63. Donnerstag den 25. August 1836. VNiktt. ven 19- August. Heber dcn Auftnthalt Ihrer Majestäten des Kai' sers und der Kaiserinn in Brunn sind folgende Nachrichten eingegangen: »Am 18. Morgens geruhten Sich Se. Majestät der Kaiser dcn Staatsgeschäften zu widmen und nach gehörter heil. Messe die Vorstellung des k. k. Militärs, der Stände, der k. 5 Landesbehörden und der Geistlichkeit allergnädigst pl gestatten, wornach auch die Vorstellung bei Ihrer Majestät der Kaiserinn Statt sand. Hierauf geruh, lm II. kk. MM. Sich von der Gemahlinn des Gouverneurs, Gräfinn von Ug ar t c, die dortigen Dame» vorstellen zu lassen. — Zu der Mittagstafel geruhten Os. Majestät, nebst dein k. k. Herrn Landesgouver» ii5ur und dessen Gemahlinn, den commandirenden Herrn Generalen Grafen von Mazzuchclli, den Ollmützer Herrn Fü'rst.-Erzbischof Grafen vonChotek, den Bnmncr Bischof von Gindl, den Appellations-Präsidenten Grafen von Bub na, den Landrechtspm-sidenten Grafen von Sedlnitzkp und mehrere gc-Heime Räthe und Kämmerer, dann die k. k. Generalität, mehrere Stabsoffiziere und die sämmtlichen in Brunn anwesenden Pallastdamen zu ziehen. — Nach aufgehobener ^Tafel widmeten Sich Se. k. k. Majc.-siat den Staatsgeschästen; sodann hatte das zu dem Erinnerungsfest aus dem Franzensberge aufziehende Brunner BürgercorpZ das Glück, vor II. kk. MM., Ailcrhöchstweiche Sich auf dcn Balcon des Landhau, scs begaben, vorbcidcsiliren zu dürftn, wobei wieder.-höhlte Iubclrufe der durch den ganzen Tag unter den Fenstern Ihrer Majestäten weilenden Stadt-und Landbewohner dem geliebten Hcrrschcrpaare entgegenschall-<,n. __, Um die stchste Nachmittagsstunde begaben sich Allerhöchstere Majestäten aufden Franzensberg zu bem von den mährischen Ständen veranstalteten Fesie der Erinncrulig an die von Sr. jetztrcgicrcnden Majestät, als damaligen k. k. Kronprinzen, im V^amcn weiland Sr. Majestät des Kaisers Franz I. am 4. October 1818 vorgenommene Grundsteinlegung zu dem dorr befindlichen, von den mährischen Ständen errichte! rn Denkmals der letzten siegreichen, den dauernden FuZ. dcn erkämpscndcn Fcldzü'gc der alliirtcn Monarchcn. Der Gouverneur mit dem Obersthosmcistcr Ihrer M> Zcstät der Kaiserinn und Nciscdircctor Grasen von Dic-trichstein fuhren Ihren Majestäten bis zu dcm Fral^ zcnsberge vor; dort angelangt, wurden Allerhöchstd:»-selben von bcn versammelten Standen empfangen, und auf die eigens dcm Friedens-Denkmale gcgcnülcr t,-richtete Tribune geleitet. Bei der Ankur.ft II. MM. wurden auf dcm Spiclbcrgc Artillmesalveu gcZeben/ und ein dem Feste anpassendes Gedicht von cincn: zahlreichen Chore gesungen. Andere aus diescrn Anlasse verfaßte Gedichte wurden II. MM. von dcm Gouverneur und Landeshauptmann überreicht; sodann geruhten II. MM. mildem allerhöchsten Hofstaate mid einem zahlreichen. Gefolge bei den an dcm Friedens-Obelisken aus dcn letzten Kn'cgsjahrcn vorhandenen und ausgestellten Invaliden, den Erziehungsknabcn des Infanterieregiments Prinz Emil und den ausg«. stellten Bürgcrcorps vorüber zu gehen, sofort in Alle«.-höchstihre Wohnung auf dem über die Bastion der StadtzumIudenthore neugcfükrtcn Verbindungswege und über das Glacis zurück zn kehren. ^. Um 8'/, Uhr Abends geruhten Allerhöchstihre Majestäten di« von den Stadt- und Vorstadtbewohnern veranstallete glänzende Illumination in Augenschein zu nehmen. Sowohl bei der Umfahrt durch die Stadt, als bei dt, 270 Fahrt nach dem Franzensberge folgte Allerhöchsteren Majestäten eine große Anzahl von Stadt-- und Land» bewohnern, und aller Orten wiederhohltm sich die Ausdrücke der freudigsten Empfindungen über den Anblick des geliebtesten Herrscherpaares bis zur Rückkehr, welche