Pläkumnattou» - Druse. Für LaidüÄ Ganzjährig . . . « fi. — !r. Halbjährig . . . L „ — » Bierreljährig. . . i 5V . Monalli» . . — „ 50 , Mil der Post: Ganzjährig . . . » S. — !r. Halbjährig . . . 4 .. 50 „ Bierteljährig. . . r S5 » Für Zustellung ins Hau« vierteljährig 25 ir., monatlich S kr. Einzelne Nummern 5 Ir. Laibacher k r r II k I i 0 v: Bahnbofgafle Nr. 138. Lkvcdilion vnd Inseraten Lnrean: »ongretzpla? Nr 81 lDuchhLNdlru g von I. v. Lileinmavr L F.Bau'.der.j) Znserlioiisvrklse: Für die einspaltige Petitzeile 3 kr. bei zweimaliger Einschaltung L 5,ki. dreimal ü 7 kr. InsertionSftemvel jede-mal 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Arwmme Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 54. DienMg, 8. März. — Morgen: Franziska. 1870. Konstitutioneller Uerein in Laibach. Der Ausschuß beehrt sich hiemit, die Herren Vereinsmitglieder zur Mimldzwanzigsten Versammlung, welche Mittwoch den 9. März d. I. Abends 7 Uhr im Saale der Schießstätte slattfindet, höflichst cinzuladen. Tagesordnung: !. Wahl eines Ausschußmitgliedes. 2. Besprechung der bevorstehenden Gemeinde-rathscrgänzungSwahlc». 3. Vortrag, betreffend die Aufhebung des Konkordates. Slovenische Schmerzensruse. In dcr Prager „Politik" läßt sich ein Echo eines angeblich „von hervorragender nationaler Seite" aus Kram herrührenden Schmcrzcnsfchreies hören. Der Einsender, welcher die jungslovcnischen Tendenzen vertritt, erhebt bittere Klagen gegen die Rcichsralhsabgeordncten aus Krain, weil diese den Reichörath noch nicht verlassen, ja noch nicht einmal die bescheidene Forderung, daß alles Land, so weit die slovcnische Zunge klingt, vereinigt und zu einer eigenen, wenn auch nicht historischen, so doch politischen Individualität erhoben werde, vor die Reichsvcrtretung gebracht haben. Der slovenische Schmerzensrufer überhäust weiters die Deutschen mit Schmähungen und Borwürfen, spricht vom „Jammer" seines Volkes, von der Wiener „Zwingbnrg für die slavischen Völker," worunter er die Verfassung meint, und wirft der Verfafsungspartei vor, daß fie „allen Verstandes und aller Moral bar, von einem Extrem zum anderen, zwischen Tirannci und Liberalismus, Grausamkeit und Schwäche sinnlos hin und her fackelt." Nach allen Regeln dcr Stilistik erreicht sein falsches Pathos zum Schlüsse den Höhepunkt. Da heißt es: „Assistiren wir nicht länger den unwürdigen politischen Thorheiten und Gaukeleien, wie sie seit Jahren daselbst (in Wien) zum besten gegeben werden, ziehen wir uns auf den engern, heiligen Boden der Heimat zurück und überlassen wir die unstät treibende, verfaulte Galeere ihrem Schicksale." Die „Tagespresse" bemerkt zu diesem Schmerzerisrufe: „Es geht bei uns in der Politik mit dem Pathos nicht mehr, heutzutag, wo wir eine sicherlich nicht vollkommene, aber an Freiheiten nicht arme Verfassung genießen, wo der zur guten Halste entwickelte Föderalismus jedem Lande und jeder Nationalität die Möglichkeit der Entwicklung bietet, und wo die Opposition, so lange sie nicht zu unerträglichen Exzessen schreitet, nicht auf dcr Anklagebank sitzt, sondern im Gcgentheile durch ihre Organe die legislative und exekutive Staatsgewalt täglich auf die Armcnsünderbank ziehen läßt. Die „Nationalen" müssen vernünftig und nüchtern mit uns verhandeln. Freilich hätten sie sich dann auch einer größeren Konsequenz zu befleißen, als wir heute der „Politik" unchrühmen können. Sie ist ein alt-czechisches Blatt und kokettirt jetzt mit den Jung-slovenen. Die Altezechen hantiren mit dem historischen Recht und wollen die Länder der böhmischen Krone als eine intakte historisch-politische Individualität angesehen und behandelt wissen. Die Jnng-slovenen dagegen werfen alles Historische, alle histo-risch-politischen Individualitäten über den Haufen, indem sie fordern, daß zum Behufe der Herstellung GroßslovenienS mehr als ein Vierteldutzend Kron-länder in höchst unhistorischc Theile zerschlagen werden sollen. Welche Gesichter würde die „Politik" schneiden, wenn man ihr zumuthetc, alle deutschen Gebiete Böhmens, Mährens und Schlesiens von den Ländern der böhmischen Krone abzutreten? Und doch wäre, wenn schon einmal das böhmische Staatsrecht wieder zu Ehren kommen sollte, eine solche Zu-muthung genau ebenso berechtigt, wie die heutige Prätensian der Jungslovenen. So sind nun aber diese Herren! Einmal historisch und einmal wieder radikal und immer die Sklaven ihres eigenen, engherzig aufgefaßlen Interesses. Sie liefern damit nur den Beweis, daß Oesterreich weder auf rein historischer noch auf rein nationaler Grundlage rekonstituirt werden kann. Nicht die verwischten Gebilde der Vergangenheit, sondern die Realitäten der Gegenwart, und nicht die Wünsche einer oder mehrerer, sondern die Bedürfnisse aller Nationaliläten des Reiches müssen die Basis für den Neubau abgeben. Diese Realitäten und Bedürfnisse aber finden in einer Reichsvertretung den besten Ausdruck, den sichersten Schutz, und deshalb darf von dem Gedanken der parlamentarischen Einheit in allen, den Ländern historisch und natürlich gemeinsamen Angelegenheiten niemals gelassen werden. Weit besser die eingebildete Galeere im ReichS-zentrum, die jeder nach Belieben verlassen kann, aber keiner verläßt, der die Bedürfnisse des Ganzen und seiner Theile recht erkennt, als wirkliche Galeeren in den einzelnen Ländern, an welche die besten Kräfte der Länder und Völker anzuschmieden Kirchturmpolitik und nationale Engherzigkeit emsig beflissen