Lmbacher Zeitung. «M »9. Donnerstag am R7 August »848. Heriogthum Krain. S^aibach am !7. August. Am l^l. d. M. früh um lO Uhr wurde auf Anregung des h, ilandesprasi-diums, unter zahlreicher Assistenz, von Sr. Erc., unserm Herrn Fürstbischöfe, ein Todtcnamt für die in Ita-lien gefallenen tapsern Krieger in der hiesigen Dom-kirche feierlichst abgehalten. Das sehr schön und sw „ig zusammengestellte l^ti-um llown», mit Eichen laub geschmückt und von schwarzem Flor bedeckt, nahm sick imposant aus und es war erschütternd an^ zuschauen, besonders bei dem Anblicke der Kopfbc-deckung eines gemeinen Mannrs und jener eines Ge-nerals, die friedlich als ein Symbol der Gleichheit im Tode neben einander lagen. Pyramiden aus Gewehren und ein künstlich zusammengestelltes Gclan. der, hinter welchem 4 Garden Wache standen, er-lwheten den Eindruck. Es war noch besonders die Anordnung zweckmäßig, das auch militärische Er-zichunaKnaben dieser hohen Feier beiwohnten, damit sie früher sehen, wie Tapferkeit selbst nach dem Tode hochgeachtet wird. Zu dieser erhabenen Feier erschienen sämmtlicl?e Civil- und Militär.Autoritäten, so wie mit dem k. k. Militär auch die Laibacher Ratio-nalgarde und Andachtige aus allen Stande», und fiehttcn vereinl um den ewigen Frieden der rühmlichst Gefallenen und um Glück und ferneren Segen für die glorreichen Waffen Oesterreichs. In dem Blatte Nr. «Uebelsiandt) zugeschrieben werden müsse, daß der vom »hiesigen Stadtmagistrate bereits unter 25. Jänner »d. I. in Anregung gebrachte Gegenstand 4 Tagc «weniger als volle 6 Monate (vom 25. Jänner bis «2l. Juli) brauchte, um aus der höheren VerHand »lung endlich herabzugelangcn!!" »Ist ein solcher Schntckengang in Geschästsver, »Handlungen, die das Gemeindcinteressc so nahe be-führen, und zwar nach dem Ministerial - Erlasse "vom 5. Mai, „icht horrend zu nennen? - Wann v'vud endlich die weitschichtige Bevormundung der »untettü Behörden confütutionell aufgehen, wann «endlich dieft vel'f:'sslmaswidr>ge Mittelmstanz zwischen der Regierungsbehörde und dem Stadtmagi »strate aufgehoben werden, - ljue cr die Aiiqel^»'"^'! w^"» oer H°liVttast«rm,g im Illyl- Blatte Nr. c^ selbst i» A^cam'g Yt« drachl l>^t, Vs li.ne dal,c. z»r W.sscnsch.ift. 0as,.«Uc >n der «^ai bach cr Zc.tunq- u, t,r 0cr «ub.ik: «4)crz°gchum «""' "°"°'"me»0e» Ac,^.l. die „icht durch il'gc"0cm>,'>, Na > rül)rs°. ' "" "h.ffc. bezc,chntt s.»d. vo» slinr- "d der: die Brigade Htraj soldo soll nach Eomo verlegt werden, paher lebe ich noch immer m Ungewiß heil über unser» künftigen Aufenthalt. Heute führen die Bewohner die Waffen ab, furchlbar viele; - die Nationalgarde, schön adjusiirt, wird überall abgelöst und steht unter dem unmittel bann Befehl des Marschalls. Gestern Nachmittag war ich auf dem Thurm der Domkirche, die Aussicht ist herrlich und die Kirche — nicht zu beschreiben schön. Alle Truppen haben sich gut gehalten, vorzüg lick dic Wiener Freiwilligen bei Volta und Goito, welch' erstere Stadt im -1. Sturm behauptet wurde. Das Schlachtfeld soll voll von Todten gewesen seyn. Wie es heißt, sollen die Freiwilligen aus ihre Fahne die goldene Medaille bekommen." Wien An Meine getreuen Wiener! Der gestrige Tag, an welchem Ich, in Euerc Mitte zurückkehrend, die schönsten Beweise Eucrer alten unveränderlichen Liebe erntete, wird Mir und allen, Gliedern des kaiserlichen Hauses unvergeßlich blribln. Möge er als jeierlicher Gcdächtnißtag des neuen Bundes zwischen einem freien Volke und seinem con. stitutionellen Kaiser in der Geschichte des Vatrrlan-des ewig glänzen; mögen auch fernerhin Krirde, Ein-tracht, Ordnung