Laibcher TliMtt. Expedition: Hcrrcngassc Nr. 6. 1jrauuiacrari°»»preile: 148 Üuiöaid: Ganzj. sl. 8-40; Ir>s»rtiou«pre>Ir: Em« ' Zu^eUung in- HauS vrllj. 25 kr. Mil der Post: 'Hanzjähr. IL. Freitag. 2.Juli 1880. — Morgen: Heliodor. 13.Jahrg^ E Die slavische Agitation ist bereits längst über die Grenzlinie hinausgegangen, innerhalb welcher sie allenfalls vom Grafen Taaffe als Gegengewicht zur Niederhaltung der Verfassungspartei benützt werden konnte. Anstatt sich mit Erfüllung letzterer Aufgabe zu begnügen, verlangen die Slaven nunmehr, dass an Stelle der gebürenden Ueberordnung der Verfassungsrechte und der Verfassungsgrundsätze über das jeweilige Regierungssystem eine unbedingte Unterordnung der Staatsinteressen unter die slavischen Special-interessen treten soll. Mag auch Gras Taaffe durchaus nicht gewillt sein, vom Hammer zum Amboss degradiert und zu einen Werkzeug in der Hand der Slaven zu werden, so ist er doch auch nicht imstande, der wachsenden Flut Widerstand zu leisten, zumal er sich doch gestehen muss, dass er es gewesen, welcher derselben die Schleußen geöffnet. Sein Sprachenzwangsgesetz für Böhmen war der erste Spatenstich sür die Eröffnung der Bresche, durch welche der slavische Größenwahn über Oesterreich hereinbraust, und die Regierung Taasses wird daher Mühe und Noth haben, die Verantwortung dafür abzulehnen, dass nunmehr die slavische Agitation auch der deutschen Steiermark sich zu bemächtigen sucht und außerdem in letzterer Zeit ein Gebiet betreten hat, wo sie ganz unvermeidlich in einen herben Conflict mit den Staatsinteressen Ungarns gerathen muss. Was Steiermark anbelangt, wo neben den „Parteiführern" doch nur die ungebildete Landbevölkerung der Untersteiermark sich zur slovenischen Nation bekennt, ist es allerdings lächerlich, wenn „Slovenski Narod" in seiner letzte» Nummer ganz Steiermark bis Spielfeld zum ausschließlichen Besitz der Slovenen machen will oder wenn Dr. Schutz im Grazer Landtag die Regierung interpelliert, ob sie wohl darauf bedacht sei, in Untersteiermark eine slovenische Amtierung bei den Gerichten ein- zusühren. Aber diese Größenwahnsseifenblasen, welche das Gehirn einiger Phantasten producierte, sind doch anderseits ein bedeutsames Zeichen der Zeit und liefern eine herrliche Illustration der zersetzenden Folgen unseres gegenwärtigen Regierungssystems. Die Czechen spielen das böhmische Staatsrecht — die Slovenen die historisch-politische Individualität aus, um innerhalb des von ihnen, wenn auch nur zum Theil bewohnten Gebietes die Alleinherrschaft zu Nutz und Frommen einzelner Parteihäupter zu erringen. Ja, nicht genug damit: die Czechen ebenso wie die Slovenen richten ihre begehrlichen Blicke bereits über die ungarischen Grenzen, um bei den Slaven Ungarns eine Stütze für ihre Pläne zu finden. In diesem Sinne fassen wir das von unseren hiesigen nationalen Vereinen projectiert gewesene südslavische Verbrüderungsfest auf, das allerdings in seiner Durchführung zu einem unansehnlichen „Sokol"-Ausfluge zusammenschrumpfte, noch mehr aber die Bemühungen der Czecho - Slaven, den Traum der slavischen Solidarität zu verwirklichen. Zunächst sind es die Slovaken, welche an die czechische Bruderbrust gedrückt werden sollen, wie bei dem jüngst in Herz-manniestec zu Ehren der anzustrebenden czechisch-slovakischen Einheit abgehaltener. Bankette betont wurde. Zwar hebt man vorläufig nur die literarische Einheit hervor, aber es kann wohl, ganz abgesehen von der Armut slovakischer Literatur, niemand einen Zweifel darüber hegen, dass man mit derlei Verbrüderungsfesten auch politische Ziele verfolgt. Unter dem Schlagworte, die Slaven zum Schutze ihrer geistigen Interessen zu vereinen und deren Unterdrückung durch die Deutschen und die Magyaren zu hindern, strebt man eine austro-sla-vische Allianz an, deren Ziel nur daraus hinausläuft, dem slavischen Elemente zur Herrschaft in Oesterreich zu verhelfen. Oesterreich soll zum Versuchsfelde für den Panslavismns gemacht werden, so wie denn auch jüngst der Moskaupilger und Deutschenfresser Dr. Rieger die czechische Nation als das Vorgebirge des SlaventhumS gegenüber den brandenden Wogen deutschen Meeres bezeichnet?. Graf Taaffe mag zusehen, wie er, nachdem er die Verfassungspartei und mit ihr oaS liberale Deutschthum mit Hilfe der nationalen Parteien an die Wand gedrückt, das Ausbrüten des Pan-slavistischen Kukukseies verhütet. Noth und Mühe würde er damit genug haben, wenn nicht unsere magyarischen Grenznachbarn das Niederhalten der-artiger Agitationen besser verstünden als die Deutschen, welche in ihrer Vertrauensseligkeit das Wiedererwachen des slavischen Nationalgefühlek so lange als einen