PrS«»«erati»»»S-Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 6 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 2V Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 Laibacher Mit der Post: Ganzjährig . . j . . . 12 fl. Halbjährig L „ Vierteljährig 3 „ Für Zustellung inS Ha»8 viertelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. TaMall Anonyme Mittheilungen werden nickt beriickfichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redaktion Bahnhosgaffe Nr. 132. Expeditians- L Jnferaten-Burea«: Longreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Alein-mayr L Fed. Bamberg.) Jusertiouöpreise: Für die einspaltige Petitzeile L 4 kr, bei wiederholter Einschaltung ü 3 kr. Anzeigen bis 5 Bei größeren JnseraM^»'-^ vsterer Einschaltung eützpre-/>r chender Rabatt. ^ 7. Für complicierten Satz M>«. dere Vergütung."* ' Nr. 43. Mittwoch, 23. Februar 1876: — Morgen: Schalttag. 9. Jahrgang. Ungarn und die Trennung des Südbahnnetzes. (Schluß.) Abgesehen von diesem finanziellen Momente, hat Ungarn auch noch ein Interesse an der Ent- Wicklung Aiume s, die von der Südbahn mit aller Krast durch die Bevorzugung Triests hintangehalten wird. Ungarn hat für Fiume schon Millionen aufgewendet, allein alle diese Summen sind rein hinaus-geworfen, solange die Südbahn den Schlüssel der ganzen Stellung in Hände» h-tt. Es kann nicht be-stritten werden, daß der ungarischen Hafenstadt die natürlichen Hebel des Aufschwunges gegeben sind und daß bei entsprechender Anstrengung ein günstiger Erfolg allmälig zu erreichen wäre; allein ein solcher ist nur dann zu erwarten, wenn es der ungarischen Regierung gelingt, ihre Pläne mit den südwestlichen Eisenbahnlinien durchzuführen. Unser Gewährsmann will mit der Südbahn wegen der von ihr dort befolgten Berkehrspolitik durchaus nicht zu strenge ins Gericht gehen, sondern begnügt sich zu konstatieren, daß es für Ungarn eine dringende Nothwendigke.l ist, gewisse Linien der Südbahn zu erwerben und diesem Ziele mit Macht zuzustrebe». Es stehen sich eben hier wieder zwei Inter-essenten schroff gegenüber, die anders gar nicht zu befriedigen sind, als durch den Ankauf der ungarischen Südbahnlivien durch den ungarischen Staat. Bisher waren alle diesfälligen Bemühungen vergebens, und erst die bevorstehende Erwerbung der lom- bardischen Bahnen durch Italien gibt Ungarn Gelegenheit, seine Absichten neuerlich aufzunehmen und vielleicht auch durchzuführen. Ungarn scheint die Absicht zu haben, seine Hebel bei der Schuld der Südbahngesellschast an die österreichisch-ungarische Monarchie anzusetzen. Diese Schuld beträgt 30 Millionen Gulden und 30 Millionen Lire und figuriert unter den sogenannten gemeinsamen Aktiven der Monarchie. Ungarn ist also gleichfalls Gläubiger der Südbahngesellschast, und in dieser seiner Eigenschaft hat es das unbestrittene Recht, an den Verhandlungen über die Trennungsfrage Antheil zu nehmen; von diesem Rechte macht es denn auch thatsächlich Gebrauch, und bei den Berathungen, die über diesen Gegenstand in den nächsten Wochen mit Sella stattfinden, wird der Ministerialrath Rybary aus dem ungari-Verkehrsministerium zugegen sein. Die Weisungen, welche dieser Herr aus Budapest mit auf den Weg erhalten, sind natürlich unbekannt, allein nach der ganzer^Natur der Sachlage ist anzunehmen, daß Ungarn die Gelegenheit nicht versäumen wird, um seine Interessen, die vorhin angedeutet wurden, mit allem Nachdruck wahrzuneh-men. Vor wenigen Tagen erst brachte ein ungarisches Blatt Auseinandersetzungen, welche den Kaus-werch der