faitmchcrMMtlmg. Nr. 2W. Piänumcratlonspie! » : !1m llomplolr gnn'j. N. il, h»lbj. N. 5..5.O. Fiiv die ^uftcNung in« Han« halbl.50lr. Ulltt dci Post a>mzi. si. ,.'„ H.UbI. fl. 7.5)». Montag, 2. Septcmbcr Instrtl onegedühi vi« I« .^cllrn: lmol Ic lm. «lr.,lem.klr., 1867. Amtlicher Theil. . ^c. t. t. Apostolische Majestät haben mit Aller-Msler Entschließung vom 24. August d. ^. dcu mit ^l »ild Eharaktcr cineS Minislcrinlsccrctärs bekleideten ! ^'nifterialcoucipislcn dcr Ministcrconfcrcuzkanzlci Anton ''l>aps z,,m wirklichen Minislcrialsccrctiir allcrguädigst! ^' nncnuen gcruht. . Am 31. August I«67wurdr in dcv l. t. Hos- und Slaats-lussfrei das Xl.VÜ. Stüct dcS R?ichSgcschl>lnllcö nusgegebeu uud > ^ ^^sclbc mlhcilt unler ' ^l!! dis ziuildniachiiug des ^iiiauzininisteriiilus voiu i^I, August ' ^/»7 ilder die Ermächtigung des Zullauitc« zn Ala in! ^ildlirol zur Anwendung dcö Alisagcoerfahrcns iiu Eisen-^, bahnvcrlchr, und unler ' ^< dic ^uudmachiuia dc« Handelöiniülsterliiiül! voui 22tm nugust 1«li? ilbl'r die Ausgali!,' von Vriesmarlru zu 25 uud !>l> Neulrrii^rn ^s>!l!i,. (Wr. Ztg. Nr. 207 U.!jt. August.) Nichtamtlicher Theil. Laibach, I. September. s,. Die Salz burger Zusammcnkuuft hat deu prcu- «Mn Blättern viel Stoff zn Angriffen anf dic östcr--'"i'schc Regierung geliefert, welcher dic Absicht zugc-Wclim wurde, sich an die Spitze eines füddcntschcn ""ndcs zu stellen. Ein Correspondent der „A. A. Z." ''" Äiünchcn, also dclnjcnigcil Orte, von welchem ans Michc Tendenzen hanptsächlich angeregt werden müßten, >Acibt hierüber: Auswärtige Blätter gefallen sich in ^ Behauptung, cS habe sich nicht blos in dcr vergas u Ne>, Wc>^ ^, Salzbnrg, sondern seit langem darnnt UMndclt, cincn nntcr die Führung Oesterreichs zn stelln snddcntschcn Staatcnbuud zn bilden, und dic öfter« ^'")lschc 9icgicrnng namentlich habe sich mit bezüglichen ..^ujschlägcn in „aufdringlicher" Wcisc bemüht, während 'k französische Gesandtschaft in München einen nicht wdcr großen Eifer an den Tag legte. Man habe aber U!"'dc>!, daß Fürst Hohcnlohc nicht mit sich handeln ic. u„d deshalb den König selbst sür diese Idee zn uwinncil versucht, jedoch auch vergeblich. Ein ncncrlichcr Uu! ^ ^°" Salzbnrg ans sei gleichfalls mißluugcu, «, . b« Baiser habe bei seiner Rücklehr dein Fürsten ^ Wilohc unverhohlen scin Bcdancrn ausgesprochen, daß ^ Allianz dcr süddeutschen Staaten unter sich uud Kk'ui ! mit Oesterreich nicht erzielt worden sei. Ich dies '" ^ i'agc zu sein, über Grnnd oder Ungrnnd E,/ ">'o ähnlicher Behauptungen mich von - wenn fon, >^^^^l — compelcntcr Seite — ziemlich gcuau in-^^ haltcu zu können. Was zunächst die Bildung eineS SndbundeS betrifft, so ist allerdings richtig, daß! dieselbe von süddeutschen Staatsmännern bereits in Erwägung gezogen worden ist. Dcr Anstoß dazu ist aber weder von Frankreich noch von Oesterreich ausgegangen. Marqniö dc Cadorc hat in nicht officicllcr Wcisc sich dahin ausgesprochen, daß ein Südbund nicht nur iu dcr Inteutiou des Präger Friedens liege, sondern auch bei seiner Regierung die günstigste Aufnahme nnd Unterstützung finde» würde. Dcr „Eifer" der französischen Gesandtschaft in dieser Frage hat sich darauf beschränkt. Was die österreichische Ncgicrnug betrifft, hat dieselbe, obwohl die verschiedensten Anlässe geboten waren, niemals für gut befunden, die Entschlüsse der baicrischcn Ncgic-rnng bezüglich ihrer Stcllnng zn Preußen oder zu deu süddcntfchcn Staaten dnrch ihren Rath zn beschleunigen, oder durch Einwürfe und Vorstellung zu modificircn, so lauge dicsclbcu sich innerhalb dcr vom Pragcr Fricdcu bestimmten Orcnzcn bcwcgtcn. Die kaiserliche Regierung hat bis zn dieser Stnnoc nichts gethan, wodnrch die Freiheit Süddcnlschlands in Gestaltung sciucr küustigcu Verhältnisse bcfchräukt worden wäre, am allerwenigsten aber hat sie sich bis jetzt in der i'age befunden, dic gefährliche nnd beschwerliche Führnng Süddcntschland« übernehmen zn wollen. Fürst Hohcnlohc, dcr in ncucrcr Zeit keine allzu abweisende Stellung zur Idcc cincr selbst ständigen Vcrcinignng dcr Südstaatcn cinzuuchmcu scheint, ist währcud dcr Salzbnrgcr Zlisamincuknnft nicht in dic Verlegenheit gekommen, Einladungen im obigen Sinne ablehnen zu müssen nud dadurch cincn Recurs an den König zu veranlassen. Das Bedauern aber, welches der Kaiser ihm gegenüber ausgesprochen haben soll, hat bci dcncn, welche beide während ihrer sechs volle Minnlcn dauernden Besprechung ans nächster Rähc zn beobachten Gelegenheit hatten, uud wohl bci dem Fürsten selbst, eine Heiterkeit erregt, welche sehr wohl zn dem Wortlant dcr kaiserlichen Unterhaltung paßte. Ucbcrciustimmeud hicmit schreibt cin Wicncr, Eorrc-spondcnt des genannten WcltblattcS: Gar viel ist über Salzburgcr Beschlüsse vou uichtswisscndcn Eorrcspon-dcntcn gefabelt worden; die ,,^l. Fr. Pr." zählt dic Ab-tnachnngcn über dcn Orient, dic Herstellung Poleus, die österreichisch-französische Eollcctivnotc au Preußen, auf, nnd wir können die Errichtnng des süddeutschen Bundes gegen dcu Willen Vaicrns :c. und unter österreichischer Protection, sogar Thcilnugsplanc, hinznfügcn. Am übclstcn aber ist dic „Krcuz.Ztg." iu dicscr Hinsicht bedient wor-dcu uud sie hat sich dadurch bis zur Lächerlichkeit iu Haruisch bringen lassen. Wir haben derselben schon gc-sagt, daß in Salzburg leicht manchcs bitlcrc Wort über Prcnß.u und Rußlaud gcfallcu sciu mag, daß die deutsche Frage ohne Zweifel erörtert worden scin wird, daß viel-leicht zur Sprache gekommen scin mag, ob sich nicht der süddeutsche Buud dcn Bestimmungen dcs Pragcr Friedens ! gemäß werde ins ^cbcn rufen lafsen; daß Freiherr von Bcnst aber nicht daran dcntcn könne, Oesterreich dem Pragcr Fricdcu zuwider an dic Spitze Südocutschlands zu stcllcu. Für dic neulich von ihr aufgestellte Behaupt tnng, daß in Salzburg beschlossen worden sei, wegen Nordschlcswigs ans Preußen zu drücken, hat die „Kreuze Ztg." heute lediglich die „Schlcs. Ztg." als Autorität ius Feld zn führen. Gleichzeitig und gegcnthcilig ist der „Mg. Ztg." aber ans Wien grmcldct worden, daß dir in Salzbnrg gewonnene Verständigung vielmehr dahin gehe, daß Dänemark in seinen Ansprüchen auf Düvpel Alscn nicht bestärkt werdcn jolle. Oesterreich hat, setzt uuscr sehr zuverlässiger Wiener Correspondent hinzu, allerdings von Ansang an in keiner Weise sich dafür inter-cssirt, daß durch die Ausführung des Art. 5, des Präger Friedens dcr Wicncr Friede aufgehoben werde nnd Frankreich wird es als cin Substrat seiner Friedenspolitik