primrk-.cL'r as Preis«: Kitr Laibach »«milähn» . . . « fl. «o lr. hätzr»g . . . 4 . 20 . 8i«l>!liähr,,. . . r » ro , . . . - X ro . Mit der Post: V^Tujuhrig . . . II ft. — kr. Ha Sjähng . . . ; » S« , ljähri,. . . ! . 7b. FSr gustcllu-, ja» Hau» vieilel- 'ä^rig zz k., woxallich d kr. s >^l»e Kummer» « kr- Lilldachkr Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtig; Manuscruue nicht zuriicsgesendet. Nr. 195. Dienstag, 27. August 1872. — Morgen: Augustinus. k r d ii c t i o n: ek,,«1>r «r. I1. trpedi!^"!! und Inserate« üirreaa: L ^zrchpk.-lN ^ »ei ?wrimoli;-:r Cinsssaliung i. 3 dlsiuiLl t 7 kr. Ziilcrliyn ZU k. B^.i größere!! ,;njera»ei! I!7!'. ösier«, -ullvrech -nkci S. Jahrgang. Serbien. (Fortsetzung.) Das in alter Zeit von thrazischen Völkerschaften bewohnte Serbien ward kurz vor Christus von den Römern unterworfen und als oberes Mösien zur Provinz Jllyricum geschlagen, deren Schicksale es unter der römischen Herrschaft theilte. Zur Zeit der Völkerwanderung war das Land völlig roma-iiisiert und wurde nach und nach die Beute der Hunnen, Ostgothen, Longobarden, Avareu und zeitweise der byzantinischen Kaiser. Um 636 n. Chr. rief Kaiser Heraclius die Serben aus dem östlichen Karpalhenlande herbei, welche die Avaren vertrieben und sich allmälig von der Morawa bis zum adriatischen Meere, von der Save bis in die Hänge des Balkan und über Montenegro hinaus verbreiteten. DaS Land ward von sieben Zupanen verwaltet, an deren Spitze ein Groß-Zupa» stand, der als Lehenträger des byzantinischen Kaisers in DeSniza an der Driua im eigentlichen Serbien residierte. Alle Versuche, die wilden Nomadenstämme dem Christenthume zu gewinnen, scheiterten bis um die Mitte des neunten Jahrhunderts, wo byzanti nische Priester, von Kaiser Basilius I. gesendet, deren Bekehrung bewirkten. Nach längeren Kämpfen mit den Bulgaren und Byzantinern gelang eS endlich dem Stephan BogiSlav um 1043,, sich unabhängig ju machen, worauf dessen Sohn und Nachfolger Michael (1050 - 80) den Titel eines Königs (TrrH) von Serbien annahin nnd sich die Anerkennung der Königswürde vom Papste Gregor VH. verschaffte. Unter dem Fürstcugeschlechte der Nemanjaden erwei-terte sich das iu beständigem Kampse mit Byzanz begriffene Reich, so daß es unter Stephan Duäan (1336—1356) Macedonien, Thessalien, Albanien, Nordgriechenland und Bulgarien umfaßte und der glückliche Eroberer, der auch ein treffliches Gesetzbuch gab und Wissenschaften und Handel begünstigte, den kaiserlichen Titel (Oa.r) annahm. Aber durch die Theilung des Reiches in verschiedene Sialthalter-schaslen legte er den Grund zu dessen Verfall. Uros V., der letzte des Hauses Nemanja, verlor die meisten eroberten Provinzen, und der Gründer einer neue» Dynastie Lazar I. umerlag in der vielbesungenen Schlacht auf dem Amselselde (Kosovo xoW (1389) den Türken, unter deren Joche seitdem Serbien schmachtete und unter deren Drucke das Volk auf Jahrhunderte hinaus in Elend nnd dumpfer Trägheit erstarrte. Im Kampfe Oesterreichs mit den Türken war der größte Theil des heutigen Serbiens mit Belgrad auf kurze Zeit an Oesterreich gefallen (17 >8). Aber im belgrader Frieden >739 fiel das ganze wieder an die Türken zurück. Wenn auch die Pforte, wie überall bei ihren Eroberungen, den unterworfenen Serben ihre Ge-meindeverfafsung, die auf der HanSgemeinheit (8g,-äruxa) begründet ist, beließ, so waren dafür die Willkür der Paschas und die Plackereien der Ja-nitscharen, welche als Freibeuter das Land ausplünderten, um so größer. Endlich bewirkten die Grausamkeit und der Ueber-muth der Janitscharen einen Aufstand. Georg äerni, von den Türken Karagjorgje (schwarzer Georg) geheißen, rief (1804) das serbische Volk zum Freiheitskriege auf. vertrieb die Türken aus dem Lande, besiegle die heranrückenden türkiichen Heere in manchen Schlachten nnd erstürmte (1807) sogar die Festung Belgrad. Die auf den Ruhm Georgs, der sich bald als Dictator gebcrdete, eifersüchtigen Ser-benhänptlinge begaben sich unter den Schutz Rußlands, das gerade mit den Türken Krieg führte. Nach kurzem Waffenstillstände wnrde Serbien in den russisch-türkischen Krieg von 18N', hincingezogen, und als Rußland 1812 wegen der drohenden Invasion Napoleons mit den Türken Frieden schloß, ward Serbien preisgegeben. Georg mnßte nach Oesterreich flüchten, die Türken behandelten Serbien als erobertes Land mit grausamer Strenge, wiederholte Aufstände und Ausbrüche der Balkswnth wurden durch Blutströme gedämpft, bis Milos Obre-noviö, ein einfacher Landmann, am Palmsonntag 1815 das Zeichen zum zweiten serbischen Befreiung? kampfe gab. Nach glücklichem Kampse trat ein thal sächlicher Friedensstand ein; die Türken blieben im Besitz der festen Plätze; im übrigen hatte Serbien eine völlig uneingeschränkte Selbstregiernng, und in der Skupstina (Landesverfammlung) vom 6. Nov. 1817 wurde der Befreier Miloä zum Erbfürsten von Serbien erwählt. Milos, der dem ausgefoge-nen Lande den Frieden zu bewahren wußte, verstand es eben so geschickt, sich non der Pforte wie von Rußland unabhängig zu erhalten und mit beiden in Freundschaft zu leben. Selbst im russisch türkischen Kriege von 1828 bewahrte er die Neutralität, darum wurden auch den Serben im Frieden zu Adrianopel (1829) die schon früher stillschweigend