-rZllumrraiions-prcisc: Für Laiba»: *»rzj-ihrig . . . 8 fl. 40 Ir. ^lbjrhrig . . . 4 „ S» . i>!-rt-IjShrig. . . L , io, ^--»tlich . . . — . 70 . Mit der Post: *"zjahng . . . II fl. — k. d-lWhriz . . .5.5», b«rljährig. . . 2 » 75 » Laibacher 7!ir Zust-llirng ins Haus viertel-jrhrrg 25 kr., -»onarlich S kr. kazÄce ?!ummern « kr. agblatt Anonime Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. RcLakIion: Labüioigasse Nr. 132. Lrxrditioii und Inseraten «nrcan: !?->ngr-tzPIatz Nr. 81 lBuchhandlur, »»n I. v.Kleinmavr» F. Bamberg). ZnscrtiousPreise: >sür rie einspaltige Petitzeile s kr --ei zweimaliger Einschaltung L5kr. dreimal L 7 kr. ^.ijertionStteurpel jedeSmal 3V kr. Nr. S1. Samstag, L März 1872. Morgen: Kunigunde. Montag: Kasimir. Sei größeren Inseraten und »stirer Einschaltung entsprechender Rabatt. 5. Jahrgang. Lack oder Predil. (Fortsetzung.) Der zweite Brief beschäftigt sich ausschließlich mit der Süd bahn. Alle Welt wisse, auf welche Weise diese fremde Gesellschaft in den Besitz der wichtigsten Eisenstraßc der Monarchie gelangt sei. Der bezügliche Vertrag suche vergeblich seines Gleichen in der Welt. Noch jetzt harre man der offiziellen Veröffentlichung des Inhalts dieses berüchtigten, im September 1858 abgeschlossenen leo-ninischen Vertrages entgegen. Einige male wurde schon daraus gedrungen, ihn in seinen gefährlichsten Punkten zu modisiziren oder ihn einer Revision zu unterziehen, aber immer vergebens. Die Südbahn schreite heute uoch eben so furchtlos wie damals auf der verderblichen Bahn des Monopols fort, zum Schaden des Staate«, der Industrie und des Handels, zu ihrem eigenen Nachtheil. Während die ganze ziviljsirte Welt schon seit geranmer Zeit die modernen ökonomischen Grundsätze verfolge, während alle Regierungen, denen das Wohl ihrer Völker am Herzen liege, thatkräftig diesen Grundsätzen huldigen, ja alle anderen Eisenbahngesellschaslen in Oesterreich auf der Höhe ihrer Zeit stehen, halte die Südbahngesellschaft fest an den verrotteten Prinzipien der alten Schule, die auch der alte Thiers wieder ins Leben rufen wolle, um Frankreich von feinen Wunden zu heilen, die aber unzweifelhaft nur eine furchtbare ökonomische Krisis hervorrufen werden. Die Wirkungen dieses Monopols seien bereits ersichtlich in der Thatsache, daß die Gesellschaft ihren Aktionären kaum mehr als drei Prozent auszuzahlen im Stande sei. Weit entfernt aber, daß solche Mißerfolge ihres Systems die Leiter der Gesellschaft eines bessern be- lehren und vom betretenen Wege ablenken sollten, steigert sie vielmehr die Frachtsätze in den wichtigsten Artikeln ihres Verkehres und erhöht die Magazinsgelder, weil sie die der Ausdehnung und der Frequenz ihrer Linien entsprechenden Verkehrsmittel uicht besitzt. Um die Beschwerden der Handelstreibenden, um die Mahn-Erlässe der Negierung kümmere sie sich nicht im geringsten; selbst den Enquste-Kommissionen, die ihr die fabelhafte Höhe der Tarife und die willkürliche Anwendung derselben durch die Macht der Ziffern bewiesen, habe sie zu ihrem eigenen Schaden ihr Ohr verschlossen. Unter dem Vorwande der größeren Distanzen bevorzuge sie wohl hie und da einige Auserwählte, schade aber dadurch allen ändern und der öffentlichen Oekonomie. Kraft des Artikels 23 des Konzefsionsvertrages habe ferner die Südbahn bis zum Jahre 1972 das Vorrecht auf alle Bahnen, die noch von der Donau bis zur Adria gebaut werden sollen, und sie gedenkt auch dies ihr Monopol durch Vertretung der alten französischen Handelsprinzipien auf das schonungsloseste auszunützeii. Beweis dessen der Umstand, daß sie bis jetzt noch jeden Versuch, andere Kou-kurrenzbahnen zu bauen, zu vereiteln wußte, indem sie zur Erreichung ihres Zweckes Zwietracht, Versprechungen und viele andere schöne Mittel ins Werk setzte. Mau sehe mir die jahrelang hin- und hergezerrten Fragen Ponteba Predil und Predil-Lack. Um den Thatsachen auf den Grund zu schauen und den Einfluß, den die Südbahn auch in anderen Sfären ausübt, zu ermessen, genüge der Aussprnch des verstorbenen Ministers Becke in seinem den Triester Hafenvertrag begleitenden Berichte an den Kaiser, er sei sich der drückenden Bedingungen bewußt, aber man müsse dieselben aus Rücksicht gegen das Haus Rothschild annehmen. Das ist die Wahrheit! Mögen nnr der Staat und die Bürger gebrandschatzt, die wirthschaftliche Entwicklung deS Staates gehemmt werde»! das alles schadet nichts; denn das Haus Rothschild und seine Schöpfung, die Südbahngesellschaft, werden nicht davon berührt! Es sei demnach dringend nothwendig, die öffentliche Wirtschaft des Staates aus den Klauen dieser Gesellschaft zu reißen. Ein Beispiel, wie der Minister es mit dieser großen finanziellen Macht auf-nehmeu könne, liefere ihm der italienische Minister Pietro Bastoggi, der in richtiger Erkenntniß der verderblichen Folgen für das neu erstaudene Italien im Jahre 186 l, als das unter dem Namen „Me-ridionali" bekannte Eisenbahnnetz in die Hände Rothschilds übergehen sollte, sich dem mit aller Macht widersetzte und — siegte, trotzdem dieses Haus, schon im Besitze der ober- und mittelitalienischen Bahnen, begreiflicherweise das möglichste that, um ganz Italien sich zinsbar zu machen; ein Beispiel sei ihm Bismarck, der trotz der pomphaften Erklärung Rothschilds: so lange es einen Rothschild auf der Welt gebe, werde die Gotthardtsbahn nie das Tageslicht erblicken, diese Verbindung Deutschlands mit Italien über den St. Gotthardt durchsetzte. Im Bewußtsein, daß er die öffentliche Meinung Oesterreichs auf seiner Seite habe, möge daher der Minister dem Hanse Rothschild den Fehdehandschuh hinwer-sen, er werde siegen und die ökonomischen Zustände Oesterreichs werden neu aufleben. Im dritten Briefe werden sodann die Mittel angegeben, wie die Emanzipation des Staates von der Südbahn Thatsache werden kann. Das erste nnd vorzüglichste derselben bleibe die Errichtung neuer Bahnen im Süden der Donau. Zwar Jeuilleton. War der heilige Petrus in Rom? Die Frage, ob der heilige Petrus je in Rom gewesen, wo er bekanntlich auf dem Janiculus köpf-über gekreuzigt worden sein soll, ist schon seit längerer Zeit eine streitige. Wenn auch das historische Interesse das vorwiegende, so hat diese Frage doch in Folge der letzten Konzilsbeschlüsse über die eminente Stellung des jeweiligen römischen Bischofs auch noch eine weitergehende, mau möchte sage» dogmatische und politische Bedeutung gewonnen, und es erscheint deshalb immerhin begreiflich, wenn dieselbe gerade in unseren Tagen auch anderwärts als in der Studirstube und in der Fachliteratur disku-tirt wird. Nirgends aber liegt dieser Gegenstand näher als in der Ewigen Stadt selber, welche als der Schauplatz seines bischöflichen Wirkens und seines Märtirertodes bezeichnet wird. So wurde er denn auch am 10. und II. v. M. in Rom in einer vriginellerweise aus Katholiken und Protestanten zusammengesetzten Versammlung debattirt, welche im Palazzo Sabini stattsaud und über welche der „Deutschen Zeitung" folgendermaßen berichtet wird: Die Versammlung ward durch Gelehrte katholische» Bekenntnisses berufen und der Zudrang des Publikums war ein ungeheuerer. Mehr als fünfhundert Personen konnten im Saale keinen