betrachten, Dänemark zur Mäßigung seiner Ansprüche zn bewegen und ihm zu rathen, zu cincr Verständigung mit Prcußcu die Haud zu bieten. Daß dies und nicht dic Angabe dcr „Krcuz-Ztg." sammt „Schlcs. Ztg." dic richtige Version sci, geht ans der telegraphisch gemeldeten eigenen Mittheilung dcr „Krcnz-Ztg." hervor, daß Düne mark sich entschlossen hat, in dic bisher verweigerten Unterhandlungen mit Preuße» einzutreten, uud daß auf Wuusch Dänemarks vertrauliche Besprechungen über die prcußischcrscits iu Bczug auf etwaige deutsche Enclaven gcfordcrtcn Garantien ;u Bcrli» gepflogcn werden sollen. Wir wollen nicht weiter ausführeu, wie dic bcstuutcr> richtete „>treuz-Zlg." sich hier sclbcr schlägt. Dic „Nordd. Allg. Ztg." hat in allen diesen Beziehungen kluge Zurück-hnltuug beobachtet. Vm deutschen Zuristcntag. M ü u chcu , 2«. August. Dcr sechste deutsche Iuristcntag hielt gcstcrn sciuc erste Plcnarvcrsammlung. Mchr als Ws) Mitglieder uahlncu au dcrsrlbcu Autheil. Auch Sc. k. Hoheit Priuz Ludwig von Baicrn, dcr sich als Mitglied des IuristcntagcS cinzcichucu ließ, war crschicncu uild nahm in dcr Rcihc der übrigen Theil-nchmcr Platz. Anf Vorschlag dcr stäudigcu Deputation wurde Gchcimrath Dr. Karl Georg v. Wächter, als treuer „Wächter des deutschen Iuristcutagcs und bewährter Präsident", und zwar mit Acclamation zum Präsidenten gewählt. Als Viccpräsidcntcn wnrdcn berufen: Obcrappcllationsgcrichtsdircctor Gchcimrath v. Molitor aus München, Miuislerialrath Dr. Kalb, cbcufalls aus München, Dr. Keller, Obcrlaudcsgcrichtörath aus Wien, uud Gchcimrath Dr. Abcgg, Professor ans Vrcslan; zu Schriftführern wurden bestimmt: AppcllationSaccesfist 5lrcmcr uud Privntdoccut Dr. Brrchtold, bcibc aus München; ferner NcchtSamvalt Dr. Äicycrsohn nnd Dr. Feuilleton. And uud Leute iu Gotischer. "6 ^aud. Die Fran cn. Americanisch. scl)^l. ^chdciu ich dieses merkwürdige „Hcrzogthum Gott-ich ^'^" nach vcrschicdcucu Richtungen durchzogen, will n,ich ^l'suchcn, den Eindruck wiederzugeben, dcn eS auf Cultus. ^ ^1 gegenüber dcu Mittheilungen über alle dcril in ^."' bie man in den Pfahlbauten, in Urwäl-^>Nocn ^^)lcn unter „vorsüudsiulhlichcu" Kuochcu gc-lich is/ ^!^ deu Gcdaukcu gehabt, daß es immcr bcdcuk-Crde f.',^'^ ""^' halbwegs bewohnbare Gegend unscrcr in Got -^"^'""^^ "°" Menschenhand zu halten: hier daß t>j.s. ^ ^uun ich dic Vorstellung nicht abweisen, gcil^s^'^ .^°n schroffen Bergen umschlosscuc, schwer zu-t>ns ^nsfs ^'^^'^ ^'-'"^ ^'^ gegenwärtigen Bewohner, selbst „.I ".b" Gottschccr sGoltschc-abarc, wic sie sich frlih^. """'), eingewandert sind, cin von Menschen "scheu ^ "rctcucr Urwald gewesen sci. So wic im uuga ^"lMnink ? b ein mittcldcutschcr Stamm iiu 1'ltcn ^lzcriic Ns "' ^" steinigen llrwälbcrn dcr Slovakci fl'r uich». "?l)äuscr nufg^schlageu und Gegenden, dic hicr xz^ .^)noar gchaltcn wnrdcn, cullivirte, so hat auch ^^ Unm» ?!< "K^ickcrhällcru" nahe verwandter Stamm "" llrw^,!? ^ '""^ich gr'llacht lind ciu ftlfigcS ^aud lrttcii ,,3' lnc umwohnenden Slaven nicht bc- ^oiMm '"")""' den Bären nnd Wölfen entrissen und "'"^ gemacht. ' ' Alle Alterthümer und Ausgrabungen, die hier gemacht werden, beziehen sich anf die Türkcukricgc, von dcucn dic Gottschccr, scit sie das ^and bewohnen, schou gelitten habe»; Spuren von Gräbern, Münzen, Gc-räth u. dgl., die auf ciu höheres Aller zurückoculcn, fiud uoch nirgcuds anfgcfuudcu worden, sowic anch dic Volts-sagc von dergleichen nichts weiß; natürlich dürfen wir dic Eonjecturcu dcr Gelehrten, die ehedem überall Gotheu sahen, wo die Bnchstabcn l:<»l au einem Namen hafteten, uicht für Volkssagcn haltcu. Ein großes Thal iu der Mitte, das ..^and" genannt, cin kleines Seitenthal zwischen schroffen Berg' reihen, das „Hinterland", uud ciu waldiges Hügelland im Rordcn, Ostcu und Süden bilden das Hcrzoglhum Gottschce. Die endlosen Waldungen dicscr nach allcu Scitcn hin jch adschüssigcu Bcrgc sind i,och uicht srci von Värcu, Wölfen und Füchscu, ol'wohl dieselben in lcktcrcr ^eit start abgeschossen worden sind; doch vermehren sic sich wieder, scit dic Schußprämic anfgchobcn ist iil bedenklicher Weise. Bei alledcm gedeiht das Reh uoch überall, obwohl es vou Iä'gcrn ebenso, wie von jenen reißenden Waldbcwohnern stark g^zchntct wird. Ordentliche Straßcu si"d hicr crst ciuc „c Schornstein, und Arbeitet mit dcm Hausthier uui d>c 1342 Theodor Kratky, Advocaturscandidat auS Wien, welch' letzterer jedoch durch Krankheit verhindert wird, das Ehren-amt zu übernehmen. Ocheimrath v. Wächter drückte bei Uebernahme des Vorsitzes seinen lebhaften Danl für das in ihn gesetzte Vertrauen und die neuerlichst ihm erwiesene Ehre aus; wies auf die schwerwiegenden Ereignisse hin, die in der kurzen Spanne Zeit seit dem letzten Zusammentritt des deutschen Iuristentagcs Deutschland politisch zerrissen haben und gab unter lebhaften Bcifallsznrufcn der Meinung Ausdruck, daß das Einigende, das den Deutschen noch blieb, werde festgehalten werden und das Zusammenwirken „der Priester der Themis" nach wie vor gute Früchte tragen werde. Hierauf wurde zur TageSordnnng übergegangen. Zunächst sollte die ständige Deputation über die Rechts' entwicklung in Deutschland seit der letzten Inristcntags-versammlnng mündlich Bericht erstatten um, wie uon Wächter meinte, darznthuu, was die einzelnen deutschen Regierungen Ersprießliches uud auch „Nichtcrsprießliches gethan" ; allein Stadtrichter Hicrscmenzel, der hiezu be« stimmt war, meldete sich in der letzten Stnndc trank und schickte über den berührten Gegenstand einen schriftlichen Bericht, der jedoch zu umfassend war, um ooll< ständig verlesen zn werden. Die Versammlung beschloß daher, nachdem ein Theil des Berichtes zur Verlesung gebracht worden, denselben in Druck zu legen. Iu die« scm dickleibigen Berichte wird zunächst constatirt, daß die gemeinsame deutsche Gesetzgebung im letzten Tricnninm einige Fortschritte gemacht habe; es wird ferner das Bedauern ausgedrückt, daß die früher gehegte Hoffnung unf das baldige Zustandekommen einer allgemeinen deutschen Civilproceßordnuug sich nicht erfüllte, und schlich' lich der Nachweis geliefert, daß die meisten deutschen Gesetzgebungen auf dem einen oder anderen Gebiete sich im Stadium der Umgestaltung befinden. Der ganze Verlauf der ersten Plenarvcrsammlung erinnerte an das tragische Schicksal so vieler Wohlthätig-leitsakadcmicn. deren Programm wegen plötzlich eingetretener Heiserkeit deS „Künstlers" oder wegen „unvorhergesehene/Hindernisse" nicht eingehalten