Mbllcher Nr. 189. Pliinumliationsprei«: Im «iomptoir gauzj. ft. n. halbj. fi, 550. ffüi die Zustellung ins Hau« halbj. b» lr. Mit der Post ganzj, fl. 15, halbj, 7 5«, Dinstag, 19. August. I«l«itio»»gebül: Fill Neine Insnate bi« zu 4 Zeilen 25 lr., größere per Zeile S lr.; bei öfteren Wiederholungen per Zeile 3 lr. 1879. Amtlicher Theil. Att ^' k' "lld k. Apostolische Majestät haben mit ^Höchster Entschließung vom lü. August d. I. den 3.Mtcr in Trieft und dcnl Küstculaudc, geheimen "aty Fcl,x Ficihcrrn Pino vuu Fricdc'nthal, ^Statthalter iin Erzherzogthllmc Oesterreich ob der "N2 allcrgnädigst zu ernennen uud deuiselbeu gleiche ^ ll )n AuertemtMlg seiner treuen uud vorzüglichen " "Istleistung das Großkreuz des Frauz-Ioseph-Ördcus "Ucrguüdigst zu verlciheu geruht. Taaffc ni. i>. M ^'^' '"^ k- Apostolische Majestät haben mit "uerhuchsteiu Haudschveibeu vom l!i. August d. I. deu gchmnen Rath Sisinio Freiherr,, Pretis von Ea-?''^l). zum Statthalter in Tncst uud dem Küsten-lande allerguädigst zu erucnnen geruht. __________Taaffc in. i>. yls,.'.l?.^ "/^.k- Apostolische Majestät haben niit v n2 ^' Z't'chttcßullg vo.n :V August d. I. den: und .if,- .1'^ ^- c5^"'m"g ,eluer Ulrliährigen trcueu 2°>^N ^"V^ si"er„e> «°"icnst!rmz liche.^" ^'"'^ W Culws «,.d U,>.« richt hat »ei« «al,zil die Di? «H>? >,° '"^"<°" ^"lchor Carl Gn,z; ""eltorstelle dn LwM^wnlHuIe i„ !ch»lr m !i>raz, Nichtamtlicher Theil. geitmlgsstimmen über den Ministerwechsel. Die Aufnahme, welche dem neu gebildeten Mini-Iwlmu scttrns der Wiener Blätter zutheil wird, ist "ls eine getheilte zu bezeichnen. Während die „Presse", oas ..Fvemdeublatt", das „Extrablatt" und die „Soun- und Montags>Zeitnng" sich sympathisch über das Ministerium äußern, nehmen die übrigen Blätter mehr oder minder entschieden gegen dasselbe Stellung. Das letztgenannte Blatt erblickt in dem neu gebildeten Kabinette den vollen Ausdruck der durch die Neuwahlen ge-schaffeueu Lage. Sie erwartet uou dem Kabinette die Herstcllnng des Friedens im Innern, die Hciluug der der materiellen Wohlfahrt geschlagenen Wnnden und „ehrliche Freiheit für alle innerhalb der gesetzlichen Schranken". Gelingt es, dies Ziel zu erreichen, dann werden die Enkel jene Männer segnen, die die Monarchie demselben zuzuführen wußten. Daß im Anslandc um vieles ruhiger und objektiver geurtheilt wird, als in manchen Wiener Zeitungs-Änreaux, geht aus ciuer redaclloncllcn Bemerluug der „Allgemeinen Zeituug" hervor. Das Augsburger Blatt schreibt: „Nachdem nnnmchr dic Ernennung der neueu Minister vollzogen, ist damit wenigstens vorerst den weitgehenden Combinationen und Befürchtungen, die mau au sciue Zusammensetzuug, namcutlich mbetrcff der inneren Politik knüpfte, ein Ziel gesetzt. Thatsache ist, daß dem ncucu Ministerium nicht eine radicalc Umkehr von der bisherigen Politik eine Gefahr für die Verfassung, wie man vielfach an die Wand malte, an den Stirn geschrieben steht. Schon der Zahl nach überwiegen die Männer, welche bereits Mitglieder des vorigen Kabiurts uud als solche bekannt und erprobt waren; zu deu vier verbleibende,,, Graf Taafse, Dr. v. Strcmayr, Freiherr v. Horst uud Dr. Zicmialtowsli, treteu vorerst nur drei ucuc Minister — Graf Falkcn-hayn, Freiherr v. Kurb-Weidenheim und Dr. Prazat, nnd von den neu eintretenden steht jedenfalls so viel fest, daß sie in keiner Beziehung einer extremen Rich-tuug augchören." Die „Bohemia" zweifelt, daß das neue Kabinet in dcr Lage fein werde, die Aufgabe, die es sich gestellt hat. zu lösen. — Das „Präger Tagblatt" con-statiert, daß die Anhänger der Verfassung im Kabinette in der Majoriläi find, daß Graf Taaffe wiederhol! freiwillig der Verfassung Treue geloble. — Das „Noro-bohmlsche Volksblatt" betout, nur Billigkeit macht start, Einiguug habe aber billiges uud ehrliches Entgegenkommen znr Vuranssetzung. Dieses Blatt begleitet des Grafen Taaffc versöhnliches Streben ,mt 'seinen besten Wünschen. — Die „Reichenbcrger Zeituug" wurde stch gratullereu, weun die Bildung dcL Eoali-tionsimiliswiums deu Ausschluß jeder staatsrechtliche» und Parteifrage aus der Mitte desselben bedeutet. — Die „Grazer Tagespost" hat den Eindruck, als hätte es Graf Taaffe allen Parteien recht machen wollen. Sie sieht der Zukunft gefaßt entgegen, da die Ver-fafsungspartei stark genng und im Reichsrathe die einzig compatte ist. Im übrigen beschäftigen sich die Wiener Blätter zumeist mit der Eventualität des Rücktrittes des Grafen Andrassy. Die „Deutsche Zeitung" glaubt nicht, daß dieser Rücktritt ein freiwilliger sei. Die „Morgenpost" stellt dem Grafen Andrassy das Zeugnis aus, daß er zn rechter Zeit nnd als Gentleman aus dem Amte zu scheiden weiß. Dieses Blatt und das «Tagblatt" halten an der Annahme, daß die Andrasjy-Krise mit dem östcrn'ichischen Regierungswechsel un Zusammenhang stehe, sest. — Das „Extrablatt" beneidet die starten Geister, welche der Thatsache dieser ttrise gegenüber ihren Gleichmuth zu bewahren vermögen. Dieses Blatt ist überzeugt, daß die Krise ihre aufregenden Fortsetzungen haben wird. Auch die „Vorstadt-Zeitung" fühlt sich durch die Demission des Grafen Audrassy lebhaft beunruhigt. Oesterreich-Ungarn und die Orientbahnen. Die Wiener Handelskammer hatte den Kammer-rath Alfred Lindhclm mit der Ausgabe betraut, Vorschläge darüber zu erstatten, welche Eisenbahnverbin-duugcu zwischcu Oesterrcich-Uugaru und den Ländern der Baltan-Halblujel anzustreben wären. Das voll der dritten und vierten Section der Wiener Handelskammer geprüfte Gutachten des Herrn LlndhelM liegt nuu vor und empfiehlt dein Plenum der Kammer folgende Anträge: l) Die Slaatsregicrung verwende ihrcu Einfluß darauf, daß nach Herstelluug der Än-schlußlinien Orsuva - Verciorova und Kruustadt - Plo-jeschti keine dein österreichischen Handelsverkehre feindliche Tarifpolitik m Rumänien zur Geltung komme. Sie verfolge, ganz besonders un Hinblicke auf du m' Rumäuiru gelegenen Strecken cmer österreichischen Eiscnbahngcielljchafl (Lcmberg-Ezcrnowitzer Eisenbayn-gcsellschaft), sorgsamen Auges die weitere Emwicktuug der rumänischen Elscnbahnpulitlk. 2.) Die österreichisch-serbische Eisenbahn, uud Handclsconvention vom ttten Juli 1878 gelange baldmöglichst m der Weife zur präzisen Ausführung, daß il) die österreichisch-ungarlsche Regierung ihr Eisenliahüüch mit thuulichster Beschleunigung dem serbischen bei Belgrad anschließe; d) die serbische Regierung verhalten werde, die Bahn Belgrad ^Nijch (Landcsgrenze), die bulgarisch, türkischen Rcgierungcu aber gleichzeitig verpflichtet werden, die Jeuill'eton. Die Zaubcrglucke von Kahlenberg." Eine Erzählung aus irrnin. iljuu Harriet. (Fortsehlma..) und A7 ^"'^""cr^^ Skizzcubuch hervorgezoqeu so miV. ? "^ d? schousteu Puukte iu der weiteu, '"Milgeu Laud chaft m dasselbe einae^ei^uet dan, U) Verlauf emer halbeli ^tiMde auf der Äergeshöhe - Mau ließ sich n.l Schalten einiger Bänme nieder ^ isV^^'"^?"