Nr. 122. Dienstag, 29. Mai 1««8. 1U7. Jahrgang. Macher Zeitung. lin.^!^' halbjährig l. i, - I«,erti,««»tbür: ffUt ^ ""° ^n!«ate bi« ,u 4 Heilen 25 lr.. >n«ßcll Ver ^ei!>- >! li : l'^' oslercn lw>eb«b°lu»gen pr, .>ie Pränumerations-Netrsge wollen Porto» '"«lesrnvet werden. ^^Ig. v. Rleinmayr ck Fed. Vamberg. Umtlicher Hheil. U«^'. und k. Apostolische Majestät haben mit FeH M" Entschließung vom 16. Mai d. I. dem baz w3" /"ltter von Standenheim in Feldkirchen ix beVl.'l "z des Franz.Ioseph-Ordens allergnädigst "leiyen geruht. Alletl^^' ""^ k. Apostolische Majestät haben mit Grund^" Entschließung vom 18. Mai d. I. auf ^uß ""? vom Minister des kais. Hanfes und des ^Ncevt« ."Meten allerunlerihänigsten Vortrage« die Ulid ^. Mranten Johann Grafen Coudenhove ^soldlt, ^en Thurn-Valsässina zu un-^""en a ^sandtschafts.Attach^s allergnädigst zu er- Zur Iustizdcblltte. betriff^ ^ !°^ sogenannte Ausnahmsgericht in Prag des v ' ^. das nur mehr ein Product' der Phantasie lein Lluz« ^ Herrn Abg. Dr. Kronawetter. Es besteht sichle ^.6encht dort, fondern für die ordentlichen tiHte m's che eben zu sprechen hätten, sind die Gebild v^ ^"'^ ',n allgemeinen delegiert, sondern es Ü'arM t^"ll zu Fall. wenn ein socialistisches oder ^atsll?? ^ict vorliegt, die Delegierung vom und von dem Oberlandes« gerichte bewilligt. (Abg. Dr. Kronawetter: Warum denn?) Gegen die Delegierung von Gerichtshöfen an Stelle anderer ist der Instanzenweg offen, und den Betreffenden oder den Vertheidigern — und ich zweifle nicht, dafs dieselben alle Mittel' im Interesse ihrer Partei ergreifen — steht an den Obersten Gerichtshof der Be-schwerdeweg offen. (Abg. Dr. Kronawetter: Die haben nicht das Geld dazu!) Es ist jedenfalls eine maßlose Uebertreibung, wenn er von Hunderten spricht, die gefesselt nach Prag geführt werden. Ich erlaube mir nur darauf hinzuweifen, dass in der letzten Vorlage wegen Verlängerung des Nnarchistengesetzes die Zahl der Unglücklichen, welche von diesem sogenannten AuLnahms» gerichte in Prag verurtheilt worden sind, genau an-gegeben ist. Während der ganzen Dauer dieses Gesetzes, welches im Jahre 1886 beschlossen wurde, bis Ende 1887 waren es nur vier Personen, welche verurtheilt worden sind. (Abg. Pernerstorfer! Aber in Untersuchung». haft?) Was nun die Klagen wegen zu langer Untersuchungshaft betrifft, so habe ich mir auch angelegen sein lassen, zu untersuchen, inwieweit dieselben begründet sind. und in einem Falle muss ich gestehen, ist es wirtlich wahr, da^s die Untersuchungshaft gegen einige wegen socialistischer Delicte Verhaftete in der That eine ungerechtfertigte Verlängerung erfahren hat. Die wegen Vergehens der Geheimbündelei in Untersuchung gezogenen Adolf Heimann und Karl Koschuth befanden sich seit 4. August 1887 beim Bezirksgerichte in Elbogen in Haft. und wurde gegen dieselben die Haft wegen Gefahr der Verabredung verhängt nach tz 175 St. P. O., Z. 3. Am !1. November gelangte die Staatsanwaltschaft bei Vorlage der abgeschlossenen Untersuchungsacten in die Kenntnis, dass die Bewilligung für die Haft, für deren Fortdauer über den 5. Oktober hinaus nach § 190 St. P. O. die Bewilligung einzuholen gewesen wäre, vom Untersuchungsrichter aus Versehen nicht eingeholt wurde, dass sie noch aufrecht besteht, worauf die Haft über Antrag der Staatsanwalt» schaft sofort, und zwar am 10. November 1887. aufgehoben und Heimann sowie Koschuth auf freien Fuß gefetzt wurden. Gegen Hermann Johne, einen Ausländer, war die Untersuchungshaft sowohl wegen Flucht- als Collisions-gefahr nach'8 175, Z. 2 und 3 St. P. O. verhängt worden, daher es bezüglich der Haftverhängung einer Bewilligung nicht bedürfte. Gegen Johne reichte das Beweismaterial wohl zur Einleitung der Untersuchung, nicht aber zur Erhebung der Anklage aus, daher der« selbe gleichfalls auS der Haft entlassen wurde. Dieser und ein vierter Beschuldigter wurden wegen Vergehens der Geheimbündelei unter Anklage gestellt und am 3. April 1888 der eine zu einmonatlicher, die letzten zu zweimonatlicher Haft verurtheilt. Karl Koschuth war inzwischen flüchtig geworden, und das Verfahren wurde eingestellt. Wenn nun aus einer Anklageschrift, die im Zusammenhange mit dieser Untersuchung zu sein scheint, gegen Adolf Heimann Stellen zum besten gegeben wurden und ich aufgefordert wurde, den Staatsanwalt dies-falls zur Verantwortung zu ziehen, fo ist es wohl schwer, aus den aus dem Zusammenhange einer Anklage genommenen Stellen (Abgeordneter Dr. Kronawetter: Ich habe sie wörtlich verlesen!) sich ein Urtheil zu bilden. Aber derselbe wurde in der That wirtlich wegen Geheimbündelei verurtheilt, und ich muss annehmen, dass die Anklage nicht so ganz gründ« los war. Was aber die Behauptung bezüglich der Länge der Haft betrifft, so ist es wohl wünschenswert, dass das hohe Haus darüber aufgeklärt werde, sonst nimmt man eben an, dass bei uns die Untersuchungshaft länger dauert, und ich glaube zur Rechtfertigung unserer Strafprocessordnung und zur Handhabung derselben sagen zu können, dass bei uns die Haft gar nicht übermäßig lange dauert. Denn von hundert Fällen der Haftverhängung bis zur Einbringung der Anklage dauerte dieselbe — und zwar sind die Daten aus den letzten mir vorliegenden Ausweisen entnommen — in 36 Fallen, also in mehr als ein Drittel der Fälle, bis zu 8 Tagen, in 23 Fällen bis zu 14 Tagen, in 22 Fällen bis zu 1 Monat, in 12 Fällen bis zu 2 Monaten und nur in 7 Fällen über 2 Monate. Der verehrte Herr Abgeordnete kann überzeugt sein, dass ich seine Bemerkungen würdige und dass ich mir es angelegen sein lasse, die Grundhältigkcit von Beschuldigungen gegen Polizei und richterliche Organe sicherzustellen; aber ich glaube voraussetzen zu können, dass auch in diesem Falle der geehrte Herr Abgeordnete wahrscheinlich durch nicht ganz richtige Informationen bestimmt worden ist, im hohen Hause Angelegenheiten zur Sprache zu bringen, die bei genauer Untersuchung sich vielleicht doch etwas anders gestalten. Es wurde heute von zwei Rednern auf der rechten Seite des hohen Haufes hingewiesen auf das lang-fame Fortschreiten der Entwicklung der Gleichberechtigung der slovenischen Nationalität und Sprache bei den Gerichten im Oberlandrsgerichtssprengel Graz. Ich kann darüber, insoweit erwähnt wurde, dass die Aus- Imilleton. Geheimschriften. Heitalt^ ^""ndung der Geheimschrift hat in unserem !^tntlicf,p m elektrischen Telegraphen eine ganz anßel-MonH.-Verbreitung gefunden, und fpeciell für den ^ qeni'?" verkehr ist dieselbe geradezu uncntbehr-^t in.9 ,"' WMe beispielsweise das auswärtige >>tin^?"°°n "it dem englischen Botschafter in Con-Mft^ telegraphische Depeschen in gewöhnlicher s^lchen^M"' man würde sich sicherlich auf den ^tinov/l ?"en. in Paris. Rom und selbst in Con-. 'sen unV"i^ genieren, die fraglichen Depeschen nut-«theilnniss, '^ s° '" den Besitz der wichtigsten Staats-l,n Ki!