wird. Iwch die Wissenschaft hat ihre „Künstler", die in letzter ^tuudc heiser werden, nur uennt man sie „Sachverständige" oder ..Berichterstatter." Und so lain es, daß viele höchst inter« cssante Äcrathungsgcgcnständc von der Tagcsorduuug der Plenarsitzung abgesetzt werden mußten, weil entweder keine Gutachten von den „Sachverständigen i"»«' ^xc-I-l«»o<" eingelaufen waren oder der gewählte Berichterstatter in letzter Stuude absagen ließ. Auch an den erwähnten „unvorhergesehenen Hindernissen" fehlte cö nicht, indem man erst nachträglich fand, daß mehrere seit lange auf die Tagesordnung dcr Plcnarbcrathung gefetzte Gegen» stände noch nicht zur Beschlußfassung reif sind, sondern noch einer Vorberathung in den Abtheilungen bedürfen. Das Facit war, daß auch nicht ein einziger Gegenstand der reichen und schr interessanten Tagesordnung, welche für die erste Plenarbcrathung bestimmt war, zur Discussion gebracht lrcrdcu konnte. Dadurch hat sich für die Abthcilungssitzungcu ein schr reichhaltiges Material aufgespeichert, und erst diese werden die Gelegenheit zu eingehenden Erörterungen dictcn. Die einzige Debatte, welche sich in dcr ersten Ple-narversammlung entsponnen hatte, wurde darüber geführt, welcher von den vier Abtheilungen gewisse Gegenstände zur Vorberathuug zugewiesen werden sollen. So mein» ten die Einen, die Wucherfragc gehöre in die Abtheilung für Civilrccht, die Anderen, in jene für Strafrecht. Man einigte sich in dieser Frage schließlich dahin, daß sie dem Civilisten mehr Interesse biete, indem der Criminalist, wie v. Wächter meint, nur die Cousequenzen zu ziehen habe, wenn man einen Wucher annimmt. Ebenso ergaben sich Meinungsverschiedenheiten darüber, ob die Berathung über daS Accordverfahrcn (Zwangsausgleich) im Concursc in die Abtheilung für Proccßrccht oder in jene für Handelsrecht gehöre. Schließlich wurde dieser Gegenstand dcr zweiten Abtheilung zugewiesen. Nachdem noch der Präsident die Versammlung daranf aufmerksam machte, daß es wünschenswerth erscheint, unter den obwaltenden Verhältnissen bei dcr Wahl dcr Vertrauensmänner, deren Aufgabe es ist, die ständige Deputation zu wählen, mit besonderer Vorsicht zu Werke zu gehen, weil die Wahl der ständigen Deputation für das ..Leben" des dcutschcu Iuristcntages von entscheidender Bedeutung ist, wurde die erste Plenarsitzung geschlossen. Oesterreich. Trieft, 30. August. Einer Mittheilung des französischen Contreadmirals Simon zufolge, der am 23. mit kretischen Familien im Piräuö eintraf, ist dcr .Arcadion", nachdem er am Morgen dcs 2l. vier Stunden lang gegen drei türkische Fragatten, darunter zwei gepanzerte, gekämpft, auf den Strand gelaufen, worauf dessen Capitän, Eurantis, die ganze Ladung ans Land schaffen und den Dampfer in Brand stecken ließ. Der Contreaomiral zollte dcr Tapferkeit, womit fich die Bemannung vertheidigte, große Lobsprüchc und sagte: „Sie hat sehr gut manövrirt uud aller Gefahr getrotzt." Ein türkisches Boot wurde uon der Küste zurückgetrieben. Bei diesem? Anlasse sei bemerkt, daß der „Arcadion" ein eiserner Raddampfer von 300 Tonncn uud mit 2 Kanouen von kleinem Kaliber ausgerüstet war, der Capitän und die Mannschaft deSfelbcn aber der griechischen Handelsmarine angehören. — Der Dampfer „Union" ist vom Eapitän Sachturi befehligt, letzteu Samstag von Syra nach Candia abgegangen nnd ein audcrcr , „Candia", schickte sich au ihm zu folgeu. Zara. Am Geburtstage Sr. Majestät unseres Kaisers wurde das neue theologische Ccntral'Seminarium auf die feierlichste Weise eingeweiht, nachdem vor zwei Jahren, eben an demselben Tage, die Grundsteinlegung stattfand. ES waren zugegen: Sc. Erc. der Statthalter Baron Philippovic mit feiner Suite, das Metro-politancapitcl. die Professoren der Theologie uud viele andere Geistliche, wie auch dcr LandcsanSschuß, der Gcmcindcvorstand mit dem Ausschuß, dcr den Ban des neuen Scmiuariums leitete. Se. Exc. der hochw. Erz-bischof Pcter MaupaS hielt an die Zöglinge dcs Scmi-nariums eine Anrede. Hierauf trugen die jungen Theologen Gedichte iu lateinischer, deutscher, italienischer uud croatischcr Sprache vor. Da Sc. Majestät unser Kaiser zum Aufbau dcs gcuannten Scminarinms wcscnt' lich beigetragen, so war cs ein Act der Dankbarkeit, daß dcr hochw. Erzbischof Fürsorge getroffen, damit daö neue Seminarium «Franz-Ioscphs-Seminarium" heiße. — Unsere Metropolitaukirchc ist zur Basilica erhoben worden und werden die an derselben fungirenden Domherren daher die<^>l'l'" müzzm, tragen. Uusland. Berlin, 30. August. Der Director im Marine Ministerium, General Rieben, hat die nachgesuchte Ent» lassung erhalten und ist mit Pension zur Disposition gestellt. Zum einstweiligen Nachfolger wurde Contra admiral Iachmann bestimmt. -- Der türkische Gesandte Aristarchi'Acy überreichte dem Könige ein Handschreiben des Sultaus. Paris, 30. August, AbcndS. Der „Etendard" schreibt: Die Hoffnung auf eine Verständigung zwischen Preußen und Däne malt, vermöge gegenseitiger Concessionen mehrt sich; Preußen soll a»s mehrere geforderte Garantien, Dänemark auf die Niick' gabc Alscns und Düppcls verzichten. Dieses Mesultal wäre dein versöhnlichen Einflüsse Frankreichs, Rußlands nnd Oesterreichs zu verdanken. — Die hiesigen Blattn' bringen immcr noch widersprechende Nachrichten über die Vorgänge iu Spanien. Die „Patrie" behauptet, der General Prim habe niemals das französische Gebiet verlassen; sie schreibt, in Madrid ware gestern das M' rücht verbreitet gewesen, General Prim, dcr mcri' canische General Cortcz uud einflußreiche Mitglieder dll Emigration hätten heute in Perpignan eine Zusammen' kuuft habe» sollen. Die „Patrie" hofft, daß dic französischen Behörden in Perpignan die VcrsammlM verhindern werden. Die „France" sagt, General Pn>" wäre in Barcelona versteckt. Litte, 30. August. Der Kaiser besuchte heulc Morgens die Börse und antwortete auf dic Ansprache dcs Präsidenten der Handelskammer Folgendes.- ,,Dn' Geschäfte könnten wohl bcsser gehen, abcr gewisse Ioi>r< nale übertreibe!