^behagcn ein zweites u.itgebrachtes 6 uhstuä. Die Schwermut!) war von der junqen Frau lMicheu, sie Plau^ Wnsi?^n^ "" lhrcm Gatlcu uud Herru K. sie M selbst unter allerlei Scherzworten Wasser aus al ni, tiefeii Eisterne, die am Berge angebracht war. Ki.l'" >.">>. ^c^'' '" K'"" '""llc" sehr fromm ich -, l""''dte sie sich zu dem Reisegefähtten, während um ^ . "'" """ den beiden etwas entfernt hatte, V mn ^?chlvolle Szenerie der Steineralpen in seine "M Wfzuuehmen. ..Wuraus schließe. Sie das?" fragte Herr K. glaubt ^ ^"' H""^ l)" s"'".' Kirche, zu der wol Att^'" wallfahren!" die Kraincr fehr gläubig, ihr ''nach V">l sie schon oft au Wunder glauben Aicle l'.< ^ b"' Kahlcnberg hat seine Zauberglocke. ril,r^ ^""pteten ^^"1», wenn sie an derselben mit ihnen a bM.H"'ä"'^ll>'schc a.lf der Seele zogen, daß u"Mf>.li wurde. Die Frage klang fast ^ ^ on oeu Lippen der juugeli Frau. 'Vcrgl. Nr. i87d.M. „Wolleu auch Sie dieselbe erproben?" fragte Herr K. scherzend, doch er vcrstnmmte sofort, da sein Blick dem großen, brannen Augenpaarc begegnete, in dem eui nilbefchreiblich schmerzlicher Ausdruck lag. ..^fch will Ihnen den Weg zu der Wuuderglockc zeigen!" fügte er lcifcr hinzn. Der liebenswürdige Kraincr und die junge Frau bogen um die Kirche; dort stand, an einem Pfeiler gelehnt, Herr Lüncburg, der Maler, er war in das skizzieren der Slcincralpen vertieft. Um den alten Kirchthurm vou Kahleuberg flogen jetzt kreischend einige ^abeu auf, vermuthlich schreckte sie das helle Sommerung °"s 'hren einsamen Äctrach-nngen Anf dieser Seite des Berges gähnte eine liefe, chanerliche Waldschlucht, über diese hinweg erhoben sich, "itt Schnee und Eis bedeckt, die Alpen. Es war cm praä)lvuller, wildromantischer Anblick. >, "Dort unten ist die Zanbcrglocke," sagte Herr K., lndem er den Weg hinabdeutele, „sie ist uuter Buch.>n ^ ^"<-!"^^ "U" kleine» Grotte angebracht, welche das Bild des heiligen Antonins schmückt.« m) . " ^ ''l'6 "'it der Zanbcrglockc?" fragte der Maler- ""l feiner Zeichnung aufblickend. «V"r K. theilte ihm die Kraft der Wunfchglocke mit. Hui eigenthüluliches Lächeln fpielte um Lüneburgs Lippeu, em Bllck strelfte sein schönes, juugcs Weib. """ U»lU,t sie läuteu?" fragte er. sich zärtlich zu demfelbm niederbeugeud. 'i^o .,. ^'^ ^"ttcn sahen sich langc schweigend an, sie chlcncn völlig zu vcrgcssl'ü. daß ein Fremder an ihrer ^eite stand. Der juuge Mauu wich bescheiden zurück, auer cm Lufthauch trug die leise geflüsterten Worte des Kuustlers au sein Ohr: „Hulde. geliebte Bcrlha 'ch "e>ß. was dll uns erflehen möchtest", dabei zog er die schlanke Gestalt an seine Brust und küßte den llemm Frauennmnd. Herr K. wurde sehr roth uud blickte angelegentlich in die Ferne, — da kamen die Raben seiner Verlegenheit zuhilfc, sie umkreisten krächzend den Kirchthurm; der Maler ließ die Gattin aus seineil Armen uud sagte, sich zu dein Reisegefährten wendend: „Die schwarzen Gesellen störcn ctwas die fricdliche Berg stille." „Sie gehören zur Sage über das einstige im Jahre 1040 crbante Schloß Gallenberg," entgegnete der Kramer. ..Der Kirchthnrm stammt" noch von der Burg der Grafcu Gallruverg, und er hat eben seine dunkle Gefchichte." „Bitte, erzählen Sie uns dieselbe," sagte der Maler, indem er mit einigen kräftigen Strichen den gigantischen Triglav, mitten in die himmelanstreben» den Berge, der trefflich gelungeuen Zeichnung einreihte. „Noch riue Frage, wie heißt jene Verg-ruiuc dort? " „Flödnig." eutgrgncte Herr K. „Wahrhaftig, dies Kram ist des Pinsels würdig," rief der Künstler innig und ließ das Auge laugsam über die weiteu, hcrrli'cheu Landschaftsbilder schweifen. Indessen erzählte der Reisegefährte des jungen Paares demselben die Sage über das einstige Schloß Oallen-brrg; sie lmiirte: Ein Fräulein wurde aus der Fremde von einem SchiieiderlMlwl entführt, dasselbe ent-wendete seinen Eltern mcl Gold und Silber. Auf halbem Wrqc wird das Liebespaar jedoch von Ver-solgeru eingcholt, selbe bringen das '"ch s"l^' Mad-chcu iu das Elte nhaus zurück, wahrend der Sch lelder-geselle alücklich in seine Heimat nach Kram entkommt, dor ve?a a t "' ""<"' dem Kahlcnberg deu Schatz^ "l.s ^m^ vor Entdcck.ma hält er ihu ze.tlebeus verbom n Nach dem Tode des Mannes entdeckt einst em Aa7er d^viele Gold .i..d Silber; er we.ht seine Liebste in den köstlichen Fnnd und unter dem Versprechen, darüber zu schweigen. Aber das Bauern- ?622 Verlängerung via Sofia zum Anschlüsse an die bereits bestehende Verbindungslinie nach Konstantinopel sicherzustellen; o) unter gleichzeitiger, uns bereits vertragsmäßig zugesicherter Berücksichtigung unserer Han-delsinteressen bei der abzuschließenden österreichisch-serbischen Handels^ und Zollconventiun die Verbindungslinie zwischen dem Kreuzungspunkte Nisch mit der bereits bestehenden Linie Mitrovica-Salonichi hergestellt werde; ä) uns ein nachhaltiger Einfluß auf Bau und Betrieb der Linien Belgrad - Konstantinopel und Aelgrad-Salonichi gewahrt bleibe. 3.) Es werde sogleich an die Ausführung der Verbindung Sissek-Novi (Doberlin) geschritten und die Verbindung mit Serajewo und Banjaluka nach abermaligen Terrainstudien via, Iajce und Travuik hergestellt. 4.) Im Hinblicke auf eine spätere Verbindung mit Barcs-Brod empfiehlt es sich, die erste Anlage der jetzt als Sekundärbahn in Ansführung begriffenen Linie Brod - Serajewo für die Normalspur geeignet herzustellen. 5.) Die Linie Serajcwo-Mltrovica wäre nochmals genau zu tracieren und ihr Bau ernstlich ins Auge zu fassen. (5.) Die Staatsregierung werde ersucht, ein Einvernehmen mit der ungarischen Regierung über folgende Gegenstände baldmöglichst herzustellen: a) inbetreff des Ausbaues der Arlbergbahn; b) der Beseitigung der Hemmnisse am Eisernen Thor, der Katarakte, der Strecke Preßburg«Gönyö und jener administrativen Anstünde, mit welchen der Entwicklnng der Kettenschiffahrt auf der Donau seitens Ungarns bisher entgegengearbeitet wird. Die ausführliche Motivierung dieser Schlußanträgc des Herrn Lindheim ist reich an ökonomischen und verkehrspolitischen Ausblicken und zeugt von einem fleißigen Studium der einschlägigen Fragen. Das Strafgesetz für Bosnien. Als Grundlage des für die occupierten Länder publicierten und am 1. September dort ins Leben tretenden Strafgesetzes ist das österreichische Militär - Strafgesetz vom 15. Jänner 1855 angenommen. Als Vollzugsarten der Strafen für Verbrechen figurieren die Todes- und die Kerkerstrafe, für Vergehen die Arrest- und die Geldstrafe, der Verfall von Rechten, Feilschaften oder Gerathen, der Verlust von Rechten und Befugnissen. Ausweisung aus eiuem Orte oder Bezirke, endlich Ausweisung aus dem ge-sammten Geltuugsgebiete des neueil Strafgesetzes. Die körperlichen Strafen sind ohne Ausnahme abgeschafft. Die Todesstrafe wird durch den Strang vollzogen. Die Kerkerstrafe wird nach dem Unterschiede der Strenge in zwei Grade getheilt. Der erste Grad wird .als „Kerker", der zweite als „schwerer Kerker" bezeichnet. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, daß der zu schwerem Kerker vernrthcilte Verbrecher mit Eisenfesselu belegt wird, während bei dem ein» fachen Kerker Eifenfesseln nicht in Anwendung kommen Unter den Vollzugsarteu der Strafen finden wir noch Hausarrest erwähnt, welcher wider Beamte, deren Frauen und Kinder sowie Personen, die den Vorgenannten an Stand oder Rang gleichgehalten sind, wegen Vergehen verhängt werden kann. Zieht eine Strafe die Unfähigkeit zur Erlangung von Aemtern und Berechtigungen nach sich, so hört diese Unfähigkeit mit dem Ablauf von drei Jahren an dem Ende der Strafe auf. mädchen hält nicht reinen Mund, und so weiß bald das ganze Dorf von dem reichen Schatz des Burschen. Die Kunde davon dringt auch in das Schloß Galleuberg; der Besitzer desselben macht dem Bauer seinen Fund streitig, da er auf seinem Grund und Boden vergraben war. Der Bursche will ihu uicht ausliefern, und so läßt der Schloßherr denselben in den Thurmkerter werfen. Den folgenden Tag kreisen ungewöhnlich viele Raben um das kleine Fenster des Kerkers, in dem der Bauer schmachtete. Als man nach dem Gefangenen sah, war er spurlos verschwunden; die Schloßbewohucr behaupteten, der Böse habe den Burschen geholt, und seine Diener, die Raben, seien ihm dazu behilflich gewesen. Herr Lüneburg und seine Frau hatten mit sichtlichem Interesse der Sage über den alten Kirchthurm gelauscht. Als sie beendet war, vertiefte sich der Maler in sein Skizzenbuch, und die junge Fran bat den liebenswürdigen Kramer, sie zu der Grotte mit der Zauberglocke zu geleiten. Herr K. gewahrte zu seinem größten Erstaunen, daß die Erzählung eine ganz merkwürdige Verstimmung bei dem jungen Paare wachgerufen hatte. Lüne-burgs Stiru deckte eine schwere Falte, und in den schönen Augen seiner Gattin schimmerte ein feuchter Thränenthan. Schweigend fchritt sie an der Seite ihres Führers den Weg hinab. Der Maler holte die beiden bald ein mit der Bemerkung, auch er wolle die Grotte mit dem Anwnius in Augenschein nehmen. Man hatte sie erreicht; da kam der kleinen Gesellschaft ein Bauernmädchcn mit einigen Blumensträuße entgegen. Das Kind weidete am Aergesabhang seine Ziegen und hatte vorhin die Fremden gewahrt, und bot denselben nun die Blumen an. (Iurtsehung sulgt.) Sehr interessant sind vom staatsrechtlichen Stand- > punkte mit Rücksicht auf das Verhältnis zwischen der Monarchie uud den occupierten Ländern die Bestimmungen des in Rede stehenden Gesetzes über die Bestrafung von In- und Ausländern. Daselbst wird ausgesprochen, daß als Inland im Sinne des neuen Strafgesetzes das Gebiet anzusehen ist, in welchem dieses Gesetz Geltung hat, und daß als Inländer jeder Landesangehörige zu gelten hat. Wegen Verbrechen und Vergehen, heißt es ferner, die ein Inländer im Auslaude begangen hat, ist er bei seiner Ve-tretuug nie an das Ausland abzuliefern. Ein Ans^ länder, der im Inlande ein Vergehen oder Verbrechen verübt, ist nur nach dem neuen Strafgesetz zu bestrafen. Hat ein Ausländer das Verbrechen des Hochverraths oder das Verbrechen der Verfälschung öffentlicher Kreditpapiere oder Münzen im Auslande begangen, so ist er gleich eiuem Inländer zn strafen. Hat aber ein Ausländer ein anderes Verbrechen im Auslande begangen, so ist er an das Ausland auszuliefern. Oesterreichisch - ungarische Staatsangehörige werden an unsere Monarchie ausgeliefert. Ein Angehöriger der österreichisch-ungarische» Monarchie darf jedoch nie einem fremden Staate ausgeliefert werden. In den Paragraphen wegen Ho'chverraths heißt es: „Das Verbrechen des Hochverraths begeht, wer etwas unternimmt, ^) wodurch Se. k. uud k. Apostolische Majestät an Körper, Gesundheit oder Freiheit verletzt oder gefährdet oder eine Verhinderung der Ausübung feiner Regierungsrechte bewirkt werden foll, oder d) was auf eiue gewaltsame Veränderung der in dem Gebiete, in welchem dieses Gesetz Geltung hat, bestehenden Form der Ausübung der Regiernngsgewalt, oder der Stellung dieses Gebietes zur österreichisch - ungarischen Monarchie, oder der Verfassungen uud Staalsgrund« gesetze der österreichisch-ungarischen Monarchie, oder des zwischen den Gebieten und Ländern dieser Monarchie bestehenden staatlichen Verbandes, oder der territorialen Verhältnisse des Gebietes, in welchem dieses Gesetz Geltung hat, oder der Gebiete und Länder der ösierreichisch-nngarischeu Monarchie angelegt wäre; es geschehe solches öffentlich oder im Verborgenen, von einzelnen Personen, oder in Verbindungen, durch An-spiunung, Aufforderung, Aneifernng, Verleitung durch Wort, Schrift, Druckwerke oder bildliche Darstellung, Rath oder eigene That, mit oder ohne Ergreifuug von Waffen, durch mitgetheilte, zu solchen Zwecken leitende Geheimnisse oder Anschlage, durch treulose Unterhandlung mit dem Feinde oder Einverständnis mit demselben, durch Aufwieglung, Anwerbung. Ausspähung, Unterstützung oder durch was sonst immer für eine dahin abzielende Handlung, wenn diefelbe auch ohne Erfolg geblieben wäre." Im Hauptstücke über die Religionsstörung fehlen jene Bestimmungen des Militär-Strafgesetzes, nach welchen es als ein Verbrechen gilt, wenn jemand einen Ehristen zum Abfalle vom Ehristenthnme zu verleiten oder Unglauben zu verbreiten, oder endlich eine der christlichen Religion widerstrebende Irrlehre auszustreuen sncht. Ueber die Bigamie mußteu ebenfalls besondere Verfügungen getroffen werden. Es heißt daher, daß eine verehelichte Pcrfon nichtmuhamcdanischen Glaubens, welche mit einer andern Person eine Ehe schließt, sowie einePerson nichtmuhainedanischen Glaubens, welche, obgleich sie selbst unverheiratet ist, wissentlich eine verehelichte Person heiratet, das Verbrechen der zwei fachen Ehe begeht. Feiner begeht ein gleiches Verbrechen derjenige Muhmnedaner. welcher wissentlich mit einer verheirateten Frauensperson, ferner eine verheiratete Frauensperson muhamcdanischeu Glaubens, welche mit einer andern Person, sowie cine ledige Person muhamedanischen Glaubens, welche wissentlich mit einer verheirateten Person nichtmnhamedanischen Glaubens eine Ehe schließt. Die Eigenthümlichkeiten der occupierten Länder wnrden anch in dem von den Vergehen handelnden Theile berücksichtigt, wie z. B. das Verbot des Betretens eines Harems, welche Handlung mit Arrest von einem Monat bis zu sechs Monaten bestraft wird. Vorgänge in Frankreich. In Frankreich ist gegenwärtig eine politische Pause eiugetreten. Man wartet die Session der General-rüthe ab, die diesen Sommer nmso erheblicher werden kann, je mehr in ihr die unbefangene Stimmung des Landes über die Streitfragen der