ungarischen Linien des Südbahnnetzes zu ermitteln versuchten und ganz einfach in der Forderung gipfelten, die ungarische Regierung möge verlangen, baß ihr die fraglichen Strecken unter solchen Bedingungen überlassen werden, wie sie bezüglich der lombardischen Bahnen geplant sind, das heißt, es möge auch dem ungarischen Staate gestattet sei», den Erwerbungspreis in einer fix stipulierten Rente und Tilgungsquote zu leisten, deren Ziffern natürlich erst noch sestzustellen wären. Man scheint in Ungarn von der Ansicht auszugehen, daß sich ein so günstiger Moment, wie der gegenwärtige, nicht so bald wieder ergeben wird, und demgemäß dürfte man auch handeln. Man versichert unserem mchrgenannten Gewährsmanne bestimmt, daß einflußreiche Männer die Ansicht vertreten, Ungarn dürfe absolut zu gar keiner Transaktion seine Zustimmung geben, ehe es gelungen, seinen Anträgen die feste Annahme seitens der betheiligten Faktoren zu sichern. Ob thatsächlich ein so entschiedener Stand-Punkt festgehalten werden wird, ist natürlich nicht so ganz ausgemacht, aber begreiflich wäre er vollkommen, weil er einem lebendigen und weittragenden Verkehrs- und Finanzinteresse Ungarns entspricht. Aus dem Gesagten ist zu entnehmen, daß die Annahme des baseler Vertrages, den die Rothschild-gruppe mit der italienischen Regierung geschlossen, noch eine prekäre Sache ist. Dagegen scheint die Sache in Italien ganz glatt ablaufen zu sollen. Die „Gazetta die Torino" schreibt: „Wir erfahren, daß vor einigen Tagen die Direktion der oberitalienischen Eisenbahngesellschaft dem Ministerium das Inventar des gesammlen beweglichen Materials dieser Gesellschaft selbst, dessen Werth sich auf 129 Millionen Lire beläuft, übergeben hat." Zudem berichtet die Mailänder „Ragione," der italienische Parlamentsdeputierte Nicotera sei in Turin angekommen, um mit den piemontesischen De- Jeuilleton. Eine Wechseljchnld. Novelle von F. Brun old. (Fortsetzung.) „Er ist ein Barbar!" spottete Emma, „ich würde ihn verachten". Doch plötzlich ernst werdend, sprach sie: „Es ist ein eigen Di^g mit diesem Gift, welches die Huldigungen in unser Herz träufeln, es ist ein Opium, das, einmal genossen, stets in vergrößerten Portionen gegeben werden muß, wenn cs wirken soll. Mit dem zweiten Liebhaber, den wir kokettierend, spielend an unsern Venuswagen span-nen, um uns gleich den römischen Königen von Gefangenen fortziehen zu lassen, werden wir unersättlich; wir lassen unsere Blicke überall Fußangeln auswerfen und freuen uns über jedes Wild, das in unser Gehege läuft. Ob wir selbst bei solchem Treiben glücklich sein können, bezweifle ich." „Hofmeisterin!" rief Hedwig und sprang von dem Fenster, „behalte deine Schulweisheit für dich. Was liegt mir an dem Menschen selbst? Nichts. — Mich ärgert es nur, daß er sich so fichtbarlich nicht um mich bemüht, er —" „Er wird ein Liebchen haben," rief Emma lachend, „das ihm bester gefällt, als die Schwester seines Principals." Hedwig flammte auf, die Augen funkelten und mit Heftigkeit rief sie: „Die Person könnte ich hassen." Doch plötzlich sich zu Emma wendend und dieselbe schmeichelnd umarmend, bät sie: „Erkundige mir dies, du kannst es. Nicht wahr? du thust es, mir zuliebe?" Und ohne eine Antwort abzuwarten, schritt sie eilends zur Thür hinaus. Emma schaute der Fliehenden nach. Das Haupt schüttelnd, sprach sie vor sich hin: „Ich glaube, sie interessiert sich wirklich für den Menschen. Freilich, von all' den übrigen macht keiner Anstalt zur Hochzeit, und unter die Haube möchte sie gern. Der Friedrich