« die Sachlage; er hoffe, dcr Handel wcrde mit dcr Gewißheit deS Friedens wieder Auf' schwnng nehmen, und wcrde er sich bemühen, das Btl' trauen wieder herzustellen." — Ihre Majestäten werden heulc abreiseu. Gunstantinopel, 27. August. Im Minister' rathe hielt der Sultau eine lange Rede zu Gunsten der Eisenbahnbauten. Dcr Bau der Belgrader Eisenbahn wurde genehmigt und einer serbischen Gesellschaft übe^ tragen. Nur die Leistung einer Staatsgarantie ist noch in Frage gestellt. Bukarest, 30. August. DaS Amtsblatt veröffent-licht das neu gebildete Cabiuct, welches folgendermaßen zusammengesetzt ist: Stefan Golesco, Präsident und Minister dcs Inncrn; Stcegc für Finanzen, Delnetcr Vratiano für öffentliche Arbeiten, Terialion für Acnßcree, Obcrst Hadrian für Krieg, Anton Arion für Justiz. New-York, 21. Angust. Präsidcut Johnson hat den General Sheridan zum Commandanten uon Missouri ernannt. — Die österreichische Fregatte „Elisabeth" verweilt auf Befehl Tegetthoffs noch immcr in New Orleans. Man meldet, daß dcr Leichnam Kaiser Maximilians, welcher in dcr Kirche von Qnerctaro beigesetzt ist, nicht an Baron Magnus ausgefolgt wurde. Hagesnemgkeiten. — (Lehr er versa mml uu n g.) Bekanntlich l?al das Ministerium des Innern im Einvernehmen mit der Po« lizci-Mthrilung dcs Ministerralhsprasldiums dem Wiener Lehttl-' verein „Vollischule" die Vewilligung zur Abhaltung ein" allgemeinen üsterieichischenLehreroersainw" lung gegen Festhaltling drs vorgelegten Programmes, welchem gemäß hauptsächlich über die zweckentsprechendste Gestal' tung der Volksschulen berathen werden soll, ertheilt. D'^ Versammlung (Lchrertag) wird am 5., 6. und 7. Septew' ber d. I. in Wien abgehalten werden. Das Minister,'»!" für Cultus und Unterricht hat nun an sämmtliche Statthab tereien einen Erlaß in dieser Angelegenheit gerichtet, in w"' chem es erllärt, dah es zwar dieses Unternehmen vorlag als ein veisuchiweises ansieht, daß es aber gleichwohl d>e Wette, bei karger Kost, ohne sich je ein Stückcheu Fleisch zu gönnen. Sie ringt allein um das Dasein nnd das ihrer Kinder; denn sie weiß, wenn dcr Mann nicht Glück hat im Handel, so bleibt cr aus, und sie muß selbst in Mißjahren den schweren Winter, dcr hier lange dauert, mit den Ihrigen überkommen. Wenn man die Tüchtigkeit des Weibes hier keimen lernt, wenn man die Last, die auf ihm ruht. zu würdigen weiß. wcnn man von den Pfarrern vernimmt, wie fest die Treue dieses Weibes ist — das wird überall bezeugt, wo man hinkommt, und Fehltritte sind auch bei Mädchen cutlrcdcr ganz unerhört oder höchst selten — so erscheinen einem dic leidigen Spasse dcr Touristeu über die Treue der Gottschceriuncn, die von der Voraussetzung ausgehen, cin Wcib, das lange allein ist, müsse untren sein, schal und frivol genug! — Ein einziger Fall. dcr in scincn Einzelheiten cher unser inniges Mitleid erregt, statt daß wir cinc Verdammung aussftrcchen möchten, ein einziger Fall wird von den Weibern selbst im ganzen Landc mit Entrüstung erzählt. Ein Unrecht, für das ich leine Worte finde, ist es aber, wcnn man dlcscn Fall zur Charakteristik der Sittlichkeit der Gott-schecnnnen zum Besten gibt. Es ist nämlich cin Fall, wo m, armes Weib mit ihren Kindern, dem Huuger preisgegeben, eine Reihe von Jahren nichts von ihrem Manne erfahren tonnte und endlich einem anderen dcr sie unterstützte, zu eigen wurde. Wenn man das weiß so klingt cs wohl bitter, aber ehcr tragisch als spaßhaft' wcnn sic ihrem Mannc, als er endlich heimkehrte anf die Frage, wessen die in seiner Abwesenheit geborenen Kinder seien, erwidert: „Wärst du daheim gewesen, so wären sie dein: so sind sie mein!" Wcnn mau sie sieht diese Weiber, wie sie ihren heimkehrenden Männern meilenweit entgegengehen; dieser Freudenschrei, wcnn sie ihn erblicken! Diese Demuth, mit der sie ihn behandeln! Das Weib trägt ihm das Bündel, sie schirrt daö Pferd aus, sie führt ihu in die Stube iu das schönere Zimmer, daS nicmaud soust als er zu bewohnen würdig ist! — Dic Gefühllosigkeit der Männer (in den meisten Füllen) dieser Liebe gegenüber thut uuö oft in der Scclc wch. Er läßt sich gewöhn« lich schön thun, ohne auch nur mit ciucm Blick sich dankbar zn zeigen, und läßt die Arme gar schr fühlen, wie wcuig es ihm daheim gefüllt, wie schr cr sich darauf freut, fortzukommen. Das düstere hölzerne Haus mit dcu kleinen Fenstern ohne Schornstein, die dnnllcn Zim« mcr, das elende Lager auf Farrcntraut, die ärmliche Kost, alles das ist cr nicht mchr gewohnt! Er hat im Auslande anders gelebt! — Bei allcdem kehren sie doch gerne heim, mchr als sie selbst gestehen wollen! Dieses Heimkehren dcr Männer znr Sommerszeit, zum Theile auch derjenigcu, die draußcu schon irgendwo ansässig sind, gibt dem ganzen Leben hier einen eigen» thümlichen Charakter. In tiefer Waldeinsamkeit, einen schroffen Vergpfad herab, sehen wir eine Schaar junger Herren in moderner Kleidung und eine gleiche Anzahl Mädchen in dcr kleidsamen Tracht von Gottschee, an einem Sonntagsmorgcu aus fcrucn Blockhäusern zur nächsten Kirche wandern. Es scheint uns unglaublich, daß dieser junge Mann dcr Brnoer, jener dcr Geliebte dieses Mädchens ist! Au cincm Blockhänöchcn fahrt ein Wagen vor; herausspringt ein feiner Herr, eine feine Dame; die Hausfrau in Gottschcertracht umarmt den Herrn, ihren Brnder, und die angeheiratete Schwä« gcrin! Ich sah ein Mädchen in Gottschecrtracht, bett" Vater, ein Millionär, in Wien und Trieft Geschäfte h^ Der Bruder ist in Paris. Männer sieht man mit W>^ ncr Sommcrhütcn von neuester Fa?on, mit Ooldlctte u. dgl. in Hemdärmeln Gras mähen u. dgl. Von eine»' wurde mir gesagt, cr sei cin reicher Kaufmann in P^ — Das enge Zusammenstoßen dcr kärglichsten Hu'^ wäldlcr'Eiufachheit mit dcm Lurus dcr Civilisation '! wohl kaum sonst wo noch in dcr Art anzutrcffcn, lve'U nicht etwa in America, wo übrigens die Gottschccr lna» fremd sind. Auch dort haben sie ihre Verbindung^ uud viele wandern dahin und kommen wieder bcrcichel zurück. Wie dort imponirt keinem der Anzug, wie dol schämt sich kein Gentleman irgend cincr Arbeit. (Prof. Schröer in dcr N. Fr. Pr.) «weltliches. Paris, 2t). August. Dcr internationale 60"' greß für vorhistorische Anthropologie und Archäolog ' der scit dem 17. Augnst hier versammelt ist, hält, >" dcr ärztliche Congreß, seine Sitzungen im Amphith" der mcdicinischcn Schule uutcr dcm Vorsitz des berm) ten Paläontologen Eduard Lartct. Die damit verb" dene Ansstclluttg vorhistorischer Artefactc, MerthuN' dcr gramsten Vorzeit, aus vielen Ländern dcr Welt, IU,l«<^ I'lMml-0 ^, aus Spanien und Portugal und America. Un^ 1348 Idee, welche demselben zu Grunde liegt, in vollem Mähe würdigt, und die hohe Bedeutung nicht verkennt, welche dem Beschlusse einer solchen zahlreich besuchten Versammlung über das angedeutete Hauptverhandlungsthema bcizumcssen snn Würde. Gleichzeitig fordert das Ministerium für Cultus und Unterricht die Statthaltereien auf, den Besuch des Lehrer-wgsö in Wen duich die Volksschullehrcr von