Vritoewtrottene - Preise »fi t Lai da»: •onjifibrig . . 8 fl. 41) kr. HawtSOrig . . 4 „ 20 .. «iertelitorifl . 2 10 , Monatlich ... — „ 70 „ ißtt bet PoK: S«e»|«Ft9............12 ft. »«IWtifl................. 6 , «tnkijafrie ..... s „ Laibacher 8*t BnfitDnng m« Haut eietlelt 86 tr., «watt. 9 tr. Knmmtrn 6 kr. TJ [agblatt. Anonyme Miltheilung,n werden nicht derückstchtigt; Manaskripte nicht zurücks,e!entkt. Nr. 71. ÜJfittiWd), "28. Märj 1877. —; Morgen: Gründonnerstag. ÄeNcIt«* *. tKahnfrefgoffe «r. 16. •$»ebitiew6= * 3nkr»Ne= Bureau: Longteßplav Nr. 8 (iBech-henMung vtm Jg. ». »lein-niapt * iVft. Bamberg.) 8*t die einspaltige Petitzeile £ 4 fr , bei wieder bokter Einhaltung t 3 kr. , ^-k Anzeigen bi« 5 Zeilen 80 k*f" „ a Vei größer«« Inserate» b*6 'X'-*fteter Linschaltung enff^e» *mber Hobelt v' 9rür complfciertm Satz ttfm*' tere Vergütung. 10. Jahrgang Die LandtagSwahlen in Tirol. Die Klerikalen in Tirol schwelgen im Siege», timmrl über die bisherigen Wahlresultate. In Hinkunft werden Dechantr, Pfarrer, Kapläne, nahezu »wanzig an der Zahl, anstatt in der Kirche, in der kandlagSstnbe zu Innsbruck da» Wort führen. Die Klnikalen wollten e« in der Folge nicht mehr zu« lassen, daß ihre frommen Bäuerlein in der Land-itigeftubt Sitz und Stimme einnehmen, fie wollten <» nicht wehr gestatten, daß da« in den Landtag entsendete Bäuerlein einen Sparpsennig zum An. lauft einiger OechSlein von Innsbruck mit nach Hause nehmt; die Hochwürdigen wollen von heute an den Weg in die Landtagsstube selbst machen und die von den Diäten übrig bleibenden fetten avSgiebigtn Bissen selbst verzehren, die Kirche hat ja, wie bekannt, einen guten Magsn! '! Die LandtagSstube in Innsbruck wird auf Grund der vorliegenden Wahlresuttate nicht btn 6ha« rÄter einer LandtSvcrtrtiung, sondern jenen eines Eonciliums annthmtn; anstelle weltlicher Angelegenheiten, die dem Lande Tirol zur Wolsahrt dienen stlltn, werden andere Vorlagen, als Anträge über Mt Wiederherstellung der weltlichen Herrschaft de« Papste», über Mönch«, und Nonnevwirlhschaft, über die Wiederervberung de« SchulgebieteS für die Kirche, auf die Tagesordnung gestellt werden. Htittrtn Anblick. jedoch geringe Beruhigung dürste t« gtwährtn, wenn die Mehrzahl der Sitze in dtr Tiroler LandiagSstube von Kutten verschiedenster Färbt eingenommen, wenn die Referate über Bau-, Budget- und Schulangrlegenhtiten von einem Franziskaner, Kapuziner und Jesuiten besorgt werden! Tirol schwelgt, wie gefugt, im SiegeStaumel. Nach Anficht der Klerikalen ist nur Tirol da« Eldorado eine»-glücklichen Lande«. Die in seinen Gaurn vollzogenen Landtagswahlen werden den übrigen Länder« de« österreichischen Reichsverbande« al« Leuchte dienen; in Tirol wird in Hinkunft weder der Staat«rock de« Minister« noch jener de« Statthalter«, sondern die schwarze und braune Kutte da« Ruder der Regierung führen. Die Kirchenfürsten Tirol» erflehen den Segen de» Himmel» über ihre „gehorsame, fromme Herde," die fich von den klerikalen Leithammeln bei den Wahlen zur Urne führen ließ. Die liberale Partei in Tirol beklagt diese» Wahlresultat tief, fie legt einen großen Theil der Ursache diese« für die liberale Sache ungünstigen Resultate« der schwankenden, energielosen Regierung zur Last, dir der frechen Agitation der Römlinge nicht den geringsten Hemmschuh unterlegte. Die Regierung muß e» dulden, daß die Klerikalen die passive Haltung der Regierung zur Zielscheibe ihre« sarkastischen Witze- machen. Die liberale Partei jedoch wird fich durch diese ihrer Sache ungünstigen Wahlerfolge nicht hindern lassen, wie bisher, fort an den Prinzipien de« geistigen und freiheitlichen Fortschrittes festzuhalten, ihr Glaube an Verfassung, Staats- und Reichsgesetze wurde durch da« ungünstige Ergebnis nicht wankend gemacht, sie wird ihre Arbeit auf verfassungsmäßigem Boden eifrig fortsetzen, sie wird nimmermehr zugeben, daß die Schule wieder eine Domäne des Kleru» werde, fie fleht hoffnungsvoll und unverzagt dem „Tag de« Herrn" entgegen, jenem Tage, an welche« es Licht werden wirb in allen Gauen de« Herr, lichen Tiroler Lande«. Die Herrschaft der Klerikalen taugt nicht mehr für die neue Zeit; e« wird auch für Tirol die Zeit kommen, in btt die geistig, Finsterni» dem Morgenroth der Freiheit«fonne weichen muß. Tirol wirb wol bereuen müssen, nicht schon Heuer die drückenden klerikalen Fesseln abgemorfee zu haben. Jeder Tag, verlebt unter klerikalem Joche, bringt dem Lande »nb feiner Bevölkerung geistigen und materiellen Schaben. Aus dem Batican. Das geheime Rundschreiben, welches Papst Pi u» IX. am 12. b. an bie Bischöfe gerichtet hat, ist, wie der Korrespondent der „N. fr. Presse" au» Rom berichtet, ein neuer Beweis, wie leidenschaftlich