^" sehen. MlUe-l > Diplomatie ist es darum von der höchsten 3° für H '" einer Geheimschrift zu correspondieren, ?! "Nen.V'r^ N'cht in dem Besitze des Schlüssels l hschri. '"bar bleibt. Die Nothwendigkeit der Ge-> vi), !°" "brigens von der Diplomatie schon 5°Nlit^°er Erfindung des elektrischen Telegraphen ^te in^" ^bre 1760 erhielt der französische Ge« , ""ion,, .sburg. Varon Breteuil. außer seinen In-!?NeaV'" verschiedene Geheimschriften mit auf ? ^/"e. erste für den Verkehr mit dem Mlmster w>> die?3eN' die zweite für die zu übermittelnden ^Ndten ' ^ fur den Verkehr mit den französischen ^llg. dip ?. Wien. Stockholm. Kopenhagen und »m ° vlerte als Reserve für den Fall des Ver- dachtes, dass der Schlüssel einer der drei ersten Geheimschriften durch Verrath zur Kenntnis eines Unberufenen gekommen fei. Die Priester des Alterthums bedienten stch der Geheimschrift, um die religiösen Dogmen aufzuzeichnen. Die Lacedämonier benutzten die sogenannten Skytalen. Sie schrieben auf einen Papyrusstreifen, der auf ein Stäbchen aufgerollt war. und nur. wenn dieser Streifen wieder auf ein Stäbchen von der gleichen Starke auf. aerollt wurde, konnte man die Schrift entziffern. Auch Julius Cäsar hatte sich eine Art Geheimschrift wn-struiert. Allbekannt ist die Methode, welche die Schuler der französischen Collegien ersannen. "M. ohne Gefahr der Entdeckung durch die gestrengen Herren L.hrer ihre intimen Correspondenzen zu führen. Sie verwechselten einige Buchstaben, indem sie beispielKwelse i nnd m, 6 und i, a und a, n und ,>, « und v vertauschten. So gestaltete sich denn etwa die Phrase: «^ «oi^, au l-Lndex-vou«, («Ich komme zum Stelldichein.) m folgenden, nur für den Eingeweihten verstandllchm Oallimathias: «IVli vi«06 mi «ipöix-«""!'.' Auf diese uud ähnliche Weise ließ sich sogar eine Gehrim prache bilden, und manche Schüler gelangten durch Uebung zu solcher Fertigkeit, dass sie in diesem Jargon sogar conversieren konnten. . Ein außerordentlich geistreiches System erfand ,m 16. Jahrhunderte der französische 7 Vigcmre. Man wählte zunächst ein Schlüsselwort, welches nicht über fünf Buchstaben zählen durfte. Haun wird ein alphabetisches Tableau in folgender We»je aufgezeichnet: abcdefghij k.....yz bcdefghijk 1.....z a cdefgh ijklm.....ab defghijklmn.....be u. f. w.. so dass das ganze Alphabet, von a angefan' gen ebensowohl in der ersten Horizontal-, wie in der ersten Verticalreihe steht. War nun das Schlüsselwort «i-ion» und es galt die Instruction «1^6 prenßx 1'ulspn8lvL <;u6 clemain» in der Geheimschrift zu ertheilen, so ward für den ersten Buchstaben, also das n, derjenige Buchstabe gewählt, welcher auf dem Ta« bleau in dem Schnittpunkte der mit n beginnenden Horizontalreihe und der mit r, dem ersten Buchstaben des Schlüsselwortes, beginnenden Verticalreihe steht. Für den zweiten Buchstaben, also das 6, war der Schnittpunkt des 6 und des i, als des zweiten Buchstaben des Schlüsselwortes, zu suchen u. f. w. Für den fünften Buchstaben der Instruction diente wiederum der erste Buchstabe des Schlüsselwortes, also das i-, als Bezeichnung der verticalen Schnittlinie. So ergab sich denn aus der gewählten Instruction die folgende mystische Gruppierung: «Lmo vvim c-wi» vvwv lninull vlix i'^l'» Um diese Formel zu entziffern, ward die umgekehrte Methode angewendet. Man sucht mit dem ersten Buchstabe» des Schlüsselwortes, also mit dem r, die betreffende Verticalreihe verfolgend, das o und setzt nun als richtigen Buchstaben denjenigen, mit welchem die schneidende Horizontallulie beginnt, und findet so natürlich das n. Den zweiten Buchstaben der Weisung sucht man nun in gleicher Art mit dem zweiten Buch» Lllibacher Zeitung Nr. 122. 1032 29. Mai IM. cultanten in Kärnten der Sprache nicht mächtig sind, nur sagen, dass ich auf die Ernennung der Aus-cultanten keinen Einfluss habe. Bekanntlich obliegt diese Ernennung dem Oberlandesgerichte und die Zuweisung derselben zu den einzelnen Gerichten dem Präsidenten des Oberlandesgerichtes. Es ist mir bekannt, dass der Oberlandesgerichts-Präsident in Graz — und er hat mir es auch angezeigt — gern aus Obersteiermark Personen, die der Sprache nicht mächtig sind, in den Bezirken von Kärnten und Untersteier verwendet, und namentlich solche, von welchen er glaubt anzunehmen, dass dieselben die slovenische Sprache sich aneignen weiden. Insoweit dies nun geschieht, habe ich darauf hinweisen können, dass überall nur solche Personen in Verwendung kommen sollen, welche der Sprache der Bevölkerung des Bezirkes mächtig sind, und so weit mir die Ernennung zu Ndjuncten zusteht, nehme ich darauf Rücksicht, dass dieselben die Sprache kennen. Der Nachweis dieser Sprachtenntnisse ist aber, meine Herren, oft sehr schwierig, und in dieser Richtung muss ich wohl bemerken, dass theilweise doch die Schuld an den jungen Leuten liegt, welche sich der Justiz widmen. Ich habe wiederholt auf die Nothwendigkeit hingewiesen, die Prüfung theilweise auch in slovenischer Sprache abzulegen, und die Nachweisungen, die ich darüber bekomme, sind so dürftig, dass ich sie kaum vorbringen kann. (Abg. Ferjancic: Man traut sich nicht!) Ich höre die Worte, man traut sich nicht, und ich kann dieselben nicht gelten lassen, denn ich kaun von keinem richterlichen Collegium annehmen, dass es eine ungerechte Beurtheilung werde eintreten lassen. Bei dem Grazer Oberlandesgerichte gibt es genug Räthe, welche die Prüfung nebst der deutschen auch in der slovenischen Sprache vornehmen können. Es ist auch zur größeren Bequemlichkeit derjenigen, welche die Prüfung ablegen, zulässig, kann von Fall zu Fall bewilligt werden, und ich werde gewiss keinen Anstand nehmen, dies zu veranlassen, dass die Prüfung auch bei dem Landesgerichte Laibach im Delegationswege abgelegt werden taun. Ich würde wünschen, dass bei Ernennung zu Gerichtsadjuncten mir der Nachweis der Befähigung durch Ablegung der Prüfung in slovenischer Sprache vorliege. Die Justizverwaltung kann ja eben, meine Herren, ererbte Uebelstände nicht auf einmal beseitigen, und in dieser Richtung möchte ich doch glauben, dass die Herren in ihren Anschuldigungen und Anwürfen wegen Mangels an Energie von Seite der Justizverwaltung doch etwas zurückhalten sollen, denn das, was im raschen Umschwünge eingeführt wird, hat selten Bestand, nur auf dem Wege stetiger und fortgesetzter Arbeit kann Dauerndes erreicht werden, und in dieser Rich« tung kann ich Sie versichern, dass die Justizverwaltung dort, wo sie irgend eine Nichtbefolgung der Gesetze und Vorschriften wahrnimmt, bestrebt ist, die Uebelstände abzuschaffen. Etwas, was der Herr Abg. Ferjancic erwähnt hat, wird denjenigen, welche die Verhältnisse in Böhmen und Mähren kennen, unglaublich vorkommen, und es ist in der That wahr. Es würde keinem Richter in Mähren, z. B. in Austerlitz, wo das Grundbuch in der Stadt Austerlitz in deutscher Sprache angelegt ist, daher die Einlagen der Realität mit dem deutschen Namen der Gemeinde bezeichnet