Leite der ^gmuug nicht imr nicht zu hindern, sondern auf zulässige ^ei'e namentlich auch dadurch zu fördern, daß den Lehrern der ltwa erforderliche Diensturlaub zu dem bezeichneten Zwecke nMcmdslos ertheilt werde. -- (A u 3 dem Lager bei Brück) wird uns eine ^liie, ;„ ^^, Dorn'fchcn Arena im Varaken>Lager vorge» ^llene Episode erzählt. — Es wurde das Vaudeville „Die ^Mentstochter" gegeben. Ein als Statist verwendeter Sol-^l. dem die höchst ökonomischen Maßregeln des Directors ^M fremd gewesen fein müssen, sollte einen Bieilrug leeren. «Us der Soldat aber diesen zu leerenden Nicttrug wirl-uch leer fand, machte er ein so dumm überraschtes Gesicht, °ab das ganze Parterre, darunter Erzherzog Josef und viele anwesende Generäle und Osficierc, in das herzlichste Lachen uusbiechcn muhte. — Dem Erzherzog glfiel diese komische! cclie d^s so unangenehm überraschten durstigen Soldaten '" ^hr, bah er denselben zu sich rufen lief; und ihn mit ^ sl. belohnte, damit er sich seinen durch die leeren Theater-^3e Meilen Durst einigermaßen löschen lönne. j -^ (Die Hilmerteich-Realität) nächst Graz, . ^ zum Verkaufe anstand, geht, wie der „Telegraf" meldet, ln das Eigenthum der Gemeinde Graz über und bleibt als 'fentlicher Vergnügnngsort dem Publicum erhalteu. . ^- (Aufgegriffene Verbrecher.) Am 2C>. u. >!t aus der Strafanstalt zu Karthaus eine Anzahl Eträf- !"gl> entwichen. Wie die „Pr. Ztg." meldet, wurden sammt- ^^ Flüchtlinge bis auf einen wieder eingebracht. — Her "cgrn Crebilpapierverfälschung verfolgte Zimmermaler Theodor k P. wurdr, wie die Grazer „Tagespost" berichtet, am " d. Vl. in Wildon aufgegriffen. ' ^ — (Pho to gr au hifch e Neuigkeit.) Franz! a»!, ^,^ treffliche Carricalurcnzcichncr, hat soeben cine! °^Wnäße Stizze, ein Andenken an die Salzburgcr Woche, "üssenllicht, das bereits durch die Photographie in zahl« ^» Abdrücken verbreitet wird. Tie Unterredung Schind« ^ s ,nit dr,i, Kaiser Napoleon diente drm wackren Kttnst- ''.^ "Is Vorwurf. Beide Figuren sind mit Porträtähnlich' ^'' ausgeführt, Napoleon llcin, unterfctzt, Schindler den ' ^>er um mindestens zwei Kopflängen überragend. Beide ^den s^ sp^rchend ähnlich. Dieselbe Adlernase, deisclbe p^bart, dieselbl' Frisur, derselbe auswärlsstrcbende Spitz- auch »_ eg ^ ^-^. ^.^, Spi^^lbild. Schindler scheint eben '"getreten zu sein, Napoleon gcht ihm entgegen, deutet auf ?6 historische Fautcuil und scheint zusagcn: Wollni Sie sich ^ setzen, mein lieber Schindler, Sie bedeutendster Mann ^ulschiands. — Das Bildchen ist, sauber ausgeführt, bei ""l" erschienen. '— (Cholera.) Nach cincm Telegramm auö Zara °w ^o. si„h ^,^^ der Eivilbcvolkcrung in Dalmaticn >l9, ,.^ Militär I Cholerakranle in Behandlung. Vom 28. s ^'^. war im Krcife und in der Stadt Nagusa lcin """" mehr in Behandlung. , ^ (Ueber den Ka is e r A le z and e r v o n Nu ß-doit^ ^'''" '" ^"^ ^llsamc Gerüchte. Man erzählt sich soli ^" Ernstes, dah er den Verstand verloren habe! Er un>> ^^ haben, cmcn seiner Adjutanten zu erschießen I'M^ andere soll er öfters mit einem Pistol aus dem '" Qcf.ucrl habcn. z^ "" (Netrutenstellung für die preußische ^-) Die diesjährige Necrutencinstcllung für die preu- ßische Armee soll in den Tagen vom 1. bis 5. November für die ganze Armee gleichmäßig erfolgen. Es werden nach dem Durchschnitt 92.886 Mann gebraucht, und zwar 08.070 bei der Infanterie, einschließlich der Jäger, 12.480 beider Eavalerie, 5908 bei der Feld- und 2160 bei dcr Festungs-artillerie, 2160 bei den Pionniers, bei dem Train 1056 Mann, doch wird bei letzterem im Mai t. I. noch eine Aushebung auf derfelbeu Höhe vorgenommen werden. Locales. — Verflossenen Samstag ist der Herr Landespräsident Conrad v. Eybcsfeld in Graz eingetroffen. — (G locken wei he.) Verflossenen Dienstag um 10 Uhr Vormittags haben Se. süistbischöfliche Gnaden in der Weltstätte des Glockengießers Samassa 13 ncugcgossene Glocken geweiht, daruntcr auch die der heil. Jungfrau geweihte, 36 Ctr. schwere Glocke für Slavina, für welche die Witwe Kalister 2000 fl., der fei. Herr Kalistci 900 fl. ge. spendet hat. — (Escomptcbank und Laibach» Villach er Eisenbahn.) So wie wir auS ganz verläßlicher Quelle erfahren, wiid die fte i e r m ür lisch c Esco mute-da nl wirklich ihren Gcschäftswirlungslreis auch auf Kram aukdehnen. Man hat sich von Leite der Handels' und Gcweibctammcr unseres Lande« persönlich in Graz bei der angeführten Eöcomptebcmt verwendet, und in Folge dessen hat sich mit Bezug auf den im Monate März erfolgten Beschluß des löblichen VcrwaltungHraihcs Herr Dircctol Reiter sogleich auch persönlich bicrhcr bcgcbcn, und es fand gestern mit der Kammer die weitere Verhandlung statt. Die Sache wird mit Energie angegriffen und cö dürften die Operationen fchon nächsten Monat beginnen. Wir werden in wenigen Tagen in der Lage fein, über dieses ebenso solide, als für June, Österreich hochbcdculnngsvolle Institut Mchrcrcs anzuführen, sowie auch zur Ausllärung rüclsichllich des Credit-vercins das Nöthige veranlaßt wird. -^ Nachdem von kärntnerischer Seite die Tracuung der Laibach-Nillacher Eisenbahn bereits begonnen hat, diufte es Vielen von Interesse sein, zu vernehmen, daß heule die Tiacirungs-arbliten auch vom Laibacher Bahnhöfe aus beginne». — (Das an at omis ch - ethn o lo g iscbe Mu» seum) des Herrn Dcßort wird im Laufe dieser Woche hier linttcffeu und im Beginne der nächsten Woche im Rcdoutenfaalc eröffnet weiden. — (Auch eine Epidemie.) Unter den Fischen des Laibllchslussrs ist line Sterblichkeit lingcrissen, wclchc von Einigcn aus die Au^stlömungcn dcr EloallN nack dem iin'gcn-welter bei dcr Absperrung des Flusses zurüägdühil wird, während Andere sie sogar den in dcn Aborten verwendeten Deüinsicirungsstossen zuschreiben wollen. Am uciflosscnen Samstag tonnte man an» Uferrande an der Metzle,brücke Massen von todten Fifchru, dicht zusammrngcsctiaail, erblicken. — (An dem Lehr er tage in Wien) wcrdcn sich aucy Lshrcr aus Kram belheiligcn. Po>lausig höre» wir, daß Hcrr Andreas Prapiolnik, Lchrer au der St. Iakobsbauplschule, sich uach Wien begeben wird. — (Eis enbahnaus sichte n für .ss r a i n.) Ein Artikel des „Wanderer" schildert dcn Predil; am Schlüsse heißt es: Ich lehrte mit dcr Ueberzeugung von mcincm Ausflüge zuiück, daß die Aahn Vitlach-Üdinc deohalb nicht zu Stande kommen dürste, wcil die ilaliciusche Regierung sich nie bewogen finden wird, die Strecke Udine - Ponleba, ocrcn Vautoslcn aus ^5 Millionen veranschlagt sind, zu bauen. Ebensowenig dürste sich aber unsere Neaierung vcr» anlaßt s.hen, die Waarcnzügc der Nndolssbahn nach Italien zu leitcn und Udinr und Venedig auf Unkosten von Gürz und Tuest zu begünstige». Die Rudolfi-babn muß auf öfter- den / Gclchitcn, wclchc .zil dicscm Congrcß cingcla-^N'n ^^ ' vmnisscn wir leider zwci Namen, auf so,^ ^i'ü»lici)c Bekanntschaft sich gewiß uianchcr bc-^^ °. Mrcut hatte: Darwin und Huxley. Auö New-Cm'^'^ ^Plicr anwesend, ans Lissabon Percira da "»Wen ^^^pc"hagcu Worsac, auö Stockholm Nilsson und der ^V^ ^"1in Birchow. ails Drcödcn Gcinitz, anö las in.