Lliitcher TaMII. Redaction und Expedition: Bahnhofgaffe Nr. 15. Nr. 844. WWW Mittwoch, ZI.Oktober 1878.—Morgen: Raphael E. LKSMK 11. Jahrg Mit d-r S°st^L-»,jähr.fl.li. ^ ,-ig-u b„ S Z-il-n rO kr._ ^ ^ » 2nsertion«preise: Ein» Ein neuer Parteiklub. Der Reichsrathsabgeordnete Dumba konferierte mit 16 Genossen über die Frage, betreffend die Bildung einer neuen Fraktion der Verfassungspartei. Nach Bericht der „Deutschen Ztg." erklärte Dumba der Versammlung die Nothwendig-keit der ne"en Fractionsbildung mit Rücksicht auf den zerfahrenen Zustand, in dem sich der Klub der Linken am Schlüsse der letzten Session, namentlich aber während der Ausgleichscampagne mit Ungarn befunden habe; auch sei angesichts der schwierigen und ernsten Lage, in welcher sich das Reich dermalen befinde, ein festeres Aneinanderschließen der Kräfte und Meinungen in der Verfassungspartei unerläßlich. Die Discnssion beschränkte sich indeß nicht auf die Parteibildung allein, sondern erstreckt sich, wie bei dem Zusammenhänge der beabsichtigten Parteibildung mit der noch nicht zum Abschlüsse gekommenen Ministerkrise nicht anders zu erwarten war, auch auf die große Frage der auswärtigen Politik, und wurde die Stellung der Verfassungspartei zu derselben in Erörterung gezogen. Es fielen sehr heftige Aeußerungen über die Führung unserer auswärtige n Politik; einige wenige wiesen darauf hin, daß man doch den gegebenen Thatfachen Rechnung tragen müsse, aber nicht eine einzige Stimme erklärte sich mit der Leitung unserer äußern Politik einverstanden. Auch die Frage der Zurückziehung der Truppen aus Bosnien und der Herzegowina wurde aufgeworfen, doch gewann die Meinung die Oberhand, daß dies unter den gegenwärtigen Verhältnissen ein Ding der Unmöglichkeit sei. Die überwiegende Mehrzahl der zutage getretenen Anschauungen ging weiter dahin, daß unter allen Umständen die Reichsvertretung bedacht sein müsse, die ihr zustehende Competenz und ihren verfassungsmäßigen Einfluß zu wahren und zu verhüten, daß etwa über die Reichsvertretung hinweg der Schwerpunkt der Entscheidung in die Delegationen gelegt werde. Ueber die Mittel und Wege, sowie über die parlamentarische Form, in welcher dieses Bestreben zum Ausdruck gelangen soll, gelangte die Versammlung zu keinem Beschlüsse, wiewol verschiedene ernste Anträge gestellt und eingehend discutiert wurden. Unter anderm wurde auch der Antrag auf Erlassung einer Adresse an die Krone gestellt; ein zweiter Antrag ging dahin, eine Versammlung der gesammten Verfassungspartei zu einer gemeinsamen Berathung einzuberufen. Vom Occnpationsschanplatze. Nach Bericht des Spezialkorrespondenten der „N. fr. Presse" hat am 20 d. der Rückmarsch der zu demobilisierenden Divisionen begonnen. Die Trnppen der 33. Division befinden sich bereits auf dem Wege nach Essegg, von wo sie mittelst Bahn in ihre Friedensgarnisonen abrücken werden. Die 6. Division setzte sich von Serajewo in Bewegung. Die Kommauden der demobilisierten Divisionen werden in die vor der Mobilisierung innegehabten Stationen rückverlegt. Die neuen Dislocationen der heinikehrenden Truppen wurden bisher nicht publiciert. Der Uebergaug vom Kriegs- auf den Friedensfuß erfolgt in den den Ergänzungsbezirken zunächst gelegenen Stationen, eventuell in der Endstation. Der Befehl zu der bisher nur avisierten Auflösung der Corpskommanden wird stündlich erwartet. In militärischen Kreisen glaubt und wünscht man, daß FML. Baron Ramberg für seine als Stellvertreter geleisteten ausgezeichneten Dienste mit der Uebernahme eines Militär- oder Generalkommandos betraut werde. Auch dem General Szapary, welcher, von Serajewo kommend, Brod passierte, soll statt eines Divisionskommandos ein höherer Posten zugedacht sein. Einer neuesten Verfügung zufolge wird das 70. Infanterieregiment der 33. Division den erhöhten Friedensstand annehmen und als Besatzung in Brod verbleiben. Oberst Merkl, der vor acht Tagen in besonderer Mission nach Serajewo entsendet wurde, ist nach Wieu abgereist; derselbe soll auch alle von der Kriegsverwaltung mit Bau-Unternehmungen ab» geschlossenen Contracte an Ort und Stelle geprüft haben. Der türkische Oberst Omer Bey ist aus Konstantinopel in Serajewo eingetrosfen, um im Aufträge der Pforte die noch dort befindlichen türkischen Militärärzte, Offiziere und Beamten nach Stambul zu befördern. Seitens des Reichs-Kriegsministeriums wurde demselben die bezügliche Erlaubnis ertheilt. Das Städtchen Trav nik, das seit dem Abzüge der Truppen nach Livno nur vom Regiment Erzherzog Leopold besetzt war, hat wieder eine andere, fröhlichere Phisiognomie erhalten, seitdem am 23. v. M. das Hauptquartier, der Stab, die Kassen und Rechnungsbeamten des 13. Armeecorps mit dem FZM. Herzog von Württemberg dorthin gekommen sind. Am 5. und 6. d. rückte der größte Theil der Truppen der 7. Division aus Livno ein. Die Gesundheitsverhältnisse haben sich gebessert, und befinden sich nur mehr sechs bis sieben Typhuskranke im Spital. Das 72. Reserverebiment, auf einer Expedition nach Bosnien begriffen, um die im