wären. Politische Rundschau. Laibach, 8. März. Die heutige „Wiener Ztg." bringt eine Kundmachung, mittelst welcher die Ausnahmsverfügungen im Eattarenfer Bezirke aufgehoben werden. Man scheint ziemlich allgemein anzunehmen, schreibt die „Tr. Ztg." offiziös, daß das Schreiben, mit welchem die Herren Rieger und Sladkowsky die an sie ergangene Einladung nach Wien abgelehnt, den Versuchen, zu einer Verständigung mit den Ezechen zu gelangen, definitiv ein Ziel gesetzt habe. Man dürste sich darin im Jrrthum befinden. Es wird vielmehr an unterrichteter Stelle als positiv versichert, daß das Ministerium durch jenes Schreiben den Faden der Verhandlung noch nicht als unwiderruflich abgerissen betrachtet, sondern daß es in demsel ben Anknüpfungspunkte zur Fortsetzung der Ausgleichsaktion erblicken zu dürfen glaubt. Der „Opinion Nationale" zufolge, ist es jetzt ganz erwiesen, daß weder Graf Daru noch Herr Emil Olli vier, anläßlich dcr letzten parlamentarischen Ereignisse vom Kaiser Beglückwünschungs-schreibcn erhalten haben. Offiziös wird aus Paris versichert, eine nach Rom geschickte Note Daru's beschränkt sich daraus, das im Konkordate begründete Recht Frankreichs zu reklamiren, einen Botschafter zum Konzile zu entsenden. Dem „GauloiS" wird telegrafi-t: Ter Herzog von Montpensicr hielt am '>. d. unter unbeschreiblichem EnthusiamuS seinen Einzug in Madrid; er bleibt daselbst definitiv; seine Thronkandidatur gewinnt an Boden. Dagegen wird ans Madrid vom 5). d. amtlich vcrsichcn, daß das Te legramm des „Gaulois" apDkris sei, indem cs nicht von Madrid aus abgescndct wurde. Untcr dem Vorsitze des Herrn George O dgcr fand am Montag Abend in London auf Elcrkcnwell-Green ein von der Land- und Arbeits-Ligue berufenes öffentliches Meeting von brotlosen Arbeitern statt, die sich etwa 2000 Mann stark eingesunden hatten. Nach längerer Diskussion wurde beschlossen, dem Premier, Herrn Gladstone, ein Me-moriale zu überreichen, worin die StaatSregieruug ersucht wird, den wüsten Boden im Lande anzukaur'en und denselben der brotlosen Arbeiterbevölkcrung zur Kultin unentgeltlich zu überlassen. Ein anderes Mittel, dcr Masscnarmuth ein Ende zu machen, nämlich die Massciiauswanderung auf Staatskosten, ist eben vom Unterhausc mit großer Majorität zurückgewiescn worden. Zur Tagesgeschichte. — Der neueruannte Preßleiter der diesseitigen Regierung, Ministerialrath Erb, hat sich verpflichtet erachtet, mit Antritt seines Amtes den Redaktionen persönlich einen Besuch abzustatten. — In einem gräflichen Hause Wiens wurden, wie alljährlich, auch für die letzte Armenlotterie hundert Lose genommen und unter die Dienerschaft vertheilt. 98 Lose erwiesen sich als Nieten, das Stubenmädchen aber, das sich eines besonders üppigen Haarwuchses ersreut, gewann sieben feine — Rasirmesfer in einem Etui und der Erzieher des jungen Grafen, ein Geistlicher, einen — Damen-Unterrock von weißem Piquö. — Ueber die Motive des Setzerstrikes in Wien gehen in Salzburg eigenthümliche Ansichten. Ein Spaßvogel erzählte nämlich zuerst und ernste Leute sprechen es ihm nach, daß nur die Jesuiten sämmtliche Wiener Setzer zum Strike bewogen und ihnen auch die Mittel dazu gegeben hätten, und zwar aus dem Grunde: um zu verhüten, ix.ß in den Zeitungen nicht so viel vom Konzil gesprochen würde. — Von dem Klausenburger Kriminalgerichte wurde unlängst ein Mann, der sein Eheweib ermordet hatte, zum Tode durch deu Strang ver-urtheilt. Nach der Unheil sverkündigung gefragt, ob er mit dem Urtheile sich zufrieden gebe oder nicht, antwortete er, daß er appelliren werde; kurz vor Ablauf der vieruudzwanzigstündigen Frist ließ er sich jedoch aus dem Gefängnisse vor den Gerichtspräses führen und erklärte ihm, er habe sichs überlegt und finde, daß es besser sei, wenn er gehängt werde; er wolle daher von dem Appellationsrechte keine» Gebrauch machen. — Man schreibt dem „Wanderer" aus Rom: Der Papst, der oft gute Eüisälle hat und dieselben nur selten zurückhält, wurde dieser Tage von mehreren Konzils Mitgliedern besucht, welche ihre Wohnung und Nahrung von dem heil. Stuhle erhalten. Nachdem sich Pius IX. über die Länge der in den Generalkongre-gationen gehaltenen Reden beklagte, sagte er sast wörtlich: „Wenn Ihr Eure Verhandlungen so langwierig macht, so kann ich Ench blos erklären, daß mir das Geld ausgeht, und daß ich Euch bald nur mehr mit Kartoffeln abspeisen kann." — Die „Ostpr. Ztg." theilt nachfolgenden Unglücksfall aus P il la n, 27. Februar mit: Am Freitag kamen sieben Personen in einem Boot von der Nehrung gefahren, um das diesseitige Ufer zu erreichen, wurden aber von dem mittlerweile entstandenen Sturm und dem plötzlich eingetretenen Eisgang mit fortgerissen, so daß ein Kentern erfolgte. Sofort wurden vom Lande auS alle Anstalten getroffen, nm die Unglücklichen zu retten, zu welchem Zweck ein Lootfenboot mit zwanzig Manu und mehrere andere, mit beherzten Leuten bemannte Boote in See gingen. Letztere schwebten selbst in größter Gefahr nnd konnten oftmals nur dadurch ihr eigenes Leben erhalten, daß sie sich durch zugeworfene Tane gegenseitig unterstützten. Von den sieben mit dem ersten Boole verunglückten Personen konnte nur eine, ein kräftiger Mann, welcher sich zwei Stunden an das Boot sestgeklammert hatte, gerettet werden, die übrigen sechs fanden ihren Tod in der eisigen Fluth. — Aus Bremen geht der „B. B. Ztg." die traurige Nachricht zn, daß der der dortigen Firma G. Lange uud Ko. gehörige Dampfer „Smidt" mit nahe an 300 Auswanderern an der englischen Küste zu Grunde gegangen ist. Nähere Einzelnheiten über den erschütternden Unglücksfall fehlen zur Zeit noch. — Ein Verbrechen scheußlichster Art wurde Dienstag in Paris verübt. Ein Eisenbahnbediensteter ermordete, angeblich aus Eifersucht, sein junges Weib, indem er ihm mit einem Rasirmesser den Hals durchfchuitt, dann den Bauch aufschlitzte, alle Gedärme herausriß und letztere aufs Bett warf. Er flüchtete sodann, einen Brief hinterlassend, in dem er seine Absicht aussprach, sich gleichfalls das Leven zu nehmen. Der Mörder konnte nicht gefunden werden, weder lebend noch todt. Der Leichnam der Frau wurde nach der Morgue gebracht. Das einzige Kind der beiden Eheleute befindet sich gegenwärtig krank im Spitale. — Ju dem Vermögensstreite zwischen dem Könige Franz d' Assisi und der Königin Jsabella ist ein Ausgleich zu Stande gekommen, es wird daher kein Prozeß stattsinden. — In einer katholischen Kirche zu Piqna, im Staate Ohio, trug sich am 13. v. M. folgendes tragische Ereigniß zu. Während des Gottesdienstes kam eine junge Dame, Marie Mayer, in die Kirche. Kaum hatte sie ihren Platz eingenommen, als sie ein Pistol aus der Tasche zog uud dasselbe auf einen Herrn abfeuerte, der ans einer Bank vor ihr saß. Wie sich herausstellte, hatte letzterer ihr die Ehe versprochen, sich aber später mit einem anderen Mädchen verlobt. Die fürchterliche That war daher ein Racheakt, der, in solcher Weise ausgeführt, in den Vereinigten Staaten nicht mehr zu den Ungewöhnlichkeiten gehört. Der Treulose wurde nicht getödtet, sein Zustand ist aber ein kritischer. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die Bürgerkränzchen in der Schießstätte) haben bei der regen Betheiligung der Bürgerschaft in den Einnahmen einen Ueberschuß über die Regieauslagen ergeben, und es hat das bezügliche Komitee unter dem Vorsitze des Obmannes Karl Leskovicin seiner vorgestrigen Sitzung beschlossen, das erzielte Reinerträgniß zum Ankäufe von fünf Obligationen ü, 100 fl. und eines Waldsteinloses mit der Widmung für das hiesige Armeninstitut zu verwenden, welches die Interessen dieses Kapitals alljährlich unter die Stadtarmen zu vertheilen hätte. — (Ernenn u » g.) Der steiermärkische ,Lan-desausschns; Hai den k. k. Baupraktikanten Johanu Jäkel in Kraiuburg zum dritten Banadjnukteu bei dem steierm. Landesbauanite ernannt. (Die filharm. Ges ellschast) bereitet sür die Fastenzeit zwei Konzerte vor, welche, vokalen Cha-raktirs. eine Neihe der interessantesten Werke in Aussicht stellen. Tas erste Konzert soll für Freitag den 18. d nnd zum Benefize des Vereinssondes bestimmt, sein. Ja demfelbeu wird uus ein Chor „Halleluja" aus einem größeren oratorischen Werke unseres Musikers Theodor Elze geboten werden, außerdem Chöre vou Lachner, Engelsderg, Nedved, ein Baßsolo mit Damenchor von Kücken. -— Das zweite Konzert (Gesellschaftskonzert) wird zur Hälfte spirituellen, zur Hälfte weltlichen Charakters sein, und wird nebst einem Chore von Reinberaer, dem Komponisten der Oper „die sieben Schwaben," und einem Chore von Sebastian Bach und dem „Beilchenterzett" von Hering noch zur Aufführung kommen ein kleines Oratorium, „die Aufweckung des Lazarus," von Dr. Karl Löwe, dem bekannten Balladenkomponisten, sowie Robert Schn-mann's reizendes „Requiem für Miguou" aus „Wilhelm Meister" von Göthe, für Soli, Chor und Pian">-forte. Wir sehcu daher einer Reihe der schönsten Kunstgenüsse entgegen, welche uns die unermüdliche silharm. Gesellschaft zugedacht. —r ü h l i n gSan ze i ch e n.) Auf dem Schloßberge trifft man schou ziemlich häufig das blühende Schneeglöckchen; den 5. zeigten sich die ersten Blüthen des FrühlingSsasrans. ^ In der verflossenen Woche waren die wolkenbedeckten Nächte, insbefonders jene vom 3. auf den 4., von Zugvögeln belebt, man unterschied in den Lüften sehr deutlich die Rufe der Pfeifente. Die Wachholderdrossel zeigt sich in starken Zügen, desgleichen die Ringeltaube. Schou wurden einige Waldschnepfen in der Umgebnngs Laibach geschossen. Auch der Staar ist angekommen. Die Wildgänse zogen sehr zahlreich. Schwäne waren Heuer keine sichtbar. — < T he a t er - N a chr i ch t.) Hr. Moser, unser beliebter Charakterdarsteller, gibt am nächsten Samstage Böhms neuestes Volksstück „Bon Stufe zu Stufe." Die Beliebtheit dieses wegeu seiner-heiteren Mansseld'schen Kouplets und fesselnder Szenen interessanten Stückes, so wie die vorzüglichen Leistungen des Benefizianten versprechen demselben ein volles Haus. - CLoi» Tlicxtcr.) lieber das genußreiche Gastspiel des Hofschauspielers Herrn Lewinsky ist an anderer Stelle berichiet worden, cs erübrigt mir noch auch des löblichen Konsortiums m erwähnen, dessen mit so großen, Erfolge gekrönte Bemühungen, Herrn Lewinsky für ein Gastspiel zn gewinnen, die lobcnSweriheste Anerkennng verdienen. Das Haus war an beiden Abenden ansverkauft. — In der gestern zum ersteninale in dieser Saison gegebenen „Perlen-schnnr" von Holtei errang Herr Müller dnrch die irenc charakteristische Darstellung de« armen verstoßenen „Hans Jörge" nnd das ergreifende Spiel des zum ernsten Mann gereisten Kaptmann, die Palme de« Abendes. Nebstdem zeigte sich Frl. Glebofs als Meisterin in tragischen Szenen und iheilte verdienterweise den Beifall, welcher Hin Müller in jedem Akte zn Theil wurde. — Unser verdienstvoller Baß bnffo gibt hente ;n seinem Benefize Lortzings beliebte komische Oper „Czar und