^"^ ^^>"'' Element und Karl Bugt. letzterer die oft ''lbcndsitznnc) vc»u Is». August eine lange Ncdc, ?^l!»t,^^ lautem Acifall unterbrochen wnrdc, üdcr dic in dcn^ dieses Cungrcsscö. Großeö Interesse erregte über dic ^M'g, ein Vortrag dcö Al,ln> Bourgeois dachte, ^ '^'" ""^ s^l'cm Kollegen Abl,<> Dclannay ^"schick/ "^'^^u anthropologischen Funde in dcn Miu-l^hcr. g?' ^"' Drparteincntö Maine ^oirc nnd ^oir^ dc„tl'js^, Leitete Knochen oou Halithcrium mit sehr beti^^ ^uischiiittcu vuu Fcucrsteinmcsscrn und eine schinftc,. !> "^^ b"" zllgcschlngcucn nnd künstlich gc< plumper ""'"'stcincn, Artcfactc dcr rohcstcn Form, weit ^bcvMe '^^ ^^ ^ bekannten Stcinwcrlzcnge von ^lbbl' B^ ^^^"' nls Velcqstücke Tags daranf vom Häuft des m?'^ ^" Mitgliedern dcö Congresses im PUift ^ Marquis dc Vibrayc vorgelegt und genau gc-^lai/n n^ v ^' ^illlicilnug von cincm so achtbaren nls ncwis s ?"' flanzösischc Geistliche, der sich stctö ^luorrie !^"' ^cubachtcr bcwährlc, großcö ^rslallncn ^tand d'l- n""^ l^"' begreifen, dcr dcn gegenwärtigen ^cn lcn tt ^""'"chnngeu üdcr dic Vorzeit dcö Men-^lc anting , .hudelt sich hier in dcr That um cinc 3"' Nad ^ !!''^' NMsachc von großer Wichtigleit. ^"wfta ,^," ."' sn'hcstcn Spnrcn des Menschen in ""M oiöhcr nur biö in die Dilnuialschichlcn 'dcr Picardic, bis znr Zeit dcö Mammnth, Rhinoceros und Höhlenbären. Dort schien er nach unten wie abgerissen. Waö inan von Spnrcn anö dcn jüngeren Tertiärschichten beobachtet habcn wollte, erschien als höchst nnsichcr. Dic neuesten Entdeckungen dcr Herren Bourgeois und Dclannay an den zwci verschiedenen Fundorten dcr gleichen Formation habcn dicfcn Fadcn in einer weit ältern Zeit gefunden, in der Mitte dcr Molassrvcriodc, wo dcr Mensch mil einer ganz andern Fauna zusammeulcbtc, ein Zeitgenosse dcö Dmothcrinm, Halithcrinm und jcncö großen anthropomorphcn Affen, DryopilhccuS Fonlani genannt, wclchcr mindcstcnö so groß wie dcr Gorilla, abcr entschieden menschenähnlicher war, nnd von dem in dcn Miocänschichten bei St. Gau-dcns fossile Nestc mit Sicherheit nachgewiesen sind. Wie cS mit jeder neuen bedeutsamen Entdeckung gcht, so darf cö anch hier nicht verwnndcru, daß die Mittheilungen dcr .^crrcn Bourgeois nnd Dclaunay, bei aller Glaubwürdigkeit dieser Forscher, zwar vorläufig noch leinen lanteu Widerspruch, doch aber vielseitigen stillen Zweifel fanden. Eö ist auch gauz iu dcr Ord-nung daß jeder ncn ausgestellten Thatsache cinc scharfe Prüfung dcr Fachgcnosscn alls dciu Fuße folgt. Dic Möglichleit. ja dic Wahrscheinlichkeit ciucr ^islcuz dcö i Menschen in der Miocänpcriode, wenn auch wn anderer Schädclform, als irgend cinc der jetzt lcbcndcn Naccn, läßt sich zwar an nnd für sich nicht bcstrcitcn, aber bis jetzt war zu ihren Gnnstcn keine Tatsache bctanul. Wcitcrc ^iachforschungcu wcrdcn uns hoffentlich bald z belehren, ob diese hochwichtige anthropologische Entdeckung aus dem Centrum Frankreichs sich bestätigt, und durch' weitere Fuudstückc uns cmschaulichcr wird. (A.A. Ztg.) reichischem Gebiete bis ans Meer geleitet werden — es kann nur die Frage zu entscheiden sein, ob sie Über den Predil oder über Krain bürg geführt wcroen soll. — (Ein H radcczky - Histörchen.) In der schönsten Blüthezeit unseres Schühenvereins wurde auf einem der damaligen schönen und zahlreich besuchten Välle ein Fräulein von einem jungen Herrn gröblich beleidigt. Das Fräulein weinte, der Vater desselben aber, der zugleich Mitglied der Direction des Vereins war, forderte die Direction auf, feiner beleidigten Tochter Genugthuung zu verschaffen. Der Vereins» director, der damalige Bürgermeister Hradeczly, ver> sammelte sämmtliche Dircctionsmitglieder und der Vater des gekränkten Fräuleins schickte sich an, in einem etwas gehobenen Tone einen Vorlrag übcr jene Begebenheit zu halten. Da nahm dcr Director und Bürgermeister Hradeczly ruhig und gelassen das Wort, indem er beiläufig sagte, daß es in einer Angelegenheit, in der man mehr oder weniger be-lheiligt ist, gezieme, so ruhig als möglich sich zu verhallen und die That sprechen zu lassen. Und er fügte bei: „Aller Welt ist es bekannt, dah der Herr — einer meiner unversöhnlichsten Feinde ist, aber wenn heute sein Haus in Flammen steht, so bin ich der Erste, der seine Tochter daraus rettet." Uno seine Ncde wirkte, das Fräulein erhielt Genugthuung, ihr Veleioiger schied auf einen ihm gegebenen Wink nichl nur aus dem Vereine, sondern auch aus Laibach und aus dem Lande überhaupt. — Auf ähnliche Wrise wirkte und bewirkte der Mann, welcher „Pl'lcgma" zum Sprichworte und Grundsake hatte, trotzdem uno alledem während seiner langen Bürgermeisterei viel Gutes und Nützliches, was im guten Andenken fortlebt: hierzu aber a/hört „ein langes Leben und ein schönes Wetter." — (Unser Landsmann Herr Franz Gerbe c) hat mit dem aba/laufrüen Schuljahre seine Studien im Gesang und der Composition am Prag er Konserve torium mit dem besten Erfolge vollendet und beabsichtigt im kommenden Herbste scin elstcS Concert in Laib ach und ein zweites in Agra m zu geben. — (Ueber die A a d c jr e c, u e n z im I. 1805) bringt die „Wr. Ztg." statistische Notizen, denen wir entnehmen, daß in Krain: Vcldes 149 (141 In und 8 Au« länder), Töplitz 296 Inländer zählte. Was Vcldes betrifft, so tonnen wir beifügen, daß heuer dcr Besuch von Aus« lündcrn weit stärker war und alle Aussicht vorhanden ist, daß bei den veimchiten Anstalten zur Unterbringung der-selbe noch zunehmen wcrdl'. Auch das Bedürfniß eines „Fremdenführers" übcr Veldes und feine interessanten Um< gedungen wurde aufgesprochen, und cö ist zu hoffen, das, demselben bis zur nächstjährigen Saison durch kundige Hand wcrde abgeholfen fein. — (PoIizeibericbt.) Am 29. v. M. Nachts wurde am Bahnhöfe ein weisender, der während der Fahrt von Kllhnit; gegen Laase ciner Frau, während sie schlnf, nnc Älirstasche mit 120 fl. zu eiilivenden versuchte, an gehalten. — In dcr'elben Nacht wurdsii aus einem Hause