Platz mehr finden und besetzten die Treppe» und Zugänge des Palazzo blos i» der Hoffnung auf Nachrichten aus dem Innern, woselbst sich die Vorkämpfer beider Konfessionen einander gcgcnüberstanden. Die Vorbereitungen und Maßregeln, welche man getroffen, um die Debatte ungehindert ihren Weg nehmen zu lassen, ließen nichts zu wünsche» übrig. Für jede Partei wäre» nur drei Redner bestimmt, welche nach der Partei, der sie angehörten, abwechselnd daö Wort erhielten; ebenso hatte» sich die Parteien in das Präsidium getheilt, um die Debatte zu leiten. Ferner war man dahin übereingekommen, daß jeder Theil seine eigenen Stenografen haben solle, und ging sogar so weit, die stenografischen Berichte nach dem Schlüsse der Versammlung unttr Siegel zu legeu, um sie später zu veröffentlichen. Eine namhafte Anzahl von Kerzen erhellte den weiten Saal, in welchem die Katholiken rechter, die Protestanten linker Hand Platz genommen hatten Im Hintergründe des Saales saßen hinter einem mit einem rothen Teppiche behangene» Tische auf einer Estrade die zwei katholischen und zwei protestantischen Präsidenten, etwas tiefer zu beiden Seiten die Redner beider Theile und Stenografen. Als Präsidrnte» fungirten, und zwar seitens der Katholiken der Konfistorial-Advokat de Dominicis u»d Don Mario Ghigi, Fürst vou Eampagnano, seitens der Protestanten die beiden Engländer Pig-got und Philipps von der neuen protestantischen Gemeinde dahier. Herr De Dominicis eröffnete die Versammlung mit ein paar Worten und setzte eben so kurz die Bedingungen auseinander, woraus er den protestantischen Rednern das Wort gab. Zunächst erhob sich Gavazzi, der als dritter Redner eingeschrieben war, und stellte den Antrag, gemeinschaftlich zu beten, da es sich um einen religiösen Akt handle. Beide Konfessionen anerkennten denselben Gott und seiu Evangelium, warum sollten sie nicht ein Vaterunser miteinander beten? Der Antrag kam überraschend genug. Protestanten und Katholiken dahier mitsammen beten zu sehen — da wurde selbst Ben Akiba mit seinem: „ES ist alles schon einmal dagewesen" gründlich zu Schanden. Man stutzte einen Augenblick. Fürst Eampagnano erklärte sich unter tiefem Schweigen der Versammlung mit Gavazzi'S Antrag vollkommen einverstanden, schlug aber im Hinblick auf die Verschiedenheit der Formel stilles Beten vor. Daraufhin allgemeines Stillschweigen, während dessen Jedermann sein Gebet sprechen mochte. Als erster Redner erhob sich nun der protestantische Geistliche Sciarelli. habe die Südbahn vertragsmäßig das Borrecht auf solche Bahnen, jedoch beim Abschlüsse des Vertrages über den Triester Hafenbau habe die Gesellschaft für die Dauer von sieben Jahren (welche am Iteu Jänner 1874 enden) auf dieses Vorrecht verzichtet. Die Gesellschaft, die ihre Privilegien eifersüchtig wahre und schonungslos ausbeute, habe bis jetzt schon 5 Jahre gewonnen; wenn also in den zwei noch übrigen Jahren keine Koukurreuzbahnen ins Leben gerufen würden, so trete das Monopol der Südbahn wieder in sein volles Recht und der Staat werde der Gesellschaft auf hundert Jahre tributpflichtig. Vor allem fei cs Triest, das wichtigste Emporium der Monarchie, welches durch diese Gefahr aufs höchste beunruhigt werde. Darum habe Triest auch schon 1864 die Initiative zu einer zweiten Bahn ergriffen und für die Studien derselben große Summen verausgabt. Das Ergebnis dieses patriotischen Schrittes sei die Rudolfsbahn, die eine zweite Verbindung zwischen der Donau und der Adria herzustellen bestimmt ist. Jedoch schlimmen Einflüssen der Südbahngesellschaft sei es zuzuschreiben, wenn keine andere Bahn Oesterreichs so viel Windungen aufweife, wie die Strecke der Rudolfsbahn von Villach znr Donau, wenn demnach die Konkurrenzbahn nach der Adria um ein gutes Viertel verlängert worden. Das jedoch sei noch nicht alles! ____________(Fortsetzung folgt^)_________________ Politische Rundschau. Laibach, 2. März. Inland. Die Berathuugen über den galizi-chen Ausgleich werden im Verfassungsausschuß rüstig i rtgeführt. Dabei zeigt sich auf Seite der Ver-sassungspartei so viel gnter Wille und so viel Entgegenkommen, daß der bekannten Haltung der Polen gegenüber eher über ein zu viel als über ein zu weuig geklagt werden darf. Die sieben Punkte, welche den Kompetenzkreis des galizifchen Landtages so ansehnlich erweitern, wurden bereits zugestanden und auch der Minister für galizifche Angelegenheiten bewilligt. Als bedeutsame Momente aus den bisherigen Verhandlungen verdienen hervorgehoben zu werden: erstens die von der Regierung abgegebene Erklärung, daß die gewährten Kompetenzerwei-teruugen nur innerhalb des Rahmens der Staatsgrundgesetze gelten, daß also Galizien beispielsweise nicht das Recht habe, Gesetze zu erlassen, welche die Gleichberechtigung der Nationalitäten oder der Konfessionen verletzen könnten, eine Erklärung, die noch durch die wiederholte Zusicherung Grocholski's verstärkt wurde, die Polen wollten sich nicht das Recht Herr Sciarelli ist ein noch junger Mann mit wohlgepflegtem Barte; seiner Stimme fehlt es etwas an Klarheit, doch ersetzt er den Mangel durch große Lebhafligkeit. Schade, daß er seine These und seinen Vortrag abliest. Die Lehre der katholischen Kirche über die Anwesenheit des heiligen Petrus in Rom gehe dahin, daß derselbe im Jahre 42 der christlichen Zeitrechnung unter dem Kaiser Claudius hieher gekommen und im Jahre 66 uuter Nero gestorbeu sei. Nach dem Inhalte der itpostolorum sei aber das alles chronologisch unmöglich. Die Bekehrung des heiligen Paulus falle iu das Jahr 39, im Jahre 42 habe derselbe den heiligen Petrns in Jerusalem besucht, später sei der letztere nach Caesarea, Joppe, Antiochia rc. gegangen nnd beim Konzil in Jerusalem erschienen, nach Nom aber sei er nie gekommen. Urberdies erwähne der heilige Paulus in seinen Briefen an die Römer u. dgl. nirgends der Reise des heiligen Petrus nach Rom. Dieser letztere datire keinen seiner Briefe von Rom aus, nemic eö nirgends als feinen Wohnort. Der bekannte Brief Petri an die Hebräer sei vielmehr aus Babylon datirt, aber die katholischen Gelehrten nehmen an, darunter sei Rom zu verstehe», dem er jenen Spitznamen gegeben habe. Aber es sei nachgewiesen. daß der heilige Petrus in Babylon gewesen. Damit er- aumaßeu, die Staatsgrundgesetze zu ändern. Zweitens ist der Umstand wichtig, daß nicht ein galizi-! scher Landesminister, sondern ein Minister aus Galizien gewährt wurde, ein Minister also, der unter Umständen auch als Ressortminister fungiren kann. Damit ist den Ansprüchen anderer Nationalitäten, die vielleicht auf Vertretung im Rathe der Krone Anspruch erheben könnten, die Spitze abgebrochen. Spätestens kommenden Montag wird der Verfassungsausschuß die Berathungen über Galizien zu Ende geführt haben. Zwei wichtige Fragen sind noch zu erledigen: erstens die Forderung bezüglich der Jnartikulirung des „AusgleichsgesetzeS" in die galizische Laudesordnung, dann der von Giskra eingebrachte Antrag, nach welchem das Gesetz über die Erweiterung der Landesautonomie in Galizien erst dann in Kraft treten soll, wenn die Wahlreform durchgeführt sein wird. Wie man über die Auflösung des böhmischen Landtages iu Regierungskrisen