die Curie den Kamps gegen Italien wieder aus» nimmt und welchen Hoffnungen fie fich in Bezug auf die Unterstützung der katholischen Mächte hingibt. Aus der ganzen Linie arbeitet bie vatikanische Garde an den Laufgräben, durch welche der Angriff auf da« verhaßte Italien erfolgen soll. Die Nachricht, der Papst wolle da« Concil wieder zusammen-berufen, wird durch eine Korrespondenz der „Daily New«" au« Rom bestätigt und ergänzt. Die Curie strebt mit allen Mitteln danach, daß die römische Frage wieder aufgeworfen werde. Der Papst hat neuesten« eigenhändige Briefe an den Kaiser von JeuMon. Geldschwindel im Mittelalter. Eine kulturhistorische Skizze Ei» getreue« Bild der Geschichte de» deutschen Volke« ist die Geschichte de« deutschen Münzwesen«. In gleicher Zerfahrenheit und Verworrenheit zeigt fich un« die eint wie die andere; so viele fich an-maßten, i, deutschen Landen Herren zu heißen, und diren waren nicht wenige, ebenso viele Münzstätten t! tt*i J cv w be6 größten Elends in Deutschland, b« Jahre des dreißigjährigen Kriege», bringen zugleich d« ärgste und tollste Münzver-»irrung mit den verderblichsten Folgen für Handel und Industrie mit fich, die je in Deutschland er-Itbt worben. Ihren Höhepunkt erreichten diese mißlichen Münzverhältnifst im deutschen Reiche beim Beginn des dreißigjährigen Kriege«. Zu btn wirthschaft-lichen Leiden, die ein so langer Krieg nothwendig in seinem Gefolge haben mußte, kam noch bie immerwährende Geldnoth dtr Fürsten, die um jene Zeit fich einem ihre Kräfte weit übersteigenden Luxu« Hingaben und auch schon anfingen, für stehende Heere bedeutende Ausgaben zu machen. Dieser immerwährenden Ebbe in den Schatullen der Fürsten immer und immer wieder abzuhelseu, fühlten die getreuen Unterthanen immer weniger Lust; die einzelnen Stände und Städte fingen an, sich in den Steuer, und Geldbewilligungen oft recht schwierig zu zeigen. Da lag nun für die Fürsten freilich dabequemste Hilfsmittel in der Münzverschlechterung. Man half fich zunächst durch eine den gesetzlichen Bestimmungen zuwiderlaufende Vermehrung der Münzstätten, die zumeist gegen eine hohe Summe, welche unter dem Namen dt» »Schlagschatzes" in die fürstlichen Kaffen floß, verpachtet würben. So würben bet Herzog von Pommern, ber Graf von Barby, der Herzog Johann Georg von Anhalt, die Aebtiffin zu Quedlinburg, Graf Wolf Georg von Stolberg, Johann Ernst von Sachsen-Weimar, sogar der Kurfürst von Brandenburg ganz offen diese» Vergehen» gegen die Reich», und Kreisordnungen angeklagt. Nun begann eine tolle Wirtschaft, die alle-früher ähnlich dagewesene weit hinter fich ließ, die Zeit der „Kipper und Wipper." Die Fürste« hatten den Weg gezeigt, auf dem man fich auf leichte unb bequeme Weise Geld verschaffen könne, und die Unterthanen folgten getreulich nach. Anfang- ging auch alles herrlich und in Freuden, die Leute erhielten für ihr altes gute« Geld eine Menge wunderschöner ntutr Münzen; doch dauerte bie Freube nicht lange, denn schon nach acht Tagen war der Silberglanz vollständig verschwunden und da» Antlitz de« geliebten Lande-vater» strahlte dem armen Unterthan zu dessen schrecklicher Enttäuschung in schönster Knpserröthe auf dem Gepräge entgegen. Da» Volkslied fang: Man hat jetzt «röschen, die nicht viel taugen, Die Thaler weinen rothe Augen. Ja, mancher hat eine rothe Ras', Die Bauern fragen: Mein, waS ist da- ? DaS ist ja unser Herre nicht — Die »ipp vielleicht solch' Bild zuricht. Die Unterhändler zogen im Lande herum, um den Städtern und Landleuten da« alte, den Reich«, gesehen gemäß gemünzte Geld abzuschwatzen, für welche« fie ein Aufgeld bezahlten, woraus fie die gute Münze sehr bald wieder bei den Wechslern oder Münzstätten mit gutem Profit umsetzten. Für die Mark schwere« Geld zu sieben Gulden wurde Oesterreich, He verwitwete Königin von Saiten, den König von Belgien und die Ex-Königin JsabeUa geschrieben, worin er fie bittet, der Kirche beizustehen. Zwischen dem Pater Beckx und den katholischen Rlube und Vereinen soll ein lebhafterer Verkehr als je zuvor herrschen. Die großen Summen, welche der .arme Gefangene" von dem Peterspfennige erübrigte, solle» ju Agitation-jwecken verwendet werden; kurz, die Tage de« erbitterten Kampfe« zwischen Kirche und Staat kehren nächsten« wieder. Italien hält sich auf der vorsichtigsten Defensive. Mancini hat in einem Rundschreiben an die Oberstaatsanwälte au«, gesprochen, daß kein Blatt wegen de« Abdruckes der Llloeution verfolgt werden solle, gleichzeitig aber darauf hingewiesen, daß die Sprache de« Vatikans die glänzendste Rechtfertigung für da« Gesetz gegen de» Mißbrauch der geistlichen Amtsgewalt liefere. Politische Rundschau. Laibach, 28. März. J«la»d. General