sind, einfallen, wenn ein Ver- trag in böhmischer Sprache geschlossen wird, welcher den Namen der Stadt «Slavkov» — so heißt Austerlitz böhmisch —> bezeichnet und die Eintragung in böhmischer Sprache angesucht wird, etwa deshalb, weil im Grundbuche «Austerlitz' steht, diese Eintragung zu ver« weigern. Es ist nun zur Kenntnis der Justizverwaltung gelangt, dass solche Fälle imObcrlandesgerichts-Sprengel Graz vorgekommen sind, und es ist bereits im Zuge, dass dort, wo es nothwendig ist, neben der deutschen Bezeichnung die slovenische aufgenommen werden solle. (Bravo! Bravo! rechts.) So erfolgt überall die schrittweise Abhilfe, wo es nothwendig ist; in dieser Richtung können Sie, meine Herren, versichert sein, dass die Regierung immer fortschreiten wird, und ich bitte daher diesbezüglich gegen sie nicht Vorwürfe über Verhältnisse zu erheben, die sie eben nicht sofort ändern kann. (Lebhafter Beifall rechts.) Politische «eberftcht. (Das Abgeordnetenhaus des Reichs' rath es) hat nach 31 Tagen die Debatte über den Staatsvoranschlag zum Abschlüsse gebracht, doch wird derselbe jedenfalls noch einmal vor das Haus gelangen müssen, da, wie bereits gemeldet, die Budgetcomnns-sion des Herrenhauses den vom Abgeordnetenhause ab» gelehnten Dispositionsfond restituiert hat und es keinem Zweifel unterliegen lann, dass das Plenum des Herrenhauses diesem Commissionsbeschlusse beitreten wird. Das Abgeordnetenhaus dürfte seinerseits den abändernden Beschluss des Herrenhauses annehmen. (Conferenz der Gewerbe-Inspecto-r e n.) In den nächsten Tagen werden die Gewerbe-Inspectoren in Wien zu den üblichen alljährlich statt« sindenden Conferenzen unter dem Vorsitze des Central« Gewerbe-Inspectors zusammentreten. Gegenstand dieser Conferenzen ist bekanntlich die collegialische Erörterung der im Laufe des Jahres bei den Inspectionen von den einzelnen Inspectoren gemachten Wahrnehmungen und constatierten Uebelstände, sowie Berathung der Mittel zur Abhilfe derselben. Diesmal werden übrigens die Gewerbe - Inspectoren auch ihre Anwesenheit in Wien dazu benutzen, um die Iubiläms-Gewerbe-Ausstellung zu besichtigen, beziehungsweise zu studieren. (Der Budgetausschuss) genehmigte die Regierungsvorlage, betreffend die Gewährung einer Unterstützung aus Staatsmitteln bis zum Betrage von 49.000 fl. zur Instandsetzung der durch die Ueber* schwemmung im Frühjahre 1888 beschädigten Dämme an der Weichsel sammt Zuflüssen und am Sanflusse in Galizien. (Wildbachverba u un g.) Das k. k. Ackerbauministerium hat eine neue Section der forsttechnischen Abtheilung für die Wildbachverbauung in Przemysl errichtet. Der Wirkungsbereich dieser am 1. Juni ins Leben tretenden Section wird sich auf Galizien und die Bukowina erstrecken. In dienstlicher Beziehung ist diese Section dem Ackerbauministerium unmittelbar untergeordnet. (Kroatischer Landtag.) Auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des kroatischen Landtages stand der Gesetzentwurf über die Folgen von Strafurtheilen und Strafen. Der Vanus Graf Khuen-Hedervary hielt eine Rede zugunsten des Entwurfes. staben des Schlüsselwortes, also dem i, in der fraglichen Verticalreihe, bis man zu dem m geräth, und findet dann als ersten Buchstaben der fraglichen Horizontalreihe das 6, u. s. w. Lange Zeit hindurch hielt man diese Geheimschrift, wenn man das fragliche Schlüsselwort nicht kannte, für absolut unentzifferbar. Mit Geduld und Geschick-lichkeit gelang es schließlich doch, aus gewissen Eigen» thümlichkeiten der Sprache auch diese Geheimschrift ohne Kenntnis des Schlüsselwortes zu enträthseln. Den Anhaltspunkt gab dabei zunächst die Häufigkeit der in der betreffenden Sprache gebrauchten Buch« staben. Da stellte man dann für die französische Sprache inbetreff der Häufigkeit die folgende Gruppierung fest: s, 8, r, i, a, n, l, o, u. Ferner ist in der französischen Sprache hinter dem <^ stets ein u, vor dem k fast immer c zu finden. Noch andere Gruppierungen, wie das den Plural anzeigende 3, gaben weitere Anhalte-punkte. Kerckhooffs gab sogar ein Werk über die De« chiffrierkunst heraus. Das Dechiffrieren wurde schließ« lich nur zu einer mathematischen Aufgabe. Mit der Einführung des elektrischen Telegraphen stellte sich, wie schon oben gesagt, das Bedürfnis nach einer sicheren Geheimschrift immer mehr ein. Man construierte sich mit großem Aufwand von Raffinement eigene Chiffrier-Wörterbücher. dabei zum Theil Ziffern, zum Theil eigeuartige Buchstabengruppierungen benutzend oder auch für die verschiedenen Begriffe andere Worte unterschiebend. Aber auch diese Geheimschriften wurden häufig von den Dechiffrierkünstlern entziffert. So erzählte man sich vor etwa einem Jahrzehnt in Wien eine jehr hübsche Anekdote über ein höchst gelungenes Dechissriertunststück. Die dortige türkische Botschaft verkehrte mit der Pforte in einer Geheim» schrist in Ziffern, zu welcher der Koran den Schlüssel bildete. Die fraglichen Depeschen begannen mit einer Ziffer, welche die acl koo geltende Seite des Koran bezeichnete. Nun wurden die in der Depesche verwendeten Buchstaben durch diejenigen Ziffern dargestellt, wie sie der Reihenfolge nach in dem Text der bezeichneten Seite des Korans zu finden waren. So war gewissermaßen der Schlüssel für jede Depesche ein anderer. Und doch kam ein findiger Dechiffrierlünstler des Wiener auswärtigen Amtes, der der türkischen Sprache vollkommen mächtig war, hinter das Geheimnis, und als eines Tage« der türkische Botschafter in dem Palais auf dem Vallhausplahe erschien, um dem Minister eine hochwichtige Mittheilung zu machen, da trat ihm Graf Audrässy siegesgewiss mit der Eröffnung entgegen, er wisse schon, was ihm der Bot» schafter mitzutheilen gedenke. Vielfach im Gebrauch ist heute ein Chiffrier-Wörterbuch in Z'sfern, für welches der Schlüssel in der tausendfach verschiebbaren Numerierung der betref-senden Seiten liegt. Der Vortheil dieses Wörterbuches, von welchem der Absender und der Empfänger ein gleich numeriertes Exemplar besitzen müssen, liegt nicht nur in der Leichtigkeit der Umwandlung aus der Rechtschrift in die Geheimschrift und umgekehrt, sondern auch in der Ersparnis, da man mit vier Ziffern stets ein ganzes Wort, oft sogar eine ganze Redewendung bezeichnen kann. Für absolut sicher wird man indessen auch diese Geheimschrift kaum halten können. Mit dem Raffinement der Chifsrierkünstler hält die Findigkeit der Dechiffrierlünstler gleichen Schritt. l. X. Auch der oppositionelle Abgeordnete Brlic sprach ^r den Entwurf. Dr. Amrus verlangte die Rückweg» an den Ausschuss. Iustizchef Klein und Pavlesic N« chen für. Anton Starcevic gegen die Vorlage, lM°u die Fortsetzung der Debatte auf den 1.3"" "» wurde, Vrlic interpellierte, ob die Regierung der M handnehmenden Confiscationsvraxis EinHall 3" ^ gedenke. Banjavcic urgierte die DlsciplinarunterMU'« gegen einige Karlstädter Magistratsbeamte. ^ (De'uschland und Russland.) D«e«^ deutsche allgemeine Zeitung» wendet sich uM" ^„f, die Angriffe der deutschen Presse a>,f Russland dm I senden Artikel der «Moslovslija Vjedomost,., M wr chem gesagt war, dass das russische Volk BeleldiguM leicht verzeihe, aber den systematischen Betrug, die«) höhmlng seiner besten Gefühle und die Untergrav"'» jeiuer Macht und seines Wohlstandes seitens derer. " sich für seine besten Freunde ausgeben, nicht mze>^ und bemerkt dazu: Die «Mostovskija Vjedomow'1^ dern von uns nichts anderes, als dass wir. um die russische Freundschaft zu erwerben, russisches ^ treide kaufen und die eigene Landwirtschaft '"3! ^ verarmen, sondern ruinieren lassen, mit anderen " ,^ dass wir den russischen Bauern einen Triwt H^ sollen, der früher nicht existiert hat. Eine solche "'" zahlung - Freundschaft für Geld - 'st °^z, keine unabhängige Macht annehmbar. Wenn me kovslija Vjedomosti. auch die alte Fabel ^ deutschen Undankbarkeit wieder aufwärmen, so >' .