Zimmerinann " Wir wünschen ihm ein volles Hans. — Aus dem Bercinsleben. Die Generalvcrsaiumlmin des Krankennnter-stiitzunlis- und Persorgnngsvcreins in Laibach fand am 6. d. M. im RathhauSsaate Vormittags 10 Uhr statt uud war von mehr als 100 Mitgliedern besucht. Der Direktor des Vereins, Dr. Keesbacher, begrüßte die Versammlung in einer längeren Ansprache, in welcher er die Idee der Assoziation näher beleuchtete, in ihr das natürliche Heilmittel für die Schäden unserer sozialen Verhältnisse erblickend. Er hofft, diese Idee werde immer mächtiger, namentlich im Gewerbestande nin sich greifen nnd ihre höchste Blilthe in einem Gewerbeverein in Laibach finden, der sür das geistige uud materielle Wohl seiner Mitglieder thatig sein werde. Er glaubt, der Krankenunterstützniigs- und Versorgnngsverein werde alsdann mir eineu Zweig des großen Vereines bilden ; er begrüße diesen Verein daher als das erste Siinptom des erwachenden Assoziationsgeistes in unserem Gewerbestande. Er entwarf sodann ein Bild der Vereinslhätigkeit im abgelansenen Jahre; der Verein zählt 265 Mitglieder und zahlte an Kraukeiiunterstützungeil über 600 fl. und hob das Bcreinsoermögen an nahezu 4000 fl.; zu diesem günstigen Resultate trngen außergewöhnliche Ein-»ahmen wesentlich bei, in erster Linie ein Geschenk der Lai bacber Sparkasse mit 100 fl., ein namhafter Jahresbeitrag des Herrn Landespräsidenten nnd anderer Wohlthäter, das Ertragnis; einer Dilcttantcntbeatcrvvrstellnng. Dieses Re-snlrat sei allerdings ein günstiges, doch sei es nicht ans Schonmalerei abgesehen, man müsse gestehen, daß der Verein feine Aufgabe nicht vollkommen erfülle, sein Krankenbeitrag sei gering, für die Altersversorgung könne er gar nichts thnn, vielleicht noch lange nicht; die Ursache liege in der vcrhältnißmäßig gelingen Theilnahme, welche der Verein unter dem Gewerbestande finde. Großes könne ein solcher Verein nur dnrch Massenzntritt erreichen. Um die Rechte der Mitglieder des Vereins günstiger zn gestalten, trete die Direktion hcnte mit Aufbefsernugsvorfchlägen vor die Generalversammlung, sie habe anch die Frage einer genanen Prüfung unterzogen, ob dnrch Aendernng der Statuten wesentliche Vortheile zu erzielen wären, doch habe sic diese Frage vertagt uud sich auf die erwähnten Anträge befchränkt. Er fordert schließlich sämintliche Mitglieder ans, für Len Verein thatig zn sein und Laß jeder in seinem Kreise nene Mitglieder werben möge. Hierauf gibt Hanptkafsier B ü r g e r den Rechenschaftsbericht. lieber Antrag VeS Vorsitzenden wird der Laibacher Sparkasse so wie allen Wohlthätern des Vereines der Dank desselben votirt. Herr P akic berichtet sodann über das Resultat der Ueberprüsniig des Rechenschaftsberichtes Pro und cs wird dasselbe Revifionskoniitee für dic Prnfnng der Rechnungen des Jahres I86!> gewählt. Hierauf kommen die Anträge der Direktion zur Debatte. Der erste Antrag auf Erhöhung des Bestattnngsbeitrages von 15 fl. auf Än fl. vom t. Jänner 1870 an wird vom Herrn Pakic unterstützt nnd von der Versainnilnng ein stimmig angenommen. Der 2. Antrag ans Erhöhung des Wochenbeitrages von 2 fl. anf 2 fl. 50 kr. vom t. Jänner 1871 an für jene Mitglieder, welche dem Vereine dnrch 5 Jahre nnuntcrbrochcn angchörten nnd ihren Verpflicht»» gen stets uachgekommeu sind, wird vom Herrn Regali anfs lebhafteste bekämpft, indem er hierin eine Verletznng des Grundsatzes „Gleiche Pflichten, gleiche Rechte" findet nnd die Erböbnng anf alle 'Mitglieder ohne Unterschied ausgedehnt wissen will. Nachdem Herr Pakic für den Di rektionsantrag gesprochen uud der Vorsitzende nachge-wieseu, daß durch diesen Beschluß daS Priuzip des gleiche». Rechtes für alle nicht alterirt werde, nnd nachdem Herr Hanptkassier Bürger eine Erhöhung der Gebühr für alle Mitglieder anf Gruud der faktische» Geldverhältuisse des Vereines als verfrüht mit Entschiedenheit zurückweifen zu müssen erklärt, wiro zur Abstimmung geschritten und der Antrag der Direktion mit allen gegen drei Stimmen auae nominell. Der dritte Antrag der Direktion auf Erhohnng der Jahrcsrcmnneration für den Vereinsarzt Finz führt abermals zn sehr erregter Debatte, welche dnrch d e lebhafte Opposition des Herrn Regali hervorgernfeu wird, welcher die Erhöhung bekämpft nnd an den Patriotismus des Arztes appellireu will. Der Vorsitzende erklärt, Laß sich kein Arzt in Laibach weigeru wird, Unbemittelte unentgeltlich zu behandeln, und er könne in dieser Richlnng sämmtliche Kollegen anfs ehrenvollste erwähnen, die Remuueratiou erhalte aber der Vereinsarzt Fiuz nicht für feine Behandlung der Mitglieder, sondern für fcinc Mühe, die wirkliche Erkrankung der Mitglieder anf dem Wege der üblichen Vereins zcugnisfc zn konstatiren, auch bei solchen, dic er nicht behandle. Bei der Abstimmung wird der Antrag der Direl tion mit allen gegen eine Stimme angenommen. Bei der hierauf vorgenoimneneu Neuwahl der Direktion wurde die frühere Direktion wiedergewählt, an dic vakante Stelle eines Schriftführers wurde Herr Gustav Ste-dry gewählt und hierauf dic Sitzung nm halb zwölf Uhr geschlossen. Aerztlicher Verein. Die Versanunlnng der Aerzte am 5. d. M war von 12 Mitgliedern nnd I Gast besucht. Nach einigen Mittheilnngen des Obmanns wird zur Statu-tenberaihnng geschritten: als Referent fnngirtc für Dr. Gan-ster der Schriftführer Dr. Valenta, Derselbe verliest ein Schreiben Dr. Kcesbachers an ihn, in welchem derselbe seine Stellung dem neuen Statntencntwnrse gegenüber feststellt, sowie eine schriftliche Antwort Dr. Gansters anf dasselbe. Dr. Kcesbachcr nimmt das Wort zn persönlicher Berichtigung; er sicht in dem Stalntcinntwnrtc keinen Schutz gegen die Majorisirnng des einen Standes dnrch den ander», er weist die Angriffe, denen er von Seite eines Chirurgen in dem „Mcd.