denkt, zeigt folgende Stelle aus einem Artikel des „P. Ll.," wo es heißt: „Schon daß das Ministerium es verfucheu darf, jetzt schon, wenige Monate nach Niederwerfung der Fundamentalartikel, in diesem Sinne vorzugehen, muß als erfreuliches Zeichen seiner Machtstarkuug begrüßt werden. Denn allerdings könnte alles bisher Geleistete nur als Vorbereitung für diese wichtige und ausschlaggebende Aktion betrachtet werden. Aber im wesentlichen zeigt sich doch, daß diese Vorbereitung eine wohl überlegte und mit sicherer Hand geplante war. Welches Recht behaupten die Tadler noch, die von dem Ministerium die Auflösung sämmtlicher Landtage, auch des böhmischen, unmittelbar nach dem Amtsantritte des Kabinets Auersperg forderten? Den böhmischen Landtag damals anflösen, hieß mit einem Fiasko debütiren, den moralischen Widerstand der Gegner stärken, den Muth der eigenen, zur Kritik ohnedies vielleicht mehr als billig geneigten Partei im entscheidenden Punkte schwächen. Ihn in nächster Znkuuft auflösen, heißt Kraft und Selbstvertrauen zeigen, daö Regierungsprogramm konsequent und stetig entwickeln und hoffentlich und aller Wahrscheinlichkeit nach den bisherigen Erfolgen den wichtigsten hinzusugen." Ausland. Aus Berlin, 28. Februar, wird dem „W. T." geschrieben: Wohl auf eine Anfrage, die Fürst Bismarck in Wien hatte machen lassen, erhielt der österreichische Botschafter am Berliner Hofe die Weisung, iu vertraulichem Wege dem deutschen Reichskanzler das äußerste Maß der Konzessionen, welche die österreichische Regierung Galizien zu gewähren gedenkt, zu bezeichnen, damit »ach dieser Richtung hin zwischen den beiden jetzt befreundeten kläre sich anch das Datum jenes Briefes an die Hebräer. Die historische Tradition, nach welcher der heilige Petrus »ach Rom gekommen sein und daselbst seinen Wohnsitz genommen haben soll, sei erst in einer viel späteren Zeit cntjtanden und entbehre aller uud jeder festen Grundlage. Die Darlegung Sciarelli'S verfehlte nicht, anf die Verfammlnng großen Eindruck zu machen, doch enthielt sie sich jeder Manifestation. Nach Sciarelli sprach Fabiani, ein katholischer Geistlicher. Seine Stellung war den historischen Ausführungen seines Vorredners gegenüber nicht sonderlich angenehm; trotzdem zog er sich als Mann von reichem Wissen und überzeugender Redegabe ganz gut aus der Asfaire. Die Beweisführung seines Vorredners stütze sich auf die Chronologie der heiligen Schrift, aber inan könne sich auf dieselbe nicht verlassen. Was jener vorbringe, seien nichts als Hypothesen, die man nach Belieben annehmen oder auch ablehnen könne. Die katholische Kirche nehme nichts weg, noch setze sie etwas dazu; sic gebe die Thatsachen nach ihrer logischen Reihenfolge, nicht nach ihrer chronologischen. Es stehe nichts entgegen, daß alles, was der Vorredner vom Leben des heiligen Pctruö gesagt, iu Judäa vor sich gegangen und er dennoch nach Rom gekommen und daselbst gestorben sei. Die Sache sei so allgemein bekannt gewesen, daß man Mächten keinerlei Disharmonie sich einschleiche. Gleichzeitig wurde der österreichische Botschafter vom Grafen Andraffy beauftragt, dem Fürsten Bismarck mitzutheilen, daß der vom letzter» gegen die Ultra-montaueu eröffnete Kampf in Oesterreich um so größere Beachtung finde, als man dort die Resultate-dieses Kampfes nicht ungenützt zu lasse» gedenkt, den ein vorwiegend protestantischer Staat leichter hatte beginnen können, als Oesterreich. Man sieht iu Frankreich init großer Spannung der für heule anberaumten Diskussion über die katholischen Petitionen entgegen, und es wird bei dieser Gelegenheit zu neuen Stürmen kommen, die, nachdem sie zwischen den vier Wänden des Versailler Sitzungslokales auSgetobt, schließlich in eine die sich bekämpfenden beiden großen Parteien ungenügend abfindende Tagesordnung sich verlieren werden. In Italien wächst, angesichts dieser Verschleppungs-Politik, die Verstimmung zusehends und gibt sich bereits in einer Weise knud, welche deutlicher als alles andere beweist, wie sehr sich durch die Ereig-uisse der letzten Jahre die internationalen Macht-verhältnisse zum Schaden Frankreichs verschoben haben. So bringt die offiziöse „Opinione" einen, wie es heißt, direkt aus dem Kabinete des italieni-schett Ministers des Auswärtigen, Viseonti-Venosta, stammenden Artikel, der eine gar spitzige Sprache gegen Frankreich führt und sozusagen von oben herab die französische Regierung wegeu ihres Verhaltens in der bekannten Gesandtschastsfragc herunterkanzelt. „Wahrlich," heißt cs dasclbst, „Herrn v. Choiseul eiueu Urlaub geben, dann seine Entlassung annehmen, Herrn v. Goulard ernennen und ihm dann ein Portefeuille übertragen, die Wahl seines Nachfolgers hinausziehen, bis die Natioual-Versammlung geruht, eine klerikale Petition zu diskutircn: das ist die allerschlimmste Politik, denn das ist überhaupt gar keine Politik." Der Artikel »ersteigt sich sogar zu der wenig verhüllten Drohung, daß, wenn diese leidige Angelegenheit in den Bereich der öffentlichen Discnfsion gezogen werden sollte, „der Minister eines freien Volkes vielleicht gezwungen werden dürfte, Entschließungen zu treffen, die er gerne hätte vermeiden wollen." Dies will mit anderen Worten wohl weiter nichts sagen, als daß, wenn, wie vorauszusehen, die Debatten in Versailles einen Italien verletzenden Charakter annehmen sollten, die italienische Regierung sich veranlaßt sehen wird, Herrn Nigra abzuberufeu uud es auf einen Bruch oder wenigstens eiue Unterbrechung der diplomatischen Beziehungen mit Frankreich ankommen zu lassen. MG- Fortsetzung in der Beilage. "NS gar nicht darüber zu spreche» nöthig gehabt; und als sie dann nach dem Tode des heilige» Petrus in der Legende erwähnt worden, habe ihr niemand widersprochen. Seit dem ersten Jahrhundert habe man die Kirche zu Rom als vom heiligen Petrus gegründet angesehen, und auch die Häretiker uud andere Gegner jener Zeit hätten dem keinen Widerspruch entgegengesetzt. Keine andere Stadt rühmte sich, sein Bischofsitz gewefeu zu fein. Die Kritik der gewiegtesten Exegeten lautet dahin, daß das Datum „Babylon" im erwähnten Briefe gleichlautend fei mit Nom. Schließlich sei ja die Lehre vou der Anwesenheit des heiligen Petrns in Rom kein Glaube ussatz, sondern eine historische Thatsache uud durch glaubwürdige Urkuudeu bewiesen; gälte der Aufenthalt des heiligen Petrus nicht mehr als gewiß, dann gäbe es iu der ganzen Geschichte nichS Gewisses mehr. Der Redner erntete lebhaften Beifall von der katholischen Seite. Ihm antwortete Ribetti mit Geist uud Geschick, und nach diesem kam Cipolla, ein katholischer Geistlicher uud Pfarrer von San Tom-mafo in Parione. Cipolla spricht leicht und eindringlich, seine Beweisführung ist scharf uud klar, er beherrscht seinen Stoff uud überzeugt. Als Gavazzi das Wort erhielt, war es bereits elf Uhr Nachts, waren die Zuhörer schon vier Stunden lang den Vorträgen mit gespannter Aufmerk- Beilage zum „Laibacher Tagvlatt" Nr. 51 vom 2. März. Noch weiter geht die gleichfalls häufig inspi-rirte „Jtalia," wenn sie in einem „die Illusionen des Vatikans" betitelten Artikel sich mit der Eventualität eines Einschreitens Frankreichs zu Gusten der weltlichen Herrschaft des Papstes beschäftigt. „Ein Krieg gegen Italien/' heißt es kurzweg in diesem Artikel, „wäre für Frankreich gleichbedeutend mit der Verzichtleistung auf die gegen Deutschland zu nehmende Revanche, denn an dem Tage, an welchem später der Krieg zwischen Frankreich und Deutschland ausbrechen sollte, wäre Italien der natürliche, zuverlässige Alliirte Deutschlands." Eine solche Sprache läßt an Deutlichkeit kaum etwas zu wünschen übrig, trotzdem ist es noch immer zweifelhaft, ob die Rechte der Versailler Versammlung dafür das erforderliche Verständniß besitzen wird. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Nochmals „Virtuti öt Llusis.") Dieser Tage kam uns folgendes Schreiben zu: Geehrter Herr Redakteur! Sie werden laut H IS des Preßgefetzes ersucht, folgende Berichtigung in der nächsten Nummer des „Laibacher Tagblatt" zu veröffentlichen. Mit Hochachtung Jv.Podboj, N. Krizaj, Jv. Kljun, Fr. Grvznik, I. Rozman, Zbaßnik, Ant. KchL, G. König, A. Kukelj, Jv. ZdraZba, F. Bvncelj, A. Jamnik, B. Polaj, I. Skerjanec, Bal. Bergant. Berichtigung. Das „Laibacher Tagblatt" vom 16. Febr. wußte in einem Virtuti et Nusis überfchriebenen Artikel zu erzählen, „wie vor ungefähr zwei Jahren ein Doktor der H. Gottesgelehrsamkeit und zugleich Professor um die vorgeschriebene Stunde in die Schulstube der Herrn Seminariisten trat und ihnen seelenvergniigt eine Episode zum Besten gab, welche -in kleines Streiflicht auf die im hiesigen Seminar beobachtete Lehrmethode werfen soll." Die „Danica" hielt diese Mittheilung keiner Beachtung werth, weil sie schon in ihren innern Widerspritchen den Stempel der Unwahrheit an sich trägt. Denn jener „Vorfall" soll sich vor ungefähr zwei Jahren durch einen Professor zugetragen haben, Her nach der Anmerkung des Verfassers gegenwärtig nicht mehr an der Anstalt ist, während doch seit sieben Jahren, d. i. von 1865 kein Prosefsorenwechsel stattgefunden hatte. Dann läßt das „Tagblatt" jenen Professor nach JeZica gehen, während das Gasthaus, wo jener Kettenhund zu finden war, bekanntlich an der Save-brücke bei VHmarje steht. Weil aber das „Tagblatt" vom 23. d. M. das Stillschweigen der „Danica" als einen neuerlichen Beweis für die Wahrheit jener „inter- essanten Episode" anführt, so Hallen siH die Gefertigten, welche vom „Tagblatt" selbst zur Zeugenschaft aufgefordert und als diejenigen bezeichnet wurden, welche der „Danica" den Nam:n des betreffenden Professors angeben könnten, für verpflichtet, im Interesse der Wahrheit, der Ehre und des guten Rufes der Anstalt und ihrer Professoren zu erklären, daß der vom .Tagblatt" erzählte „Vorfall" von Anfang bis zum Ende erlogen ist. Laibach, am 27. Februar 1872. Die Theologen des IV. Jahrganges. Gegenberichtigung der Redaktion. Gegen obige sein sollende Berichtigung finden wir folgendes zu bemerken. Nahezu volle vierzehn Tage bedurfte es, bis die Herren Theologen dieses Schriftstück zusammenstoppelten, dem wir die Spalten unseres Blattes bereitwillig öffnen, nicht etwa, wie die Herren Einsender meinen, weil uns das Preßgesetz dazu nö-thiget, sondern weil wir darin einen neuerlichen, uns ganz willkommenen Beweis produziren, welche Einfalt — um nicht zu sagen Bornirlheit — gepaart mit pfäffischem Trug in dem Hause mit der Aufschrift — Viriuti tzi ÜIu8is — groß gezogen wird. Die allereinfachste und gerade bei der klerikalen Partei beliebteste Form, die Wirkung mißliebiger Vorfälle abzuschwächen, bietet die bekannte Galgenregel: 81 kseisti — U6ZH; — oder, um mit „Danica" und „Novice" zu reden: „Io lur." Sofistisch und jesuitisch wie immer, klammern sich hiebei die Helden, die weder den „Teufel noch seine Großmutter" scheuen, an nebensächliche Aenßerlichkeiten und vermeinen, daß, wenn es ihnen etwa gelungen, ein oder das andere an sich nicht entscheidende Wort zu verdrehen oder auS seinem natürlichen Zusammenhange herauszureißen, damit auch schon das Wesen der Sache selbst getroffen sei. So soll die in unserem Artikel „Virtuti 6t Nusis" enthüllte Hundegeschichte deshalb nicht wahr sein, weil — der letzte Wechsel in den Lehrkräften des Seminars in das Jahr 1865 fällt und weil — der bewußte Hund nicht in Jeschza, sondern unter dem Groß-kahlenberge sich befunden habe. Wir haben in unserem Artikel die Zeit der dort erwähnten Begebenheit mit den Worten „vor ungefähr zwei Jahren" bezeichnet und schon damit zu Verstehen gegeben, daß dieses Moment für die Sache felbst ganz gleichgiltig ist; ebenso haben wir bezüglich des Ortes uns der Worte „bedient" er sei hinausgegangen vor das Pomärium der Stadt, vielleicht um sich die Thermopylen bei Jeschza zu besehen" und liegt sür jeden Vernünftigen, den der Jnfallibilitäts-Dünkel noch nicht vollends unzurechnungsfähig gemacht hat, in dieser Redewendung der unverkennbare Beweis samkeit gefolgt, .und cs handelte sich darum, ob am folgenden Tage Schluß oder Fortsetzung der Debatte erfolgen solle. Gestern wnrde nun die Disputation wieder ausgenommen. Es sprachen Gavazzi für die Protestanten und Guidi, katholischer Geistlicher und Professor der stilofofie am Kollegium de la Pace. Gavazzi rekapitulirte in freiem, lebendigem Vortrage die Gründe seiner Kollegen und kam zu dem Schluffe, daß die heilige Schrift von der Reise des heiligen Petrus nach Rom nichts enthalte und selbe deshalb nicht vorgekommen sei. Guidi seinerseits reassu-mirte das von seinen Freunden Gesagte in ruhiger, gemessener Weise, welche man bei Gavazzi vermißte. Uebrigens beflissen sich die Redner beider Theile der größten Artigkeit; Gavazzi nannte seine Gegner „meine gute», meine besten und gelehrten Gegner," und Guidi nahm keinen Anstand, dem Talente und der Leichtigkeit des Vortrages der protestantischen Geistlichen alle Anerkennung anszusprechen. Dagegen bewahrte das katholische Pnbliknm nicht die gleiche Mäßigung, wie die katholischen Redner, während das protestantische sich mehr zufainmennahm und jedes Zeichens von Mißfallen sich enthielt. Nachdem Guidi geschlossen hatte und die Debatte zu Ende war, ging Fabiani zu den protestan- tischen Gelehrten hinüber und reichte ihnen die Hand, und nun drückten sich die sechs Gegner mit der größten Kordialität die Hand, welcher Akt der Höflichkeit von allen mit großer Freude und theilweise selbst nicht ohne Rührung bemerkt wurde. Während sich das Auditorium erhob, um den Saal zu verlasse», hörte mau von einer Frauen-stimme die Frage stelle»: „Wer hat den Sieg da-vongctragen?" Die Frage war natürlich genug. Nur mußte jeder Zuhörer sich dieselbe in seinem Innern beantworten. Sieger ist, wer uns für seine Ansicht gewann, wer uns überzeugte. Immerhin ist es eine höchst bemerkenswerthe Thatsache, daß Katholiken und Protestanten eine solche Angelegenheit in allem Frieden da diökntiren konnten, wo das unfehlbare Haupt der alleinseligmachenden Kirche residirt. Bor ein paar Jahrhunderten hätte man die Herren Gavazzi, Ribetti und Sciarelli verbrannt und ihre Asche in die Tieber geworfen, vor ein paar Jahrzehnten sie in ein Kloster gesteckt. Man wird also kaum etwas dagegen einwenden können, wenn die Freunde der Gewissensfreiheit sagen, es sei denn doch einigermaßen besser geworden. (Natürlich nur in Rom, nicht