(Po&tnioh plstfftnu * gotovini.) Deutsche Zeit» Organ für die deutsche Minderheit im Dravab. Schristleitung vndVer«aI,niig:PreLern»va ulicn 5, Telephon Nr. 21 (interatbcm) i Bezugspreise für das Inland: viertel''äi,..g'40 Din. halbjährig «0 Din. ganz-«ntündigungen werden in der Berweltung zu bUligsten Gebühren entgegengenommen ? jährig I,i0 Din. Für da» Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din 1-50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag friih mit dem Datjum vom Sonntag Nummer 40 Celje, Sonntag, den 22. Mai 1932 57 Jahrgang Der Mikado und seine Generäle „Wir, Tenno von Japan, geben hiermit den Kaisern und Königen aller Mächte und ihren Unter-tanen Nachricht. Keiki Hot uns vor kurzem ersucht, die Herrschermackt wieder anzunehmen und Wir haben die Bitte gewährt. Die Staatsangelegenheiten, sowohl innere wie äußere. werden Wir von jetzt an entscheiden . . mit diesen Worten setzte der japa-nische Außenminister am 15. Jänner 1868 die Welt davon in Kenntnis, daß in Japan die Restauration des Kaisertums, der Sturz der Shogune, der Militärkamarilla, erfolgt sei. Der Tenno, wie sich von nun an und heute noch der Kaiser von Japan nennt, übernahm nach hartnäckigen Kämpfen die tatsächliche Regierung und führt sie praktisch noch heute, da die Minister seiner Kadinette in den ent- > scheidenden Fragen keiner parlamentarischen Mehr-heit, sondern nur dem Tenno, dem Sohn des Himmels, verantwortlich find. Will sich nun das Rad der Geschichte in Ja« ' pan wieder zurückdrehen? Daß Ministerpräsidenten ermordet und ganze Reiche unter dem Terror radi-kaler Fanatiker flehen, ist ja in dieser verworrenen Zeit nichts Absonderliches. Das Entscheidende hin-fichtlich der Ereignisse in Japan ist, daß nun schon seit fast einem Jahre der Kaiser und die Militär kamarilla in offenem Kampfe miteinander stehen, nachdem die Zuspitzung der Spannungen sich schon lange vorher in höchst merkwürdigen Einzelvorgän-gen — z. B. Massenselbstmord japanischer Marine-Offiziere nach Unterzeichnung des ttelloggvertrages — kundgetan hatte. Als der gegenwärtige Kaiser von Japan Hierohito am 10. November 1928 in Kioto gekrönt wurde, wählte er nach allem Brauch als Symbol Mai Leichte Silberwolken schweben Durch die erst erwärmten Lüste, Mild, vom Schimmer sanft umgeben, Blickt die Sonne durch die Düfte. Leise walh und drängt die Welle Sich am reichen Ufer hin; Und wie reingewaschen helle, Schwankend hin und her und hin, Spiegelt sich das junge Grün. ___Goethe. Vom roten Malesitz fficn Anna Waindrechtsamer, Graz, 1932 V. So hat der Junker von Rhap kein angenehmes oder respektables Gedenken Hinterlagen, da er mil der Kommission und ihrem vielen Kriegsvolk weiter ge° gen Süden zog. Um wieviel schöner und froher war da meine Fahrt, die ich mit meiner Luzia und ihrer Mutter gegen Landsderg tat, wo sie im Haus des Ledern-meisters Mathes Schega wohl geborgen waren. Es heißet allenthalben, daß die holden Blüten süßer Menschenliebe am schönsten aufgehen, wann für die Art, wie er zu regieren gedenke, das feier-liche Wort „SHowa", d. h. „Der leuchtende Friede". Als den Verkünder diejes leuchtenden Friedens wollte er sich und als die Aera SHowa, als die Zeit des leuchtenden Friedens, wollte er seine Re-gierungszeit angesehen wissen. Mit dieser Prokla-mierung seines Friedenswillens, insbesondere seines Entschlusses, die verderbliche Periode der chinesisch-japanischen Bruderkriege zu beenden, machte Kaiser Hirohito alsbald ernst. Im Verlauf seiner bisherigen Regierung ist er Schritt für Schritt von diesem Plan abgedrängt und in die entgegengesetzte Richtung geführt worden. Man erführt anläßlich dieses Attentates mit Erschütterung, daß die Dinge in Japan schon bis zu der Notwendigkeit für wichtige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens geführt haben, in jedem Augenblick, draußen und daheim, auf Attentate ge° faßt zu sein. Der Ministerpräsident Jnukai erlag mehreren Kopfschüssen, weil Bnist und Leib durch eine Panzerweste geschütz' waren. Das ist der Aus-druck der Kapitulation der legitimen öffentlichen Gewalt: man kann nur noch versuchen, sich zu schützen; man kann dem Bösen nicht mehr erfolg-reich wehren. Der frühere Finanzminister Inouye ging denselben Weg wie jetzt der Ministerpräsident: der frühere Außenminister Shidehara, der erste Schrittmacher der „Aera des leuchtenden Friedens", entging mit Mühe und Not mehreren Attentaten: daß der Mikado selbst Objekt einer Verschwörung gewesen ist. scheint festzustehen: der Chef des Mit-subishi-Konzerns mußte das Leben lassen, weil er gegen den Krieg und für eine der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Japans angepaßte Wirtschafts- im Maienmonat auch die ganze Welt in Blüten steht. Mir aber ist der Frühling aufgeblüht bei Schellenklingen im tiefen winterlichen Weiß, wie statt der Blüten flocken glitzernder Rauhreif an den Zweigen hing und im Sonnenscheine sanft hernie- verstäubte. , . • Am Sonntag vor dem Kirchgang trat ich vor meinen Grundherrn und bat gehorsam und mit allem schuldigen Respekt um einen Gaul aus seinem Stalle, auf daß ich nachmittag nach Landsberg reiten könne. Dabei mag ich arg errötet sein. Der gnädige Herr schallte mich scharf an, kam sporenklirrend ein paar Schritte näher und sagte: „Nehme Er sich die alte Rosinante, die keinen abwirst. Dann sei Er auch weiters gescheit und nehm' Er sich in acht!" Mein guter Herr wußte in Liebessachen fout Bescheid und wollte mich vor deren schmerzlichen j Erfahrungen bewahren. Mir aber hing der Himmel voller Geigen und ich bin von nun an jedem Sonntag hinübergeritten. ' Weil ich mich dabei immer an dieselbe Stunde hielt, galt ich den vom Kirchgang heimkehrenden Bauern unterwegens gleichsam als eine Uhr, nach der sie sich auf ihrem Wege richteten. Meine Luzia hatte sich leicht und schnell im Haus des Oheims Schega eingelebt und war da-selbst so heimisch, daß sie ein jeder für des Hauses Tochter halten konnte. und Finanzpolitik war. Die Stimme der Vernunft, des wohlverstandenen Patriotismus, muß schweigen, wo der ..schwarze Drache" wütet. Es gehört zu den für den Fernen Osten cha-rakteristischen Erscheinungen, daß hinter diesen düsteren Taten ein Geheimbund, eben der „Schwarz Drache", steht, der zur Aktion schreiten zu müssen glaubte, als mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandes in Schanghai der gesunde Menschenverstand einen ersten Sieg nach 10 Monaten widersinniger Politik errun-gen zu haben schien. Das Bedenkliche ist. daß sich anscheinend dieser Geheimbund fast ausschließlich aus Mitgliedern des jüngeren Offiziersstandes zu rekrutieren scheint. Es sind die modernen, fana-tisierlen Träger einer der edelsten japanischen Tu» genden, der bedingungslosen Opf^rbereitschaft für Volk und Reich. Diese Opferbereitschaft hat Japan in den 64 Jahren seit der Restauration zur Höhe seiner heutigen Großmachtstellung emporgetragen. Will die Entartung dieser Tugend Japan jetzt wieder hinabstürzen in den Abgnind blutiger Er» perimente, aus dem es selbst im günstigsten Falle nur in seiner Lebenskraft verhängnisvoll geschwächt wieder emportauchen kann? Die Triebkraft für den ungeheuerlichen Haß. der sich in diesen Attentaten gegen alle, die eine vernünftige Politik China gegen-über wollen, entlädt, ist fast 40 Jahre alt. Er datiert aus dem chinesisch-japanischen Kriege, der im Frieden von Shimonoseki (1895) Japan nicht die Erfolge brachte, auf die es seinen Waffenerfolgen nach Anspruch zu haben glaubte. Seither haben die japanischen Nationalisten keine Gelegenheit versäumt zu versuchen, sich nachträglich doch noch zu holen, was der Einspruch der Mächte ihnen damals vor-enthielt. Alle Versuche scheiterten, bis die Milttärs jetzt die Zeit für einen ganz großen Vorstoß ge-kommen glaubten. Sie haben scheinbar richtig kal- Der Meister schaute mir ein paarmal prüfend ins Gesicht und sagte nichts, bis ich am Montage nach Pfingsten, wie allbereits an jedem Feiertag gewohnt, in seinem Hause eintrat. Da nahm er mich bei Seite und ich mußte ihm auf den Holzgang folgen, der rückwärts am Hause angebracht war. „Sehet Ihr da hinter dem Garten die neuen Mauern aus der Erde ragen?" fragte er und zeigte über das Gewirr der in überreicher Fülle weiß und rötlich blühenden Obstbäume nach der frischgrünen, von Vergißmeinnicht. Löwenzahn und Gänseblüm-chen buntbeslickten Wiese. „Dort baut sich der Herr-schaflliche Pfleger ein bequemes Haus, das er im Herbst beziehen wird. Dann braucht Euer Grundherr da bei uns einen jungen Pfleaer. So viel, damit Ihr euch als ein aller Mann zu richten wisset".