freiheitlichen Erfolg unserer Tage begrüssten, bis aus diesem Nationalgefühl sich die brutalste nationale Herrschsucht entpuppte. Die Berliner Conferenz. Wie aus Berlin gemeldet wird, erfolgt der Schluss der Eonferenz spätestens am Freitag. Es erübrigt nur mehr die Unterzeichnung der Finalacte, welche gestern festgestellt wurde, und die Entwerfung der identischen Noten an die Türkei und an Griechenland. Ueber die Annahme oder Verwerfung des bezüglichen Entwurfs entscheiden die Mächte. Gestern bildeten die Petitionen der Albanesen, Griechen rc. gegen und für die Annexion den Gegenstand der Kenntnisnahme der Conferenz. Das Resultat der Conferenz wird als der erste politische Erfolg Frankreichs in der neuesten Zeit erachtet, welcher der Gewandtheit des Botschafters Grafen de St. Vallier zu verdanken ist. Für morgen hat der russische Botschafter Saburoff sämmtliche Mitglieder der Eonferenz und sämmt-liche Delegierte zum Diner geladen. Graf St. Vallier hat auch die Finalacte auS-gearbeitet, welche den Gang und die Resultate der Verhandlungen der Conferenz kurz registriert. Die Fassung fand die einstimmige Zustimmung der Jeuitletori. Herbst. Eine Erzählung aus der Gegenwart. Von H. Auegg. (Fortsetzung.) „Mama, ich fahre mit Herrn Fehrich zum Fuchsen," rief Kuno, und Olga bat: „Mama, ich möchte in die Fabrik fahren, wo die barfüßigen Kinder find." „Ihr seid ja recht zärtliche Kinder," sagte die Gräfin lachend, „Ihr wollt beide fortfahren und mich allein lassen!" „O, Mama, du kannst auch mitfahren," beruhigte sie Kuno, „Olga kann zwischen dir und Herrn Fehrich sitzen nnd ich setze mich zum Kutscher." „Was dir nicht einsällt," rief die Gräfin etwas ungeduldig; „steigt aus, Kinder!" Die Kleine ließ sich ohne Widerrede aus dem Wagen heben, aber Kuno sah noch flehentlich auf Fehrich, so dass dieser sich nun selbst an die Gräfin wandte: „Vielleicht vertrauen mir Frau Gräfin doch Ihren Sohn für heute an; ich werde gewiss recht acht auf ihn haben." „Gar keine Idee davon," erwiderte rasch die Gräfin, „wozu sollen Sie si^ den ganzen Tag mit dem Kinde plagen? Und dann müssten Sie abends wieder herüberfahren; nein, nein, daraus wird nichts; Kuno, steige ab." Kuno kannte das Ultimatum und gehorchte. Fehrich dankte der Gräfin für ihre gütige Führung durch Schloss nnd Wald, und als diese ihn zur Wiederholung seines Besuches aufforderte, vorausgesetzt, dass ihn die kecke Zutraulichkeit der Kinder nicht belästige, entgegnete er: „O, im Gegen- theile, sie erfreut mich; sic ist der Jnstinct der Unschuld." Dann verabschiedete er sich und fuhr den steilen Schlossberg hinab. III. Im Heimfahren nach Grünthal überdachte Fehrich die verschiedenen Bemerkungen und Mittheilungen, die er in früherer und jüngster Zeit über Gräfin Svandermatt vernommen hatte, und er fand das meiste davon richtig und durch sein eigenes Hören und Sehen bestätigt. Gräfin Svandermatt war eine Frau von Geist, nicht frei von Exaltation, welche die ihr anerzogenen aristokratischen und religiösen Borurtheile durch per' sönliche Güte und Freundlichkeit vielfach auSglich' eine Frau, die große Seelenstärke mit einer fast kindlichen Naivetät verband, so dass viele Menschen ihre Offenherzigkeit für Coqetterie nahmen. Sie war ihrem pflichtvergessenen Gemahl eine brave, treue Frau gewesen, hatte aber nie rin Hehl daraus gemacht, dass er nicht der Mann ihrer Wahl und ihrer Liebe gewesen. Gräfin Svandermatt hatte, wie jede Frau von Geist und Lebhaftigkeit, verschiedene Feinde unter Männern und Frauen der Gesellschaft, aber alle niussten ihr das eine zugestehen, dass sie nämlich von einer rührenden Dankbarkeit für die geringste ihr oder ihren Kindern erwiesene Freundlichkeit sei. Fehrich fand dies alles richtig; er fand aber auch, dass Gräfin Svandermatt eine interessante Frau sei, aus deren dunklen Augen wahre Güte und Weiblichkeit sprühte, deren stattliche, volle Gestalt Gesundheit und Leben verkündete; er sand. dass die beiden Kinder allerliebst seien, dass ober Waldburg schlecht bewirtschaftet, der Gutsverwalter ein Gauner und Bedetti ein Jntriguant sei. und dass die Sonne heute unerträglich brenne. Conferenz; in Einzelheiten wurde von einer oder der anderen Seite noch eine Hinzufügung oder Vervollständigung vorgeschlagen und deshalb für heute eine nochmalige Revision der Finalacte, gleichsam eine zweite Lesung, anberaumt. Wie man hört, ist in der Schlussacte betont worden, wie für die Tracierung der Grenze hauptsächlich davon ausgegangen wurde, weder der Türkei noch Griechenland strategische Vortheile einzuräumen, und wie man weiter von der Absicht geleitet wurde, Conflicte zwischen Albanesen und Griechen dlirch die Wahl der Grenzlinie