Kozarac-Gebirge befindlichen Ortschaften zu entwaffnen, ist volle acht Tage marschiert, ohne eine Ortschaft oder einen Menschen zu sehen. Nach der Karte sollte das Regiment eine Reihe von Ortschaften antreffen, sie alle aber waren, wie man später erfuhr, schon vor drei Jahren von den Türken niedergebrannt worden. An den Stellen, wo eine Ortschaft hätte stehen sollen, traf man nur die Ueberreste von Kirchhöfen. Obstgärten gab es massenhaft. Die Bäume waren alle mit den prächtigsten Früchten wie besäet, die anderswo als Delikatessen gekauft würden, es war aber kein Mensch da, um den Nutzgenuß davon zu ziehen. Die Früchte fallen von den Bäumen herunter und verfaulen. JeuilleLon. Die neue Erziehung und ihr Recht. (Fortsetzung.) Es ist statistisch nachgewiesen, daß im I6ten Jahrhundert, also in der „guten alten Zeit", wo für die Jugenderziehung noch lediglich die kirchlichen Dogmen maßgebend waren, im ersten Lebensjahre mehr Kinder starben, als gegenwärtig im ersten Lebensjahrzehnt. Die Geschichte lehrt uns weiter, welche Roheit, welche Barbarei unter den Kriegern herrschte, die in jener Zeit der Kirchenhe'rrschaft die Religionskriege zu führen hatten, und wie dagegen Disciplin und Humanität auch unter den Soldaten in dem Grade zugenommen hat, als der Religionshaß zurücktrat und lediglich das politische Interesse, insbesondere die Liebe zum Vaterlande maßgebend in den Kriegen wurde. Sehen wir hier den wohlthätigen Eiufluß der neuen Erziehung auf die Kraftentwicklung des Staates nicht handgreiflich? Und was macht die Landtagsverhandlungen unfruchtbarer, was das Wahlgeschäft schwieriger, als das Einmengen der konfessionellen Fragen in die Politik? Wie kann aber diesem Zusammenhang der kirchlichen und politischen Dinge wirksamer gesteuert werden, als durch eine Jugenderziehung nach den Grundsätzen der Humanität? Diese Grundsätze haben in dem neuen Schulwesen, wie es unter Leitung der Staatsregierungen geordnet ist, bereits eine weitreichende Geltung erlangt. Wir würden uns nicht eines so bedeutenden Zuwachses in unserer Bevölkerung erstellen, die Sterblichkeit der Kinder würde nicht so sichtbar abgenommen haben, die Gefährlichkeit ansteckender Krankheiten würde nicht so merklich gemindert worden sein, wenn sich nicht durch die bessere Volksbildung auch eine zweckmäßigere Gesundheitspflege und damit eine vernünftigere Kindererziehung in den Familien verbreitet hätte. Aber daß wir in dieser segensreichen Thätigkeit nicht Nachlassen dürfen, konnten wir aus den Mahnungen entnehmen, welche jüngst der Berliner Hofprediger Wilhelm Baur an den eben versammelten preußischen Landtag richtete, dahin gehend, daß diese politische Versammlung dem preußischen Volke doch die alte Luther-Bibel, den alten Luther-Katechismus, das alte Luther-Lied erhalten, oder mit anderen Worten, die Volkserziehung wieder auf den Standpunkt des 30jäh-rigen Krieges zurückführen möge. Würden im Hinblick auf diese Stellung des einflußreichsten Theiles der Geistlichkeit zur Erziehungssrage — denn jener Hofprediger sprach im Namen sehr zahlreicher Gesinnungsgenossen — die Staatsregierungen nicht einen folgenschweren Mißgriff begehen, wenn sie mit der Durchführung der Erziehungsreform warten wollten, bis sie des Segens der Geistlichen aus der orthodox-pietisti-schen Schule gewiß wären? Wir begreifen aber nun wohl, warum der preußische Landtag solche Schwierigkeiten mit seiner Zustimmung zur neuen Preußischen Kirchenverfassung macht. Die Lust mag ihm vergangen sein, der Kirchenpolitik und Volkspädagogik der preußischen Hofpredlger Vorschub zu leisten. (Fortsetzung folgt.) Zum Socialisteugesetze. Fürst Bismarck fügte dem Acte der Annahme des Socialistengesetzes folgende Schlußerklärung bei: „Wenn Sie mir gestatten wollen, am Schlüsse der Sitzung noch einige Worte zu Ihnen zu reden, so geschieht es vorzugsweise, um dem Gefühle der Befriedigung Ausdruck zu geben, welches die verbündeten Regierungen über die Thatsache empfinden, daß die Meinungsverschiedenheiten, welche am Anfang unserer Sitzungen das Schicksal ihrer Vorlage im ganzen oder doch in höchst wichtigen Theilen zu bedrohen schienen, auf dem Wege gütlicher Verständigung der Betheiligten ihre Erledigung gefunden haben, so daß ich mich nach der heutigen Abstimmung und vermöge der vertraulichen Besprechungen, welche wir im Bundesrath in den letzten Tagen gehabt, in der Lage befinde, vorausseheu zu können, daß der heutige Beschluß beim Bundesrath einstimmige Annahme finden werde. Ich will dainit nicht sagen, daß alle verbündeten Regierungen gleichmäßig überzeugt wären, daß das Gesetz, wie eS sich in ihren Händen befindet, vollständig ausreichen werde, um die Zwecke, die wir bei der Einbringung des Gesetzes im Auge hatten, zu erreichen (hört!), sondern nur, daß alle Regierungen entschlossen sind, den aufrichtigen Versuch zu machen, mit den Mitteln, welche dieses Gesetz ihnen gewährt, die Krankheit zu heilen, von der das Gemeinwesen ergriffen ist. Sollte die Erfahrung den Beweis liefern, daß dies nicht in vollem, ausreichendem