-- Zu der Zeit ist die Herenplage über unser Land gekommen, wo sie vordem wohl manchmal von dergleichen bösem Unfug faselten, aber in Ein-fall uild Schlichtheit nichts damit anzufangen wußten. Jetzt erzähllen sie allenthalben davon. Ein jeder wußte was vom Sabbath, von Walpurgis und der Teufels buhlschaft zu erzählen und wie die Leute zu erkennen waren, die es zu bösem Blend-werk heimlich mit dem Höllenfürsten hielten. Denn es war am Hof zu Graz ein gar ge-lehrter Jesuitenpater, Martinus Delrio geheißen, der es verstand, aus den Besessenen den Teufel Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 40 kuliert, denn die Großmächte verteidigen die von ihnen mitgarantierten Rechte Chinas nur zögernd mit lahmen Worten. Der „Schwarze Drache" und alle, die an ihn glauben, sind offenbar entschlossen, um jeden Preis Nutznießer der Nöte des übrigen Teiles der Welt zu werden. Aber er ficht nicht, daß er auf die Weise gerade in der Zeit, wo die übrige Welt wahrscheinlich ihrer langsamen Neubelebung entge-gengeht, die Kräfte des eigenen Volkes bis zum letzten vergeudet, daß Japan also nach vielleicht er-folgreich beendetem Kampf einer erstarkten Welt das Errungene wieder wird herausgeben müssen. Dann wird man die „Aera des leuchtenden Frie-dens" als die Aera der Scheinsiege und des Nieder-ganges verfluchen müssen. heute abgewickelt werden kann. Warum richten wir uns also krampfhaft nach einer imaginären Decke anstatt nach den Bedürfni»en der Wirklichkeit? Plan hat das Gold künstlich zu einer neuartigen Ware gemacht, zu jener Ware, um deren Besitz heute der Kampf der Notenbanken aller Staates geht. Da aber dieser Kakipf uln eine volkswirlschaftlrch eigent-lich recht belanglose Ware mit sehr ungleichen Mitteln geführt wird und in diesem Kampfe nie-mals alle Beteiligten im gewünschten Sinne Sieger werden können, ist es höchst einleuchtend, daß sich eine ganze Reihe von Staaten von der wirklich belanglosen Geldgold wäre so ziemlich unabhängig gemacht haben und sich auch unabhängig machen konnten, ohne ihre Wirtschaft wesentlichen Erschütte-rungen auszusetzen. Im Gegenteil wirkte die Los löjung vom Golde als eine gewisse Befreiung vom Drucke der Wirtschaftsnot. Der heute durch alte Zwangsvorstellungen hergestellte Zusammenhang zwischen Goldbesitz, Notenumlauf, Löhnen und Preisen kann nicht weiter aufrechterhalten werden, wenn man nicht den vollständigen Zusammenbruch jeder Wirtschaft und Kultur herbeiführen will. Politische Rundschau Inland Wiederaufbau der durch die Ueber-schwemmung verwüsteten Gebiete Am 19. Mai fand in Beograd ein Minister-rat statt, auf dem beschlossen wurde, die für den Wiederaufbau der durch die letzten Ueberschwemungen verwüsteten Gebiete erforderlichen Kredite zu ge-nehmigen. Nach der amtlichen Statistik sind l'.)16 Häuser ganz und 3118 Häuser zum Teil zerstört woid m. Der Aufbau der Häuser wird nach einem einheitlichen System erfolgen. Die Bauarbeiten werden zum Teil die technischen Truppen des Heeres durchführen. Ausland Für die Militärdiktatur in Japan Der japanische Oberste Militärrat hat dem Mikado eine Art Ultimatum geschickt, das die Forderung enthält, das, nur ekne extrem mrtiwwi. listische Regierung ernannt werden dürfe. Da der Ptr richtige Weg rar Erlangung schfacr WftifW XihlM anltr gleichzeitiger Beseitigung de» hichllch mer /.airne , ........ 1it wieder: tros«, Sie einen Stnow lhl»n>doiä Zahnvasie aus Ml trockene Thlorodon t -Zahnbürste (Spt^albüiili mfl qeychntm vorsien>chnitt>, dürften Sie Ihre Zöhne nun nach allen Seiten, auch von unten nach oben, tauchen Sie erst jetzt die Bürste in Wajser und Wtien Sie mit llhIorobmit-Ldmdwafser unter Gurgel« gründ»» noch. Der Erloig wird Sie überralcheni Der mitzsardene Zahndeloq >ft verschwunden und ein herrlich«» «befühl der frische bleibt zurück, verlangen Sie au»driil»ich Chloret cm Zahnpaste. Tube Din. 8.— «nd Din. IS.—. Hebtran zu haben. andern überragte, stand sein Hof. Sein Bater war dort oben Jäger gewesen, wie er es jetzt war, und es sind über den Alten allerhand Gerüchte umge-gangen, daß er Kugeln zu gießen verstehe, die nach seinem Wunsche ihr Ziel treffen konnten. Sein Hof war von einer starken Mauer umgeben, sein Ge-finde rauh und wetterhart. Obgleich seine Gesellen eher wie Landsknechte anzusehen gewesen, so waren doch die Felder am Südabhang des Berges wohl-bestellt und keiner hat seinen Zehenten genauer entrichtet als der Jäger vom Okrug. Bon den andern Diensten war sein Hof befreit. Wie der Alte gestorben ist. Hots der Polikarp nicht anders gehalten. Er war ein schlanker, geschmeidiger Bursch mit gekräuselten braunen Haaren und klugen Augen. Die muntere Theres war ihm seit dem letzten Kirchtage gut, da er den besten Schuß auf die Scheibe getan und am meisten mit ihr getanzt hatte. Seither ist sie an jedem Abend jum Waldessaum gegangen, wo bei den hochstämmigen Ahornen und Buchen der Polikarp gewartet hat. Meine Luzia ist mit ihr gegangen, damit dem Gebot der Ehrsamkeit Genüge geschehe. Habs nicht eben gar gern gesehen, vermochte aber der Freundschaft der Mägdlein nichts in den Weg zu legen. Bin auch damals ein etliche vierzehn Tage nicht mit ihnen zusammen gewesen. Mit dem gräflichen Postreiter, der alle Wochen ^ nach der Kreisstadt ritt, kam an einem friedlichen Geld un So. — Wien, 14. Mai 1332. Die Meldung, daß die türkische Regierung be° abfichtige, ihre Beamten zu 75"/0 mit Gutscheinen zu entlohnen, die von Produktions- und Konsum-aenossenschaften eingelöst werden sollen, wird in der Börfenpresse allgemein dahin gedeutet, daß die Türkei zum Kommunismus übergehe. In der Tat handelt es sich aber um nichts anderes als um einen Versuch, die Geld- oder vielmehr richtiger gesagt die Goldkrise zu überwinden. Ein Versuch, durch den sich heute bereits die Privatwirtschaft vielfach durch direkten Austausch gegenseitiger Leistung hilft. Es wird damit ein Weg beschritten, den wahrscheinlich alle mitteleuropäischen Staaten gehen werden, wenn sie sich aus eigenem aus der großen Wirtschaftskrise herausarbeiten wollen und nicht ständig von den internationalen Geldmächten abhängig bleiben wollen. Betrachtet man die heutige Wirtschaftslage, so sieht man auf der einen Seite die große Masse der Produzenten, besonders der Landwirtschaft, die Güter in Ueberfülle, aber kein Geld hat, auf der anderen Seite den Staat, der nur Geld braucht, um seine Beamten zu entlohnen. Das Geld reicht nie und man kennt die Misere der ständigen Sorgen um die Erhaltung des Gleichgewichtes im öffentlichen Haushalle. Auf die Kürzung der Gehälter der Be-amten folgt dann naturnotwendig Rückgang der Einnahmen der Produzenten, darauf wieder Sinken der Steuereingänge, wodurch dann wiederum dos Gleichgewicht im öffentlichen Haushalte bedroht wird, also neuerliche Kürzung der Gehälter oder Inflation. Und das alles nur, weil man glaubt, ohne den Fetisch „Gold" und ohne „Preisbildung" nicht aus-kommen zu können. In der liberaliftischen Wirtschaft noch immer befangen, glaubt man lieber den indi-reklen Weg — der die liberale Wirtschaft kenn-zeichnet — gehen zu sollen als den direkten. Die Staatsbeamten arbeiten für den Staat und der Staat ist verpflichtet, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Bisher geschah das in der Form von ab-straften Geldlöhnen, unter gewissen Voraussetzungen und in gewissen Wirtschaftsepochen gewiß eine prak-tische Form. Der Staat kann indessen auch in anderer Weise den Lebensunterhalt seiner Beamten