beginnt vielleicht nach einem Jahre eine eigene Fabrik und wird ein gemachter Mann; da ist es gut, ihn warm zu halten. Unter die Haube wollen wir alle. Will doch sehen, ob der Friedrich wirklich so ein Liebchen hat." Emma unterließ nicht, ihre Nachforschungen sobald als möglich anzustellen. Nach wenigen Tagen schon trat sie frohlockend in das Gemach und fragte schalkhaft: „Hedwig, willst du des Friedrich Liebchen kennen lernen?" „Also wahr?" rief die Gefragte. „Wer ist'S?" ,Nun, wenn du die Schöne kennen lernen willst, so binde Shawl und Mantel um und setze den Hut auf. Wir wollen zu ihr gehen." „Zu ihr gehen?" fragte Hedwig erstaunt. „Ja," lächelte Emma, „wir wollen einen Hut dort kaufen." „Also eine Putzmacherin." „Ja. Also mach schnell." „Wer ist'S? Kenne ich die Person?" „Ich weiß es nicht, wol möglich. Ihr Name ist Erdmuthe." Hedwig sann einige Augenblicke nach, dann rief sie: „Die kenne ich," und griff nach dem Hute. In diesem Augenblicke trat ihr Bruder, der Fabrikherr, ein. Nach einigen gleichgiltigen Redensarten fragte dieser, sich zur Schwester wendend: „Wer hat gute Handschuhe in der Nähe zu verkaufen?" Hedwig, ohne sich einen Augenblick zu besinnen, sagte eifrig: „Willst du gute Handschuhe kaufen, so gehe nur selbst zu der Handlung der hübschen, gefälligen Putzmacherin Erdmuthe. Dort findest du die schönsten und billigsten und ein freundliches Ge-sichtchen obendrein." Der Bruder lachte sarkastisch, und sich zur putierten Rücksprache wegen ihrer Haltung im Parlamente bei der Diskussion über die abgeschlossenen Eisenbahnvertrüge zu nehmen. Es wurde beschlossen, die Convention mit der Alta Jtalia und der Direktion der römischen Bahnen jedenfalls anzuerkennen, dir mit der italienischen Südbahn hingegen erst nach Revision des mit ihr abgeschlossenen Vertrages zu genehmigen. Die Trennungsfrage der Südbahn bietet noch gar viele Schwierigkeiten, die nicht für jedermann und nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. Optimismus wäre in diesem Frage ganz unstatt-hast, und es wird jedenfalls noch vielfacher Anstrengungen bedürfen, ehe ein sichtbarer Erfolg zu verzeichnen und das für unsere Verkehrsentwicklung so verderbliche Monopol dieser Gesellschaft beseitigt sein wird. Politische Rundschau. Laibach, 23. Februar. Juland. In der vorgestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses kam die Dankes-üußerung der ungarischen Parlaments-Präsidenten für die dem Andenken Franz Deals gewidmeten Ehren zur Verlesung. Der Abgeordnete Fux begründete hieraus in längerer Rede seinen Antrag auf Abänderung der Bestimmungen über die Legalisierung von Ta. bularurkunden. Eine lebhafte Erörterung knüpfte sich an die Berathung des K l o st e r g e s e tz e s, welches in seiner vom Herrenhause beschlossenen Fassung abermals dem Hause vorlag. Die Rechtspartei nahm vor der Debatte Reißaus. Nach Abgabe einer Er. klärung durch Dr. Oelz verließen die Herren demonstrativ den Saal. Danach ergriff Abgeordneter Schönerer das Wort zu einem geharnischten Angriff gegen das Vorgehen der Regierung in den konfessionellen Fragen, wobei er eine Parallele zwischen Dr. Stremayr und dem preußischen Minister Falk zog. Schließlich wurde das Klostergesetz in der Fassung des Herrenhauses angenommen. Fischhofs patriotischer Vorschlag, der übermäßigen Steigerung des Heeresaufwandes ein Ziel zu setzen, fand — kurz vor der Vertagung des Reichsrathes — sein Echo im Abgeordneten. Hause. Achtunddreißig Abgeordnete der VersassungS. Partei brachten zu Beginn der Sitzung im Hause einen