Maße eintreten werde, so werden die verbündeten, Regierungen in der Lage sein, sich wiederum vertrauensvoll an Ihre Unterstützung zu wenden, um dem nachzuhelfen, was jetzt nach der Ueberzeugung der Regierungen nicht ausreichen wird. Dies wird geschehen, sei es auf dem Wege der Reform unserer allgemeinen Gesetzgebung, was das Richtigste sein würde, sei es durch Vervollständigung des von Ihnen so eben votierten Gesetzes. Letzteres wird voraussichtlich ohne Zweifel der Fall sein bezüglich der Zeitdauer, welche durch Sie dem Gesetze gegeben worden ist; denn niemand unter uns kann sich der Hoffnung hingeben, daß die Heilung der Schäden, die wir hiemit beginnen, in dritthalb Jahren vollendet sein wird. Die verbündeten Regierungen schöpfen aber aus dem Verlaufe dieser Sitzung die Zuversicht, daß ihnen auch, nachdem sie durch die loyale Ausführung des Gesetzes das Vertrauen des Reichtags gerechtfertigt haben, die Hilfe, der Beistand und die Mitwirkung des Reichstags nicht fehlen wird." Rußlands Pläne. Eine Hauptaufgabe des Berliner Kongresses bestand darin, zu verhindern, daß Rußland auch der Alleinherrscher im Oriente werde. Rußland tritt in neuester Zeit mit Versuchen auf, sich über die Beschlüsse des Kongresses hinwegzusetzen und die Satzungen des Berliner Vertrages zu ignorieren, vor allem ändern fordert Rußland, daß die von ihm besetzten türkischen Gebiete eine russische Administration erhalten. Die europäischen, beim Kongresse vertreten gewesenen Mächte sind sich über die Forderungen Rußlands klar geworden, nur Italien beobachtet eine zweifelhafte Haltung, es wünscht durch eine irgendwo zu kapernde Compensation für seine Passivität belohnt zu werden. Rußland hoffte durch die Beschäftigung Oesterreichs und Englands auf den Occupatious-platzen freie Hand im Oriente zu erhalten. Rußwild hoffte ganz zuverlässig auf einen Kriez wischen England und Afghanistan, und einen zweiten zwischen Oesterreich und der Türkei, vuodus Mgantibus tertius (Wenn Zwei streiten, lacht der Dritte). Rußland vermeinte, die augedeu-teten Katastrophen seien bereits zum Ausbruche reif, die russische Jntngne ließ bereits alle ihre Minen springen, war ihres Sieges bereits sicher. Die Pforte war bereits am besten Wege, nach der Lockpfeife Rußlands zu tanzen, jedoch in elfter Stunde ist am Goldenen Horn Ernüchterung eingetreten, die Räthe des Sultans sahen klar und schlagen nun minder gereizten Ton gegen Oesterreich an. Die Staatsmänner des Padifchah gelangten zur Eiusicht, daß die Pforte mit Oesterreich sich nicht Überwerfen dürfe. Die Vertreter Englands und Frankreichs scheinen den Divan über die wahren, nichts weniger als türkischfreundlichen Absichten Rußlands aufgeklärt zu haben, die Raubgelüste des russischen Bären werden vorderhand unbefriedigt bleiben. In neuester Zeit tritt auch Frankreich in die Mitwirkung beim orientalischen Konzerte merkbar ein, um die hochgradigen Pläne Rußlands herabzustimmen, um dem weitern Umsichgreifen der russischen Herrschaft einen festen Damm entgegen zu setzen. Tagesneuigkeikn. — Ein Armeebefehl des Kaisers spricht anläßlich der Durchführung der Occupation und der bevorstehenden theilweisen Versetzung der zweiten Armee in normale friedliche Verhältnisse den Kommandanten, Generalen, Offizieren und der Mannschaft den Dank aus für ihre Pflichttreue, ihren Opfermuth und ihre Ausdauer und das einheitliche Zusammenwirken aller bei der Lösung der schwierigen Aufgabe. Mit besonderem Handschreiben verlieh der Kaiser dem Kriegsminister Grafen By-landt das Großkreuz des Leopoldordens, dem kommandierenden General in Agram, Feldzeugmeister Baron Franz Philippovich, das Großkreuz des Leopoldordeus mit der Kriegsdeeoration des Ritterkreuzes, dem FML. v. Beck den eisernen Kronen-orden erster Klasse mit der Kriegsdeeoration dritter Klasse, und sprach dem Statthalter FZM- Baron Rodich in schmeichelhaftester Weise die volle Anerkennung und den Dank aus. Der Kaiser ernannte weiter den FZM- Freiherrn v. Mollinary zum Kommandierenden in Lemberg, den FZM. Freiherrn v. Packenj zum Stellvertreter des Oberkommandanten der eisleithanischen Landwehr, den FZM. Herzog v. Württeniberg zum Stellvertreter des Kommandanten der zweiten Armee, den FML. Freiherrn v. Ringelsheim zum Kommandierenden in Brünn, den FML. Grafen Szapary zum Militärkommandanten in Temesvar, den FML. Freiherrn v. Bie-nerth znm Kommandanten der zweiten Truppendivision und den FML Ramberg zum Militärkommandanten in Preßbnrg. Der Kaiser verlieh in Anerkennung hervorragender, tapferer und ersprießlicher Leistungen dem FZM. Herzog v. Württemberg den eisernen Krön-nenorden erster Klasse mit der Kriegsdeeoration, den Feldmarschallieutenants Grafen Szapary und Tegett-hoff das Kommandeurkreuz des Leopoldordens mit der Kriegsdeeoration, ferner 12 Offizieren (darunter General Sametz, die Oberste Lemaie, Pittel, Kinnart, Frank, Villeez, Popp) daS Ritterkreuz des Leopoldordens mit der Kriegsdeeoration, 38 Offizieren den eisernen Kronenorden dritter Klasse mit der Kriegsdeeoration und 148 