Jgnatieff konferierte mit dem Grafen Andrassy. Die „Deutsche Ztg." knüpft an diese diplomatische Begegnung nachstehende Bemerkung: „Damit wäre der Schwerpunkt der Orientfrage für einige Zeit nach Wien verlegt worden. Der General soll, wie au« Pari« ge» schrieben wird, in der übelsten Stimmung nach Wien gereist sein. Er scheint sich ungern überzeugt zu haben, daß die Engländer keine Ehinefrn sind und daß klare Köpfe, wie Di«rarli, auch klare Verhältnisse liebt«. „Ich habe," hätte er nach der „France" zum Htrzog Däcazr« gesagt, „nur den Gnfen Andrassy am Sonntag zu sehen und am Montag dem Kaiser Franz Josef meine Aufwartung zu machen; dann eile ich geradenwegs nach Petersburg. Ich habe gethan, was ich konnte und wa« meine Pflicht war; geschehe jetzt, wa« da wolle!" Und gegen eine andere Person hätte der General geäußert: „Ich habe niemal« eine eigentliche Mission gehabt; ich war im Grunde nur ein Kabinettskurier, der ein diplomatische» Schriftstück überbrachte. Die Bedeutung desselben war mir allerdings bekannt, aber ich beschränkte mich darauf, e« ohne (Summen-tar den Ministern der Staaten zu überreichen, in die mich mein Augenleiden geführt hatte. (Wir eitleren immer wörtlich die „France.") Nicht ich habe die Unterhandlungen mit England geführt. Man hat häufig gehandelt, ohne mich zu Rathe zu ziehen. Ich habe nur die Dinge in der Nähe sehen wollen, und ich habe fie in der Nähe gesehen. (Trotz de« Augenleidens?) Jetzt habe ich nichts mehr zu thun und bleibe keine Minute länger hier. An denen, die da« Uebel angerichtet, ist e« jetzt, es wieder gutzumachen." Zu einem Mitgliede der russischen Ko- zuweilen bi« auf vier Gulden Aufgeld gegeben, und so war e« möglich, an 100 Gulden nicht weniger el« 57 Gulden 3 Groschen vom Nennwerlh noch zu gewinnen. Die Wechsler und Münzer wurden dabei in kürzester Zeit reiche Leute, und bald ergriff da« Volk ein wahrer Taumel, sich ebenfall« auf diesem, so schnell zum Ziele führenden Wege Reichthümer zu sammeln. Wie sich die« später bei Schwindel-Perioden wiederholt, so sehen wir auch jetzt alle Schichten, alle Stände de« Volke« von dieser krank-hqften SpeculationSsucht ergriffen. Die Arbeit hat leine» Werth mehr, jeder hat nur ein Ziel vor Augen, da« er mit fieberhafter Hast verfolgt — schnell auf leichte und mühelose Weise reich zu werden. RathSherren und Richter in den Städten, Vögte und Schöffe« auf den Dörfern verließen ihre Amtsstuben, Aerzte ließen Kranke, Juristen ihre Klienten im Stiche, sogar die Geistlichen gingen von der Kanzel weg — alle stellten ihre Beschäftigung rin und kauften allenthalben Geld auf. Sogar die Frauen wurden von diesem neuerwachten Geldfieber angesteckt und gesellten fich in Menge zu den Auf-käufern, und selbst bis in die unmittelbare Nähe der Fürsten drang diese gewinnbringende Spekulation. Die hohen Adeligen protegierten da» Schwin- lonic endlich hätte der General gesagt, er werde wiederkommen. Dir „France' will soijfen, daß Jgna-tieff in Wien eine neue Begegnung der drei Kaiser anzubahnen hätte, für den Fall, daß England in seiner ablehnenden Haltung verharrte." Der „Pefter Lloyd" spricht die Hoffnung au«, General Jgnatieff werde sich in Wien nur neuerding« überzeugen, daß ein Drei-Kaiser-Bünd-ni«, welches dir Zweck; Rußlands auf Koste» unserer Monarchie und Europa'« fürder« soll, nicht existiert. Die Verhandlungen über den neuen Handels-vertrag Oesterreich-U«garn« mit Deutsch, land, welche im Monate April beginnen sollen, werden, wie die „MontagS-Revue" vernimmt, in Wien stattfinde«. Au-laud. Der deutsche Reichstag hat seine Osterferien »«getreten. Dieselben währen bi« zum 10. April. Der „Köln.-Zeitung" telegrafiert man au« Berlin: „Die Wiederherbeiziehung de» Drei-Kaiser-Bündniffe« sei so zu verstehen, daß Rußland versuchen werde, angeblich zur Wahrung de« Frieden», einen diplomatischen Druck aus die Türkei durch so viele Kabinette wie möglich und wenigsten» durch die Nordmächte ausübe« zu lassen." Im gemeinsamen Finanzausschüsse zu Kopenhagen lehnte die Rechte den Antrag der Linken ab, wonach der Rücktritt de« M i n i st e r i u m « zur Bedingung einer weitern Diskussion gemacht werden soll. Die Regierung bringt rin vorläufige« Budget ein; sie will de« Reichstag verlängern und empfiehlt die Annahme der Dringlichkeit für die Budgetvorlage. Das französische Abgeordnetenhau« vertagte sich bi« zum 1. Mai, doch ist der Vorstand wie bisher ermächtigt, für außerordentliche Fälle die Kammer auch vor dem festgesetzten Termine wieder einzuberufen. Die r »män i sch e Regierung hat in den jüngsten Tagen dem russischen Kabinett eröffnet, daß die rumänischen Bah»en hri aller Anstrengung nicht mehr al« 3400 Mann täglich zu befördern