zu verhindern. Der Schluss der Conferenz wird den Anfang lebhafter diplomatischer Verhandlungen zwischen den Mächten bilden, welche sich dann auf die Uebermittlung und die Ausführung der Conferenzbefchlüsse beziehen werden. Oesterreich-Ungarn. Die czechische Minorität der Sprachenzwangs-Verordnnngs-Commis-sion des böhmischen Landtages hat einen beson-deren Bericht für das Plenum des Landtages ausgearbeitet, welcher natürlich von dem Grundsätze ausgeht, dass die Spracheuverordnnng Stremayrs durchwegs legal sei und als eine Zusainmenfassung früher zu Recht bestandener Verfügungen auch keine Beunruhigung unter der deutschen Bevölkerung Böhmens hervorrufen könne. Böhmen, so wird in dem czechischen Berichte weiter gesagt, sei ein historisch-geographisch-politisches Ganzes. Es lasse zwar sich nicht leugnen, dass die Verordnung einen „scheinbaren Zwang" in sich schließe, derselbe sei jedoch nicht gegen die Staatsbürger im allgemeinen, sondern nur gegen die Beamten gerichtet. Der Staat habe nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, die Verleihung von Beamtenstellen an das Vorhandensein einer gewissen Qualifikation zu knüpfen, und zu dieser gehört die Kenntnis beider Landessprachen. Kein Staatsbürger sei gezwungen, Staatsbeamter zu werden, also sei auch niemand gezwungen, sich die Kenntnis der anderen Landessprache zu verschaffen. Will er letzteres nicht, so fügt er sich freiwillig Schaden zu. In dieser sophistischen Weise ergeht sich der Bericht noch weiter des Langen und des Breiten, und erbeweist nur, was darin zu widerlegen gesucht wird, dass nämlich auch in den rein deutschen Bezirken Böhmens Beamte nicht sollen angestellt werden dürfen, welche der czechischen Sprache nicht mächtig sind. Die von uns reproducierten Mitteilungen der „Deutschen Zeitung" über die Genesis der jüngsten Ministerkrisis werden von der „Wiener Abendpost" zwar als unrichtig bezeichnet, doch hält „Ei, dummes Zeug," brummte er schließlich vor sich hin, als er sich daheim zum Schreibtische setzte: „es ist doch nur Herbstsonne, und bald kommt der Winter und es ist alles aus." Dann Unterzeichnete er dreizehn Facturen über schwefelfaures Kali und sieben über Kobaltblau. H- * * Auf Schloss Waldberg war es anders; da ärgerte sich der Italiener über den kecken Chemiker; der Gutsverwalter befürchtete, dass der landes- und wirtschaftskundige Fabriksherr der Gräfin Aufklärungen über die Ertragsfähigkeit ihres Gutes geben könnte, und die Kinder dachten und sprachen nur über Wagen und Pferde ihres neuen Freundes und nicht über ihn selbst. Selbst die Schlossfrau, als sie spät abends auf ihrem Lieblingsplätzchen ober dem Weingarten saß und auf ihr mondbeleuchtetes Schloss hinabsah, dachte mit einem gewissen Grolle an Nachbar Fehrich. Sie fand es unschön von ihm, dass er ihr, der sonst herzhaften Frau, das Bängliche unH Verlassene ihrer Lage klar gemacht und, wie sie meinte, übertrieben habe. die „Deutsche Zeitung" dem officiösen Dementi gegenüber ihre Meldungen vollständig aufrecht, namentlich insofern sie die Grundursachen klarlegen, welche das Ausscheiden der Minister Horst, Korb ynd Stremayr aus dem Cabinet Taaffe herbeigeführt haben. Belgien. Der Culturkampf in Belgien hat zum Bruch mit dem Vatican geführt. Die Enthüllungen des als „wahnsinnig" verschrienen Ex-Bischofs Dumont scheinen jede Versöhnung unmöglich gemacht zu haben — kurz, trotz allen Ein-lenkens des Baticans wurde Baron D'Anethan seines Postens in Rom enthoben nnd die Gesandtschaft überhaupt aufgelöst, so dass auch der päpstliche Nuntius Monsignore Vanutelli nothgedrnn-gen seinen Abschied nehmen muss. Frankreich. Die französische Regierung vollzog, wie gestern gemeldet, am 30. Juni die ersten Maßregeln der Märzdecrete. Bis zn diesem Tage nämlich war den Jüngern Loyolas das Wirken im Bereiche der französischen Republik nur mehr gestattet. Es war vorauszusehen, dass die schwarzen Pionniere der römischen Hierarchie bestrebt sein werden, ihren Abgang so effectvoll als möglich zu gestalte». Nach den aus den Departements einlangenden Berichten haben die Jesuiten überall ihre Etablissements mit der Erklärung verlassen, der Gewalt zu weichen. Es kamen keinerlei Gewaltacte, keine Unruhen vor. In Bordeaux verlangten die Jesuiteu, beim Arm genommen zu werden, um festzustellen, dass persönliche Gewalt angewendet worden sei. Der Superior übergab einen Protest gegen die Verletzung des ausrechtes. — In Avignon drohten die bei den esuiteu anwesenden royalistischen Notabilitäten den Commissären mit Stockhieben. In Lyon fertigten die Jesuiten ein Protokoll 6ns und luden den Präsecten und den Commissär für den kommenden Freitag vor das