-chir. Zentralblatte" anSgcsetzt war, zurück, wird das Statut nach seiner Annahme als ksil aeeompli hiiinchmen, sich jedoch Vorbehalten, daran zn erinnern, falls einmal feine ausgesprochenen Befürchtungen in Wirklichkeit sich erfüllen sollten. Hierauf wird das Statut (nach einer kurzen Debatte über Z 21) angenommen. Pros. Valenta hielt hierauf einen Vortrag über die Enukleation eines kindskopfgroßen Hloi-usllliroiüs, welche er vorgeno,innen und dcrnonstrirte das bezügliche Präparat. Hieran, wird die Sitzung gefchlosseu. Zum Bau der Bahn Laibach-Tarvis wird der „Tgpst." ausTarvis geschrieben: Mit Eintritt der wärmeren Jahreszeit beginnt wieder der Znzug italienischer Arbeiter und cs wird eine erfolgreichere Thätigkeit ermöglicht sein. Aber schon nach dem gegenwärtigen Stande dcr Bauten läßt sich mit Wahrscheinlichkeit aiinehmen, daß die ursprünglich auf September 1870 sixirte Eeöffunng dcr Linie Laibach-Tarvis wird eingehalten werden können. Um sa dringender erscheint die Inangriffnahme der Linie Tarvis - Villach, ohne welche die vorerwälmte Liuie jeder Bedeniung und jeden Werthes sowohl für die betreffenden Provinzen, als auch snr die Unteruehuiuug entbehrt. In Erkenutniß dessen hat auch bereits die kärntische Handels: und Gewerbekammer nnterm 6. Februar 1870 eine Vorstellung au den HaudelSmimster überreicht, iu welcher die dringende Nothweiidigkeit zur Herstellung der Strecke Tar v i s-V i ll a ch in überzeugender Weise dargethan wurde, uud es steht zu erwarten, das; diese Vorstellung die gebührende Berücksichtigung finde» wird. Wenn aber anch -- wie vorauSznsehen -- der Ban dieser 4 Meilen langen Strecke mit großer Energie in Angriff genommen werden wird, so dürste der Beginn dcr Arbeiten schon wegen dcr nngewöhnlichen Schueemasscii, mit denen Kärnten im verflossenen Winter beschert wnrde und welche theilweise noch klasterhoch liegen, einen no hwendigen Aufschub erleiden und im günstigsten Falle nicht vor April zu erwarten sein. Da ferner ungeachtet der kurzen Strecke die Schwierigkeiten dcr Bauten uicht zu unterschätzen sind, so dürste die Linie Laibach - Tarvis sicherlich durch zwei Jahre eine Sackbahn bleibeu und ihre Rentabilität sehr ;n bezweifeln sein. Erdbeben. — Ueber das letzte Erdbeben meldet die „Tr. Ztg." unterm 5. d. M.: Die Erhebungen über den durch das Erdbeben am 1. März im Bezirke Volosca angerichteten Schaden geben leider ein trauriges Resultat. Schon auf dem Wege gegen die Ortschaft Clana, welche das Zentrum der Erschütterung gebildet zn haben scheint und am meisten gelitten hat, wurden kleinere Beschädigungen in Castua beobachtet, unmittelbar vor Clana aber schon eine Menge Feld-maueru, jedoch blos in der Richtung von Nordwest nach Südwest, zerstört gefunden. In Clana selbst befand sich die Bevölkerung trotz der empfindlichen Nachtkälte im Freien lagernd. Von den 140 Häusern waren alle mehr oder weniger beschädigt. Einen äußerst traurigen Anblick bot das Innere der Kirche dar, wo die Altäre wie geplündert aussahen, Leuchter, Kerzen und Altargeräthe am Boden zerstreut herum lagen, der Plafond theilweise riß, der Bogen ober dem Presbite-rium aber derart gesprengt war, daß behufs Vermeidung des Zusamiueusturzeö sogleich Stützbalken angebracht werden mußten. 37 meist der besten nnd dnrch-gehends stockhohen Häuser sind ganz unbewohnbar gemacht, die übrigen mehr oder minder beschädiget, unversehrt keines. Der Schaden dürfte nach den bisherigen Erhebungen gegen 60.000 fl. betragen, glücklicherweise ist jedoch kein Menschenleben zu beklagen. Zwei große Felsmassen, welche sich von dem bei Clana gelegenen Berge losrissen, hätten die Verwüstung im Orte vermehrt, wenn nicht der aufgeweichte Boden und das Dickicht des Gestrüppes das Weiterrollen derselben verhindert hätte. Leider wurden auch andere Orte von« Unglück betroffen. So sind in Skaliuzza beinahe alle Häuser mehr oder weniger beschädiget, jedoch nur eines unbewohnbar gemacht; Liffaz, Podgraje und Zabice aber vom gleichen Schicksale getroffen wie Clana. Das Statthalterei-Präsidium hat sogleich nach Einlangen dieser traurigen Nachrichten eine besondere Kommission an die Unglücksorte abgesendet, um die genauesten Schadenerhebungen vorznnehmen und das zur Linderung des Unglückes nothwendige vorzukehren. Am 1. wurden in Clana von halb 9 Uhr Abends bis 6 Uhr Morgens uicht weniger als 15 Erderschütte-rnngen beobachtet. Ferner wiederholte sich diese Erscheinung im Bereiche Volosca's am 3. seit Mitternacht 4 mal und in dem Augenblick, als der Schreiber diese Zeilen absendete (am 3. 