^ wir, auf die Aufstände in Polen und die K"egc ' Orient seit 1828 hinweisend, aufs neue fw. ' Rllssland uns sehr viel Dank schuldet und uns i undankbar behandelt hat. nicht umgekehrt. . > M (Das französische Militärgese^ ^ ein Telegramm meldet, hat der französische Sen" auch den wichtigen Artikel 40 des MilitärgeM5< ^ cher die Dauer der Militärdienstpflicht auf <" Hgel, festsetzt, angenommen. Von diesen 25 Jahren eim ^ 3 Jahre auf die Dienstpflicht in der activen " .^ und «'/, Jahre in der Reserve derselben, b ^^e der Territorialarmee und 9'/, Jahre in der ^' der Territorialarmee. . >, Dch (Militärisches aus Russlano.) ^ brieflichen, der «Pol. Corr.» Meldungen hat die Thätigkeit in den "/". ,^rlie-tierungs-Anstalten des Warschauer General-M' ^ ments in letzter Zeit eine namhafte Steigerung "I ^ so dass sich die verfügbaren mehr ausreichend erwiesen und zahlreiche v !^^ aus den Reihen der Truppen herangezogen ^.^ mussten, da die Verwendung von Civil-Arvem gestattet ist. . ,, . ^W (Elsaß < lothringische Berichte i übereinstimmend, dass in der ganzen Vevö lerm^ ^ in den deutschen Kreisen, Unzufriedenheit "0" " hie zwangsmaßregel herrscht. Dortige Blätter m ;„ Straßburger Regierung plane die Ausweisung den Reichslanden angesiedelten Franzosen- go- (In den englisch-australljyr ^g lonien)hat sich in neuester Zeit "«e ^ gegen die fernere Duldung chinesischer ^'"^"w erhoben. Die chinesischen Einwanderer wurden" ^H Melbourne. Adelaide :c. :c. nicht ans ^an" oder einaesperrt und dann heimgeschickt- . MI" (Der Negus) hat die Derwische ^-^ft finl'sli wieder verdrängt. Infolge dessen '". ^hrt. wieder als Statthalter nach Asmara zurua^^s- Tagesnemgleiten. ,„, Se. Majestät der Kaiser haben der a ^ vo" Poliklinik für das laufende Jahr eine W"» 200 fl. allergnädigst zu bewilligen 9^- ^ Se. Majestät der Kaiser haben, N"e "^^M Zeitung» meldet, der Gemeinde Herotitz M der Schulbaukosten 100 fl. zu spenden ge">, ^ - (Hoffeste il^g) Vo" Atisii" ^, richtet: Anlässlich der adeligen Damenstiftes am Hradsch'N, U» o W-gare the Sofie, an welcher B« « Erzherzog Karl Ludwig und Erzh"M ^ Iu"^ Theresia theilnehmen werden, f"^i ^r "^t older Vurg eine große Hoftafel M,. "" auch ^ Spitzen der Behörden und der Gelsm^ ^ ' ^ ragendste Persönlichkeiten beider Par^e" ^were v den. Am !1. und 10. Juni finden sod"" ^ diners statt. ^ «-a u s e u^/.,,!siel' -(Graf Andrassy als ^^ ^, Comite", an dessen Spitze die Gemahl"' .„ lg gebildet, welches verschiedene Veransau^ ^M ^ hat, deren Erträgnis den durch M"^ "" ^ geschädigten Bewohnern des Alföld i"^^au^e "" diesen Veranstaltungen zählt auch die v ^As ^he^ Festblattes <.?6 82>v. («Gutes Herz»), i fliese" e>"l und Damen aus der Gesellschaft Bettle ^ ^ s,^ Unter anderen hat auch Graf I""" ^t: Causerie beigetragen, die folgenderwafir ^ibacherFeitung Nr. 122. 1033 29. Mai 1888. ^^ Nute Herz gilt? Es ist gut für das männliche L? ss l ^ ^ den Egoismus mäßigt, der von dem rWerhallungstriebe und den Kämpfen des Lebens nur ol», ^ ^v'ckelt wird. Es ist gut, weil die Selbstsucht sicbe, ^ Gegengewicht des guten Herzens langsam, abrr >^l den Unterschied zwischen Mensch und reißendem Geb. .^' Es ist nützlich fiir die Männer, deren ^"kräftiger ausgebildet ist, als das Gehirn des stand ?"^ ^" Mitmenschen, denn wo nur Ver-Ms "? ^" H"^ vorhanden ist, da zerstört der erstere delNlll?l ^^ " befruchten würde. Es ist das reinste Aass? 'A Princip, denn nichts bringt die verschiedenen jcnen l."^ zusammen, als das gute Herz, und unter lichen K?' ^'"" es gleich gut ist, gibt es keinen wirk-:id ^""desunterschied. Es ist das aristokratische Prin-Fräu° . ^ "delt ohne Diplom. Es ist gut für die Llcick " es bildet deren schönsten Schmuck. Es steht "i gut den Blonden wie den Brünetten. Es darf Vlode » ^"de kommen, aber wenn es aus der Honst/?""' '"^ es umso interessanter. Es ist die Eaoisn ""uentugend, weil es die einzige ist, der lein Wel w.'"""t>°bM- Es ist das beste Verschönerungs-lnchr A die echte Herzensgüte dem weiblichen Gesichte iisiert?""'^ ^"^"^- "ls die feinste Creme. Es idea-weiblick 3""Nk" und rettet den Alten einen Theil der denn ?" ^"lnuth. Es ist das beste Verschönerungsmittel, Haut «m^ ^°" '^t die, aus deren Augen — ihr Herz herz nj? dies ist aber nur dann wahr, wenn das gnte 'Gewitt? .""l im Schaufenster, sondern auch d'rin im ^" lst. - Graf Julius Andrassy.» ^rstll^' ^llnordung einesErzbischofs.)Aus katholisck ^ ^"""^ bie Nachricht, dass der armenisch-hann?« äbischos von Wan und Vitlis, Msgr. Io-Zll ihn, ' °m ^^ d. M. von einer während der Nacht erkort ^""senen ^H^ Männer mit Messerstichen iNtne M n!"^" '^ ^'^ der Pforte darüber zugelom-dieser Tl> "^ ^^ ^gleich die Verhaftung einiger ein ^m 'trächtiger Individuen an, unter denen sich befinden '^" ^chullehrer und drei andere Armenier von ^ «^'" spoliierter Geldbrief.) Nach den der Etadsk "^ Polizeidirection im Einvernehmen mit Zungen??""""lch"ll ^" Prefsburg gepflogenen Er. ^editeu/?,? ^" Absender des spoliierten Briefes, dcr ^nduna slander Schmidt, das angeblich aus der leiten in V^lene Geld von hochgestellten Persönlich. iühlu„ " .