eiuge-räumten Freiheiten nnd Rechte von der Pforte förm» lich bestätigt und festgesetzt, daß die Serben die Oberhoheit (suzeränetät) des osmanischen Sultans anerkennen, einen jährlichen Tribut von 2,300.000 Piaster entrichten müssen, wogegen die Pforte dem JeuilleLon. Zwei gute Freunde. Herfch Canstädter und Levi Sternbacher, zwei gute Freunde, wohnen mit ihren Familien in dem nämlichen Hause. Wie Levi Sternbacher am Georgi-tag seiner Hausfrau den halbjährigen MiethzinS mit 400 fl bezahlt, sagt die Hausfrau zu ihm: „Herr vou Sternbacher, es thut mir leid, aber vom nächste» Ziel Michaeli au müssen Sie mir 450 fl. zahlen; ich muß steigern, es geht nicht anders bei der theureu Zeit und bei den erhöhten Steuern I" Das verdrießt Levi Sternbacher ganz gewaltig; « denkt und calculiert in seinem Kopf, und endlich: »Hausfrau" sagt er, — „wissen Sie was? ehe' ich wir saß' steigern jährlich um 100 fl., eher kaus' ich ucber da« ganze Haus; wenn Sie'S hergebeu um 80.000 fl., so ist'« mir recht, und heut über acht Tage geh' „lit Ihnen zum Notar und mach' die Sach' fest I» und der Hausfrau ist's recht, und der Stcxibacher hat eine große Freud'. Und die Freud lützt ihn „Icht schlafen und nicht ruh'n, und am nächsten Morgen in au» ftrühe geht er hinauf zu Herfch Canstädter. >m dritten Sto«t, und sagt zu ihm : „Cansladler, siehst Du mir nicht- an I" ,WaS soll ich Dir ansehen?» sagt Hersch Canstädter. Daß ich bin was geworden, daß ich > geworden bin ein Hausherr", sagt Levi Sternbacher „Ich gratulier' Dir", sagt Hersch Canstädter. „Daß ich bin geworden Dein Hausherr", sagt Levi Stern-bacher, „und daß ich Dich steiger', und daß Du mir mußt zahlen vom nächsten Ziel Michaeli an um 100 fl. mehr. „T'aß Dich der Teufel hol'!" sagt Hersch Canstädter, aber erst, nachdem Levi Sternbacher draußen war vor der Thür; — uud steckt sich eine Cigarre an und geht hinunter zu der Hausfrau und sagt: „Hausfrau" — fagt er. ..der Herr Sternbacher hat gekauft Ihr Haus? Hat das seine Richtigkeit, sagen Sie mir zur Güte!" „Ja." sagte die Hausfrau, „es hat seine Rich. tigkeit und in acht Tagen geht er mit mir zum Notar und macht die Sache fest!" „Wie heißt? in acht Tagen?" sagt Hersch Canstädter, und fährt mit der Hand in feine li-,ke Hosentasche und lacht ganz vergnügt dazu: „Hausfrau," sagte er, „lassen Sie holen sogleich eine Droschke für mein Geld, setzen Sie auf Ihren Hnt und fahren Sie mit mir zum Notar, ich mach' die Sach' sogleich fest mit Ihnen um »2.000 fl. iu barem für das Hau-, wenn'» Ihnen recht ist!" Und der Hau-frau ift'S recht uud sie fahren beide mitsammen zum Notar, und das Hans gehört dem Hersch Canstädter. Uud zu Mittag geht Hersch Canstädter hinab zu Levi Sternbacher im 2. Stvck und sagt zu ihm: „Sternbacher! Liehst »Du mir nichts an?" „Was soll ich Dir ansehen?" sagt Levi Sternbacher. „Daß ich bin auch was gewor> den, daß ich bin auch geworden ein Hausherr!" „Ich gratuliere Dir!" sagt Levi Sternbacher. „Daß ich bin geworden Dein Hausherr." sagt Hcrich Can-städter, „und daß ich Dich steigere, und daß Du mir mußt zahlen vom nächsten Ziel Michaeli an um 400 fl. mehr!" Und dazu hat Hersch Can-städter ein lustiges Gesicht gemacht, Levi Sternbacher aber gar kein's. - Trennung nnd Wiedersehen. „Die .Chicago Union" vom letzten samStag bringt folgende rührende Scene: „Bor einigen T-igeu klopft an die Thnre eines an der vielten Aoenne gelegenen Häuies ein anständig gekleideter Farbiger. Man konnte es den Zügen desselben a>,sehen, daß er voll spannender Erwartung war. Als die Thür geöffnet wnrde, ließ der Gast sogleich seine Augen umherschweisen, bis sic sich ans einen alten gebeugten Mann, der mit Holziägeu bcschiftigt war, heftete». Obwohl er sich kann, enttiallen ku.uitc, die gebeugte Gest lt in die Arme zu nchnicn. beherrschte er sich dennoch, und es entspann sich folgender Dialog: Fürsteuthum die volle innere Souveränität zuerkennt. Die volle Autonomie des Landes wurde auch durch den pariser FricdenSverlraxs vom 30. März 1856 bestätigt und wurden durch denselben die Rechte und Freiheiten Serbiens unter die gemeinsame Garantie der Großmächte, der Türkei und Sardiniens gestellt. Selbst das Recht der Pforte, in der Citadelle von Belgrad und einigen ändern festen Plätzen eine militärische Besatzung zn unterhalten, wurde über Antrag Oesterreichs aufgegeben. Aber trotz dieser günstigen Gestaltung der äußern Verhältnisse fehlte es in Serbien nicht an erbitterten inneren Parteikämpfen. Fürst Milos, obwohl selbst ohne Bildung, erkannte dennoch, daß die Loslösung Serbiens aus dem zum geistigen Stillstand verdammten türkischen Länder- und Völkerconglo-merat nur dann von Dauer sein werde, wenn es sich von europäischer Bildung durchdringen lasse. Redlich war er deshalb bestrebt, der europäischen Gesittung in Gesetzgebung und öffentlichem Leben die Wege zu öffnen. Aber seine Habsucht, Willkür und Grausamkeit, womit er vorging, hatten ihm alsbald das Volk so abwendig gemacht, daß die vielen Wohl-thaten, die er dem Lande erzeugt, über dem Drucke in Vergessenheit geriethen. Dazu kam der immer mehr überhand nehmende Einfluß Rußlands, besonders auf die Aristokratie des Landes, unter dessen Drucke 1838 das Staatsgrundgefetz Serbiens (ustav) zustande kam, vermöge dessen dem Fürsten ein