sicher-stellen, indem er sie direkt mit den lebenswichtigen Gütern versorgt: er erhebt dann von den Produ-zenten die Steuern nicht in Geld, das bei ihnen ohnehin kaum mehr zu finden ist, sondern in Waren. auszutreiben, was wiederum die Hofgesellschaft in der neuen prächtigen Burg gar sehr erbaute und ergötzte. Der Pater hatte auch mit vielem Fleiß ein großes Buch über das Heienunwesen geschrieben, dessen Kunde mit der Kommission ins Unterland gekommen war und unters Volk getragen wurde, wo sie wie eine schlimme Seuche rasch um sich griff. Wir hörten, daß sie zu Marburg vor der Stadt gar fleißig Heienbrände hielten, zu denen sich der Magistrat den trefflichen Richter Johannes Wendtseisen, der sonst als Pfleger in der Herrfchaft Radkersburg beamtet war, verfchrieben. Der Wendseisen war besonders gelehrt und klug und wußte jede H«e durch weislich ange-wandte peinliche Befragung alsbald zum Gestand-niste zu bringen. Bon weit und breit schickten die Städte und mit der hohen Gerichtsbarkeit beteilten Grundherr-schaften ihre Freimänner und Torturknechte zum Wendtseisen in die Schule, damit sie alle Grade peinlicher Befragung unter Anwendung gewöhnlicher und auserlesener Marter, die er vielfach selbst erfand, erlernten. Auch bei unsrer Herrschaft wurden Klagen über Weiber laut, die das Vieh verhexen konnten, den Kindern Krankheiten angezaubert und die Ernte auf dem Felde böslich verdorben haben sollten. Aber mein guter Herr wollte von der Einführung des roten Malefitz nichts wissen. D Ware durch Vermittlung der Gutscheine. Auf diese Weise wird der größte Teil der Banknotenmenge, die sonst für den Kreislauf der Ware zwischen Beamten, Händlern, Produzenten und Staat notwendig ist, frei, ohne daß der Staat es nötig hat, eine Anleihe aufzunehmen, denn er nimmt ganz einfach das. was im Lande produziert wird, so west es für den Lebensunterhalt seiner Beamten notwendig ist, direkt in Anspruch. Die internationalen Geldmächte drücken selbst-verständlich jedem Staat, der es versucht, sich durch neue Formen des Warenverkehrs aus der Abhän-gigkeit vom Golde zu befreien, das Brandmal des Kommunismus auf, um die bürgerlichen Kreife gegen solche Maßnahmen zu mobilisieren. Daß solche neuen Methoden gegen die liberalistisch- indi-vidualistische Wirtschaftsauffassung verstoßen, genügt, um sie als kommunistisch in Verruf zu bringen. Tauschverkehr — Rückfall ins finsterste Mittelalter — und genügt dieses Schreckenswort noch nicht, dann muß der Kommunismus den schwarzen Mann spielen, um die Menschheit in den Fesseln des allein-seligmachenden, durch Gold gedeckten Geldes zu halten. Die Einführung von Gutscheinen wenigstens für einen Teil der Bezüge der Beamten ist übrigens insoferne gar keine Neuerung. als man im internationalen Verkehre bereits den Geldverkehr durch Clearing möglichst ausschaltet, der Einwand aber, daß durch die Gutscheine das Assignatensystem ein-geführt, also Inflation eintreten würde, ist ganz unbegründet, da die zum Zwecke der Entlohnung der Beamten ausgegebenen Gutscheine durch die im Besitze des Staates befindlichen Warenmengen ge-deckt wären, also voll uiib besser gedeckt als die Banknoten in irgendeinem Lande der Welt. In den Mitteilungen des niederösterreichischen Gewerbevereines äußert sich Ministerialrat Dr. Ing. Gebauer über Gold als Ware, Geld und Maßstab folgendermaßen: Für die Ermöglichung des Waren-austausches ist der wirkliche Goldbesitz nicht im mindesten erforderlich. Ebenso ist ein ungeahnter Aufschwung der gesamten Wirtschaft und der mensch-lichen Arbeit denkbar, wenn man alle menschliche Arbeit und alle Erzeugnisse im Vergleich mit irgend-einer feststehenden Wareneinheit bewertet und auf dieser Grundlage austauscht. Das Austauschbedürf-nis ist unstreitig in wesentlich höherem Maße vor-Handen, als es unter der engbegrenzten Golddecke „Wenn Euch die Leut' mit solchen Sachen in die Amtsstuben kommen", trag er mir auf. „so schickt sie nach Haus und saget, sie sollten auf das ihre schauen, dann bleibt die schädliche Zauberei von selber aus". Die anderen Grundherren haben nicht so milde gedacht und so ist das Heiengericht mit allen seinen Schrecken gar bald in unser Land gekommen. Da ich von meinem Herrn das Versprechen hatte, daß ich an die Stelle des allen Pflegers nach Landsberg kommen sollte, ward um die Sonnen-wendszeit die Luzia vor aller Welt meine verlobte Braut. Am Tage des Versprach? war sie nachdenklich und still. Auf meine Frage, ob sie unsres Glückes denn nicht froh sei, meinte sie bang und leise: „Wenn alles gar so glatt gcht. wie ein ungetrübter Sonnentag, kommen gerne schlimme Wetterschläge. Auf gar zu hellen Sonnenschein folgt um so ärgeres Gewitter". Ich redete ihr solches aus und ihre Freundin, die lustige Theres, lachte zu diesen Reden. „Sei froh, daß alles sich so ruhig schickt!" rief sie. „Wenn meine Leut' erfahren, daß ich mir den braunen Polikarp erwähll hab', wirds zu Hause schlimmes Wetter geben. Drum saa' ich derweil nichts. Aber am schönsten auf dem Well ists auf jdem grünen Ofrag". Ihr Liebster war ein fondrer Geselle. Hoch auf dem grünen Berg, dessen runder Gupf alle Nummer 40 Deutsche Zeitung Seite 3 HM) »!. 4 m. RsCi IP ,00 I«»u- zu It.«. t. dl HAAR IST EMPFINDLICH GEGEN GEWÖHNLICHE SEIFE! Fürs Wäschewaschen genügen gewöhnliche Seifen und Pulver — aber das zarte, lebendige Haar will besonders behandelt sein ... mit dem milden, soda-freien Elida Shampoo! Elida Shampoo macht das Haar duftig, gibt ihm Fülle und schimmernden Glanz! JEDE WOCHE KOPFWASCHEN MIT ELIDA SHAMPOO MilitSrrat verfassungsmäßig das Recht besitz, den Kriegsminister zu delegieren, hat er auf die Er-nennung jeder Regierung einen entscheidenden Ein-fluß. da er in eine ihm nicht genehme Regierung den Kriegsminister eben nicht entsendet und so die Regierungsbildung unmöglich machen kann. Die Verschwörer kommen vor das Kriegsgericht Die Offiziere, die den japanischen Minister-Präsidenten ermordeten, wurden dem Kriegsgericht eingeliefert. Die Zahl der verhafteten Personen be-trägt über 200. Rußland beunruhigt Die Ermordung des japanischen Ministerpräsi-denten hat in der Sowjetunion große Aufregung hervorgerufen. Mm glaubt, daß die Kriegsgefahr im Fernen Osten ganz ungeheuer gestiegen ist. Zu den heurigen Manövern der Roten Armee wurden die Reservejahrgänge 1909, 1910, 1911 und die Militärpflichtigen des Jahrganges 1912 einberufen, während bisher immer nur ein Jahrgang herange-zogen zu werden pflegte. Das vermehrte Aufgebot wird als Demonstration der russischen Kriegsbereit-schaft gedeutet. Herriot über die Reparationen Der Führer der Radikalsozialistcn Herriot, voraussichtlich der kommende Regierungschef in Frankreich, gab im Londoner „Daily Herald" hin-sichtlich der Konferenz in Lausanne eine Erklärung ab, worin er sagt, daß die Herabsetzung der deutschen Tributzahlungen unmöglich sei, wenn sich nicht die Vereinigten Staaten und England zu einer entsprechenden Herabsetzung der Kriegsschulden-Zahlungen bereit erklären? Der österreichische Handel mit Frankreich Frankreich hat für österreichische Erzeugnisse das Bewilligungsoerfahren eingeführt und außerdem neben dem gewöhnliche,, Zoll noch eine 10%ifle Sondertare für österreichische Waren fest-gesetzt. Aus Stadt und Land Die große Pfingsttagung des Schwabisch. Deutschen Kulturbundes in Panceoo. Die während der Pfingstfeiertage in den Mauern der alten Grenzerftadt an der Donau abgehaltene achte ^ahrechauploerjammlung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes vermittelte uns so vielerlei Eindrücke, daß wir hier auf engem Raume nur die wichtigsten hievon mitteilen können. Hunderte von Festgästen aus allen Teilen des Staates, wo Deutsche wohnen, waren herbeigeeilt, um in diesen mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen reich erfüllten Tagen Sommertag die Botschaft, daß mein Oheim Bal-thasar dortselbst gestorben sei, wozu der Bote mir vom Stadtgericht ein wohlversiegelt Schreiben brachte, ich solle mich von wegen der Erbschaft ehe-baldigst dort einfinden. Mit