imstande seien. Infolge dessen werden jetzt russische Eisenbahnbeamte und rusfisches Eifenbahcmaterial an die Grenze gebracht, um im Bedarfsfälle im Truppen-transporte nicht gehindert zu sein. Die russische Regierung hat dem finn-ländischen Landtage eine GesetzkSvorlage wegen Einführung der allgemeine» Wehrpflicht gemacht. Nach derselben wird der finnländische Militärbezirk in zwei Armeecorp« eingetheilt. Die Verbindungen mit Transkaukafien und Orenburg find infolge andauernder Schneeverwehungen noch immer unterbrochen. delgeschäft, indem fie sich einen Antheil ausbedangen, und die armen Edelleme machten ein Geschäft daraus, trotz der Tournierartikel dir Geldwagen der Juden mit reisigem Zug zu begleiten oder auch auf eigene Faust ihren Erwerb in dieser unehrlichen und unritterlichen Hantierung zu suchen. Viele dieser Unterhändler streiften anfangs in förmlicher Solbatenmontur mit rothen oder blauen Binden um den Leib, den Degen an der Seite und die Feder auf dem Hute, im Magdeburgischen und Halberstädtischen umher. Bald war auch ein Name für die Freibeuterzunst gefunden. Man nannte ihre Mitglieder allgemein „Kipper und Wipper." An grauen niedrigen Hüten mit einem langen Federbusch und breiten Bändern, dir man nach ihnen benannte, wollte man fie erkennen. „Solche", heißt es in einem Traktat aus dem Jahre 1623, „find vor dieser Zeit genennet worden Aufwechsler, Finanzer, AuSschieber, Partierer, Landbetrieger, heute nennet man fie, ich weiß nicht woher oder warum, Kipper und Wipper. Solche» find solche Leute, die mit der Münze einen Handel treiben und ihren Nutzen damit suchen, aber dem Nächsten zum Schaden." (Fortsetzung folgt.) Die „Moetovetijc wjedomosti" erklären: „Rußland fordert keine Entwaffnung der Türkei, sondern Garantien für die Christen. Wenn die Türket dies- Garantien freiwillig gibt, kann Rußland de. mobilisieren. Bi« jetzt aber ist die mobilisierte rus-fische Armee dir einzige Garantie und Hoffnung der Christen in der Türkei." Zur Tagesgeschichte. — Petition. Mit Berücksichtigung der herrschende« Rothlage beschloß der Grazer «emeinderatb, an die Regie-rung eint Petition zu richten um Vollendung, respective Inangriffnahme längst beschlossener öffentlicher Bauten in «raj, wie: Universität, Technik, Juki,Palast, »imnasium re., noch in diesem oder mindestens im nächsten Jahre. — Zur Mobilis iernngsfrage.. Um die nöthigen Vorkehrungen zur Komplettierung des Statu« der thierärztlichen Beamten, Kur- und Hufschmiede nicht erst beim «intritt des lhatlSchlichen Bedarfes treffen ,u müssen, hat des Lande»»ertbeidigungs-Ministerium angeordnet, daß jetzt schon jene nicht mehr militärpflichtigen, jedoch diensttauglichen Zivilthierärrte, Kur- und Hufschmiede ermittelt werden sollen, welche fich bereit erklären, auf Kriegsdauer in den Kriegsdienst zu treten. Ueberdies wurde augeordnet, daß die sich Meldenden je nach ihrem Wunsche entweder al« Lanowehr-Thierärzte oder «urschmiede bei den k. k. beritte-nen (Kavallerie-) Landwehrtruppen auf KriegSdauer eingekeilt oder in ihrer Eigenschaft als Zivilthierärzte »der Kur-schmiede bei den in den Formierungsstationen zutüdfbleiben. den berittenen (Kavallerie-) Abtheilungen ihre Verwendung finden. — Zur Vevölkerungsstatistik. DaS erste Heft de« von der f. k. statistischen Zentralkommisfion herauS-gegebenen .Statistischen Jahrbuches" für das Jahr 1875 enthält den Flächeninhalt, die Bevölkerung, Wohnorte und Bewegung der Bevölkerung in den im ReichSrathe vertretene« Königreichen und Ländern im Jahre 1875. Auf 5451 78 geografischen Quadratmeilen oder 300,190 90 Quadrat-Kilometern lebte eine Zivilbevölkerung von 20.217,531 Seelen (9.814,038 männlich und 10.403,493 roeiblicb); die »efammt-bevölkernng durch Hinzuzählung der aktiven Armee belief sich auf 20.394,980 Seelen. Die effektive Bevölkerung für da- Jahr 1876, berechnet auf Grundlage der Zählung vom 31. Dezember 1869 mit Hinzurechnung des aus dieser und der Zählung von 1857 fich ergebenden durchschnittlichen ZuwachSperzentes, stellt sich auf 21.366,261 Seelen. — Cin würdiger Priester! Aus Pari« wird der „91. fr. Presse" unterm 24. d. M. berichtet: „Die Ultramontanen und der Pariser Klerus haben gestern von dem hiesigen Beschwornengerichte eine derbe Züchtigung empfangen. Der Abbt Beaujard, ein Bicar des Sprengel« ®ros»$aiOou in Pari«, ist wegen skandalöser Attentate, an unmündigen Kindern verübt, zu fünfzehnjähriger Zwangs-Haft verurteilt worden. Für die Geistlichkeit kompromittierend wird dieser Fall dadurch, daß der Angeklagte, wie erwiesen worden, durch den Älerus dem Berichte entzogen werden sollte. Man hat zu diesem Zweck- alles mögliche aufgebeten. Beaujard wurde eine Zeitlai,g in einem Kloster versteckt gehalten; man suchte den Beweis zu liefern, daß et irrsinnig sei, und zu diesem Zwecke wurde angeführt, daß er vor acht Jahren in einem anderen Kloster, wo er über frühere Sünden ähnlicher Art nachzudenken hatte, eine« zweimaligen Selbstmordversuch gemacht habe. Man wie» zum Beweise dessen die Register des Klosters vor; es hat sich aber berausqeftellt, daß diese Register gefälscht waren und daß die betreffende Anmerkung erst in diesem Jahre, «ach der Berhastung Beaujards, zugefügt worden. Unleugbar hat also der Klerus in diesem Falle eine sehr kompromittierende Rachsicht für ein höchst unwürdiges Mitglied gezeigt." Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Die Gemeinderaths-Ergänzungswahle« fanden gestern ihren Abschluß; gewählt wurden für den dritten Wahlkörper die Herren: Advokat Dr. Karl Ahazhizh und Tischlermeister Joses 9kegati; für den zweiten Wahlkörper die Herren : Landeshauptmann Dr. Friedrich R. «.Kalten-: egger, Landesgerichtsrath Raimund Zhuber o. ' Okrog, Handelsmann Leopold Bürger und Bürger« meifter Hnfon 8 a f d) a n; fftt ben e1 ft e n 333a^t* i törpec bie $erren: $anbel«fammerpräftbent llejc. Dreo, §au«bejtyer unb 8anbe«au«fd)ufjmitglieb Statt Defdjmann, $anbel«mann $eter «afjnit unb tyioaticr (8tei«ng ab. ©ie «innafftnen beliefen ftdft im 3abte 1876 auf 1309 p. unb bie Äu«gaben auf 809 fi. J - (S3ÜH- gteibetr o. fiu^n) toutbe gefletn in «aibai^ ermattet, öegen ÄuJbtuttje« ber egtjptifdden «ugen« franl^eit beim jebnlen gSgerbataillon in «apobißtia, oon »o bereit« 58 ffittranlte in ba« Stieflet SKilitätfpitot tran*-pottiett routben, flnb bet fianbeS-Äommanbietenbe »aton Äubn unb ber Jriefter äRilitärtommanbant ^erjog oon *8ütttembetg jut 3nfpijietung na4 «apobipti* gereift. ■ — (Unfair.) 2>ie «fatiflin gräutein Äitter mb. beWfiftigte ft$ am 25. b. — am Sage bet ®bot-8eneflj» botßeQung — in bet feebäten #benbflunbe bei brennenber ©pirituätampe mit ^anbfdmbpu^en, bie mit »enjin befeuchteten fcanbf*ube fingen geuet, bie glamme griff gegen ben Oberarm weiter unb nur bet (Anetten ^ilfe oonfeite ber anutter ber bebeutenb befc&Sbigten C^oriftin gelang e«, bie gtammen ju töfeben unb ein groge« Ungtüdf ju oet-bitten. — (© t a t i ß i f * e *.) 3m 3abte 1876 ßatben in gaibact) 874 ®etfonen, 464 mUnnlicben unb 410 »eibttS)en fflefibletbte«. — (Konjett.) ®ie geeljtten Sogtnbefitttt »ollen jut 91aAti(bt nehmen, bag bie heute im Zbeater flattfinbenbe Äuffübtung be« Oratorium« „2>te @<6#pfnng" — getabet lag — bie Slummet 2 ttägt. — (BuS ben 9ia$barptooin|en.) X)a« ÄilnfHerpaar 38attet>9iiebel wittte in 0ta{ beim K©d|ubert=abenb" mit. 2)ie in bet ®rajet .Xageäpoft“ tegiflrierte lriti(cbe Stimme (pridft fidfe übet ben guten *:« | folgtobenbau«.--®ie fleietmät!ifd|e$älompte» j baut hielt am 25. b. ein« <9enera(oetfammt*ng ab. 2>ie 6umme ber oom Ärebitoereine ettheilten Ärebite betrug tm Sorjahte 3.090,400 fl., ejlomptiert »utben 16,713 äßeebfet | im ®efammtbetrage oon 17 StittioKen »ulben, ber 3nfaffo-oetfeht belief fich auf 2.066,026 fl., bie «eferoen betrugen 1115,075 fl., an Äaffefa«^anbel«minifttrium hat eine Ueberft<$t«farte be« Xelegtafennefte« ber Bflerrei(hif(hMingatij(hen SWonardfie foioie eine neue Auflage ber £arifbtof(httte. toeldie bie SBeftimmungen füt ben in« unb auStänbijttjen Xelegtafenoetleht, bie Xelegtafentarife unb ba« Serjeidhni« ber internen £elegrafenflationen ent« I hält, herauSgegeben. ©ie Ratte tann um ben $tei« oon I 1 fl. 5. SB., tie SEarifbrofättre gegen Ctlag oon 40 (r. ö. I 8B. im IBege ber 1.1. lelegrafenpationen bejogen »etben. Xit ^anbclö= unb ©etterbclamract für Sram. 1 (®etr 3Jt u t n i f folgenbe Eingabe (Knttag fammt 8e®eggtünben) be« Äammer.^ijepräftbenten §ectn ftatl Sudmann jum SBortrage: bet anbauetnben Steife in allen öe» i trieb«$u>eigen unb bet allgemeinen $ertrauen«loflg» leit madjt fid) bet SDiangel an Htbeit unb bie ^ie< bur$ ijerootgerufene 92ot^lage immer me^t unb tnef)r fühlbar. 3n ©erüdftd)tigung beffen tourbe oon i ber f)of)en Regierung bem ^o^en 5Rei^«rat^e ein ®efefe i oorgelegt, toeli^e« oerf^iebenen ®emeinben lieber« ; öfterrei^« 5Datle^en bi« jut $ötje oon 500,000 fl. t hum 3mede ber X)utd|ftt^tung öffenttidjer Sauten t bewilliget. 3» gleichem 3®tcft würbe für ÜBäljren i ein ina^ttagdltebit beanfprud)t, inbem ba« ^o^e SWi* i nifterium eine 9iad)trag«lrebitforberung oon 70,000 fl. > beim ^oben 9ieid)«tatbe al« State pto 1877 jut Sr» bauung einer 8e^rerbilbung«anfta(t in ©cünn ein» brachte. Durtb fotd)e Dotierungen wirb bie ftotylage getoi^ tbeilmeife gemilbert, inbem Dielen fleißigen, I jebod) momentan ern>erb«(ofen J)änben Arbeit gege» ben unb bie 3R5gli4!eit bet Stiften) geboten wirb, anbererfeit« liegt bie ®ur<$ffif)cung bet Sauten im gegenwärtigen SWomente im eigenen Qatereffe be« Staate«, bejief)ung«weife Sanbe«, inbem infolge bet 9ßotl)lage ntdjt nur bie Ärbeit«träfte fe^r billig, fonbern aud; alle nötigen ÜWatertalien ju fetjr te» bucierten greifen ju haben flnb, wobutdj bie 3^nf{tt but^ bie (Srfparniffe bei ben ©autoften me^t al« Uereingebrac^t werben. 