11 Uhr Nachts), neuerdings. — Diese Erderschütterung am 1. d. M. Abe.cds wurde auch in Umago, Pisino, Cormons und Tolmezzo wahrgenommen. —- In Basel ist die Bevölkerung am 26. und 27. ». M. durch ziemlich heftige Erderschütt terungen in Schrecken gesetzt worden. Die erste bedeutendere spürte man am 26. Mittags 12 Uhr 30 Minuten. Aus dem Bezirke Volosca hat die „Tr. Ztg." über den durch das Erdbeben am 1. l. M. angerichteten Schaden noch folgende weitere Nachrichten: Dorf Klana ist 2^ Meilen nördlich von Fiume, etwa 1500 Fuß über der Meeresfläche gelegen, zählt 149 Häuser und 1200 Bewohner, welche letztere drei Tage und drei Nächte im freien Felde lagerten. Gegen 40 Häuser sind vollkommen zerstört, die übrigen mehr oder minder beschädigt. Menschenleben sind keine zu beklagen. In Novakracina haben die meisten Häuser mehr oder weniger Risse in den Hauptmauern, es ist jedoch kein einziges derart beschädigt, daß dessen Bewohnbarkeit in Frage gestellt würde. In Snssak ist nur ein Haus erheblich beschädigt. In Zabice litten hauptsächlich die Rauchfänge, jedoch ist nur ein Haus gänzlich unbewohnbar geworden und ein Stall zusam-mengestürzt, sonst aber der durch das Bersten rer Hauptmauern verursachte Schaden kein besonders großer. In Podgraje litten am meisten die auf einer isolirten Anhöhe stehende Kirche und das Pfarrhaus, ohne jedoch zu großem Befürchtungen Anlaß zu geben. In Liffaz jedoch, das nur durch einen Bergrücken von Clana getrennt ist, hat das Erdbeben sehr stark gewüthet. In der Kirche wurde der steinerne Altar auseinander gesprengt, fünf gut gebaute, theilweise mit Gewölben versehene Häuser sind ganz zerstört und 15 andere schwer beschädigt. Unterdessen dauern die Erdstöße in milder Form fort und machen sich besonders des NachtS bemerkbar, so daß die Befürchtung weiteren Unglücks nicht ausgeschlossen ist. Die Herstellung der stattgefundenen Beschädigungen wird nur durch außergewöhnliche Mittel und Zuhilfenahme der öffentlichen Beitragsleistung erfolgen können. Die Erhebungen scheinen darauf hinzudeu-ten, daß die größte Kraft des Erdbebens sich anf einer-geraden Linie entwickelte, die sich vom Schneeberge über Klana gegen das Meer hinzieht. Aus Fiume, 6. März, wird der „Tr. Ztg." geschrieben: Hier haben wir fortwährend 2 bis 3 Erderschütterungen in 24 Stunden, sie nehmen aber an Stärke entschieden ab. Auch im Bezirke Volosca dauern die Erdstöße fort. Ans dem Gerichtssaalc. Schlußverbandlung in der Iantschlicrg - Iosefs-tkaler-Affaire. (Fortsetzung.) Am nächsten Tage, am Samstage, begannen die Einvernehmungen der bezüglich der Vorfälle in Ka-ßelj und Josefsthal Beschuldigten. Wenn es schon bezüglich des Vorfalles auf dem Jantfchberg schwierig war, unter der bedeutenden Anzahl von Personen, welche sich daran betheiligten, diejenigen herauszufinden, gegen welche sich eine rechtliche Beschuldigung sicherstellen läßt, so war dies um so mehr bei den Vorgängen in Kaßelj und Josefsthal der Fall, woselbst ob der noch beventend größeren Menge von Personen nicht nur eine Rekognoszirnng viel schwieriger, sondern bei dem Umstande, als viele auch ohne Mitwirkung nur als Zuschauer oder doch als nnthätige Gesinnungsgenossen zugegen waren, auch nur gegen diejenigen vorgegangen werden konnte, welche am Thatorte als Ruhestörer ergriffen wurden oder durch die nachgefolgten Erhebungen als beschuldigt erscheinen. Josef Grat, der erste, dcr einvernommeu, wurde als derjenige erkannt, welcher bei dem Ueber-gange der Turner über den Steg mit zwei in höhnischer Weise für die abgenommene Fahne ihnen vorgewiesenen Fichtenbäumcheu auf sie einhieb und sic auch auf das andere Ufer verfolgte. Nach dem Angriffe des Grat auf die Turner in KaZelj ging die Jagd los, es ist erhoben, daß damit gleichsam das Signal zum allgemeinen Angriffe gegeben wurde. Martin Mandel gesteht, daß er dem Turner, der die Trommel trug (Hamann), d^se entrissen hat. Der Mitangeklagte Johann Brodar bestätiget, daß Mandel den Hollmann mit einem Spazierstocke ein- oder zweimal über den Rücken geschlagen habe. Von anderer Seite wird er als derjenige bezeichnet, welcher im Restaurationshofe seine Genossen aufzureizen suchte. Johann Levc, Johann Brodar, Anton Gostincar und Jakob Borin ec leugnen jede Gewaltthätigkeit, gestehen höchstens, den Turnern nachgelaufen zu sein. Es liegt jedoch erhoben vor, daß sie gehetzt und auch dreingeschlagen haben. Gostincar hetzte mit den Worten: „Wartet nur, bis es Nacht wird, dann werden wir alle Deutschen todtschlagen." Franz Surc, Lorenz Kosma c, Franz Gostincar, AntonRobida undLorcnz Per-dan wollen von der Verfolgung der Turner nichts wissen uud seien nur um die Musikanten zu hören nach Josefsthal gegangen. Nach Aussage der Mitangeklagten waren sie unter denjenigen, welche die Turner jagten und prügeln wollten, vorher aber um die Trommel herumgestanden, die Mandel aus dem Walde gebracht. Johann Lence leugnet anfänglich, erklärt sich endlich mit den Zeugenaussagen, die gegen ihn sprechen, vollkommen einverstanden. Er wird als einer der Haupthetzer in Josefsthal bezeichnet. Zu einer Gruppe von Baueru schrie er: „Warum habt ihr sie nicht in'S Wasser geworsen? Die Laibach hättet ihr damil gesperrt, jetzt geben wir's ihnen, so lange cs noch Tag ist, da sehen wir wohin zu schlagen, was werden wir die Nacht abwarten;" zu ändern: „Geben wir's den Deutsch,hümleru, was haben sie mit den Sloveueu zu thun?" Andere wieder forderte er auf zum dreiuschlagen mit den Worten: „Ich werde der erste dreinschlagen, die übrigen mir nach." Er erzählt, von den Gebirglern gehört zu haben, daß man auf deu Jantfchberg gehen werde, um dann den Deutschen die Kahne zu nehmen, wofür Dr. Beweis 50 fl. versprochen hätte. Eine nicht weniger hervorragende Rolle spielte der zunächst einvernommene Angeklagte Matthäus Zajc. Er stritt mit dem Handelsmanne Gustav Ste-drtt und wollte ihn in's Gesicht schlagen und wurde davon nur durch Intervention des Lieutenants Fitz abgehalten. Alexander Stare gesteht, damals, als in dem mehrerwähnlen Wäldchen Leute von Kaselj Prügel