Antrag ein, welcher zur Beschlußfassung einer Resolution in der Abrüstungsfrage auffordert. Diese Resolution soll aussprechen, daß das Abgeordnetenhaus sich für die Einschränkung des Militäraus-wandes erklärt und die Regierung auffordert, zur Reduction der Heere thätig mitzuwirken. Endlich soll der Vorschlag eine» europäischen Longresses zur Erleichterung der Militärlasten in den verschiedenen Staaten mit wärmster Sympathie begrüßt werden. Thür wendend, sagte er: „Wie gut du bist, Hedwig. Ich will deinen Rath befolgen." Mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Hedwig jedoch legte Hut und Shawl wieder fort und machte es sich auf ihrem Sessel bequem. Emma betrachtete sie verwundert, endlich sagte sie: .Hast du deinen Entschluß geändert? Gehen wir nicht?" Hedwig antwortete verächtlich: „Ich habe meinen Bruder geschickt. Der ist der Person vielleicht lieber, als wenn ich komme und einen Hut besehe und nicht kaufe. Sie soll überhaupt nur schlechte Ware haben, und ich werde auch allen meinen Bekannten abrathen, von der Person zu kaufen." „Aber wie weißt du dies alles mit einemmale ? " sprach Emma verletzt. Uund daß die Erdmuthe Handschuhe verkauft, weiß ich selber nicht." „Ich eben so wenig," rief Hedwig lachend und schaute zum Fenster hinaus. Emma verließ das Zimmer. Der Fabriksherr aber eilte nach der bezeichne-ten Handlung. Daß er keine Handschuhe fand, störte ihn gar nicht und machte ihn auch durchaus nicht verlegen. Erdmuthe war hübsch, und für ein hübsches Gesicht hatte Herr Waidmoser stets einige Auf- Die Vorberathung dieses Antrages soll einem eigenen fünszehngliederigen Ausschüsse zugewiesen werden. Das Gesetz betreffs der Ausgabe von Gold-rente ist vor kurzem im Abgeordnetenhaus« zur Vertheilung gelangt. Die Höhe der zu emittierenden Rentensumme ist im Gesetze nicht angegeben. Es wird nur gesagt, daß auf dem neuen Wege der Goldrente der Betrag von 49 Millionen Gulden beschafft werden soll. Der Kurs, zu dem die neue Rente sich anbringlich erweist, wird für die Höhe des zu emittierenden Betrages maßgebend sein. Der Motivenbericht ist äußerst kurz gefaßt. Er fetzt auseinander, daß die Summe von 49 Millionen Gulden dem noch zu bedeckenven Theile des Jahresdeficits entspricht, ferner, daß hier eine ganz neue Kategorie von Staatsschuldtiteln geschaffen werde» indem Ungarn zur Verzinsung dieser Schuld nichts beizusteuern habe; endlich wird der Modus der Verzinsung mit Hinblick auf die Lage und Anschauungen des europäischen Geldmarktes gerechtfertigt. Oesterreich wirft zum erstenmale Gold in die Wage des öffentlichen Credits; das ist ein großes Ereignis, wenn auch dessen Bedeutung erst in späterer Zeit vollständig gewürdigt werden wird. Die Nachrichten über die serbischen Wühlereien in Südungarn werden dem ,Kelet Nepe" auch von Semlin aus bestätigt und gleichzeitig dem genannten Blatte der Text jener Proclamation eingesendet, mit welcher die serbischen Agenten im Süden agitieren. Die Proclamation lautet: „Die Stunde der Auferstehung aller Serben hat geschlagen. Leget nieder den Spaten und die Haue, ergreifet die Waffen und das Messer gegen die traditionellen Feinde unseres Volkes, wo immer diese sein mögen. Vorher aber eilet uns zu Hilfe, und schlagen wir den Feind von LosovLl (Amselfeld), dann aber suchen wir den quälenden Feind der halben Million Serben, suchen wir ihn bei Salankamen auf, das ohnehin unserm Fürsten ge-hört. Auf! Opfert alles für das Serbenthum! Die großen Kämpfe werden uns alle vereinen." Ausland. Am Montag wurden die Landtage Bai