-prcssburg «nd Budapest als Darlehensrück-^ Schmiß ^^" ^"n Namen anzugeben weigert ^llui^ s ""t ber Begründung, dass er für die Discret-daz Uh '"" Wort verpfändet habe. Herr Schmidt hat seitens de« n ^ retourniert und auf jede Vergütung die F^ ^ Mtarars verzichtet. Jetzt wird sich aber erst "sanwaltschaft mit dieser Affaire befassen, tend der ^" ungestümer Bittsteller.) Wäh. ^^eiter i, ^^'nspicierung in Graz durchbrach ein l"it einer m^^°" ""d stürzte auf den ilronftrinzen Weisteg. ^tlschrift in der Hand. Der anscheinend untenan W ^"^e dem Gerichte übergeben. Oberst- ^. ,-"^l)er nahm die Bittschrift entgegen. !ai>.) ln^^s Haus zum zerschlagenen Po- ^lh'Tl>^ ^it vom Richtftlatz außerhalb des Shun Ü"t» lana ^ " Peking befindet sich ein sehr achtbares °°r Bezeig 5"'^ Wcinhaus, welches allgemein unter zum zerschlagenen Pokal» bekannt ist. Vor vielen Jahren gerieth dcr frühere Besitzer in Untersuchung, wurde zum Tode verurtheilt, aber schließlich doch begnadigt. Seit jener Zeit hat dies Weinhaus verurtheilten Verbrechern, welche auf dem Wege zur Hinrichtung sich befanden, stets umsonst so viel Wein verabreicht, als sie trinken wollen. Jeder Verbrecher bekommt ein Gefäß, und wenn er den lrtztcn Tropfen ausgetrunken hat, wird dies Gefäß feierlich auf dem Fußboden zerschmettert, und daher kommt der Name dieses Hauses. — (Eine Million Lotto gewi nste.) In den Wiener Lotto-Collecturen ist in der jüngsten Prager Ziehung auf die Nummern l! 1(1 24 50 74, durchwegs sogenannte «Altweiber-Nummern», ungefähr eine Million Gulden gewonnen worden. — (Schreckensthat.) Am 22. d. M. hat der Camcralförstcr Kuszulewstiin Stebnik bei Drohobycz zuerst sein einziges Kind, einen Knaben, dann seine Frau und endlich sich selbst erschossen. Das Motiv dieser That ist noch nicht festgestellt. — (Die erste Eisenbahn in Persien.) Im persischen Reiche wird am 15. Juni die erste Eisenbahnlinie eingeweiht werden. DaS Unternehme», gehört der «l^oirMssuio ttLuöralo do Oliommg äu lor ot, üo ^laniwa^s on r«i-8o», welche sich am 17. Mai 1867 in Brüssel constiluiert hatte. — (Ermuthigend.) «Glaubst du wirklich, dass ich mir die Liebe dieses reinen, unentweihten, jungfräulichen Herzens erringen werde?» -- «Nun, warum denn nicht? Weshalb sollte dir nicht glücken, was schon so vielen vor dir gelungen ist!» ___________ Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Aus dem Reichsrathe.) Der Zusammentritt der Delegationen in Budapest ist nunmehr definitiv festgesetzt. In einer gestern im Abgeordnctcnhause zur Verlesung gebrachten Zuschrift des Ministerpräsidenten Grafen Taäffe wird nämlich mitgetheilt, dass die Einberufung der Delegation für den 9. Juni verfügt wurde. Die betreffenden Wahlen werden auf die Tagesordnung der Freitag-Sitzung gestellt werden. Bei Uebergang zur Tagesordnung referierte Abg. Altgraf Salm über die Wahl des Abg. Vergani. Er beantragt die Agnoscierung der Wahl und die folgende Resolution: «Die Regierung wird aufgefordert, den politischen Behörden die gesetzliche Bestimmung des tj 31 der Rcichsraths-Wahlordnung über die Art und Weise der Ausfertigung der Stimmzettel zur strengsten Befolgung in Erinnerung zu bringen.» Abg. Freiherr von Scharschmid erklärte sich mit diesem Antrage einverstanden. Die Wahl des Abgeordneten Vergani wurde hieraus agnosciert und der vom Ausschüsse vorgeschlagene Resolutionsantrag angenommen. Abg. Dr. Kathrein erstattete mündlichen Bericht über die Regierungsvorlage, betreffend die Gewährung einer Unterstützung aus Staatsmitteln zur Instandsetzung der durch die Uebcrschwemmungcil im Frühjahre 1888 beschädigten Dämme an dcr Weichsel sammt Zuflüssen und am Sanflusse in Galizicn, und beantragte, dieser Vorlage, nach welcher eine nicht rückzahlbare Unterstützung bis zum Betrage von 49.000 st. gewährt wird, die Zustimmung zu ertheilen. Abg. Dr. Ritter v. Starzynski möchte die Hilfsaction der Regierung nach einer Richtung erweitert sehen, denn der Betrag von 42.000 fl., welcher zur Wiederherstellung der zerstörten Dämme verwendet werde, sei keine Nothstandsanleihe, sondern ein Nachtragscredit zum Titel «Wasserbau», da die Wiederherstellung zerstörter Dämme an öffentlichen Flüssen nicht Sache der Interessenten sei. Redner beantragte eine Resolution, wonach die Regierung aufgefordert wird, in kürzester Zeit eine Nachtragscredit-Vorlage zum Zwecke der Ertheilimg von nicht rückzahlbaren Unterstützungen an die ländliche Bevölkerung der durch die Ueberschwemmungen des Jahres 1888 betroffenen politischen Bezirke iu Galizien, an dcr Weichsel und am San behufs Ankauf von Inventar und Wiederherstellung der zerstörten Gebäude einzubringen. Nach dem Schlussworte des Berichterstatters Dr. Kathrein wurde das Gesetz angenommen; ebenso die vom Abg. Dr. Ritter von Starzynski beantrag« Resolution. Das Haus erledigte ferner ohne Debatte die folgenden Gegenstände: den Bericht des Audgetausschusses über die Nothstllndsftetitionen der Gemeinden Tarnobrzeg, Vochnia und Brzeslo- den Bericht des Budgetausschusses über die Petition der Schiffsbesitzer Dalmatiens um Staats-hilfe; endlich den Bericht des Steuerausschusses über die Beschlüsse des Herrenhauses bezüglich des Gesetzentwurfes, betreffend die Bestimmungen über die Abschreibung an der Grundsteuer wegen Elementarschäden. Nach Erledigung dcr Tagesordnung wurde die Sitzung geschlossen und die nächste Sitzung auf heule anberaumt mit der Tagesordnung: zweite Lesung des Sftiritussteuergesetzes. — Im Herrenhause wurde gleichfalls eine Reihe minder wichtiger Vorlagen erledigt. — (Außerordentliche Landtagsfefsion.) Die von unserem Landtage in der letzten Session prin« cipiell beschlossene Convertierung der krainischen Grund-entlastungs-Obligationen schreitet — wie bereits gemeldet — der Verwirklichung entgegen. Der Landesausschuss hat mit der k. l. Regierung die diesbezügliche Verständigung erzielt, und da der 1. Juli als Abrechnungstermin festgesetzt wurde, so wird die Regierungsvorlage, betreffend die Zustimmung des Reichsrathes zu dem neuen, zwischen dem Lande Kram und der Regierung getroffenen Uebereinkommen sowie die Stempel- und Gebürenfreiheit der neuen Schuldverschreibungen ohne Zweifel dem hohen Reichsrathe noch vor Schlufs des jetzigen Sessionsabschnittes unterbreitet werden. In diesem Falle wird der Landtag von Krain gleich in den ersten Tagen des Monates Juni zu einer außerordentlichen Session einberufen werden, um die Convertierung durch ein Landesgesetz endgiltig zu beschließen. — (Aus dem Loitscher Bezirke) wirb uns gemeldet: Aus Anlass des Kaiserjubiläums veranstaltet die Filiale der Landwirtschafts'Gesellschaft in Loitsch eine Effectenlotterie, deren Reinertrag zur Errichtung und Pflege von Schulgärten und zum Ankaufe von landwirt-schaftlichen Gerathen für Schulkinder im Bezirke Loitsch verwendet werden wird. — Die Kljuce-Straße, welche von Schwarzenberg nach Idria führt und in sieben Serpentinen an einer steilen Lehne gegen 100 Meter ansteigt, wird gegenwärtig einer radicalen Reconstruction unterzogen. Zu diesem Zwecke bewilligte das Finanz-Aerar eine Subvention im Betrage von 800 fl., und es steht ein gleicher Betrag seitens des Landes Krain in Aussicht. — (Todesfälle.) Am 26. Mai ist in Salcano Herr Graf Anton Manin, ein Neffe des letzten Dogen von Venedig, im 60. Lebensjahre gestorben. Der Verblichene war verehelicht mit Rosa geb. Blasnil aus sn der Schlamastik. Novelle von Valduin Groller. (3. Fortsetzung.) H. III. >g g'ebr^'"e Episode hatte Heinrich in gute Stim-V" llnte,. !' " "ar zufrieden mit sich, ja. er ward ^'ener M!. "^lustig. Wenn man aber auf dem "M od/. !>" ""b speciell auf dem drs Kärntner. ^"Nazs.s.. Umgebung desselben plötzlich unter. " VtthM'Z wird, so ist einem, wie alle Kenner aeholfkti^tlusse zugeben werden, in der Regel leicht l^ln"a,^ ^ eine Dame auf« Korn genommen, M«e G2"^." aufgefallen war. Ihn reizte ihre dn '«it si^> '" war «gut angezogen», wie er fo» 5 der es/. 