Senat zur Seite steht, der das Recht hat, die Höhe der S:euc: . die Besoldung der Truppen unh der Beamten zu bestimmen, die Verordnungen der Regierung zu prüfen und die Minister zur Verantwortung zu ziehen. Milos, den man nun gar des UntcrschleiseS öffentlicher Gelder beschuldigte und deshalb zur Rechenschaftslegung zwingen wollte, legte 1839 die Regierung in die Hände feines ältesten Sohnes Milan nieder. Nach dessen bald erfolgtem Tode wurde Milos' jüngster Sohn, Michael, zum Fürsten ausgerufen und von der Pforte bestätigt. Doch es war auf die gänzliche Entfernung der Dynastie Obrenovik abgesehen, Aufstände folgten, Fürst Michael erwies sich als unfähig und zügellos, die Truppen gingen zu den Aufständischen über, der Fürst mußte im September 1842 nach Oesterreich flüchten, während eine in der Nähe Belgrads abge-haltene SkupAtina Alexander Karagjorgjevik, den zweiten Sohn Georgs, zum Fürsten ausrief, der auch durch großherrlichen Ferman bestätigt wurde. (Schluß folgte „Vater, kennst du deinen Jackey nicht mehr?" » „Was, meinen kleinen Jackey, welcher mir genommen wurde, als er noch ein Baby war?" Ehe er ausspreche» konnte, lag er schon in den starken Armen seines Gastes und ivurde mit Zärtlichkeiten übcrhänft. Nachdem der Alte seinen Sohn sattsam betrachtet halte, »ahm er Hut und Rock und ging mit seinem „Boy" heim. Hier erzählte natürlich der wiedergefundene Sohn dem wiedergefundenen Vater alle Einzelnheilen. Die Geschichte ist jedenfalls äußerst merkwürdig und ergreifend. Vor 35 Jahren nämlich war dem Allen der 6 Monate alte Sohn zugleich mit der Mutter fortgenommen und nach Virginia hin verkauft worden. Niemals hatte er damals wieder von denselben etwas in Erfahrung bringen können. Der Sohn erklärte da« Uebrige. Bis zum 17. Jahre war er in Virginia gewesen und dann, »ach dem Tode seiner Mutter, einem Pflanzer in Mississippi verkauft worden. Während des Krieges hatte er zwei Jahre für den Norden gekämpft, bis er nach dem Kriege die selbständige Bewirthschaftung einer Farm in Vicksburg übernahm. — Er befindet sich jetzt in wohlhabenden Verhältnissen, und über zwei Tage geht der alte Vater mit dem wiedergesunde-„en Sohne zum sonnigen Süden." Politische Rundschau. Laivnch, 27. August. Zulimd. Je näher dcr Zeitpunkt der Eröffnung des ncugcwählten ungarischen Reichstages heranrückt, desto näher liegt auch der Gedanke an die Eröffnnng der Delegationen. Die Möglichkeit, diese bereits am 15. Septtmber zu eröffnen, wnrde von vielen Seiten mit den Hinweis auf die Verschleppungsabsichten dcr ungarischen Reich§tac>öiinken be zweifelt, während inan nngarischerseits diesem Zweisel durch die Versicherung begegnete, eine neue Hausordnung werde den redelustigen Herren von der Opposition die Wiederholung der ärgerlichen Vor-gänge vom Schlüsse des vorigen Reichstages unmöglich machen, so daß die Constituierung des neuge-wähltcn Hauses und die Wahl der Delegationsmit-glieder bis zur Mitte des kommenden Monates jedenfalls vollzogen sein werde. Nun aber wird als zuverlässig berichtet, in Regicrungskreisen sei eine Ver-schiebung des festgesetzten Eröffnungstages für die Delegationen keinesfalls in Aussicht genommen. Die ruthenifche Agitation in Galizien macht große Fortschritte. Wir haben bereits erwähnt, daß eine Versammlung von Koryphäen der galizischen Ruthene», welche dieser Tage im Nationalhause in Lemberg stattfand, den Beschluß gefaßt hat, im ganzen Lande Banern-Meetings zu veranstalten, denen eine aus 14Punkten bestehende ruthenische Resolution, als Gegenstück zu der bekannten galizischen Landtagsresolution, zur Annahme vorgelegt werden soll. Das erste dieser projectierten Bauern-Meetings hat nun bereits in Bedrykowce stattgefun-den und beschloß, beim Kaiser um Zweitheilung Galiziens zu petitionieren, und zwar um einen westlichen polnischen VerwaltungStheil mit einem Landtage in Krakau und um eine» östlichen rulhenischen mit einem Landtag in Lemberg; dann um Abänderung der Februar-Wahlordnung. Ju polnischen Kreisen beginnt man, wie es scheint, sich der in dieser Agitation liegenden Gefahr für den Polonismus bewußt zu werden. Man scheint infolge dessen wieder etwas zahmer werden zu wollen. Der.„Dziennik" will wissen, daß die galizischen Führer, insbesondere Grocholski und seine Getreuen, sich der Regier« :g neuerdings genähert haben und entschlossen seien, die Resolutionsfrage im Landtage fallen zu lassen Der kroatische Landtag wurde bis zum 3. November vertagt. Der nach Agram zurückgekehrte Banal-Loeumtenens Vacanovtt übernimmt wieder die Zügel der Regierung, nachdem sich durch die turbulenten Vorgänge im agramer Landhause das Bedürfnis nach einer starken Hand fühl bar gemacht hat. Die kroatische Regnicolar-Depu-tation hat sich ebenfalls vertagt und wird erst in Pest ihre Sitzungen wieder aufnehmen, wenn der un-garische Reichstag ebenfalls eine Deputation entsendet haben wird, welche mit der kroatischen über die Auö-gleichS-Revision verhandeln soll. Das Resultat dieser weitschweifigen Verhandlungen, für die ein so schwerfälliger Apparat in Bewegung gesetzt wird, besteht aller Wahrscheinlichkeit nach darin, daß die Depu-tationen wieder dort aulangen, von wo sie ausgegangen sind, nämlich beim Ausgleichögesetze, Das ganze Geschrei der kroatischen