in — Laibach. D. Red.) dafür, daß wir keineswegs von einem Kettenhunde in Jeschza sprachen, sondern nur andeuten wollten, daß man nicht in der Stadt Laibach, sondern am flachen Lande, somit gerade dort, wo klerikale Einflüsse überwiegend, die unchristliche Ungezogenheit beging, einem Hunde den Familiennamen eines geachteten Bürgers beizulegen. Die Thatsache aber, daß ein Doktor der heiligen Gottesgelehrtheit, welcher bis vor einiger Zeit eine einflußreiche, leitende Stellung im Seminare einnahm, den Theologen, denen er durch sein Beispiel vorleuchten soll, den Vorfall erzählte, daß man außerhalb der Stadt Laibach einem Kettenhunde den Namen „Desch-mann" beigelegt habe und (was hier allein das entscheidende ist) der Umstand, daß diese Erzählung unter beiderseitigem schallenden Gelächter und allgemeiner Heiterkeit statt hatte, ohne daß hiebei jemand auch nur eine Silbe des Tadels für foche Sittemohheit fand — diese ungeschminkte Thatsache hat unser Gewährsmann aus de m Munde eines der Herren Priesterhäusler s e lb st, welcher Ohrenzeuge jener „interessanten Episode" war, erfahren. Unser Gewährsmann hat uns ermächtigt, für diesen Umstand, wenn nöthig, seine und eines zweiten anwesend gewesenen Zeugen gerichtliche und eidliche Zeugeu-schaft in Anspruch zu nehmen. Wäre also — was wir aus guten Gründen hier nicht zugeben, die von uns gebrachte Mittheilung in ihrer Wesenheit unrichtig, so ist die Quelle derselben nicht bei uns, sondern im Seminare zu suchen. Nach dieser uns von den streitlustigen Alumnen selbst abgenöthigten Aufklärung, überlassen wir es mit aller Gemüthsruhe diesen Herren, diese „Familienangelegenheit" weiterhin üiti'g. muros unter sich zum Abschluß zu bringen, oder, falls sie dies vorziehen, sich vor dem Nichterstuhle der Geschwornen Laibachs ein zweites Sedan zu holen., Widerrufen werden wir unsere Mittheilung erst dann, wenn jener Herr aus dem Seminare es öffentlich einbekennen will, daß er unseren Gewährsmann angelegen habe; wohl ab.'r berichtigen wir dieselbe in dem an sich nicht wesentlichen Punkte, daß jenem Doktor der heiligen Schrift damals der Charakter eines Professors nicht zukam, sondern daß derselbe nur eine andere einflußreiche Stellung im Seminare inne hatte. Die Redaktion. — (DerRechnuugS-Abschluß derLai-bacher Gewerbebank) für daS Jahr 1871 weist unter Rubrik „Aktiva" in Baarschast 4.419 fl. ö. W. — Wechseln 256.603 fl. — Verschiedenem 1.426 fl., in Summa 262.448 fl. — ferner unter der Rubrik „Passiva" an Aktien-Kapital 50.000 fl. — Sicher-stellungSfond 14.818 fl. — kurrenten Geldern 184.002 Gulden. — unbehobenen Zinsen 2.297 fl. — Steuer-Konto 46 fl. — Zinsen von Wechseln 2.388 fl. — Reservefond 1.969 fl. — Verschiedenem 317 fl. — Reingewinn 6.620 fl. — in Summa 262.448 Gulden ö. W. aus. Der ausgewiesene Reingewinn resultirt sich wie folgt: Erträgnisse von exkomptirten und reeskomptirteu Wechseln 18.491 fl. Verwendung: Zinsen 10.381 fl. — Regiespesen 1 085 fl. — verschiedene Ausgaben 405 fl., in Summa 11.871 fl. Reingewinn 6.620 fl. ö. W. — (Der nächste Ge se l l f ch a f t s a b en d im Kasino) findet kommenden Montag, den 4. d. M., statt. Die Direktion hat sich gewiß sämmtliche Mitglieder zu Dank verpflichtet, indem es ihr gelungen ist, die eben anwesenden Grazer und Triester Künstler, die gestern einen so großen Erfolg errangen, zu einem Konzerte zu gewinnen. DaS Programm wird ein durchaus neues und sehr glücklich zusammengestelltes sein. Nach dem Konzerte steht ein kleines Tänzchen auf der Tagesordnung, so daß der Abend in jeder Hinsicht ein sehr anziehender und unterhaltender zu werden verspricht. — (Ueber Graf Hohen wart'S Schreibebrief an Costa) läßt sich die „N. Fr. Pr." also vernehmen: Ter Schalttag — 24. Februar — ist in vielen Ländern ein Schalktag, der ganz nach Art der römischen Saturnalien gefeiert wird. Man spielt >an demselben „verkehrte Welt." Wohl in Berücksich- tigung dieser Sitte veröffentlichen heute, wo auch ohne Kalender Jedermann die Existenz des Schalttages merkt, föderalistische Blätter ein vom Schalttage (24.) datirtes Dankschreiben des Grafen Karl Hohenwart an Dr. Costa ob der von Letzterem lanzirten Slovenen Adresse an den Ex-Minister, und — es ist ein köst licher Mummenschanz! — in diesem Briefe feie« der einstige Giskra'sche Statthalter uud dann Geburtshelfer bei den Fundamental-Artikeln feine, des Grafen Karl Hohenwart, Gesinnungstreue — feiert sie in einem Schreiben an den einst schwarz-roth-goldenen und nun slovenischen Costa! Um den Scherz voll zu machen, profezeil der Mann, dessen Politik zu so „gründlicher Enttäuschung über den Werth etwa erzielter Scheinerfolge" geführt, diese selbige Enttäuschung dem Minister Auersperg. Nun, der Scherz der „verkehrten Welt" ist gelungen; wir applaudiren dem gewandten Arrangeur. Aber obwohl er „schnüffelt immer im Gebetbuch," hat er doch keinen „feinen Geruch," wenigstens keinen in politischen Dingen. Die von ihm ausgesprochene Hoffnung auf den „nicht fernen Zeitpunkt," in welchem er wieder fundamental-ultramontan wirth-schaften werde, rangirt mit den jüdischen Hoffnungen auf baldige Ankunft des Messias. — (Die k. k. priv. inner öfter r. wechselseitige Brandschaden-Versicherungsanstalt) hat uns ihren Rechnungs-Abschluß für das Jahr 1871 fammt Bericht zur Einsichtsnahme mitge-theilt. Wir entnehmen daraus folgende Daten: Im Jahre 1871 sind 3667 Gebäudebesitzer neu beigetre-ten. Mit Schluß des Jahres 1871 betrug die Zahl der versicherten Gebäudebesitzer 82.866, jene der versicherten Objekte 182.721, und der Gesammtversiche-rungswerth 75 Millionen 862.210 fl. ö. W. Im Verlaufe des Jahres 1871 sind an 460 Parteien für beschädigte 713 Gebäude 295.617 fl. ö. W. an Vergütungen ausbezahlt worden. Im Herzogthume Krain wurde im I. 1871 an 139 versicherte Parteien für beschädigte 205 Objekte der Entschädigungs-Gefammt-betrag mit 48.483 fl. ö. W. ausbezahlt. — (Für Beamte und Professoren.) Aus Wien, 29. Februar, wird der „Gr. Tagespst.-' telegrafirt: Eine Marburger Correfpondenz Ihres Blattes hat die Frage gestellt, ob auch Professoren der Mittelschulen einer Teuerungszulage theilhastig werden. Hier die Antwort auf diese Frage: Der Finanzausschuß beantragt, vom ersten Marz Zuschüsse für alle definitiv angestellten Staatsbeamten und Diener nach dem bekannten Perzentualsatz flüssig zu machen. Die Vertheilung der bewilligten 5 Millionen hat nach folgenden Grundsätzen zu erfolgen: In der ersten Gehaltsgruppe 10 Perzent ohne Unterschied des Standortes, in der zweiten 15 Perzent ohne Unterschied , des Standortes, in der dritten Gehaltsgruppe (unter 1050 fl.) für Wien 25 Perzent, außerhalb Wien 20 Perzent. Die Theuerungszulage beginnt mit 1. März. Ein zweiter Resolutionspunkt fordert von der Regie« rung, daß sie die Vorlagen bezüglich der definitiven Regelung der Beamtengehalte rechtzeitig mit dem StaatSvoranfchlage pro 1873 einbringe. — (Konzert.) Der erste März stattete uns gestern seinen Besuch ab mit frischem heiteren Antlitz und entzückte uns durch eine prächtige Frülilingsspeude, ein reizendes Bouket herrlicher Melodien, eine dusliger als die andere, und fast alle seltener Art, denn nur wenige derselben