9"" Verständnis herausgefunden hatte; di^"Uhu ""en Veschuhnng bis zu dem geschlossenen ^ ^tneli.« lp^labilität ^ ^,^„ Erscheinung W ^' der ^" war ohne Begleitung — kurz, er be- w ' seine,, m!" "achzusieiqcn, und er begann auch Weschl Beschluss auszuführen. Nun hatte er doch lvl^ .Teine' '-^' die ihn interessierte. ' n °t'ge. ' nächste Absicht war durchaus keine respect- lt, >ll,e« ^"e das geübte Ange eines großstädtischen Ne??cher ^: ""d dieses sagte ihm immer mit un- h^benen N"heit auf den ersten Blick, ob in einem s?/r,,^e etwas zn machen fei oder nicht. Hier H aes^ "!"" Moment geschwankt und sich dann Y.H sei,, >_das« m,e «ehrbare Annäherung» mcht 'lso nur !^de. aber er folgte ihr doch. Hier war dle selbstlose Freude an der Schönheit, die ihn ihr folgen ließ und die ihm ja hier keinerlei Opfer auferlegte. Spazieren gehen wollte er ohnedies, etwas anderes hatte er nicht zu thnn, was konnte es alfo seiner Berechnung nach fchaden, wenn er der fchönen Unbelannten nachgieng? Schaden auf keinen Fall, nützen konnte es freilich auch nicht viel, aber selbst ohne ersichtlichen Nutzen waren doch nicht alle erfreulichen Zilfälligteiten und Möglichleiten ganz ausgeschlossen. Eines war gewiss, er konnte sich noch länger an ihrem Anblick erfreuen, er hatte Aussicht, zu erfahren, wo sie wohne, in weiterer Folge, wer sie sei — es lag absolut kein Grund vor, ihr nicht nach. zugehen. Die Frauen in einer Großstadt betrachten es nicht wie ein schweres Unglück, wenn ihnen jemand nachsteigt; ja. die hübschen Frauen swd daran sogar gewöhnt, weil es ihnen zu passieren pflegt, ?o oft sie nur ausgehen. Natürlich sind sie darüber auch lmmer entrüstet, aber doch nicht so sehr. dass es chrer Ge-nndheit und ihrem guten Humor abträglich ware. Es gibt schon solche moralische Entrüstungen. Wenn ein Schriftsteller eine seiner Arbeiten widerrechtlich nachgedruckt findet, so wird er mit Necht sich darüber beklagen, dass er bestohlei, worden sei, und er wird seinem Groll über die tiefe Immoralttat der nachdruckenden Diebe Ausdruck geben, aber bei allem znr Schau getragenen Unmnthe wird er doch m emem stillen Winkel seines Herzens einem stolzen Frohgefuhl befriedigter Eitelkeit Raum gewähren, dass man ihn für würdig befunden habe, bVstohlen zil werden. So ist es auch bei den schönen Fraurn. welchen nachzusteigen ein Flaneur die Unverschämtheit yat. Man ist empört, am allcrempörtesten. wenn man. o Genius der Menschheit, verhülle dein Angesicht! — sogar angesprochen wird, was, wie ich mir habe berichten lassen, auch manchmal vorkommen soll — aber schließlich wriß man sich doch zu fassen, und man weiß, was man weiß. Da nun also die schönen Frauen eine gewisse Technik im Verfolgtwerden haben, so halte auch unsere schöne Unbekannte sehr bald Kenntnis von der nach» wandelnden Existenz ihres Bewunderers, und das, wohl« gemerkt, ohne sich umgewendet zu haben. Denn das Zurückblicken ist nicht gestattet, es würde sofort zu Schlüssen berechtigen, die dann auch sofort in die Münze refoluter Entschließungen und Thaten umgesetzt werden würden. Also auch ohne sich umzusehen, wissen die schönen Frauen, was hinter ihnen vorgeht, sie haben einen eigenen Sinn dafür — erkläre das, wer es kann — es ist fo. Die Unbekannte dachte sich. was sich schöne Frauen in ähnlichen Fällen leider sehr oft zu denken pflegen, dass nämlich der zudringlichste Ritter zunächst bestraft werden müsst. Das geschieht gewöhnlich in drr Weise, dass man den Ritter kreuz und quer in sinnlosen Märschen durch alle möglichen Gassen hinter sich hrr schleift und ihm dann im entscheidenden Moment, wenn er sich müde gelaufen, durch ein Durchhaus entschlüpft. Dann lacht man ih» still bei sich aus, und die Sache ist er< ledigt. Auch Hrinrich wurde nun so durch die Straßen geschleift. Dcr Unbekannten glitt ab und zu ein stilles Lächeln über das vom eifrigen Marsche geröthete Gesicht, wenn sie an die Zweckwidrigkeit ihrer Wege dachte, während Heinrich mit unerschütterlichem Ernst ihren Spuren leise folgte — nicyt eben erröthend. (Fortsetzung solgt.) Laibacher Zeitung Nr. 122. 1034 29. Mai 1888. Laibach. — In Graz wurde am vergangenen Samstag der ehemalige Umversitäts-Professor Regierungsrath Dr. Ignaz Neubauer todt im Bette gefunden. Der 72jährige Gelehrte starb infolge einer Herzlähmung, nachdem er tagszuvor noch Spaziergänge gemacht. — (Laibacher Gemeinderath.) Heute um 6 Uhr abends findet eine öffentliche Sitzung des Lai« bacher Gemeinderathes mit nachstehender Tagesordnung statt: 1.) Mittheilungen des Vorsitzenden; 2.) Wahl des Bürgermeisters (8 29 a,I. 2 der Gemeindewahlordnung für die Stadt Laibach: «Zu diefer Wahl, welche unter dem Vorsitze des an Jahren ältesten Gemeinderathsmitgliedes stattzufinden hat, sind sämmtliche Mitglieder des Ge« meinderathes mit dem Beisahe einzuladen, dass jene, welche ohne hinreichende Entschuldigung entweder nicht erscheinen oder vor Beendigung der Wahl sich entfernen, ihres Amtes sowie der Wählbarkeit auf die Dauer von drei Jahren als verlustig anzusehen seien und überdies in eine Geldbuße zugunsten der Gemeinde verfallen, welche der Gemeinderath bis zum Betrage von 100 st. bemessen kann»); 3.) Wahl des Vicebürgermeisters; 4.) Wahl der ständigen 8 Sectionen des Gemeinderathes; 5.) Ergänzungswahlen in den ständigen städtischen Gesundheitsrath, die Wafserleitungs-Section, das Schlachthaus-Tirectorium, in das Directorium für die städtische Verzehrungssteuer» Pachtung und in den Verwaltungsausschuss für den Realschulfond; U.) Bericht der Schulsection betreffs Errichtung der Fachschule für Spitzenklöppelei und Kunststickerei; 7.) Bericht der Stadtverschönerungs-Section betreffs Anfertigung eines Stadtplanes für Laibach. — (Personalnachricht.) Se. Excellenz Feldzeugmeister Baron Kühn ist gestern vormittags in Gurkfeld angekommen und hat nach kurzem Aufenthalte seine Reise nach Eilli fortgesetzt. — (Alterthumsfunde in Körnten.) Im Flussbette der Dräu, unweit der Eisenbahnbrücke bei Stein, wo schon mehrere Bronzegegenstände gefunden worden sind, ist neuerlich, wie die «Klagenfurter Zeitung» berichtet, ein großer Vronzelelt (ein Beil) gehoben worden. Ferner wurde zu Philippen bei Sonnegg eine stark ver» rostete Schwertklinge und ein Skramasax, d. i. ein Schlacht« messer aus der Merovinger Zeit, ausgeackert. Da auch die Longobarden zu jener Zeit solche Waffen trugen und an» zunehmen ist, dass dieses Voll unmittelbar vor seiner Einwanderung nach Italien Theile von Kärnten und Krain, damals Noricum und Pannonien, bewohnte, dürfte an jener Stelle ein longobardischer Krieger bestattet wor» den sein. Schon vor mehreren Jahren, zur Zeit des Eisenbahnbaues, wurden in Grafenstein Bronzegegenstände aus jener Zeit, nämlich Lederbeschläge und eine