34 glaube ni^t erft baranf ^inweifen ju müffen, ba| bie 5Rotb unb ®efd)äftigung«lofigteit 1 aud) in unferem ^eimatlanbe ftrain große, er» färedenbe gortfdiritte gemalt Ijat. e« ift aügemein befannt, wie ade ®ewetbe batniebetliegen unb weldie I @4)wietigteiten bamit oetbunben flnb, irgenb eine Krbeit ju erlangen'- 34 würbe nun glauben, baf biet ba« 0eifpie( anberer ^rooinjen ^a^a^mung oetbient. Der ©au einet Se^rerbi(bung«anftalt in Satba4 wutbe (Sngft al« 9?ot^menbigleit et« fannt; ber (Stunb bafüt ift bereit« angefauft, (eiber würben bie nötbigen ÜRittel jum Saue nidjt in ba« bit«i&ljrige »ubget eingefteüt. Der ®tunb Uegt nun bta^, tD&hrenb Sebtenbe unb Sernenbe in un» jureidienben, ber gefe^lit^en (gigenfdjaften entbehren« ben Totalitäten untergebradjt flnb, unb c« fdieint bie ilu«fßbrung biefe« Saue« weit ^inau«gefd|oben, wa« in Snfeljung ber oorangefü^rten ÜRotioe feljr }« bebauern ift. 3« fRüdfidit beffen beantrage id): „Die löblidje Stammet, al« ©ettreterin ber merfantiien unb ge« werblichen ^nteieffen, wolle nnter au«fübrlid)et 8e« gtünbung an £a« I* Unterrld}t«minifterium bie Sitte rieten, bod)ba«felbe mode in Serüdfi^ti» gung ber Dringliifeteit einen 9la4trag«(rebit für bie zweite Saurate, nadibem bie etfte bewilligte f4on jum Otunbanfaufe oerwenbet wutbe, beim ^o^ett fReid)«ratbe erwtrten, bamit bie Sau>Vu«fd)teibung fofott etfolgen unb mit bem Saue nod) in biefeut 3abre begonnen werben fönne." Diefer Knttag würbe oon ber Stammet ein» ftimmtg angenommen.________________________________ äßittenmg. Sai6adt, 28. «Mt». SBorgen« leitet bemMIt, bann theitweife Hufbeitetung, : @onnenf*ein, mägiger ©SB. «BStme: morgen« 7 Uht , + 7-6*, nachmittag« 2 Uhr + 14’4* C. (1876 + 15-3*; 1876 + 9-2» C.) Barometer im ©teigen, 738-94 mm. 3)a« ' gefttige XageSmtttet bet SBStme + 7 5°, um l-7° übet bem ! flormale; bet geßrige jRtebetfthlag 2 60 mm. Wegen. SSerftorbtitc. « m 2 7. SK S t j. Vtaiia 3aletu, 3n»ohneein«toa. «Wer, ?cioatbeamtet, geißtij. — Ru-metie, Siditenmalb. — ©uppan, ^tofeffor, gtume. Wahren, ©utj SKatia, SRubolfSroetth. — Obetfleinet, «ei-fenbet, «raj. — ®ettela, fammt gamitte, Obetftai«. Telegramme« SOSien, 27. SWätj. Die „^reffe“ melbet: Die $n>totoll«Deri)anblungen mürben feine«toeg« ab« gebroden, werben oielmt^r nad) ben Feiertagen erneuert «ufgegriffen, fall« injmifdiea ber ©riebe mit Montenegro perfect geworben ift. Die Demobili« fletung«ftage bürfte bann aHetbing« utdjt betart geftedt »etben, wie e« englifd)trfeit« gef ebenen ift. — Die „fleue freie ^reffe" erfährt, faß« bie bi» retten Ser^anblungen jwifd>en gnglanb unb 9tu|« lanb febeüeni, gebenfe Oraf Änbraff^ bie Setmitt« lung )u übernehmen. Sßefi, 27. SWärj. Der ungarifthe Äei4«tag wutbe bi« 21. «pril oertagt. «owbon, 27. üWäri. Unterbau«. 3lorthcote erllärt auf «nfrage $>artington«, ba§ bie Untec« banolungen über bie Drientpolitif unter ben Mälzten fortbauern. Der $rotofod«te(t fei nod) nidjt gänj« lid) feftgefteüt. Die bauptföd)tid)fte nod) ju etwä» genbe Frage ift, untet weldjen Seblngungen ba«« felbe unterjeiubnet werben foU. (Sr hoffe, nad) ben Ofterferien befriebigenbe ÜJiittheilung mad)en ju tönnen. Äonftantinopel, 27. Märj. Die 9Ron« tenegtiner betrachten bie Serhanblungen al« ge« fdieitert unb etmarten au« (Eetinie ben Sefehl, am nädjften @am«tag abjureifen. Die Stammet fährt in ber Serathung bet otien. U»glo-Ba»! . . . LSLmftalt . . . »e»eflteabent . . •«contete-Hnflall Brance - »ant . . KanbelWant . . . WatienalBant . . De#. SaBtgefcQI. Union. ~ i« 109*80 118'tO 188*- 11110 14*75 71*60 »0 80 610*- jBatt I Pfandbriefe. 68'80'eag. öft. eob..6ttbit. 87-70 bto. in 88 0........... 71*60 76*— 7**- 160*60 880*— 816— 61*60 818- 68- 77.60 78— #8*50l------- 109 16 *10 -181*-1181*60 190*68 191*60 9»6'60|99.*— 80 95 Wetten. 6. Uns. 8eb.»6tebiton(L Priori täU-Obl, Krau- 3o|tfi-8ebn . Dt R. «ordweftbah» . Eirbevbürger .... 6teet8be6n.......... Eüddahn 1 6 Per,, tto. Sone Lose. Jftcbit - Soft ..... Wubolfl ■ Soft . . Weche. (3Mon.) Bua«b«e 100 Merl fltamtf. 100 Merk. . Hamburg „ , Bonbon 10 Pst. ettrl. Pari« 100 Qtenc« . . Män*en. »ai>. MLnz-Ducattr, 90»Sranc8(md .... Deutsche «tidjelenl. Silber . . . 106*60 108*— 89*961 88-i» «Äd wen 88 40 89-»0 98-50 90 8* 80-50 164— 88 76 184 50 18*6(1 6015 198 76 49 6-89 9*87 81*88 110*18 98*0 90 10 90 75 90 60 80 76 IM 50 94— 184*76 14- 80 40 11886 49 !