wurden in größeren Kreisen früher schon hier gehört. Es konnte daher nicht sehlen, daß ihnen das zahlreich versammelte Publikum, welches sich gestern in dem von den Herren Treiber, Heller und Korel im landschaftlichen Redoutensaale veranstalteten Konzerte einfand, mit der gespanntesten Aufmerksamkeit, mit dem Gefühle unendlicher Befriedigung lauschte. Wenn wir von einer detaillirteren Besprechung der einzelnen Nummern in Betresf ihrer Exekutirung absehen, s» geschieht dies nur darum, weil wir geradezu sämmlliche Leistungen sür gleich vorzüglich erklären »Men. Die Palme des Abends aber gebührte unbestritten Hr» Treiber, der mit dem Bortrage der Schumann'schen „Novelette," der „Goudoliera" von Reinecke und der Liszt'schen Transskription des Lpinnertiedes aus dem „fliegenden Holländer" das Publikum zu einem wahren Beifallsstürme hinriß. Daß eine vollendete Technik bei Herrn Treiber ein schon lange glücklich überwundener Standpunkt ist, brauchen wir wohl nicht erst zu erwähne», die Perlenslnten, mit denen er i» der reizenden „Wondoliera" koste, nnd das brillante Spiel im „Spinnerlied" legren davon ein glänzendes Zeugniß ab. Wunderbares Ebenmaß aber und vor allemein verständniß- ! voller, selbst bei de» stärksten Effektstellen maßhaltender Vor-§ trag, das sind ganz besondere Vorzüge seines Klavierspieles. Herrn Treiber ebenbürtig znr Seite stand Herr Heller, der uns schon aus mehrere» früheren Produktionen rühmlichst bekannte Meister der Geige, der mir seinem vollendeten Spiele dem Justrumeute Töne entlockt, wie sie nur in der menschlichen Stimme noch inniger zum Herzen sprechen können. So spielte er im reizenden Wechselgesang mit Herrn Korel, dem treffliche» Cellisten das ansprechende Andante aus Marschuers I?-iuoI Trio, wobei Herr Treiber den hauptsächlich begleitenden Klavierpart spielte. Geradezu begeistert aber hat uns Herr Heller mit dem glühende» Borlrage der „Ballade und Polonaise" von Bieuxlemps, in der er sich als den vollendete» Meister erwies. Unser volles Lob verdient in gleichem Maße Herr Zöhrer, der ihm in dieser Pieße in bekannter trefflicher Weise am Klavier begleitete. Herr Korel, der mit Herr» Treiber „Variationen" von Mendelssohn spielte, entwickelte am Cello eine Bravour und Virtuosität, wie sie aus diesem Justrumeute selten entwickelt wird, die wir aber an diesem jungen Künstler schon mehrmals zu schätze» uud zu bewundern Gelegenheit hatten. Noch müssen wir des Frl. Trei ber erwähnen, die nns durch den ausnehmend verständigen Vortrag reizender Lieder erfreute, nnd das Publikum insbesondere in Schumanns „Sonnenschein" und Schubert's „der Neugierige" zu wohlverdientem Beifalle hinriß. — Unstreitig den Glanzpunkt des Programms aber bildete Beethove »'s Trio i » Ls op. 70 (womöglich noch edler aber auch seltener zum Vortrage gelangend als das Ls-Trio op. 75) das von den Herren Treiber, Heller und Korel mit nahezu vollendeter Meisterschaft exekutirt wurde. Wir begreifen es übrigens recht wohl, daß unsere Künstler ein Werk wie dieses mit der ganzen Kraft hingebender Liebe zur Kunst erfassen und so zum begeisterten Dollmetfch der Ideen des hohen Genius werde», der sie geschaffen. Welche Fülle von Motiven entsprießt dem in nur wenigen Takten niedei gelegten thematischen Gedanken des Einleitungssatzes, wie duftige Blülhen eines Fruchtbaumes, wie perlende Sprühtropsen des aufsteigenden Springquells; wie reizend variirt Las sangbare Thema des Allegretto,' wie majestätisch bewegt sich das herrliche Adagio. Und endlich im Finale, wie dränge» sich Bilder auf Bilder, ein Gedanke den ändern im raschen Wechsel; es ist als ließe der Meister alle Geister los, die sein Zaubergenins gernfe»; doch nicht wie dem Zauberlehrling ergeht es ihm, er der Meiste r bannt sie in die von ihm gezeichneten Schranken, nachdem sie „gehorchend seinem Winke" im tollsten possirlichsten Reigen geWpst! Durch die edle künstlerische Vorsührung dieses Werkes haben -stch die Kon-zertgeber ein Verdienst erworbe», für das wir denselben ganz vorzüglich unsern Dank wissen. Sie können übrigens alle da« Bewußtsein mit sich nehme», daß sie dem Publikum, wenn dasselbe auch hie und da mit verdientem Bei-salle gekargt hat, eine» Kunstgenuß verschafft haben, wie »lis derselbe hier nur selten geboten wird. Zu besonderem Danke verpflichtet sind wir auch Herrn Heinrich Miau rer, der mit auelteuueuswerther Liebenswürdigkeit und Bereitwilligkeit seinen trefflichen Slreicher'schen Flügel den Konzertgebern znr Verfügung gestellt hat. Wirthschaftliches. Um Weintrauben im Zimmer zu treiben, dürften folgende Mittheilungen von Interesse sein: Man kann im Zimmer, beziehungsweise am Fenster mit leichter Mühe Weintrauben in einem gewöhnlichen Blumentöpfe erzielen, ohne sogar eine bewurzelte Rebe zu haben. Ein Mitglied des Blumen-Klnbs zu Stuttgart machte im vorigen Jahre einen Versuch uud hatte die Freude, an einer einzigen Rebe 9 Trauben entstehen zu sehen, welche jedoch theils der zu großen Menge, theils der ungünstigen Witterung wegen nicht alle zur vollen Ausbildung kamen. Man nimmt dazu eine vorjährige gut auSgebildete drei bis fünf Fuß lange Rebe, deren oberste zwei Augen Fruchtaugen sein müssen, was jeder Weingärtner zu beurtheilen versteht, umwickelt diese Ruthe von unten herauf mit Moos, das man mit Bast bindet, und läßt nur die zwei erwähnten obersten Fruchtaugen frei. Die so zubereitete Ruthe windet man schraubenförmig in einen entsprechend großen Blumentopf, daß nur die zwei nicht eingebundenen Fruchtaugen Uber den Rand des Topfes hervorsehen. Nun süllt man den Topf mit einer recht fruchtbaren Mistbeeterde, gießt diese an und stellt den Tops hinter ein sonniges Fenster, wo mau eine gleichmäßige Feuchtigkeit der Erde unterhält. Das zum Begießen verwendete Wasser soll niemals kalt, sondern stets lauwarm sein, um die empfindlichen jungen Saugwurzeln, welche an verschiedenen Theilen der Rnlhe zwischen dem Moose hervorsprossen in ihrer Thätigkeit nicht zu stören. Ist die Jahreszeit so weit vorgeschritten, daß keine kalten Nächte mehr zu fürchten sind, so kann inan den Topf vor das Fenster oder auch an eine sonnige Wand im Freien stellen, noch besser eingraben, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit und Temperatur zu erhalten. Habeu sich au den, aus den oberen zwei Augcn entsprungenen Trieben Ansätze von Trauben gebildet, so werden die Triebe so enispitzt, daß über jedem Traubenansatz zwei gesunde Blätter bleiben, um die Säftezirkulation zu unterhalten, denn ohne diese würden sich die Trauben nicht ausbilden. Es würde zwar ein einziges Blatt genügen, allein um bei einer etwaigen Beschädigung des obersten Blattes eine Reserve zu haben, ist es besser zwei Blätter stehen zu lassen. Sollte vor der Reifzeit der Trauben schlechtes Wetter eintreten, so nimmt man den Tops hinter ein Fenster. In Beziehung auf vermehrte Nährtcaft der Erde kann man von Zeit zu Zeit einen leichten Düngergnß geben, doch mit Vorsicht, weil ein Uebermaß schadet. Diese Methode kann eben sowohl zur eigentlichen Fruchttreiberei augewendet werden, als zur Traubeuzucht, namentlich in Gegenden, wo der Weinbau nicht zu Hause, oder wo man sich in Ermanglung eines Gartens oder sonstigen Grundstückes selbst gezogener Trauben erfreuen will. Witterung? ' ' Laibach, 2. März. Nachts bewölkt, Vormittags halbheiter, Nachmittags in Nord dünn bewölkt, Sonnenschein, schwacher Nordwest. Wärme: Morgens ü Uhr -j- 1.2", Nachmittags s Udr s- 10 6° 6. (1671 -f- 1.6"; 1870 5.9"). Barometer im Steigen 788.04 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -7- 2.7", um 1.7" über^dem Normale. Telegramme. Wien, 1. Mürz. Der Bersassungsausschnß hat den Elaboratspunkt des Subkomitees betreffs eines cigcncn Senates beim obersten Gerichtshöfe für Galizien angenommen, den Znsatzautrag Grocholski's betreffs der polnischen Amtssprache dieses Senates abgelehnt. Sodann fand eine längere Debatte über finanzielle Bedingungen statt und es wurde vorläufig beschlossen, daß zwei Pauschalien, nämlich für Unterrichtsausgabe» und separat für politische Ber-waltung festzustellen seien. Wiener Börse vom 1. März. Stü.KLLL'LQLL. Z rrc.Nente, öst. i'a»-.' dto. dto. öst.inS'Ä. öoje vsn I85i . . Zoje vsn 1860, 2^'.