb.ioofl. fildb.ro Franks. 100 fl. „ „ iambnrg............. onbon io Pfd. Eterl. Pari» 100 Franc» . . Münzen. Kais. Münz-Ducaten 20-Sranc«piiilber . . . Geld 96'5» 87- 04-75 8675 101.10 95-50 7M0 142-50 108-60 324— OK 17- 87« 95- t7ß 166-75 13-75 92-54 54.20 64-20 111-3.' 4415 5-25- 90 1-64- 105-70 101> 96.- 19— 143'— 10»* 22«- 167# 14* ns* 54.6 54* 111-51 44* 8-M- 1-64" 115.» Telegraphischer (Kursbericht «nt 15. Februar Papier-Rente 70 85 — Silber-Rente 76-80 - 1860« . Staats-Anlehen 113- Bankaktien 964.— Credit 820-- London 111-30 — Silber 105 65 — St. k. M>V i ducaten 5-241/,. — 20.Francs Stiitfe 8 89'/,- —100 Reich«. ; mark —. Dru