beiden Kammern znm Ausdruck kommt. Der „Temps" empfiehlt zn dem Ende weniger eine Berathung über Artikel 7 der Ferry'schen Vorlagen, als die Fürsorge für die einsichtige Durchführung der Maßregeln inbetreff des Elementarnnterrichtes und der Errichtung von Schul-gebäuden in allen Gemeinden. Die französischen Blätter hatten schon vor einigen Tagen ein Circulare des Ministers des Innern angekündigt, welches den Präfecten angeblich besondere Instrnctionen ertheilen sollte, nm in den Generalräthen mißliebige Kundgebungen gegen die Ferry'schen Vorlagen hintanzichalten. Die Regierung hat sich aber zu eiuem solchen Schritte nicht bemüssiqt gesehen. Das „Iourual Officiel" veröffeullicht allerdings ein Rund« schreiben, welches der Minister des Innern soeben im Hinblick auf die Sessionen der Generalräthe erlassen hat. Dasselbe gibt aber nur rein geschäftliche Erläuterungen zu dem Gefetze vom 10. August 1871 über den Wirkungskreis diefer Departementalversaminlungen. und schließt mit der allgemeinen Bemerkung: „Sie dürfen nicht vergessen, daß das Gesetz von 1871 aus einem Gefühl des Vertrauens in die Einficht uud Mäßlguny der Gencralräthe entstanden ist, uud wenn man aul der einen Seite keinen Eingriff in die Rechte des Staates und die Gewalten seiner Vertreter dulden darf. ist es doch von nicht minderer Wichtigkeit, den Generalräthen in liberaler Weise die volle Ausübung der ihnen gesetzlich eingeräumten Befugnisse zn sichern. Die Negiernng befindet sich mit dem Vatican in der Discussion wegen der Besetzung des Bischofs sitzes von Amiens, für welchen sie einen Gallicaner anserschen hat, gegen den Rom protestiert. Im „Pays" spricht sich Paul de Eassaguac sehr entschieden dagegen aus, daß die Partei deu lbte>> August, wie sie bisher zu thun pflegte, mit einer MA beginge. Die Feier des Napoleonstages, ob tiraM oder weltlich, hätte stets den Charakter eines freudigen Festes gehübt. Jetzt lägen aber die Tuilerien in Trün^ mcrn, der Kaiser sei todt, der kaiserliche Prinz todt. die Kaiserin in Thränen gebadet, und da man den 15. August heute uicht anders als in schwarzen Kle>' dern und im Trauerflor begehen könne, gezieme s" besser, den Tag ohne jede öffentliche Kundgebung '" stiller Andacht vorübergehen zu lassen. Wie die „Republiquc Franfaise" meldet, soll ^ Ministcrrath sich in einer seiner nächsten Sitzung mit der Frage der Einführung eines nationalen M tages beschäftigen. Als Datum fei der 14. Juli (^ stürmuug der 'Bastille) oder der 21. September (Al^ rufuug der ersten Republik) ius Auge gefaßt. Wie man dem „Temps" aus Eoustantine tele^ grafiert, hat die Enquütekommission für den Aufsta^ im Aurüs, die durch den Tod des Generals Lemains auf vier Mitglieder zusammengeschmolzen war. ih^ Arbeiten beendet und dem Ergebnisse der ersten ^ hebuugen des Generals Forgemont entsprechend fes^ gestellt, daß die Gründe der Empörung in den Hetz^ reien des religiösen Fanatismus lagen; daß aber diesen Hetzereien anch durch verschiedene Amtsmißbrauchs Erpressnngen und Gewaltthaten, deren sich einige ew-heimische Häuptlinge schuldig machten, ein sehr gün-stiger Boden bereitet worden sei. Kagesnmisskeiten. — (Die Vermutung des Königs V"/ Spanien.) Dem „Temps" wird aus Heudaye uo^ 15. August telegrafiert: Die Begegnung zwischen dc>" König von Spanien und der Erzherzogin Marie Eh^ stine wird bestimmt Ende September in Pau stattfinde"' Die Ärcuzbchürden und der Marschall Qnesaoa sl>7 bereits verständigt, daß der König mit seinem militä^ schen Gefolge und dein Minister des Acußern rasch übel die Pyrenäen kommen wird und sich jede Zeremonie u^ bietet. Gleich nach dcr Zusammenkunft wird das Ai»t^ blatt von Madrid ein Detret veröffentlichen, welches ^ Cortes :rä I100 und zugleich zur Fortsetzung der Scss^" von 187V cinbernst. Die Prinzessin wird an dem l^ die Entrevue bestimmten Tage in den Nieder-Py"'^' eingetroffen sein. dann Ende Oktober die Vidas!^ passieren, worauf die Verinälung in Burgos gcfci^ werden wird, da dcr König und das Kabiuct gegen "> Kirche von Atocha (Madrid), wo die Vcrmälung ^ Königs mit der Königin Mercedes stattgefunden hatt' Einwendungen erheben. Auch sollen die Festlichkeiten s^ beschränkt sein. — (Ortelcr-Vcsteigung.) Diescrtage ^ eine Besteigung der Ortelcrspitze von Selden ans »^ die Pabarcttawändc uud die PayerlMc mit Abstieg "" Trafoi statt. Der Anstieg dauerte nenn, der AlM vier Stunden und wurde in Einem Tage uulll"^' eine, auch für erprobte Touristen sehr respectable "' für dieses Jahr zum ersten male geleistete That. ^« Dr. Herm, Wengraf uon Wien hat in Gesellschaft "'" Leipziger Kaufmannes, Herrn Trcicölebeu. diese ^ ^ fahrt unternommen und rühmlich durchgeführt. ^ — (Für Szcgcdin.) Dem letzten Ausweise i folge hat die Gesammtsumlnc der für die verunal"" Szegcdincr beim ungarischen Ministerium des I"'^ bisher eingegangenen Gaben bereits die namhafte V " von 2.406.405 st. 68 kr. erreicht. ,,^f — (Ballon captif.) Dcr große Balwl "V in den Tnilerien in Paris, dcr bekammtlich 5"' " ^ jährigen Pariser Weltausstellung angefertigt ""de ' ^ von dem aus Hnnderttauscndc der Besucher die he"U^. Rundsicht über die Weltstadt genossen, ist den 1^ ^ ^ um 4 nachmittags mit einem fürchterlichen M«U ^ Platzt. Da sich dcr Ballon zur Zeit dcr Katcwr^. glücklicherweise in der Ruhelage befand, so wuroc einer dcr Bediensteten leicht verletzt. .,j„ec — (Unschuldig vcrurtheilt.) Das „^" ße Tageblatt" schreibt: „Ein in der Sloinenuind"! ^ wohnender Tischler und Tapezierer erhielt dicsertaö ^ einer in der Schönhauser Allee wohnhaften ^'! ^„l Witwe den Auftrag, eine Sofa aufzuarbeiten. ^ ^,n Ablösen des altctt Sofa-acberzugcs fand er zwM«^f-Polster einen mit sieben Hundert-Thaler-, acht IK'/l» imdzwcmzig-Thalerscheinen und mehreren Couponbogen von Berliner Stadtobligationen beschwerten Geldbricf. -0er Finder überbrachte den Brief nebst Inhalt der ^ltwe. die beim Anblick desselben erschreckt ausrief: ^lch Gott. das ist ja der Geldbrief, den mein früheres Dienstmädchen gestohlen haben sollte nnd wofür diese vut sieben Jahren mit einem Jahr Gefängnis bestraft Worden ist!" Das bedaucrnswerthe Mädchen hat seiner-ze.t vor Gericht ihre Unschuld hoch betheuert, mußte nber die erkannte Strafe verbüßen. Die unschuldig Verurteilte ist, nach erbetener Auskunft der Polizeibehörde 'hrcs Geburtsortes, Surau N..L,. dort vor 18 Monate» an einem Brnstlcidcu verstorben." -^ (Ein unzufriedener Stadt Haupt-Mann.) Der Petersburger Stadthauptmann hat fol« gendcn charakteristischen Tagesbefehl an die Polizei veröffentlichen lassen: ..Als ich in der gestrigen Nacht eine Umfahrt durch die Bezirke: !., 2. und 5 des Moskau-Ichen, 1. und 2. des Narw'schen und I. und 2. des ^olomna-Stadtthcilcs hielt, übcrzcngte ich mich davon, oaß sowol die Herren Polizcimeistcr der Sectioncn I. und ^ als mich die Herren Pristaws der oben genannten ^ezirt.: völlig abwesend waren. Mit vereinzelten, überaus Me„cu Ausnahmen schliefen die Dwornits (Hausmeister) lesen Schlafes auf ihren Pritschen und Bänken, eine olche Ableistung ihres Wachcdienstrs angenscheinlich für uouig legal erachtend. Eine derartige Erfülluug der Ver. Wlchtung ist dadurch zu erklären: l.) daß die wenigen Gowdowois. welche ich anf meiner Tour antraf, grüßten-ye'ls als völlig gleichgiltige Zuschauer aller ringsum Mafenden Dwurnits an den Pfurten der Häuser saßen -^) daß. ungeachtet der überaus beträchtlichen Ansdch. nung meiner Fahrt, kein einziger der Herren Polizei-"Mz,ere nur begegnete, mit Ausnahme des Pristaws ^uliadlo. der während meiner Anwesenheit im Polizei-Bureau des Moska>l'sche.l Stadtthe.lcs dortselbst auftrat, luwle eines einzigen Revieraufschers; allein dieser gc-?...!.. ^"'" c?