dem, was mir bestimmt war, konnte ich nun leicht meinen eigenen Hausstand gründen und die liebliche Luzia zu meinen, Eheweibe machen. Bin also frohen Herzens, auch voller Dank-barkeit für meinen Mutterbruder, und ihm alle seine Wunderlichkeit verzeihend, in dem leichten Reisewagen meines gütigen Herrn wieder einmal ins Cillauerische gefahren. Dort war ein großes Spektakel los, so daß der Stadtrichter und seine Schreiber, denn es waren ob der vielen Geschäfte jetzo zweie eingestellt, ihre Obliegenheiten wegen meiner Erbschaft schnell erle-digten. als müßten sie zu einer Hasenjagd. Bin auf solche Art geschwind in den Besitz des Meinigen gekommen. Vermeinte nur, daß dem Syndikus bei Abzug seiner Sportein, ob zu großer Hast, ein Irrtum dahin unterlaufen sei. daß er um ein Erkleckliches zu viel verrechnete. Als ich aus dem grauen Rathaus auf den Markt hinaustrat, liefen just die Leute von allen Seiten zusammen, und umringten den Büttel und den Freimann, die ein verkrümmte? altes Weiblein nach dem Rathaus zerrten. „Die Her', die Hei'!" schrien die Buben mit ihren hohen Stimmen, daß es anzuhören war wie das schrille Geschrei von Spatzen. den mächtigen Puls unserer großen Kulturorganisation zu fühlen und Antriebe für weitere Arbeit im Kreis der heimische!» Ortsgruppen zu gewinnen. Musikkapellen bereiteten den einlangenden Gästen an der Schiffsstation oder am Lahnhof festliche Empfänge' Gruppen von weißgekleideten Turnern und Tur-nerinnen oder von Sängern und Sängerinnen mit bunten Mützen belebten die Straßen. Von der deutschen Bevölkerung der Stadt auf das herzlichste aufgenommen und mit schrankenloser Gastfreundschaft bewirtet, fühlten sich die Gäste bald heimisch. Es wurde manches Freundschaftsband zwischen weit von einander wohnenden deutschen Menschen ge-knüpft, das nie wieder abreißen wird. Nicht nur das Schwabenvolk hatte seine Vertreter geschickt, sondern auch aus dem Mutterland waren hervorragende Vertreter gekommen, um Zeuge der nationalkuUurellen Regsamkeit der Deutschen in Jugoslawien zu sein. So konnten wir den steUocriretenden Vorsitzenden der Deutschen Kunstgesellschaft Herrn Prof. Dr. Heinrich Michaelis aus Berlin, der wenige Tage vorher auch bei uns in Celje und Ptuj geweilt hatte, hier wieder begrüßen. Den Geschäftsführer des Reichs« Verbandes für die^ katholischen Auslandsdeutschen Herrn Dr. theol. Elemens Scherer konnten wir beim Sängerfest im Garten der Brauerei Weifert neben unserem evangelischen Bischof Dr. Philipp Popp fitzen sehen. Wie schon oft, erlebten wir es Die Weiber, von denen etliche den Kochlöffel wegzutun vergessen hatten, als der Lärm sie vom Herd weglockte, drängten dicht herzu. Da schrie ein gedrungener Schuhknecht, der noch das Pech zwischen den Fingern hatte, durch das er eben den Schufterfaden zog: „Gehts nicht zu nahe hin! Man könnt' sonst glauben, ihr seids allesamt mit ihr zum schwarzen Bock geritten". Dem rohen Rufe folgte Lachen und Johlen. Die Weiber wichen verschreckt nach allen Seiten, der Freimann und der Büttel haben an ihnen vorbei die zappelnde Alte in das Rathaustor hineingezogen. Bin damals in dem neuen Wirtshaus vor dem Laibachertor zur Herberg abgestiegen, dessen Wirt ein ernster und kluger Mann gewesen ist. „Vermeint Ihr, Herr", sprach er zu mir, als ich bei Tische saß, „daß solches gut sei, was das Volk jetzt treibt? Daß eine schwarze Kunst besteht, wird wahr sein. Wie aber käm' das unwissende alte Weib dazu, sie auszuüben? Unser Bannrichter, Herr Hans Andreas Zart, will die Justifizierung nicht vollziehen lassen, weil ihm die Vidovin er-barmt und weil er keine Schuld an ihr findet. Hat auch von der peinlichen Befragung im Reckturm nichts Rechtes wissen wollen und sie zum Losspruch von aller Schuld ins Rathaus führen lassen. Gott gebs, daß unsre Leut' gescheiter werden. Denn mit dem Heienbrennen ist- wie mit der Pest. Hat einer in der Stadt erst daran glauben müssen, so gehen viele andre nach". auch diesmal mit Freude, daß mit besonderer Herz« lichkeit die Vertreter der Deutschen in Slowenien aufgenommen wurden. Es waren dies für die Orts-gruppen Ljubljana und Kocevje Herr Dr. August Schweiger und Gemahlin, für die Ortsgruppe Maribor Herr Dr. Gozani. für die Ortsgruppen Celje und Ptuj die Herren Franz Schauer und Robert Sovic. Die Tage in Pancevo waren na-türlich nicht bloß repräsentativen Veranstaltungen gewidmet, als welche der Begrüßungsabend am Samstag im Bräuhaus Weifert, das Sport« fest am Sonntag nachmittags, der Volkskunst-abend am Sonntag im Trompetersaal, die Goethe-fei er am Pfingstmontag zu Mittag und das Sängerfest am Nachmittag dieses Tages zu be-trachten waren, sondern sie waren auch mit ernster Arbeit in zahlreichen Beratungen und Sitzungen «-füllt. Wir erwähnen die Hauptausschuß- und Obmännerkonferenz am Samstag nachmit-tags, die Frauentagung am Sonntag nachmit-tag, die Hauptversammlung der Aerztesektion, die Tagung des Deutschen Sängerbundes und die Vertreterversammlung der Landesverbandes der deutschen Akademiker. Sehr eindrucks-voll und würdig gestaltete sich die Hauptver-s a m m l u n g, die am Pfingstsonntag zu Mittag im Rathaussaal unter dem Vorsitz des Ehrenob-mannes^Senator Dr. Georg G ra hl stattfand. Der große Saal des Rathauses war viel zu klein, um alle Teilnehmer zu fassen. Unter den Ehrengästen sah man u. a. den Vertreter der deutschen Gesandt-schaft Legationssekretär Dr. Ringel mann mit Gemahlin, den Vertreter der österreichischen Gesandt-schaft Legationsrat v. Hügel, Prof. Dr. Heinrich Michaelis. Dr. theol. Clemens Scher er, Uni-versitätsprofessor Dr. Müller aus Bonn, den Abgeordneten Dr. Stephan Kraft, den evangelischen Senior Wilhelm Kund, die ehemaligen Ab-geordneten Dr. Simon Bartmann. Dr. Hans Maser, Dr. Wilhelm Reuner und Franz S ch a u e r. den Direktor der Deutschen Lehrerbildung»-anstatt Prof. Josef Täubel und andere hervor-ragende Vertreter des heimischen Deutschtums. Vorsitzender Dr. Graßl begrüßte die erschienenen Gäste, wobei er besonders die Vertreter der Ortsgruppen in Slowenien hervorhob. In seiner Begrüßungsansprache führte er u. a. aus: „Kulturelle Selbst-Hilfe, das ist es, worauf es ankommt. Wir dürfen nicht alles Heil von irgendwelchen höheren Autori-täten erwarten, wir müssen auf kulturellem und so-zialem Gebiete unsere Notwendigkeiten selbst wahr-nehmen, selbst entschlossen in die Bresche treten und uns selbst zu helfen suchen, soweit es nur irgend möglich ist. Dazu in erster Reihe ist unser Kultur-bund berufen. Wir leben im Jahre des Gedenkens an Goethe und da möchte ich an ein Wort an-knüpfen, das der deutsch-österreichische Schriftsteller Kolbenheyer zur Charakteristik von Goethes Welt-bürgertum geprägt hat: „Aus dem Volk leben, für das Volk schaffen, in die Menschheit wirken." In diesem Sinne und nur in diesem Sinne ist Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 40 Goethes Weltbürgertum zu deuten und in diesem Sinne möchte ich wünschen, das der Kulturbund und alle seine Ortsgruppen kulturelle Arbeit leisten, die allen zugute kommt, die eines redlichen Sinnes sind." Senator Dr. Graßl schloß seine mit brausen-dem Beifall aufgenommene Rede mit den Worten: „Lassen Sie mich die Bitte, aber auch Hoffnung aussprechen, daß der Kulturbund das große schützende Dach werde, unter dem alle unsere kulturellen Güter endgültig geborgen sein mögen. Was kulturelle Selbsthilfe bedeutet, hat uns das Beispiel der Deut-schen Lehrerbildungsanstalt am deutlichsten gezeigt. Wir wollen hoffen, daß der Kulturbund auf diesem Gebiete noch Erhebliches leisten wird." Auf Antrag des Borsitzenden beschloß die Hauptversammlung, folgende Huldigungs- bzw. Begrüßungstelegramme abzusenden: Seiner Majestät König Alerander, Beograd Die zur Hauptversammlung des Schwä-bisch-Deutjchen Kulturbundes in Pancevo aus allen Teilen Jugoslawiens versammelte deutsche Bevölkerung bittet Eure Majestät, die Bersi-cherung unverbrüchlicher Treue entgegenzuneh-men. Dr. Georg Graßl, Johann Keks. Herrn Ministerpräsidenten Dr. Bojislao Marinkovic Die auf der Hauptversammlung