nächst dem Bahnhöfe mchrcre Esscttcn auö versperrtem Zimmer durch unbekannte Thätrr entwendet. Tags darauf wurde durch die Sladlwache ein Mann, dcr in einem Getreidescloe hinter St. Chlistof einen Sack verborgen hatte, als der That verdächtig verhaftet, wcil sich an jcncr Stille im Gctrrideselde cm von viescin Diebstahle herrührender Rock vorfand. — Am A1. v. M. wurde in Mcdno durch zwei Wirthe ein Grundbesitzer aus dem Krainburger Bezirke, der Tags vorher in Tfchernutsch 3 falsche Banknoten per 10 fl. veiaus» gabt hat, angehalten und eingeliefert. Man fand noch ganze und zerrissene Bantnottn-Falsisicall! per 10 fl. bei ihm vor. — Am 31. v. M. Abends wurden aus dem versperrten Dienslbotcnzimmcr ciins Wirthshauses in der Et. Peters' Vorstadt Effecten in bedeutendem Wcrtbe durch unbekannte Thäler entwendet. Eine dicnstlose Magd aus Mailand wurde in der Nacht durch die Stadlwache als Thäterin dieses Dieb' stahles erforscht und sammt allcn entwendeten Effecten zu Stande gebracht. — Eiu Maurcr, dcr gestern Nachts am alten Markte bedeutend rrcessirt und ein Taglöhncr, der aus dcr Wirncrftraße gclärml hat, wurden deshalb der verdienten Strafe unterzogen. — (Diöl cs a n o c rä n dc r u n g c n,) Die durch Beförderung des Herrn Bei in zum Cborhccrn in Rudolfs-werth cllldiglc Pfarre Zeycr ist c>m 10. v. M. ausgr-schrieben worden mit dcm Beisätze, daß in Laibach und Krainbulg geborene Geistliche den Vorzug genießen. — Dem Herrn Fr. P ust a v e rch, Cooprralor in Michclsletten, wurde die Pfarre Selo bei Strin vcrlichcn. Dem Herrn Adalbert Aichholz er wmde gcslaltrl, sich in den Ruhestand zu bl'g>bcn, und die Lo^alie St. Magdalena ist am 21. v. M. auogcschrkben worden. Die durch Beförderung des Herrn Martin Slibar, Psaircr ii, Alloßlitz, erledigte Pfarre UnU'l-.'Ioiia wurde am 22. u. M. ausgcschliebln. __ Heir Fr. Plrschlo wuröc aus Scmic als Cooperator nach So-derfchi«, übel setzt. Out dic Stadt Tricst jc Mm Lande Krain gchiul? V°n Dr. Hcimich C? st a. 6s war jüngst zu lcseu, daß ein Rcichsrathsal,. geordneter von Tricst dcn Nachweis für die Stellung der 'Vladt Trieft, als ciucr besondern Provinz zu führcu beabsichtige und diesbezügliche Datcu im Hinblick anf dcn ullfälligcn Antrag, Tricst Kram ciuzlmcrk-ilicn, sammle. Weit cutferut, sich dicsfalls cinc cndgilligc Eutschcidnng anzuinaßcn, sei es erlaubt, die bei den Studien zu dem 1344 Werke: „Dcr Freihafen uon Trieft. Oesterreichs Haupt-stapelplatz für dcll iibcrsccischen Welthandel" gesammelten Lcscfriichtc mitznthcilcn. In dc ^'uca „Geographisches Handbuch von dcn österreichischen Staaten" Wien 1790 lesen wi.r Eeitc 320—321: „Zwischen dcn krai-nis'chen und tn'cstillischell ^alldstälidcn g!'b c<3 in vorigen Jahrhunderten stets Streiticsicitell. Die ersteren sahen das Tricstcr Oeliict als cmcn Theil von Kram an und die anderen behaupteten das Gegentheil. Der Karst hat ursprünglich mit Krain keinen Theil gemacht. Die Natur selbst hat diesen Berg zur Scheidewand zwischen dem adriatischcn Meere und Krain gesetzt. Anch Florian« schitsch nimmt einen Theil des Karstes zn Krain und die andere Halste zu Tncst. Im Jahre 1648 haven die lrainischcn Stände das Triesler-Geliict nicht mehr fnr einen Zweig des Hcrzogchnms Kravn angesehen. In eincm an die I. O. Regierung und Hoftannucr erstatteten Berichte vom N). Anglist 1648 ließen die lraini-schen Stunde dicse Worte einstießen.- „Dicsein allem nach und weilen die Cnpplicanlen schon vor viel Jahren diesem Herzoglhum Krain, dcmc sic doch sonstcn Kraft Gültdnches mcorponvt gcwcsi, entzogen, nnd wu w'chcnt, in khcincr Sach demselben unterworfen — sondern für eine freie comnnitact gehalten sein wollen, thöncn wir sie nicht anders als Ausländer acstimiren." Im Jahre 1515 halim dic Stände in Steiermark, siärntcn und Krain den Kaiser Maximilian gebeten, daß er Trieft u. f. w. von dcn I. O. banden nicht möchte abgesondert lassen. Die Bitte begann also: „Item die Grafschaft Mittcrburg, Trieft uud gau; Karst habcu vor Alters zu dem Haus der I. O. Bauden gehört, daselbst hie ihr Appellation geführt — aber nun in lurz vcrschincn Ia-rcn ist das cülcs durch Kays. Maj. Regiment zu In» sprnkh hindaiigc^ogcn :c." Professor Vodnik, welcher eine noch jetzt als Lehrbuch dienende „Geschichte des Herzogthums Kraiu, des Gebiete« von Trieft und dcr Grafschaft Gorz" i,Wien 1809, 181 l und 1820) nach Urkuudcn und anderen Quellen schrieb, sagt Seite 39 mit Citaten -. In diesem Zeiträume (1827) warcn Finmc nnd Trieft dcn lrainischcn Vaud- nnd Hofrcchtcn untergeordnet: Fiumc zahlte die Contribution znr krainischeu Landschaft und cinc Verordnung vom 20. November 1539 nimmt für bekannt an, daß Trieft nud Finmc im Lande Krain liegen." Bodnik mag diese Pcrordnnug cingeschn haben, wenn er nicht anf Treu' und Glauben annahm, was dicöfalls Valvasor schrieb und drucken ließ. Valvasor ist als Historiker nicht ohne Kritik zu benutzen. Kiudcnncnm zählt in seinen „Beiträgen zur Patcr-landstnndc sür InucrösterrcichS Einwohner (Graz 1790)" die Stadt nnd den Freihafen von Tri.st eigentlich nach dcr, im Jahre 15)64 crfolglcn Ländcrcinthcilnng zn In-ncrvsterrcich, nimmt aber vom Bestände eines eigenen Gnberuiums des „Inncröstcrrcichischcu Küstenlandes", Act. Wir glauben hier noch dessen erwähnen zn sollen, was ein späterer Schriftsteller, nämlich I. Lüwcnthal in seiner schätzbaren „Geschichte dcr Stadt Trieft (1857), Seite 85 sagt.- Carl V. war Anfangs gesonnen, die sogenannten deutschen Erbstaaten seinem Bruder Ferdinand zn überlassen nnd sich selbst anf den Besitz dcr vereinigten Kronen von Spanien und Neapel zu beschränken. Dic Grafschaft Görz oder dcr „vei ^ionaicn ans Böhmen, Ungarn, Oalizien :c dnrch Sachsen weiter nach Hain-bnrg uud von dort großlcnlheili« nack Frantrcich tr.niöpurtirt werden. Ein langer En'razug jagt dcn anderen, und rö yidt Tasse, wo nl>cr ^<»0 Grlrcidewagcn, jcdcr mindeslcnS ^(!0 l^rnuicr Fracht hallend, hier dnrchpassircn. Ecm in'außerordentlichen Mengen zu dcn Eiscnbahnm znströmcndcn Gttrcidc auf dcn Bahnhöfen nill> während der Nesürdcrnng zn Thlil wird (anch nnler dcn gl'gcbc-ncn Umsliinden nicht anders zn Theil werden laiin) , lvill nnu> die Ursache dei, gevüglcn Mangels dort, wo man den Prcüßr» Osanben scheut!, in Durchiuissnng n»d spälcrer Vinwirluiig dircc> lcr Sonnenhitze gcfundcil hadcn ; minder Gläubige hallen dic Ablehnung sür nich'tö ali< Chicane, ucrdundcn mit drin Bestreben, du, Mlgarifchrn Lieferniigc» zn ^cioächti.qcn nnd durch thr Hlli>l'l'ss-drängen