Fibel, ausgegraben. Alle diese Gegenstände befinden sich im historischen Museum des «Rudolphinums» in Klagensurt. Endlich sind am Magdalenen-Verge zwei römische Grab» steine gefunden worden. Einer davon ist gut erhalten und tragt eine vollkommen leserliche Aufschrift. — (Arbeiterwohnungen in Laibach.) Der Verein zur Herstellung von Nrbeiterwohnungen in Laibach steht im Begriffe, seine ersprießliche Wirksamkeit demnächst praktisch zu beginnen. Derselbe hat auf dem Vereinsgrunde nächst Nezigrad bereits 4 Arbeiter»Wohn-häuser mit 32 Wohnungen im Baue, wovon 2 Häuser mit 16 Wohnungen nahezu vollendet sind und zum Michaeli'Termin l. I. bezogen werden können. Wer die in überaus zahlreichen Fällen ganz ungenügenden, nicht selten im höchsten Grade gesundheitswidrigen Wohnungsverhältnisse unserer arbeitenden Classe kennt, sowie überhaupt jeder Menschenfreund wird es gewiss mit wahrer Freude begrüßen, dass nun auf einem für die Wohlfahrt der Bevölkerung so wichtigen Gebiete ein entschiedener Anfang zum Besseren gemacht wird. — (Tour- und Retourbillets v on Wien nach Ob er train.) Aus Anlass der ab 1. Juni d. I. im Anschlüsse an den um 8 Uhr 15 Minuten abends vom Westbahnhofe in Wien abgehenden Expresszug ab Amstetten bestehenden directen Schnellzugsverbindung nach Villach, Tarvis, Pontebba und Klagenfurt gelangen an diesem Tage directe, sehr ermäßigte Tour« und Retourbillets mit 60tiigiger Giltigkeitsdauer und Venühbarleit für Schnell« und Personenzüge zwischen Wien (Westbahn. Hof) und den Stationen Klagenfurt, Villach, Tarvis, Ratschach-Weißenfels und Lees-Veldes in beiden Richtungen zur Ausgabe. Die näheren Details sind aus den betreffenden Kundmachungen ersichtlich. — (Mysteriöser Todesfall.) Inbetreff des mysteriösen Todesfalles der Frau Fanny Dim linger, über welchen wir in der «Laibacher Zeitung» vom 8. d. berichtet haben, werden wir um Aufnahme folgender Zeilen ersucht: Wie die vom k. k. Landesgerichte in Lai-bach eingeleitete Untersuchung ergab, hat Frau Fanny Dimlinger weder einen Selbstmord begangen, noch ist selbe durch eine dritte Person vergiftet worden; wohl aber hat sie infolge eines Missgriffes Rattengift genossen und ist an den Folgen dieser Vergiftung gestorben. Die Untersuchung ist nun eingestellt worden. — (Zeitungskrieg.) Vorgestern nachmittags hat Moriz Szeps, der Herausgeber des «Wiener Tagblatt», den Chefredacteur des «Neuen Wiener Tag«^ blatt», Wengraf, zum Duell fordern lassen. Als Lartelltrüger fungierten Ludwig Ganghofer und Gras Bubna. Anlass zu der Herausforderung bot der vorgestrige Artikel des «Neuen Wiener Tagblatt» über den Markenfälschungsprocess Holländer, welcher eine Anspielung auf die Gründung de« «Wiener Tagblatt» enthielt und Schuh für Presserzeugnisse verlangte. Wengraf lehnte die Herausforderung mit dem Hinweise darauf ab, dass der Artikel rein sachlich gehalten war, keinerlei persönliche Spitze enthielt und dass sowohl der Herausgeforderte als auch der Herausfordernde leine waffengeübten Leute seien. Szeps polemisiert in einem im «Wiener Tagblatt» erschienenen Artikel gegen die Leiter des «Neuen Wiener Tagblatt», indem er erklärt, er sei zu seinem Bedauern gezwungen, sich auf publicistischem Wege Genugthuung zu verschaffen. — (Auf dem Großkahlenberge) wurde vor» gestern in der Wallfahrtskirche der Opferstock seines Inhaltes beraubt. Der That dringend verdächtig sind ein Mann und eine Frau, welche erzählten, dass sie eine Pilgerfahrt nach Rom gemacht und nun auf der Heimreise nach Budapest begriffen seien. — (Ha gel schlag.) Wie man uns aus Luko-witz meldet, hat am 21. d.M. nachmittags ein circa zehn Minuten andauernder Hagelschlag die Feldfrüchte der Ortschaften Obertufstein, Podtraj und Dunaj bei 30 bis 40 Procent und die Feldfrüchte der Ortschaften Oberfeld und Rigel theilweise vernichtet. Der Schaden ist groß, da auch die Obstbäume, welche sich in der schönsten Blüte befanden, stark gelitten haben. — (Tod infolge von Brandwunden.) Die Grundbesihersgattin Agnes Ull aus Usevl ließ am 23. d. M. ihr dreijähriges Söhnchen Johann allein zu Hause und begab sich aufs Feld; das unbeaufsichtigte Kind gelangte zum offenen Herdfeuer und verbrannte sich derart, dass es infolge der erhaltenen Brandwunden noch am selben Tage starb. — (Reise nach dem Norden.) Wie uns mitgetheilt wird, findet die im Vorjahre so vorzüglich gelungene Reise nach Schweden und Norwegen bis zum Nordcap heuer eine Wiederholung, da Herr A. Silber-huber, Präsident des österreichischen Touristenclubs, in diesem Sommer eine zweite derartige Reise arrangieren wird. Die Abreise ist für Mitte Juli in Aussicht genommen, und werden die Reisenden Hamburg, Gothen» bürg, Trollhättanfälle, Christiania, Drontheim, Tromsö, Hammerfest, die Lofoteninseln, Stockholm, Götacanal, Kopenhagen und Berlin berühren und überall entsprechend längeren Aufenthalt zur Besichtigung der verschiedenen Sehenswürdigleiten und für Ausflüge nehmen. Auskünste werden ertheilt und Anmeldungen entgegengenommen von dem Obgenannten in der Kanzlei des österreichischen Touristenclubs, Wien, Stadt, Herrengasse 23. — (Blitzschlag.) Wie man uns aus Radmannsdorf mittheilt, schlug der Blitz am vergangenen Donnerstag in das Wohngebäude des Gastwirtes Lorenz Pristovc in Möschnach und beschädigte die Wände, ohne jedoch zu zünden. Ein 14 Tage altes Kind schlief im Wohnzimmer, blieb jedoch unversehrt und wurde noch schlafend aus dem mit Rauch gefüllten Zimmer gebracht. — (Dieb stahl.) Der schon abgestrafte 21jährige Anton Zupancic aus Weixelburg wurde gestern in Trieft wegen Diebstahls eines Geldtäschchens zum Nachtheile seines eigenen Bruders zu 7 Monaten Kerlers verurtheilt. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Brück an der Leitha, 28. Mai. Heute morgens um 6''/. Uhr trafen der Kaiser und der Kronprinz zur Infpicierung der Lagertruppen hier ein. Mit der Suite ritt der Kaiser direct zum Uebungsplatze, wo er zuerst das Infanterieregiment Nr. 12 und dann das Regiment Nr. 50 inspirierte. Kronprinz Rudolf kehrte um 9'/. Uhr vormittags nach Wien zurück. Er trifft Mittwoch früh wieder allein hier ein. Budapest, 20. Mai. Das ungarische Abgeordnetenhaus begann heute die Berathung der Spiritussteuer-Vorlage. Ministerpräsident Tisza befürwortete in lau. gerer, beifällig aufgenommener Rede den Gesetzentwurf und sagte, dass er für die Ablehnung der Vorlage die Verantwortung nicht übernehmen könnte; dies wäre eine Calamität für den Staatshaushalt und die Spiritusindustrie. Berlin, 28. Mai. Der Kaiser hatte eine gute Nacht und verbringt den Vormittag im Parke. Für Nachmittag ist eine Ausfahrt beabsichtigt. Mackenzie wechselte in Gegenwart der Aerzte die Eanule, was leicht vonstatten gieng. Berlin, 28. Mai. Der Reichskanzler Fürst Ais-marck ist hier eingetroffen. — Im königlichen Schauspielhause, in welchem gegenwärtig bauliche Verände» rungen stattfinden, stürzte heute früh ein Theil des Dachstuhles