■> 684 9*871, 80 110*71 Telegrafischer Äursdericht am 28. MSrz. Papier-Rrnte 63 95. — Silber-Rente 68*05. — Bold. Rente 78— 1860er StaatS-Anlehen 109.80. — Bankaktien 817. — Kreditactien 153*30. — London 122*50. — *. k. Münzdukaten 6*74. — 20-Franc» — 100 Reichsmark 60 20. Silber 109*50. Stücke S'771/,. nW wehr und au» die Behauptung, daß die deutsche Partei da« hiesige »imnefmm haßt und untergräbt, zersSllt in nichts. Nicht von den bevorstehenden Wahlen drohet dem hiesigen »imnasium eine «efahr, dieselbe iß vielmehr ganz anderswo und viel näher gelegen. Der nationale Fanatismus, welcher auch schon in me Schule verpflanzt wurde, wovon eben ich ei» grelles Beispiel erzählen und sohin angeben könnte, warum ich meinen einzigen Sohn in Billach studieren lassen muß, untergräbt das hiesige »imnasium. — >ach dürste es selbst den noch so national gesinnten Eltern/ wenn sie obige ®eistesproben im „Viarod" gelesen, nicht sehr verlockend erscheinen, ihre Rinder an eine Lehranstalt zur AeSbildung zu geben, wo sie nebst anderen guten Ding-n auch solchen HanskneMSstil erlernen könnten. Die Herren haben in btiotn Artikeln die Farben so dick aufgetragen, al» ob ihnen ein Färderrneister hiebei geholfen hätte. Zu den bevorstehenden Wahlen aber gebe ich beiden Parteien den roolgemeinten Rath, daß sie doch einen Mann wählen sollen, der wenigstens irgend einen Ton von sich geben und sein Mandat nicht dur,b strenge Beobachtung der Trappisten-tegele im Landtage ausüben wird. J. St. . Br. Tänzer, tlniefenOet. Kratnburg am 26. März 1877. In Nr. 49 des „Glovenski Narod" wurde ich in einer Korrespondenz von hier zu meiner nicht geringen Ueber-raschung als Führer und die Seele der hiesigen Bersaffungs-Partei bezeichnet und sogar zum Herbst der letzteren ernannt In Nr. 67 detz genannten Blattes aber dementieren die Aorrespondenzler diese Behauptung und bemerken, daß hier alle Spatzen aus dem Dache wissen, daß ich nicht den Herbst in Ärainburg spiele. Hieraus folgt nun, baß die Herren dieS nicht durch ihren Verstand herauSgedracht, sondern erst von den Spatzen eines Besseren belehrt wurden, indem nur diese das Richtige getroffen haben. Und diese hätten es auch in der That sagen können, daß ich mich um daS Partei-getttebe und um die Politik blutwenig kümmere und inS-befonbere mich von jeder Agitation ferne Halle, wornach obigeS Dekret gewiß nicht an eine so unrichtige Adresse geleitet worden wäre. Weil nun ein Jrrthum den anderen erzeugt, so lassen sich meine nationalen Gönner euch nicht nehmen, daß ich Korrespondent des .Laibacher Tagblatt" bin und daß jeder Artikel, der ihnen besonders in die Nase sticht, ohneweiterS von meiner Feder herrühren muß. Allein bi« jetzt haben sie mit ihrem Verdachte jeden getroffen, nur den Wahren nicht, und die feine Aufmerksamkeit, die sie mir in ihrer attischen und überdies so geistreichen Schreibart seit einiger Zeit widmen, habe ich bisher wirklich noch nicht verdient. Vielleicht, dementieren sie nächsten» auch diese Be» wuthung mit Berufung ans ihre Lehrmeister auf dem Dache. Die ®eistesproben, welche sie in Nr. 49 und 67 des „Narod" abgelegt haben, beweisen aber, daß sich unter ihnen kein Herbst befindet, und sicherlich werden dies auch ihre Gewährsmänner aus dem Dache bestätigen. DaS Prinzip, welches sie zu Derzeitigen vermeinen, will ich wegen der entsetzlichen Logik, welche in den beiden „Narod".Artikeln entwickelt wird, nicht näher beleuchten, allein die Herren haben sich unwillkürlich in ein Feld vergaloppiert, welches einige sehr bedenkliche Stellen enthält. Zum Verständnis muß ich an-führen, daß ei am hiesigen Simnafium wirkliche Prosefloren und halbgeprüfte Lehrer gibt. Elftere sind verfassungstreu, letztere eifrige Slovenen. Nun aber ist in Nr. 67 de» „SlovenSli Narod" zu lesen, daß es geheißen habe, daß die hiesigen Mitarbeiter deS „SlovenSki Narod" die Herren Professoren deS Ärainburg« BirnuasiumS gegen die Angriffe de« „Tagblatt" in Schutz nehmen und daß dies auch der Herr Direktor Kropp thnn könnte, wenn er wollte. Da jedoch daS „Tagblatt" gegen die wirklichen Herren Professoren hier noch nie einen Bngrtff machte und dieselben gewiß auch nicht Mitarbeiter deS „Narod" sind, so wäre obige Stelle eigentlich nicht recht verständlich; allein gleich darauf folgt der klassischeste Eommentar dazu aus dem Fuße, darin bestehend, daß die vermeintlichen Korrespondenten de« „Tag-Matt" sich den hiesigen Bimnasiallehrern wie wüthende Hunde an die Ferse hängen, wodurch die genialen Scribler mit höchst ungeschickter Hand, ohne tl zu wissen und zu wollen, die hiesigen Herren ®imnafiallehrer mit den im „Tag> blatt" angedeuteten Avemnren selbst in Konnex bringen, wofür die