des Schwä-bisch-Deutschen Kulturbundes in Pancevo aus allen Teilen des Staates versammelte deutsche Bevölkerung bittet, die Versicherung treuer An-hänglichkeit entgegenzunehmen. Dr. Georg Graßl, Johann Keks. Nach der Verlesung der Huldigungstelegramme, die von lebhaften Hoch-Rufen begleitet wurde, er-teilte der Vorsitzende dem Bundesobmann Johann Keks das Wort zu seiner Festrede, die tiefem-dringend die Erziehung zum deutschen Volksbewußt-sein zum Inhalt hatte. Diese Rede war eine der besten, die wir jemals in einem solchen Rahmen gehört haben: wege- und zielweisend. Aus Grund eines schriftlichen Antrages der Ortsgruppe Celje werden die Satzungen insofern abgeändert, als be-schlössen wurde? daß bei Richtbeschlußfähigkeit der Jahresversammlung der Ortsgruppen die Versamm-lung eine halbe Stunde nach der ersten ohne Rück ficht auf die Zahl oer anwesenden Mitglieder ab-gehalten werden kann, wenn dies in der Einladung zur Jahresversammlung vermerkt ist. Als nächster Tagungsort der Hauptversammlung wurde Novisad bestimmt. Auf Antrag des Vertreters der Orts-gruppe Celje, Franz Schauer, nahm die Haupt-vcnammlung in Anerkennung der ersprießlichen Tä-tigkeit der Bundesleitung mit einhelliger Begeisterung folgende Entschließung an: „Die 8. Hauptver-samlung des Schwäbisch Deutschen Kulturbundes, welche am I. Mai 1932 in Pancevo tagt, erachtet es cüs eine ihrer vornehmsten Pflichten, der Bun-desleitung und allen ihren Organen, insbesondere aber dem hochverehrten und verdienten Bundesob-mann Herrn Johann Keks den herzlichsten Dank und die aufrichtigste Anerkennung auszusprechen für ihre im Dienste unseres Volkstums und der deutschen Kultur vollbrachte ersprießliche und zukunst-weisende Arbeit. Die auf der Hauptversammlung vertretenen Bundesmitglieder sind sich dessen bewußt, daß die erfreuliche Wiederbelelebung des Kulturbundgedankens in unserem Volke, die wir auch heute wieder mit freudiger Genugtuung feststellen konnten, vor allem das Verdienst der Bundesleitung ist, die auch in den schwierigsten Zeiten unverzagt und mit unermüdlichem Pfiiichteifer die Fahne un« seres Volkstums und seiner angestammten Kultur hochgehalten hat. Die Hauptversammlung bittet die Bundesleitung, auf dem eingeschlagenen Wege fort-zufahren und nicht zu erlahmen, bis alle Volksgenossen ohne Ansehung des Standes und des Glau-bensbekenntnisses unter der Fahne unseres Kultur-bundes versammelt sind und mit uns die Ueberzeu-gung teilen, daß der Kulturbund der sicherste Hort aller unserer völkischen und kulturellen Belange ist." Bundesobmann Keks dankte in bewegten Worten für diese Dankeskundgebung, die für ihn und seine Mitarbeiter ein mächtiger Ansporn für die Weiter-führung der Arbeit sei, der beste Ansporn für die Bundesleitung sei jedoch eine eifrige Mitar-beit der Ortsgruppen und der Bundesmitglieder. Wie wir bereits eingangs erwähnt, erlaubt es uns der Raum leider nicht, auch die künstlerischen und sportlichen Darbietungen der Tagung entsprechend darzustellen. Es muß genügen zu sagen, daß hier die Bemühungen der zahlreichen Mitwirkenden ausgezeichnete und erhebende kulturelle Kundgebungen erzielten. Als unser Berichterstatter am Montag auf dem Dampfer im Glai» der auf dem mächtigen Donaustrom spielenden Abendsonne durch die neue, trotz ihrer ungeheuren Ausmaße graziös wirkende Brücke, die ein Wunderwerk deut-scher Technik ist, hindurch an der weit am Ufer sich hinziehenden Stadt Beograd zurückfuhr, um wieder in die nördliche Heimat zu reisen, da nahm er rein persönlich eine liebe und starke Erinnerung mit, die ihm den Abschied schwer machte: an die prächtige Freundschaft, die er bei seinen Gastfreunden in Pancevo, dem liebenswürdigen Kaufmannsehepaar Rudolf und Mizzi Richter, gefunden hatte und die ihm unvergeßlich bleiben wird als ein Symbol der die Landsleute in der Woiwodina und die Deut-schen in Slowenien zusammenschließenden Brüder-lichkeit. Schreckliches Familiendrama in Beo-grad. In der Vrazova ulica in Beograd schoß dieser Tage der Prioatbeamte Josip Matejovic in der Wohnung ihrer Freundin Bosiljka Savic seine Frau Draginja, die ihn vor einigen Tagen verlassen hatte, ihren Liebhaber Melentija Pesir, einen 24-ährigen Hörer der Technik, die Freundin Bosiljka, ein zweijähriges Töchterchen Elisabeth und schließlich ich selbst nieder. Der Totschläger, die Wohnungs-inhaberin Bosiljka und das Töchterchen blieben auf der Stelle tot: die Frau und Pesic wurden schwer verwundet. Die Ursache der Schreckenstat war Eifer-sucht. Ein Spitalsdrama. Im Sanatorium Bre-stovac am Slijeme in Zagreb trat am Dienstag früh die junge Beamtin des Sanatoriums Olga Gasparovic, eine Slovenin, in das Schlafzimmer des Primanus Dr. Barilar ein und gab auf den noch zu Bette Liegenden drei Revolverschüsse ab, die ihn schwer verletzien. Dann ging sie auf ihr Zim-mer und tötete sich mit einem Schuß durch die Schläfe. Der Primarius wurde sofort ins Spital überführt, vor seinem Krankenzimmer mußte aber ein Polizist Wache halten, weil eine Schwester der Selbstmörderin wiederholt hinkam mit der Aeußer-ung, sie müsse den Primarius umbringen. Die Verfolger der Mörder des Lind-bergh-Kindes. In Monterry in Meriko wurde der Alkoholschmuggler Harry Fleischer verhaftet, der einbekannte, daß er bei der Entführung des Lind-bergh-Kindes beteiligt war. Die Ermordung des Kindes leugnet er, es fei vielmehr beim Herabstei-gen von der Leiter dem'Tragenden aus den Armen gefallen und sei beim Sturz auf den Boden getö-tet worden. Aus Angst vor Entdeckung hätten die Entführer dann das Kind im nahen Wald rasch vergraben. Der kühne Besieger der Nordwand des Matt er Horns Toni Schmidt aus München stürzte zu Pfingsten vom Wiesdochhorn in den Hohen Tauern ab und fand dabei den Tod. Neue Wege zur Bekämpfung der Ar-beitslosigkeitskalamität. Wir verweisen auf das Angebot im heutigen Inseratenteil der Firma Heim - Industrie „Regentin" Inhaber I. Kalisch Maribor, Trubarjeva 2. Die Strickmaschine „Regentin" bietet allen Arbeitslustigen eine neue, dauernde, hohe monatliche Verdienstmöglichkeit, was in den heutigen Krisenzeiten durch jedermann mit Interesse begrüßt werden dürfte. — Die Firma versendet auf Wunsch genaue Prospekte. Hoffenden Frauen und junge« Mutter« verhilft da« natürliche „Fra«< - ^osef"- Bitterwasser ,« geregelter Magen und Darmtätigkelt. Die Hauptvertreter der neu-zeitlichen Frauenheilkunde habe» das Frau; ^tofcs iöasi« m einer sehr groben Zahl von Fällen al« ralch, »uverlassig und schmerzlos wirtend erprobt. Da» Fra«z >tosts Älteiwasser ist in Apotheken, Drogerien und Spezerechandlungm erhältlich. Celje Aus dem Gemeinderat. In der Stadt-gemeinderatsitzung am Freitag, dem 13. Mai, be< richtete Bürgermeister Dr. Gorican eingangs, daß der Gemeindevoranschlag für 1932 vom Finanz-Ministerium genehmigt worden sei und bald hier eintreffen werde. — Die Stadtgemeinde wird die Finanzdirektion ersuchen, daß die Abteilung der Finanzkontrolle noch weiterhin die Gemeinde»«-zehrungssteuer auf Wein einHeben werde; wenn dies nicht möglich fei, solle die EinHebung der Ber-zehrungssteuer durch Organe der Gemeinde be-willigt werden. Uebrigens werde die Gemeinde oer-suchen, mit der Gastwirtegenossenschaft die p au-schalierte Verzehrungssteuer zu erzielen. — Da Heuer die Gemeindewirtschaft voraussichtlich 1 Million Din Defizit aufweisen wird, wird die Auszahlung von Unterstützungen aus dem Budgetposten „Hu-manitäres und Volksbildung" eingestellt werden: die Gemeinde wird sich bloß auf unbedingt not- wendige und unaufschiebbare Ausgaben beschränken. Der Gemeinderat nahm den Voranschlag des Bezirksstraßenausschusses zur Kenntnis, der eine 30"/„ige Straßenumlage vorsieht. — Die Banawer-waltung hat die Straßenverbindungen: Kapuziner-Razlagova-Vranska-Kolenceva ulica am Bahnhof/vor-bei Askerceva ulica bis zur Man'borska cesta und Hotel „Post'-Cankarjeva cesta-Vodnikova ulica-Vra-gov ttg- ein Teil der Gregorciceva ulica bis zur Ljubljanska cesta und Jpavceva ulica zu Banalstraßen erklärt. — Die Steuerverwaltung teilte