Offizieren das Militärverdienstkreuz mit der Kriegsdeeoration. — Militärwisse nschaftlicherBerein. Die in Travnik garnisonierenden Offiziere bereiten sich auf das Ueberwintern vor, und schon vor wenigen Tagen hat sich ciu Comite zur Bildung eines „Militärwissenschaftlichen Vereines" eonstituiert, an dessen Spitze der Chef des Geniecorps, Oberstlieutenant Nemetschek, steht. Der Herzog von Württemberg hat dem Verein ein hübsches Lokal im Konak eingeräumt, und wird das Offizierscorps schon in den nächsten Tagen zu einer allgemeinen Versammlung geladen werden. Als Beitrag wird ein halber Kreuzer von jedem Gagegulden per Monat festgesetzt.! — Von der Pariser Weltausstellung. Am 21. d. fand unter dein Vorsitze des Marschall-Präsidenten die Vertheilung der Preise für die Weltausstellung statt. Marschall Mac Mahon kam um 12^/1 Uhr an. Die Kanonen donnerten, das Orchester spielte die Hymne. Bor ihm gingen der Senatspräsident und der Kammerpräsident. Die Wachen präsentierten das Gewehr. Die fremden Prinzen begleiteten den Marschall. Sodann begann der Zug. Zuerst kamen die fremden Soldaten, dann neun Gruppen mit Bannern; die Präsidenten derselben empfingen die Preislisten vom Marschall, während die Musik Märsche spielte, worauf der Marschall und der Handelsminister Ansprachen hielten. Dann wurden die ersten Preise verlesen. Die Rede des Marschalls wurde häufig applaudiert. Der Marschall-Präsident dankte in seiner Ansprache den Prinzen und Vertretern aller Mächte für ihre Unterstützung und den Glanz, den sie Paris durch ihre Gegenwart verliehen; er dankte weiters den Regierungen und Völkern für das Vertrauen, welches sie durch ihre Bereitwilligkeit, an der Ausstellung ^»'lrmieümen, an "" gleichen ^ Er eonstatierte, , . ^ gen, welche Frankreich , tiefgehenden Handelskrise die Weltaussteü»..., Jahre 1878 dennoch ihren Vorgängerinnen gleichkomme, wenn sie dieselben nicht noch übertrifft; er dankt Gott, der, um das Land zu trösten, demselben den friedlichen Ruhm beschicken hat. Frankreich konnte auf diese Weise zeigen, was sieben Jahre der Sammlung und der Arbeit vermochten, um das furchtbare Unglück, welches Frankreich betroffen, wieder gutzumachen. Die Festigkeit des Kredits, der Reichthum an Hilfsquellen und die Ruhe der Bevölkerung geben Zeugnis von der Organisation, die eine fruchtbare und dauerhafte sein wird. Der Marschall schloß seine Ansprache, indem er sagte: Wir sind vorsichtiger und arbeitsamer geworden. Die Erinnerung an unser Unglück wird auch unter uns den Geist der Eintracht, die unbedingte Achtung unserer Institutionen und Gesetze und die heiße und uneigennützige Liebe zum Vaterlands erhalten und fortentwickeln. Mit Ausnahme des Fürsten Orlow, welcher unwohl ist, hat das gesammte diplomatische Corps der Feierlichkeit beigewohnt. Der Zudrang von Menschen war ein ungeheurer. Lokal- und ProviiiMl-Ängelegenheite«. Aus der Gemeinderathssitznng. Laibach, 22. Oktober. Gegenwärtig: Bürgermeister Lasch an als Vorsitzender, 21 Gemeinderäthe und der Magistrats-Kanzleileiter als Protokollssührer. Der Vorsitzende ergreift das Wort: „Ich mache dem löblichen Gemeinderäthe die Mittheilung, daß ein in der Centralleitung der krainischen Landwirthschaftsgesellschast und auf den literarischen und praktischen Feldern der, Agrikultur und der Veterinärkunde durch langjährige Bemühungen und erfolgreiche Leistungen in Ehren ergrautes Haupt, ein durch unnnterbrochene Wahlen in den krainischen Landtag und Landesausschuß und dermal durch kaiserliche Berufung zum Stellvertreter des Landeshauptmannes hervorragend distinguierter Vertreter unseres engeren Vaterlandes, ein emeritiertes Mitglied des Gemeinderathes und Ehrenbürger der Landeshauptstadt Laibach — -fte»-'-Dr. Johann Bleiweis — am 19. November ^ . seinen 70. Geburtstag zu feiern das Glück haben wird. Den Traditionen des Gemeinderathes dürfte es entsprechen, den um Stadt und Land verdienten Jubilar aus diesem Anlasse korporativ dnrch den löblichen Gemeinderath zu beglückwünschen und ihn der lebhaften Theilnahme der Stadtvertretnng zu versichern. Ich glaube nicht sehlzngehen, wenn ich annehme, mit dieser Initiative den Intentionen des löblichen Gemeinderathes entsprochen zu haben, und wenn ich Sie, hochgeehrte Herren, unter dieser Voraussetzung einlade, sich zum' Zeichen der Zustimmung von Ihren Sitzen zu erheben. (Geschieht.) Nachdem mir diese Zustimmung einhellig zntheil geworden ist, behalte ich mir vor, Tag und Stunde des beschlossenen corporativen Besuches bei Herrn Dr. Bleiweis mittelst Circulare- den sämmtlichen Herren Gemeinderäthen bekannt zu geben." Der Vorsitzende ladet die GRR. Gorsic und Horak zur Verisicierung des heutigen Sitzungspro-tokolles ein. Es wird zur Erledigung der Tagesordnung geschritten. Berichte der Bausectio n. Referent GR. Ziegler beantragt: Dem Gesuche des Hausbesitzers Johann Eesnovar in der Triesterstraße um käufliche oder pachtweise Ueber« lassung einer städtischen Wiesengrundparzelle sei aus Verkehrsrücksichten keine willfahrende Folge zu geben. GR. Regali befürwortet die angesuchte Verpachtung. GR. Dr. v. Schrey stellt den Antrag: Der ohne Störung -r-s'Il'.' NarreKe »ui.