^" ^">rl des Narw'jchcn Stadtthe.les u no war zufällig i» privaten Axgclcgenheiten innerhalb D.^n"^" des zwe.tcn Bez.rkcs dieses Stadttheilcs. w mein^i^ ^"Uzeiin.ister.i nnd Pristawe.l wieder- untcrstcllt.il RmMs und N l5o.itrolle der ihnen "eisen sich augenscheinlich ^°7'' """mgänglich ist. er-ertheile ich den Ober ^. ^ ^^""^ud. und deshalb Wngen Verw s un^ I'^posf einen U"'tcnai.t" NMe Star^ ."' 'le P^staws: Oberst-Kurneiefs ,.,^ ^ . . cc 'Z"'^ ""d Kuljabku. Majors ^ usek^ä^V' "egienassessur^Nadeshin und Stund .,^> « ^"lf auf e.iin.al v.eruudzwanzig Feblen ^ ^ ^" Pustaw. ln desje.. Bezirk sich das K ^" ^"'trolle besonders bemerllich macht Herrn ^ollegienrath KrUluff, m.f dreimal oier..ndzwan7ia Stunden, länuntllche Pol.zcl.Revierausseher, welche denjenigen Revieren vorstehen, die ich bei meiner Tmir Pajsicrte. sind auf dreimal vieruudzwanzig Stunden nnd die des vierten Bezirkes des Moskauer Stadttheiles auf siebenmal vierunozwauzig Stuudeu in Arrest zu setzeu. Gleichzeitig halte ich es für nöthig, warnend darauf aufmerksam zu mache«, daß eiue fernere ähnliche, unverzeihliche Gleichgiltigkeit dienstlichen Obliegenheiten gegenüber die Entfernung vom Amte nach sich ziehen wird. -vav durch mich allarmierte Feuerwehr-Kommando des "wötauischen Stadttheils fuhr allerdings recht befriedigend, aber nicht mit besonderer Schnelligkeit oder Prä-"ftun vor. Das Eintreffen des Aufsehers des Polizei-Muses vom Moskauer Stadttheile konnte ich nicht erwarten, ouschon ich nach ihm schickte; ich arretiere ihn oeshalb aus zweimal vlerundzwanzig Stunden." Warum Olafen stc auch, die Dwornils. daß sich ein solches "onnerwetter über der armen Polizei entladet? — (Der grüßte Baum iu der Welt.) In "ewyurk ist gegenwärtig ein Theil eines uugeheurcn! Zaumes ausgestellt, der von Calisurnien dorthin gebracht! Müde. Der „Newyork Herald" schreibt darüber: ..Dieses! wunderbare Wert der Natur wurde im Jahre 1874 entdeckt, Der Baum wuchs iu eiucm Haine in der Nähe oes Flusses Tulc. Grafschaft Tnlarc (Ealifurnicn). eirca /ci Meilen von Visalia. Seine Spitze war augcbrochen, wahrscheinlich schon vor sehr langer Zeit, nnd bei seiner Entdeckung hatte der Baum noch eine Höhe von 240 uuh. Der Stamm hatte dort. wo er abgcbrocheu war einen Durchmesser vou 12 Fuß. während er bei zwei "e»ten <). respektive 10 Fuß betrug. Der uutere Theil "Saumes maß IN Fnh. Dieser altertümliche Mun-"rcy des Waldes führt den Namen ..Old Moses" nach ''"'"Verge, in dessen Nähe er stand. Man schätzt Mn Alter auf 4540 Jahre, und er ist der größte Baum. ,„,s "'^'ht entdeckt worden ist. Der ansgestelltc Theil c^./" Fuß im Umfange und 25 Fnß im Durch-und tt ^'"I"""es gewährt Rann. für 150 Personen den ÄV" "'"" Salon umgewandelt; Teppiche bedecken Vim ' '"^ ^"^ Amcublcmcnt besieht aus einem! uim ' ^""" ^^"' ^'sch"l und Stühlen, während ei. ^"^"l'sornische Ansichten die Wände schmücken. Das fokales. Au« ^ ^" ^ ^ ^andesschnlralhe für «rain. des t f ^ ^''" Pl"lutulle über die ordentliche Sitzung ' ^"uoesschulrathes für Krain vonl 14. August 1879, unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landespräsi- denten'Stellvertretcrs k. k. Hofrathes Dr. Anton Ritter Schuppt von Sonnwal den, in Anwesenheit vou sechs Mitgliedern. Nach Eröffnung der Sitzung dnrch den Herrn Vorsitzenden trägt der Schriftführer die seit der letzten Sitzung erledigten Geschäftsstücke vor, deren Erledigung zur Kenntnis genommen wird. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. Ueber das Gesuch eines Ortsschulrathes wird die Einführung des Halbtagsmttcrrichtes bewilliget. — Auf Grund der von einem t. k. Bezirksschulrathe wider einen Lehrer durchgeführten Disciplinarmitcrsuchung wird dessen strafweife Versetzung an eine andere Schule verfügt. — Infolge Antrages eines t. k. Äezirtsschul-rathes wird ein Voltsschullehrer definitiv ernannt. — Gesuche dreier Realschüler um Zulassung zur Wiederholungsprüfung werden dem h. k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht in Vorlage gebracht. — Die von einem Musitlchrer herausgegebene Sammlung von Schullicdern wird dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht vorgelegt. — Ueber die Gesuche vierer Zöglinge der k. k. Lehrerbildungsanstalt um Zulassung der Wiederholungsprüfung wird Beschluß gesaßt. Der Bericht des k. t. Lanocsschuliuspettors für Volksschulen über vorgenommene Schulinspectionen wird zur Kenntnis genommen, und zwar unter Ertheilung entsprechender Weisungen an den betreffenden k.k. Äe-zirtsschnlratl) und gleichzeitiger Versetzung eines Lehrers auf einen anderen Lchrcrpustcu ans Dienstesrücksichten. —- Urtier Anträge einer l. f. Gyinnasialdirettion werden zweien Professoren Qninquennalzulagen zuerkannt. — Recurse gegen ein bezirtsschulräthliches Erkenntnis, betreffend die Berichtigung eines Betrages für Schul-reinigung und Anschaffung von Drucksurten, werden erlediget. - Nach dem Antrage eines k. k. Bezirksschulrathes wird einem Oberlehrer die anqrsuchtc Versetzung in de» bleibenden Ruhestand bewilliget. — Mehrere Geldaushilss - und Remunerationsgesuche, dann Recurse in Schulversäumnis-Straffällen werden erlediget. — (Offiziers-Bankett.) Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfcstcs veranstaltete gestern das Offizierscorps der hiesigen Garnison ei» Festdinrr im Hotel „Europa", an dem sich anch mehrere Herren Offiziere des Ruhestandes fowie auch Sc. Excellenz der hier be, nrlaubte Herr Fcldmarschallicuteuant Popp Edler von Poppenhcim, Kommandant der X. InfanterioTrupprn-division, bethciligtcn. welch' letzterer den mit stürmischen „Hoch"-Rufcn aufgenommenen Toast auf Sc. Majestät auslnnchtc. Die ganze Gesellschaft blieb bis in die fpätcn Nachmittllgsstllndcn in der animiertcsten Stimmuug beisammen. — Das Arrangement und die Küche der Frau Schnnto waren vortrefflich und bewährten auch diesmal den guten Ruf der Restauration. , — (Krainifche Advoka tcnka m mcr.) Vorgestern fand in Laibach die diesjährige ordentliche Generalversammlung der lrainischen Aovolatentammer statt. Bei derselben wurden die Herren Advokaten: Dr. Franz Snppantschitsch zum Präsidenten. Dr. Joses Suppan zum Vizepräsidenten. Dr. Robert Schrey Edler von Redlwerth zum Anwalt und Dr, Alsous Moschc zum Anwalt-Stell. Vertreter der Kammer gewählt, — (Schluß der Schwurgerichtssessiu n.) Heute findet beim hiesigen Landesgcrichte die letzte Straf. Verhandlung in der laufeudcn Schwurgcrichtssession statt. — (Die älteste Glucke in Kr a in.) Wir erwähnten kürzlich der von einem Wiener Blatte gebrachten Notiz, in welcher die aus dem Jahre 1419 stammende, schon sehr schadhafte Glocke im Thurme der Filialtirchc zu Tmninje. Pfarre Durncgg, im Gcrichts-bezirkc Illyrisch-Fcistriz. als die älteste Glucke in Krain bezeichnet wird. Mit Aezng hieraus wird uns mm von geschätzter geistlicher Seite mitgetheilt, daß Krain eine noch ältere Glucke, als die oben bc-zeichnets. besitzt. In der Pfarrkirche zu St. Iobst ob Billichgraz besinoct sich nämlich eine sonderbar geformte Glucke, welche die Jahreszahl 1354 trägt, die erstere an Alter sumit um ^ ^ahrc überragt und der Pfarre St, Iobst bereits durch volle 525 Jahre treue nnd wcittönendc Dienste ! leistet. (Hagelschaden,) Ueber den Ortschaften Ober- nnd Untcrbresnik. dann Suura, Govcl nnd Oßwiniz. lm pulltischcn Bezirke Luitsch. ging am 7. d. M. nachmittags ein heftiges Hagelwetter nieder, welches die Feld. fruchte arg beschädigte. Namentlich die Saaten der beiden erstgenannten Ortschaften sollrn stark gelitten haben. Der Gesammtschade wird auf mehr als 7000 st. geschätzt. (Milzbrand.) In den znr Ortsgemrindc Winkel, im pulitischcn Bezirke Tschcrncmbl, gehörigen Ortschaften Nestupclsdurf. Starichaberg und Winkel ist ! unter den Schweinen der Milzbrand aufgetrctcu. — (Größeres S chad enfcncr.) Die zur Ortsgcinclude Grußlack im Gerichtsbezirtc Treffen gehörige Ortschaft Kulenberg wurde kürzlich von einem empfindlichen Brandunglückc betroffen. Am 5, d. M. gegen 4 Uhr nachmittags kam nämlich daselbst Feuer zum Ansbruche. welches, da es suwul an Wasser als auch den erforderlichen Menschcnlräftcu gebrach, größere Dimensionen annähn, und biuneu wenigen Stuudcn die sämmtllcheu Wohn- und Wirthschaftsgrbäudc nebst allen Vorräthcn nnd Mobilien der vier Grundbesitzer Josef Oven. Franz Millik. Johann Anbotet und Johann Lcsjal sowie des Kaischenbesihers Gregor Uhan vollkommen einäscherte. Blos das Vieh tonnte noch gerettet werden. Der durch den Brand angerichtete Gesammtschade beläuft sich übec 3000 fl. und trifft den Josef Oven mit ungefähr 1200 ft., den Franz Millik mit 800 st,, den Johann Audoliet mit 000 st., den Johann Lesjak mit 500 st. und den Gregor Uhan mit 150 st. Auch dicfer Brand foll. wie wir einer verläßlichen Mittheilullg entnehmen, der allgemeinen Ausfage zufolge durch Kinder, die mit Zündhölzchen spielten, und zwar durch einen zehnjährigen nnd einen dreijährigen Knaben (deren Väter uns auch genannt werden) verursacht worden sein. — (Steckbrieflich Verfolgte.) Gegen nachstehende Personen wurde die steckbriestichc Verfolgung eingeleitet: Martin Homouc. angeblich aus Laibach gebürtig, wegen Verbrechens der Kindesweglegung (Kreisgericht Rudolfswerth); - Blasius Sporn aus Sapusche wegen Verbrechens der schweren körperlichen Veschüdi-gung (Bezirksgericht Radmannsdorf); — Mathias Zupan, vulgo Iercc, 47 Jahre alt, verchelichter Kaischler aus St. Martin bei Zirklach, wegen Verbrechens des Ein» bruchdicbstahles (Bezirksgericht Krainburg). — (Touristisches.) Vom Hochobir in Kärnten wird uns berichtet, daß die Adaptierungsbauten, nämlich die Umwandlung des Berghauses in ein Wirthschaftsgebäube mit Gcsellschafts-. beziehungsweise Gastzimmer und Wachterwuhnung ic,, dann Einrichtung des unmittelbar daneben stehenden sogenannten „Herrenhauses", bestehend aus drei.Zimmern, für ein Schlafhans — rasch fortschreiten und bis 20. August fertig gestellt sein dürften. Bereits mit I, August wurde die Führung der meteorologischen Beobachtungen nnd Bewirthschaftung der Gebäude einem tüchtigen, intelligenten Manne übertragen, der sammt Frau das ganze Jahr hindurch dort zu ver> bleiben sich verpflichtete. Die Ucbernachtungsgebühren sowie der Restaurationstarif sind mit Rücksicht der 2040 Meter hohen Lage der Gebäude äußerst mäßig gehalten, und dürfte sich daher in Anbetracht der günstigen Lage und herrlichen Aussicht dieses Berges, der die einzige Unterkuuft, u. z. nur 94 Meter unter der Bergcsspitze, in den Karawanken bietet, bald ein bedeutender Tuuristcnzuzug durt entwickeln. Im Vorjahre war der Huchubir von über 130 Personen besucht, während in diesem Jahre bis nun auch schon über W Touristeu im Frcmdenbuche verzeichnet erscheinen. — (Vom Wetter.) Die Veränderungen in den Wettervcrhältnissen waren auch in der jüngst abgelaufenen Woche nur sehr geriuge; die Vertheilung des Lnftdruckes blieb eine ziemlich gleichmäßige; das Druckminimum hielt sich wieder meist über dem Nordostcn des Continents, die dominierende Windrichtung war daher über unsereu Gegenden die nordwestliche; die Winde blieben größtentheils nur sehr schwach, der Himmel meist heiter. Die Temperatur konnte nur vorübergehend ihren der Jahreszeit entsprechenden Stand erreichen, da die herrschenden Winde immer wieber jene aus huheu Breiten kommenden kühlen Luftschichten brachten, Niederschlage waren ill sehr geringem Maße, Gewitter nur ganz selten, dagegen allgemein sehr ergiebige Thaufällc zu beobachten,. Aus dem Schwulgerichtssaale. Laibach, 10. August. (Verbrechen des Betruges.) (Schluß.) Der erste Zeuge, der vernommen wird, ist Franz Lipah. vulgu Grciuil. Grundbesitzer in Dobruinr. ein sehr behäbiger Mann. Zeuge deponiert, er habe vom Angeklagten gegen 24 Klafter Holz, zumeist zu 7 si. pr. Klafter, getauft, welche in die Gasfabrik nach Lai« bach geliefert werden füllten. Der Angeklagte habe zwar sechs Klaftern geliefert, doch wurdeu diese als nicht entsprechender Qunlität refusicrt Zeuge verlangt nun vom Angeklagten die Bezahlung des nichtgelieferten Holzes pr, Klafter zu l» st,, obwol ihm der Angeklagte bereits als Interessen zwei Klaftern Holz gegeben hat. Zeuge hat seine Forderung auch schon gerichtlich geltend gemacht nnd den Angeklagten für die Nusten cxequiert, der Angeklagte jedoch die gepfändeten Objekte theile vertauft, theils verschleppt. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob es möglich sei, daß dir Angeklagte Helena Bucar so viel Geld besitzen konnte, wie sie angibt ihrem Manne geliehen zu haben, erwidert Zeuge, daß dicK nicht möglich fe>. Angeklagter wollte durch die Iutabulatwn nur seme Gläubiger schädigen. Die Angeklagte erwidert hierauf dem Zeugen, er habe ja auch nichts besessen nnd nun se. er ein reicher Mann. ^ ein ter .wlz zu "st Da dieselben n.cht geliefert würd n. k aa e r md dcr Angeklagte gab 'hm eme Klafter gwk 5 und emc Klafter Memhulz als Interessen, trotz-d m^r /Zcugc. das Holz sulle ihm vom Angeklagten mit 7 st- pr. Klafter bezahlt werden. Zeuge schildert den Angeklagten als ,emen Trunkenbold, ebenso 1624 dessen Gattin, und bezeichnet es als unmöglich, daß letztere ihrem Manne jene Summe dargeliehen haben könne, für welche sie sich sichergestellt habe. Zeuge Anton TrZlan gibt an, der Angeklagte sei schuldig, ihm 8 Klafter zu 4 st. zu liefern, wofür er ihm 40 st. vorhinein bezahlt habe. Auch dieser Zeuge rangiert in die geschilderte Klasse der Holzhändler. Nachdem der Angeklagte ihm 2 Klafter geliefert hatte, mußte er ihm für das Versäumnis sofort eine Klafter als Interessen geben. Zeuge Sebastian Trskan hat vor etwa drei Jahren mit dem Angeklagten ein Holzgeschäft gemacht und noch 3 Klafter zu fordern. Zu ihm habe An< geklagter, als er ihn über die Intabulation seiner Frau interpellierte, gesagt, er — der Fragesteller — werde sein Geld schon bekommen, er habe die Intabulatiim nur zugegeben, damit der Franz Liftah vulgo GrcZnik, der ihn geklagt habe, nichts bekomme. Zeuge Josef Vncar, der Bruder des Angeklagten, Fleischhauer iu Agram, hat von demselben den Rest der väterlichen Erbschaft ftr. 15 st. und nach der Mutter 107 st. zu fordern. Zeuge hat sich jedoch, da er vom Hause jahrelang abwesend war, um die Verhältnisse nach der Verehellchung seines Bruders nicht gekümmert und kann daher hierüber nichts angeben. Zeuge Levicnik weiß nicht bestimmt, ob die Angeklagte außer ihrem Erbtheil noch Geld besessen, bezweifelt jedoch, daß dies möglich wäre. Zeuge Thomas Strah kannte die verstorbene Mutter der Angeklagten. Er weiß zwar nicht, wie viel sie Geld gehabt habc, glaubt aber, daß sie denn doch etwas auf die Seite legen konnte, da sie im Vereine mit der Angeklagten nach dem Tode ihres Mannes die Wirthschaft besorgte. Andreas Princ war Tcstamentszcuge bei der verstorbenen Mutter der Angeklagten. Im Testamente war von anderm Gelde zwar keine Rede, doch wäre es immer möglich, daß die Mutter, die selbständig mehrere Jahre wirthschaftete, sich Geld erspart und es ihrer Lieblings-tochter, der Angeklagten, gegeben habe. Wie viel dies sein könnte, weiß Zeuge nicht, übrigens — meint Zeuge — könne sie es ja auch in der Lotterie gewonnen haben. Zeuge Josef Mates bestätigt, daß die Angeklagte bei seinem Vater Geld in Aufbewahrung hatte. Zeugin Maria Porenta, die Tante der Angeklagten, sagt, sie hal'e bei der letzteren ein Sparkasse-büchel und Silliergeld gesehen, wie hoch der Betrag gewesen, wisse sie nicht. Die Angeklagte erklärt, sie habe seit 9 Jahren Geld in die Laibacher Sparkasse auf rin Vüchel mit ihrem Namen getragen und es nach und nach wieder erhoben und ihrem Manne gegeben. Der Staatsanwalt beantragt, hierüber die Erhebung bei der Sparkasse zu pflegen und das Resultat nachmittags bei Furtsetzung der Verhandlung mitzutheilen. In der Nachmittagsverhandlung wird die Zuschrift der krainischen Sparkasse verlesen, wornach mehrere Sparkassebüchel in verschiedenen Beträgen auf Helena Porcnta, den früheren Namen der Angeklagten, lauten, doch keines von ihr erhoben wurde. Hierauf erklärt der Vorsitzende nach Verlesung mehrerer Actenstücke das Beweisvcrfahren für geschlossen. Den Geschwornen wurden zwei Fragen bezüglich der Schuld des Johann und der Helene Bncar wegen Verbrechens des Betrnges nnd eine Frage bezüglich der Nebertretung der Veruntreuung für Johann Aucar vorgelegt. Der Vertreter der Staatsbehörde, Staatsanwalts-Substitut Müh leisen, hält die Anklage in vollem Umfange aufrecht, während der Vertheidiger Dr. von Schrey constatiert, daß der heutige Fall eher zivilrechtlicher als strafgerichtlicher Natur sei und für die Schuldloösprechung seiner Clienten plaidiert. Die Geschwornen (Obmann Herr Pirc) verneinten bezüglich beider Angeklagten die Schuldfrage auf Betrug, bejahten hingegen einstimmig die Schuldfrage, betreffend den Johann Buiar, auf Uebertretung der Veruntreuung. Der Gerichtshof spricht auf Grund dessen beide Angeklagte vom angeschuldigten Verbrechen des Betruges frei, verurtheilt aber Johann Bucar wegen Uebertretung der Veruntreuung zu acht Tagen Arrest, verschärft durch zwei Fasttage. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 19. August. Die heutige „Wiener Zeitung" veröffentlicht die Ernennung Sr. Excellenz des Dr. Glaser zum Generalprocurator des obersten Gerichtsund Cassationshofes. In Wien sowie allenthalben in den Provinzen wurde das kaiserliche Geburtsfest von allen Schichten der Bevölkerung feierlichst begangen durch Festgottesdienst, Wohlthätigkeilsacte und Festlichkeiten. In Sofia fand anläßlich des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaifers in der katholischen Kapelle ein Tedeum statt, welchem der Minister des Acnßern, der Hofmarschall sowie zahlreiches Publikum beiwohnten. Abends war im Palais des Fürsten Diner. Veim Gratulationsbesuche beim österreichischen diplomatischen Agenten gab der Minister des Aenßeren den Wünschen der bulgarischen Nation für das fernere Wohlergehen Sr. Majestät des Kaisers warmen Ausdruck. Berlin, 10. August. Anläßlich des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers war gestern nachmittags Diner beim Kaiferpaaie in Aabelsberg, wozn der österreichisch-ungarische Botschafter saimnt Gemahlin und dem Votschaftsperfonale geladen war. Kairo, 18. August. Das Gesammtkabinet hat de-missioniert. Das neue Kabinet wurde gebildet mit Khedive als Präsidenten, Haioar als Finanzminister und Mustapha Fahmi als Mmister des Aeußern. Prag, 17. August. (Presse.) Die in Prag du-micilicrenden deutschen Abgeordneten gehen zu der Parteiuersammlung nach Linz, auch die meisten Abgeordneten aus den deutsch-böhmischen Bezirke» schließen sich an. Es soll dort ein gemeinsames, solidarisches Programm für alle Fractional der deutsch-liberalen Partei vereinbart werden. Prag, 17. August. (N. Wr.Tagbl.) In böhmischen Aligcmonetenlreisen wurde beschlossen, die staatsrechtliche Frage zunächst ganz beiseite zu lassen und den Schwerpunkt nur auf die nationale Gleichberechtigung zu legen. Man gab die Parole aus, jedwede Schroffheit und Provocation zu vermeiden und den Deutschen gegenüber das größte Entgegenkommen zu zeigen. Dagegen ist es in deutschen Kreisen über die Äusgleichs-verhandlungen ganz still geworden. Es ist unrichtig, daß die Vorbereitungen zur Aenderung der Wahlordnung im Landesausschusse bereits weit gediehen sind. Obwol der Landtag diesbezüglich einen Beschluß gefaßt hat, ist bis heute so gut wie nichts geschehen. Der Referent in dieser Angelegenheit, Dr. Schmeykal, weilt gar nicht iu Prag, und alle diesbezüglichen Nachrichten müssen als unrichtig bezeichnet werden. Nom, 17. August. (N. fr. Pr.) Der „Courier d'Italie" meldet unter Reserve, es solle demnächst eine Zusammenkunft Cairoli's mit Bismarck stattfinden nnd in derselben ein gemeinsames Vorgehen Italiens, Oesterreichs und Deutschlands in der egyptischen An« gelegeicheit beschlossen werden. Konstantinopel, 17. August. (N. W. Tagbl.) Für den Khedive, dcheu Antunft hier bevorsteht, wird schon der Palast Emirghian iu Bereitschaft gesetzt. Zwei türkische Kriegsschiffe werden dem Khedive bis zur Insel Lenmos entgegenfahren nnd ihu dann hergeleiten. Telegrafischer Wechselkurs vom 18. August. Papier - Rente 66 60. — Silber» Rente 68 30. — Gold-Rente 78 80. 