Opposition ist „viel Lärm um nichts." Mit Graf Lonyay, dcr in der ungarischen Hauptstadt wieder eingetroffen ist, wird in den offi-eiellen Kreisen Ungarn« eine erhöhte Thätigkeit beginnen. Bereits soll sich, wie es heißt, der ungarische Ministerrath mit dem Entwurf der Thronrede beschäftigen, welchen Lonyay in seiner Dorfeinsamkeit ausgearbeitet hat. Auch in der Gesetz-Vorbereitungs Commission soll neues Leben pulsieren. Der Nachricht, daß diese Commission dem Grafen Lonyay von einer Maßregelung dcr Presse im Ver-ordnungSwege abgerathen habe, wird vom „Pesti Naplo" widersprochen — rin Dementi, welches ganz glaubwürdig erscheint, da diese Commission nicht die unabhängige Stellung eines StaatSrathe« inne hat und keine eigenen Meinungen haben darf, son- dern nur fremde, ihr von oben eingegebene Gedanken auszuführen hat. Die Ernennung des Archimandriten Angje-lic zum Patriarchats-Verweser und königlichen Commissär deutet auf die Absicht der ungarischen Regierung, den Miletikanern im serbische» Kirchen -Congreß hart zu Leibe zu gehen. Der Bischof wird bis auf weiteres die Verwaltung der Kirchengütec und Schulfonds übernehmen, und die Regierung qe-winnt dabei Zeit, sich im Lande Boden zu verschaffen. Die Gemeinden Karlowitz, Semlin und Peterwardein haben schon Vertrauenskundgebungen an General Mollinary adressiert. Das Schicksal des nun aufgelösten Ki rchen -Congr e f fes hat in den nationalen serbischen Organen durchaus nicht jenen Widerhall gefunden, den die Miletic - Partei erwartet haben mochte. Der in Neusatz erscheinende „SrbskiNarod" geberdet sich wie Käthchen im letzten Acte der „gezähmten Keiferin." Man liest der Milelics-Partei gar derb den Text und sagt: „Ihr habt Euch auf ein Terrain verirrt, auf welchem sich die diesseitigen Serben ihrem Monarchen gegenüber nie befunden haben. Soll das Euer nationales Bewußtsein, euer Patriotismus sein? Dann verdient sowohl ihr, als auch diejenigen, die dies billigen — eiserne Ketten nnd Galgen!" Das wäre doch einmal kräftig gcug! Ausland. Die Ausführung des Jesuit en gef etze s in Deutschland entfesselt den ganzen Fanatismus der Ultramontanen. Die schärfste Opposition gegen die Inkraftsetzung hatte der Bischof Ketteler von Mainz gemacht; schließlich aber, als er sah, daß die Regierung sich nicht einschnchtern ließ, hat er doch klein beigegeben. Im allgemeinen wird die Agitation gegen das Reichsgesetz überall nach derselben Schablone betrieben; etwas besonderes wurde nur in Regensburg geleistet, dem Sitze des Bischofs Senestrey, der bekanntlich trotz Gesetz und Verfassung die Jesuiten in Baiern eingeführt. Man hat in RegenSburg eine Adresse an den König Ludwig beschließen lassen, worin derselbe gebeten wird, Baiern gegen die „norddeutschen Interpretationen" des Gesetzes zu schützen. Man rechnet dort offenbar sei es auf eine größere Schwäche der baieri-schen Regierung, fci es auf deren weniger geneigten Willen, den Reichögeboten Folge zu leisten. Solches Ansinnen wird sicherlich abgewiesen werden, allein besser noch wäre es, wie die „D. R.-C" bemerkt, wenn man einen der renitenten und gegen die Reichsgesetze opponierenden Bischöfe, wie den Herrn von Kettelcr, wegen seines Vorgehens unschädlich machte. Die Ul tr a m o uta n e n in der Schweiz sind bekanntlich seit einiger Zeit sehr rührig. Der zweifelhafte Erfolg, den sie bei der Abstimmung über die Verfassungsrevision davongetragen haben, macht sic besonders kühn, sie sehen schon die ganze Schweiz in eine feste Burg des UllramontaiiisniuS verwandelt. Dieses hohe Ziel baldmöglichst zu erreichen, hielten die PiuSvercine am Donnerstag in Einsiedeln eine Generalversammlung ab, über deren Verlauf das „Vaterland" in folgendem Tele-gramnie berichtet: „Es wurde für die gute Presse ein eigener Piusvercin gegründet. Musik und großartige Beleuchtung verherrlichten das Fest- Beim Festmahl, das zahlreich besucht war, wurde ein Toast auf PiuS IX, den gefangenen Papstkönig im Vatikan, und auf das Vaterland ausgebracht. Der Scandal in Belfast scheint beendigt zu sein. Das Militär hat die Stadt besetzt und die Ordnung mit Gewalt wieder hergestellt. Bei den Unruhen wetteiferten die Protestanten und Katholiken in, brutalen Excessen, keine Partei scheint der ändern an Roheit und gemeiner Wuth nachgestanden zu haben. Die belgrader Telegramme wissen fortwährend von großem Enthusiasmus zu melden-Wenn bei den Staatsacte» auch alle panslavisiische" und großserbische» Demonstrationen vermieden wur den, so traten diese Tendenzen um so enlschicdcuer bei dem Festgastmahl der Gemeinde Belgrad he»' vor, wo u. a. Toaste ausgebracht wurden auf da Wohl der ganzen scrbischcn Nation; auf die fla-vische Föderation auf der Basis der Gleichberechtigung ; auf die Befreiung Bosniens; auf den Helden, der sich bei der Befreiung Bosniens zuerst auszeichnen werde, uud schließlich auch noch auf die Eintracht zwischen Böhmen und Serbien. Zur Be fördernug des Friedens zwischen Serbien und seinen Nachbarstaaten sind solche Reden wenig geeignet. Einen interessanten Gast wird Europa im nächsten Jahre beherbergen; der Kaiser von Japan, der Mikado, wird, dem „Japan Herald" zufolge, Europa, wahrscheinlich bei Gelegenheit der Weltausstellung auch Wien besuchen. Drei Kriegsschiffe werden den Mikado