mit, daß die heurigen Gemeindeumlagen' auf die direkten Staatssteuern wahrscheinlich die im Gemeinde-Voranschlag festgesetzten Summen nicht erreichen werden und daß ein Defizit von ungefähr 30.900 Din zu erwarten sei. — Die Keller am U. Lahn-hos, die zur Wohnung der früheren städttschen Oekonomen gehören, werden in drei Holzlegen um-gewandelt werden. — Die Wassergebühr für die Umgebungsvolksschule wird auf 1 Din pro m» he-rabgesetzt, vorausgesetzt daß der durchschnittliche täg-liche Verbrauch nicht mehr betragen wird als 12 m>. — Das Defizit des Bürgerversorgungsfonds wird durch die Regulierung der Mieten in den Häusern dieses Fondes gedeckt werden. — Die Mestna elektrarna wird kostenlos die Lieferung von elektrischem Strom und die Bezahlung des Gasverbrauches der Frw. Feuerwehr und Rettungsabteilung in Celje über-nehmen. — Die Abnützungsgebühr für das Aus-leihen der Schotterquetsche und der Straßenwalze wird von 25 auf 10 Din herabgesetzt; der Lohn für den Maschinisten in der näheren Umgebung der Stadt von 11 auf 8 und in der weiteren Um-gebung auf 10 Din pro Stunde. — Der Gemeinderat lehnte das neuerliche Ansuchen der städttschen Arbeiter, wonach die Gemeinde die Zahlung des Kuluks für sie übernehmen sollte, ab. — Dem Sokoloerein in Celje, der Ortsgruppe Sanntal des Slowenischen Alpenvereines, der Frw. Feuerwehr in Babno und der Studentenorganisation „Svit" wurde die Gemeindelustdarkeitssteuer von 20 auf 10% herabgesetzt. — Der Beitrag für den Fond zur Durchführung der Regulierung wird in das Gemeindebudget für 1932 eingetragen. — Die Abrechnung für die Pflasterung des Krekov ttg, der Razlagova und Kapucinska ulica, sowie des Slomskov trg beträgt 999.865 Din. d. i. um 81.577 Din mehr, als im Voranschlag vorgesehen wurde. Die Abrechnung wurde genehmigt. — Der Finanz-, der Wirtschaft?', der Bau- und der ausschuß wurden bevollmächtigt, Bauparzellen beim U. Lohnhof abzugeben. Die im Parzellierungsplan festgesetzten Parzellen dürfen nicht vergrößert werden. — Den Lehrern Herrn Kramar und Herrn Bas, sowie Karl Jakse und Mizzi Cujes werden drei Bauparzellen auf dem Josefiberg mit 3 Din pro irr verkauft' die Parzellen müssen bis 31. D^ember 1933 verbaut werden: der Bavausschuß wird die Fassaden dieser drei neuen Häuser bestimmen. Verschiedenen Gesuchstellern aus Celje und aus der Umgebung wurde die Einführung der Wasserleitung, einem Gesuchsteller aus Celje die Benützung des Wassers aus dem Gemeindebrunnen bewilligt. — Die städtische Wasserleitung wird in den nördlichen Teil von Dolgo polje verlängert werden. — Der Gemeinderat sprach sich für den Lokalbedarf der Gasthauskonzession aus, um die Herr Rudolf Juric angesucht hat, der seinen Betrieb im Gebäude der Frau Vajt auf der Kralja Petra cesta zu eröffnen beabsichtigt. — Es wurde ein Vorberettungsaus-schuß für die Gründung einer Wassergenossenschaft für die Voglajna und die Hudinja errichtet; der Gemeinderat hält es für notwendig, daß diese Ge-nossenschaft ihren Tätigkeitsbereich auch auf die Koprwnica, Susnica und Lvznica ausdehne. Oder es solle für diese Bäche eine besondere Wasserge-nossenschaft gegründet werden. — Der Kemeinderat bewilligte dem früheren Uhrmacher Herrn Heinrich Sttohmeier eine monatliche Unterstützung von 400 Din vom 1. Mai weiter aus dem Bürgeroerforgungs-fond. — Die Stadtgemeinde wird die Hausbesitzer, welche übertriebene Mietzinse fordern oder fordern ollten, ermähnen, bei Ansehung der Mietzinse die oziale Lage der Mieter in Berücksichtigung zu ziehen. — Die Gemeinde wird beim allfälligen Bau von neuen Straßen und bei der Erweiterung der Wasserleitung vor allem Arbeitslose beschäftigen. — Die heurige Gemeindeunterstützungsaktion für Ar-bettslose weist nachfolgenden Erfolg aus : Gesammelt wurden 10.659.30 Din bar, viele schenkten auch Waren. Unterstützungen empfingen 360 Arbettslose, und zwar 104 Geldunterstützungen, 93 Lebensmittel, 86 Kost, 60 Heizmaterial, 17 Personen wurde Arbeit verschafft. — Der Gemeinderat nahm das Statut des Tageskinderhorts zur Kenntnis; in das Nummer 40 Deutsche Zeitung Seite 5 Nur durch Zähneputzen nie wieder Zahnstein... L. Hinter den Zahnen sitzt oft die Ursache schwerer Zahnleiden, der Zahnstein. Kalodont beseitigt den Zahnstein, denn es enthalt als einzige Zahncreme das wirksame Sulforizinoleat nach Doktor Bräunlich. Es löst beim Putzen die organischen Substanzen, die den Zahnstein verkleben. So verliert er allmählich seinen Halt an den Zähnen, bröckelt ab und wird mit einer harten Zahnbürste fortgeräumt. Bedenken Sie, wie wichtig rege!» mäßiger Gebrauch von Kalodont für die Erhaltung Ihrer Zahne ist! J um°NT gegen Zahnstein Kuratorium dieses Horts wurde ®N Prof. Mastnak als Vertreter der Gemeinde delegiert. — Der Fi-nanz- und der Wirtschaftsausschuh werden über die Frage Beschluß fassen, ob der öffentliche Abort in der Klostergasse abgerissen oder repariert und ver-gröhert werden soll. — Die Gemeinderatsitzung dauerte von lL7 bis 'A9 Uhr abends. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 22. Mai, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr in der Christuskirche statt. Anschließend Jugend-gottesdienst. Todesfall. In Karlooac ist am 1V. Mai Herr Wilhelm Wambrechtsamer, Großindustrieller und Besitzer, im Alter von 54' Jahren gestorben. Seine Leiche wurde nach Celje überführt und hier am Donnerstag nachmittags in der Heimaterde zur letzten Ruhe bestattet. Der trauernden Familie unser herzliches Beileid! Richtigstellung. In die in unserer letzten Sonntagsfolge veröffentlichte Eheplauderei von W. Rasch (Celje) „Füttere die Bestie gut!" hat sich ein Druckfehler eingeschlichen, den unsere geschätzten Leserinnen sicherlich schon von sich aus richtiggestellt haben. Der Betriebsmotor des in Frage stehenden zierlichen Frigidairs ist natürlich kein 5-pferdiger, sondern '/»-pferdiger ich die Leitung unseres Lichtspielthectters^veranlaßt, eine Schließung des Tonkinos über die Sommermonate in Erwägung zu ziehen, eine Maßnahme, die höchst bedauerlich wäre. Es wäre daher sehr wünschen»-wert, wenn die Bürgerschaft durch einen zahlreichen Tonkinobesuch den Fortbestand dieser Vergnügung?-stätte ermöglichte. Ljubljana Franz Bernekers. Am Pfingstmontag ist in Ljubljana der Bildhauer Franz Bemerken im Alter von 58 Jahren an einer Grippeerkrankung gestorben. Der aus Lehen bei Slovenjgradec stammende Künstler verbrachte seine gesamte Lern-und Entwicklungszeit in deutschen Ländern. Erst vor zwei Jahren gelang es ihm. der in ärmlichen Ver-Hältnissen lebte und schuf, die Stelle eines Pro-fessors für Bildhauerkunst an der Gewerbeschule in Ljubljana zu erreichen. Bekanntlich hat Berneier im vorigen Jahre auch die Mariensäule am Haupt-platz in Celje restauriert. Wirtschaft u.Berkehr Die Bedeutung und Anwendung von „Conchynol" im Weinbau. Neben der Pero-nospora zählen das Oidium und der Traubenwickler zu den gefährlichsten Feinden des Weinbaus. Die gesamte Weinernte ist häufig durch das Auftreren dieser Schädlinge in Frage gestellt. Das Schwefeln, die einzige Hilfe gegen dos Oidium, war aber nur mit Zerstäubern und bei sonnigem Wetter möglich, weil Regen und Feuchtigkeit die Einwirkung des Schwefels verhinderten. Das Oidium frrettet ffch jedoch am meisten bei feucht-warmen Wetter aus. Wenn also solches Wetter längere Zeit anhält, ist eine Bekämpfung dieser Krankheit unmöglich. Viel-fach wurde das Schwefeln auch deshalb unterlassen, weil der pulverisier!