um 9^ Uhr Abends erfolgte." (Öst. B.) F° v a n k r e i ch. Die Nachri6)t von der Proclamirung der Constitution von 1812 in Cadv war durch das Dampf-boot Manchester bereits am 8. August nach Falmomh, und am 10. nach London gelangt. Dem Courricr Fran^ais zufolge soll die französische Regierung dem Admiml Hugon Befehl ertheilt haben, nach Toulon zurück zu kehren, nachdem der Zweck seiner Sendung durch die Rückkehr der türkischen Flotte nach oen Dardanellen erfüllt sey. Dem Messager zufolge soll ein aus London an den brittischen Geschäftsträger in Paris, Hrn. Aston, eingelro ssener Courriereine Note von Lord Palmerston tiberbracht haben, worin das englische Cabinet! dis französische Regierung dringend auffordere, zur Intervention in Spanien zu schreiten. Das englische Ca° binett wolle hierzu durch Sendung eines Hülfscorps von 12,000 Mann englischer Truppen, mit einem ver-hältnißmäßigen Artillericpark, nach Madrid mitwirken. Der Meffager versichert, das Conseil sey auf den 12. einberu/m worden, um über diese Anträge zu berathen. (Ost. P.) Spanien. Madrid, 3. August. Durch die diesen Morgen aus Andalusien eintrossenen Briefe erfahren wir, daß in Sevilla und Cadiz die Constitution von 1812 proclamirt, und von den Einwohnern, Behörden und Truppen beschworen worden ist, ohne daß blutige Ereignisse wie in Malaga dabei Statt gefunden hätten. Madrid, 4. August. Gestern Abend wurde hier der erste Versuch gemacht, die in Andalusien vorgefallenen Auftritte nachzuahmen. Den ganzen Tag hindurch herrschte eine große Bewegung in den Straßen, und man las die aus Cadiz angekommenen Blätter in den Kassehhäuscm und auf den Plätzen den Neugierigen laut vor. Um 8' Uhr wurde plötzlich von Seite der Nationalgarde Generalmarsch geschlagen, und sogleich füllten sich die Straßen mit bewaffneten Nationalgardisien, die nach der Plaza Mayor eilten. Ihre Majestät die Königinn Regentinn, von diesen Borfällen unterrichtet, hat, nach Anhörung des Rathes der Minister und des Regentschaftsraths, fol» genden Befehl ertheilt: 1) Die Stadt Madrid ist in Gelagerungsstand erklärt, und alle Civilgewalt geht auf die Militärbehörden über. 2) Es wird ein, Militärcommission niedergesetzt, um die Etörer de» öffentlichen Ruhe sogleich zu richten. _ Der Unter-staatssecretär des Innern, Alerandero Oliv an, 4. August 1836. General Rotten marschirt mit 9000 Mann in Arragonien gegen den Ebro zu; vo^ Daroca sind 12 schwere Geschütze zur Belagerung von Cantavieja ab-gegangen, und in Tcruel befindet sich eine bedeutende Truppenzahl. Cabrera soll seines Commando's ent-setzt seyn. Am 30. war die Faction des Quilcz nah, vor Albacetcz dk Behörden flüchteten, kamen aber am 31. zurück. Die Londoner Journale vom 10. August kennen durch die Post vom Mittelmeere die Vorgänge in Cc» diz, jedoch ohne die näheren Umstände. Der Cou» rier schreibt darüber: »Als das Dampfboot Manche ster am 23. v. M. in Cadiz einlief, war das Volk jn Bewegung, und man hörte auf den Straßen den Ruf: »Viva !a 6lln5titucion!" Zugleich verlangte das Militär vom Gouverneur die Verkündigung der Verfassung von 1812, und er willigte ein. Sie wurde proclamirt und beschworen, ohne ein Blutvergießen^ Man erwartete, daß Sevllla dem Beispiele von Cadiz folgen würde. Die Details fehlen noch. Während in den größeren Städten des Südens die Autorität der Regierung durch die Exaltados g». stürzt wird, greifen im übrigen Theile dieser Provinzen die Carlisten immer mehr um sich. Quilez ist mit 4300 Mann in Murcia eingerückt, welches, eben jo wie die benachbarte Provinz Carthagena, nur von we» nigen Truppen besetzt war. Der Commandant von Murcia, Brigadier Chacon, war auf die Nachricht von der Annäherung des Feindes mit einem kleinen Corps demselben entgegen gezogen, am 28. Morgens jedoch zurückgekommen und nach Orihuela abgegangen. (Mg. 3.) Der Momtcm vom 11. August meldet von der spanischen Gränze: Am 3. August zog ein christinisches Armee-Corps gegen Leon. Am 2. stand Gomez nur einen Tagmarsch weit davon. Die von ihm in Astu-rien und Gallicien zurückgelassenen Banden sind zerstreut Mrdcn. General Espartero ist am 3. in Ovis^ do eingerückt; er zog am folgenden Tage nach Astor-gua. Am 5. stand Villareal noch in den Amescoas. Andern franz. Blättern zu Folge, hatte Cordova befohlen, daß alle zu San Sebastian sich befinden» den spanischen Truppen nach Eantander gebracht we,' den sollen. Der Ayuntamiento und die Militär-Chefs jedoch weigerten sich, diesem Befehle zu willfahren, ein Mal um den Platz nicht zu entblößen, dann weil 271 bloß Sarsfield, dem jetzt der Oberbefehl übertragen sey, das Recht habe, ihnen zu befehlen. (W. Z.) Die neuesten Pariser Blätter vom 12. August melden wichtige Ereignisse, die in Spanien Statt gesunden haben. __ Am 2. Nachts um 10 Uhr hatte die Negierung in Madrid durch einen Comrier auö Andalusien die Nachricht erhalten, daßCa'oix, Xeres, Puerto dc Santa Maria, die Insel Leon, Scvilla und Cordova fast zu gleicher Zeit die Konstitution von 1812 ausgerufen haben, und daß man in Estrcmadura, Valencia, Murcia, der Mancha und Catalomen ähnliche Bewegungen erwartete. Über den Gang der Sa« che zuCadix erfährt man Folgendes: Sobald am 28. Juli, 10'/2 Uhr Abends, die'Nachricht von dem Ausstände zu Malaga ankam, bildeten sich Gruppen, aus denen man den Ruf hörte: Es lebe die Constitution! Tod den Verräthern: Tod dem Gencral ßordova! Bald ertönten die Lärmglocken und der Gcneralmarsch, und die Nationalgarde griff, trotz des von dem Militärcommandanten Tacon eingelegten Widerspruchs, zu den Waffen und versammelte sich bataillonsweisc in ihren Cascrnen. Es ivurdcn nun Commissäre ernannt, um den Civilgou-' vtrneur, Hrn. Urquinanona, uut dem Entschluß des Corps, die Constitution von 1812 zu prociannren, be-kannt zu machen. Dieser sprach zwar Anfangs von den Schwierigkeiten seiner Stellung, selner Verbind' lichkcit gegen die Königinn, seiner Uncigennützigkeit, willigte jedoch am Ende ein, sein bisheriges Amt mit der constitutionellen Würde eines politischen Chefs (x«lc pulnico) „aller Provinzen von Cadir" zu vertauschen. Zugleich wurde er aufgefordert, eine Negie-NlNgZjunta zu errichten, welche alle erforderlichen Maßregeln anzuordnen habe. In der Adresse, welche die Nationalgardc deßhalb an den politischen Chef er-licß, erklärte sie, gcrade ihn wünschte sie an der Spitze zu sehen, »damit die Ordnung nicht gestört werde und Übelgesinnte ihre verbrecherischen Absichten nicht.aus.-führen können." Zugleich hörte man aus den Rufen, welche aus den Volksgruppen ertönten, vielfach Versicherungen der Ergebenheit gegen die Person dec Königinn. »Überall," bemerkt das Diario Mcrcantilm einem orientalisch aufgestützten Artikel, »überall hörte man Lebehochs zu Ehren der erhabenen Mutter der Spanier, des Engels, der auf dem iberischen Throne den Vorsitz über unsere Geschicke führt, und des unsterblichen Gesetzbuches, das uns durch eine fremde Ar. mee entrissen worden ist." Am 29. Juli, um 2 Uhr Nachmittags, wurde sofort die Constitution mit groß-ttr Feierlichkeit proclamirt. Die Nationalgarde, das Marinebataillon und eine zahllose Menge aus alltss Classen wohnte der Handlung bci. Die Constitution,* so schließt das Diario Mercantil seinen schwülstigen Bericht, »herrscht jetzt majestätisch (iin^eramIgeHluo-eil) in dem Umkreise von Cadir." — In Sevilla hat sich der Generalcapitä'n von Andalusien, General Espinosa, dcr schon bei dem Iuntcnausstand un vori< gen Jahre thätig gewesen war, an die Spitze der Volksbewegung gestellt und den Vorsitz über eine unabhäl> gige Imna übernommen. Zu Barcelona scheint Mina noch die Aufregung in Schranken zu erhalten; bereits ist übrigens auch dort eine Adresse im Sinne der »fort-schreitenden.Freiheit" unterzeichnet worden. (Öst. B.) Der Espano! jpricht sich über die zu Malaga verübten Gra'uel wie Folgt aus: »Wo hat man solche Schandthaten erlebt? Man hat ost schon den aufgereihten Pöbel, gleich wilden Thieren, sich im Blute wälzen sehen; wo aber erlebt man es, daß Bürger aus den höhcrn Classen mit ruhiger Überlegung, mit kaltem Blute den sie schützenden Beamten in Ausübung seiner Wicht niederschießen? einen erprobten General, der durch zwei noch offene, vom Schlachtfeld«: mitge--brachte Wunden bewies, daß er sich für die Sache der Königinn geschlagen? wo hat man es erlebt, daß Offiziere und Soldaten einen muthvollcn M6nn (den Grafen Donadio), der sie zur Erfüllung ihrer Pflicht auffordert, nicht nur schändlich verlassen, sondern ihn den Kugeln der Meuchelmörder dloßsiellen? Solche Thatcu sind eine Beleidigung der Nation, und die Regierung kann und muß, Falls sie ihre Stellung be. greift, die Nation rächen. Jenes Ereigniß, so schauervoll es ist, muß für die Negierung ein Gewinn werden. Welchen Eindruck es auf die eigentlichcn von Madrid aus Alles lenkenden Anstifter gemacht habe, läßt sich noch nicht deutlich wahrnehmen. Doch soll Hr. Mendizabal erklärt haben, er wolle lieber den Prätendenten nach Madrid führen, als wieder an der Regierung Theil nehmen. Der Graf de las Navas, voll Entsetzen über das Schicksal seines Schwiegersohnes, rief aus: »Zehn Mal lieber Don Carlos, als, Liberale jener Classe!" Man liest in der Sentinelle de Bayonne: Das Königreich Valencia befindet sich in dcr peinlichsten Lage. Quilez und dcr Mönch Esperanza sctzten ü'bec den Zucar, und rückten in die reichen Dörfer von M cira, Cascagcnte, Mogentc, Alberique und San F«, lipe de Xatavia ein; sie^. haben auch die angränzcnden Flecken besetzt. Die Factiosen nahmen die Richtung von Alicante, mit Geld beladen und mit den präch« 272 tigsten Pferden, an denen diese Provinz reich ist, versehen. . (W. Z.) ' Wir erhalten abermals durch besondere Estassctte Pariser Blätter vom 12. August. Der Monitcur meldet: »Am 4. d. sind Unruhen in Madrid ausgebro-chen. Einige Zusammenrottungen hatten sich gebildet, welche General Quesada auseinander treiben ließ. Madrid ward sogleich in Belagcnmgsstand erklärt; am folgenden Morgen war die Ordnung wieder hergestellt. An demselben Tage wurde die Nalionalgar.-de von Madrid aufgelöst, um nach dem Gesetze vom 23. März 1835 neu organisirt zu werden." (Mg. Z.) Großbritanni en. London, den 5. August. Das Oberhaus hat in der Sitzung von gestern den Niß zwischen sich und dem Hause der Gemeinen wieder um ein Bedeutendes weitergemacht, indem es drei wichtige Bills, die vom Unterhause hierauf gekommen waren, verwarf. Alle drei Bills waren sehr populärer Natur; die erste sollte der Bestechung bei den Wahlen im Flecken Stafford steuern; die zweite legte die Verwaltung der Armm-abgaben in die Hände vom Solke erwählter Manner; durch die dritte sollten die in Irland zwischen Katholiken und Protestanten eingegangenen Ehen, wcnn sie von einem katholischen Priester eingescgnec sind, als gültig anerkannt werden. (B. v. T.) Der Contreadmiral Sir C. Paget lies an: 6. Au' gust mit dem .Bellerophon von 80, dem Vanguard von 80, dann dem Cornwallis, Pembroke und Minden von je 74 Kanonen von Plymouth in westlicher Richtung aus, um eine Kreuzung vorzunehmen; der Her-tMes von 74 Kanonen wird nachfolgen. Der Zweck ist ein doppelter: einmal unsere Seeleute in Schlacht-Manöuvern zu üben, dann die verschiedenen Eigenschaften der neuen Schisse Bellcrophon, Vanguard, Pembroke und Herkules, die nach verschiedenen Grundsätzen gebaut sind, gegen einander zu erproben. Die englischen Journale, vorzüglich das Mor-mng Chronicle und der Courrie^r, glauben an eine ernstliche Intervention Frankreichs in Spanien. Sie entwerfen zugleich ein sehr düsteres Gemählde von der englischen Hülfslegiml, in welcher fast gar kcinc Dls-nplm mehr zu Neffen sty. Die Soldaten hätten Man, gel an Geld und Lebensmitteln: ihr Mißvergnügen nehme täglich zu. General Evans sey' fortwährend kank. (V. v. T.) Gsmannisches Neich. Constantinopel, den 27. Juli. Der ottomanische Botschafter am kaiserl. österreichischen Hofe, Ferik Ahmed Pafcha, ist am 21. d. M. auf der Fregatte »Tariri Bahn" nach Uriest abgesegelt. Der erste Botschaftssecretär Enveri Efendi begibt sich mit einem Theile des Gepäckes 'gedachten Botschafters über Semlin nach Wien. __ Die Pcstseuche hat leider seit Abgang der letzten Post zugenommen. In Galata haben mehrere Falle Statt gefunden, und selbstim groß-herrlichen Serail von Beilerbei sind drei Individuen von derselben befallen worden. (B. v. T.) gereinigte Stanten don Morvamcrika. Die Ncw-Vorker Blätter enthalten dicCorrespon-den; hinsichtlich der nordöstlichen Gränze der Verei-nigten Staaten zwischen denGränzberichtigungs-Com. missarien der amerikanischen und der englischen Regie» rung. Wie daraus hervorgeht, war der Streit dem schiedsrichterlichen Ausspruch des Königs der Niederlande unterstellt worden, die Regierung der Union aber gob sich damit nicht zufrieden. Obgleich die diplomatischen Unterhandlungen von 1832 bis jetzt fortdauern, scheint doch die, Frage von iyrec Beilegung noch s» weit entfernt zu seyn wie jemals. Eine Erpedition, bestehend aus der Fregatte Macedonia, zwei Briggs, einem Boot und einein Pack-schisse, wird, unter der Sanction des Congresses, auo--laufen, um den stillen Ocean nach allen Nicktungen zu durchforschen. Mehrere Gelehrte begleiten die^Erpe« dttion. __ Der jüngst verstorbene vormalige Präsident Madison, hat cine Geschichte feiner Zeit im Manu. script hinterlassen, welche nächstens in zwei starken Bänden erscheinen soll. _- Die Getreide-Ernte in den Vereinigten Staaten ist zwar ungunstig genug, aber noch immer besser ausgefallen, als man erwartet hatte. .- In New-York sind die Feuersbrünsie sehr häufig, und leider hat man Grund zu vermuthen, daß in mehreren Fällen das Feuer gelegt war. (Mg. Z.) Mexico. DieNew-YorkcrBlätterbiszum17. Juli sögen den früheren Nachrichten wenig Neues hinzu. Die Mexicaner und Texaner sehen ihre kriegerischen Rüstungen fort, und Santanna's Leben hängt offenbar an einem Faden. Man will wissen, Commissancn aus Texas, die mit der mexicanischen Negierung unterhandeln sollten, seyen von letzterer als Geiseln für die Si. cherhcitSantanna's zurückgehalten worden, und würden, wenn Santanna sterben müßte, geopfert werden. General, Filasola dürfte von der mexicanischen Negierung entlassen, wenn nicht noch strenger behandelt werden, weil er den Befehlen, die ihm Santanna aus seiner Gefangenschaft gab, gehorchte, und so dem Feld. zug ein Ende machte. Das Wichtigstc ist das schon erwähnte Decret der mexicanischen Centralregierung, wodurch alle Acte Santanna's, die er als Gefangener erläßt, für null und nichts erklärt werden. Mmco scheint große Energie entwickeln zu wollen, so daß Te-ras noch einen heißen Kampf zu bestehen haben dürfte. (Allg. Z.) Redacteur: ^r. 5av. Veinrich. Vcrlrgcr: Igna; AI. «?vlcr v< Rlllnmapr.