brachten, bei den Burschen, die gespielt haben, gewesen, und über Aufforderung eines Offiziers sortge-laufen zu sein, da er abrr einen Schuß hörte, sei er gegen die Häuser von Josefsthal gelaufen, um zu sehen, wer die Oberhand erhalten werde, ob die Bauern oder die Turner. Er habe sich in einen Schweinstall verstecken wollen, es habe ihn aber ein Offizier erwischt und mit dem stumpfen Theile eines Säbels über den Kopf geschlagen. Es ist übrigens konstalirt, baß er sich damals gegen die Laibacher wirklich feindselig benommen hatte. Franz Kalan entwendete an jenem Tage einem Fuhrmann, welcher von den Turnern für die Musik ausgenommen wurde, ein Rad und warf es in die Laibach, wo es nach einer Woche wieder unversehrt aufgefunden worden war. Michael Krnsic will sich an gar nichts betheiliget haben. Franz Paternoster kam mit einen großen Prügel nach Jofefslhal und forderte die umstehenden Burschen auf, dreinzuschlagen. Georg Jager, Bartel mä Jnvan und Bezlaj Johann benahmen sich nicht weniger exzessiv als die srühern. So ost die Laibacher die Bauern zu beschwichtigen suchten, waren sie stets bereit, dreinzureden und zu Hetzen und zu Tätlichkeiten anfzufordern. Hiemit wird die Verhandlung um 12 Uhr Mittags geschloffen und der nächste Verhandlungstag, aus den bereits Zeugen vorgeladen sind — auf Montag anberaumt. Am Montage kamen zur Einvernehmung die des Vergehens des Aufstandes nach tztz 279 und 283 St. G. Beschuldigten: Franz Kociancic gibt an, er sei am besagten Tage mit der Mutter des getödicten Rode zufam-mengekommen. Diese habe geweint und ihn aufgefordert, mit seinem Wagen den Rode abzuholen nnd nach Hause zu bringen. Beide hätten sich nun auf den Weg dahin, wo Rode lag, begeben. Daselbst hätte er dm Beamten Schlieber ersucht, ihm die Leiche herauszugeben. Nachdem dieser es verweigerte, habe er (Kociancic) sich wieder nach Hause entfernt. Allein es liegt erhoben vor, daß Kocianciö der Aufforderung sich zu entfernen, nicht nachgekommen und hierauf in Haft genommen wurde. Sebastian Slapnicar wollte sich gleichfalls hei der Gelegenheit, als Anton Rode in Sicherheit gebracht wurde, vom Platze in Josefsthal nicht entfernen, und wurde deshalb verhaftet. Er wird als einer der ärgsten Stänker bezeichnet. Josej Vidmar redet sich damit aus, daß er die Aufforderung des Beamten Schlie-er, sich zu entfernen, überhört habe. Valentin Gabric wurde bei der gleichen! Gelegenheit aus demselben Grunde verhaftet. Maria Mohär und Anton KavSek wollten der Aufforderung, sich zu entfernen, am Jantsch-berge keine Folge leisten. Weiters werden Maria Cernavk, Johann Kru-Sic, Johann Verhovc und Johann Jeunikar der Ueber-tretung gegen die öffentlichen Anstalten und Vorkehrungen nach 312 rücksichtlich 314 St. G. beschuldiget. Diese insultirten theils den Beamten Schlieber, als er mit der Potrouille, die Laibacher Turner zu schützen, des Weges ging; theils erklärten sie demselben Beamten mit groben Worten, die Ueberführnng der Leiche des Rode durch die Straße von Udmat nicht dulden zu wollen. Hierauf wird zur Einvernehmung der Zeugen geschritten. Filipp Schreier erzählt den Hergang im allgemeinen so, wie wir ihn nach der Anklageschrift geliefert. Ueber dle Einzelheiten des Angriffes weißer nichts bestimmtes. In der Richtung gegen Kreßmtz kamen ihm 3 Bauern entgegen. 20 Schritte von ihnen entfernt sprang er rechts vom Wege ab. Bei der Gelegenheit warf ihm ein Bauer einen kindskopf-großen Stein nach und traf ihn an die Ferse, daß er zu Boden fiel. Ein Bauer knapp hinter ihm ließ ihn unbehelligt liegen. Hierauf machte er sich mit Mühe auf die Füße und setzte den Weg nach Josefsthal fort. Die Schmerzen im rechten Fuße traten erst am folgenden Tage auf, so daß er zwei Tage das Haus hüten mußte. Spricht keine Entschädigung an. Julius Tresse r erzählt den Hergang der Affaire am Jantfchberg. Nicht weit von einem Bildstöckel waren ihm 5 bis 6 Bauern nachgekommen und haben ihn mißhandelt. Ob seiner damaligen Aufregung weiß er die Mißhandlungen nicht genau zu de-tailliren. Den Zgajnar erkennt er als einen derjenigen, die ihn geschlagen haben. Er war zwei Tage betilä-geiig, verzichtet auf das Schmerzengeld pr. 100 fl., welches er angesprochen, zu Gunsten der Laibacher Stadtarmen. Martin Ieretin, Schuster aus Bolavlje, bezeichnet mehrere derjenigen, die mit Pflöcken bewaffnet waren. Denjenigen der Burschen, der die Fahne begehrte nnd nach ihr gegriffen hat, kennt er nicht. Wohin die Fahne später gekommen, weiß er nicht. Er selbst hat sich an der Affaire nicht betheiligt. Martin Jeretin bezeichnet den Lmachen als denjenigen, der nach der Fahne gelaufeu ist. ____________________ (Fortsetzung folgt.) Den Damen Laibach s! Da mir im Drange der Abreise nicht mehr Gelegenheit wurde, den hochverehrten Damen persönlich zu danken, so mögen Sie mir gestatten, das Versäumte nachzuholen. Die hochverehrten Damen haben mich durch Ihr kostbares Geschenk in einer so hervorragenden Weise ausgezeichnet, daß ich in dem Geschenke nur eine Mahnung sehe, wie sehr ich mich noch bemühen mnß, um so viel Güte zu verdienen. Ich bin so glücklich, sagen zu dürfen: „Man hat mich überall recht höflich ausgenommen;" aber ich habe nur an sehr wenigen Lrien solche Hingebung an das Werk des Dichters, solches Berständniß meines Wollens (leider nicht immer Gelingens) gefunden, als in Ihrem Kreise. Ich freue mich im Voraus des Tages, an welchem es mir vergönnt sein wird, vor den Augeu des Laibacher Publikums andere große Aufgaben zu lösen und Charaktere zu entwickeln, welche dem Frauenherzen simpa-thischer sein dürften, als „Franz Moor" und „Mathias." Und somit, meine kunstsinnigen Damen, empfehle ich mich Ihrem Andenken und bleibe Ihr Verehrer und Schuldner Zoskf Lewinsky. Graz. 7. März 1870. Witterung. Laibach, 8. März. Nachts trübe. Vormittags Aufheiterung aus NW. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- 1.3", Nachmittags 2 Ubr -l- 5.1" k. (1869 -j- 2.4», 1868 -s- 8.7"), Barometer 324.53"', im steigen. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme 1.5°, um 0.6" unter dem Normale. Der gestrige Niederschlag 1.19"'. Angelommene Fremde. Am 7. März. I Ichuller, Pfarrer, Nassenfuß. — Roßiuaun, Telegrafen - Aufseher, Sagosch. — Stöhler, Villach. — Giaschi, Triest. — Nodale, Triest. — Haiuzer, Handelsreisender, Pest. — Äalisch, Kanfm., Wien. — Hormayer, Handelsreisender, Brünn. 8lr»Ut Palme, Geschäftsreisender, Warnsdorf. — Sponer, Telegrafen - Inspektor, Triest. — Schick, Kanfm., Prag. — Hecht, Geschäftsreisender, Wieu. — Barthelme, Kaufmann, Gottschee. — Mendez, Kanfm., Wien. Verstorbene. Den 7. Marz. Dem Josef Aufckitz, Heizer, seine Gat tin Maria, alt 3!< Jahre, in der Tirnaiworstadt Nr. 19 an der Lungentuberkulose. Amon Martinuzzi, Zmängliug, alt 46 Jahre, im Zwangsarbeitshause Nr. 47 an der Darm lähmnng. — Dem Herrn Gustav Dzimski, Eigeuthiimer der Laibacher ESkompte- und Geschäftsvermittluugs-Anstalt, sein Kind Klara, alt 5 Monate und 7 Tage, iu der Gra-dischavorstadt Nr. 29, und dem Mathias Lernak, Dienst-mauu, fein Kind Elisabeth, alt 4 Monate, in der Karl städtervorstadr Nr. 14, beide au F-raiseu. Gedenktafel über die am II. März 1870 stattfindenden Äzitationen. 3. Feilb., Pracek'sche Real., Budauje, BG. Wippach. (§rlek>i!l»ng. Stelle eines Gemciudebeamten bei der Gemeindevorstehung Oblak. 30 fl. monatlich. Bis 20. März bei der Gemeiudevorstehuug daselbst. -k Mir die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte meines innigstgeliebteu, uuu in Gott ruhenden Gatten, Herrn (94) Frain Fridrich Ipncht den tiefgefühlten Dank aus die trauernde Mlme Echt chinchscher Thce reinster und unverfälschter Qualität und von feinstem Ge fchmack ist frisch aiigekommcii und zu haben bei Gustav Hermann, (86—2) Komptoir: Judeugaffe 214. Lottoziehnllg vom 5. März. Triest: 69 82 33 68 38. Theater. Heute: Ezar und i?i»miceiita,l», Oper iu 3 Acten. Veukfi; des Herrn Er dt. Morgen: Blaubart, Oper in 3 Acten. Für die vielseitig bewiesene Theilnahme während der Krankheit uud bei dem Leichenbegängnisse unseres unvergeßlichen Vaters, rticksicht-lich Gatten und Bruders, des Herru Florian Maurer erstatten tiefgefühlten Dank (93) die Hinterbliebenen. Laibach, 7. Marz 1870. Mr die vielen, aus Anlaß des unersetzlichen Verlustes unserer inuigsigcliebten Tochter Fanni an den Tag gelegten Beweise der herzlichsten Theilnahme sprechen wir allen Freunden und Bekannten den tiefgefühlten Dank hiemit aus. Laibach, 8. März 1870. (92) lln. Hnlon pföffkl'v»', Klsnia pfeffensi-. Daß daö Älntttherin-Muudwciffer des Zahnnrztes Dr I. G. Popp in Wie» festen dns Bluten des Zahnfleisches und den üblen Geruch hohler Zähne mit bestem ?0se von 1854 ... »>.- !>! SS So>c von 1860, gan,c! «!>.7os S!I.R> üoie von 1860, Fllnst.! 106.75'107.25 '^rämiensch. v. 186-1 .120.75 121.— SriLLcko»tI.-OdI. Steiermark )n5pCt. ÜS.LO 93.50 -iärnten, Kram u. Küstenland 5 „ 86.— !>->. Ungarn . . zu5 „ 78.75! 7!».— kroat. n. Slav. 5 „ 84.—i 85.— I Siebenbürg. „ 5 » 75.25 75.75 Lotts». Nakionalbank . . . Kreditanstalt . . . )!. ö. EScompte-Ges. ringlo-österr. Bank Oest. Bodencreb.-A. . Oest. Hypoth.-Bank. Steier. Eicompt.-Bk. Kais. Ferd.-Nordb. . Süddahn-Gesellsch. . Kais. Elisabeth-Bahn. Larl-Lndwig-Bahn Siebend. Eisenbahn . Kais. Franz-IosesSb.. Fünfl.-Barcser E.-B. Alsöld-Fium. Bahn . 73».— 286.50 898.— »79.50 !ZS8.-! 8!,.50 i245.-! 2170 ^247.60 193.— 243.75 '168.50 !I87.— 180.— 175.50 732. !i-86.70 !dOO.— 380.— 341.— 100.- 250.— »175 247.80 IÜ3.50 244.25 16».- 181.50 l8o.5» 176.- k>ks.iiadrls5<,. ! Nation.ö.W.verl°»d.! 93.15 llng. Bod.-Ereditanst. 90.75 Si. Lllg-ofi.Bod.-Credit. 107.50 108.-dto. in 33 I. rück,. . M.- ! go.50 Geld Ware Lest. Hypoth.-Bank . S8.— «S.-r.'rlorttii.r,-VdI1x.! Südb.-Ges. zu500Fr. 121.75 iss.— dto. Bons 6 »Ct. 250.50 251.- Franz 3os. (200 fl.S.) I-oso. Eredit 100 fl. °. W. . Don.-Damvssch.-Ges. zu l«o fl. CM. . . Trieftcr 100 fl. ILM. . dto. 5»st. ö.W. . Oiener . 40 fl. ö.W. Salm . „ 40 „ Palfiy . „ 40 „ Gary . „ 40 „ St. GenoiS„ 40 ^ Windischgrätz 20 „ Waldftein . 20 ^ Keglevich . 10 „ Rudolssstist. lOö.w. Wsoli»sI(S Mon.) AngSb. lOOfl.südd.W. Franks. 100 fl. „ „ London 10 Ps. Sterl. Paris 100 Francs . ritinLsn. Kais. Münz-Dncaten. SO-FrancSstück . . . VereinSthaler . . . Silber . . »3.75 94.25 90.40 90.76 99. LO 93.50 84.60 94.80 164.— 164 25 99.- 100.— 1L4.— 1L6.— 61.— 63.— 33.50 34.50 40.— 41.— 3".50 31.-- 36.— 37.— 2st.5v 30.50 20.L0 21.— LS.— 22.50 17.50 18.50 15.75 16.50 103.25 103.40 103.50 103.60 184.25 124.40 49.35 49.45 5.84 5.85 9.92» 9.93 1.82 1.83 121.50 181.75 Telegrafischer Wechselkurs vom 8. März. 5perz. Rente österr. Papier 61.70. — 5perz. Rente österr. Silber 71.40. — 1860er Staatsanleheu 98.50. — Bankaktien 727. — Kreditaltien 288.20. - London 124 25. Silber 121 25. — K. k. Dukaten 5.82'.. Verleger und für ric Redakiwn verantwortlich: Ottomar Bamberg. Druck von Hgn. v. Kleinmayr L Fed. Baw berg in Laibach.