« Schwefel äußerst gesundheitsschädliche Wirkungen auf Augen und Atmungs-organe ausübt. Die Praxis hat aber gezeigt, daß der Schwefel zur Bekämpfung des Oidiums unerläßlich ist. und das Ziel aller Bemühungen war. den Schwefel zugleich mit der Peronospora-brühe auf die Rede zu bringen. Dem „Chemischen Laboratorium für Industrie, Landwirtschaft und Handel" in Maribor ist es gelungen, ein Mittel zu finden, welches eine epochale Errungenschaft auf dem Gebiete der modernen Schädlingsbekämpfung darstellt. Mit Hilfe von „Conchynol" (Patent Nr. 6187. Marke ges. gesch.), das den Schwefel in der Peronosporobrühe gleichmäßig verteilt, werden die unangenehmen Wirkungen des Schwefels auf Augen und Atmungsorgane beseitigt. Gleichzeitig wirkt es aber auch gegen den Heu- und den Sauer-wurm, die man bisher mit Arsen und anderen Giften bekämpfte. Diele Mittel bedrohten aber sowohl die Gesundheit des Arbeiters als auch die Pflanze, und ihre Verwendung ist an eine behördliche Be-willigung gebunden. „Conchynol" spritzt man das erste Mal 'im Mai, sobald das junge Laub hervor-gesprossen ist. das zweite Mal zur Blütezeit und dann noch zweimal, u. zw. Ende Juni und Ende Juli. Die Vorteile des bereits von vielen Fachleuten erprobten heimischen Erzeugnisses „Conchynol" sind demnach: 1. Gleichzeitige Bekämpfung der Peronos-pora, des Oidiums sowie des Heu- und des Sauer-wurms. 2. Bedeutend stärkere Wirkung des Schwe- !els. 3. Große Ersparnis an Arbeit und Geld. 4. lnabhängigkeit von der Witterung. 5. Sicherheit für die richtige Anwendung des Schwefels. 6. Ein-fache Handhabung. 7. Keine Schädigung der Ar-beiter und der Pflanzen. 8. Vollkommene Giftfrei-heit. 9. Niedrigster Anschaffungspreis. Deutsche Industrielle in Bosnien. Nach Banjaluka sind zehn deutsche Industrielle gekommen, die längere Zeit hier zu bleiben beabsichtigen, um die Lage der bosnischen Holzindustrie zu studieren. Nummer 40 Deutsche Zeitung Seite 7 17 Am alten Tor Erzählung aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts Bon A. M. «arlin Das Läuten der Glocken mischte sich in den Gesang der Kind«, das Zwitschern der Vögel, das Rauschen eines nahen Ziehbrunnens. Alles atmete Leben. Tat. Freude aus. Wie feinzerzupste Watte hingen kleine Wölkchen am Sommerblau des Himmels, das seltsam golddurchwoben und flimmrig war. Um die Kirche, im kurzen Spiel der Aus-spannung von so viel frommem Eifer rasten die Kinder, waren Katze und Mäuse, rissen sich gegen-seitig an Locken und Schürzen und die Jungen streckten nach Knabenart die Zunge aus dem Mund, wenn sich ein Mädchen in ihren Kreis verlief. Johanna hatte Lust mitzutollen, fühlte sich in-dessen durch ihre nahe bevorstehende Lehrerinnen-würde gebunden, ermähnte, beruhigte. In immer größeren Kreisen tollten die Kleinen, verschwanden hinter dickstämmigen Buchen, fielen in das üppige Schwarzbeertraut. Unbemerkt entfernte auch sie sich immer weiter von der Kirche. Als sie eben die letzten Flüchtlinge entdeckt und zur Herde Zurück-geschickt zu haben wähnte, vernahm sie hinter einem Gestrüpp zwei helle Stimmen. „Sie is' sehr schön, unsere künstige Frailn," sagte die eine mit Nachdruck. „Die Augen sind schön," verbesseite die andere, „aber 'nen Buckel hat sie und deshalb wird sie Lehrerin, sintemalen kein Mann eine Ehefrau mit 'nem Buckel haben will." „Den Buckel hat sie ja hinten!" verteidigte die zweite Kinderstimme die eigene Anschauung, „und vorn hat sie die Haar' . „Du talkete Trappn, die Haar' hat's auch hinten und Haar' hat selbst unser Brauner im Stall. Hast schon eppa g'hört, daß man jemand von wegen d' Haar' heiraten tut?" Die Stimmen, so unheimlich durchdringend, so schonungslos klar, erstarken in der Ferne. Ja-hanna Ranner stand unbeweglich vor dem Gestrüpp und begann am ganzen Leibe zu zittern. Kam das Glück, das große und lang erträumte Glück, etwa nicht, wenn man einen „Buckel" hatte? Würde das Leben mit seinem Füllhorn an ihr wie an der allen Urscha achtlos vorüberschreiten und . . . Wie aus weiter Ferne war es ihr, als er klänge ihr Name. Sie begab sich zum freien Platz um die Kirche zurück. Man sah noch geradeso wie vor wenigen Minuten bis nach Hochenegg am Ende der fruchtbaren Ebene und dem welligen Hügelzug, hinter dem Seitzlloster gelegen, aber Johanna Ranner schien alles farblos und fahl. Das Grün rund um sie her war eben grün, nichts weiter, und das waren Kinder, die ermahnt werden muhten. Vielleicht würde sie viele, viele Jahre hindurch ermähnen müssen . . . Der Bittzug setzte sich neuerdings in Bewegung und bald hinter dem Herrn Katecheten und der ersten Lehrerin kam sie selbst unweit von Rosa-munde Senko, die mit neugefüllter Lunge begann: — „Höre gnädig unsere Bitte, Wende ab durch deine Güte Krankheit, Krieg und Hungersnot! Gib' uns unser täglich's Brot!" Aber Johanna Ranner fühlte, daß Er nich nur diese, sondern weit tiefere Uebel abzuwenden hatte, für die sie keinerlei richtige Worte zu finden vermochte. Unter dem neuen Seidenhaubenhut, den Urscha erst vor drei Stunden so sehr bewundert hatte, drückte sich die Fülle ihres gepriesenen Haares schwer gegen den Nacken, doch freute sie sich diesmal nicht der braunen Lost. Wer heiratete eine Frau um ihrer Haare willen? Haare hatten auch die Pferde, die den Pflug zogen. Als sie die dunkle Schlucht erreichten und gegen die Fahrstraße zu abbogen, wischte sich die jüngste Lehrerin unter dem schattigen Seidentuch verstohlen eine Träne ab. Mit leicht zitternder Stimme setzte sie ein! — «Höre gnädig unsere Bitte. Wende ab durch deine Güte . aber war es noch Zeit abzuwenden? War alles zu spät? Trüb war der Maienmorgen, glanzlos das Sein, schwer die aufgebürdete Last. Nicht immer kam das Glück, wenn man neunzehn war. Sie war ausgewachst«. Heute wußte sie es. Die Flucht Horst Klausen machte sozusagen seinen Antritts-»«such bei seinem toten Schwiegervater und je mehr er die verblaßten Züge des Bildes im Grabstein musterte, desto stärker wurde seine Ueberzeugung, daß der selige Oberstleutnant a. D. an dem Be-tehen Slavias unschuldig gewesen war, und je mehr er Gelegenheit hatte, seine ihm vom Schicksal und der eigenen Uebereiltheit aufgebürdete Schwieger-mutter kennen zu lernen, desto sicherer wurde er zu seiner inneren Genugtuung, daß — ungeachtet aller gesiegelten und gestempelten Urkunden — Slavia nicht einen Tropfen Blut von der alten Tigerin (rote er sie in seinen Selbstgesprächen am liebsten nannte) in den Adern hatte. Wenn indessen nicht das Kind des würdigen seligen Oberstleutnants und seiner rechtmäßigen Ehe-Hälfte, wessen Kind war sie? Und warum führte sie vor aller Welt einen Namen, auf den sie — nichts raubte ihm dieses freudige Erkennen — keinerlei Anspruch hatte? Frau von Gieseck knickte ein welkes Blättchen von der Zypresse, die seit vielen Jahren die sterb-lichen Reste ihres seligen Gebieters beschattete, schlug das Kreuzzeichen und entfernte sich drei Schritte vom Grabe — eine Aufforderung an das junge Ehepaar, das gleiche zu tun. Horst Klausen trug seit vierzehn Tagen den Ehering am Finger und eine brennende Wut im Herzen, doch war es ihm noch nie gelungen, bei Tag oder bei Nacht mit seiner ihm gesetzrichtig angetrauten Gattin eine Se-künde allein zu sein, und um die Nachthaube der trauernden Witwe des seligen Oberstleutnants wie eine Warnungsscheibe auf offener Bahnstrecke im Dämmern der Stube austauchen zu sehen, hatte er nicht geheiratet. Jeden Abend wünschte ihm Slavia durch die Breite des Raumes eine geruhsame Nacht und er erwiderte diesen Wunsch zähneknirichend über alle Erhebungen seiner würdigen Schwiegermama und ... das war alles. Er aber war entschlossen, dieses ungute Ber-gangene und gallbittere Gegenwärtige nicht auch noch Zukunft werden zu lassen. Wo ein Wille war, da war ein Weg . . . Unweit des Hauses — und das war eine sorgsam verabredete Sache — stießen sie mit Jakob Brandecker zusammen, der seinen Hut wie einen Faßreifen drehte und Frau von Gieseck mit einer langatmigen Ansprache aufhielt, deren Sinn, nicht leicht entwirrbar, es zu fein schien, ob sie ihm nicht alte Weinfässer verkaufen wollte. Er kannte jemand, der. . . „Was für Fässer. Mensch!?" herrschte sie ihn unfreundlich an. „Mein seliger Gatte war Oberst-leutnant im Dienste Seiner Majestät unseres aller-gnädigsten Kaisers und was hatte er in dieser Stellung mit Fässern . . ?" „Halten zu Gnaden." entschuldigte sich Onkel Jaka, „aber beim Militär wurde viel getrunken und . er kraute sich hinter dem Ohr, „der selige Herr Oberstleutnant. ." „War nie bei der Proviantabteilung," brach > sie kurzerhand die Unterredung ab, denn es schien ihr, als spräche das junge Ehepaar