-Mür Hi. inneü'chkn Pa^r- Antrag Der ,-^Pen. y wrro angenommen. Ueber Antrag der Section (Referent GR. Ziegler) wird das Ergebnis der Offertverhandlung bezüglich der Schotterlieferung sür die Stadt und Umgebung für das Triennium 1879, 1880 und 1881 genehmigt. An der Debatte nahmen theil: die GRR. Gorsic, Potocnik und Bürger. GR. Deschmanu bemerkt, daß die Schotterbeistellung großen Geldaufwand in Anspruch nehme; GR. Horak bezeichnet die Aufsicht über die Arbeiter als eine mangelhafte; der Referent konstatiert, daß in der Tirnau- und Krakauvorstadt viel geleistet wurde. Der Magistrat wird angewiesen, bezüglich des alljährlich beizustellenden Schotterquantums die Genehmigung des Gemeinde-rathes einzuholen. Ueber Antrag der Section (Referent GR. Ziegler) Passiert der Gemeinderath pro 1878 die Anstellung von 00 Schotterhaufen im Kostenbeträge von 189 fl. GR. Deschmann bringt im Namen der Schulsection den vom Ortsschulrathe verfaßten statistischen Ausweis über den Besuch der im Stadtschulbezirke Laibach bestehenden Unterrichtsanstalten zur Kenntnis des Gemeinderathes. Berichte der Finanzsection. Referent GR. Dr. R. v. SchöpPl stellt den Dringlichkeitsantrag: Für die verwundeten und kranken Krieger sei ein Betrag von 200 fl. aus der Stadtkasse zu spenden. GR. Horak beantragt die Er-folglassuug eines Betrages von 400 fl.; GR. Dr. v. Schrey bemerkt: mit Rücksicht auf das Votum der Section, auf die mißliche Finanzlage der Stadtkasse und in der Erwägung, als die Stadtgemeinde und deren Bewohner zu diesem Zwecke bereits Bedeutendes geleistet haben, sei ein Betrag von 300 fl. zu votieren. Der Antrag v. Schrey wird zum Beschlüsse erhoben. Die Section (Referent GR. Dr. R v. Sch öppl) stellt den Antrag: Das Gesuch des Anton Kramer um käufliche Ueberlassung der städtischen Bude Nr. 28 in der Elefantengasse sei derzeit abzulehnen. GR. Regali unterstützt den Verkauf; GR. Dr. Ahazhizh beantragt deu Verkauf derselben im Bersteigerungswege. Nach kurzer De-)er Sectionsantrag angenommen. >r. R. v. Schiippl referiert über das ,i des Landesausschusses um Notierung eines Uurerstützungsbeitrages aus der Gemeindekasse für die hilfsbedürftigen Familien der in Krain mobilisierten Mannschaften des k. k. Heeres. Der Gemeinderath stellt dem Bürgermeister zu diesem Zwecke einen Barbetrag von 100 fl. zur Verfügung. Ueber Antrag der Section (Referent GR. Leskovic) genehmigt der Gemeinderath nachträglich die im ersten Semester 1878 verausgabten Kanzlei-Auslagen des Magistrates im Betrage von 312 fl., und bewilligt dem hiesigen Elisabeth-Kinder spitale pro 1879 eine Subvention von 300 fl. Ueber Antrag der Section (Referent GR. Dr. R. v. Schöppl) passiert der Gemeinderath das Honorar für den Rattenvertilger im städtischen Schlachthause mit 50 st, und wird über Zusatzantrag des GR. Regali der Magistrat angewiesen, diese Arbeit in Hinkunft durch heimische Kräfte (?) verrichten zu lassen. GR. Leskovic relationiert, daß an die städtische Sicherheitswache in der Zeit vom Isten Jänner bis 30. September 1878 ein Betrag von 109 fl. an Taglien ausbezahlt wurde. Der Gemeinderath genehmigt diese Ausgaben. Die Section (Referent GR. Leskovic) beantragt : In der Erwägung, als Heuer ein Gesammt-betrag von 1600 fl. an Hundetaxen eingegangen ist, sei den bei der Hunderevision thätig gewesenen vier städtischen Organen eine Remuneration von je 10 fl. aus der Stadtkasse zu erfolgen. Der Antrag wird zum Beschlüsse erhoben. Die öffentliche Sitzung wird geschlossen, und beginnt die geheime Sitzung. — (Staatsprüfungen.) Diesertage wurden am Sitze der krainifchen Landesregierung die höheren Staatsprüfnngen mit Forstwirthen aus Krain, Steiermark und Küstenland vorgenommen; heute begann die Prüfung des niedern Forstpersonales. — (Von den patriotischen Spenden) vertheilte der Landesausschuß einen Theilbetrag von 1638 fl. an 406 Reservistenfamilien, und zwar: an 47 Familien im Bezirke Adelsberg, 35 in Gottschee, 34 in Gurkseld, 37 in Krainburg, 31 in Laibach (Stadt), 60 in der Umgebung Laibach, 43 in Littai, 31 in Loitsch, 20 in Radmannsdorf, 29 in Ru-dolfswerth, 30 in Stein und 9 in Tscheruembl. — (Aus der Verwundetenliste.) Im Trnppenspitale zu Spalato: vom Infanterieregimente Baron Kuhn Nr. 17: der Infanterist Bartholomäus Merzlikar, Haarseilschuß in den rechten Vorderarm. — (Landschaftliches Theater.) Das dichterische Zwillingspaar Hector Cremieux und Ernst Blum nimmt einen reichen, blaublütigen Roue, gibt denselben in einen Mörser, setzt demselben Sängerinnen und Solotänzerinnen von der großen Oper in Paris zu, kocht dieses compositum mixtum durch drei lange Acte, würzt letzteres mit einer hübschen Braut, ein lockerer Zeisig, in Gestalt eines weiland Tänzers und Theaterdieners, präsentiert es unter der Signatur „Schönröschen" dem Meister Offenbach, und dieser kleidet das ganze leichte französische Decoctum in die Formen der Operette. Auf geistig hoher Stufe stehen