zur See begleiten. Das Blatt fügt hinzu, daß der Mikado aus Furcht vor den allzu demonstrativen Freundschaftsbezeigungen der Amerikaner erst Europa sehen wolle, um dann, schon etwas „an Demonstrationen gewöhnt," gelassen denen der Amerikaner entgegensetzen zu können. Es steht zu erwarten, daß die Reise des Mikado nicht ohne den größten Einfluß auf die japa-nesischen Verhältnisse sein werde. Der Fürst ist von dem Wunsche beseelt, Japan zu heben, und er schrickt vor Reformen keineswegs zurück. Selbst religiöse Reformen werden von ihm begünstigt. So sind durch ein Decret alle unzüchtigen Götzenbilder verboten worden, und es wird gedroht, dieftlben zu verbrennen, wo sie immer gesunden werden mögen. In dem Verkehre ist ein wichtiger Fortschritt durch die Einrichtung der Post gemacht worden; fünfmal täglich geht die Post schon von Jeddo nach Jokohama. Am besten aber können wir sehen, daß Japan sich wirklich Mühe gibt, es anderen civilifirten Staaten gleichzuthun, indem es eine neue Anleihe vom Stapel läßt. Allerdings ist es nur eine Anleihe von 200.000 Pfd. St., um die Mineral-Reichthümer des Landes auszubeuten. Zur Tagesgeschichte. — Der krakauer Korrespondent des „Dziennik Polski" schreibt diesem Blatte: „Von hiesigen Franen-kMern sind schöne Gefchichien zutage gekommen. Die Schwestern oder Mütter des heiligen Thomas jammern über ihre Armuth und erhalten deswegen jahraus jahrein Subventionen von der Stadt für die Schule. Dieser vielbeklagten Armulh ungeachtet kauften sie soeben ein neues HauS, während sie ihr alteS Kloster zu einem zweiten Stockwerke auSbauen. Bei dieser Gelegenheit versuchten six ^ ^ einer Nachbar-Re-alität durch Aufführung einer hohen Scheidemauer zu trennen, wodurch dieser letzteren der Genuß des Sonnenenlichtes gänzlich entzogen würde. Zum Unglücke trasen sie aus einen energische,, Nachbar, einen R Major; dieser ging zu Gericht und stellte den ein. Bei näherer Untersuchung zeigte es sich, die fragliche Mauer für die heiligen Frauen sein sollte. Jetzt können nämlich die Nachbarn gütlich sehen, wie die frommen Schwestern durchs venster mit Studenten romantisch schwärmen, sich von Hnen Ständchen darbringen lassen und mit ihnen eine geistige Correspondenz durch das Absingen sogenannter ..Krakowiaken" (polnischer Straßenlieder) unterhalte». — Wann die Vögel aufwachen. Der sink ist am frühesten von, allen munter; schon um ^ Uhr des Morgens schmettert er im Sommer seine ^Eder lusttg hiuauS; ihm folgt die Grasmücke, die ' ^ zwischen 2 und 3 vernehmen läßt, und dann Elchen 3 und 4 Uhr die schwarze Amsel. Unser ist der Langschläfer; man hört ihn erst um . Haben »die Vögel Junge, dann stehen sie -rüher auf, um ihren Kleinen das Frühstück zu suchen ""d zu bringe». . Ein schweizer Blatt, der .Freie Rhätier", V-Ichafiigt sich mit der „Drei Kaiser.Zusammenkunst" und gibt dabei folgenden Phantasien Ausdruck: „Der Dämon welcher der Schweiz droht. ist die mit ma-fortschreitende Entwicklung des Großstaatenlhum« und d.e logische Folge der a». splitterung der eigenen schweizerischen Interessen. Noch vjr jüngste 13. Mai hat dieselbe dargeihan und die Schweiz als in zwei fast genau gleich starke Lager ge-, ihrilt erscheinen lassen. Die Unzufriedenheit großer Bolksklassin in der Schweiz, namentlich der Ueberdrnß der mehr als einen Drittheil der Bevölkerung bildenden Niedergelassenen an der Freiheit, die für sie nur ein Traum ist, die schlechte Figur welche die Schweiz zwischen den ihr im Rechiswesen, in der Gewissensfreiheit vorangeeilten großen Nachbarstaaten spielt, und zu einem Theil auch die mangelhafte Organisation und Ausrüstung der schweizerischen Armee sind Faetoren, welche die Lust der Mächte nähren können, in gemeinsamem Einverständnis die Schweiz einmal ohne Schwertstreich in ihre Nationalitäten aufzulösen." — Ein deutsches nltramontanes Blatt bringt folgendes Wanderlied, welches für die nächste Wallfahrt nach Rom componiert werden soll. Das Lied geht im Dreivierieliakt und lautet: „Ein fröhliches Herze, Einen munteren Sinn, So wand're ich singend Ueber Berge dahin; Fragt die traurige Welt mich: Wie fängst Du das an? Bin ullra — bin nttra — bin ultramontan. Ungleich sind die Herzen Ist ein sehr wahres Wort; Meines hat keine Ruhe, Nus dem Thale will's fort. Flieget über die Berge, gen Rom fliegt es an. Ist ultra — ist ultra — ist ultramontan. Wie das Herz, so die Seele; D'rnm gewiß noch einmal Wirb sich meine aufschwingen Aus dem irdischen Thal, Fliegen über die Berge, gerad' himmelan, Weil ultra — weil ultra weil ultramontan." Die Leser werden aufmerksam gemacht, daß sich dieses schöne Wallfahrtslied auf jeden Strauß'fchen Walzer singen läßt. ' _______ Mal- uno Provmzial-'Augelegenyemv. ,r!ocal-Chrvml. — (Die OffizierS-Soir6e), welche die Musikkapelle des 47. Jnf.