Gericht. — In Marseille wollten unter Gesang herumziehende Individuen die Thüreu der Kapelle erbrechen; der Commissär ließ die Straße räumen. — In Angers ließ der Eommissär die geschlossenen Pforten aufsprengen. Bischof Freppel protestierte und erklärte, nur der Gewalt zu weichen. Die Rufe: „Es lebe Freppel! Es leben die Jesuiten!" wurden mit dem Rufe: „Es lebe die Republik!" erwidert. — In Grenoble notisicierten die Jesuiten den amtierenden Commissären die gerichtliche Vorladung und Überreichung einer Beschwerdeschrift für Freitag. — In Nantes notisicierten die Jesuiten einen Protest gegen die Verletzung des Do-micils, der Person und des Eigenthums. Die Kinder waren längst zur Ruhe gebracht, nur einige Fenster des Schlosses waren noch beleuchtet und der Schein derselben hob sich warm und röthlich von der dunklen Schlossfronte ab und von dem blauen Mondlichte, das auf der Landschaft lag. Schön und friedlich war's ringsnm, aber das leise Rauschen im nahen Walde erschreckte die Gräfin heute, und immer wieder schien es ihren aufgeregten Nerven, als höre sie Schritte im Walde. Weit zurück an vergangene Jahre dachte sie, wo sie oft mit Freude und Sehnsucht auf die Schritte des Mannes gehorcht, den sie damals schwärmerisch liebte. Hatte sie auch längst inzwischen Kunde von dem Unwerte des Geliebten erhalten, so blieb doch ein großer Zauber über jene Erinnerungen ausgebreitet, und es überkam sie daher mit Grauen und Schreck, als sie nun deutlich feste und elastische Schritte in ihrer nächsten Nähe vernahm. Sie glaubte nicht an Geistererscheinungen, und Diebe oder Räuber gehen keinen solchen Schritt. Es war zu spät, fortzueilen oder jemanden vom Schlosse herbeizurufen, es war zu klar und mondhell, um sich zu verbergen. In Paris sperrten sich die Jesuiten in ihren Convent (Rue de Sevres) ein und überließen es den Commissären, die in Begleitung von Agenten und Schlossern gekommen waren, Zelle für Zelle zu sprengen. Die einzelnen Jesuiten wurden kniend und in Gebet versnnken angetroffen und müssen von den Commissären am Arm gefasst werden, bevor sie ihre Zellen verließen. Der Haupteffect war bis zuletzt aufgespart worden. In der letzten Zelle befand sich Pater Hus, ein achtzigjähriger Greis. Als das Schloss an der Thür seiner Zelle aufgebrochen wurde, rief er: „Ver- letzet das Hausrecht und verhaftet mich!" Die Gardieus berührten auch ihn au der Schulter und zwei Senatoren begleitete» ihn hinaus. Plötzlich sagte er: „Ich habe lange genug gelebt, ich verzeihe euch allen und segne euch!" Alle, mit Ausnahme der Polizei, ließen sich kniend von ihm segnen. Um 7 Uhr morgens gieng der ganze Zug, jeder Jesuit von einem Senator begleitet, davon. Ein kranker und ein blinder Jesuit wurden aber von der Polizei zurückgelassen. Vorher waren noch die Jesuitenzöglinge niedergekniet, ließen sich segnen, und der Abgeordnete Baudry bat um den Segen für Frankreich. Die Menge rief dranßen: „Es leben die Jesuiten!" Ei» Manu schrie: „Es lebe die Republik!" Als die Menge dem Zuge nachlief, fanden einige Verhaftungen statt. Tagsüber herrschte eine unbedeutende Bewegung in der Rue de Sövres. Die reaktionären Journale wüthen und nennen den Vorgang der Regierung eiu Verbrechen , und ein Attentat; als Regierung herrsche eiu Re-volutionscomite, das sich „Ministerium" und „Gouvernement" betitle, aber ärger als die Commune sei. Vermischtes. — Eine Rächerin ihrer Ehre. Vor einigen Tagen wurde aus Kopenhagen gemeldet, dass eine junge Studentin auf öffentlicher Straße gegen einen Arzt drei Revolverschüsse abgefeuert hat. Nähere Nachrichten über dieses Mordattentat verbreiten nun über die Motive, durch welche die junge Dame zu diesem verzweifelten Schritte getrieben wurde, ein Helles Licht. Man hatte sich in den ersten Stunden nach Verübung der That darüber noch keine Aufklärung verschaffen können, weil das junge Mädchen, Fräulein Anna Hude, die Tochter eines Untergerichtsadvocaten in Roeskilde, obwohl sie bei der Verhaftung noch große Fassung Da raffte die Gräfin ihren Muth zusammen und rief mit jener gewaltsam lauten Stimme, welche so oft innere Angst verbergen muss: „Wer kömmt da? wer hat ein Recht, hier zu gehen?" Augenblicklich hielt der Angerufene inne, und der Mann, der soeben aus dem Waldesschatten herausgetreten, war Fehrich, und die Worte: „Verzeihung Gräfin!" erstarken ihm fast auf den Lippen. „Sie sind's, Herr Fehrich?" sagte die Gräfin aufathmend, „Sie haben mich sehr erschreckt. Wie kommen Sie denn zu dieser Stunde hieher?" „Verzeihen Sic, Frau Gräfin", wiederholte Fehrich sichtlich bestürzt; „zu dieser Stunde konnte ich Sie hier nicht vermuthen." Gräfin Svandermatt, beruhigt, dass weder ein