«: Loje von 1860, sjünsl. vramieusch. v. r?.64 . zu 5 PCL. Bruten, Kram a. Küsteulaud 5 „ ^ Ingara. . zu5 , ! ^rrcrt. u. Slay. 5 , Lirbeubürg. « 5 - ttativnalbank . . Inion-Bauk . . . ireditanstalt . . . -i. ö. Eöcompte-^',. rU'.zlo-iifterr. Ba'.rk . O-st. Bodencred.-K. Ocfl. Hypoth.-Bau! . Escompl.-Bl. Zranto - Austria . . -tuis. Kcrd.>2lvrdb. Lüdbahn-Gesellsch. . ?ais. ü^sa'veth r.irl-Ludwlg'Va-xi Lvedenb. Lisenvahn . Staatsbahn. . . . iais. Kranz-IosesSb.. Mnsk.-Larcs-r 2.- B. MLd-Fium. Bahn . ttattou. ö.W. ver'.oSd 27tg. Bod..Ercdit192.50 l3.«6.5 210. 103.50 187.75 90.- 90.20 89.50 89.7s 104.501 W5. - 87.50 88.- Oeft. Hyflvth.-Äauk. Sädb.-Ges. zu 500 Kr. dro. Hvn6 6pf,'ch.-V^ ! ZU 100 fl. EM. . Trietter 100 sl. LM. dto. 50 jr. ö. W. - teuer . 40 fl. ö.W LLtUI . , 40 „ Palffy . , 40 , >«ary . , 40 „ Sc. Heno'.v^ 46 , V.ndisHzräy LO , x'Daldilnv . 20 „ ^Zie-oich . 10' ivö.L- '^7(3 Mos.j .rugöd. roo ft. südd.Lt. Hcankj.lOOtt. ^ „ London 10 Pf. Stert Parrö 100 KraNcS LLÜQLÄr;. Kat1.M'.in»-Ducuteu LO-Fvar,cSstü.—. — Wechslerbank 356. — Baubank 127.—. — Anglobaubauk 172.—. — Wechslerban-bauk 56.50. — Hypothek tr-Rentenbank —. - Prager Baukvereiu 184.50. — London 112.30. — Silber 110.50. - K. k. Münz-Dukaten 5.33. - 20-Frank-Stücke Ü.S3 Cingesendet. Im „Slovenski Narod" vom 29. hiesiger Korrespondent über den großartigen (???) Krmvau im Glas-Salon des Kasino bei der Soiree am r^vrnar anläßlich des Verlangens einzelner Herren Gaste nach ,,^er Wacht am Rhein" wie ein Blinder von der Farbe- Wie in diesem Blatte üblich, haben sich in den Bericht wieder Unwahrheiten hineingeschmuggelt, denn Herr Dormt befand sich gar nickt unter diesen trutbuftasten der „Wacht am Rhein " sondern cs verlangten dieses Lied zwei Ultra-Czechen die jedoch daran nicht das Entsetzliche, wie einige unserer heimischen Schwärmer herauszusindenschienen; -diese guten nach der Geburt schon für Musik empfänglichen Herren Ultra-Czechen wünschten als Zugabe zum Musikprogramme, wahrscheinlich um sich als praktische Lente das Entree herauszuschlagen, die „Wacht am Rhein," und ganz das gleiche wünschten Einige, welche den CzardaZ, Einige, die den „höher Peter," und Andere, die den Radetzkymarsch verlangten! Wir sind überzeugt, daß vernünftig denkende und praktische Leute über Jedermann lachen, der in gewissen Melodien, im Schnitt der Röcke, in der Form der Hüte, der hohen Stiefel nnd in allem jenen Unsinn, welchen gewisse Leute eingeführt haben, um damit die Menge willenslos am Narrmseil führen zn können, — der darin, sagen wir, die Rettung des Vaterlandes sucht! ,.O Volk! sei gescheidter" möchten wir statt „hoher Peter" rufen, und damit: UN80lieg geb. Schneider, aus Wien. alten Markt 155, 3. Stock. rr R Das Hans Nr. C. 19 L 20 auf dem alte» Markt wird ol»»« »»»8 k» ei«» verkauft. Näheres daselbst im ersten Stock. (81—3) Verstorbene. Den 1. Marz, Martin Mlakar, Krankenwärter alt 32 Jabre, im Zivilspital an der Lugentuberknlose - Herr Anton Lepoii, bürgert. Kleidermachermerster, alt 5^ Jahre, in der Kapuzinervorstadt Nr. 28 gähe am (Dchlagflusse. Anmerkung. Im Monate Februar 1872 sind 65 Personen gestorben, unter diesen waren 3t männlichen und 31 weiblichen Geschlechtes. ____________*__, . . __ Angekommene Fremde. Am l. März. Jlowacsky, Literat, Moskau. — Neuzi, Kausm., Venedig. — Kersic, Krainbnrg. — Dekleva, Koschana. — Prasniker, Bauunternehmer, Münkendors. — Eberl, k. k. Oberarzt. — Sonnenberg, Kaufni., Tfchakathurn. 8tn«>r Bayer und Linzer, Kanflente, Graz. — Ehrlich, Kaufm., Wien. — Pliker unv Levak, Cllli. --Moser, Kausm., Wien. »»«r. Pillnstorf, Hofsmann und Mi-lohnaja, Marburg. Gedenktafel^ über die am 6. März 1872 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Kri^e'fche Real, acl Smnk. BG. Tschernembl. — 2. Feilb., Bole'sche Real., Koie, BG. Ad^lsberg. — 2. Feilb., Kristan'sche Real, Klenik, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Perko'sche Real., Kokric, BG. Krainbnrg. — — 1. Feilb., Rosmann'sche Real., Unterradenze, BG-Tscher-nembl. — 3. Feilb., Zalar'sche Real., Bruundors, BG. Laibach. — 2. Feilb., Lovsin'sche Real., Weikersdorf, BG. Reifniz. — 2. Feilb., Balencic'sche Real, rrä Prem., BG Adelsberg. ________________________________________________ Der gänzliche Alismkliusj meines noch vorriithi^cn ^ zu besonders herabgesclzten Preisen in meiner Wohnung in der (012—21) Sternallee im Kollman'schen Hause 1. Stock, neben dem Theater, 8 KL dem Herrn Professor der Mathematik v«i» «I lie« in Berlin (Wilbelmstraße Nr. 5) für ein nach seinen Lpiel-Justruktionen gleich in der zweiten Ziehung getroffenes KZ SK KK Teruo, welches zum schönsten Neujahrsgcschenk geworden ist. Ein so schneller Erfolg zwingt zur dankbarsten Anerkennung und sofortigen Veröffentlichung. LI ivst, »UtL. Lakv miovo. Diese von mir benutzte», so glücklichen Spiel-Instruktionen sind aus Verlangen sofort gegen kleine Spesen-Entschädignng zn erhallen. Anfragen finden unentgeltliche Antwort. Man wende sich nur vertrauensvoll an den Professor der Mathematik LL. v. in Berlin, Wilhelmstraße 5. (102) Z Feuerspritzen^ auf der Trieffer Ausstellung mit der silbernen Medaille ausgezeichnet, sind in verschiedenen Größen, zu verschiedenen Preisen und für Gemeinden mit der Begünstigung ratenweiser Abzahlung; weiters rotire»de Wempumpen neuester Konstruktion, mit denen man bis fechszig Eimer in der Stnnde überfchänken kann, dann W>,,»»,»«» für Hansbruunen und Fabriken, solid nnd zu billigsten Preisen zu haben in der Glocken- und Metallgießerei von in Laibach. (113-1) ÜL8 uuüdvL tL olkvn! LLl8er1. uvä LömZI. - - 5 Mi «eitles Mssolll. vnvilssirtes Kereinj»1e8 0LI. von VZ8 >ein8is, bösls, nslürlioksis unä »nsrksnni >virIi8LM8tö >MisI gegsn Ullä - 8 Lilien, gKgkn 8I(ro^6lii, ^Llli3U88l!lilÄgö, 0rü8snltrsnl<- kvitvn LctiwLolilict'llöit u. 8. .V. I8t - .lie klil8vl.e iV 1 II. - eutnöäör in wöiuer I^bM8-«i6ä6r1.T8o: Wien, 6Lc:I(ei-8ti-a880 Kr. 12, oclöl- m äsn rgnommirt68t6u Lxotllölcsu unä Zpkreröidauälun^sll <^r Nonarellls sollt /u llskommeu, 80 unter auäörn kvi MZenäeu lärmen: I. Lik6 i,: >Vitve, Ottukilr 8elleuli, -Vpotlielcsr, unä >1 6«I«d, Kaufmann; 6i11i: l'i'iNix .laneseli, Laukmaun; ^uäönburA: F«8.1»08tl, I^ukwann; Narllur^: .1. !