Nr. 219. Dienstag.15. September 1914 133. Iayrgang. Mbacher Heilung P»«n»«n»»'»N«»«pvet«: Mt Post Versendung: „anMiig «> li, halbjälirig lb«. Im Kontor: ganzjährig «2 K,. halbjührig 11 K. Für dle Zustellung v«n<«««»«» 52. Amtlicher Geil. Seme l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. September d. I. der Barmherzigen Schwester Maria Tomec in Laibach in Anerkemmng ihres verdienstlichen Wirkens als Waisen-Pflegerin das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone allcranädigst zu verleihen geruht. Den 12. September 1914 wurde in der Hof« und Staat«, druckerei das 0XXXVIII. Stück des Reichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Dm 12. September 1814 wurde in der Hof» und Staats-druckerei das 0XXX. Stück der italienischen, das 6XXXII. Stück der böhmischen und rumänischen und das OXXXIV. Stück der kroatischen Ausgabe des Reichsgesetzblattes des Jahrganges 1914 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 12. und 13. September 1i<14 betitelte, mit den Typen der Druckerei Vitaliani in Iara am 27. August 1914 erschie» nene tinemathogiaphische Avis. Nr. 360 «^lolotaree» (Chicago). Nr. 23b «II 6i«lun,Io äu, Vonexi», vom 28. August 1914. Nr. 236 <0orrivre, lie!!» 8err». Vom 29. August 1914. Nr. XIV »I.» 1«ttulk: liivistii meusily äol sorrier« ll«IIu, 8vr»> vom September 1914. Nr. 3b vom 3. September 1914. Nr. 287 <62»» vom 7. September 1914. Nr. 44 «Lvetov^ xpravo^kj. Voöoruik» vom 7. September 1914. Nr. 1123 «Neue Morgenpost» vom 6. September 1914. Nr. 244 und 246 «Bohemia». Nr. 36 «Montaösblatt aus Böhmen» vom 7. September 1914. «Vundes'Kalender für das Jahr 191b», herausgegeben vom Bunde der Deutschen in Böhmen. Nr. 244 und 24b «Präger Tagblatt». Nr. 86 «Nrüxer Vo1lszeitung> vom 7. September 1914. Nr. 200 «Nordböhmisches Tagblatt, vom 6. Sept. 1914. Nr. 207 «MorchensterN'Tannwalder Nachrichten» vom 5. September 1914. Nr. 207 «Gablonzer Tagblatt» vom 5. September 1914. Nr. 3 «rokrok -ipaäu» vom b. August 1914 (Omaha, Nord'Nmerila). Die in Olmüh.Neustift erschienene Druckschrift: «Vkikn.» von F. A. sidlo. Nr. 72 «Schlesische Vollspresse» vom 8. September 1914. MchtamMcher Geil. Kundmachung. Das Kriegshilfsbureau des Ministeriums des Innern (Fürsorge für die Familien der Einberufenen), das Kriegs fürsorgeamt des Kriegsministeriums (Fürsorge für unsere Kämpfer und deren Witwen und Waisen) und die Österreichische Gesellschaft vom Roten Kreuze (Fürsorge für die verwundeten und kranken Krieger) teilen, wie bereits mehrfach Verlautbart wurde, den aus Sammlungen sowie aus dem Verkaufe einer Reihe offizieller Vcrschleißgegcnstände erwachsenden Erlös untereinander zu gleichen Teilen. Der Verkauf der offiziellen Artikel wird durch die technische Vetricbszentrale des Kriegshilfsburcaus des Ministeriums des Innern, Wien, I. Bez., Hoher Markt 5, 2. Stock, besorgt, und gelangen dortselbst nachstehende Gegenstände offiziell zum Verkaufe: 1. Patriotische Kokarden: a) Margueritenfonn, Seidenposamentieraibeit, Knopf mit Schachbrett in der Mitte, Seidenösen herum; b) Anemonenfonn. Beide Typen mit Knopf oder Sicherheitsnadel in folgenden Farben: Schwarz-gelb, Rot-weiß-grün, Schwarz-gelb—rot-wciß-arün, Schwarz-gelb- schwarz-weiß-rot. Sämtliche Muster sind gesetzlich geschützt, Nachahmung daher strafbar. Per Verkaufspreis beträgt pro Stück 30 Heller. 2. Medaillon mit den Bildnissen Ihrer Majestäten des Kaisers Franz Joseph I. und des Kaisers Wil- helm II. Aus Alftakkasilber pro Stück 60 Heller, aus Bronze pro Stück 50 Heller. 3. Medaillon mit d>.>m Bildnisse Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph I. Aus Zelluloid pro Stück 30 Heller. 4. Gmailfahnen: Österreichisch-ungarische Kriegs-flagge; Schwarz-gelbe Fahne; Fahne in österreichisch-ungarischen und reichsdeutschen Farben. Preis pro Stück 50 Heller. 5. Briefvcrschlußmarken in Marlenheftchcn: Erste Serie: Berühmte Feldherren, 18 Stück 1 Krone; zweite Serie: Verwundeter Krieger, 12 Stück 50 Heller. 6. Kriegskalender, enthaltend eine Übersicht über Kriegsvorschriftcn und Kriegshilsswesen sowie Kalen-darium der Kriegsereignissc. Preis 40 Heller. 7. Rechnungszettel in allen Landessprachen: n) für Gast- und Kaffeehäuser in Paketen zu 100 Stück zu 3 und 2 Heller; !i) für Geschäfte in Paketen zu 100 Stück zu 2 Heller. 8. Ansichtskarten: a) Ihre Majestäten Kaiser Franz Joseph I. und Kaiser Wilhelm II. zu Pferd. Naturaufnahme von den Manövern in Meseritsch; l>) Ri'lckkehr Scincr Majestät dcZ .^.ni^rs Franz Joseph I. nach cr-folgter Kriegserklärung und Begrüßung durch den Bürgermeister von Wien in Schöubrunn; c:) Abmarsch von Ulan,cn. Weitere Ansichtstarten in Vorbereitung. Preis pro Stück 15 Heller. 9. Schwarz-gelbe Kreuzbrosche mit dem Wappen der Stadt Wien. Preis 2 Kronen. 10. KricgsglücksruM, bestehend aus einem glatt polierten Hufnagel, mit Handgrauierung. Preis 2 Kronen. Die unter 9 und 10 bezeichneten Gegenstände werden zugunsten der Aussfteisung Arbeitsloser in Wien verlauft. 11. Vignetten für Sammelbüchsen mit offizieller Aufschrift unentgeltlich. Das P. T. Publikum wird eingeladen, sich an dieser patriotischen Sammelaktion durch rege Bestellungen der vorangeführten Gegenstände zu beteiligen, deren Erzeu, gung einer sehr bedeutenden Anzahl sonst Arbeitslose« ausreichenden Verdienst sichert. Bestellungen sind an KeuMewn. Mutter ruht. Von Gustav Kchröer. (Schluh.) „Min Mul, min Mul," schreit Lina draußen gellend auf. Die Schürze vors Gesicht geschlagen, kommt sie auf das Haus zu gesprungen und stürzt in Frau Walters Zimmer. „Eine Biene hat mich ins Mul gestochen, gerade ins Mul! Huhuhu!" „Haben Sie denn den Mund nicht geschlossen gehalten?" »Nich ins Mul, aufs Mul." „Ach so, das ist nicht so schlimm. Auf die Oberlippe?" „Ja, ja, au, huhuhu!" „Zeigen Sie her. T>a scht der Stachel. So, — den hätten wir. Nun kühlen Sie die Lippe. Morgen ist's wieder gut." „Son Viech, son Tier! Huhuhu!" Lina geht in die Küche. Ihre Lippe ist bereits hochgeschwollcn. „Frau Walter!" ruft jemand unter dem Fenster. „Ach, Sie sind's, Frau Werner. Haben Sie einen Wunsch?" „Entschuldigen Sie, Frau Walter. Ich wollte nur eben fragen, wie Sie die