Wilddieb noch sonst ein unberufener Eindringling vor ihr stehe, und ein bischen erfreut, so weit ihre Gutmütigkeit diese kleine Schadenfreude zuließ, den kühnen Nachbar nun auch einmal verlegen zn sehen, war sehr geneigt, Gnade für Recht zu spreche,n und frug nur lächelnd: „Was aber um alles in der Welt suchen Sie jetzt hier?" „Die Mondlandschaft, von der Sie mir gesprochen, Frau Gräfin", antwortete Fehrich, noch immer wie ein auf Schelmenstreichen ertappter Schulknabe. gezeigt hatte, bei dem ersten sofortigen gerichtlichen Verhör in eine convulsivische Exaltation gerieth, welche sie unfähig machte, zusammenhängende Erklärungen abzugeben. Die Entrüstung des Publikums über den „Morvansall auf offener Straße", welcher gegen einen bisher allgemein geachteteten greisen Arzt gerichtet war, scheint nun bereits ins Gegentheil umgeschlagen zu sein, und man ist jetzt nicht weit entfernt, die dänische Wera Sassulitsch oder Marie Biere zu einer Heldin zu machen, die den Muth hatte, unerschrocken als Rächerin ihrer Ehre aufzutretcn. Nachdem das junge Fräuleiu gegeu Mitternacht im Gefängnis etwas ruhiger geworden war, konnte sie eine zusammenhängende Erklärung ab-geben, welche zur Folge hatte, dass das Haus des Dr. Leerbech sofort von der Polizei bewacht und umstellt wurde, um ihn an einem etwaigen Fluchtversuch zu verhindern. Am nächsten Morgen wurde er dann durch den Potizei-Jnspector verhaftet, als, nach den Erklärungen des Fräulein Hude, des Verbrechens der Nothzucht unter erschwerenden Umständen verdächtig Gleichzeitig wurde eine Weibsperson Namens Jacobsen, ein früher bestraftes Frauenzimmer, verhaftet, als der Kuppelei beschuldigt. Man blickt hier also in einen Abgrund, einen Sumpf der Verderbnis. „Dagens Nyheder" sagt übrigens mit Recht, dass man vorläufig sein Urtheil suspendieren müsse, und meint weiters, die Sensation sei stimuliert worden durch Gerüchte von dem plötzlichen Verschwinden einzelner Männer, die dem Gebiete nicht sern liegen, aus welchem das „Drama in der Lederstraße," dem Schauplatz des Attentats, seinen Ursprung genommen. Es bezieht sich das wohl auf die naheliegende Vermuthung, dass die genannte Kupplerin ihr schändliches Gewerbe nicht auf diesen einzelnen Fall beschränkt hat, sondern dass jetzt Anklagen hervortreten werden auch von ändern Opfern der Nichtswürdigkeit nnd einer verbrecherischen Gewinnsucht — Opfer, die bisher den Verlust ihrer Ehre und ihres Lebensglücks in der Stille der Verzweiflung beweint haben, um dem vermeintlichen „Scandal" einer öffentlichen Pro-cednr zu entgehen. — Der verhaftete Dr. Leerbech hat sich im Gefängnisse erhängt. — König und Seifensieder. Man schreibt aus London: „Während der letzten An- wesenheit des Königs von Griechenland in London ereignete sich ein amüsanter Zwischenfall. Der Prinz von Wales besuchte mit seinem Schwager, dem König, eine Vorstellung der Sarah Bernhardt, die gegenwärtig in London vergöttert wird. Während eines Zwischenactes kam der Prinz mit dem König in die Coulisse und stellte den letztem der berühmten Künstlerin mit den Worten: „Mein Schwager" — „Es erfasste mich abends eine neugierige Sehnsucht nach diesem Bilde; und da wir heute den letzten schönen Abend haben dürften und ich zu mitternächtiger Stunde niemanden im Parke zu begegnen dachte, wagte ich die Unbescheidenheit nnd kam in aller Stille hieher. Ich bitte Sie vielmals um Verzeihung, Frau Gräfin, und werde Sie nicht einen Augenblick mehr stören." Hiemit wollte er sich rasch entfernen. „Seien Sie nicht kindisch, Herr Fehrich!" ries die Gräfin ihm zu; „ich bin ja nicht so übelnehmerisch Ich kann mir nur nicht erklären, wie Sie hieher kamen, da ich weder Pferd noch Wagen hörte." „Ich kam zu Fuß über die Berge", erwiderte Fehrich. „Zu Fuß, von Grünthal her?" rief die Gräfin aus; „das muss wenigstens drei Stunden Weges ausmachen; das ist ja entsetzlich; ein solcher Marsch in der Nacht, und um eine Mondlandschaft zu sehen! Da müssen Sie dieselbe aber auch genießen; Sie haben's verdient, trotz ihres freventlichen Eindringens in meinen Wald. Ruhen Sie ein bischen hier aus, verwegener Missethäter." Fehrich setzte sich nun auch wirklich, obwohl Hie Gräfin lächelnd vor ihm stehen blieb; er nahm vor. Während der Prinz sich zu einer ändern Künstlerin wandte, plauderte Sarah mit dem König, den sie jedoch immer einfach „Monsieur" titulierte. Endlich war das Gespräch zu Ende, die Künstlerin war im Begriffe, in ihre Ankleideloge zu gehen. Da hielt sie ein College mit den Worten auf: „Nun, wie haben Sie sich mit dem König unterhalten?" — „Mit welchem König?" — „Nun, mit dem König von Griechenland, .den Sie soeben verlassen haben."