und Gesetzmäßigkeit herrschen, da. mit unter ihrem Schirme drr Aufbau unseres neuen verfassungsmäßigen Staates zum Hcil und Segen aller Völker Oesterreichs gedeihe und sich kräftige. Im vereine mit den selbstgewähltcn Vertretern derselben und unterstützt von meinen verantwortlichen Räthen hoffe Ich die schwere, von der Vorsehung Mir beschieoenc Aufgabe, die neue Eonstituirung des Vaterlandes rühmlich zu Ende zu führen. Wirn am »3. August »846. Fcrdinnnd »». z> Di'e „Wiener Zeitung" vom i".. d.M. meldet unter der Aufschrift: Der Einzug Sr. Majestät, drs Kaisers, am l2. August- Gestern, um 5 Uhr Morgens, fuhr der Gemeinde-Ausschuß der Stadt Wien, in Begleitung der Deputationen des Magistrats, dcs Verwalttmgsra-theö der Nationalgardc, des vtmm'gtcn Ausschusses der Bürger, Nationalgarde und der akademischen Le-gion, der Univcrsitäts Decane und Procurator«», dann dcs hier garnisonirenden Militärs, mittelst Dampfschiff von Nußdorf Sr. Majestät, dem Kaiser, nach Stein entgegen , um Allerhöchstdcnselben im Namen der ganzen Commune der Residenzstadt Wien ehrfurchtsvollst zu begrüßen und dc>, ,rcudigen Aus-druck über AUerhöchstdcssm Rückkehr darzubringen. Um halb 2 Uhr langten Ihre Majestäten in Stein an, wo Höchstdieselben von den erwähnten Corporation«!», den Herrn Minister Freih. v. Dob l-hoff an der Spitze, cherbietigst empsangcn wmdcn. Zuerst begrüßte der Herr Kreishauptmann von Krems Se. Majestät. Hierauf stellte der Herr Minister Sr. Majestät die Deputationen vor und Dr. Seiler hielt im Namen des Gemeinde - Ausschusses folgende Anrede an Se. Majestät- „Eure Majestät! Begeisterung und Jubel erfüllte Ihre treuergebene Residenz bei der hochcrsreulichcn, fo sehnsuchtsvoll erwarteten Kunde, daß Eure Majestät, den Regungen Ihres väterlichen Herzens folgend, die Bitten Ihrer treuen Wiener, ja den Wunsch vieler Millionen gewähren und zurückkehren in die verwaiste Burg Ihrer Ahnen, in die Mitte Ihrer getreuen Wiener. Die Stadt Wien, stets wetteifernd in treuer Anhänglichkeit zu Höchstihrer Person und Ihrem Hause, erkennt in diesem Ereignisse einen neuen Beweis deö kaiserlichen Wohlwollens — des väterlichen Vertrauens. — Der Gemcinde. Ausschuß, als Dr. qan der Comnnme Wiens, berufen, diesen Gefühlen Wortc zu gcbrn, bittet ehrfurchtsvoll, Cure Majestät wollen den Ausdruck des heißesten Dankes und die Beteuerung der tiefsten Ergebenheil dieser Residenz.-stadt und allcr hier rcpräscntilten Eorporatioin'n, so wie oie feierliche Versicherung annehmen, daß die ganze Bevölkerung jederzeit bereit ist. zum Schutze 0cs konstitutionellen Thrones und dcr gelniligten Per^ son Eurer Majestät einzustcdcn. Vertrauen Eure Majestät stets der dankbaren Liebe, der unverbrüchlichen 2'rcuc Ihres freien Vol. kcs, die uns begeistert aus vollem Herzen zu rufen: »Heil dem schönen einigen Oesterreich! Heil un. sercm constitutionellrn guten Kaiser!'' Ee Majestät dankten in den huldreichsten Ausdrücken und äußerten wiederholt, daß Sie sich sreuten, wieder nack Wien zurück zu kehren. Nachmittag um 5 Uhr landeten Ihre Majestä. ten in Nußdorf unter den» begeisterten Jubelrusc der am Ufer zahllos harrenden treuen Bevölkerung, Von den Herren Ministern und der Generalität an der Landungstreppe empfangen, an deren obersten Stufe von dem hochw. Herrn Prälaten vonKlosterneuburg, begaben sich Ihre Majestäten durch Neiden von blu° mcnstrcucnden Mädchen zu den bereitstellenden Hos. wägen und begannen die Fahrt in Ihre Residenz, welche mit innigster Sehnsucht der Ankunft des geliebten Monarchen entgegensah. Am Landungsplätze in Nußdorf waren