Kirschen einmachen." Frau Walter erklärt. „Danke!" „Nichts zu danken. Adieu, Frau Werner." ------------„Nun komme ich zu unserem Kleinchen, liebe Mutter. Das ist noch ein richtiges, liebes Dummerle. Alles nimmt sie ungeheuer wichtig, will aber auch selbst hoch gewertct sein. Die Großen tun ohne weiteres, was Kleinchen befiehlt. Von Vaters Schoße ginge sie am liebsten überhaupt nicht herunter. Es ist spaßig, wie auch Rudolf der Kleinen gegenüber, beinahe möchte ich sagen zärtlicher ist, als seinerzeit zu den zwei anderen." Leise tritt der Gatte herein. „Entschuldige, Herta, ich möchte nur eben rasch etwas fragen. Du hast doch kürzlich die Richzasagc gelesen?" „Gewiß, Rudolf." „Die Polenkönigin soll in Iugcndtagen, nun sagen wir, ziemlich locker gelebt haben, später aber beinahe fromm gewesen sein." „So war's dargestellt." „Sie soll den Erzbischof von Mainz veranlaßt haben, Mönche in unsere Gegend zu senden." „Jawohl'. aber Rudolf, ich verstehe nicht recht, was das soll. Wo willst du hinaus? Du weißt doch dies alles selbst." „Ganz recht," der Gatte wird ein wenig nervös — „danach wollte ich natürlich auch nicht fragen. Aber weißt du wohl etwas Genaueres über Nichzas Ende?" „Es soll friedlich gewesen sein." „Das kann ich nicht brauchen. Ich meine, man könnte es so darstellen, daß Richza in einem der Sendboten einen Freund aus Iugendtagcn wiederfindet." „Und?" „Und nun, die Königin ist noch nicht alt, Herta, sie sucht mit dem Freunde und an seiner Hand den Weg in die Welt zurück. Das Versprechen, die Kirche zur Erbin ihrer Güter zu machen, ist vergessen. Der Erzbischof von Mainz aber will, was er als Kirchengut fast in den Händen hält, nicht fahren lassen. Der Konflikt ist da. Es folgt der Bannfluch, der Freund stirbt durch Gift. Richza küßt sich dcn Tod von seinen Lippen, nachdem sie ihr Erbe dem Kaiser vermacht hat. Das Testament jedoch wird nicht gefunden. Es ist auf Befehl des Erzbischofs vernichtet worden. Was meinst du, dazu?" „Gcschichtsfälschung, Rudolf, aber vielleicht geht's." „Dir scheint die Störung recht unwillkommen zu sein, du bist anders als sonst." Frau Herta lacht. „Lieber Rudolf, du störst mich nie. Wieviel fehlt übrigens noch an dcn drei Stunden?" „Eine Stunde." „Vielleicht bringe ich in der Zeit den Brief an Mutter fertig. Gut Glück, Rudolf- nachher liest du mir deine Arbeit vor." Der Gatte hat die Tür bereits hinter sich geschlossen. Es geschah ein wenig lauter als sonst. „Übrigens," Frau Walter schreibt weiter, „wenn ich gelegentlich Zeit habe, muß ich dir einmal meine^ drei Ruhestunden schildern. Und so froh bin ich dabei, Mutter, so glücklich! Es ist zu schön, wenn bald dies, bald das mit einem Anliegen kommt. Alle kommen sie zur „allmächtigen, allwissenden" Mutter, Rudolf nicht ausgenommen. Mutter, was für eine glückliche Tochter hast du!" „Mutter," ruft es zaghaft von der Tür her, „sind nun drei Stunden um? Es ist so furchtbar lange, seit ich nicht mit dir gesprochen." „Komm nur herein, mein Dickchen." „Fliege ich an die Luft?" „Nein, auf meinen Schoß." Laibachcr Zeitung Nr. 219_____________________________1846___________________________________15. September 1914 die technische Vetriebszentrale des Kriegshilfsburcaus des Ministeriums des Innern, Wien, I. Vez., Hoher Markt.), 2. Stock, zu richten. Zusendungen erfolgen nach Maßgabe dcs Vorrates und der Reihenfolge des Einlangens der Bestellungen im allgemeinen gegen Nachnahme, unter Umständen auch gegen Verrechnung unter Anschluß des Posterlagscheines, Postsftartassenkonto Nr. 149.622. Sofortige Bestellung ist im Interesse der Regelung der Erzeugung sehr wünschenswert. Die Verschlcißstellen der offiziellen Verkaufsgegenstände sind durch mit dem kaiserlichen Adler und der Unterschrift „Kriegshilfsbureau des k. k. Ministeriums des Innern versehene Plakattafeln kenntlich gemacht. Bewerber um derartige Verschleihstellen wollen sich mündlich oder schriftlich an die erwähnte technische Betriebszentrale wenden. Mit Ausnahme der Tabaktrafiken wird dm Inhabern von offiziellen Verschleißstellen im allgemeinen ein Rabatt nicht gewährt, doch ist die Bctriebszcntrale er-mächigt, über ausdrückliches Verlangen einen Rabatt l'is zu fünf Prozent zu gewähren. Alle hier nicht angeführten, von privater Seite ausgegebenen Verkaufsgegenstände sind nicht offiziell; Ab" machungen wegen Zuführung eines prozentuellen Teiles des Erträgnisses beim Verkauf bestimmter Waren wurden von keinem der drei beteiligten Faktoren getroffen. Das P. T. Publikum wird daher ersucht, nur die offiziellen Verschleißgegenstände zu kaufen, bei welchen allein ein Gewinn für die kriegshumanitären Zwecke tatsächlich verbürgt ist. Für den Fall, als ein weiterer offizieller Verschleißgegenstand zur Ausgabe gelangt, wird dies entsprechend verlautbart werden. Wien, am 10. September 1914. Vom Kricgshilfsbureau des Ministeriums dcs Innen:: Liecytenstein ni. p. TMsncmgkiten. — (Phosphoreszierende Schwäne.) Vögel, deren Gefieder in der Nacht leuchtet, hat man verschiedentlich beobachtet und dieses Phosphoreszieren auf Champignons zurückgeführt, die von dem Aufenthalt in Vaumlöchern auf dem Gefieder zurückgeblieben waren. Bekanntlich leuchten die Rinden von Baumstämmen bisweilen, wenn sich auf ihnen das Myzelium einer bestimmten Champignonart, der Armillaria mellea, entwickelt. Nun wird von einem mertwürdigenVcisPiel Phosphoreszierender Schwäne berichtet. Ein gewöhnlicher weiblicher zweijähriger Schwan, der in einem Teich mit einer Anzahl von Schwimmvögeln der verschiedensten Farben haust, war in dunklen Nächten, wenn alle Lichter ausgelöscht waren, an einem leuchtenden Fleck auf dem Wasser deutlich zu erkennen. Zwei andere Schwäne zeigten das gleiche Phänomen, aber in geringerem Grade. Ein schwarzhalsiger Schwan war völlig unsichtbar, ebenso ein schwarzer Schwan und die anderen Schwimmvögel. Vielleicht könnte die mikroskopische Untersuchung des Gefieders dieser phosphoreszierenden Schwäne eine Erklärung der Erschei-^ nung geben, so wie sie das Auffinden des Champignons bei anderen Vögeln geliefert. — (Immer praktisch.) In einem Zug, der von Ostpreußen nach Berlin fährt, sitzen, außer