er ns, Sachsens und Badens eröffnet. In München dürfte es sofort lebhaft hergehen, da sich die Patrioten unverzüglich in die Haare gerathen und aller Voraussicht nach in zwei Fraktionen auseinander gehen werden. Die Präsidentenwahl wird über die Situation bereits hinreichende Aufklärung geben. Die berliner Blätter melden übereinstimmend, Graf Otto Stolberg - Wernigerode, der gegenwärtige Präsident des preußischen Herrenhauses, sei zum deutschen Botschafter bei dem wiener Hofe bestimmt. Der neue Botschafter soll von Wien aus als P6180IIL Ai'g-tissimg, bezeichnet worden sein. Da- merksamkeiten. Ein unbedeutender Spitzenkragen für die Schwester ward gekauft und der Besuch am anderen Tage wiederholt, um vielleicht eine ebenso geringe Kleinigkeit zu kaufen. Genug, Herr Waidmoser bewarb sich um die Gunst der hübschen Erdmuthe. Ihn störte es nicht, daß seine öfteren Besuche den guten Namen des Mädchens untergruben; er hatte nur ein Ziel, und die Mittel, zu diesem Ziele zu gelangen, waren ihm gteichgiltig. Er befleckte den guten Namen des Mädchens, während die Schwester bei allen Bekannten die Arbeiten der Putzmacherin in Verruf zu bringen suchte. Und Erdmuthe? Sie blieb ohne Ahnung des heranziehenden Gewitters. Als die Aufmerksamkeiten des Fabriksherrn deutlicher wurden und der Grund seines Handelns nicht mehr zu verkennen war, zog sie sich ernster, bestimmter zurück und verließ zuletzt sogar den eigenen Laden, sobald er denselben betrat. Doch die sogenannten reichen Leute haben selten Sinn für Seelenreinheit, für ein edles jungfräuliches Herz; sie glauben die Welt und namentlich die Frauen nur für sich geschaffen. Die leichtsinnig angeregte Neigung war in dem Herzen des Fabriksherrn zu heftiger Leidenschaft mit wären nun die deutschen Botschafterposten in Wien, Paris und London durch Mitglieder des hohen deutschen Adels vertreten. Ueber den Ausfall der Deputierten« wählen in Frankreich liegen bis zur Stunde nur spärliche Nachrichten vor, doch läßt sich jetzt schon der eklatante Sieg der Republikaner konstatieren, indem von 87 bekannten Wahlen 72 zugunsten der Republikaner und nur 15 zugunsten der Monarchisten aller Schattierungen ausgefallen sind. 'In Paris hat die republikanische Liste gesiegt, docv ist es von hoher Bedeutung, daß Thiers trotz der Opposition, welche ihm Intransigenten und Monarchisten gemacht haben, mit großer Mehrheit gewählt wurde und daß der von den Radikalen empfohlene Accolas im sechste« Arrondissement unterlegen ist, während der Oberst Denfert, der von Gambetta unterstützt warv, gewählt wurde. Das bisherige Wahlergebnis bildet überhaupt einen entscheidenden Erfolg der versöhnenden Politik Gambetta's, der persönlich in nicht weniger als vier Departements die Intransigenten schlug. Während ein Artikel der officiösen „Mont.-Revue" der Erwartung Ausdruck gibt, daß „das Schmelzen des Schnees" nicht die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten in den insurgierten Provinzen des türkischen Reiches, sondern ihre definitive Einstellung bezeichnen wird, melden der „D. Z." Depeschen ihrer Correspondenten in Kostajnica und Zara, daß sowol die Aufständischen in Bosnien als die Insurgenten in der Herzegowina jeden Paci-ficationsoersuch zurückweisen. Eine Skupschtina der bosnischen Insurgenten hat beschlossen, den Kampf fortzusetzen, bis sie für Bosnien alle Freiheiten der Selbstverwaltung errungen haben, und Peko Pavlovii: hat im Namen der Insurgenten der Herzegowina gleichfalls erklärt, auf die Reformversprechungen der Türkei nicht eingehen