— „Das ist der König von Griechenland?" — Mit einem Satze stand die Künstlerin vor dem Prinzen von Wale-, der noch mit ihrer Collegin plauderte. „Das ist Verrath, Prinz!" rief sie aus, „warum sagten Sie mir nicht, dass es der König von Griechenland war, den Sie mir vorstellten?" — „Ich sagte Ihnen doch: Mein Schwager!" ent-gegnete der Prinz.— „Ihr Schwager, Ihr Schwager! Wie soll ich wissen, wer Ihr Schwager ist? Ihr Schwager könnte ebensogut ein Seifensieder wie ein König sein!" — Tableau. Local- und Provnyial-Digelegenheiten. — (DieZiehungderLaibacherLose.) Heule wurde im städtischen Rathssaale die zweite Ziehung der Laibacher Lose vorgenommen. Dabei siel der Haupttreffer mit 20,000 fl. auf Nr. 52,499, der zweite Treffer mit 3000 fl. auf Nr. 70,060 und weitere Treffer von je 600 fl. auf die Nummern 26,163, 64,728, 30,610 und 73,982. — Die übrigen noch gezogenen Nummern erhalten den kleinsten Gewinn von 30 fl. — (Aus dem Landtage. —VII. Sitzung vom 2. Juli.) Zu Beginn der heutigen Sitzung wird von Dr. Bleiweis und Genossen eine Interpellation an den Landespräsidenten gerichtet, ob es diesem bekannt sei, dass Verordnungen des Justizministeriums und der politischen Oberbehörde betreffs Anwendung des Tlovenischen als Amtssprache für die Gerichte und die politischen Behörden im Verkehre mit slovenischen Parteien nicht beachtet werden, und ob die Landesregierung gesonnen sei, im Sinne der Erfüllung dieser Verordnungen zu wirken. Abg. Potocnik bringt eiuen Dringlichkeitsantrag ein, welcher die Einsetzung eines Fünferausschusses zu dem Zwecke verlangt, von der Regierung Kapitalien zur Vornahme von Nothoauteu uud zum Baue vou Vicinalbahneu mit besonderer Berücksichtigung Jnnerkrains zu erwirken. Die Dringlichkeit des Antrags wurde anerkannt, letzterer selbst zum Beschlüsse erhoben und dem zufolge sofort zur Wahl des betreffenden Ausschusses geschritten. (Schluss des Berichtes iu nächster Nnmmcr.) den Hut ab, fuhr mit dem Tuche über die Stirn und sah drein wie ein Mann, der eine Schlacht verloren. Nur langsam schien er sich zu erholeu, blickte lange ins Land hinaus und sagte sehr leise: „Es ist wohl wunderbar schön hier; die dunkle Masse des Schlosses unten, das geheimnisvolle Mondlicht draußen auf dem Lande und auf den fernen Bergen, und hier vorue die grell beleuchteten Weinblätter; ich begreife, dass Sie dies Bild noch lieber haben, als die schöne Sonnenbeleuchtung des Mittags." „Wenn Sie nur srüher gekommen wären", entgegnete die Gräfin freundlich und befriedigt durch Fehrichs Wohlgefallen an der Aussicht; „da hätten wir den Thee zusammen genommen und wir hätten Sie zum Aufgange des Mondes hier heraufgeführt, wo er sich köstlich ausnimmt." „Wie hätte ich das wagen können, nachdem ich heute mittags, und zwar zum erstenmale, hier gewesen", erwiderte Fehrich, immer gleich leise sprechend. „Das hätte nichts gemacht, wenn Sie so bestimmt wussten, dass das Wetter nicht mehr lange schön bleiben werde", meinte die Gräfin. „Nicht so, Frau Gräfin", sagte Fehrich, „hatten Sie doch so große Abneigung gegen Kunos Fahrt — (Das Wohlthätigkeits fest der Liedertafel). we/ches gestern Abend im Garten der Casino-Restauration abgehalten wurde, nahm einen in jeder Hinsicht glänzenden Verlauf. Der weite Garten ebensowohl wie auch der Glassalon war dicht mit Publicum besetzt, welches sowohl dem äußerst ge-schmackoollen Arrangement der von milden Händen gespendeten Gewinste des Glückshafens, als auch den zum Vortrage gebrachten Gesang- und Musikpiecen alle Anerkennung zollte. Die Musikkapelle des Herrn Zörner, deren in lobender Weise zu gedenken wir schon jüngst Gelegenheit hatten, bewies bei ihren gestrigen Leistungen neuerdings, dass sie sich mit Eifer der Erfüllung ihrer Aufgabe widmet. Die Musikstücke waren sämmtlich gut studiert, und steht wohl zu erwarte», dass bei nur einiger Unterstützung durch das Publicum Herr Zörner auch darauf Bedacht sein wird, dem hie und da noch fühlbaren Jnstrumentenmangel durch eine Completierung seines Orchesters abzuhelfen. Die Lofe des Glückshafens fanden reißenden Absatz, und hat die Laune der Glücksgöttin auch diesmal für recht komische Gewinstfälle Rechnung getragen. So gewann unter anderen der Redacteur des „Laibacher Tagblatt" ein Päckchen Feigenkaffee, dessen in den brillantesten Nationalfarben gehaltene Evenloppe die Aufschrift: „8Io-vsvskrr uäroällL Kava" trug, während der Herr Landespräsident von Frau Fortuna mit einem Stiefel aus Glas bedacht wurde. Bei dem ungewöhnlich starken Besuch des Gartenfestes, durch dessen Veranstaltung sich die Liedertafel und um dessen Arrangement sich Herr Eberl große Verdienste erwarb, und bei dem reichen Erträgnisse des GlückshasenS