zahlreichen sonstigen Fahrgästcn, drei junge Damen, die aus einem ostpreußischen Grcnznest geflüchtet sind. Zwischen Kaulsdorf und dem Schlesischen Bahnhof beginnen alle drei Plötzlich über die Mäntel, die sie während der Fahrt bereits getragen haben, eine zweite Mantelhülle zu ziehen. Ein Mitreisender fragt lächelnd: „Das machen die Flüchtenden wohl alle so, um Platz im Koffer zu sparen?" Worauf eine der drei Jungfrauen, halb erstaunt über die naive Frage, in echt östlichem Dialekt cntgegnet: „Aber jaa — was meinen Sie denn? Wir haben jede drei Hemden und drei Paar Hosen angezogen, damit mehr ringeht." — (Zum Tode Franz Teweles.) Der Tod Te-weles bringt auch eine Reihe von Histörchen wieder in Erinnerung, die sich an die Schicksale des berühmten Komikers knüpften. Eine bisher ziemlich unbekannt gebliebene Episode sei im folgenden mitgeteilt: Es war im Jahre 1878. Tewclc weilte in Paris und hatte eine sehr warme Empfehlung an den damaligen Direktor des Theätrc fran^ais Emile Perrini. Der Direktor empfing den Wiener Komiker mit der größten Zuvorkommenheit. Tewele änßerte während des Gespräches den Wunsch, auf der berühmten Bühne als deutscher Komiker einige Worte sprechen zu dürfen. Der Direktor entsprach sofort diesem Wunsche, führte den Künstler auf die Bühne, wo eben eine Probe abgehalten wurde. Auf der Bühne war neben Got, Norms, Coauelin und Madame Sarah Bernhardt auch der berühmte Dramatiker Emile Augier anwesend. Perrini stellte Tewele den Künstlern vor, und teilte ihnen das Vorhaben des .Komikers mit. Die Anwesenden nahmen Platz und Tewele trat nach einer Verbeugung vor, uni etwas zu sprechen. Tiefe Stille herrschte. Da erfaßte den Komiker plötzlich eine solche Befangenheit und Aufregung, daß ihm nichts anderes einfiel als — die Szene an Posas Leiche. Die Zuhörer verstanden kein Wort, und da sie annehmen mußten, daß ein Komiker doch nur lustige Dinge vortragen könne, lachten sie über die Maßen und amüsierten sich vortrefflich . . . Unterdessen war die Gattin Teweles, die in einer Loge des Theaters Platz genommen hatte, in heller Verzweiflung über das heitere Trauerspiel ihres Komiker-Gemahls. — (Die tanzenden Nüssen.) Ein Vataillons-kommandant berichtet seiner Frau in einem'Brief, den der „Lokalanzeiger" abdruckt, über die Kämpfe bei Ortelsvurg nnter anderem folgende interessante Einzelheiten: „Sonntag am 29. August hatte mein Bataillon den schwersten Tag. Wir kamen nach dreistündigem Marsch früh um halb 7 Uhr aus einem Walde und sahen die Nüssen mit ihrer großen Armeekorpsbagagc in etwa 2000 Meter Entfernung liegen. Wir gingen unter heftigem russischen Feuer über ein Feld vor und lagen stundenlang im Gewehrfeuer. Die Russen hatten sich verschanzt und wir wären (inzwischen auf etwa 1000 Meter an die Russen herangerückt), wenn wir noch weiter vorgegangen wären, nicht unter großen Verlusten da- vongekommen. Mit einein Male kam von hinten unsere Artillerie aufgefahren und beschoß die Russen; es dauerte höchstens eine Viertelstunde, und kein Nusfe war mehr zu sehen. Wir haben an diesem Tage zirka eine Million Mark in barem Gelde sowie viel Munition und Ausrüstungsstücke erobert. Ich war noch mitkommandiert, Gehöfte nach versteckten Russen abzusuchen. Wir kamen auch in eine Scheune, in der noch zirka hundert Russen standen. Sowie sie uns sahen, warfen alle ihre Gewehre weg. Die Kerle zittern richtig vor Angst, wenn sich eine Abteilung von uns zeigt. Wir nahinen auch eine Abteilung gefangen; die Kerls freuten sich und tanzten vor Vergnügen auf der Chaussee, daß sie von uns gefangen genommen waren und was zu essen hatten. Am Tage vorher reinigten wir unsere Gewehre. Mit einem Male kommt in etwa tausend Meter Höhe ein russischer Flieger und wollte jedenfalls unsere Stellung auskundschaften. Wir nahmen natürlich den Kerl unter Feuer, und es dauerte nicht lange, fiel er herunter. Es saßen ein russischer Offizier und ein Unteroffizier darin. Das Flugzeug war von vierundzwanzig Kugeln getroffen worden. Natürlich war bei uns große Begeisterung." — (Was wird aus versunkenen Schiffen?) Zu Friedcnszeiten können wohl in vielen Fällen Versuche zur Hebung eines gesunkenen Schiffes gemacht werden, während es im Kriege selten dazu kommen wird. Entscheidend dafür ist zunächst die Tiefe, in der das Wrack liegt, auch der Grad seiner Vedek-kung mit sandigen oder anderen weichen Massen des Meeresbodens. Daß versunkene Schiffe einer allmählichen Zerstörung anheimfallen, ist selbstverständlich, doch kann diese sehr verschiedene Zeiten in Anspruch nehmen, je nachdem das Schiff aus Holz oder aus Eisen gebaut, ob es schwer oder wenig beladen war, ob es der Wirkung der Wogen ausgesetzt ist oder nicht usw. Die Schiffe sinken natürlich auch schon verschieden rasch. Ein hölzernes, nicht zu sehr belastetes Fahrzeug sinkt, nachdem es einmal der Einwirkung der Meereswogcn entzogen ist, recht langsam, und es mag wohl eine Viertelstunde dauern, ehe es eine Tiefe von mehr als 150 Meter erreicht. Es wird auch auf den Meeresboden nicht gewaltsam aufschlagen, sondern sich ohne heftigen Stoß auflegen, namentlich wenn der Meeresgrund nicht aus hartem Gestein besteht. Danach würden solche Schiffe, falls sie nicht schon vorher einen hohen Grad der Zerstörung erreicht hatten, in ziemlich festem Zustand auf den Meeresboden gelangen und dort vermutlich auch noch lange bestehen können, wenn in der Tiefe nur chemische Einflüsse und das Tier- und Pflanzenleben an ihrer Zersetzung arbeiten. Anders wird das Sinken eines Schiffes von hohem Gewicht vor sich gehen, das stärker auf den Meeresboden aufprallt, und ganz besonders schnell wird es der Vernichtung anheimfallen, wenn es durch feindliche Geschosse bereits schwere Beschädigungen erlitten hatte. Man kann sich von dem weiteren Schicksal des gesunkenen Schiffes sehr wohl eine Vorstellung machen. Sein Rumpf oder dessen Trümmer werden sich allmählich mit den Kalkabsät-zen überziehen, die von den unzähligen kleinen oder größeren Bewohnern der tieferen Meeresschichten Husch, sitzt das Dickchen oben. Mutter hört ge-1 duldig zu, als Annchen ihre großen Erlebnisse berichtet. Es war derwcile wieder allerlei geschehen, seit sie vom Fenster wieder nach Nachbars Scheune gelaufen war. Frau Walter setzt sich mit dem Kinde an das Fenster. An der Hauseckc sieht sie Karl und Erika, die zwei Großen, stehen. Sie sprechen miteinander, und die Mutter vernimmt die Worte. „Karl, sag', sind die drei Stunden noch nicht vorüber?" fragt Erika. „Noch nicht. Was doch drei Stunden lang sind, wenn man nicht zur Mutter darf." „Kommt nur herein, ihr zwei," ruft die Mutter lachend. „Dürfen wir? Die Zeit ist noch nicht um." „Für mich ist sie um. Ich habe mich genugsam erholt." „Hurra!"