zu wollen. Die Nachrichten aus Serbien lauten gleichfalls nicht besonders beruhigend. Wenn also die Mächte für die Pacification der insurgierten Provinzen etwas thun wollen, so muß e» bald geschehen, sonst bringt „das Schmelzen des Schnees" neues Unheil. Die „Temesvarer Zeitung" veröffentlicht ein wiener Telegramm, welches wenigstens dem allgemeinen Rahmen der Lage zu entsprechen scheint. ES lautet: „Ein Eabinets-Courier ist von Wien mit Instructionen nach Belgrad an den dortigen Generalkonsul abgegangen, derselbe solle alle« aufbieten, um den Krieg zu vermeiden. Im März wird den herzegowinischen Flüchtlingen auf österreichischem Territorium das Asyl gekündigt, und zwar mit Hinweis auf den Jrade und die Reformnote. Der russische Consul, so will man behaupten, habe gleiche Weisung erhalten." Durch die Fever eines cetinjer Lorrespondenten der „Allgemeinen Zeitung" weint Nikica von Montenegro bittere Thränen darüber, daß aufgelodert, die durch den Widerstand keineswegs gemildert wurde. Er wollte zu seinem Ziele gelangen' Erdmuthe aber saß daheim, arbeitsam wie ehedem, doch die innere Lust, der geheime Trieb zur Arbeit fehlte. Ihr Laden ward nicht mehr so häufig besucht, einzelne Sachen blieben unverkauft stehen, andere mußten nnter dem Preise losgeschlagen werden. Der Absatz war nicht mehr so bedeutend wie früher, und die Mode schrill unaufhaltsam vorwärts. Konnte sie da so freudig arbeiten wie sonst? Ach, sie ahnte es nicht, sie wußte es nicht, welch eine bittere Feindin sie sich durch ihre Liebe erworben und wie diese Feindin nicht müde ward, ihre Arbeiten bei allen Gelegenheiten zu verkleinern und herabzusetzen. Nichts in der Welt findet ja leichter Eingang in die Herzen der Menschen, als Spott, Verdächtigungen oder Verleumdungen. Das Gute, das von einem Nebenmenschen der Wahrheit gemäß gesprochen wird, geht wie ein Windeshauch, wie einer Blüte Duft schnell» oft unbeachtet vorüber, nur die Engel vernehmen den Laut und tragen ihn zu Gottes Thron; wogegen das böse Wort, die Verleumdung ein wohlbeackerteS Feld in der Brust der Menschen findet. (Forts, folgt.) man ihn fähig hielte, sich auf geheime Unterhandlungen mit der Pforte betreffs einer Gebietserweiterung einzulassen. Nun, vorläufig wird der Schmerz zur Ruhe gekommen sein, da der türkische Versucher angeblich unverrichteter Sache nach Mostar zurück-gekehrt sein soll. Ein Telegramm aus Madrid meldet, daß General Primo de Rivera Estella genommen habe. Cstella mit seinen angeblich „unüberwindlichen" Verschanzungen bildete seit drei Jahren die feste Burg des Carlismus. Ist es nach hartem Kampfe genommen worden, dann bedeutet sein Fall das Ende des Aufstandes. Möglicherweise haben aber die Carlisten Estella geräumt, um ihre ganze Kraft zu einem letzten verzweifelten Schlage zu vereinigen. Sie sollen nach einem Telegramme der „Times" Durango wieder genommen haben. Der Papst hat den Carlisten fünfzig geweihte Kreuze zugewendet, mit der Bestimmung, daß jeder verwundete Soldat, der dieselben in aitieulo mortib küßt, eines vollkommenen Ablasses theilhaftig wird. Die Eigenschaft gehört den fünfzig Kreuzen „individuell" an, weshalb die Krankenpfleger angewiesen sind, dieselben nicht aus den Händen zu geben. Zur Tagesgejchichte. — Bon Wölfen gefressen. Ein Ehepaar fuhr Mit seiner achtjährigen Tochter vorigen Samstag von Mun-kacs nach R. Almas, um dort Verwandte zu besuchen. Sie waren schon nicht mehr weit vom Dorse, als die Pferde plötzlich die Ohren zu spitzen, zu schnauben und sich zu bäumen anfingen. Die im Wagen