vertraulicher als wünschenswert miteinander. Der kurze „Faßvorgang" hatte indessen genügt, um Horst Klausen Slavia zuflüstern zu lassen: — „Vertraust du mir, Kind, und glaubst du mir, wenn ich sage, daß ich immer gut gegen dich sein werde, wo immer wir auch sein sollten?" Sie nickte scheu. Er war ihr noch immer der Fremde, der ihr wohlgefiel, doch dem sie weder inner-lich noch äußerlich nähergekommen. „So kann ich nicht weiterleben und auch du bist gebunden — du ahnst gar nicht wie? Ich ver-mag dieses Sein nicht zu ertragen — wirst du ver-trauensvoll mit mir gehen, wenn der Augenblick reif ist?" Wieder nickte sie nur stumm. „Ganz willig'?" forschte er ein wenig unge-duldig, denn er sah, wie „die alte Tigerin" den Faßreifen von Jakob Brandeckers Beredtsamkeit entglitt. „Wann immer Sie es wünschen, mein Herr ' und Gebieter!" Schach - Ecke ndlgint von Harald Schwab Problem Rr. 18 Halumbirek, Dresdner Anzeiger 1932. Stellung: Weiß: Kcl, Db7 (2 Steine). Schwarz: Ka4, Tal, Lbl; Ba2, a3, c2 c3 (7 Steine). Weiß zieht und setzt im 8. (fünften) Zuge matt! Lösung zu Problem Nr. 12 1.) Lg6—d3, Td5Xd3 2.) Dgl—bl 1. )....... Td5-d4 2.) Dgl—al 1. )....... Td5 beliebig 2.) Tb6Xd6-t- Nachrichten Budapest: Im ungarischen Nationalturnier siegte Altmeister Maroczy überlegen mit 13 Punkten aus 17 Partien (ohne Verlust!); zweiter wurde der Peruaner Canal. # * • Kürzlich starben die Schachmeister Alerander Takacs in Budapest und Edgar Eolle in Belgien. • • • Spielmann siegte in einem zweiten Wettkampfe gegen Davidson mit 3'/,:'/,. - « Folgende am 24. Feber 1932 gespielte Partie ist die vierte des ersten Wettkampfes Spielmann — Davidson. Weiß: R. Spielmann — Schwarz: I. Davidson 1.) e2—e4, c7—c5 2.) Sgl—f3. Sb8—c6 3.) d2—d4, c5Xd4 4.) Sf3Xd4. Sg8—16 5.1 Sbl—c3, d7—d6 6.) Sd4—e2 sein ziemlich harmloser Zun der nur die schon ziemlich ausgefahrenen Wege der fizilia-titschen Partie vermeiden willj 6. ).....g7—g6 7.) Se2—14, Lf8—g7 8.) Ltl—e2, b7-b6 9.) Sf4—d5, 0-0 sSchwarz sollte hier auf d5 tauschen; jetzt gewinnt Weiß überlegenes Spiel!j 10.) Sd5Xf6, Lg7Xfö 11.) Lei—h6, Tt8 e8 12.) Ddl—d2, Sc6—d4 >Ein recht naiver Zug, da es ja klar ist, daß Weiß sich den Le2 nicht abtauschen lassen wirb; notwendiger war es, mit Le6 nebst Sa5 etwas für die Entwicklung zu tun.) 13.) Le2—d3. Lc8-d7 fWomit die Zweck-losigkeit von b6 offen zugegeben wird!] 14.) Sc3-d5. Lf6—h8 15.) c2—c-'S. Sd4—e6 16.) 0—0. Se6—c5 17.) Ld3— c2, Ta8—c8 sMil passiven Zügen ist in dieser schon recht kritischen Situation freilich nichts zu machen. Schwarz mußte mit e6 nebst Lc6 und De7 Gegenspiel zu erlangen trachten.! 18.) Tat— dl, Ld7—c6 19.) f2—f3, Lc6—a4 [Nun kommt Weiß zu entscheidendem Angriff; auch hier war noch 19.) .. e6 nebst Sb7 vorzuziehen.) 20.) Lc2Xa4, Sc5Xa4 21.) f3—f4! b6-b5 22.) k4—f5! Lh8—c5 23.) Dd2—f2, f7—f6 24.) Lh6—f4, 8a4—b6 s Besser vielleicht Da5. doch nach I-Xe5 nebst Dh4 und Tf3 würde der weiße Angriff ebenfalls durchdringenj. 25.) Lf4Xe5, Sb6Xd5 26.) TdlXd5. k6Xe5 27.) f5Xg6. Dd8—b6 > Schwarz liegt bereits in Agonie!! 28.) g6Xh7. Kg8Xh7 29.) Df2Xb6, a7xb6 30.) Td5Xb5, Tc8-c4 31.) Tfl—el. e7—e6 32.) Tb5Xb6. d6—d5 33.) e5Xd5. e6Xd5 34.) Tb6—b5, Schwarz gab auf! Anmerkungen nach Angaben des Siegers m der „Wiener Schachzeitung" 1932. Post der Schachecke an H. Schwab, Wien Vll!., Skodagasse 23 a Seite H Deutsche Zeitung Nummer 40 Steinerne Urkunden in Maribor töcfammtlt von A. T-pp, Maribor. X. In meinem Berichte über die türkische Inschrift-tafel („Deutsche Zeitung" vom 17. April 1932), die in dem zum Wohnhause des k. k. österreichischen Ge-sandten a. D. Emil Freiherrn von Gödel - Lanoy gehörigen Hofgebäude. Gospojna ulica «Frauengasse) Nr. I I, eingemauert ist, mutzten einige Fragen offen bleiben, weil damals der Inhalt der Inschrift nur nach den ganz allgemeinen Angaben des genannten Freiherrn mitgeteilt werden tonnte, eine authentische Uebersetzung der Inschrift aber nicht vorlag. Ich habe mir deshalb vorbehalten, über die Sache noch zu berichten und demnach die Arbeit zu vervoll-ständigen oder richtigzustellen, sobald ich mich im Besitze einer solchen Uebersetzung befinden würde. Dem Herrn Regierungsrate Othmar Reifer in Pekre (Pickerndorf) bei Ätaribor, Gutshof Reiser „Am Stock", früher Museumsdirektor des Landesmuseums in Sarajevo, der diese hervorragende Landes-anstalt durch :J2 Jahre bis zum Umstürze in verdienst-vollster Weise geleitet hat, verdanke ich es, daß durch seine liebenswürdig freundliche Vermittlung die In-jchris! vom derzeitigen Direktor des Landesmuseums in Sarajevo, Herrn Vladislav Skarii, der der türkischen Sprache in Wort und Schrift mächtig ist, auf Grund des ihm übersandten Lichtbildes von der Tafel in bereitwilligstem Entgegenkommen ent-zifsert und übersetzt und die Ueberictzung uns zur Verfügung gestellt wurde. Die Inschrift lautet in wörtlicher Uebersetzung: „1235. C h a I i d B e y, der jetzige Miria-beg (Landpsleger, Landrichter) des Sand-schäks Semendrien, hat, sobald er gesehen, datz das Gotteshaus, diese heilige Mo-schee, verfallen und der Ausbesserung be-dürftig ist, und als ihm zu gleicher Zeit durch Gottes Gnade im Herren das er-habene Bestreben entstand, sich sofort zur Ausbesserung entschlossen und mit Gottes Erlaubnis die lobenswerten Kosten ge° spendet. Zu dieser Ausbesserung hat K j a m i l i (Name eines Bildhauers oder Steinmetzen?) (dies) Ehronogramm ge-macht. Durch Chalid Bey's Bestreben ent-stand die Wiederbelebung (der Moschee)." Bei der Beschreibung der Tafel habe ich die Vermutung ausgesprochen, das; man die Schrift-(oder Zahl-) zeichen im zweiten Ornamente (Rosette) auf der zweiten Linie der Inschrift von oben viel-leicht für eine Jahreszahl halten könne. Direktor S k a r i c bestätigt nun tatsächlich das Vorhandensein einer Jahreszahl mit dem Beifügen, datz die unter-halb der Jahreszahl stehenden Schriftlichen das türkische Wort „sene", zu deutsch: Jahr bedeuten, was noch besonders auf eine Jahreszahl hinweist. Allerdings ist es nicht das von mir namentlich im Hinblick auf die obendrein noch teilweise Ver-stümmelung der Ziffer an der Einerstelle mutmaßlich angenommene Jahr 1550 oder 1552, sondern das in türkischen Zahlzeichen dargestellte Jahr 1235, in welchem sich oas von der Inschrift überlieferte Er-eignis der Wiederherstellung der Moschee in Se- mendria in Wirklichkeit zugetragen und welches Di-rektor Skaric an die Spitze der obigen Ueber-setzung gestellt hat. Es mutz nun bedacht werden, datz diese 1235 Jahre Hedschra-Jahre, das heitzt nach türkischer Zeit-rechnung Mondjahre find und datz ein Mondjahr mit rund 354 Tagen, also mit Rücksicht auf die Berechnungsschwankungen um 10 bis 11 Tage kürzer ist als ein christliches Gemeinjahr mit 365 Tagen, so datz beispielsweise 100 christliche Jahre etwa 103 Hedschra-Jahren gleichkommen. Nach denWüstenfeld-Mahler'schenVer^leichungs-tabellen der mohammedanischen und christlichen Zeit-rechnung entspricht das Hedschra-Jahr 1235 dem Jahre 1820 der christlichen Zeitrechnung. Zu diesem zahlenmätzigen Ergebnis gelangt man aber, wenn man unter Gleichstellung von 100 christlichen Jahren für 103 Hedschra-Jahre zunächst errechnet, datz 1235 Hedschrc-Jahre rund gleich sind 1198 christlichen Jahren, und dann zu dieser Jahreszahl 622 Jahre hinzuzählt, um welche die türkische Zeitrechnung hinter der christlichen zurückliegt, weil mit dem Jahre 622 nach Christi Geburt (Flucht Mohammeds von Mekka nach Medina Hedschra) bekanntlich die türkische Zeilrechnung beginnt. Diese beiden Jahreszahlen zusammen geben das obige Jahr 1820, oder noch genauer bestimmt, es entspricht das Hedschra-Jahr 1235 mit Bedachtnahme auf die Länge eines Mond« jahres von 354 Tagen dem Zeitraume vom 20. Ok-tober 1819 bis 8. Oktober 1820 nach Christi Geburt. >' j VI *£* i i • i v i'.v'i'u'L'a*! v r vt viw Niederlage und Repräsentanz der Weltfirmcn KLAVIERE ST1NGL PIANINOS ™ HOFMANN PETROF M. ROPAS/CELJE Rlle Reparaturen und Stimmungen werden fachmännisch ausgeführt. 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