------------ Am Abend, als im Hause alles schläft, beendet Frau Walter den Brief an ihre Mutter. Sie schreibt: „Gestern ist mein neuer Wandspruch für die Schlafstube fertig geworden. Der Spruch ist mir lieb wie keiner sonst. Er lautet: ,Vcklage nie den Morgen, der Müh' und Arbeit gibt; es ist so schön zu sorgen, für Menschen, die man liebt!' Herrlich ist's, Mutter, und füllt ein Frauenleben voll und ganz aus. Es umarmt und küßt dich herzlich deine glückliche Herta." Keine Oper. Original.Roman von Albert Kiuroß. — Einzig autorisierte deutsche Übersetzung von N. Geisel. (41. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten,) Einen leichteren Ton anschlagend, sagte er mm: „Ich werde sicherlich nicht so werden, mein Liebling. Ich weih übrigens selbst kaum zu beurteilen, ob ich mich verändert habe. Das Einzige," schloß er scherzend, was mir eben einfällt, ist, daß ich jetzt morgens fast regelmäßig einen Whisky mit Sodawasser trinke, was sonst niemals vorkam." Sich über ihn beugend, so daß er ihr Gesicht nicht sehen konnte, lehnte die Gräfin ihre Wange an die seine und murmelte leise: „Es ist auch leine wirkliche Veränderung; und wenn du verändert bist, gefällst du mir so noch viel besser. Es mag wohl sein, daß die tägliche Routine des Lebeils uns beeinflußt und wir dadurch in unserem Tun und Denken sozusagen maschinenmäßig werden, wenn wir nicht auf uns achten ^" „Das habe ich entschieden im Anfange unserer Bekanntschaft nicht getan," bestätigte er heiter. Die Gräfin mußte ebenfalls lächeln. ,Ich meinte es nicht so wörtlich, wie du's nimmst, Harvey," sagte sie dann. „Aber man wird gleichgültig, uni sich nicht die Mühe nehmen zu müssen, nachzudenken. Es kommt nur gar zu leicht so; und das ist mit ein Hauptgrund, weshalb so viele Männer so außerordentlich langweilig sind; und manche darunter waren früher einmal ganz nett." «Nun, ich werde mir Mühe geben, nicht vor der Zeit zum Fossil zu werden," scherzte Harvey. „Ich glaube auch nicht, daß ich Anlage dazu habe." „Nein, gottlob, daß dem so ist; aber ich glaube, wir sollten aufbrechen." Glückselig saßen beide bald darauf im Wagen, und Harvey flüsterte der Geliebten zärtliche Worte zu, während sie verstohlen seine Hand suchte und fand. Draußen um den Wagen tobte und raste der Lärm der Hauptstadt. Gleich einem Niescnheer die abendliche Feierstunde begrüßend, lärmte die Menschheit durch die Straßen, jeder dem Ziele zustrebend, das er erhoffte, erwartete oder — fürchtete. Nach allen vier Windrichtungen wälzte sich der Menschenstrom. Myriaden von Tönen schwirrten durch die Abendluft, und alles schien Heiterkeit, Leben und Bewegung, während droben hoch über den Dächern der blaue Himmel herniederlachte, in seinem stillen Frieden einen, wohltuenden Gegensatz zu demi hastenden, flutenden Getriebe. Langsamer und immer langsamer rollte der Wagen, einer von Hunderten, die das gleich Ziel hatten, durch die menschen erfüllten Gassen, bis er endlich am Opern-Hause in Covent Garden hielt. Harvey und die Gräfin stiegen die breite Treppe hinauf und saßen bald in ihrer Loge, den Zettel und das Textbuch von „Francesca da Rimini" studierend. 18. Kapitel. Das große Haus füllte sich rasch. Ein beständig fs'lßuider Strom modisch gekleideter, lachender, plan- Laibllchcr Zeitung Nr. 219_________________________________1847_________________________ 15. September 1914 abgesondert werden. Diese Schichten werden mit der Zeit dicker, nachdem immer neue Geschlechter dieser Lebewesen einander abgelöst haben. Dann siedeln sich Entenmuscheln, Korallen, Schwämme, die unzähligen Weichtiere, ferner zahlreiche Meercspflan-zcn auf dem vernichteten „Gebilde von Menschenhand" an, und auf diese Weise zersetzen sich nach und nach auch die hölzernen Teile des Schiffes. Schließlich muß dann wohl eine Zeit kommen, wo der Werfall eintritt, aber niemand ist imstande, zu sagen, wieviel Zeit vergeht, ehe ein Schiff durch diese Kräfte aufgezehrt worden ist. Eiserne Schiffe gehen aber jedenfalls sehr viel schneller zugrunde als hölzerne, da die chemische Wirkung des Meerwassers das Visen schnell angreift. Nuch'das Kupfer widersteht diesem Einfluß nicht lange, und von allen Metallen sind nur Gold und Platin für das Meer-Wasser unangreifbar. Eiserne Schiffe werden also recht rasch gewissermaßen im Meer aufgelöst, während die völlige Vernichtung hölzerner Schiffe wohl mehrere Jahrhunderte in Anspruch nehmen mag. Lolal- und Provinzial-Nachlichtcn. — (Rotes Kreuz.) Dem Landes- und Fraucnhilfs-vereinc vom Roten Kreuze für Krain sind als ordentliche Mitglieder beigetreten: Marie Gräfin Künigl, Hilde Tömnes, Emil Tönnies, Marion Tönnies, Anna Gre-goriö, Ierica Klein, Angela öe^novar, Mitzi Mihel5i<', Ielica Laznik, Maria «oberl, Amalie Savirscheg, Josef Stariö, Iosefine Zetinc-Versin, Josef Szillich mit je 4 X; Anna Steska Mutter, Anna Steska Tochter, Heinrich Stesta, Elsa Steska mit je 5 X; Josef Perdan, Klothiloe Golf, Emma Naunacher, Maria Detela, Lea Levcc, Elfe Luschin, Marie Palme, Marie Ramov>, Alice Schmalz, Marie Luckmann, Marie Vidic, Alexa Lindtncr mit je 4 X; Leo Suppantschitsch, Iulianne Supftantschitsch, Flora Vedernjak Mutter, Flora Vcdern-jak Tochter mit je 5 X; Marie Binder, Josef Sedmak, Franziska Sedmak, Karoline Bilek, Edeltraut Gräfin Barbo, Maria Stella Gräfin Barbo, Maria Kalin, Fran-ziska Iankovio, Matthias Pelko, Johanna Sedcj, Ma-rianna Kos, Alma Vaumgartner, Anton Nachtigall mit je 4 X; Dr. Franz Tomin^ek mit 10 X; Hans Reih, Julie Borovsky, Norbert von Wnrzbach, Harald von Wurzbach, Maximilian von Wnrzbach, Theresia