-Reg. v. Hartung gestern veranstaltete, füllte wieder den Casinoganen und die Veranda in allen Räumen. Die einzelnen Nummern des sehr gewählien Programmes wurden wteder stürmisch applaudiert. Besonders hcrvorheben möchten wir: Variationen sür's Flüzelhorn vo» Streblnger, „Musikalischer Feuilleton," Potpourri von Hallmayr (gewesener Kapellmeister dieser Regimentsbande), bann „S'Kohlrösl," Lied von Absenger, und „Teck-Marsch" von Gras Eberhard v. Württemberg. Die Palme des gestrigen Abends gebührt wohl dem Flügelhornisten, welcher seine Solopartien mit einer derartigen Virtuosität und Klarheit zur Geltung brachte, wie wir sic hier schon lange nicht zu hören Gelegenheit Hallen. Wie wir ersahren, wird sich obige Regiments Kapelle in dieser Woche NUh zweimal producieren. — (Die Jrrenhau-srage) in Krain, beziehungsweise in Laibach beschäftigt bereits die com Petenten Fachorgaue. Dem Vernehmen nach wird über die Frage wegen enlfprcchcnder Unterbringung der Irren in Laibach eine Enqutzie von Fachmännern einberusen und deren Elaborat sodann vom krainischen Landes sanitätSrathe in competcme Behandlung genommen werden. Auffallend ist e«, daß Uber die gleiche Frage auch der wiener Gemeinderath in Action getreten ist — (Der berüchtigte BanknotensäU scher PreleSnik) wurde heute morgens um 1 Uhr mit dem' wiener Postzuge, unter Bewachung von Mann Militär, nach der Festung Komorn überführt. — (Ueberfahren.) Gestern abends um 5 V« ^hr fuhr der Kutscher des Herrn G. T. mit be ladenem Wagen aus den Südbahnhos, wo er vor dem Stationsgebäude gegenüber der Restauration stehen blieb und die Zügel der Pferde einem beiläufig 18jähtgen Burschen übergab, welcher sich aus den Wagen setzte. Plötzlich wurden die P,erde scheu, zerrten an dem Wagen, die Wagenladung fiel theilweise aus den Bo den, zugleich glitt der Bursche vom Wagen, worau ihm die Räder desselben über die Brust gingen. — (Spende.) Der Handelsmann H^r Heinrich Skodlar har dem krainischen Aushilssbeamten- Kran« ken-UnterstUtzungS-Vereine 30 fl. gespendet. — (Für den krainischen Schulpsen» nig) sind beim bezüglichen Comitö folgende Beiträge eingeflossen: Herr k. k. Gubernialrath Ludwig Freiherr v. Mac Neven 5 fl., Fabrikbesitzer Johann Ianefch 10 fl.; k. k. LandeSgerichlSrath Jofef Piller 5 fl.; k. k. ZolloberamiskafsierJoses H udab iu nigg fl.; k. k. Regierungsrath Anton Laschan 2 fl.; Handelsmann Heinrich Skodler 50 fl.; Bürgermeister K. Des chmann 10 fl.; von der Schützen -gefellfchast .in Reisniz der Reinertrag der Leggelder von dem in Reisniz am 18. August l. I. zu Ehren des GeburtssesteS des Kaisers veranstalteten Bestschießen 11 fl. 40 kr. (Wird fortgesetzt.) — (Durch Hagelschlag) wurden am 17ten d. M. die noch stehenden Feldsrüchte in der Gemeinde Dobrava bei Döbernik, Bezirk Treffen, beinahe ganz vernichtet. — (Zur Erntestatistik sür1S72.) Einer Reihe von Berichten über den Saatenstand, welche die „Wiener Zeitung" nach den Mittheilungen des k. k. Ackerbauministeriums veröffentlicht, entnehmen wir folgende Angaben, welche von Ende Juni datiert sind : Krain: s.. Kalkalpengebiet: Der Saatenstand ist im Durchschnitt außergewöhnlich gut. Aus dem Diluvialschotterboden, besonders auf der steiner Ebene, ist wohl theilweise der Winterweizen und Gerste abgewintert, doch dürfte das Uebriggebliebene desto bester schütten. Der ausgedehnteste Leinbau im lacker und krainburger Bezirk ist vielversprechend. Hirsensaat steht wegen häufiger Niederschläge und in letzterer Zeit wegen niederer Temperatur minder gut und überwuchert mit Unkraut. Im allgemeinen' ist eine recht gute Getreideernte in Aussicht. Klee steht jedoch minder gut. Heufechsung ist Heuer eine reichliche, wenngleich einige Thalwiefencomplexe durch zu viel Regen gelitten haben. Kernobst ist durchwegs durch Raupenroß total vernichtet worden. Steinobst, besonders Zwetschken, wird etwas werden, b. Das Borland der Alpen : Die Winterfrucht steht gut, Wintergerste schwach, ist viel abzewintert. Sommerfrucht sehr schön. Kleebau schwach. Getreideernte steht eine gute bevor. Der Rebenstock macht volle Ansätze, die Blütezeit ist meist ohne Störung abgelaufen. Obst wird nicht gar viel, besonders Zwetschken nicht, die in diesem Theile von Bedeutung sind. Heu ist-heuer absonderlich viel, wenngleich im tschernembler und möttlinger Boden der chneelose Winter Schaden machte. Auch hat in dieser Gegend der Hagelschlag bedeutenden Schaden ange-richlet. Auch im treffner Bezirk hat der schneelose Winter den Saaten und im Mai der anhaltende Regen dem blühenden Weinstocke geschadet. Auch die Raupen haben in diesem Gebietsteil auf die Obstzucht uachtheilig eingewirkt. o. DinarifcheS Binnen, gehänge: Mit Ausnahme des adelsberger Bezirkes, wo der schneelose Winier starke Abwinterungen verursachte, ist der Saatenbestand im allgemeinen recht gut und läßt, mit Ausnahme des adelsberger Bezirkes, eine gute Ernte hossen. Mit der Futterfechsung, mit Ausnahme des wippacher Thalgebietes, steht eS minder gut. Besonders die sonnseitigen Bergwiesen-gelände laborieren an Engerling- und Erdwerrenfraß. Der nasse Mai hat den Weinbergen, die gerade in der Elüte standen, geschadet; der Traubenansatz ist aber immer noch entsprechend. Obst war und wird im wippacher Thale Heuer viel, dagegen tritt jetzt schon dort die Erdäpselsäule ein. In dem anderen Theil des dinarischen BinnengebieteS sind meist sämmt- liche Obstbäume durch Raupen kahl gefressen worden. In der Umgebung Laibachs ist der Stand der Feldsrüchte jetzt so ziemlich gut. Hackfrüchte, durch ergiebige Regen aufgefrischt, stehen sogar üppig. Win-terroggen sowie Gerste etwas schütter; wo der Bestand dicht, dürsten selbe gut schütten. Weizen Mittelstand. DK Heumahd ist zu zwei Dritteln vollendet und hat