Em-psangszellc und ein großer Triumphbogen errichtet, mit deutschen Falnun und jenen der österreichischen Länder geschmückt. Im sogenannten Unterörtl war ein zweiter Triumphbogen, im Oberörtl 2 Pyramiden, innerhalb dcr Nußdorfer Linie beim Einqana. in die Haupt-sirasie der Vorstadt Thury abermals ein Triumph-bogen. Am Beginne jedes Vorstadtgrundrs war die Schuljugend aufgestellt, und weißgekleidete Madchen mit OelMigen und Blumen in dr:, Händen; Ibrc-Majestät, dic Kaiserin, nahm mit wahrhast hrrzgc winnmdcr Huld und Freundlichkeit die zahlreichen Blumenspcnden au. Sehr viele Häuser waren gc. schmackvoll decorirt, Blumen und Laubgcwinbe sah man allrnvärts und die Nationalgarden hatten durch.-gchcnds Blumensträuße und Kränze an den Fahnen und Blumen i» die Gewehrläusc gesteckt. Die Ausstelllmg der einzelnen Abtheilungen der Garde und akademischen Legion habcn wir bereits gestern anqcgcben, aber nicht nur aus den entfernte-ren Orten der Umgebung Wiens (Baden schickte 3 Eompaqnim), sclbst aus Brunn. Ollmütz, Gratz, waren Abtheilungen herbeigekommen. Die lange Strecke Weges, welche der Zug zu. rückzulegen hatte, machte es einer gros;c,i Anzahl Menschen möglich, beizuwohnen; daß aber auch die ganze Bevölkerung in dcn Straßen und Plätzen sich zusammendrängte, durch welche dcr Zug sich bewegte, um den geliebten Kaiser zu sehcn, ihm die herzlichsten Jubelrufe entgegen zu bringen, das bewies die beispiellose Verödung aller übrigcn Straßen, die Wien in dem Grade noch nie erlebt hat! Am St. Stcphansdome angelangt, wurden Ihre Majestäten am Ricscnthore von den Herren Ministern und der gesammten Generalität und Adthcilun-aen dcr deutschen, ungarischen und lombardisch-ve-netiamschcn Garde empfangen; im Presbytenum befanden sich Mitglieder des Reichstages. Se. Hochwürdrn, der Herr Wcihbisclwf, celebrir. te das Tedcum, nach welchem Ihre Majestäten, »n, tcr Vortritt dcr gesammten Geistlichkeit mit Ihrem Gefolge zu den Wägen sich zurückbegaben. In Schönbrunn langte dcr Hug lu Minuten nach 8 llhr an. In der vorderen Abtheilung dcs gro ßcn Saales wurden Sc. Majestät von den Abthei^ lungeü der Ausschüsse und einer großen Anzahl Na-tionalgardcn erwartet, im inneren Saale von den Mitgliedern des Reichstages. Als Ihre Majestäten, der Kaiser und die Kaiserin, gefolgt von oen Mini« 543 stern mid den Hoscl'.n'a/li, den Saal betraten, stellte Höchstdenselben der Hc:r Minister Freiherr v. Dobl. hoff den Präsidenten des Reichstages, Dr. Franz Schmitt, vor, wtlcher Se. Majestät mit nachstehender Rede begrüßte: «Eucre Majestät!" „An der Spitze und im Namen des Reichsta. ges, im Namen der gesammten durch ihn vertretenen freien Völker der östcrr. Monarchie begrüße ich Euere Majestät freudigst in den Hallen Ihres hcimathli cken Hauses, als das ersehnte Haupt der durch das gütige kaiserliche Wort zu schassenden constitutionellcn Neugestaltung unscres Vaterlandes. Mit vem heutl. gen Tage ist das große kaiserliche Wort zur helllgcn Wahrheit, zur segenbringenden Thatsache geworden." „Der Jubel des treuen Volkes über die glück liche Ankunft des geliebten Kaisers verkündet zugleich die Rückkehr des Vertrauens und Muthes, so wie der vollen Ruhe und Ordnung, als der festen Grundlagen eines neuen, geschäftlich regen Lebens. Der Reichs-tag aber sieht es als eine mit seiner Aufgabe als Vertreter des freien Volkes der constltutwnellcn Mo-narchie eng verbundene Pflicht an, so fest wie die eiaene Würde auch die Heiligkeit und Unverletzbarkeit des constimtwncllen Thrones zu wahren." ,/Die Nückkcln' Euer Majestät an diese Stätte, ,vo die durch Sie