Friedrich, Hcrta Schlchan, Olga Cvahte, Frau Dr. Geiger, Frau Dr. Kokalj, Frau Professor Neisner, Frcm öuft-nek, Fredinand Avian, Dr. Demeter Ritter von VIeiweis mit je 4 X; Nisa von Mcttnih mit 10 X; Ing. Heller, Mitzi Schnüdinger mit je 4 X; Lajouic Albin mit 5 X. — iVI. Verzeichnis über die beim t. t. Landcspriisi-dium in Laibach eingelaufenen Spenden:) ") zugunsten der Gesellschaft vom Roten Kreuze: Posojilnica in Tschernembl 100 X; Potoönik Alois und Ignaz, Gastwirte in Gradac, 10 X, Gemeindevertretung in Döblitsch ,'>0 X; Sammlung des Stevo Vrlenw jun. in Vojanci 63,30 X; Sammlung des Petrov5i5 Matthäus in Vra-novic-e 14,20 X; Toplak Franz in Gradar 4 X; Obrtna zadruga in Tscherncmbl 5)0 X; Zurc Ivan, Kailfmann in Semi<", ein Paket mit 99,3 Meter Aanmwollzeug; Sammlung unter den Bediensteten des ?. k. Vahnbetriebs-amtcs in Laibach 202,68 X; Beamtenschaft der Vczirks-haufttmannsckaft Laibach 36 X; Städtische Sparkasse in Stein 100 X; Sammlnngsergebnis der Vezirkshaupt-mannschaft Stein, und zwar: Mcja^ Andreas ans Kaftlja vas 50 X, Gemeinde Glogowitz 66 X, Pfarramt in de.üdcr Mcschen ergoß sich aus der Eingangspforte llbcr die Treppen und Gänge in die Logen und Sperrsitze. Man ssh, es war eine besondere Gelegenheit, die heute di? M'.nae anzog; waren dock) Jahre vergangen, seit ein in England geborener Komponist dem Puö.limn in diesem klassischen Gebäude sein Wert zu Gehör hatte bringen lassen. Ein Ausdruck der Erwartung lag auf aller Gesichter. Stundenlang vor dem Offnen der Kassen hatten die Besucher der billigeren Plätze auf der Straße gestanden. Auf der Galerie saßen die Kritiker und Musikkenner, jene strengen Richter, die ihr sauer verdientes Geld, das ihnen hundert andere, billigere Genüsse verschafft hätte, darangcwandt hatten, um über das neue Werk ihr Urteil zu fällen. Sie hatten das Textbuch bereits studiert und lasen jetzt die Abendzeitung, sprachen hie und da mit Freunden und schlössen auch wohl neue Bekanntschaften, während sie ungeduldig das Aufgehen des Vorhanges erwarteten. Unter den Galerien saßen die vorstädtischen Musik-enthusiastcn, vorwiegend weiblichen Geschlechtes. Schon vor Wochen hatten sie schriftliche Platzbestellungen an das Bureau gesandt, um nur die Premiere nicht zu versäumen. Dies Publikum nahm's sehr ernst mit der Sache; einzelne klagten darüber, daß m'c Partitur nicht erreichbar gewesen, dazwischen saß auch wohl ein Kritiker der Tagespresse, den sein Freibillet: heute in fremde Regionen geführt. Die ausländischen Elemente, die sonst in diesen Räumen vorherrschten, glänzten heute durch Abwesenheit. Was konnte man sich auch von einem englischen Komponisten Großes versprechen? (Fortsetzung folgt.) Mannsburg 94 X, Lokalverein vom Roten Kreuze in Dom^ale 100 /5, Lokalverein vom Roten Kreuze in De-pclsdorf 20 X, Gemeinde Podhru^ko 39 X, Gemeinde Glogowitz 34 X, Gemeinde Kerschstetten 7 X, Mrak Josef in Podgorjc 5 X, Kurzthaler Hans in Domiale 10 X, Kurzthalcr Iosefa in Domiialc 10 X, an kleineren Beträgen 66,02 X; Kasinovcrcin in Laibach 50 X; Smnmlungscrgcbnis der Äezirtshauptmannschaft in Lai-bch, und zwar: Sammlnng des Pfarramtes Dobrova 183,30 X, Sammlung der Gemeinde ^rnuöe 50 X, Sammlung des Pfarramtes Iexica 150 X, Sammlung der Gemeinde Horjul 100 X, Sammlung der Gemeinde Ober-ßi^ka 39,50 X, Sammlung des Pfarramtes Lipo-glav 100 X, Sammlung des Gemeindeamtes Bresowitz 100 X, Sammlung des Gemeindeamtes Schlcinitz 150 X, Sammlung des Gemeindeamtes Prcsser 20,40 X, Gom-bao Franz, Kellereiinspektor, 25 X, Überzahlung für Kriegskokardcn 1,67 X, Summe 2101,07 X, hiczu die Summen der früheren Verzeichnisse 15.218,18 X, zusammen 17.319,25 X. — d) zugnnstcn der Familien der zu Kriegsdiensten Einberufenen: Sammlung unter den Bediensteten des Bahnbctricbsamtes Laibach 325,72 X; Städtische Sparkasse in Stein 100 X; Zadruga krojaüev, Nobuöarjev, rokoviöarjev in lrznarjev v Ljubljani 100 X; Vela, Maria, Feri und Karl Daublebsky in Moräutsch 15 X; Paul Zhuber van Okrog in Ainödt 5 X; C. Ru-desch, Notar in Radmannsdorf, 5 X; Kasinoverein in Laibach 50 X; Überzahlung für Kricgskolarden 1,66 X; Summe 602,38 X, hiezu die Summen der früheren Verzeichnisse 500,84 X, zusammen 1103,22 X. — o) zugunsten des Kriegsfürsorgcsonds: Sammlungsergebnis der Vezirkshanptmannschast Stein: Sammlung der Gemeinde Möttnig 43 X, Mcja5 Andreas in Kaplja vas 20 X, Sammlung der Gemeinde ßmarca 13,76 X; in Dragmnelj: Geröar Marie 5 X, Bolta Johann 5 X, ('ad Anton 5 X, Banko Johann 5 X, Lukan Franz 5 X; Gemeinde Gojzd 10 X; an kleineren Beträgen zusammen 64,32 X; Beamtenschaft der Vezirkshaufttmcmnschaft 27 X; Städtische Sparkasse in Stein 50 X; Gemeindeamt Dole 20 X;' Überzahlung für Kriegskokarden 1,67 X, Summe 274,75 X, hiezu die Summen der früheren Verzeichnisse 3734,22 X, zusammen 4008,97 X. — (Erster Ausweis der beim l. und k. Garnisons« spital Nr. 8 in Laibach zwecks Verwendung für verwundete und lranle Soldaten eingelaufenen Spenden.) Gespendet haben: Eine ungenannt sein wollende Dame in Laibach 1 Bettdecke und 3 Leintücher; Frl. Fatur Lea in Laibach 1 eisernes Bettgestell; Frl. Sajovic Anna, Färbersteig 6 in Lnibach 2 Leintücher, 4 Kopfpolstcrüber-züge; Frl. Frciberger Antonic, Petersstrußc 12, 2 Liter Zwctschkeukomftott; Herr Vajt I., Alter Markt 20/111., Laibach: 1 Matratze und 1 Bettdecke; der Landes- und Frnuenhilfsverein vom Noten Kreuze für Krain: 200 Hemden und 44 Paar Pantoffel; Herr Ve^ek Franz, Rain 20/11 in Laibnch, 1 Holzbctt mit Eisendrahtmatratze, 1 Hemd, 1 Unterhose und 3 Paar Fußsocken; Herr Franz Schiffer, Nesselstraße 30/11 in Laibach, 1 Steppdecke, 5 Leintücher und 1 Matratze; Frau Vc-<"crin, Obcrwachmannsgattin, durch Herrn Dr. Fr. Paftex 4 Hemden, 3.Unterhosen, 2 Handtücher und 2 Paar Fuß-socken; Frau Fuchs Marie, k. und k. Vcrwaltcrsgattin, Lnibach, verschiedene illustrierte Zeitschriften; Frau Sturm, Maria-Theresien-Strahe 10, durch Herrn Dr. Fr. Papei 1 Kopfpolster mit Überzug; Frau Meniimit, k. und k. Haufttmannsgattin, Laibach, 6 Hemden nnd 6 Unterhosen; die Koch- und Haushaltungsschule des Ursulinerinnenkonventcs in Laibach 22 Kilogramm Marmelade, 2 Glas eingekochte Birnen- Mihel; Sammlung des Oberlehrers Petriö in Stopfe 63 X 84 /i; Pfarramt Selo bei Schönberg 18 X; Spenden in Rudolfswcrt und Forstpcrsonal in Nuftcrtshof 30 X 80 k; die Beamten und Bediensteten der Vezirkshaufttmannschaft 43 X 80 /«,; die Beamten des Bezirksgerichtes Rndolfswcrt 7 X 20 /i; Forstamt Ainödt und Kurwnmission Töplitz 29 X 80 /i; die Beamten des Stcucramtes Rndolfswert 10 X 20 /l; die Evidcnzhaltungsbeamten in Rudolfswert ) X 40 /<; Sammlung der Obcrlchrerin Elackci in Rudolfswcrt 104 X 70 /t; die Professoren des Staatsgymnasiums 21 X 60 /<; Lehrerin Iva Orel in Ncudegg 10 X; Oberlehrer Reiniger in Su.