weder Sujet noch Musik, den Orden der Ehrenlegion verdienten sich daS Trifolium Cremieux-Blum-Offenbach nicht, das Ganze jedoch trägt den Stempel der Heiterkeit, das Ganze versetzt die Zuhörer und Zuseher in gute Stimmung. Um die gestrige Aufführung machten sich in der ersten Reihe verdient: Frl. Massa (Schönröschen), die Herren: Friedmann (Persiflage), Arenberg (Pirot) und Catterfeld (Chevalier de la Cocadisre). Der erste Preis des Abends gebürt dem Frl. Massa für die reizende, bescheidene, in musikalischer und textlicher Beziehung vorzüglich ausgeführte Partie des „Schönröschen." Fräulein Meyer, eine recht sympathische, jugendliche Bühnenerscheinung, bemühte sich, den Part des „Bavolet" befriedigend zu geben; etwas mehr Feuer und französisches Blut und bei mehreren Piecen eine reinere Intonation wären ganz gut am Platze gewesen. Herrn Friedmanns „Persiflage" ist eine eminente Leistung, diese Partie läßt die vis eomies, reichlich explodieren; komisch wirkte auch Herr Arenberg als „Jean Pirot", und Herr Catterfeld ist ein recht gut verwendbarer Basso Buffo. Frl. Ulrich beraubte uns des Vergnügens, zwei Arien der „Primadonna Clorinde" zu hören; Frl. Wilhelmi vertrat den prosaischen Theil recht lebhaft nnd mit Eleganz. Das Chorpersonale, wie es derzeit lebt und leibt, ist nicht geeignet, Operettenaufführungen einen glänzenden, durchschla- genden Erfolg zu sichern; will die Theaterdirection volle Kasse und Befriedigung des Publikums, so beginne sie ohne Verzug mit der Musterung und angemessenen Verstärkung des Chorpersonales. Die Ausstattung der Novität „Schönröschen" muß im zweiten Acte eine splendidere sein, es fehlen Nipp-sacheu, Teppiche, frische Blumen und brillante Beleuchtung. Laibach ist an splendid ausgestattete Operetten gewöhnt. Vom Büchertische. Haugers Broschüre über Bosnien, sehr willkommene Information über Land, Leute und Eisenbahnwesen. Bertschinger L Heyn in Klagenfurt, Preis fl. 1 20. Schalk, Blätter für deutschen Humor, von Julius Lohmeyer, Stuttgart 1878, für Lachlustige und Freunde der Heiterkeit. Wanderungen durch die österreichisch - ungarische Monarchie. Landschaftliche Charakterbilder in ihrer geographischen und geschichtlichen Bedeutung. Herausgegeben von Prof. Dr. Friedrich Umlauft. Wien, Karl Graeser. Wir haben schon bei Erscheinen der ersten Lieferung auf dieses sehr verdienstliche Volksbuch hingewiesen. Den Reichthum unseres Vaterlandes an landschaftlichen Schönheiten, die durch den Reiz der Anmnth und durch die Großartigkeit der Erscheinung wirken, den weitesten Kreisen gebildeter Leser in Wort und Bild vorzuführen, ist der lobenswerthe Hauptzweck dieses Unternehmens. Geschichte und Sage, Natur und Kunst, Landschaft und Bewohner sind im Texte entsprechend berücksichtigt, die Schilderungen durchwegs fließend und anziehend, die beigegebenen vier Landschaftsbilder sind sauber geschnitten und die Ausstattung des Werkes eine überaus elegante, so daß wir das Werk jetzt schon wärmstens empfehlen können und mit Freuden den folgenden Lieferungen entgegensehen. Das Werk wird 15 bis 17 Lieferungen mit 55 Bildern (zum mäßigen Preise von 30 kr. per Lieferung) umfassen. Bestellungen hierauf besorgt die hiesige Buchhandlung v. Kleinmayr L Bamberg. Witterung. Laibach, 23. Oktober. Vormittags bewölkt, nachmittags theilweise Aufheiterung, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr -I- 12 8». nachmittags 2 Uhr -s- 17 2" O. (1877 10 0«; 1876 -j- 96" 6.) Barometer 729 39 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 14 4°, um 41" über dem Normale; der gestrige Niederschlag 13 50 mm. Regen. Verstorbene. Den 22. Oktober. Maria Oblak, 18 Mon., Jn-wohnerintochter, Kuhthal Nr. 26, Gehirnhöhlen-Wasserfucht. Den 23. Oktober. Agnes Ribik, Weinhändlers-Gattin, 55 I , Alter Markt Nr. 34, Hirnlähmung. — Josefa Dazer, Dienstmannstochter, 18 Mon., Frofchgasse Nr. 7, Diphtheritis. Marktbericht von L. Jacobius L Söhne, Berlin-Hamburg. Hamburg, 18. Oktober 1878. Seit unserem letzten Bericht ist im Getreide-Effektiv-geschäfte keine wesentliche Veränderung zn melden. Roqqen nnd Weizen flau, Gerste nur in allcrfcinster Ware verkäuflich, abweichende Sorten nicht placierbar. Einfuhr: Weizen 8200 S., Roggen 3100 S.. Gerste 65000 S., Hafer 1368 S., Bohnen 1390 S., Erbsen 200 S Malz 700 S. Weizen: Flau, schlesischer Mrk. 175 bis 200, österreichischer, polnischer Mrk. 190 bis 200, Mecklenburger Mrk. 175 bis 200, Nikolajeff Mrk. 165 bis 170 ^ .. R o g gen: Still, russischer Mrk. 110 bis 120. preußischer Mrk. 118 bis 135, Mecklenburger Mrk. 131 bis 148, neuer Mecklenburger Mrk. 131 bis 150. „ . Gerste: Flau, neue österreichische Mrk. 160 bis 170, schlesische, ungarische, böhmische und mährische Mrk. 175 bis 185, feine Mrk. 200 bis 215 Hafer: Flau, russischer Mrk. 115 bis 135, schlesischer und böhmischer Mrk. 150 bis 175, Mecklenburger Mrk. 150 bis 160. . Bohnen: Still, neue Mrk. 150 bis 157. Erbsen: Still. Futtererbsen Mrk. 160 bis 170, Kocherbsen Mrk. 210 bis 230. Mais: Ruhig, rumänischer Mrk. 118 per 1000 Kilo Netto. Kleesaat: Weiß, ruhig, gering Mrk. 40 bis 50, mittel Mrk. SO bis 60. fein Mrk. 60 bis 75; dto. roth, fest, alt Mrk. 35 bis 40, neu Mrk. 51 bis 54 per 50 Kilo Brutto incl. Sack. Timothee: Ruhig, Mrk. 19 bis 24 per 50 Kilo Brutto incl. Sack. M u tterkorn: Mrk. 65 bis 75 per 50 Kilo. Kümmel: Ruhig, Mrk. 21, neuer Mrk. 29 per 50 Kilo. Kanthariden (spanische Fliegen): Mrk. 462 bis 475 pr. 50 Kilo. Spiritus: Rectis. Kartoffelspiritus pr. 100 Liter Mrk. 48 bis 52; rectif. Rübenspiritus L 100 Perz. Mrk. 46 bis 48. Telegramm. Wien, 22. Oktober. Der „Politischen Korrespondenz" zufolge weist der österreichische Voranschlag für 1879 eine Verminderung der Ausgaben um zwölf Millionen und eine Verminderung der Einnahmen um 4 Millionen gegen das Vorjahr aus. Wenn von den Ausgaben ein TilgungS-erforderniL von 18 9 Millionen und von den Einnahmen ein durch Ausgabe von Rententitres zu beschaffender Betrag von 18 7 Millionen abgezogen, und dieselbe Procednr bei dem vorjährigen Voranschlag bezüglich der SchuldentilgungSzissern vorgenommen wird, so ergibt sich für 1879 ein Mehrerfordernis von 4 2 Millionen, hervorgerufen durch die Steigerung des Erfordernisses für Staatsschuldzinsen um 4-25 Millionen, inbegriffen die Zinsen für den Sechzig-Millionen-Kredit, und durch den Mehrbetrag von 2 Millionen für Steuerrestitutionen. Dagegen werden neuerdings 2-2ö Millionen in der Verwaltung erspart. Die Einnahmen stellen sich nach obigem ModuS um 12 2 Millionen höher als im Vorjahre, wobei die mäßig gehaltenen Ansätze den thatsächlichen Verhältnissen entsprechen. Sonach wird daS Deficit für 1879 mit 15 3 Millionen beziffert, worin 3 Millionen für monumentale Bauten und Eisenbahnbauten enthalten sind. Gegenüber dem Deficit von 1878 ergibt sich sonach eine Bilanzbesserung um acht Millionen. Wiener Börse vom 22. Oktober. Akk,«m,ii>« 8t»at»-s^-kä. Geld Ware 60 75 60 85 Eilberrente 68 30 62 50 71 35 71 45 Elaalslose, 18SS. . . 1854. . . 1880. . . l8«0(Stel) r8«i. . . 322 — 106 50 111 60 121 50 139 75 334— 107— II180 122'— 140 — 82 50 83 — Siebenbürgen . . . ' Temeser Banat . . . Ungarn 73 — 74 75 78 75 73 75 75 50 79 50 Haöere ö>seatkiii»e ^nkeken. Lonau-Regul.-Lose . Ung. Prämienanlehen Wiener Änlehen . . . 104 75 78 50 89 — 105— 79 — 89 25 Hetiea v. Lankea. Kreditanstalt f.H.u.G. Escompte-Ges., n.ö. . Stationalbank 224 50 788 — 224 75 790 - v.Traurport ^ntern«k»mungea. «lsöld.Bahn .... Donau. Dampfschiff ^ Elisabeth-Westbah7 . yerdmanbS-Nordb. Franz.2osevh.Bahn . Haliz. Karl-Ludwigb. Lemvera - Lzernowitz. rlt-^d-Hesellschafr . 116 50 490 -158 50 19S0 128 -rro 10 125 — ^559 — 117 — 492 -159 — 2000 128 50 L30 30 126 — 560 — Rordwestbahn . . . . RudolfS-Bahn . . . . Staatsbahn........... Südbahn.............. Ung. Nordostbahn . . Ksanöbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold............ in öfterr. Währ. . . Nationalbank......... Ungar. Bodenkredit- . Krioritalr-Obkiy. Elisabethbahn, l.Em. Ferd.-Nordb. i. Silber Franz-Ioseph-Bahn. Galiz.K-Ludwigb. I.E. Oest. Nordwest-Badn Siebenbürger Bahn . Staatsbahn. 1. Em. . Südbahn L 3 Perz. »S „ .. Krivatlose. Kreditlose . . . . Rudolfsstiftung. Devisen. London Hekäsortea. Geld 1119 50 117— 252 25 66 50 11225 108 50 92 75 97 35 92 75 92 — 102 25 84— 100 25 85 160 50 110 75 94 20 160 25 14 117 50 5 63 9-42 Ware 110 — 117 25 252 50 65 75 112 75 108 -93 — 97 50 93 — 92-25 102 50 84 25 100 75 85 25 64'— 161'— 111 — 94 50 160 75 1450 :1760 Dukaten............ 20 Francs .... 100 d. Reichsmark . . 58 15 !58 20 Silber...................!lOO—!l00 05 5 64 9 42»., Telegrafischer Änrsbericht am 23. Oktober. Papier-Rente 60 60. — Silber-Rente 6215. — Gold-Rente 7130- — 1860er Staats-Anlehen 111-50. — Bank-aclien 789 — Kreditactien 223 25. — London 117 70. — Silber 100-- — K. k. Münzdukaten S 64. — 20-Francs-Stücke 9 42'/,. —100 Reichsmark 58 15.___________________ Angekommene Fremde am 22. Oktober. Hotel Stadt Wien. Dr. R. v. Luschan, Hof- und Gerichtsadvokat; Feigl, Clerk, Kauflte., und Jnfanger, Reis., Wien. — Schenk, Reis., Klageufurt. — Fattori, Kfm., Padna. — Hotfchewar, Gutsbesitzer, Gurkfeld. — Cara-belli, Kaufmannsgattin, Triest. Hotel Elefant. Vicich, Kaufin., Triest. — Fischel und Kury, Reisende, Wien. — Kallan, Forstmann, Rad-mannsdors. — Lentschek, Pfarrer, Altenmarkt. Kaiser von Oesterreich. Träger, Aillach. — FerjanM Antonia, Jdria. Mohren. Ruppe, Gottschee. — Langer, Triest. Theater. Heute (ungerader Tag): Zum zweiten male: Schönröschen. Komische Operette in 3 Acten von Offenbach. Morgen (gerader Tag): Der Störenfried. Lustspiel in 4 Aufzügen von Benedix. Erklärung. Ich Gaftwirth, Haus- uud Realitätenbefitzer in Adclsberg, erkläre hiermit ausdrücklich, daß am Tage vor der am 10. Juli 1877 in Adelsberg stattgefundenen Wahl eines Landtagsabgeordneten der national-klerikale Agitator Anton Ditrich »nt einem Genossen in mein Haus kam und mich aufforderte, meine Stimme bei der Wahl dem national-klerikalen Kandidaten Herrn Obrefa zu geben, und bot mir dafür sechs Bouteillen vom besten Weine nach meiner Auswahl