Herren «mnasiallehrer gewiß sehr dankbar sein werben. DaS ist für die Situation gewiß charakteristisch und die betreffenden Benies selbst nennen es karakteristiöno. Angesichts tiefer Thatsache verfängt der Borwurf der Lüge Optisches Institut E- Bexian-grer. Um allfälligem Jrrthume oorzudeugen, der bei all denjenigen der verehrten «evölkernng der hiesigen Stadt und Provinz unterlaufen könnte, daß man bei Ocquifition optischer «egenstände an» meinem Geschäfte durch Ueberihenernng in Schaden kommen könnte, bin ich gezwungen, auf die Annonce deS k k. Uhrenlieferanten und sich selbst so nennenden Optikers am Kongreßplatz Nr. 8 folgendes zu unterbreiten: Als Spezialist in der oculistischen Optik werde ich sowie bisher nur nach vorausgegangener genauer Untersuchung des Sehvermögens und mit RückfiLt aus Die Besetze und Erfahrungen der sisiologischen Optik meine nach eigener Angabe konstruierten Augengläser verabfolgen, und waS deren Preise betrifft, welche konkurrieren mit jedem meiner Kollegen, den ersten und renommiertesten optischen Werkstätten der k. k. österreichischen Monarchie, ja welche sogar in Berücksichtigung der kleineren Regiespesen auf hiesigem Platze »och um vieles geringer sind, werde ich solche wie bisher berechnen. Augengläser sind keine Ware wie jede andere, sie müssen, sollen sie ihrem Zwecke entsprechen, d. H. die Sehkraft de« AugeS unterstützen und erhalten, nur von solchen Optikern verabfolgt werden, die die hiezu erforderlichen oculistischen optischen Kenntnisse besitzen und dabei selbst mit Hintansetzung ihre» materiellen vortheil« »ergehen. Billigt »ugengltijer sind daher oft für den Einzelnen (ehr theuer, und theuer ist nur, waS dem Zweck nicht entsprechend ist und daher zu viel kostet. Gut ist ein sehr relatives Wort, bezüglich der Brillen insbesondere. Seit drei Monaten dahier etabliert, kann ich mir schmei cheln, das so notwendige Vertrauen, welches ein guter Optiker gerade wie ein Arzt besitzen muß, gerade von dem besten und angesehensten Theil der Landeshauptstadt in solchem Maße erworben zu haben, daß ich, Feind aller unnvthigen Reklame, es nicht der Mühe werth gehalten hätte, diesen Weg zu betreten, wollte ich nicht meinem Prinzipe (meinen Platz nicht als sogenannter, sondern alS wirklicher Optiker im humanitärsten Sinne teS Wortes auszufüllen) untren werden und irrige Meinungen über mich auskommen lassen Zum Ende glaube ich, an den gefunden Sinn der verehrten Lefer dieses appellierend, bemerken zu muffen: Ls ist sehr bezeichnend, wenn ein ®eschästsmann. wie der sogenannte k. k. Uhrenlieserant am Konareßplatz, der seit Jahren zufällig Augengläser ic. mitverkaufte, Gegenstände anpreist, die allen Anforderungen, die an solche gestellt werden müffen, entgegen gearbeitet sind. Daß solche Sachen heute, so lange ich hier am Platze, nicht ander» alS mit 30, 50 und 100 Perz. billiger verkauft werden können, bezeugt zur Evidenz deren Solidität. Schließlich erlaube ich mir noch auf meine demnächst erfcheinende, von mir verfaßte Anleitung über die Wahl von Augengläsern, welche sich gegenwärtig im Druck befindet, aufmerksam zu machen. Meine verehrten P. L. Abnehmer Docent der jtafcnfceillmnde and praMif<6er Zakmorzt in flnij, ordiniert hier ln Laibach, „Hotel Elefant“, täglich von 8 Uhr srüh bis 6 Uhr abendt in der Zahnheilkunde Zahntechnik. Der Aufenthalt dauert diesmal nur 14 Tage, daher die P. T. Zadnpatienten ersucht werden, sich frühzeitig zum Zwecke der Vorbehandlung und «onfultation zu melden. Seine f. k. priv. ZahnprS-arate: Aütiseptikou» Mundwasser. Zahnpulver und Pasta hat sowol er selbst wie die Herren B irschitz, E Mahr, Öebrübtr KriSver und BuIinaro in Laibach, dann Kaufmann Marin» fchek in Lack und die Apotheken zu Ärainburg und Stein im Depot. (129) 6—4 PILEPSIE (Fallsucht) heilt brieflich der Spezialarit Dr. Killisch, Neustadt, Dresden (Sachsen). Bereits Aber 8000 mit Erfolg behandelt. (46) S erhalten dieselbe gratis. (142) Franz MI. Laibach, Judengasse 5, empfiehlt seine reichhaltige, für die FriihjahiS-Saison neu sortierte Niederlage von modernen Kerren^Fikz- und Stoff-Sitten, Zivil- und MiMr-Lappen, auch sein neu eingerichtetes Lager von Sonnenschirmen für Damen und Schaltenspendern für Herren zur gefälligen beliebigen Auswahl zu den billigsten Preisen. Auswärtige Aufträge werden sogleich bestens effektuiert. (147) Achtungsvoll ergebenster Franz Pröckl. ^ Kiiiistllclie * Zähne und Gebisse mit und ohne Luftdruck, schön, naturgetreu, zweckentsprechend, werden nach der neuesten Methode verfertigt und, ohne die Wurzeln zu entfernen, schmerzlos eingesetzt. 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Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.