«ice 6 X; Gemeindcawt Precwll 5 X 80 /t; die Lehrer und Bediensteten der Ackcr-bauschule Stauden 29 X; Sammlung des Oberlehrers Nagu in Nuhdorf 26 X 60 /t; Sammlung des Oberlehrers ZupanNö in Preöna 69 X 70 k; Sammlung des Steuerassistenten Golia in Rudolfswert 12 X 60 /<; gerichtliche Vergleiche durch Dr. Slanc 40 X; Sammlung dos Pfarramtes Ambrus 230 X; Sammlung der Baronin Rcchbach und des Oberlehrers Marko in Töftlitz 123 X 86 /t; Sammlung des Gemeindeamtes Seisenberg 100 X; die Beamten des Postamtes Rudolfswcrt 14 X; die Beamten des Steueramtcs Treffen 14 X; die Beamten des Bezirksgerichtes Sciscnberg 22 X 40 /»; eine Tarockpartie in Rndolfswert 31 X; Sammlung des Pfarramtes St. Michael bei Rudolfswcrt 18 X; Sammlung des Oberlehrers Zagorc in Wcißkirchen 20 X; die Beamten des Bezirksgerichtes Treffen 27 X 40 k; Oftfergang am Stadtbcrg, erlegt durch den Kaftitelvikar, 112 X 84 /t; Sammlnng des Pfarramtes St. Michael bei Seisenberg 62 X 8 k; die Beamten des Kreisgerich-tcs Nndolfswert 63 X 40 /l; Spende der Stadtgemeinde Nndolfsw-rt 200 X; Sammlung des Oberlehrers Pe-hani in Treffen 116 X 30 /,; Sammlung des Pfarramtes St. Lorenz 107 X 80 k; Sammlung des Pfarramtes Maichau 160 X 10 k; Sammlung des Pfarramtes St. Peter 253 X 50 k; Sammlung des Pfarramtes Wal-tcndorf 60 X; Sammlung des Pfarramtes Brusnice 80 X; Sammlung des Franz Kozlevöar in Großlack 15 X 70 /i; die Mädchen-Marienkongregation in Rudolfswert 141 X 60 5; Gräfin Nodriga Margheri in Wördl 10 X; Gräfin Alba Margheri in Menburg 20 X; Spende des Bezickstraßenmlsschnsses in Rudolfs-wert 200 X; Sammlung des Gemeindamtes St. Mi-chael-Stoftu-c 264 X 48 k; Nevierförster Anton Ruth in Virkenleiten 5 X; Sammlung des Kaplans K. Gni-dovec in Seisenberg 450 X; Sammlung des Pfarramtes Zagradec 300 X; Sammlnng des Oberlehrers Muha in Haidowitz 57 X; Sammlung des Pfarramtes öateä 231 X; Ing. Milan von Kullje 10 X; Militärvetcranen-verein Rudolfswert 10 X; Lehrerschaft Seisenberg 4 X 80 k; Sammlung des Gemeindeamtes Oberfeld 96 X; Sannnlung des Oberlehrers Ienko in Ncudcgg 24 X 70 /i; Sammlung des Gemeindeamtes Tschcrmoschnitz 83 X Baron nnd Baronin Rcchbach 100 X). — (Edelmütige Spende.) Der Großindustrielle Herr Vinko Majdi6 in Krainburg hat dem Roten Kreuze ein schönes Autombil ins Eigentum übergeben. — '(Patriotische Zuwendung.) Das Personal des Bezirksgerichtes Laas hat sich verpflichtet, ab 1. September ein Prozent von seinem Gehaltsbezuge dem Kricgshilfsbureau in Wien zuzusenden. — sVerwundete in Laibach.) Im hiesigen k. k. Landwc h r - Marode n h aus in der Landes" Landwehrkasernc sind folgende Verwundete und Kranke untergebracht: Al<6 Franz, ErsRes., LIR 27, Komp. 11, frank; Arbeiter Thomas, Ref., LIR 4, ErsKomft. 3, aus Egg, Bezirk Hermagor in Kärnten, Schußwunde; Bajer Bognmil, ErsNes., LIN 29, Handschußwunde; Bergant Johann, ErsRcs., LIN 27, Komp. 15, geb. 1878 zu Prevoje bei Stein, Rheuma; Bergcr Franz, Ins., LIR 24, Schußwunde; Vorghesc Francecsco, ErsNes., LIR 27, Komp. 11, geb. 1886 zu Bruma bei Gradiska, brustkrank; Brath Alois, ErsRes., LIN 3, krank; Bmnner Ignaz, ErsNes., LSchR 2, krank; Burda Josef, Patr.-Führcr, LandstR 2, Schrapncllwunde; Caissut Franz, ErsRcs., LIR 27, Komp. 16, geb. 1881 zu Visco, Bezirk Gradiska, krank infolge Sturzes; Cäsar Jordan, Nes., LIN 27, Komp. l3, aus St. Lorenz, Bezirk Gra-diska. krank; Chvala Thomas, ErsNcs., LIR 27, Konw. 15, geb. 1885 zn Slav bei Tolmein, Schußwunde; Couf Anton, Ref., LIR 29, Lcistcnbruch; Dasek Johann, Inf., LIR 27, Komp. 9, Schußvcrletzung; Do6lal Anton, Ers.-Nes., LIR 12, Schnittwunde; Eder Josef, Inf., Landst.-Reg. 2, Schußwunde; Falcti<" Franz, ErsRes., LIR 27, Komp. 7, geb. 1884 zu Libuänjc, Bezirk Tolmein, Rheuma; Felser Rupert, Res., KaisSchN 1, krank; Flasch-bergcr Georg, ErsNes., LIN 4, ErsKomft. 2, Gcwchr-schnßwundc; FlorjaniV Johann, GrsNes., LIR 4, Komp. 3, geb. 1879 zu Suha bei Krainburg, Schußver-lehung; Fochcnberger Josef, Nes., LIN 3, Schravnell-wnnde; Fritz Matthäus, Gefr., LIR 4, Komp. 4, aus Heiligenblut, Bezirk Spital in Kärnten, Schußwunde; Furlan Veit, ErsNes., LIN 27, Komp. 10, geb. 1888 zu Vojsko, Bezirk Görz, Rheuma; Ga^part Anton, ErsRes., LIN 27, Komp. 2, geb. 1884 zu Sohje, Bezirk Tolmein, Nhcuma; Gogg Karl, Ins., LIR 4, Feldkomp. 1, Quetschung; Gregore Iobann, Ref., LIN 27, Komp. 1, aus Ober-Ka^elj, Bezirk Laibach, Schrapncllschuhwunde; Hainz Vinzcnz, Zgf., LIR 11, Schrapnellschnßwunde; Hannnans Karl, Ref., LIR 11, Schußwunde; Holzes-auer Josef, Inf., LIN 3, krank; Hrovat Josef, Inf., LIR 27, GrsKomp. 2, lungenleidend; Iroudct Franz, ResInf., LIN 10, Schnßwunoe; Jan Matthäus, Rcs.-Inf., LIR 27, MafchGMt., geb. 1886 in Görjach bei Vcldes, Rhenma; Iereb Peter, ErsRes., LIR 27, Komp. 13, stlßkrank; Idssifovitz Paul, Inf., HonvR. 4, Schußwunde; Ioszt Peter, Korp. de. Ref., HonvR. 7, Streifschußwunde; Iu5ina Jan, ErsNes., LIR 25, Schußwunde; Kalar Josef, Ref., LIN 4, Komp. 4, Nhcuma; Kaspar Peter, Nes., LIR 4, ErsKomft. 