an. Ich habe selbstverständlich diesen schmachvollen, die Würde eines rechtschaffenen Menschen verletzenden Antrag rundwegs abgeschlagen. Dieser Erklärung knüpfe ich auch die Bemerkung an, daß ich rücksichtlich des im „Sloveuski Narod" vom 18. d. M., Nr. 240, von den beiden unansehnlichen Individuen A. Ditrich und I. Lavrenkiö mir vorgewor-senen Schmähwortes „Cafe Turco" die Ehreubeleidigungs-klage cinbringen würde, aber ich erachte cs unter meiner Würde, von den genannten Schmähern, von denen einer kaum den Kinderjahren entwachsen und der andere ohnehin auch ein nicht beachtenswcrthes Individuum vom Biicker-gcfchäste ist, überhaupt eine Beleidigung anzunehmen. Adelsberg am 22. Oktober 1878. (496) ssk-anr lnorsnte. Für die so zahlreiche Betheilignng am Leichenbegängnisse des Herrn Johann Roth, sowie für die vielen freundlichen Kranzspenden sagt Freunden und Bekannten den wärmsten Dank die trauernde Familie. Prevoje am 22. Oktober 1878. Soeben erschien die 2. Lieferung von Wanderungen durch die vsterr.-iingar. Monarchie. Hcrausgegeben von Pros. Dr. Friedrich Umlaust. Inhalt: 1.) Die Ortler Alpen (Schluß.) 2.) Schloß I SigmnndSkron bei Bozen. 3.) Schloß Runkelstein im Sarnthal. 4.) Riva am Gardasee. Bollbilder.i Sigmiiudskron, Runkelstein, Toblacher-See, Kufstein. Im Text, welcher fliehend und anziehend ge-I schrieben, finden nicht allein die Bilder ihre Erklärung, I sondern auch Geschichte und Sage, Natur! uud Ku n st, La n d und B e wo h n er eingehendste! Berücksichtigung. (483) Prospecte unä l. Lieferung oerfmäet äie sianäkung von 3g. v. Kkeiamagr L in Laiback. Verlag von Karl Graeser in Wien. Doeent der Zahnheilkunde an der Universität in Graz, wird in Laibach im Hotel „zum Elefanten" bis 31. Oktober d. I. feine za^närzi^e u. za^niee^m^eDrMi8 ausüben. vr. Innrer« k. k. priv. Antifeptikon - Mundwasser, Zahnpulver und Zahnpasta sind bei ihm sowie permanent in Laibach bei Gebrüder Krisper, Apotheker Birschitz, E. Mahr und Bnsinaro; in Krainburg: Apotheker Schaunik und in Bischoflack beim Kaufmann F. Ma -rinfch e k zu bekommen. (481)4-3 ALrm diete üem OIüelLe <1ie Ilanil! SN5,0«« L-Llsrlr ocler SL8>rS« ü. Hauptgewinn im günstigsten k'allo biotot üio nller-neueste gr«88e ^eldverlosung, welelie von 6er Ilotlen Regierung gvnolnnigt und garantiert ist. Oie vortlioiUiafte Diurielitullg dos neuen ?la-nes ist derart, dass im I-auie von wenigen Llonaten dureli 7 Verlosungen A» «tttt rur sieliervn Lntselisidung kommen, darunter beündsn sieli Haupttreffer von oventuell R.-LI. L oder ü. S ö. V., speziell aber 1 6owinn 1 6vwinn 1 Kewinn äLI. 1 6ewinn aLI. 1 6ewinn LU. 1 6swinn LLI. 1 6vwinn LLl. 3 gewinne ä LI. 1 6ewinn ä LI. 6 6ewinne ä LI. 6 6ewinno ü. LI. a LI. 250,000, äLI 125,000, ' 80,000, 60,000, 50.000, 40.000, 36.000, 30.000, 25.000, 20,OM. 15.000, 1 6sw.L LI. 12,000, 24 6ew.äLI. 10,000, 2 6ew. ä LI. 31 Oow. ä LI. 61 6«w. ä LI. 304 6sw. ä LI. 502 6ew. ä LI. 621 6 sw. äLI. 675 6sw. ä LI. 22,850 6ew. ä LI. eto. 8000, 5000, 4000, 2000. 1000, 500, 250, 138 ete. vis Oowinurieliuogen sind planmässig amtlied ksstgsstollt. (470) 18—3 2ur näebsten orston 6ovvinnnivli>in^ dieser xrossoii, vom Staate xaruntlerten Koläverlosunx kostet 1 Laibes OriAinal-I^os nur Llark 6 oder li. 3 50, 1 Laibes „ ^ „ 3 „ „ 175, 1 viertel , „ „ 1-/- „ — SO. ^Ue ^nttritAe werden selort AvAsn üinsen- «lunx, I'08te!n/!»I,Inu^ oder Xnelinalinie de» Letra^es mit der ^rösstsn Lor^krilt ausAvfiilirt, und erliiilt jedermann von uns die mit dom StaatMvax-xen vorsvlionen Oi-ixinnl-Lose selbst in Händen. Den LostelluuAsn ivorden die erkordorlielion aintUeden klüno gratis deiAskügt, und naeli ^edor AelninA senden >vir unseren Intersssenten nnaus-gekordert amtlielie luiston. Die Lrisralilung der 6eninne erkelxt stets prompt unter 8tantsxarnntle und kann durek direkte Zusendungen oder mik Verlangen der Interessenten duroli unsere Verbindungen Ln allen grösseren I?llltron Oostorreiolis veranlasst worden. Unsere Lolloeto war stets vom 6lüeko begünstigt, und Latte sieb dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Oevinnen oltinals der ersten Ilaupttreller rn ertrouen, die den betreilendon Interessenten direkt ausberalilt wurden. Voraussiolitlieli Kann bei einem solelisn aut der ««Ililbmt«», N»«!« xegrllndeten Unter-neliinvn überall oiuo selir rege Letlieiligung mit Lestimmtlioit geroebnet werden, uud bitten wir dalior, um alle Aufträge aussübron 2U können, uns die Lsstollungsn baldigst und jedenfalls vor dom IS. «1.^. rukommon ru lassen. Kaufmann L 8imon, Nnok- und ^VvvI>8vIxv8eIlLst in IInMbnrx, Lin- und Verkauk aller ^rton Ltaatsobligationen, Lisenbaliuaetioll und ^nlslisuslose. 8. ^Vir äLaksll dieräurek kür 6L» uvs usitksr sssodsulrts Vertrauen, uncl ju6sm vir bei Lsxinv 6or vsusv Vsr-lokuux rur Üstdsjlixuox vialLäsa. voräsn vir uns aueli ksrvsrkia dsstredsv, ourotr stets prompte uuä reelle Lsäisnuox äie volle 2r»kriväoude!t unserer xeedrteu lutsresseuteu ru erlsveeu. D. O. Truck von Jg. V. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich. Franz Müller.