uoin Getrcidemarltr, eine Hansse hevnur^nrufeu. Die l>c lvosscncn Oetre^ehändlcr haden ftch an das Mnnstcrnnn >nn Schatz gegen derlei unlautere Machinalio>,en gen'cndet nud sich, im'V:' silzc entsprechender Behelfe miscvc« ani«>värligcu Amtrc«, sofort nach Prenßsii liegeden, nm die Empfänger ;nr Erfnllnnsi. ihrcr Ber bindlichteitcu zn verhalten. Voirswirtlischaftlicher l^ongreft. Der nennte Congress deutscher Bol^niirthe ward am Ä!. Angnst in Hamburg eröffnet. I»> 2e^stc,n^cve>l dcr Bnrg» Personen l'ingefnndl'n. Das Hi)urt clsilifs znn>chf< der Prii' sidcnl dcr ftäüdigeu Deputnliun, Dr ^etti'ans Berlin, nm mit eiuciN Nücldlick anf d^> nnumchv zehnjährige Thätiglcit des L,oua,rcM« dic ganz besonders gntc ^orbedenlnng zn betonen, daß gerade jetz!, znm ersten male in Hambnvg getagt wcrde. Redner filhrle unn di^ Reihe dcr bereits erzielten Erfolge anf, bemerkte, daß die Handels- nnd Iuristentage deut uuttttwinhschaftlichen Congreß rührig in die Hände arbeiicu, betonte endl ch gan; besonders, das! seiiil,- nin ^i. Angnst 1ft>> nichl die volle wirthschaftlichc Freiheit dit eigentliche Füllung gibt, Uaibach, !U. August. ?lns dem henNgen Marltc sind cr' schirnen- K Wagen mit Hen und Stroh (Heu .'!5 Ctr. 5:^ Pfd., Stroh 4l, l^tr. ^i Pfd.), IU Wagen nnd «i Schifft ^5» Klafter) mit Holz. Hurchschnittö-Preisr. fl. lr. fl. ll. fl. lr. st.! lr. Weizen Pr. Metze» 5 i^<» 5 ?« Butter pr. Pfund - ^0 —! - Korn „ .^ -!i2<) Eier ftr Ttüct ... ,,l ^.^- Gerste „ 2<>0 2!12 Milch ftr. Maß — ,0 — Hafer „ 150 ^l)0 Rindfl.'ischpr, Psd, .^l-------^ Hnlbsruchl ,. -------^80 Kalbfl^lsch „ -2^------- Heiden „ 3— A 5 Schweiiü-fleisch „ „ I2 ._— Hirse ,. 2 !>0 2W Schöpsenfleisch „ —^12------- Knkurntz „ ------'! 4!^ Hähndel pr. Sillck — !i0 — — Erdäpfel , „ IW------- Tanbeu „ _14_^. iüusrn „ 4-------— Hcn pr. Zentner — s,l) - -- 'Lrbscn „ 4 «0 — Stroh „ —50 — - Fisolen .. 4 50 — — Holz,hart., pr,Klft. -^— 750 Nindijschmal; Pfd. — 42 —— -weiche«, „ .....-5 5,0 Schweineschmalz,, —44------- Wein, rolhrr, pr, Speck, frisch. ,,—3«—- Eimer -------12 — — geräuchert „ —4'»—^— — weißer „ —,— l3>- Angekommene Fremde. Am .'!(). Angnst. Stadt N5ien. Die Herren: Sajom'c, l. f, Nolar, vou (Mi- — Scijovic, Handel«!»,, von Kraiuburg. — Enscolera, Pro-fessov, «hiow mit Frau, schwcd. Lonsnl,' Neuhoser, Haudclöm,. uud Dr. Krau^, von Tricsl. -- Tr. llrbancic, Primararz!, nnd Hah,i, Kanfm,, von Wien -Fins, Fabrikobes,, uun Ora;> - Killer, ^ansm. von Nemuarttl <5lcftlm,lt. Die Herren.- Neitler, Director der Eöcomplebanl, uoil Graz. — Tlninei', Grnudbes., von Wolfbcrg. — Haffucr, von ^'ack. Bartolome. Professur, von Ioscfstadt. — P,u'c, von Frcmn', ^- Eonle, Gastwirt!), nud Saluago, Kaufm, von Trieft. -^ Maier, Hauoelsrcis,, nnd i'o'wlch, Kaufm., von Wien, - - Om Lichtenbcrg, HcrrschaflSbes,, von Praprelschhof. 2ter»lwart<'. Hie Herren: Hladil, Privatier, von Saliöü. Huhiin, von Änchlan Baierischer Hof. Die Herren: Iurauic uild Volaric, voü Gürz. — Orsic, vou BrbuN. — Fegas, von Moslan, - D?'' ningcr, Privatitr, von Allgan. Mohre». Herr Pichler, Marincossicier, von Trieft. Üottozichunss vom 3l. 2l«ss»,si. Wien: :l2 ^4 .'X) 1 85). G raz: 11 2 :^l > 68 40. Z' L,^ U 3 " ' " ' " ''^Is ^ «'Ü7Mg7"327i'^^"^ wni'dstÜl^ Nebrl " 3>. 2 „ N. ! lj2>'.!.2 --iii.i SO.s, schw, größth,heiter »><" U)., Ni>. l 3A7.>.^ -j-14,5 windstill , slerueühell <;U. Mg. 327.^8 4-N.5 ! windstill Rebel V». " „ N. ! 327.03 -.22.i! ! ivindstill heiter <».oo !<),. Ab.! 327.33 !-j-13.7 ! windstill ^ sternenhell ^ Verantwortlicher Redacteur: Igull, v. K le i u m a d r. ^X«.^«^««;^! Wien, 30. Angnst. Das Geschäft verlchrtc in matter Haltung, Staatöpapicrc nud ^'ose gingen um 7., biö V., pCt. Indnstrlcpllpicrc UN, 1 bis 3 fl. niriicl Uiüsap Dl1^lUulllU)l. uhne Belang. Geld zum Bchluß ziemlich tuapp ^ ' ' Veffentliche Schuld. '2 50 In österr, Währnug steuerfrei 5 8.10 5tv^'i '^ Stcucraul. in ü. W. u. I. 1864 zu 5>pEt. rückzahlbar . 8«.— 88.25 S,lber-A»lehcu von 18«i4 . . 71.— 75.— Silbcranl. 1«,)l, (Fvcß,) rückzahlb. in 3? Jahr. zu 5 pEt. 100 fl. 80,— 80.50 Nat.-Aul. mit Iän,-Coup. zu 5"/„ ««.^0 ('« <,0 „ „ „ Apr.-Coup. „ 5 „ tt^.45 Mctalliquce .... „5,, 57.59 5)7.60 dctto mit Mai-Coup. „ 5 „ 5l',20 59.40 dclto.....„ 4,l„ 4^',2.'> '4975 Mit Verlos, v. 1.1839 . . . in,.!>o 149,— „ „ „ „ 1854 . . . 73.25 7^.75, „ „ „ I860 zu 500fi. 54.U> ^^,^0 „ „ „ I860,, 100,, 88.-. ,^.2.'. „ „ „ 1864 „ 100,, 77.- 77,20 Como-Rcntensch, zu 42 I.. «uzt. 18 - 1>i l)<' 8 dcr Kronländcr (fiir 100 fl.) Gr.-Eutl.-Oblig. Niedero-sterreich - - ."l 5«/« ^- W.-.- Obcrüsterreich . „ 5 „ 8!».50 90.-- Geld Waare Salzburg .... zu 5°/« 86.— 87.- Böhmen .... „ 5 „ 89.50 90.— Mähreu .... „ 5 „ ^,— «9.-- Schlesien , . . . „5 „ 88.50 89.- Stelermart ... „ 5 „ 89.50 90.- Ungarn.....„ 5 „ 8,50 69.5<> Galizieu .... „ 5 „ 66.-- 66.50 Siebenbürgen . . . „ 5 „ 63.50 64.50 Buiouina .... „ 5 „ 54.-- 65. - Ung. m. d. V.-E, 1867 „ 5 „ 66.- 66.50 Tem,V. m. d.V.-C. 1867 „ 5 „ 65.75 68.-Kredit-Anstalt zu 200 fl. 0. W, I80.I0 180.50 N.°,Eöcom.-Ges.zv5s)0fl.ij,W. W5.- 606.— B.-E.-G.zu2u0si.EM, o.500 Fr. '^36,90 237,— Kais. Elis. «ahu zu 200 fl. CM. 139.- - 139.50 Süd,-nordd,Vcr.-B.20O „ „ 123,25 l23.75 Süd,St.-,l.-ven.u.z,-,.E.200fl. I«5,50 186.-Gal.Kllrl-i!ud-V. z.20Usl.CM. ^N;.- 2I6.50 Geld Waare Bühm. Wcstbahu zn 200 fl. . iik,.. 146 50 Oest,Don,-Dampfsch.-Ges. Z-^ 488.- 489,— Oesterreich. Lloyd iu Trieft ss I igo.._ UN.— Wieu.Dampfm.-Actg,500si.o'.W. 4<^0.— 430.— Pester Kettenbrücke .... 370.— 3^0 — Anglo - Austria - Bant zu 20» ft. 105,50 106.— Weinberger Ecruowitzcr Acticu . 174. - 174.50 Pfandbriefe (für 100 fl.) National- j bant anf ^verlosbar zu 5'7„ 97.25 97.50 6. M. 1 Nationalb, aufö. W vcrloöb.5 „ 92.70 92.90 Ung. Bod.-Cred.-Anst. zu 5'/, „ 89.50 Ü0.-All'g. oft, Bodcu-Crcdit-?lnstall vcrloübar zu 5"/„ iu Silber !0ü.— 107.— Domaiueu-, 5pcrc. in Silber . 109.- - 109 50 Uose (pr. Stück.) Cred-A.f.H.u.G.^.100fl.ij.W. 126,25 126.50 Dou.-Dmpssch.-G.z.100fl.CM. 84.50 85.5^» Stadtgcm. Ofen „ 40 „ 101 '" ssranlfnrla.M,100 fl. dctto 104.15 1lU.>> Hamburg, für 100 Mart Banlo 92- l»2.. London für U) Pf. Sterling . 124,90 125-^ Paris fllr 100 Franks . . . 49.45» 49.-' <3ours der Geldsorten Gcld Waare K. Münz-Dncatrn 5 fl. 95 lr. 5 fl. ^ "' Rapolconsd'ur . . 9 „ '«! „ s' ,. -,, ' Nuss, Imperiall« . 10 „ 21 .. 10 „ ^, " Verein^thlller . . 1 „ 8:l,I „ ' „ ").' ^. Sllber . . 122 „ 50 „ 1^^ « ^'' ' Kraimsche GrnndcuNaNnngS-Obligationen, P^ vatnot,rnng: 87 Geld, 93 Waare,