wird den durch Hagelschlag verunglückten Gemeinden Unterkrains, zu deren Besten das Fest arrangiert war, ein hübsches Scherflein zur Linderung deS Nothstandes zufließen. — (Turnfest.) Uebermorgen wird am „grünen Berg" das diesjährige Turnfest des „Laibacher Turnvereines" abgehalten werden, vorausgesetzt uämlich, dass der Himmel ein Einsehen hat und nicht abermals eine Verschiebung des Festes notwendig macht. Nach dem uns vorliegenden Programme verspricht dasselbe ein echtes Volksfest zu werden, das jedem der Besucher ein Vergnügen zu machen bemüht ist. — (Sannregulierung.) In der Sitzung des steierm. Landtages vom 28. d. wurde eine Resolution beschlossen, in welcher der Landesausschuss den Auftrag erhält, im Einvernehmen mit der Regierung eine einheitliche Bauleitung, zweckdienliche Detailprojecte, eine rationelle Reihenfolge der Durch- > führungsarbeiten, so wie Abkürzung der Bauzeit unz, mit mir gezeigt, weil ich ihn dann hätte abendS selbst wieder bringen müssen." „Sieh da, wie der Herr Nachbar empfindlich ist", rief die Gräfin aus; „so war's ja gar nicht gemeint, glauben Sie denn, ich vergesse so schnell, wie liebenswürdig Sie mir Ihre Nachbarsdienste angeboten, wie gut Sie gegen meine Kinder waren? — Nein, nein", fuhr sie fort, indem sie Fehrich die Hand reichte, „ich will Frieden mit Ihnen haben, als Frau und als Nachbarin, nur so mag ich gerne mit Ihnen disputieren und Sie bekehren." Sie lachte aber selbst über das Wort, das sie mit Nachdruck ausgesprochen. Fehrich, welcher sich erhoben und die ihm gereichte Hand ehrfurchtsvoll geküsst hatte, antwortete: „Die Frauen haben cs leicht, uns zu bekehren, weil wir ihnen gerne nachgeben und ja an den Frauen immer mehr das innere Wesen, als die äußeren Ansichten beurtheilen." „Meine Ansichten sind aber keine äußeren, son-dern tief wurzelnde Ueberzeugungen," ries lebhaft die Gräfin; allein Fehrich entgegnete nichts, sondern sah wieder mit jenem milden Lächeln auf die lebhafte Frau, welches dieser immer irrigerweise den Eindruck großen Selbstbewusstseins machte. die Erhöhung des Beitrages von der Regierung anzustreben. Der Statthalter Baron Kübeck betonte, dass die Regierung der Sannregulierung die vollste Sympathie entgcgenbringe. Witterung. Laibach, 2. Juli. Heiter, außer einigen Haufenwolken längs der Berge, mäßiger W. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 18 2°, nachmittags 2 Uhr 27 5° 6. (1879 -j- 30 6°, 1878 22 2° 6.) Barometer 736 17 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme ->-215", um 25° über dem Normale. Angekommeue Fremde am I.Juli. Hotel Stadt Wien. Schulz, Reis.; Springer und Wirth, Kaufleute, Wien. — Temcherz, Kfm., Passau. — Gramer, Privat, Gottschee. — Urbantschitsch, Höflein. Hotel Elephaut. v. Födransperg s. Frau, Treffen. Tomz, Kfm., Villach. — Walcher, Tarvis. — Varga, Photograph, Agram. — Engel, Kfm., Wien. — Seuka, Triest. — Dr. Faleschini, Besitzer, und Treu, Italien. Mohren. PrimoM, Commis, Rohitsch. — v. Gaal, Advo-eat, Budapest. Verstorbene. Den I.Juli. Michael Mekinz, pensionierter Amtsdiener, 78 I., Kuhthal Nr. II, Brustwassersucht. Im Ci v i l sp i t a l e: Den 26. Juni. Josef Regali, Inwohner, 83 I , infolge zufällig erlittener Verletzungen. Den 28. Juni. Martin Konian, Taglöhner, 54 I., ^xoxleri». Verlosungen. 18ö4ex Staatslose. Bei der heute vorgenommenen Verlosung wurden die nachfolgenden Serien gezogen, und zwar: Nr. 79 202 391 531 577 709 749 880 898 935 1029 1038 1068 1075 1193 1202 1227 1267 1277 1386 1573 1579 1686 2188 2646 2676 2713 2910 3021 3199 3337 3406 3471 3542 3576 3720 3753 und 3806. Die Verlosung der in den verlosten Serien enthaltenen Gewinn-Nummern wird am 1. Oktober 1880 vorgenommen. V Z Z k Z Z Z Z Kundmachung. Beim Eintritte der Erntezeit beehrt sich die Wechselseitige Brandschaden-Versicherungsanstalt in Graz die P. T. Herren Landwirte höflichst aufmerksam zu machen, dass dieselbe nebst der Vemeliei-uiig von Kediiliileii, kimcktliiMtiielteil s»e>- ktt. Islsreliineli, Vieli, Vmsllieii etc. auch die VkchllmMg «ler FM- null MichufMte gegen Wrnndschkden unter möglichst günstigen Bedingungen übernimmt. Einschlägige Auskünfte werden bereitwilligst im Bureau der Anstalt (Graz, Sackstratze Nr. 2V) sowie bei jedem Districts-Commisiariate ertheilt und ebenhaselbst Versicherungsanträge entgegen genommen. Wechselseitige Srandschaden-Verfichernngsanstalt in Kraz. (Nachdruck wird nicht honoriert.) MZUZUZMVZUZUZMZW^MIUVUUZUZUUUZWUUZUM Gedenktafel über die am 6. Juli 1880 stattfmdenden Lici tationen. 