berufenen Völker tagen, ist aber „uch uns eine Gewährleistung, daß die aus dem warmen Herzen des cdrlsim österreichischen Kaisers entsprießende, freisinnige und volksthümliche Eonstitu-tion mit allen ihren Folgen fortan ihre volle Weihe und Kraft in dem consiitutionellen Throne finden werde. Möge der zum Wohlc des Volkes so bereite gute Wille unseres geliebten Kaisers ein stetes, heili-grs Erbtheil des constitutioiullen Kaiserhauses seyn." »Oesterreich, freue dich, Orstcrrcich, fasse Hoffnung! Dein gütiger, constitutioneller Kaiser ist mit dir und für dich ! Heil und Segen Ferdinand dem Gütigen, dem ersten Kaiser freier üsterr. Völker!" „Heil und Segen seiner trrncn edlen Gefährtin, Maria Anna!" »Heil dem constitutionellen kaiserlichen Hause Oesterreich!" ^ ^ Enthusiastischer Iubelruf der ganzen Versammlung folgte dieser Nede, welche Se. Majestät mit huldvollen Worten erwiederte und Sich hieranf mit Ihrer ^,cstat, der Kaiserin, in Ihre Appartements begab. nchon am l l. war das lang entbehrte gemütl^ llche Treiben in Wien wicder zuschauen, aber die ältesten Leute erinnern sich nicht einer so fröhlichen Bewegung wie gestern. wo die Wiener ihren geliebten Kalser wicder zurückerwarteten, sich innigst freuend, wie er sich überzeugen werde, daß ihre treue Licbe unwandelbar dieselbe sey! Alle Fenster und Balcone waren mit festlich geschmückten Frauen dicht besetzt, die Tücbcr wehten den. geliebten kaiserlichen P^arc > entgegen, Blumen flogen und nur in Thränen der -tiefsten Rührung fanden die lautesten Auobrüche des ! Jubels U7.d der Begeisterung ein unfreiwilliges Ende! 1 Der herrlichste Sommertag begünstigte da? un. < bcschreiblich schöne Fcst, das bei dem ungeheuren Wo- ' gen der Hunderttausende aucr, nicht durch den klein ' sten Unfall getrübt wurde. ^ Mit einbrechender Dunkelheit wurden nicht nur < Stadt und Vorstädte, sondern auch die gcgcn Schön, < brunn zu gelegenen Ortschaften beleuchtet, die alte > Kaiserstadt war umfiofscn von einem wahren Licht- ' mcere, durclnvogt von dem srohesten Volke, das den l heutigen Tag. die Rückkehr des geliebten Kaisers, als t bell Tag eines erneuten Lebens begrüßte, das nnl 5 verjüngtein vollen Herzensschlag an der gewonnenen ' Freiheitsich jetzt erlabt und mit frischem Lebcnsmuthe ' und zurückgekehrtem Vertrauen der Realisirung ihrer t köstlichen Güter entgegensieht. * A c ichs tag o - N e richt e. c Sitzung vom »0. August, s Verlchma. der Protocollc von gestern. Miltbei- ( lung der gewählten Kommissions-Mitglieder in den j : Fmanzausschilß, d.,5 si„d: Aog. Pi !lc r sdorf, Vor-- sltzrr; Hagen a u e r, Stellvertreter; Stark, Schrift.-. fuhrer. ^ Hieraus bestieg Abg. Borrosch, Präs. ' der von Innsbruck zurückgekehrt.,» Deputation an den Kaiser, die Tribune, und verliest ein in anziehender, eben so unterhaltender, als träftiger Sprache abgefaßtes Reiseprotocoll, welches eine schöne, intcr-' essante Brochure geben dürste. .- Abg. Neumann ' "tcrpellirt hieraus das Ministerium des Innern in ^ezug aus den Zustand der Moldau und Walachei, dle doch scit den 5','ärztagen zu so manchen traurigen > ^riahrungen Anlaß gegeben haben. Es sey gewiß und bedürfe keines Zweifels, daß diese Länder aus > den industriellen sowohl, als aus den politischen Stand Oesterreichs bedeutend einflußreich wirren; es seyen "un seit Kurzem dic Russen in diese Fürstenthümer angezogen, welcher Schritt laut dem Vertrage von ^ Akiermann im Jahre l826 völlig widerrechtlich !"); er frage also das Ministerium ,) ob es wahr ' sey, daß Iassy und Bukarest hiergegen nicht prote-^ Mlten? 