nicht den gehegten Erwartungen entsprochen; selbe ist bis aus 20 Ceniner per Joch WieSgrund zu markiren; der zu wenig dichte Stand des UnlergraseS hat eS verschuldet, daß nicht, wie erhofft, eine sehr gute Heuernte erzielt wurde. Die in mehreren Gegenden KrainS vorkommenden Hagelschäden haben bis jetzt in der Umgebung Laibachs keinen Schaden »«rursacht. Am Moore waren trotz der Regenmenge — die jedoch venheilt fiel — keine bemerkenSwerthen Überschwemmungen vorgekommen. Obst hat sehr viel hurch Raupenfraß gelitten, sowie Maikäfer in Unmasse vorkamen. Literarisches. Das jüngste Heft der im Verlage von R. v. WalLheiin in Wien erscheinenden „Blätter für Kunstgewerbe," redigiert von Valentin Teurich, entbält folgende mi! vorzüglichen Illustrationen begleiteten Aufsätze : Die Ornamenistichsamm-lung des österreichischen Museums, von Moriz Theusing. Ein Rheinweinglas aus dem 17. Jahihundert, von Ätberi Jlg. Die österreichische Kunstgewerbe-Ausslellung (Majolika und Steingut!. ES folgen noch mehrere Blätter mit ge schmackvollen Entwürfen. Kalender. Im Verlage von R. v. Waldbeil» in Wien erschien soeben der aus früheren Jabren rübmlich bekannte „Wiener Bote," illust»ierter Kalender für Stadt- nud Land-leute auf das Jabr >873, von Karl Elmar. Neben einer Reihe recht ansprechender Erzählungen und kürzeren Aufsätze briiigt der Kalender eine Anzahl recht hübscher Holzschnitte. Witterung. Laibach, 27. August Morgeunebel, vormittags heiter, dunstig, nachmittags Sirokalströmung, Regemöol/en aus Südwest. Wärme: morgeus 6 Ubr -s- 8.0 , nachmittags 2 Uhr ^ 22. ' 0. 1I87l -j- Ii«2"; 1870 -p- 13 1.) Barometer seit morgens um 2 Mm. gefallen, 733.64 Mm. Das gestrige LagesuuNel der Wärme 13 2°, um 4.6" unter dem Normale. Angekommene Fremoe. Am 26. August. Sepii, Murau, — Bobihut, Privat, Sachsen-feld. — Milscha, Prival, Wien. — Ozbolt, Handel»»,, Terovo. — Klepac, Handelsm., Prezid. — Feuchiniaiiu, Fiume. — Freiimaun, Kaufm., Bambelg. — Fiiilani, akxd Lehrer, Gör;. — Raiinicher, Kaufm., Oberkrain. — Mettel, Klngeiifurl. K» 1^,» Dr. Eerk, Hof. — v. Gotische'», k k.' Krieg»-Conimissär in Pension, nud Frau v. Ha tii, Offi-z>er»-Wi»ve, Graz. Frl. Urbantsch>tsch, Oberkrani. ku^npn. Mataje, Krainbiirg. Ga«>parin, und Fadianiit, Guikfeld — Grosii, Canonicus, R»-dolf»werth. — Greil, Venedig. Uof. Marliueli mit Frau, Triest H»!»»»«»». Ko'cher, Realiiätenbesitzer. — Ritter v. Po^ lau«ky, Laudrs-Advocat, Lemberg Corresponden) der Nkdartion. Wir erbielten von Herrn Unter lehrer Joh. Tomsii cine längere Berichtigung des in Nr. 188 gebrachte» ..Ein gesendet." Da Herr Unterlehrer Johann Tomsic in diesem Artikel Dinge bespricht, die mit einer Berichtigung gar nichts zu tbuu und wir die Gepflogenheit babeu, nnr tbatsächlicben Berichtigungen unsere Spalten zu öffnen, bringen wir nachstehend die aus daS '„Eingesendet" Bezug habende» Stellen. Herr Tvmsii erklärt öffentlich, daß er die Artikel im „Llov, Rar." Nr. 93 und 94 nicht geschrieben, daß er in gar »ei ner Berbindung mit jenen Aussahen stebe, und daß er, bevor er die Ar'itel im Blatte selbst gelesen, keine Kennlnis davon gehabt hätte. Herr Lomäii bebauptet ferner mit Bezug ans das in Nr. I><6 nud I"7 unseres Blattes gebrachte , Eapiiet vom Größenwal,n." er sei infolge eineS ministerielle» Er-lasses dnrch das Frequentieren des sechswöcheiitliche» land wirtbschaftlichen Fortbildungecurses ve>pflichtet, die Land-wirth'chastSlehre au der Lebrerbilduligsaiislalt vorz»trage», sobald a » ihn diese A n f s o r d e r » » g erginge. Er behauptet ferner, nicht uur die Normalschnle absvlmert, sondern sich sogar in der 4. Klaffe dei> U»lergp»,»asi»nis befunden, nach vollendetem 2>äkrigen Cuise der P>äpo,and,e die Prüfungen mit vorzüglichem Erfolge destanden z» Hab. ii TomZic hatte seine erste Anstellung nicht in Kreuz, sondern in Neumarktl und behauptet, nur aus ausdrückliches ärztliches Anrathen nach einer überstandenen Lodeskrankheil den Uiiterricht an der k. k. UebuugSschuIe unterlassen, den land-wirthschaftlichen Unterricht jedoch nur auS dem Grunde zu dieser Zeit übernommen zu habe», weil keiner der Haupt-leyrer Muße hatte. Telegramme. Wien, 26. August. Der Kaiser trifft am I. September zur Eröffnung des ungarischen Reichstages in Pest ein; am 3. September trifft dort Graf Andrassy ein, um den Kaiser bei der am 4tm September erfolgenden Abreise nach Berlin mit den SectionSchef Hoffmann, Hofraih Depont, Sec-tionsrath Bavrik zu begleiten. Am 5. September trifft der Kaiser in Dresden ein, woselbst der Monarch zum Besnche des königlich sächsischen Hofes bis ü. September mittags verbleibt und dann nach Berlin abreist. — Gegenüber den Meldungen über eine angebliche Vertagung der Delegationseröffnung kann die „Wiener Abendpost" auf Grund verläßlicher Information versichern, daß an dem ursprünglichen EröffnungStermine, 16. September, festgehal-ten werde. Wiener Börse vom 26. August ' Geld Ware ,crc.Sr-are. Sft.Pap. «g.zz E45 r:s. dto. öst.iuHlIb. 71 70 71 80 ?ie reu 1854 . ^ . ..z. '1- rnv 1860. ganze 103 HO 104.-vou 1860, lZünsr 125.-^, 56 >^m,eusch. v. 1864 i4s 50 148 75, Geld l War. -eiermark zubpäl. oralen, Kraru ^üftenland 5 , .ugara. . »vv . isat. u. S!av. 5 ^ '^ebellbür-. ^ S , Nationalbank . . «"»k . . . «Lreditanstalt uglo-ötterr. Bank ,est. Bodeacred.