1. Feilb., Ukmar'sche Real., Ustje, BG. Wippach. -3. Feilb., Pevc'sche Real., Luza, BG. Treffen. — 2. Feilb., KriZai'sche Real., Mantersdorf, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Homan'sche Real., Zirklach, BG. Krainburg. — 2. Feilb., Jelovkan'fche Real.. Bukovvrh, BG. Lack. — 1. Feilb, Celhar'sche Real, St. Peter, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Brajer'sche Real., Kaltlaken, BG. Treffen. In Laibach verkehrende Eisenbahnzüge. Südbahn. Nach Wien Abf. 1 Uhr 10 Min. nachm. Postzug. „ 1 „ 30 „ nwrgens Postzug. „ 10 „ 43 „ vorm. Eilzug. „ . „ 10 „ 9 „ abends Eilzug. „ 5 „ 20 „ früh gem. Zug. „ Triest „ 2 „ 20 „ nachts Postzug. „ 3 „ 14 „ nachm. Postzug. „ 5 „ 46 „ früh Eilzug. „ 6 „ 6 „ nachm. Eilzug. 9 „ 50 „ abends gem. Zug. Localzug Nr. 124 zwischen Cilli und Laibach: Ankunft 9 Uhr 38 Min., Abfahrt 5 Uhr 45 Min. nachmittags. (Die Eilzüge haben 4 Min., die Personenzüge circa 10 Minuten und die gemischten Züge circa */, Stuude Aufenthalt.) Kronprinz - Rudolfbahn. Abfahrt 7 Uhr 5 Minuten früh. Ankunft 40 30 55 56 mittags. abends. abends. morgens. nachmittags. „O, ich sehe, jetzt find Sie nicht mehr reuig und bestürzt," Hub die Gräfin wieder an; „jetzt kann ich ruhig schlafen gehen; Sie aber können meinen lieben Mond noch bewundern, so lange es Sie freut." „Wird Ihnen nichts geschehe», wenn Sie allein hier hinab gehen?" srug Fehrich besorgt. „Es geschah mir noch nie etwas, warum gerade heute?" gab die Gräfin die Frage zurück; „und wenn Sie so sehr besorgt sind um mich, weshalb gefährden Sie meinen Ruf und bringen mich in den Verdacht eines Rendezvous im Mondenschein?" „Das ist's ja, was ich so sehr bedauere und weshalb ich meine Jndiscretion so sehr beklage," erwiderte Fehrich. „O, besorgen Sie nichts," beruhigte freundlich die Gräfin; „ich scherzte nur. denn es ist niemand mehr wach als der Thorwärter; dieser ist mein spätes Heimkommen gewöhnt und die beleuchteten Fenster sind vom Stiegenhause; es wird niemand von Ihrer Missethat und von meinem unfreiwilligen Stelldichein erfahren. — Gute Nacht, lieber Herr Nachbar, kommen Sie bald wieder nach Waldberg, aber zu einer christlicheren Stunde." IV. Und Fehrich kam auch zu christlichere» Stunden wieder, obwohl in der nächsten Zeit das von ihm prophezeite schlechte Wetter eintrat, und kam, als es wieder schön ward, und beredete die Bewohner Waldbergs zu allerlei Spazierfahrten und Gängen in seine und der Gräfin Weinberge und Wälder, und in kurzem war er der Abgott der Kinder. Jedesmal wusste er etwas mitzubringen, was ihnen Spass machen konnte; eine schöne Feder oder ein Rehgeweih, oder ein schönes Krystall für den Knaben; eine bunte Malerfarbe oder ein kleines Kaninchen für das Mädchen, und die Kinder be-grüssten ihn nie anders, als mit den Worten: „Alexander. was hast du uns mitgebracht?" Gräfin Svaudermatt ließ dies ruhig angehen; hatte sich selbst rasch und leicht au den höflichen und aufmerksamen Gesellschafter gewöhnt und empfand den Umgang mit diesem mehr als gebildeten Manne sehr angenehm in der großen gesellschaftlichen Vereinsamung ihres gegenwärtigen Lebens. (Fortsetzung folgt.) Heirats-Antrag. Ein Lediger Wann in besten Jahren, mit fixem Einkommen und rentablem Geschäft, wünscht sich mit einer kinderlosen Witwe oder mit einem Mädchen im Alter von 25 bis 36 Jahren mit etwas Vermögen zu verehelichen. Ernste Anträge unter der Adresse „Glück" übernimmt Aniionceii-Bureau in Laibach. FMmi,-GerMe, in- und «usränüifcHes Jabrikat, alle Gattungen Angeln, Lachsfäden und Fischzeuge; Wirbel, Netze und Messingräder; Schnüre von englischem Hans und chinesischer Rohseide; Kantschnk-Fischchen und echt englische Mücken sür Forellen und Aschen zu jeder Saison; alle Sorten Fischstöcke und Bestandthcile. — Preisverzeichnisse franco. — Bestellungen werden bestens ausgeführt. C. Karinger. (180) 3 Wiener Börse vom 1. Juli. Allgemeine Ktaatr-frkokä. Geld War? Papierrente 73S5 74 10 Silberrente 74 6') 74-75 Goldrente 89 80 89 35 Staatslose, 1854. . . » 1860. . . 133 50 134 — . 1860 zu 100 fl. 133-50 134 — 1864. . . 173-85 173 50 GrsaäiotlaKa»,». Saltzien........... Siebenbürgen . . . Lemeser Kanal . . Ungarn............. Knäer« S>s«i»tlivd->«e!ell!chalt . . 97 80 91-70 9« so 9S— US z» 114 — L8S — Si?'— ISl— S80 — 19» — 2435 Lir-bO 9S-20 SS- SS'SIi 112 S0 114-50 rssrs S8L- ISSbll 2440 S77 - e?g - Geld Ware Nordwefibahn . . . Rudolf-Bahn . . . StaatSbabn . . Südbahn Nng. Nordoftbabn . 178 50 165 — 290 — 82— 150 5V 179 — 165 50 290 60 83— 151 — Psanäbriese. Bodencreditanftalt in Gold 116 40 116 60 102 60 103 60 108 — in österr. Währ. . . Nalionalbank Nngar. Bodencredir- . 103 30 103 40 101 50 Priorität,--tli». Msabetbbahn, i.Lm. Ferd.-Nordb. i. Silber Franz-Ioseph-Bahn. Galiz.K-Ludwigb,i.E. L)est. Nordwest-Babii Siebenbürger Bahn . StaatSbahn 1.