> ki.nx'iillu'i, ^xotlleksr; ^ iio 8 aell: Otto Ku88llbim, ^.xotllvliör; Villaell: I'. ^Ivilin, Laukmaun. (83—3) Kasmo-Anzeige. Den p. t. Kasinovereinsmitgliedern wird hiemit bekannt gegeben, daß M ,!«»» 4. Wliiri« »I »I. ein in den Vereins-Lokalitäten stattfindet. Urogramm: A Konzert und Tanz. 8 ............................... (l12) ^ Die Kasinoliereins-Direktion. D Der Gefertigte dankt dem p. t. Publikum für den bisherige» Besuch im Schweizerhanse und zeigt ergebenst an, daß er mit l. März das t übernommen hat. Er erlaubt sich das p. t. Publikum zu zahlreichem Besnche mit der Versicherung einzuladen, daß er für vorzügliche Getränke und prompte Bedienung bestens Sorge tragen wird. Hochachtungsvoll Iohaim Ü8l»M, cm-i) MMM Einladung zur Subskription auf die Aktien der „Ersten assgeineinen Verslcherunq8s>nnti Immer mehr und mebr gelangt die Nothwendigkeit zur allgemeinen Erkenntniß, daß die südösterreichischen Provinzen und dabei namentlich die slo-ve nischen Länder, in materieller Beziehung anf eigene» Füken stehe» und sich vom fremden Kapitale möglichst emanzipiren müssen. Vielleicht aus keinem anderes Gebiete tritt dieses Verhältniß so grell hervor, wie bei dem Versicherungswesen. Hunderttausende an Versicherungs-Prämien gehen jährlich außer Land und helfen auswärtigen Gesellschaften, ihren Aktionären reiche Tividenden zu bezahlen. Die maßgebendsten Faktoren: Landtage, Gemeindevertretungen, Vereine und die Journalistik haben daher dem Bedürfnisse wiederholt Ausdruck gegeben, Laß eine eigene Versicherungsgesellschaft für jene Länder gegründet werde. Von dieser Anschauung geleitet, haben einige Patrioten das vollständige Operat einer derlei Versicherungsgesellschaft auf Grund der verläßlichsten statistischen Daten und aller bisherigen Erfahrungen ausarbeiten lassen und dem hohen k. und k. Ministerium vorgelegt. Mit dem hohen Erlasse vom 25. Jänner 1872 hat das hohe k. und k. Ministerium die Bewilligung zur Errichtung der „Crsten allgemeinen Versicherungsbank mit dem Sitze in Laibach ertheilt. ist, Die Bank ist eine Aktiengesellschaft, deren Zweck die Uebernabme aller Arten von Versicherungen gegen festgesetzte Prämien als: für Feuer-, Transport- und Hagelschlagschäden, für Bruch an Spiegelglas, endlich für Lebensversichernng. Die Begebung der Aktien geschieht ohne Vermittlung eines Bankhauses direkt an das Publikum, welches hiedurch dieselben zu einem viel günstigeren Kursk erhält. Andererseits wird aber hiedurch auch der eine Hauptzweck der Bank befördert, welcher darin besteht, daß die Aktien insbesonders auch bei der slovenifchen Nation untergebracht uud der statutenmäßige Einfluß auf die Bank auch für künftighin erhalten werde. Die Aktien der „8love,,i^t»" eignen sich als vorzüglich rentable Kapitalöanlage. 1. Laut der unten folgenden Einzahlungsmodalitäten sind auf jede der 3000 vorläufig zu emittirenden Aktien im Nominalwerthe per 200 fl. 40 Perz., und zwar zum Kurse von 85 Perz., somit per Stück Aktie bloü 68 sl. ö. W. einzuzahlen. 2 Mit Rücksicht auf den Emissionsknrs geben die Aktien ein fixes Erträgniß von nahe an 6 Perz., und 3. außerdem die Superdividende aus dem reinen Geschäftsgewinne, wovon 40 Perz. statutenmäßig für die Aktionäre bestimmt sind. Nach den bisherigen Erfahrungen anderer Aktien-Versicherungsgesellschaften dürfte es keinem Zweifel unterliegen, daß die Aktien der Bank „8lo-in kürzester Zeit einen sicheren Ertrag von 12 bis 15 Perz. geben werden. 4. Jeder Besitzer auch mir einer einzigen Aktie ist bei der Generalversammlung stimmberechtigt, kann dieses Stimmrecht entweder persönlich oder durch einen Bevollmächtigten ansüben, mit der einzigen Beschränkung, Laß niemand mehr als 40 Stimmen repräsentiren darf. H. Jeder Aktionär Hilst dadurch mit an dem patriotischen Unternehmen, auch dem slovenischen Volke seine eigene Versicherungsgesellschaft zu schaffen und zu bewirken, daß das so mühsam erworbene Geld im Lande selbst verbleibt. 6. Nachdem 15 Perz. des reinen Gewinnes für gemeinnützige Zwecke bestimmt sind, so ergibt sich hier eine weitere Quelle der wohlthatigen Wirksamkeit der Bank. 7. Endlich ist noch hervorzuheben, daß die disponiblen Fonds der Bank statutenmäßig für Eskomptirung von Wechseln, Darlehen auf Staats- und Jndustriepapiere, Hypothekardarlehen, sowie zu Vorschüssen an Rcalitätenbesitzer, Ändnstrielle, Korporationen m,d Gemeinden bestimmt sind, wodurck, dieselbe in der Lage sein wird, dem in einzelnen Lheilen herrschenden empfindlichen Geldmangel abzuhclsen. Betreffend die verschiedenen Zweige der Versicherungen, so sind die Prämientarife anf Grnnd der znverläßlichsten statistischen Daten verfaßt und soll die ganze Geschästsgebahrnng aus durchaus reellem Vorgänge beruhen, zu welchem Zwecke in allen größeren Städten und in den einzelnen Distrikten Auf-sichtsräthe (ans Aktionäre» und Versicherte» bestehend) bestellt werden. Der Verwaltnngsrath besteht derzeit aus folgenden Personen: 8e. «»»«I L» ^>«>>»-1^111»» Herrschaslsbefitzer zn Nen-Cilli, Präsident; »i«. I < «»><>». Advokat nnd Landesansschnß zu Laibach, Vizepräsident; ^Gewerksbesitzer zu Laibach; R pensionirter k. k. Bezirksvorstelier zu Laibach; II»-. W',-,»,,!« k. k. Notar zn Marburg. Ersatzmänner: Utiirbä, k. k. Bezirksadjnnkt zu Drachenburg; 8«i»t»»It Nealitätenbesitzer in Franz; I», zn Marburg; Großhändler in Optschina. Das Revisions - Konntee besteht aus folgenden Personen: >*»». Dompropst zu Laibach; Fabriksbesitzer zu Laibach; »Io«v1 Handelsmann zu Laibach. Die Modalitäten siir die Aktienzeichnung sind folgende: . 1. Aus jede Aktie im Nominalwerthe per 200 fl. sind 40 Perz. zum Kurse von 85 Perz. bar einznzahlen, wornach ein Jnterimsschein ans- gefolgt wird. 2. Die Bareinzahlung beträgt sonach per Aktie 68 fl., wovon 20 fl. sogleich bei der Zeichnung, 48 fl. aber innerhalb 30 Tagen vom Tage der Zeichnung einzuzahlen sind. 3. Jeder subskribirte Betrag wird vom Tage der Einzahlung an mit 5 Perz., riicksichtlich mit Bezug auf de« Emissiouskurs von 85 Perz. mit nahezu 6 Perz. verzinst. 4. Jedem Subskribenten steht eS frei, auch die vollen 40 Perz. per Aktie sogleich zu erlegen. 5. Die Subskription kann sowohl bei der Bank in Laibach, als auch bei den mit Vollmacht des Verwaltnngsrathes ausgestatteten Agenten derselben geschehen. . ^ ... ... . ,, . ... 6. Alle Einzahlungen sind entweder bei der Bank in Laibach zn leisten, oder an selbe per Post zu senden. An Agente» sind Einzahlungen nnr gegen Anühändignug der vom Vrrwaltnngsrathc gefertigten Empfangsbestätigungen zu leisten. Die Statuten der Bank werden gratis ausgefolgt, sowie alle gewünschten Auskläruiigen. sei cs mündlich oder schriftlich, bei der Bank „8I«ve»I^a in Laibach bereitwilligst ertheilt. Laibach, am 24. Februar 1872. Mir den Derwaltungsrath der „Lrsten allgemeinen Wersicherungsbank 8loveiHa": IlWM KiÄ M MiÄ 211 Älm-MMM. I. WillM'N M, Herrfchafisbesttzer rc. rc., Präsident. (W-4) Hof- und Gerichtsadvokat, Landesausschußbeisitzer rc., Vizepräsident. Druck vo» Jgn« l?« jkleiooayr L ged. v»«b»rg M Latbach. Verleger und für die Redaktion veramworllich: Ottomar Bamberg.