2) ist das h. Ministerium gesonnen, daß Oester-reich in icnen Ländern aus eine entscheidende Art vertreten werde, die nöthigen Maßregeln zu ergreifend 3) wird Oesterreich nicht energisch einschreiten, um die empörende Sprache unserer in diesen Ländern ein gebrochenen Feinde unmöglich zu machen? Huraus antwortet Minister Doblhofs: in Bezug aus die erste Frage waren die beiden Hauptstädte der Fin-stenlhmmr zu einer Protesieinlegung noch nicht in der Lage, :»li >) tonne er versichern, daß die durchgreifendsten Maßregeln ergriffen werden; endlich zum A. Puncte sey es ganz natürlich, daß gegen die schnöde Sprache der Feinde eingeschritten werden muß und auch wird. - - Abg. Klaudi intcrpellirt das Kriegs-ministerium, welche Maßregel es getroffen, oder zu treffen gedenkt, l> in Bezug des von unserer Armee zu leistenden Fahneneides auf die Wahrung der Volksrechte, der demselben durch die Constitution gestatteten Freiheiten, und wann einmal diese Eidleistung vor sich gehen werde? 2) da die Berichte der Lcistun. gen nnserer Armee in Italien so befriedigend sind, und bald vielleicht gegenwärtig schon der Friedensschluß ins Leben getreten ist, frage er, was das Mi nistcrium für die Truppcnverwcndung zur Ersparniß der Finanzen gethan habe? Welche Anstalten getroffen wurden, um den Gehorsam der Truppen gegen ihre Obern zu sichern? ^ „Es wäre gewiß meiner' seits voreilig und unbescheiden," antwortete hieraus Minister La tour, „wenn ich der hohen Versamm lung hierin vorgreifen sollte einen Eid, zu entwerfen über die Wahrung cincr Konstitution, welche von dei h. Versamml. erst liier berathen wird. Bezüglich der Verminderung der Truppen könne erst dann ein solcher schritt vorgenommen werden, wenn einmal der Friedensschluß Statt gesunden haben wird. Die erfreulichen Sicgesbcrichtc aus unserer Armee bürgen uns von dem guten Geiste, der unsere Truppci/be seelt, und dieß läßt uns schließen, daß sie gewiß bereit seyn werden, alle unsere Errungenschaften, alle mona, -ch'sch-constttutimiellcn Rechte zu schützen; was endlich den 3. Punct betrifft, bitte ich die hohe Kammer, nnch von der Antwort zu dispensiren; unsere Trup. pel. nnd m so ehrenvollem, trefflichen Zustande, daß ste kemes Befehles bedürfen, der an den Gehorsam "' '""hncn müßte; sie haben noch kein Beispiel ^" Ungehorsam gegeben. Auf den Einwurf des , .audl' daß ^ "odl ein Beispiel aufzuweisen yave nebst der F^, warum nach der Aufhebung dc. Belagerungszustandes in Prag noch immer kleine Truppenkorper um Prag bivouakiren, die Stadt cer. mren und nun anstatt «pfundiger l2psündige Kanonen «n derselben ausgepflanzt sind, antwortet Minister Lato ur, daß die gemessensten Befehle gegeben seyen, um dle vollkommenste Ruhe und Ordnung in Prag zu erhalten, der Belagerungszustand vollkommen auf-! i§ gehoben, allc Consiitutionsrechte in voller Wirksamkeit di ,eycn, alles Uebrige aber bloße Vorsicht sey, um jeder se i Störung der Ruhe vorzubeugen. ^ Hierauf verliest ein E Abg. m höchst possirlichcr, lächerlich declamatorischer n. r- Art ein Schreiben seiner (Emittenten vor, wobei er t- seine Affectation uno Grim.nse so weit treibt, daß s- die ganze Versammlung oft in holies Gelachter aus- n bricht und von allen Seiten znr Ordnung gewiesen, l' mußte derselbe diese Lcsunq unterbrechen. Hierauf '- stellt Abg. Umlauft eine Interpellation an das Mi- ^ nisterium des Innern: nach den Ereignissen des 18. " Mai habe Leo Thun einen Landtag sür Böhmen " auf den 10. Juni ausgeschrieben, ohne Zustimmung >, des verantwortlichen Ministeriums. Niemand, bemerkte n der Interpellant, hat in diesem Vorfall einen andern, ß als constitulionellcn Schritt gesehen, und Jeder weiß, 's welche Umtriebe bei den dießsallsigen Wahlacten d Statt gefunden haben; er frage also: l. gedenkt das " Ministerium diese unrechtlichc Zusammenkunft ohne "' Zustimmung zu gestatten? 