-L. cst Hyvorh.-Balll Syrier. «ecomor.-Br ecanko - ßluftria . aU. jZerd.-Ncrdb IdbLha-'Seiells-. rrt. LUsadel^ tarl^udwrß-Vahv i-oeub. ,-lieudL-l: raatSdahu. . . . ^raaz^Iosef-d. ^jr.>Barcser L.L Sl.LO 98.- 85.75 86. 81 7, 88 85 84. 85. 7V.7Ü 80.50 > 880 888.— »74.50 875. -341.10 341.30 1018 1-2L 3^0.50 3^1.-L87.- X8S.-S8.- 108 S6)t. 863. 187. 187.5» 8!,0 8107 809.5- 8bv.70 85^.85 857.50 854 854.L5 185.d0 186.— 340 -341. 833 LO 884. 185.- 186 — 18185 181.75 L -V. HvV-td.-«a-k 95 7S Südb..«sl.zu»votzr. >1«.- tli ro d!c. Br>uS6?Ll. —. -!i>-db. ro.— SlaaiSd. pr. El. 1867 IL5.- Ir«. «>-voif«b.,s»ufl.ö.W.) S7.- S7 Srau,>IoI.;WUli.G., I0I.IO l»t.»o l-oa». Lredtl itw st. ö. ts. Dou..Dam»Nch.-Ge?. ,u t»0 N. LM. . Tri-ft-r ivv «. SM. dlo. «N. d.W. Ls-n-r . tv k. ij.se Lalm . , 1» . P-IffV 4!arl> . » t» , «t.«-not«. . j Wmdllchgratz jo , ! WaldSeia . »v . Lrglevich .10. ! RuoüKsMkt. Ivi.W.j X'sc'IravtkSMeu.)! akiou. »r 30 «,.50 «->. Ür^ditana «>.75 »».»5 Lrcd» 104.75 >»5 50 '«o. !» »«.5«I S». I»«ro r»7. SS.50 tvo. -I»(I.5<. irr 50 58. - b» - ro. s>- II 50 " -8.5« »»-- »s.— 3V — -1.- »5.-,15« 25.-lS. I4.ro IS.L0 »I >o i>» !!5 ^-»«.Iva«. . . ! »I »,.85 noudoa 10 Pf. Sler«. icd.tz" s 75 100 Francs ' 4,.55 41.85 3->iI.MUi>».LLkatcL.j 5 iS 5 50 «0 - - -> 8 73 8.74 LereiL»ldatn . . . IK8 »5 I«s 5' «lldrr 108 ,5 108.35 Telegrafischer Kursbericht der Filiale drr Steiermark. Escoinptebaiik in llaibach, von der k. t. öffeiitlichcn Iftörle in Wien am 27. August Schlüffe der MittagSbörse. Sperz. Metall,qneS mit Ma>° und November-Zinsen —. — Sperz. National Anleben . — I86«er Staats- ^liilekell —. - Bankactien —.—. — Tredit 34".50. '1n,jlvdank W'.L5. — ^rancobank —.—. -- Lombarden 2II.M. - Unionbank 274.-. - Wechsle»bank 3!U. -. -Raubank 139.30. - Aiiglobaubank 226. . — Bereinsbank l 74.—. Hypoihekarbank 240.—. — Tramway 33l.!>0. Gedeakrafel -der die am 29. Augu st > .-<7^ stattfinde,iden Lici-lationen. I. Feilb., Skorl'sche Äleal, HruZice, B<8. Laa«. — Relic. Kavcic'scher Real., St. Katharina, BG Neumarktl — 2. Feilb , Klaiübuik'sche Real.. Krainbnrg, BG. Krain^ bürg. — Viel-c. Sever'scher Real., Siaffensuß, BG. Nassenfuß. Danksagung. Tiefgerührt von den vielen Beweisen liebevoller Theilnahme walirend der Krankheit, nnd sür die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte des Herrn Josef Kudovernig drücken wir lnermit alle» Verwandten, Freunden und Bekannten, sowie den Herren p. t. Nohr-schützen und Turnern unseren wärmsten Dank ans. Laibach, am 27. August 1872. (485) Die trauernde Familie. In der Privat-ühr- und Eyikhuugsanjllilt Li» des Gefertigten beginnt am 1. Tcptrmbcr l. I. der vor mittägige Wiederholuugsunlerricht. <484 1) aUlkerr. Allen Zkiikn, die mich während meiner langjäbrigeu geschäftlichen Tätigkeit Lurch Ihr Be>tra»en »nteislützt haben, sprcche ich bei meinem Zcheiden aus Laibach den innigsten Dank ans. Laibach, am 2ü. Äiignst. . (482 -2- tteini'ieli 8!ioälan. 'sli'chit'ii nud ähnliche Hautkrankheilc» bcilt auch in den bartn-ickig^ sten Fälle», bei genancr dricstichcr Milthcilung, »ach be> iväbrter Methode t (377—1) Apotheker in Arnstein bei Würzburg. ^nkünliigung. In des Gefertigten vom hoben k. k. Ministerin,» des Untcrrichteü mit Vcm Lrffcntlichkeits-rechte antorisirter (4>e eilnubl sich hi-n>ii ihren geschätzte» Prival-Kniide» unt> Geschä»iden anttiteigeil, das; da^ von der M t.gnci68ligupi8i3cii ^ emittisr-ts 5. 8vptvinl»vl' ' 40.000 il. erfolg,, soedeii !>ii,ch k>» Gefertigte ,»> Ausgabe «elaiigi. Dies^ Loiio Aiilehen im Betrage von ü. 1.7SU.:t«« N. V. wird binnen 40 ?->l,re» ml« «I<-m >>,'iit,',>,I«!n »,-tru^« Vttn ^ r1!tsge;al)ll. ^ Dni-stlte ist in Tlreuschiildvi'rschici^inigktt (kose) kingcthkilt, denn jkdk ttiil n. HV. VVI>0>1 MII88. Jahre fi>den .. Z ibniig u »iii Hauptir fferi, v,',i 4>>.00i'. 3'i.0l>«>. fl ,. , w. sta t. nud bieten die Lose alle ui» müniiche Sicherheit, da die Laudec-Haupls^dl Salzburg mit ihrem gesummte» Pern>üg>» sowie mit ibien G>iäll u >i ii»^b^ >!>tei ilr die pünktliche EinlLsinig der ae>oae»e» Lose kostet. I^r <>» SO H. ö. Eii wird jedoch aiismerlsain g,i»acht, d»s> die geserugie Ä'chl, flude nur einen Theit der Anleihe ,» diesem ersten Preise abuigebeu qesoniien ist, da bei der voran»- kchlllch kbbaslki, Nochsiog.- nach di>sen so vo-z»>;l>ch deinien !^s>„ ,iii Preiostejgerunq eintteieii wird. Um Jeder»,«»» de» recht,eiligen Ankauf der Lose ,» ermögliche», werden duselve» anch aus Raic» >»>» Poise veii fl. 30 iiiil i»o»»>lich r Eiiizohliuig von nur I ü. ü. >V., Stempel eiu- sür allemal I!> kr., verkausl, wobei man schon in der nächsten Zieh' m>n auf „en H»„v»i ss , von 4N.N00 ü. »- s>'wl>' >"">>> >»»'> »u olle Lrefser gan, allein mitspielt. «»fällig geneigte Ans,läge weiden gegen Fra» » Einsendung de» bc»essenden Bcirafte« v>o»w> >sse>,liier,. l>,„ ?. '1'. Herreii Gescha,>cnren>>d, dee iiuierferligirn Wechselstube, lvelche sich mit dem Be,taufe der Salzburger Lose gegen eine angeimsfcne Provision belassen wollen, belieben sich direct an die Geseiligte zn wend u. (463 Wcchlrlknlic iirr k. k. pr. Wicuer ^rnidtlsbank, Vvrm. loii. e. Lotiisn, Grabni 13. Jiinsbrnckcr Lkose ü fi. verkauft in Laibach In laioaet. ^i^rlearr ->nd ftlr dt» itiedactioa »»ranlwortttch' Ottoniar Bamdera