2, aus Tainach, Bezirk Völkermarkt, Schußwunde; Kaspuch Jakob, KaisSchIN 7, aus Poggersdorf, Bezirk Klagenfurt, Stichwunde; KamM Rudolf, Inf., LIN 27, MaschGAbt., geb. 1877, ans Sairach, Überbein; Kaufmann Josef, Gcfr., LIR 4, krank; Kern Alexius, Inf., LIR 27, Bat. 4, aus Tenets bei Krainbnrg, Schußwunde; Kernig Ignaz, Inf., LIR 27, Komp. 4, aus Obcr-3i I. Armeekorps und Teile des IN. sibirischen Armeekorps, haben im besonderen Gefecht bei Lyck schwer gelitten. Der Feind hat starke Verluste an Toten und Verwundeten. Die Zahl der Gefangenen steigert sich. Die Kriegsbeute ist außerordentlich groß, bei einer Frontbreite der Armee von über 1N0 Kilometer und den ungeheueren Marschleistungen von zum Teil über 15>N Kilometer in vier Tagen. Bei den sich auf dieser großen Front und Tiefe abspielenden Kämpfen kann ich den vollen Umfang noch nicht melden. Einige nnserer Verbände sind scharf ins Gefecht genommen, die Verluste sind aber doch nur gering. Die Armee war siegreich auf der ganzen Linie gegen den hartnäckig kämpfendcn, aber schließlich fliehenden Feind. Die Armee ist stolz darauf, daß ein kaiserlicher Prinz in ihren Reihen gekämpft und geblutet hat. Gezeichnet: Hindenburg. Zur Räumung von Maubeuge. Berlin, 14. Septelnber. Zur Räumung lion Maubeuge wird vom Kriegsberichterstatter des „Berliner Tageblattes" aus dem Großen Hauptquartier berichtet: Zum erstenmal in diesem Feldzug galt es, eine französische Festung niederzuringen, die mit weit vorgeschobenen Forts und Zwischenwerlen versehen war, auf die der Gegner große Hoffnungen setzte. Diese Zwischenwerke bestehen in verstärkten Schanzgräben, zahlreichen Hohl-räumen, starken Drahtverhauen, zahlreichen, tief in die Erde eingegrabenen Batterien und vor allem in einer starken beweglichen Artillerie. Außerdem war auf der Nordl-stsront ein Panzcrzug tätig. Sechs Forts und sieben Zwischenwerle waren niederzukämpfen. Verdun und Antwerpen sind in gleicher Weise befestigt. Der Fall Mau-beuges ist ein Beweis, daß anch die von den Franzosen so hoch eingeschätzten Zwischenstellungen der vernichtenden Wirkung unserer schweren Artillerie keinen dauernden Widerstand leisten können. Unter den Gefangenen befinden sich zum großen Bedauern unserer Truppen nur 120 versprengte Engländer, junge Burschen im Alter von 18 bis zu M Jahren. Ein Tagesbefehl des Königs Ludwig. München, 14. September. Die Korrespoirdenz Hoffmann meldet: Vom Kriegsnnnisterium wird ein vom König Ludwig am 11. d. M. dem Kronprinzen von Bayern übergebener Tagesbefehl mitgeteilt folgenden Inhaltes: Tagesbefehl. Meine braven Bayern! Voll Stolz und Freude über das helden- mütige Verhalten meiner Truppen bin ich auf den Kriegsschauplatz geeilt, um allen Angehörigen meiner Armee, sämtlichen Generälen, Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften meine volle, uneingeschränkte Anerkennung und meinen königlichen Dank auszusprechen. Soldaten! Eure Taten verdienen, den besten kriegerischen Leistungen unserer Vorfahren an die Seite gestellt zu werden und gereichen Euch zum unvergänglichen Nuhm. Viele und große Erfolge sind bereits errungen, aber es werden noch schwere Kämpfe erforderlich sein, bis unsere Feinde, die fieberhaft uns angegriffen haben, niedergekämpft sind. Ich hcge das feste Vertrauen zu Euch allen, daß Ihr in unerschütterlicher Treue und Tapferkeit aushalten werdet bis zum siegreichen Ende des Krieges. Soldaten! Meine besten Segenswünsche begleiten Euch. Gott der Allmächtige möge den Sieg dauernd an unsere Fahne heften. Dies ist mein tägliches heißes Gebet in dieser großen, aber für uns alle schweren Zeit. Gegeben in Lothringen, ani 11. September 1914. Ludwig. Der kleine deutsche Kreuzer „Hela" zum Sinken gebracht. Berlin, 14. September. (Amtliche Bekanntmachung.) Am 13. d. M. vormittags wurde Seiner Majestät kleiner Kreuzer „Hela" durch einen Torpedoschuß eines feindlichen Unterseebootes zum Sinken gebracht. Fast die gesamte Besatzung wurde gerettet. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes: Vchn ck e. S. M. E. „Hela" ist ein geschützter kleiner Kreuzer aus dem Jahre 1895 und deplaciert bei einer Länge von 105 Meter und einer Breite von 11,8 Meter 2036 Tonnen. Die Zwillingsmaschinen von 69M> Pferdekräften verleihen dem Schiffe eine Geschwindigkeit von 19 Seemeilen; die Artillerie besteht aus zwei 8,8 zcntimctrigcn, vier 5 zcntimetri-gen Kanonen, zwei Mitrailleusen; zwei Oberwasser -und ein Untcrwasser-Torvedolaneierrohr vervollständigen die Armierung des Schiffes. Der Deckpanzer ist 25 Millimeter stark, der Kommandoturmpanzer 3U Millimeter stark. Die Bemannung zählt 191 Köpfe. (Anm. d. Red.) Oberst v. Reuter gefallen. Köln, 14. September. Die „Kölnische Volkszeitung" meldet, daß der aus der Zaberner Affäre bekannte Oberst von Neuter in Frankreich an der Spitze des von ihm befehligten Grenadierregiments gefallen sei. Die Stimmung an der Berliner Vörse. Berlin, 14. September. An der Börse freut man sich und befindet sich dabei wohl in Übereinstimmung der Gesamtheit des deutschen Volkes, herzlich über den glänzenden Fortgang der Operationen in Ostpreußen, das dadurch von dem Russenschreckcn endgültig befreit worden ist. Die allgemeine hoffnungsvolle Stimmung wird auch durch den abermaligen Abbruch der Schlacht bei Lemberg nicht beeinträchtigt. Danl französischer Verwundeter an die Deutschen. Berlin, 14. September. Aus Pforzheim wird berichtet, daß die im Feldlazarett untergebrachten verwundeten Franzosen das Bedürfnis fühlten, der Lazarettverwaltung den Dank cmszusprcchen für die Art und Weise ihrer Behandlung. In dem Dankschreiben heißt es: Ein Kamerad, der trotz der uns zuteil gewordenen sorgfältigen Pflege im Sterben liegt, bittet, daß sein letztes Wort ein Wort des Dantes sei und eine Huldigung für die vollkommene Hochherzigkeit des deutschen Volkes und für die Art und Weise, mit der es auch die fremden Verwundeten pflegt. Keine Cholera in Ostpreußen. Berlin, 14. September. (Amtlich.) Gegenüber dem hier auftretenden Gerüchte, in Königsberg und in den benachbarten Gebieten Ostpreußens sei die Cholera ausgebrochcn, wird von zuständiger Seite festgestellt, daß bis jetzt weder in der Stadt, noch im Regierungsbezirke Königsberg Fälle von Cholera vorgekommen sind. Auch in den an den Kreis Memel angrenzenden russischen Bezirken herrscht keine Cholera. Rußland. Ein Kommunique des russischen Generalissimus über die Kämpfe in Ostpreußen. Petersburg, 14. September. (Via Kopenhagen.) Mrldung der Petersburger Telegraphen-agcntur. Ein Kommunique des russischen Generalissimus besagt: Angesichts der Notwendigkeit, auf den galizischcn Kriegsschauplatz unsere ganz besondere Aufmerksamkeit zu