2. Ist das Ministerium " gesonnen, diese hierzu Statt gefundenen Wahlen alS l) gültig anzuertmnen? Ueber diese Interpellation be< )r hielt sich Minister Doblh o ff eine umständliche Beant« ^ wortung vor, jedoch bemerke er, daß solche Landtage l' an mehreren Orten bestehen, und man erst nach von l'' Gegenparteien gethanen Schritten zur Entgegnung - dieses Vorhabens gehen könne. Umlauft erklärt sich " vorläufig mit dieser, obgleich sehr ungenügenden Ant' ' wort befriedigt. — Abg. Nabler interpellirt end- 't lich, in Bezug des Einzuges der Cholera in Ruß. ^ land und Galizien, was das Ministerium hievon ge» ' hört, und welcde Maßregeln es ergriffen habe? Hier« " aus erwiedert Minister Doblhoff, daß sich ähnliche '-' Berichte nickt bestätigen. Heute mußte nach langen " und sehr lebhaften Discusionen über den Kudlich'- e schen Antrag die Beschlußfassung auf morgen vertagt d werden. Reichs tag ssitznng vom ll. ?lugust. Nach Protocollverlesung theilt Strobach mit, daß der Kaiser morgen l Uhr Mittags eintreffen werde, und ladet den Reichstag zum Empfang ein. Der Empfang wird in Schönbrunn Statt finden. Berichte über die Wahlen nehmen heute eine außerordentliche Ausdehnung an; gegen die Abgcord-' neten Pienczikowsky und Teufel liegen Proteste vor, welche nach langem Hin- und Hcrreden, . nach einer Blamage einer Minorität, welche erst ge-^ gen, dann für ssimmte, beseitigt wurden, sind die Wahlen als giltig erkannt. Gegen Teufel lag eine Absprechung der Ehre s vcr und die Versammlung erklärte sich daft'ir, die . Ehrenhaftigkeit nicht zu untersuchen. Ehrenhastigkei ^ nicht zu untersuchen5 Sehr sonderbar, äußerst son. , derbar, ungeheuer sonderbar! > Zimmer intcrpellirt den Kriegsminister, warum , von den Fahnen, die am 6. August deutsche Bänder l erhielten, diese Tags daraus herabgenommen wurden? Latour antwortet, daß in einem Ministerrathe ^ beschlossen wurde, daß „ur die im Dienste des Bundes stehenden Truppen das deutsche Zeichen tragen ^ sollen. Zimmer: Dann war der «. August eine Co- > mödie? La tour: Der 6. August war nur eine Huldigung des deutschen Reichsoerwesers. Nur des deutschen Neichsverwesers? was heißt das? des Erzherzogs oder des Oberhaupts der Een, trat- und Vvllzugsgewalt? —Kann man einer Per. son, einer Würde dienen und huldigen, ohne das Land, das diese Würdc ertheilt, dem sie gehört, an» zuerkennen? Ist der Act vom 6. August nicht jedenfalls eine Eomödie, wenn die Bänder als Huldigung für den Reichsvcrweser Tags daraus abgenommen wurden? Huldiget man nur am 6- und am 7. entweiht man die Huldigungsabzeichen? — Jede politische Meinungsäußerung, wenn sie als solche aus dem individuellen ! Glauben entspringt, ist in einer Art zu ehren, aber dieses Schielen mic Allen, dieses Hm- und Herlaufen ohne Standpunct, verwerfen w'r vollkommen! Entweder — oder! Wir werden über diesen Punct > noch ausführlicher zu sprechen kommen. 