1860er Staats.AnIehen 124 75, — Bank-Actien 82Ü. — Kredit-Actien 266-90. — London 11«60. — Silber — —. K. t. Münz' Dukaten 5 50. — 20. Franten - Stücke 9 27. - 100-Rcichsmart 5? 05. ^ Mndel und Wolkswirthschastliches. Mubolfswertb, 18. August. Die Durchschnitts.Preise stellten sich auf dem heutigen Markte wie folgt: sl, lr, st- I ll. Weizen pr, Hektoliter 7 80 Eier pr. Stück . . -^ ^i Korn „ — — Milch pr. Liter . . — ° Gerste „ 4 60 Rindfleisch ftr. Kilo . - b2 Hafer „ -------- Kalbfleisch „ - 60 halbfrucht „ — — Schweinefleisch „ — ^ Heiden „ — — Schöpsenfleisch „ — 40 Hirse „ — — Hähndel pr. Stück . — 35 Knkuruh „ 4 20 Tauben ,, . — ^ Erdäpfel pr.Meter-Ztr. — Heu pr, 100 Kilo . — — Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . — - Erbsen „ — — Holz, hartes, pr.Kubil« Fisolen „---------Meter .... 2 ?l Nindsschmalzpr.Kilo — 80 — weiches, „ — — Schweineschmalz „ — 80 Wein, roth., pr.Hcltolit. 6 20 Spccl, frisch, „ --------weißer, „ 6 20 Spccl, geräuchert, „ — 7(1 Leinsamen „ 7 6!1 Am 17. August. Hotel Stadt Wien. Löwinger, Ksm., Kanischa. — v. Vcstenecl, Loitsch. — Somnzzi, Gntsbcschcr, Trieft. — Glas und Aal' tulic, Kaufleute, Wien, — Carlebach, Kaufm,, Stuttgart. ^ hiaocczty, tön. Pustoirettions'Sekretär, Agram. - Löschlttl, Kaufm., Olnüch. — Ritter v. Fuger, Graz. Hotel Elefant. Schußlcr. Nüthcl, Kaufleute; Huttei. «auf' mannssulm; HaSwell sammt Familie; Heierbcer, Reisender, und Gruber. Geschäftsrcis,, Wien. - Dr. Tomfcheg. Bürget» mcistcr, Windischgraz — Pivan, Dr. Pcnlo, Kaufleute; Nies, Techniker, und Vclich Katharina, Trieft. Hotel Europa. Christin Anna, Private, Obererlcnstcin. -" Wolf sFrau. Cilli. — Dr, Reitlingcr. t. t, Hochschul-Prosessor, und Dr, Edler v. Urbanihtli, Assistent an der t. t. Hochschule, Wien, — Kretschmcr, Mähren. Aaicrischcr Hof. Spisj Emilie, Private, mit Enkelin. Klag"' snrt, — Schack. Pfarrer, Württemberg. — Freisinger, Mis», nnd Stnmvfi, l. t. Tclcgrasenbeamter, s. Familie, Trieft. Mohren. Hapmon, Kfm,, Jerusalem. - Aul. lliudcn. Vusel, Lehrer, Sostro. - Kren, Fleischhauer, Laibach. Sternwarte. Marolt, Reisniz. Kaiser von Oesterreich. Ogoreuz, Commis, Krainbnrg. "" Ruslio. städt. Lehrer, Trieft. — Schumbrnsa, Zeichenlehrer, Wien. — Abcrth, Privatier, s. Frau, Graz. - Golcr Ursula, Prcgrada, Verstorbene. Den 17. Ang u st. Maria Morella, Inwohnerin, 72 I., ^ranzistanergasse Nr. 6, Ärusltrcbs. — Franz Habjan, Gast' gcbelSsuhn, 0'/, Stunden, Ialobsplatz Nr. 3, LcucnSschwächc. ---Maria Widmnr, Hausbesiherstochtcr, 5 Monate, Schwarzdolf Nr. 41, Fraisen. Im Zivilspitalc: Den 16. Aug u st. Ioscfa Schweiz, Inwohnerin, 80 I-, Altersschwäche. Dcn 1 ?. Augu st. Maria Germ, Arbciterstochter, 4 MoN-, Verhärtung. — Helena Gostisa, Inwohnerin, 46 I., Lungen-tubcrculosc, — Maria Achar, Inwohnerin, 42 I,, Eiterung ficbcr. — Anton Stul, Arbciterssohn, 10 I., GchirncntzuN" dung. — Valentin Zupaniii, Inwohner, 40 I,, Lunged tuberculosc. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 5 .« D n ^ '! i Z 5Z W Z° - 5° O 7^l7M^"7M W ^'17 2^SO7 M^ach^be^vMt" ' «9.50 18. 2 „ N. 731 88 4-22 6 SO. chwach theilw, bcw. ^<,e" 9 .. Ab. 731 9l! 4.1? 0 SO. schwach^ bewölkt ^ Morgens trübe, abwechselnd Sonnenschein; nachmittag zunehmende Bewölkung, gcgen Abend Regen, in der 3iaA Gewitter mit starken Regengüssen, Das Taaesmittel der Mr"" ^- 18 0", dem Normale gleich. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberg-^, ^l)l1(ll!)N'l(!)t. Wien, 16. August. (1 Uhr.) Das Geschäft bewegte sich in engen Grenzen, die Stimmung war jedoch eine günstige. Devisen und Valuten wichen im Preise. Velb Ware Papierrente........ 6665 «675 SUberrente........ 68 35 68 45 Goldrente......... 78 95 79 05 Lose. 1854........ 115 - 115 50 I860........ 125— 125 50 " 1860 (zu 100 st.) - - 12? 75 128 - " 1864........ 15775 15825 Una. Priimien.Anl..... 101-50 102 - Kredit-L.......... 16? ?5 16825 Rudolfs.»......... '8— 1850 Prämienanl. der Stadt Wien 111 75 112- Donau-Rcgulierungs'Lose . - 108 25 108 75 Domänen »Pfandbriefe . . . 144 25 14475 vesterr. Schahscheine 1861 rück« zahlbar ....... 100 80 101'- Oesterr. Schatzscheinc 1882 rü'cl« zahlbar ...... 100 80 101- Ungarische Goldrente .... 9195 9205 Ungarische Eiscnbahn.Anleihe 112 50 116 — Ungarische Eiscnbahn«Anleihe, Lumulativstücke...... 111 75 112 — Ungarische Schaßanw. vom I. 1874.......... '- —" Aillchcn der Stadtgcmeinde Wien i» Ä. V...... 99— 100" «eld W>ne GrundentlaftungS Obligationen. Söhmen......... 102 50 -- - Niedcrüsterreich...... 105 - — -- Galizien.........90 75 9125 Siebenbürgen.......8575 86'25 Temeser Nanat......85 - 8550 Ungarn..........87 — 8? 50 Nctien vou Vanlen. Anglo-österr. Nanl..... 12750 12775 Kreditanstalt ....... 268 10 268 30 Dcpositenbans....... —' —-^ Kreditanstalt, ungar..... 256 25 256 50 Ocsterreichisch-ungarische Bant 823 - 825 Ullionbant . . ... 8720 8750 Vcrtchrsbanl 116 25 116 75 Wiener Bankverein '.!!.. 12825 128'75 klctien va„ Transport Unterneh-mungen. Geld Waic Nlsölb.Bahn......135 50 135 75 DünaU'Dampfschiff..Oesclischait 573 575' Elisabcth'Wcstbahn ..... 17950 180 980 10010 Oeslerreichlsch-ungarische Äal'.l 10160 101 75 Ung. Äudenlredit.Inst, (^.>V.) 100 75 10» 25 PrioritätK-Dblillatlone» Elisabeth.N. 1. Em.....«6 75 9725 Ferd.-Nordb. in Silber . , . 104 50 105- Franz Joseph »Bay,! ... °,o 94-75 «elb "»"' l«al. Warl.Ludwig'N,. 1. Em. I0325 1^/g Ocslerr. Nordwest.Vahn . . 96 90 9?^ Siebenbiirger Vahn .... 7150 ?^«h Staatsbahn 1. Em..... 16925 1""^ Südbahu k 3«/....... 121'^ ^/.25 5°/«...... 102 75 It'»" Devisen. Auf deutsche Plätze..... 56 65 b6 ^ London, turze Sicht .... 11665 i^,^ London, lange Sicht .... 1Itt'?5 '^ «g Paris .... ..... 46(15 " > Geldsort«». Pulatcn . . , . 5 fl, 49 lr, 5 fl> v" , Napolconsd'or . 9 , 28 ^ 9 ^ ^ Deutsche Reichs» <^ , Noten .... 57 , 10 , 5? - " . Silbergulden . , 100 ^ — « 100 » zrrainische Olu.ldcntlastunsss-Oliligatl""" Geld !)6' .. Ware " ^' ._.gg bis Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minute» notieren: Papierrente 66 65 bis 66 85, Silberrente 68 35 bis 6845, Goldrente 78 95 bis 79 05, Kredit 263' - bis 268'20. Anglo !<" 127-90. London 116 65 bis 116 90. Napoleons 9'28 bis 9 23. Silber 100- - bis 100 -.