lenken, waren wir vielfach daran verhindert, in Ostpreußen über eine zur Verfolgung des anfänglich geglückten Einbruches genügende Truppenmacht zu verfügen. Aus diesem Grunde machte die Armee des Generals Nennenkamp in den ersten Septembertagen auf der Linie Gerdauen-La« biau halt. Am 7. September ergriffen die deutschen Truppen die allgemeine Offensive gegen diese Armee und unsere Grenze. Das kupierte masurischc Seengebiet machte jedoch eine genaue Abschätzung der dort versammelten deutschen Truppen schwierig. Erst am 10. September enthüllte sich dem General Nennen-kamp die liberflügelung sciner linken Flanke durch die Deutschen und er sah sich zum Rückzug gezwungen. Am nächsten Tage unternahmen wir, um die feindliche Offensive aufzuhalten, an gewissen Punkten aktive Operationen, die jedoch die Anwesenheit numerisch sehr überlegener deutscher Strcitkräfte feststellten. An dieser Front dauert der Kampf an. Frankreich. M> Das Schlachtfeld bei Paris. Berlin, 13. September. Nber die neuen Kämpfe im! Osten uon Paris macht die „Norddeutsche Allgemeine! Zeitung" vom N. d. folgende Angaben: Die neue große! Schlacht östlich von Paris spielt sich auf einer Front vom etwa 125 Kilometern ab. Als westlichster Punkt wirb Nanteuil angegeben, ein Ort nördiich von Meaux, bet dem schon früher genannten Seiüis, wo der rechte deutsche Flügel angesetzt hat und wo hauptsächlich die Engländer stehen dürften, eine Vermutung, dic schon psychologisch begründet sein dürfte und die sich noch auf die bisherigen Erfahrungen stützt, nach denen die Truppen. French' sich immer auf dem linken Flügel, England zunächst, hallen. Die französische Annahme, daß die deutschen Truppen Paris ganz rechts liegen ließen, ist schon früher haltlos geworden, als Paris die deutschen Kanonen in der Nähe donnern hörte. Jetzt weiß man, daß dabei nicht nur ein örtlicher Zusammenstoß nahe der franzöjischen Hauptstadt, sondern eine Schlacht von großer Ausdehnung in Betracht kommt, auf einer Linie, die nordöstlich von Paris beginnt, dann zur Marne geht und weiter dem unterhalb Mcaux mündenden Flüßchen Grand Morin folgt, an dem Colommiers und Sezanne^ liegen. Östlich von diesen liegt Vitry le Fran^ais, das! als östlichster Punkt der Schlachtfront bezeichnet wird, südlich von Chalons an der Marne, die hier süd-nördlich verläuft, wählend die im allgemeinen nördlich verlaufende Marnelinie von unseren Heeren überschritten ist. England Englische Schmähungen des deutschen Heeres. Berlin, 14. September. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Gin Telegramm aus dem Haag meldet, die dortige englische Gesandtschaft habe der holländischen Presse mitgeteilt, die deutschen Truppen seien vollkommen demoralisiert, plünderten alle französischen Ortschaften, die sie erreichen, und betrunken sich. Die holländischen Zeitungen, deren Vertreter Gelegenheit haben, sich aus cingcncr Anschauung ein Urteil über die Haltung der deutschen Truppen zu bilden, werden durch diese Täuschungsversuche der englischen Diplomaten nicht irregeführt werden. Wir legen aber dagegen Verwahrung ein, baß der Gesandte einer mit Deutschland Krieg führenden Macht seine völkerrechtliche Immunität in der Hauptstadt eines neutralen Landes mißbrauche, um gegen "das deutsche Hccr niedrige Schmähungen zu verbreiten. Phantasien deö Lord Veresford. Kopenhagen, l3. September. Lord Veresford hielt in Leeds cine Rede, in der er nnter anderem sagte: Der Friede müsse in Berlin geschlossen werden, jedes deutsche Kriegsschiff müsse in den Grund gebohrt, jeder deutsche Hafen zerstört werden, die Krupp-Werkstätten sollten in die Luft gesprengt und der Kieler Kanal Dänemart gegeben werden. Zunehmende Erregung in Indien. Frankfurt a. M., 13. September. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Konstantinopel: Die zwischen Bagdad und Basra verkehrende englische Schiffahrtslinie Lynch hat den Verkehr eingestellt. Ebenso hat England den daran anschließenden Verkehr von Basra nach Bombay aufgehoben. Diesen englischen Maßnahmen kann, da sonstige Störungen dieser einträglichen Linien nicht zu befürchten waren, nur die Tendenz iuncwohncn, wegen der zunehmenden Erregung in Indien dessen lebhaften Wechselvcrkchr mit dem türkischen Reiche nach Möglich' keil zu unterbinden. Reformen in der Türlei. Konftantinopel, 12. September. Den Blättern zufolge bereitet die Negierung ein Gesetz vor, worin der Tag, an dem die Aufhebung der Kapitulationen erfolgt ist, als Nationalfeiertag crNärt wird. Ferner wird ein Gesetz vorbereitet, welches die Vorschriften enthält, die an Stelle der Bestimmungen der Kapitulationen treten sollen. Die fremden Schulen werden als ottomanische Privatschulen betrachtet weiden. Die Pforte wird vom 1. Oktober an Laibachcr Zeitung Nr. 219______________________________1850____________________________________15. September 1914 Zucker, Kaffee, Tee, Petroleum, Alkohol, Zündhölzchen, Zissarcttenpaftier und Spielkarten mit einer Verzehrungssteuer belegen. Das Verhältnis zwischen Wilson und karranza. Kopenhagen, 14. September. „Verlmske Ti-dendc" meldet aus London: Von wohlunterrichteter Seite wird mitgeteilt: Das Verhältnis zwischen dem Präsidenten Wilson und General Carranza, dem wirklichen Oberhaupt der Republik Mexiko, sei sehr gespannt, weil Carranza in ziemlich unverschämtem Tone gefordert habe, daß die Truppen der Vereinigten Staaten Veracruz räumen. In den letzten Tagen seien große Massen amerikanischer Truppen an die mexikanische Grenze abgegangen. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtet. Meteorologische Beobachtungen in Laibach Seehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm z L W ft Mnd >^,«W << 2 U. N. 734 8 IU 4 S. mäßig teilw. heiter „„ ^ 9 U.M. 3b 7 11 9 NW. schwach teilw. bew. "'" 15.>?U. F. > 37 0> 80< NO. schwach> » > Das Tagesmittrl der gestrigen Temperatur beträgi 12 7". Normale 1b U°. Für deutschen Gymnasiasten, 15 Jahre alt, wird sofort Pension gesucht, mit möglichst alleiniger Zimmer- benützung. 3481 Adresse mit Preisangabe au die Administration dieser Zeitung. Zur Boykottbewegung gegen französisohe und engllBOhe "Waren. Ein Parfumeur schreibt uns: