PrI«nneratt»i»S- Preise Für Laibach: •enijätttg . . 8 fl 40 fl. Richtig... 4 „ 20 „ «ertrlMrig . 2 „ 10 .. Monatlich . . . — „ 70 „ SR i t der Post: »«qjihrig................12 fl. »«lLjährig............... 6 m Virrrrljiihrig 3 „ 8fit Zustellung in< Hau» »tnttlj. 86 tr., »onatl. S kr. Mnzelne Nummern 6 kr. Laibachcr Redackion ' Babntcfgofl, 132. Vrprdirion- Ar x»hhtujch= Burrau: ijpnflnBVfoa .'Zr. Hl (Buch twnhun.i wt Jgn v. Äfcje muyr A (jcc Äainbers, AM )u,ertionsprei«c „ Mir die einspaltige PenrDMüA^ a 4 kr., bei zweimaliger schaliung ä 7 tr., dreimaliger ä 10 kr. Jnsertioiisstempel jedrsmat 30 fr Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 130. Donnerstag, 11. Juni 1874. — Morgen: Herz Iesufest. 7. Jahrgang. Altkatholische Kirchenresorm. Urber die Beschlüsse der allkatholischen Synode in Bonn schreibt ein Mitglied derselben: „Durch die definitive Annahme der in Con-fianz am 12. September 1873 beschlossenen Syno-dal- und Gemeindeordnung ist das altkatholische Kirchenwesen vollständig organisiert. Unter unbedingter Beibehaltung dessen, was in der katholischen Kirche von jeher als wesentliche Lcrsassungssorm angesehen wurde: Episkopat und Klerus als Organ des Lehramts, der Sakramentsverwaltung u. s. w. und der Regierungsgewalt, ist durch die Mitwirkung der Laien in der Einzelgemeinde und der Ge-sammtgemeinde, der Kirche, sowie durch die gemeinsame Mitwirkung des gesummten Klerus mit den Laien das realisiert worden, was uns die ersten Jahrhunderte der christlichen Kirche von den Zeiten der Apostel an zeigen, die Regierung der Kirche durch Bischöfe, Priester und die ganze Gemeinde. Diese Synode verdient in Wahrheit den Namen einer Repräsentation der altkatholischen Kirche, welche zu ihr durch freie Wahl ihre Vertreter entsandt hat. Was auf ihr beschlossen wurde, darf füglich als Ausdruck des wirklichen Willens, der Gesammt-überzeugung der Altkatholiken im Deuschen Reiche angesehen werden. Die „Grundsätze über Reformen im allgemeinen" stellen den Satz auf, daß die Synode zu Anordnungen cornpetent fei, wie sie irgend eine Particular-Synode treffen könne. So ist die volle Berechtigung der Einzelkirche gewahrt, zugleich über ihr die Gefammlkirche, die ökumenische Synode anerkannt. Was von solcher als allgemein nothwendig ausgerichtet wurde, steht über der einzelnen. Die Synode darf sich mit Recht als eine deutsche Na-tional-Synode an sehen. Ist auch die Zahl der Blt-katholiken noch nicht groß, beträgt auch die Zahl der listenmüßig verzeichneten nur ein halbes Perzent von den sämmtlichen katholisch getauften Einwohnern des deutschen Reiches, so kann kaum bestritten werden, daß zehnmal so viele ebenso denken, zehnmal so viele andere viel weiter gehen und jedenfalls die im deutschen Reiche erklärten Altkatholiken eine wirk, liehe nationale Einheit bilden. Sie wollen aber darum keine politische Partei sein; dies zeigte sich sofort, indem eingangs der Synode eine Erklärung der baierifchen Altkatholiken verlesen und genehmigt wurde, worin festgestellt wird, daß die die Jurisdiction betreffenden Beschlüsse bis zur Anerkennung des Bischofs in Baiern für Baiern nicht verbindlich feien. Man erkennt dem Staate die unbedingte Berechtigung zu, fein Lebensgebiet nach allen Richtungen hin selbständig zu ordnen. Fllr die Durchführung der Reformen wird die Besonnenheit für wesentlich erachtet, die Dringlichkeit in den Vordergrund gestellt und insbesondere alles vertagt, was noch nicht als reif erscheinen kann und geeignet ist, einen Mangel an Eimnüthigkeit zutage treten zu lassen. Die regelmäßige Abhaltung der Synoden gibt Veranlassung, alles zu prüfen und anzuregen. In den Erklärungen über die sogenannte Ohrenbeichte werden jene Grundsätze scharf und deutlich ausgesprochen, welche das Wesen, die Nolh-wendigfeit und Zweckmäßigkeit sowie die Handhabung der Ohrenbeichte darthun. Nicht die Beichte wird abgeschafft, sondern der Gewissenszwang. Man hat erklärt, daß ein bloßes Gebot, zu bestimmter Zeit zu beichten, jedesmal zu beichten, wenn man zum Abendmahl gehen wolle, nicht berechtig: fei; die religiöse Pflicht wird offen ausgesproche: wie sie vor dem bloßen Zwangsgebot bestand, darüber hinaus wird jedem die eigene Prüfung anheimgegeben ; als Hauptsache ist das Abendmahl hervorgehoben ; die jesuitische Praxis, die Beichte als ein Drittel zu gebrauchen, um Familien- und Privatgeheimnisse und verglichen zu erfahren, wird scharf verpönt. Ist nun auch durch diese Erklärungen die jesuitische und leider in weitem Umfange praktische Handhabung der Beichte in der römischen Kirche vernichtet, so darf man doch behaupten, daß die Bedeutung derselben als eines Mittels zur Buße dadurch nur um so höher gestellt worden ist. Wird die Beichte in solcher Hinsicht gehandhabt, so hat sie aufgehört, der Hierarchie als Werkzeug der bloßen Macht zu dienen, aber ihre wahre Bedeutung hat sie behalten. Die Synode hat bekundet, daß der Einzelne fein Heil selbst wirken muß, daß nicht die mechanische Kundgebung der Sünden, nicht die bloße Lossprechung des Priesters nützt, sondern wesentlich ist die Selbstprüfung; sie hat das Bewußtsein der vollen Notwendigkeit der eigenen Verantwortlichkeit hergestellt, sie hat, mit einem Worte, den furcht- Feuilleton. Die Fortschritte der Geologie. (Fonsetzung.) Die historische Geologie scheint diese Ausgabe kaum lösen zu können; denn die geologische Urkunde ist „eine Chronik ohne Jahreszahl und ohne Datum". Aus dem System der Lagerung der Massen und den darin enthaltenen Petrefacten erkennen wir wohl das Nacheinander der geologischen Zeiträume, aber too liegen die Wege, die nnS zu einem richtigen Verständnis ihrer Dauer führen ? Wir berechnen die kolossale Mächtigkeit aller Sedimentformationen zusammengenommen zu 80,000 oder 100,000 Fuß und suchen die Wechselwirkungen ' zwischen Zeit und Masse zu ergründen; wir lassen im Geiste an uns vorüberziehen die ungezählten Geschlechter von Thicrcn und Pflanzen, welche gelebt haben, um wieder zu erlöschen und neuen formen Platz zu machen; wir ahnen die Jahr-Millionen, welche der Gegenwart vorausgegangen sein tnüffen; wir ahnen, daß wir ein Zeitmaß brauchen für da« Älter der Erde, das unabhängig ist von unserer physischen Existenz und unserm historischen Bewußt- sein, dein Großmaß von Fixsternweiten ähnlich, mit welchem die Astronomen die Tiefen des Himmelsraumes durchmessen. Aber wo und wie sollen wir dieses Zeitmaß finden ? Wenn Bischof einen Zeitraum von 1.004,177 Jahren berechnet, welche erforderlich waren, um durch die Vegetation der Steinkohlenformation das nöthige Material zur Bildung der Kohlenflotze zu liefern, ober wenn Bidell findet, daß das Delta des Mississippi vierhundert Jahrtausende bedurfte, um zu seiner gegenwärtigen Gestalt zu gelangen, und Lyell für das Zurückfchreiten des Niagarafalles von Queens-toron, wo der Fluß aus feiner engen Schlucht in die offene Ebene des Qntario-Sees tritt, bis zu feinem heutigen Standpunkte 35,000 Jahre in Anspruch nimmt, so sind diese und so viele andere ähnliche Berechnungen eben nur Versuche, das Alter einzelner Bildungen zu bestimmen — Rechnungen, die überdies auf Voraussetzungen beruhen, deren Nothwen-Aigtcit oder Wahrscheinlichkeit sich bestreiten läßt. Fragend wendet sich der Geologe an den Astronomen und an den Physiker. In den Fernen des Himmels — in Distanzen, welche der Lichtstrahl zu durchlaufen Jahrtausende und Jahrtausende braucht, sehen wir an Nebenflecken und Fixsternen jene Bildungsstadien, welche unser Sonnensystem und unsere Erde bereits durchgemacht haben. Kann uns also vielleicht die „Geologie des Himmels" — um an den Ausdruck eines französischen Naturforschers*) für eine neue vergleichende Wissenschaft zu erinnern, welche die physischen Zustände der verschiedenen Himmelskörper zu ihrem Gegenstände hat — Auf. Ichluß geben, wie lange der Abkühlungsprozeß dauert, bis die glühend flüssige Masse eines leuchtenden Himmelskörpers zu dem gegenwärtigen Erstarrung»' zustand unserer Erde erkaltet ? In der That findet Helmholtz, von gewissen Voraussetzungen über Me anfängliche Wärme der Nebel« muffe, aus der sich nach der Laplace'schen Theorie unser Sonnensystem und mit ihm unsere Erde gebildet hat, ausgehend, 70 Millionen Jahre für die Zeit, feit der sich die Sonne zu verdichten begann, und für das Alter der Erde 08,365.000 Jahre; und Sir William Thomson, der berühmte englische Physiker, berechnet aus der bekannten Temperatur-Zunahme der Erde nach der Tiefe um 1 Grad F. für jede 50 englische Fuß (gestützt auf Fourier's Theorie und Wärmeleitung unter der Annahme, daß sich die Erde aus einer geschmolzene» Masse mit einer Temperatur von 7000 bis 10.000 Grad F. zu dem jetzigen Zustand ab- * Stanislaus Meunier, „Le ciel gOologique, prodrome de gvologie comparte“, l'wis 1872. Laren MiSbrauch abgeschafft, wonach der Priester nach äußern formalen Regeln, auf Grund einer Casuistik, welche nicht den Willen, die Ueberzeugung als maßgebend ansieht, sondern Theorien, welche vielfach nur zu geeignet sind, das Gewissen mechanisch zu leiten und unfrei zu machen, das Gewissen der Gläubigen leitet. Mit diesen Sätzen haben die Altkatholiken das wahre katholische Princip hergestellt und sich von den Auswüchsen befreit, welche seit dem dreizehnten Jahrhundert wuchern. Die Erklärungen über Fasten und Abstinenz sind von demselben Geiste dictiert. Das Fasten der Gläubigen soll keine Einnahmequelle für die Diener Gottes fein, der Fastendispens, welcher in Köln allein von 1867 bis 1871 37.130 Thaler eingebracht hat, wird abgeschafft. Indem die Synode dem Individuum nach gewissenhaftem Ermessen der persönlichen und ändern Umstände das Fasten überläßt, den Zwang beseitigt, die Entziehung der nöthigen Nahrung verpönt, während eine frühere Zeit von der falschen Auffassung ausging, man stärke den Geist, wenn man den Körper schwäche, die pharisäischen Satzungen über das Maß, die Art der Speisen u. s. w. verwirft, hat sie einen großen Schritt weiter in echt christlichem Geiste gethan. Es hat keinen Sinn nach dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft, das Fleisch an Abstinenztagen zu verbieten, aber zu gestatten, die Fischotter und das Wasserhuhn zu essen, weil man jene für einen Fisch hielt und annahm, letzteres habe kaltes Blut. Welchen Werth Hots, einen delicaten Lachs zu erlauben, eine magere Wurst zu verbieten? Gleichwohl wird daS Fasten als ein wahres religiöses Hebungsmittel empfohlen und nur der Mechanismus verworfen. Politische Rundschau. Laißach, 11. Juni. Inland. Au« Lemberg kommt die interessante Mittheilung, daß Erzbischof Sembratowicz die wegen ihrer angeblich kirchenfeindlichen Haltung im Reichsrathe gemaßregelten r u t h e n i f ch e n Abgeordneten geistlichen Standes unlängst „in einem intimen Cirkel" aufgefordert haben soll, ihre Erklärungen und Abstimmungen über die konfessionellen Gesetze zu widerrufen, wofür ihnen die Wiedereinsetzung in die ihnen entzogenen Würden und beim Abgeordneten KrzyzanowSki noch die Wiedergabe seiner Pension versprochen wurde. Die ruthenischen Abgeordneten sollen sich, wie verlautet, eine mehrtägige Bedenkzeit erbeten haben. Hoffentlich erweisen sie sich standhafter al» der italienische Abbate Prato. I« der innern Politik stehen dir P a rt e i t a g e im Vordergründe der Ereignisse, denn die Landtage- gekühlt habe), daß die Erstarrung der Erde vor nicht weniger als 20 Millionen Jahren und vor nicht mehr als 400 Millionen Jahren stattgefunden haben könnte; denn im erster« Falle würde die Wärme in -em Erdirmern größer sein müssen, als sie jetzt ist, im letzter» Falle aber könnte die Temperatur mit der Tiefe nicht in dem Grade zunehmen, welchen die kleinsten, durch direkte Beobachtung erhaltenen Resul tote ergeben. Wieder einen ändern Weg, um annähernd das Alter der Erde zu bestimmen, h itder Verfasser der »Entwicklungsgeschichte des Kosmos"' H. I. Klein, versucht, indem er uns zeigt, wie die Abplattung und die infolge von Ebbe und Fluth sich vr> langsamende Rotationsbewegung der Erde (um 0.01197 Sternen in den letzten zweitausend Jahren nach Rechnungen von Adams) zu der Annahme führen, daß da« Alter de« festen Erdbälle» keinesfalls höher al« viertausend Millionen Jahre anzunehmen iei und daß wahnchem-(ich zweitausend Millionen Jahre verfloß«, seien, seit zum erstenmale eine erhärtende Kruste den einst gltt-btnbett Erdball umschloß. Wir sehen, auch diese Berechnungen sind mtbe-ftkbigcnd. Sie geben uni nur ein ganz allgemeines Mah ftinc die außerordentlichen Zeiträume, innerhalb welcher sich die ganze geologische und vorgeokgische Geschichte der Erde adspiett, und noch dazu tu wenig session ist noch in zu weite Ferne gerückt, um jetzt schon einen Einfluß zu üben. Die Eröffnung der Landtage findet nemlich erst am 15. September statt. Der vierte deutsch-mährische Parteitag soll Ende August in Znaim abgehalten werden. Der tiroler „Bote" hält auch die Nachricht aufrecht, daß in Brunneck ein Parteitag abgehalten werden wird. Die Trennung des Communicationswesens von dem Handelsministerium wäre, wie mehrere Blätter zu melden wissen, in nicht allzu ferner Zeit zu ge»; wattigen. Wir sollen wohl einen besonder« Com-municationsminister erhalten, wie Ungarn einen solchen besitzt, allein es soll dafür das Ackerbauministerium ausgelassen und sollen seine Agenden dem Handelsministerium überwiesen werden, welches — der Leitung des Communicationswesens enthoben — angeblich Zeit und Arbeitskraft genug hätte, um auch die Geschäfte des Ackerbauministeriums zu übernehmen. So viel scheint gewiß, daß die Trennung des Communicationswesens von dem Handelsministerium gewissen Kreisen sehr willkommen wäre, und zwar aus dem Grunde, weil der gegenwärtige Handelsminister der Ansicht war, daß auch hochgestellte und wegen ihrer „Verdienste" ausgezeichnete Eisenbahndirectoren dem Strafgesetze gegenüber nicht gefeit sind. Die neun Sektionen des ungarischen Abgeordnetenhauses, welche gegenwärtig die Wahl-nove lle berathen, marschieren in verschiedenem Tempo. Eine Sektion hat bereits die Höhe der Siebziger-Paragraphe erklommen, während andere sich in der Gegend des § 40 herumtummeln und einige Nachzügler kaum über die ersten zehn hinausgekommen sind. Die Opposition, die sich eines fleißigeren Besuches der Sitzungen rühmen kann, i pflegt nicht selten das Terrain zu behaupten, und; in manchen Sektionen werden ihre Amendements' von der Majorität der Anwesenden angenommen. Die wiederholt in Aussicht gestellte Reduktion des Arbeilsprogrammes der ihrem Abschlüsse entgegen-eilenden Session kann nach dem letzten Ministerrathe kaum mehr in Zweifel gezogen werden; das Haus' wird nach Erledigung der Wahlnovelle, des In-1 compatibilitätsgesetzes und der rumänischen Bahn-; anschlüße die Sommerferien antreten. Ausland. Uebcc das Befinden deS Fürsten' Bismarck laufen aus Barzin sehr günstige Bulletins ein. Die kräftigende Seeluft, gemischt mit dem Sauerstoffgehalte der das Tusculum des Kanzlers umgebenden Waldungen, soll bereit« einen so vorteilhaften Einfluß auf den Gesundheitszustand Bismarck's geübt haben, daß dieser jetzt noch mehr als früher dem Besuche eines Kurortes abgeneigt sein dürfte. übereinst mmenden und zwischen weiten Grenzen schwankenden Zahlenwerthen. lieber die Zeitdauer der einzelnen geologischen Perioden aber lassen sie unS vollständig im Ungewissen. Die Lösung dieser Ausgabe ist nur denkbar, wenn sich in den sedimentären Bildungen der Erdrinde der Einfluß von Ereignissen Nachweisen läßt, die, von periodisch wiederkchrenden kosmischen Behältnissen abhängig, sich chronologisch berechnen lassen. Solche Einflüsse hat man in den jüngsten Formationen in den Spuren wiederholt eingetreener Ei»z»iten erkennen zu dürfen geglaubt, und diese Eiszeiten aus der periodischen Aenderung der Elemente der Erdbahn — nach den Theorien von Adhemar und James Eroll als Fo:ge der wechselnden Dauer de« Sommers auf der südlichen und nördlichen Hemisphäre bei veränderter Länge de» Perihel« und al« Folge der säcu-liiren Variation der Excenlricüät der Erdbahn — erklärt und berechnet. Allein, man mag diese Theo-tim für begründet halten oder nicht, sie können niemals zu einer vollständigen Chronologie der Erdgeschichte führen, da Ei«wir!ungen nur in den alter, jitngftcn Ablagerungen mit einiger Sicherheit sich cenftotitren »affen. (@$1*8 Hat ) Die Ultramontanen gedenken den bevorstehenden Jahrestag der Thronbesteigung Pio Nono’s wiederum zu einer reichsfeindlichen Demonstration zu benützen. Der Fürstbischof von Breslau und der Erzbischof von München kündigen ihren Gläubigen an, daß dieser Tag in den weitesten Kreisen kirchlich begangen werden solle, „um die erwünschte Gelegenheit zu bieten, (Sott für die Erhaltung des verehrten Oberhauptes der Kirche zu danken und seinem heiligen Schutze den vielgeprüften Vater der Christenheit für die Zukunft zu empfehlen." Inzwischen läßt man es in Berlin an der erwünschten Energie gegen die Widerhaarigkeit der Römlinge nicht fehlen. Im Kultusministerium wird ein Gesetzentwurf über die Regelung des Prozessionswesens der katholischen Kirche ausgearbeitet, um namentlich die öffentlichen Straßen von den kirchlichen Aufzügen freizuhalten. Gleichzeitig werden die Vorbereitungen zur Inhaftierung des Bischofs Martin von Paderborn getroffen. Dem „Franks. Journ." zufolge sind für denselben bereits die Zimmer in dem paderborner Arresthause eingerichtet, in denen er die 18,000 Thaler abfitzen soll, zu deren Zahlung er bis jetzt verurtheilt worden ist. Der fromme Mann wird den Thronbe-steigungstaz des Papstes vielleicht schon in der Trosteinsamkeit des Gefängnisses verleben müssen! , Die monarchische Majorität in der Versailler Kammer, welche das Regime Broglie ermöglicht hatte, hat sich bekanntlich bereits am , 16. Mai aufgelöst. Die Hoffnungen der Führer der reactionären Parteien gingen nun dahin, daß .sich die monarchischen Gruppen in einer Abstim-; muttg über eine religiöse Interessen berührende Frage als klerikale Majorität wieder vereinigen würden. Diese Hoffnung wurde nun in der Samötagssitzung der Nationalversammlung zunichte. DaS Gesetz über die Sonntagsheiligung wurde nemlich mit 292 gegen 251 Stimmen verworfen. Der „ Union»" jammert denn auch ganz erbärmlich über die Auflösung der „katholischen Majorität", welche die Auflösung der Kammer selbst zur Folge haben werde. Die separatistische Bewegung in Nizza hat durch die Demission PicconS und durch den Selbstmord Vergondis neuen Impuls erhalten. Der Municipalrath von Nizza hat einstimmig beschlossen, die drei Söhne Vergondis auf Kosten der Stadt erziehen zu lassen, und der Pensiero di Nizza veröffentlicht eine Art Manifest des nizzaner Eomit6» in Rom, worin alle außerhalb Nizzas in Italien wohnenden Söhne dieser Stadt ausgefordert werden, sich einer Gesellschaft anzuschließen, welche den Zweck verfolgt, Nizza wieder mit dem Heimatlande zu vereinigen. Präsident dieser Gesellschaft ist Menotti Garibaldi. Ein Rundschreiben des Ministers des Aeußern an die spanischen Vertreter im Auslande erklärt, die Regierung werde sich bestreben, die innere Ruhe | herzuftellen und den Krieg auf der Halbinsel und auf Cuba zu beendigen; sie werde keinerlei Ansprüche bei den fremden Mächten erheben, hoffend, dieselben werden die Bemühungen der Regierung zur Unter» drückung der Anarchie und de« Absolutismus würdigen ; nach Ende der Ausnahmelage werden die Spanier ihren souveränen Willen ohne irgend einen Druck kundgeben. | Der jüngste Besuch de« serbischen Fürsten Milan in Bukarest bildet noch immer da» Lieblingsthema der rumänischen Blätter. So schreibt die „Roumanie:" „Die Beaegnung in Bukarest hat zweifelsohne unter dem Einflüsse gemeinsamer Misstimmung gegen die Türkei stattgefunoen. <£* wäre kindisch, die« leugnen zu wollen, und eS wäre verhängnisvoll für die Pforte, wollte sie die» nicht erkennen. Sie thäte wohl daran, e« sich getagt ft«1* |u lassen: die „Vasallen" find ihre« Vasallenthu«» milde und wollen es nicht länger et trauen. an der Pfvrle, sich vorzuhalten, ob fit nu£ h*'*1 unterworfenen Va,allen" Alliierte oder Fei«« will" Man nennt die» „stünkera," und großem Style. Zur Tagesgeschichte. — grauen als E ise u b ahnb eam te. ES war schon lange die Absicht des ungarischen Communi-cationSmmisteriumS, die Frauen zum Eisenbahndienst heranzuziehen und jetzt wird diese Absicht durch einen im Amtsblatt veröffentlichten Erlaß des Grafen Zichy sanktioniert. Vorläufig wird das weibliche Geschlecht in Ungarn bei der BetriebScontrole, namentlich beim Sortieren der Karten, bei den Personen, und Frachtaus« uahmskaffen, zur Führung von Waarenprotokollen, zur Ausstellung der Avifobriefe und zum Telegrapheudieost verwendet werden. Die Verwandten von Bahnbeamten die unter deren Verantwortlichkeit Dienste leisten, haben bei gleicher Qualifikation den Vorzug. Zur Legalität der nächsten Papstwahl. Die gut unterrichtete officiöse wiener Corre-spondenz der „Karlsruher Ztg.- theilt mit, daß die zunächst interessierten Mächte von der Besorgnis er. füllt sind, daß der Tod PiuS IX. Ueberrafchungen zur Folge haben könnte, welche sich noch jeder Berechnung entziehen. Sie sind in dem Satze vorläufig einig, daß die Neubesetzung des „heil. Stuhles" ein politisches Ereignis mit politischen Consequenzen fei, sowie daß, gleich jeder anderen Souveränetät, auch die Souve-tänetät des Papste« der Anerkennung der fremden Mächte bedürfe. Sie machen daher nochmals den Versuch, sich rechtzeitig darüber zu verständigen, wie etwa die Legalität der Papstwahl nach den bisher gewesenen Normen zu sichern sein werde und eventuell, was zu geschehen habe, wenn etwa die Legalität fraglich geworden; daß nebenher speziell Oesterreich sein Vetorecht auSüben wird, hat Graf Anbraffy bekanntlich in der vorletzten DelegationS-Seffion auf das bestimmteste erklärt. Local- und Provmzml-Augelegelchetteu Origiual-Lorrespoureuz. Krainburg, 9. Juni. Montag den 8. d. nachmittags 2 Uhr, schlug der Blitz in den mit Holz gebedtien Kirchihurrn de« in der Nähe KrainburgS gelegenen Dörfchens Cnc c, zündele nnb äscherte den selben big zur Glockenstube ein. Nächst dem gewat tigen Regen, der mit Schloffen gemischt in Strömen herabstürzte, ist eS der Energie und Thatlraft des Bauleiters des bischöflichen Palais in Krainburg und seiner Arbeiter zu danken, daß das Feuer bloS auf den oberu Theil beS ThurmeS beschränkt blieb. Auch die städtische Spritz: von Jtrainbucg hielt sich wacker, besonberS als die brennenden Sparren auf das Kit chendach fielen. Die Jasaffen des Dorfes verhielten sich im Anfänge, als man das Feuer noch sehr leicht bewältigen konnte, ganz passiv, niemand hatte den Muth, den Thurm zu betreten, obwohl ihre Häuser ganz nahe um die Kirche gebaut sind. Da aber konnte man eS wieder wahrnehmen, als obbenannter Herr Bauleiter mit seiner kleinen Schar eintraf, was man unter guter Leitung in kurzer Zeit zu leisten betmag, ein neuer schlagender Beweis für den Nutzen btt fteiwiUigen Feuerwehren. Unsere Nachbarstadt Vischoslack soll, wie wir hören, eben daran gehen, eine freiwillige Feuerwehr einzurichten. Wtr geben hiermit ber Hoff,ung Raum, daß unsere Gemeint borstehung sich enbltch einmal ernstlich ber Sache an. nehmen werde; eS bedarf ja wahrlich nur de» Im Mfe« nab wir sind überzeugt, daß sich Männer genug finden werden, welche fit bann mit Last und Liede unter die Mitglieder des Institute! werden auf nehmen lüften. Einstweilen müffen wir uns auf den heiitqfn Florian verlassen, mit es die Bewohner von schlag bet BezirkSverttewng von Rottenmann zu verfechten, wünscht sie doch, daß die Gesetzgebung eine» Modus finden wöge, um die genannten UebelstLnbe für die Folge zu heseingen. — (Begünstigung der Theologe« i« betreff ber Wehrpflicht.) Minister De. v. Stremoyr hat «nterm 21. v.M. nachstehende« Schreiben Begünstigungen für die Stndierenbe« der Theologie bei der Ausübung der Wehrpflicht gerichtet: „Die Bi« 'chöfe der im ReichSraihe vertretenen Königreiche und Länder haben in einer unter dem 20. März 1874 an mich gerichteten Eingabe bezüglich ber Anwendung der Bestimmungen de« § 25 be« Wehrgesetzes vom 5ten Dezember 1868 auf bie Canbibaten be« geistlichen Stanbe« ba« Ansuchen vom 2. Mai 1872 erneuert. Nachdem eine Einigung ber zur Ausführung beS Wehr-gefetze« berufenen Centtalstellen über eine mit bea Wünschen bet Bischöfe im Einklänge stehenbe Deutung der erwähnten Bestimmungen be« § 25 diese? Gesetze« bi« nun nicht erzielt werben konnte, haben 6e. k. unb k. Apostolische Majestät mit Allerhöchster Entschließung vom 3. Mai 1874 Sich votzubehalte» geruht, für einzelne Canbibaten be« geistlichen Stanbe« in ber an» gebeuteten Angelegenheit eine Begünstigung dort ein* reten lassen, wo die Berhältniffe besonder« berück» tchtigenSwerth erscheinen." — (Regulierung bet Gewässer.) Die tn letzterer Zeit eingetretenen Elewentateteigniffe —• namentlich in Galizien nnb in Steiermark — habe« bie öffentliche Aufmerksamkeit in hohem Grabe auf ba« BebütfniS bet Regulierung fo mancher Gewässer gelenkt, die in ihrem gegenwärtigen Zustande eine bleibende Gefahr für weite Landstriche bilden. Die allgemeine gesetzliche Grundlage für bie Regulierung bei Gewässer ist bnrch baS Reichsgesetz vom 30. Mai 1869, bann bnrch bie LonbeSgesetze über Benützung, Leitung unb Abwehr ber Gewässer gegeben. Im Wege bet LanbeSgesetze wurden bie Prinzipien des Reichsgesetzes in allen Ländern zur weitern Entwicklung gebracht, mit alleiniger Ausnahme von Galizien, wo — trotz be« bringenbste« Bedürfnisses bet Inangriffnahme ber Regulierung fo mancher Gewässer — die Berathung be« betteffenben Gesetzes ungeachtet zweimaliger Initiative ber Regierung nicht erzielt werben konnte. So vielfältige Anwendung nun in ben anbeten Ländern die Gesetze über Benützung, Leitung und Abwehr der Gewässer bezüglich einzelner Bestimmungen gesunde* hoben, so kann nach der bisherigen Erfahrung hinsichtlich der Bestimmungen übet freiwillige Genossenschaften zur Abwehr der Gewässer kein nennenflwetther praktischer Erfolg constatiert werden. Da der Weg der freien Uebereinknnft bet Interessenten nicht ausreicht, fo bleibt nicht« anbete« übrig, als den Weg der Spe-cia Igef etzgebung für jede einzelne derartige Regulierungsunternehmung zu betteten, wie die« auch in den allgemeinen WaffettechtSgefetzen ausdrücklich vorgesehen wurde. Den vorzüglichsten Gegenstand dieser Sperialgesetzgebung bildet naturgemäß die Festsetzung der BeittagSpfltcht des Landes und de» Reiches und endlich der Prtvatintereffenten zur Bestreitung bet Kosten ber Unternehmung. Bezüglich ber Concnrrenz ber Privaten bürste die Auffindung ber beitragspflichtigen Petfonen nnb ber Höht ihrer individuellen Beiträge mit mannigfachen Schwierigkeiten verbunden fein. Um diese zu überwinden — da man es auf eine Entfcheibnng von Fill zu Fall nicht ankommen taffe» kann — wird t« nothweadig sein, im Wege ber Spe-cislgesetzgebung für ba« konkrete RegnlierunzSobject wenigsten« bie Umriffe sestzustellen, ioneihilb welcher bie beitragspflichtigen Personen zu suchen nnb bie Beiträge selbst anszuiheilen sind. Da solcher Special-gesetzzebuug die Feststellung btS technischen Projekte« vorau-geht und an« diesem sich ergeben muß, welche Gebiete au« bem Unternehmen den nächsten und unmittelbare« Vortheil ziehe», so können immerhin gesetzliche Umrisse für ben Concurrenzmaßstab wenigsten-inioweit leicht normiert werden, al« man die Gemeinden al« beitragspflichtige Subjcte gesetzlich fixiert und e« ihnen bann überläßt, unter Beobachtung der Con» cutrenzgrundfätzc de« allgemeinen Waffetrecht-gesetze» die Betiheilung dieser Beiträge ans die einzelnen Ge» meindeangkhörige« vorznnehmen. Jedenfall« erfordert diese ganze Angelegenheit eine Reihe von technisch» Boistndien. 6« erscheint bahn sehr wünschen-werchz daß olle Länder sich mit dem Studium der betreff tu-den Berhädniffe besoffen and btt bezüglichen Berhand-lungt» i« Fluß bringe« mögen, «m twi nothw-ndig« an die geistlichen Dtbinotiote in betreff der an gesuchte« i Material vvrznbereite» unb der Regierung ihre A«f> flobc zu erleichtern, welche darin besteht, vor allem dir dringendsten und vothwendigsten RegulierungSarbeiten in Angriff zu nehmen. Vielleicht geben diese Bemerkungen den Impuls zur Prüfung der ohnehin bereits vielfach angeregten Frage und zur Klärung der Diskussion über diesen wichtigen voUSwirthschaftlicheu Gegenstand. Gemeinderathsitzung am 9. Juni 1874. (Schluß.) Berichte der Bausectioo. GR. Ziegler referiert über das Gesuch des Heinrich Korn und Cousorten wegen Herstellung eines Kanals in der Dampfmühlgaffe und beantragt, selben in der Ausdehnung, wie eS die GesällSverhältniffe zu-laffen, nach der Seite der Kothgaffe hin unter Inanspruchnahme der Beiträge der beteiligten Hausbesitzer auSzuführen. — Der Antrag wird angenommen. Derselbe referiert über VaS Gesuch der krain. Baugesellschaft wegen Bewilligung der angesuchteu Baulinien an der triester Reichsstraße nächst der Satter* marinSallee und der früheren sogenannten Klementschitsch-schen Wiese und beantragt bezüglich der letzten dem Ansuchen der Gesellschaft stattzugeben, an der Triester» straße aber nicht die gerade Linie, wie diese für die beiden folgenden an die jetzigen Neubauten sich anschließenden Häuser begehrt hatte, sondern eine nach links abweichende schiefe Banlinie zu bewilligen, die man erhält, wenn man von der Axe der LattumannS-allee beim Beginne derselben nach links geht und diesen Punkt mit der Ecke deS zweiten der jetzt erbauten neuen Häuser verbindet. GR. Dr. Steiner stellt dem gegenüber den Antrag, auf das Begehren der Bangefellschaft einzugehen und für die nächsten Häuser eine gerade, die jetzige der beiden Neubauten fortsetzende Baulinie zu bewilligen. Redner motiviert seinen Antrag, daß eS seinerzeit zwar vielleicht beffer gewesen wäre, mit der Banlinie hineinzurücken, allein wie die beiden neuen Häuser jetzt stehen, hieße eS einen möglichen Fehler durch einen neuen gut machen wollen, wenn man die Linie bei den folgenden Häusern wieder brechen würde. Die Baulinie soll jetzt vielmehr gerade Vorgehen und sich kurz vor der Allee gleichmäßig zu beiden Seiten zu einer platzartigen Straße erweitern. Auf diese Weise würde der Schönheit der ganzen neuen Anlage am besten Rechnung getragen und die Allee in keiner Weise betroffen ER. Samassa schließt sich im allgemeinen den Ausführungen Dr. Steiners an, wünscht aber, daß die Pläne der Baugesellschaft behufs Vorlage eines neuen Projektes zurückgestellt und heute noch kein bindender Beschluß gefaßt werde GR. Dr. v. Kaltenegger stimmt in letzterer Beziehung mit dem Vorredner überein, würde aber am liebsten ein Projekt unterstützen, nach welchem eine große Erweiterung der Straße, wie solche Dr. Steiner erst bei Beginn der LattermannSallee wünscht, schon bei den nächsten Neubauten platzgreife. GR. D e s ch m a n n gibt einige Aufklärungen über die Verhandlungen bei Bestimmung der Baulinie für die bereits aufgeführten Neubauten. Bei der fohin erfolgenden Abstimmung ergibt sich daS sonderbare Resultat, daß weder für eine Vertagung im Sinne Samaffa-Kaltenegger, noch für den Antrag der Sectio», noch endlich für den Dr. Steiners die erforderliche Majorität vorhanden war. Bezüglich der Klementfchitfch'sch-n Wiese wurde der EeetionSantrag einstimmig angenommen. GR. Ziegler referiert hierauf Uber den Antrag auf Flüssigmachung der ersten und zweiten Verdienst, rate beim Volksschulbau an die krain. Baugesellschast per 12,000 fl., dem ohne Debatte Folge gegeben wird. Derselbe referiert endlich über eine Reihe liquider Beträge sür an die Gemeinde geliefertes Holz, Baumateriale und Schotter, welche fämmtlich als solche anerkannt werden. BR. Mallitsch macht darauf aufmerksam, daß auf verschiedenen Seiten mit dem kostspieligen Dolcwilschotter viel zu wenig gespart werde, und wünscht eine weniger ausgiebige, dafür aber öftere Befchotte-rung. Der Gemeinderath tritt durch einen ResolutionS-beschluß dieser Anschauung bei. GR. Dr. S u p p a n hebt hervor, daß nach den gefaßten Beschlüssen die Sladtkafse in der nächsten Zeit Ausgaben in der Höhe von fast 17,000 fl. zu bestreiten haben werde, wozu die laufenden Einnahmen keineswegs hinreichen. Es werde daher der Fall ein* treten, daß die außer ordentliche Ausgabe pr. 12,000 fl. als 1. und 2. Rate des Volksfchulbaues aus dem in« folge des UebereinkommenS der Gemeinde mit der Handelsbank bei ter Creditanstalt erliegenden Betrage pr. 100,000 fl. zu entnehmen fein werde. Redner stellt daher den Antrag: den Bürgermeister zur Erhebung eines MoximalbetrageS von 12,000 fl. zu bevollmächtigen. GR. Dr. v. Kaltenegger stimmt dem bei, glaubt aber im Hinblick auf Leu Umstand, daß die erwähnten 100,000 fl. einen Theil deS städtischen AnlehenS bilden, über dessen Verwendung dem LandeS-auSschuffe nach dem bezüglichen LandeSgesktze die Kenntnisnahme zusteht, den Zusetzanirog stellen zu sollen: eS sei über die Erhebung und Verwendung der mehr-genannten 12,000 fl. an ien LandeSauSfchuß dir Anzeige zu erstatten. ER. Dr. Supp au crrstaliert hingegen, daß von einem bestehenden Ansehen »och keine Rede fei, daß heute durchaus keine Schuld der Gemeinde in dieser Richtung bestehe, daß die bei der Creditanstalt erliegenden 100,000 fl. eine zur rollig freien Ver sügung derselben sichende Summe sei, von der cS sich erst Ende d. I. entscheiden werde, ob sie ein Reugeld oder einen Theü deS dann erst entstehenden AnlehenS bilden werde. Htule könne also von einer Verpflichtung zur Anzeige an den L.-A. nicht die Rede sein und diese hätte nur eventuell, wenn ein Anlehen zu stande käme, nachträglich zu erfolgen. Hierüber enispinnt sich eine sehr animierte De batte, an welcher sich außer den Gerannten auch noch die GR. R. Dr. v. Schrey, Dr. Schaffer und Defchmann gegen Dr. Steiner für den gestellten Zufatzanlrag beteiligen. Bei der Abstimmung wird der gestellte Antrag angenommen, der Zusatz abgelehnt. Der hiermit geschloffenen öffentlichen folgte dann noch eine geheime Sitzung. Konstitutioneller Herein in Laibach. Der Ausschuß beehrt sich biemit die Herren Ver-einSmitqlieder zur 52. BersaiNMlUNfl einzuladen, welche Samstai, den 13. Juni l. I., abends 8 Uhr im Casinoklnbzimmer statisindet. Tagesordnung. 1. Vortrag über Schwurgerichte. 2. Bericht des Abgeordneten Dr. Schaffer über die abgelaufene Scjsion des ReichSraiheS und der Delegation. Littai. — Hermann, sammt Tochter, Adler, Kfm. und Raufperger, Reisender, Wien. Hotel Europa. Obogg Marie, Deutschland. MoHren. Farkos, k. k. Feldwebel, Triest. — Posch, k. k. Major, Brod Kaiser von Oesterreich. Novak, ArztenS-gattin. — Caleni, Handelsm., Littai. — Wontschnr, Sagor. Lebensmittel Preise in Laibach am 30. Juni 1874. Weizen 7 fl. 30 kr.; Korn 5 fl. 10 kr.; Gerste 4 fl. 50 kr.; Hafer 3 fl. 40 kr.; Buchweizen 5 fl. — kr., Hirse 5 fl. 50 kr., Kukurutz 5 fl. 40 kr., Erdäpfel 3 fl. 60 kr., Fisolen 7 fl. 20 kr. pr. Metzen; Rindschmalz 52 kr., Schweinfett 42 kr., Speck, frischer, 44 kr., Speck, geselchter, 42 kr. pr. Pfund; Eier l2/s kr. pr. Stück; Milch 10 kr. pr. Maß; Rindfleisch 30 kr., Kalbfleisch 29 kr., Schweinfleisch 36 kr. pr. Pfund; Heu 1 fl. — kr., Stroh 70 kr. pr. Zentner; hartes Holz 6 fl. 40 kr., weiches Holz 4 fl. 80 kr. pr. Klafter. Telegramme. Berlin, 10. Juni. Die „Provinzial-Corre-spondenz", die sogenannten Maigesetze besprechend, erklärt, ein Zurückweichen der Staatsgewalt von der nothwendig betretenen Bahn sei undenkbar. Für die kirchlichen Gewalten liege einfach die Frage vor, ob sie um des aussichtslosen Strebens nach einer äußern Macht willen sich der inner» Zerrüttung der Kirche schuldig machen wollen. Paderborn, 10. Juni. Bischof Martin erhielt vom Kreisgerichte die Aufforderung, sich zur Verbüßung einer sechswöchentlichen Gefängnishaft binnen der Frist von acht Tagen bei Vermeidung der zwangsweisen Vorführung einzufinden. London, 10. Juni. Das Gerücht, die britische Regierung habe der französischen Regierung gegenüber sich bereit erklärt, Rochesort sammt Gefährtin im Landungsfalle auszuliefern, ist dem „Echo" zufolge unbegründet. Tie vaterländische Lkbclismlichmingslinili in ttiien versichert das menschliche Leben in den verschiedensten Com-binationen; für dieselbe wird ein tüchtiger für Krain mit dem Sitze in Laibach ausgenommen. Anmeldungen schriftlich oder mündlich beliebe man im Zeitungs-Comptoir abzugeben. (336) Wiener Börse vom 10. Jnni. Witterung. Laibach, 11. Juni. Vormittags heiter, nachmittags etwas bewölkt, schwacher Ostwind, Wolkenzug aus Westen. Wärme: morgen» ti Uhr + 16 4 , nachmittags 8 Ubi -f 27 4° L (1873 + 22 2°, 1872 j 20 1" C.) Barometer im Fallen 736"53 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme 22 3", um 4"0° über dem Normale; der gestrige Niederschlag 2 05 Millimeter Stegen und Schlossen. üBgctommene gtemk. am 11. Juni. Hotel Stad« Wien. Pazowsky, Kreilsheim, Adler, Äofjit, Sever« und Nauch, Reisende, Wie». — Baron, Kanischa. — Frollcr, Reisender, Dresden. — Genthon, Hof-eondiior Sr. Majestät de« Kaisers Max, Görz.— Pawesch, Erzherzoglicher-Kassier, Galizien. — Pfeffer, Gutsbesitzer, Kallenfels. — Zuno, Kfm., Karpa und Sebastianeti, Privatier, Triest. — Lehman», k. k. Oberlieutenant, Bnd--weis. -- Tenber, Beamte, mit Frau, Jdrta. — Pelsche, ■bmatier, Laa«. — Seligmann, München. H®*** Elefant. Manfred Charlotte, mit Tochter, • 7" ®lcin> Bezirksarzt, Rofenberg, Bäckermeister, .. - - Nenwirth, Kfm.. Czakaturn. — Jaufchneg, Privatier, »»« »»» S,n v. JUeiR»«$t A >»d. »,« berg in Laibach. Staatsfonds. Stete. 8icntc, öst.Pap. bto. bto. ist. In Bote von 1854 t'ofe »oh 1860, gunj< Lose von 1860, tjilufi Prämiensch. s. 1864 (»rundoutl. - Obi. *iebcnbflr,i. Ungarn ja. . 6 „ Action. ilnglo-Bank .... Iretttnnftalt . . . Depositenbank . . . eecompti.Bnflatt . ritanco. Bank . . Handelsbank .... »talionalbank . . . Oefterr. allg. Bank Ocft. Banlgefellf. . Union - Bank . . . BereinSbank .... BerkehrSbank.... MfJlb.BaOtt .... »arl-l'nbwig-Bahn. •aif. «lifabetb-Babn. «al|. granj.Iofef»b vtaat«bah» . . . Südbahn............ 1 Geld SBait I Pfandbriefe. - (Bclb Ware 69 30 69. IC Vlg. 69-8ot)..€teiir. 95.-- 95.50 74.; t) 74 60 bto. in 33 9 83.73 84.— t-8.- 98.50 Kation, ö.w 91 30 91.60 107.50 111. 131.- 108.— ing. Bod.-Lrebitanst. 85.(0 85.75 131*5; Priorit&ts-Obl. i^ran,-IosesS-Bahn 101.75 10 S - Oest.-Norbwestdahn. 96.50 96 75 71.50 72 — Eiebenbürger 79.- 79 60 V4.6U 74.- Etaalibahn 139. 139.60 6übb..@el.jit 600 Fr bto. Bon» 6 PSi. 108 60 109. 1 96.60 95 76 li'8.— 128.25 Lose. 820.50 X16.7C Lrebit -L 161.50 163.60 12^.50 180.50 8tubolfe-8 11.76 12.— t*58. * - 862.— 30.- 61.- 31 50 64 50 Wechsel (3Mon.) 967.— 44.- 9 9. 45 — «ug«b. 100 fi. yixbb.ro. iVtamlf. 100 fl. „ , 93.70 93.90 93.90 94 — 190 — Hambnrg 64.80 64.90 »!- 80.- «.25 81.- üonbon io «f. CtctL Pari« 100 Krone« . 111.65 44.Ü6 111.80 44.30 141.50 248.50 249!- Münzen. 201.- 201.50 *ai|. $tiinv$*calc*. 6.33- 6.34- 200.60 2U.50 üO-Krane-ftü« . . . 8.94- 8.94* 817 501318.-- Vtcn&. »affensqein«. 1.65- 1.65’ * 139.75(140.— Silier 106.80 106.— Telegraphischer Curibericht am 11. Juni. Papier-Rente 69 35 — Silber-Rente 74 65 — 1860« Staats-Anlehen 107 75 — Bankactien 889 — «redit 219 75 — London 11175 — Silber 105 80 — 20- Franc«. , ________ Stücke 894.____________________________________________ Verleger mit ftir die Redaclivn veramwortlich Ottvmar Bamberg.