550 Sodann begannen die Verbesskiungsantra^e zu Kudli ch's Antrag wegen Aufhebunq der Unterlb^ns-^ Verhältnisse, bereits 40 an der Zahl, »relcde bis jetzt I noch nicht drlmttitt sind. E ro nti e n. N o n der stcirisch - kroatischen Kranze. Es wird Sie vielleicht intercssiren, die Zustande unserer Nachbarschaft zu erfahren. Die Nactmckt von einem Angriffe der Kroaten auf Tschatatum war um so mehr voreilig, da die sroatcn die Offensive zu ergreifen nickt im Sinne haben. Die Nachricht von einem Angriffe hat wahrscheinlich ihren Grund in der Demonstration eines Scressaners an der Warasdiner Draubrückc, wobei die Ungarn die Flucht nach Tschakaturn ergriffen. Ucbrigcns riistcr sich Croat»rn außerordentlich; in Wa-rabdin uttd der Umgebung stehen folgende, die croa-lisch« slavonische Avantgarde bildende Gränzbataillons: 2 Bataillons Banatisten, l Bataillon Broder, < Batail!»n iMancr, l Bataillon Oguliner, l Bataillon Otochaner, l Bataillon Szluiner; ein jedes Bataillon pr. 2000 Mann mit^hinlänglicher ArtiUe-lie und (>ongrcl»'schen Rasten. Dazu eine Seressa^ ner Truppe, dir Zahl derselben ist mir unbekannt, jedoch ist auch dieselbe bedeutend. Die WaraZdiner Municipal- und Nationalgarde dün'te auch >000 Mann mit einer Batterie auö l2P>ündern und vier s>Psündern zählen; die bei Agram stehende Macht ist noch zahlreicher auS Gränzern, Artillerie m;d Na^ telenbatttlien. Die croatisch ^ slavonische Kelterei wird auf >6 bis 20 Escadrons gerechnet. — Nach den ^ authentischen Nachrichten der officicUen Zupanienbe ! schließungen liesert die Warasdiner Zupania (^omi-tat) ein (öonlingent oon :l0.«00, die Kreutzer von 20.000 und die Agramcr von 50.000 Mann, welche Mannschaft seit Juni fleißig in den Waffen geübt, und wenn auch nicht durchaus mit Musketen, so doch mit Jagdgewehren und siir einen löavallerieangriss mir Sensen gut versehen ist. Wir erwarten täglich ernste Ereignisse. Von den (sroaten haben wir nichts zil defürchtcn, wohl aber von den Tschakaturner Räubern. Wie man Hort, so sind die Sercffaner nicht mehr zu bändigen von ihren Commandanten; dieselben wollen, wie sie sagen, die croatisch slavonisch» dalmatinische Krone sehen, und von Ofen nach Agram bringen. Nachrichten vom Kriegsschauplätze. Die „Abendbeilage zur Wiener Zeitung" vom l4. August berichtet aus Mailand vom 10. d. M.. Die heutigen Gerichte bringen die Nachricht des abgeschlossenen Waffenstillstandes. Carl Albert, der sich nach den erhaltenen Niederlagen vor den Fran-zose» mehr fürchtet, als vor ocn Oesterreichern, hat schnell die Hand geboten, um einer französischen Intervention, welche ihm Cavaignac zugestand, zu entgehen. Der tapsere Marschall Hadetzky stchl aber dmch dilse neuesten diplomatischen Verhandlungen mit Carl Albert als Diplomat, wie als Krieger, eben so groß da. Der pieuionttsische General Sa-lasco mufzie, auf den Wunsch des Marsches, De- putirte der piemontesischen Deputirtcn - Kannner zu den Vc>Handlungen zuziehen, so, daß nicht Carl Albert allein, sondern anck die Deputirten-Kammer, in Turin damit verpflichtet wird. R adetzty, Meister des lomb. venlt. Königreichs, wird die Zeit deß 6wö-chentlichen Waffenstillstandes, wie es heißt, im Ein-Verständniß mit dem vermittelnden englischen Minister Abercromby benutzen, um die Kriegs - Entschädi» gung mit Sardinien zu regeln, jedenfalls aber hat er das Königreich, ohne Zulassung fremder bewaffn«, ter Intervention, einstweilen in vollen Besitz genom-men, und so die Ehre und Würde der Monarchie auf's Glorreichste erlialten. Peschiera ist am »0. an Oesterreich übergeben worden. Osoppo wird am !3. seine Thore öffnen. Nach Venedig ging schon am 9. ein piemontesischrr Officier von Mailand ab, um die Sardinier mit ihrer Flotte zurückzurufen. Großbritannien und Irland. London, 2. August. Der „Globe", das mini. stericUe Organ , enthält an der Spitze seines heutigen Blattes folgende halbamtliche Mittheilung: Wir vernehmen, daß König Carl Albert sich an die französische Regierung gewandt und um eine bewaffnete Intervention in der picmontesischen Frage gebeten hat. Uild wir freuen uns, in, Stande zu seyn, mitzutheilen, daß die französische Regierung, im wahren Geiste des Friedens handelnd, das Ansuchen ab, gelehnt hat, iil der Hoff-nmg, daß glückliche Unter. Handlungen den a/gcnwärligen Streit zwischen Oestcr-reich und Nord - Italien beilegen werden. Verleger: Iss«. Al. Odler v. K l e i n u» a y r. Verantwortlicher Redacteur : «eopvld Korde s ck. Anhang zur Iai!m »j,i Nl>!„!,,,!!/!> .'illlede» ! 'U < 3,4 ,, ) ^5 ' »a,?.^cl!f ! „s ^tll.s >l,5 !^> H. M. ?Icn'. Hr. MalchiNlS r. Gheiald«, Pr,oat j —H>. A«uo» Wrabooaj, kr. 'Zraior und Tepullrl^, — m,d ^>r, I)l>. Fiiluz Cc>,rrala, t. k. Plofessoi; cille :; oon Zara nach Wi^l,. — Hr. Ios^h Rltltl !<. ^«udalli!, H>'ilpt cassier d^r t. k. Scaalsclseiibahi,, ^ (i)l^Y nach Tnest. — Hr. Mathu's L.'b'''!, li«-. dci' ^l)ec>Ic>gle l,»d t. ^. Pl'ofeffoi', «ach SalzdM'g. — ^>l. Johann Radnull,, ,'looocal, --n. Hr. Co>n- dusche!, ^a^lkc'^'s,^^; bnde 00» Tr,est l,,ach W»e». — H>'. Ald^t Tlu»t<> , ^andel^' man», nach Wleu. Dei, .2. H>. Maicus Ma:eg, Handluligsage»!, von HlagenflNt "ach Neustabc!. — Hr. Frauj Mahr, Vorsteher diS t)les. Haiidluiigs-Instltuc^, „ach W«»'N. — Hr. Albert Do>v!em,ö, Kaufnlaln,, vou Carlstadc „ach'F'lilne — Hr. Alexander Ar,b>, Haulmalln, von Trlcst nach Gratz, — Hr. Aliton Brentano, Consul der freie» Stadt Hiaiitfuit <,. ^ , 0»» ^,lU nach Trlest. — Hr. Wenzel Fichm', t. k. Camcsa!-BeH»rcö. Comiliissär, vox Wie» »ach Triest. Deu .3. Hl. Ferdlnauo r>. Persich, k. t. Krels. commissar, voi, Triest nach W>en.—Hr. Anton Nm?! v. Moio, F^blllSbesiher, — u. Hr, Eduard F'. lfl!dw,a. Nöder, Großhändler, von Tr,est. _.. Hr. August >? Schwind, t. k. Hofrach b.'M Flnanz-mltnsterium, vo» Wlcn nach V«rona. — Hr. Cm»! Peler^, HandelSmailü, von Wlen nach Tnest. " Hr. Daniel Medacowltz, Handelsmann, von Easlowch nach Tliest. 3. 1455. (2) " Es ist nunmehr das erste Heft der „Schriften des historischen Vereines für Innerösterreich" erschienen. Jene Herren Mitglieder des kraul, historischen Vereines, welche auf die unentgeltliche Abgabe dieses Heftes, nach dem§.:;2 der Vereins-Statuten, Anspruch haben, werden eingeladen, dasselbe in dem Vereins - Locale in Empfang zu nehmen. Von der Direction des historischen Vereines für Krain. ____ Ein Informator und Erzieher wird auf's Land aufzunehmen gesucht. Näheres im Zeitungs - Comptoir zu erfragen. Erledigte Verwaltersstellc Mit Neujahr l64N kommt dcv Dlcnstposten eines Verwalters zu Thurnauchart in Erledigung, kompetenten, welche in der plactischcn iia,idwitth-schaft und im Rechnungüs'ache wohlbewandert sind, > wollen sich in Betreff der Aufnahms ^ Bedin^nisse und sonstigen Dienstverhältnisse mic dem Eigenthümer der genannten Herrschaft in'ö Einvernehmen setzen. Haus-Verkauf. Das Haus Nr. 22 l. auf dem neuen Markte, ist au5 freier Hand zu verkaufen. Wirkliche Käufer wollen sick rücksichtlich der Bedingungen an den Eigenthümer des genannten Hauseä wenden. in ilaibach ist zu haden: Fr ankre! chs Nevolllti o n von l.848. Vollständige Oesckichte derselben von ihrem Ursprung ak. I. 2. Berlin 1548. -. 24 kr. C. M. Mitlermavr, '^ I., Die Mündlichkelt, das )lnklageplinclp . die Oeffentlichkcit und das Ge-schwornenqericht. Stuttgart <>t. Tübingen 1845>. Vellefrold L,, Handbuch der Beredsamkeit, zum Gebrauche der Seminarien und der An-fänqer in der Ausübung des Predigtamtes. Regensburg l84S. I si. Ii> kr. Kubrakiewicz, M., Das enthüllte Oesterreich. 2. Auflage. Kreuzlingen !8l8. 2 fi. ^ ,5 kr. C. M, ^ Gine große Wohnung. 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