ein; von 40 Arbeitern wurden bis jetzt 26 herausgeschafft, vvn denen sechs todt sein sollen. Paris, 28. '^'iai. Anlässlich des Jahrestages der Niederwerfung der Commune von 1871 besuchten geistern zahlreiche Revolutionäre deu Friedhof von Pere-la-Chaise, wo die üblichen Reden gehalten wurden. Zwischen den Anarchisten und Voulangisten tan, es dabei zu einem Conflict; ein Voulangist feuerte ow Revolverschüsse gegen die Anarchisten ab und vernm dete zwei derselben. Straßlmrg, 28. Mai. Nach den Ausführung«^ schriften zur Passverordnung haben alle Franzosen, a»^» jene, die nicht über die französische Grenze kommen, bei Aufenthaltnahme im Reichslande den Pass nnt ""' Viso der deutschen Botschaft in Paris vorzulegen. Barcelona, 28. Mai. Minister Sagasta. nM' die Königin-Regentin Maria Christiana begleitete, ^ glückwüu'schte das österreichische Comite^ und bemem, Oesterreich verdanke den enormen Erfolg der ^l stellung der glücklichen Verbindung von Kunst un Industrie, der edle Geschmack des österreichischen MN,^ gewerbes feiere neue Triumphe. . .. <. Petersburg, 28. Mai. Heute findet die fmlUY' Eröffnung der transkafpischcn Eisenbahn bis Samnl kaud statt. Volkswirtschaftliches. Nudolfswert, 28. Mai. Die Durchschnitts-Preise stellten s> aus dem heutigen Marlte wie folgt: ---------------- fl, ", ^^ 7^5 Weizen per Hektoliter « «2 Butter pr. Kilo . > - 8 Korn . 4 8« Eier pr. Stück - - ' ^. 8 Gerste , 5 4 Milch pr, Liter . - - g Hafer . 2 27 Rindfleisch pr. Kilo . ^ ^ Halbsrucht . 5 20 Kalbfleisch ^ ^ Heiden . 4 22 Schweinefleisch ' ' ^ g0 Hirse . 4 8« Hähndel pr. Stück - ' ^ 18 Kuluruz » 4 88 Lauben ' ' ^. ^ Erbäpfel pr. Meter-Ctr. 1 i15 Heu pr. 100 Kilo . > ^ ^ Linsen pr. 100 Kilogr.--------- Stroh 100 ' - > Erbsen . ---------- Holz, harteö, pr. Cub'l' ^ ^ Fisolen » — — Meter. - - - ' ^ Rindsschmalz pr, Kilo — 80 Holz, weiches, pr.Cutnl' ^ ^ Schweineschmalz » — 80 Meter. - , ' iZ ^- Speck, frisch, .---------- Wein, roth., pr.Em," ^ Spect, geräuchert, » — 80 Wein, weißer, »^_______' Verstorbene. . ^. Den 2 7. Mai. Margaretha Prezcl. Mherin. .^z, Eüdbahnstraße 2, Sepsis. — Äntonia Svetel, Tochter, 5 Monate, Chrongasse 14, Darmlatarrh. Im SPitale: ^ <.« 6 M Den 2 7. Mai. Franz Mohär, Kaischlers-Soyn, ^r, nate. Vrighti'sche Nierenentartung. - Franz iNal, w ^ 22 I., Tuberculose. "Meteorologische -? ßnZ vT ««si«« tzßs "MML"732"9 1^6^"O7schwäch 0 ^ 2«, 2.N. 731-0 24-6 SW. mähig p"l^ 9 » Ab. 731 0 17 >8 SW. schwach themv- v Morgens Nebel, dann heiter, etwas windig, l^ ^l ""' rauch. Das Tagesmittel der Wärme 18-1', um ^ ^^ Normale. —-—""^ Verantwortlicher Redacteur: I. Nagl^^^-< Danksagung. Anlässlidi des fünfzigjährigen Jub^oslS. des Laibacher Handels-Kranken- und Fe"ehrte0 Vereines sind mir seitens des hocliver a t* Ulf® Herrn Directors A. Dreo, seitens aer ^^[ea der Mitglieder des Vereines und des geS^aJi,acli Handelsstandes der Landeshauptstadt ^og so viele herzliche Beweise der ^ner.nteresse meines bescheidenen Wirkens im icji dieses Vereine» zutheil geworden, mejnen mich verpnichtet fühle, allen Herrenenl yVege innigsten, herzlichsten Dank auf dies ^ auszusprechen. qö^xü Auch allen anderen Freunden un Vercines, des Handels-Kranken- und Pen8l. t. I^"^^7w?lche"^ der «Kaibacher Zeitung', ^<,„att "'^ Abonnement mit diesem ^j^tt^^l« werden höflichst ersucht, dle ^<^" numeration !)u«««<»/ ^.' '. ^ - - . 80 25 «v'45 ^««n zo/ "'°°t«lose «50 sl, ,3, eo 182 - "wtt ^°/° n,,ß°nzl l.uu „ 134 »0 »35 5« >»«<«, "°"l°,e , ,00 ^' 170 _ ,71 - ' > l»u „ I«»'- 17» — ^M.U^ ' '°°«°'°9 82 «"tenrenle. fteuerftei 93 05 v» 25 »'"lc <"/„ wo sl, . 123 bb 124— lv°M»>!chc ..... "»9 50 --- "M,"/« ungarische...... 105 20 il<5> »u Andere öffentl. Anlehen. Dona>,-Ncg..i,'ose 5"/» »oo fl. . N8 Ll> N9 — dl°, »lnl!,ihe i«7«. sleuerftei 100— io«'5N Nnlehcn b. Slablsscmcmdc Wien IN4 «l» I0ü 20 Nnlehen b. Slablgcnicinbe Wien (Silber und Void) .... —'- - —'— Plämicn'Nnl.b.Slabtncm.Wlen l»4— 134 2b Pfandbriefe «llr ,u« sl.) Vodencr, allg. öfttrr. <"/„ Gold . ll?'70 I28'2o t>to. in 50 „ „ 4'/,"/» l00»0 lOi 10 d!o. in s><> „ „ 4"/» . ft» 30 9b «<> btc». Präm!cn-Schuldvcrsckr,3n/„ il>2'5« IN3 — Oefl,Hhpe!hclc»banl i<»>, s>'/,"/° l«i — loi'75 Ocft'Ung, » n„s vcrl. 4'/,"/». , iui 25 >ni?7. blo. „ 4"/n . . 100 20 10» u» d'/,"/l. ---^ ^ ^- Prioritiits-Olilialltionen (für 100 sl) «tlisabelh.Wlftbahn 1, «tmilslon -'— —'— i>cibi»a!lde»Nordb.,hn in Silber 9»'b» ion — Flanz.Ioses'Vabn..... — — —,— Galizische Karl Vubwig» Wahn <3m. I8UI 300 sl. S. 4'/,°/, , N8'00 »9 — Oesterr. Norbwefibahn , . . l07 — 107 ?s. Sicbcnbürger ...... —'— — — Gelb!ware Staatsbahn >. Emission . . 2n2'75!203'50 SUdbahn i^ !,«/«..... l4b 5'^ l4«ll N« 2l Diverse Lofe (per Ettill), Lrcbillose 100 sl..... ,79'- !7»'ll, lllary-Lose 40 sl..... »»'4b »« - 4"/„ Doüau-Dampfsch, ,00 sl, li8— »»'' i»<>ibacherPrämicn°?lnleb.20fl. «4-— 24'7b Ösen« Lose 40 sl..... b» — «<»"- Palssy l>ose 40 sl..... b»2» b4- NöthenKreu,.öst.Gesv,i»sl. "3'^ '^«l> Mubc'lf't'osc ,0 sl..... »o 2» «e'75 Salm^se 40 fl..... «« — «?'7N Sl.-Gcnois.l'osc 40 sl, , . sc 20 si. . , . 89 d0 40 — winbischgrätz.Lose 2u sl. . . »»— l^l ^ Vanl-Acticn (ver E3 l.l» Vanlvcrcin, Wiener, ,<>o sl, . 87 7». 8« 2» Vbncr.«Anst,, ösl,l!00fl,S,l— K0l>'^ Hhpi,!hclenb,, ösl^onfl^^/nE, —'- —'- eündcrb,. öst.2N0fl. G.5u«/nlb.ssium.Vabn 200 fl. Silb .------—.- «ussig-TcpI, «iiftiib. ltuu sl. — — — slit, N> 2N0 sl. . ,55— 285.50 Donau - Dampfschiffahrt«' Ges. Oestcrr, 500 sl, s,(Äat,°T>b.°«,M0fl.S. -.-— —-— Du^Aodent>acherL,'V,2nosl.S. —.— —>— Ellsabclb-Allhn 200 fl. EM, . —-— —— „ Lin,-s'ud«ciS 200 sl,. —'— —>— „ Sll,b,.Tir,III,(i. i87»20n sl.S. —— —>— sterdinanbs-Norbb, inou fl, EM. 2492 248?. Kran,.Ios(f Äah„ Lno sl, Silber —— —-- !hllnslirckcn'V2rl,cr0sl,CM. !W'L5 l»».,»» Grll,-ssoflachelE,-Ä«0n!l.ö W. —-—------- Kablelldcrq Eisenbahn 100 sl, . —'— — - «a!chl,i!-Oderb,-Vembclg-Cjernowih-Iassli-Lisen' bahn-Gcscllschnsl i!00 fl, ö,W, 2Nl5 2ll'5<, Vlovd, °st,«U!ln..2nesl50»»sl,^— 483 — Oefterr, Norbwcstb, 200 sl, Silb, 15? 50 ,58,50 dto, <üt,Il> llon sl, Silber , l— 2« l>0 Mudolf«Ä>,h!i 200 fl, Silber . 182-5» 183,50 SiebenbUrgcr liisenb. 200 fl. .-------—-— Etaalsciscnbahn 200 sl. ö, W, . »3U 20 280 «0 Velb W«r« Sübbahn 200 fl. Silber . . , 7«- 7» _ Süb-Norbd,-Verb,-V,2N0fl.LVl. —— ..'» Tramway-Gcs,, Wr, 170 sl, ö, W. 225'4<> 225 »0 ,, Nr., neu 20« fl. ?« .. ?».^ Transport.GcleUIchafl 100 fl. . icw — 100 50 Nng.'yaliz. 89— »,— „ltlbemlihl", Papierf, u, VcG, 54 50 55 — Montnn-Gcscllsch. österr,-alpine 2»'20 2»<»0 Präger Eisen'Ind.- Gcs, 200 sl, 234 — 235 — Salao.Tari. Eisenraff. 100 sl. .------^.». Waftens'G .Oeft.inw. inofl. . «47 — «50 — Devifen. Deutsche Plätze...... ««-!»> «2 85 London......... 120.70 127 ,o Pari«......... 50 10 «>-l6 Valuten. Ducalen........ dl»5 5»? L0-Franc«-Glllcic..... «03 ln 04, Silber......... —— —— Deutsche Neich«banln°ten . . S212,^ »2'2«, Italienische Vanlno^en