Sitzenden sollten nicht lange über die Ursache davon im Zweifel bleiben. Acht Wölfe wurden seitwärts von der Straße sichtbar, welche gegen den Wagen herangeranut kamen. Ein Entrinnen war nicht möglich, denn die Pferde blieben plötzlich stehen, wie festgebannt, und rührten keinen Fuß, jo sehr auch der Kutscher in sic bineinhieb. Die Wölfe hatten bald den Wagen erreicht, dessen Insassen alle vom Schreck gelähmt waren. Nur der Kutscher verlor die Geistesgegenwart nicht. Er durchschnitt mit seinem Taschenmesser die Stränge des einen Pferdes, schwang sich aus seinen Rücken und spornte es mit Messerstichen an. Laut aufwiehernd jagte das Roß in rasendem Galopp mit seinem Reiter davon, ohne von den Wölfen verfolgt zu werden, die über das andere Pferd und die unglückliche Familie verfielen. Als nach einigen Stunden der Kutscher mit bewafsneten Dorsleute» an die Stelle zurückkehrte, fanden sie nur mehr noch die schrecklich verstümmelten Leichen. — Es wirkt nur einmal. Die Jesuitenprediger verstehen es, die Gemüther aufzuregen und zu packen. Da predigte einer unter freiem Himmel vor Tausenden von Menschen, und mitten in der Predigt rief er: „Wir alle sind unwürdig, deinen Name» zu nennen, Herr, Herr, dir zu dienen ; zerbrich uns, zerschmettere uns, wirf uns nieder, mich vor allen, mich, deinen unwürdigen Knecht, den Wurm!" — Und er schaute aus zu einem Gnadenbilde, streckte die Arme empor, schluchzte und weinte, schlug sich aus die Brust, riß sich das Gewand aus und wars sich nieder, und alle Anwesenden waren so ergriffen, daß sie sich mit ihm nieder-warfen. Nur «in altes schlichtes Bäuerlein blieb ausrecht stehen, und als sich ein Beamter, der auch in die Knie gesunken war, wieder aufrichtete, sagte er: „Nun sagt einmal, warum seid denn Ihr so ruhig geblieben, als wir alle wie von unsichtbarer Gewalt uns niedergeworsen fühlten?» „Ja," sagte der Bauer, „wie ich den Pater da ganz ebenso zum erstenmal in Rütlingen gerade s» Hab' machen und wüthen sehen, da hat michs auch niedergeworsen, jetzt aber wirkt's nicht mehr." Lokal- und Provinzial-Augelegenheüeu. — (Annehmlichkeiten undNatnrselten° heiten.) Die gute Landeshauptstadt Laibach bot in den letzten Wochen und bietet zum Theil noch heutzutage, abgesehen von den Freuden des FaschingS, Annehmlichkeiten und Vergnügungen, die man nicht sobald in einer civili-sierten Stadt des europäischen Abendlandes zu kosten bekommt. Nicht zu rechnen das imposante Schauspiel unterschiedlicher Schneelawinen von den mehr oder minder steilen Dächern, bietet jede Basse, ja fast jedes Haus noch eine Annehmlichkeit für Vorübergehende, die sicher für den Naturfreund von unschätzbarem Werthe sind. Die ehrsamen Hausbesitzer sorgen in gewohnter und bekannter Uneigennützig-keit noch immer, wie es scheint rein zum Vergnügen des Publikums, zum Hochgenuß sür Fremde und Freunde von Natursellenheiten, wie nicht minder zur Probe für das Maß der Geduld unserer einzig dastehenden Straßenpolizei, sür Cascaden und Wafserstürze. Ja so manches Haus bietet drei und mehr der schönsten und imposantesten Wasserfälle, die mit jenen in Golling und am Krimlertauern um so leichter wetteisern können, als man deren prachtvollen Anblick bei jedem noch so kleinen Geschäftsgang durch eine beliebige Gaffe der Landeshauptstadt genießen kai^i. Doch im Ernste gesprochen, Laibach bot und wird noch eine geraume Zeit den Anblick des verkommensten kroatischen Dorfes bieten, so unergründlich ist sein Kothmeer, jo wenig entwickelt der Sinn sür öffentliche Reinlichkeit. Die Mehrzahl der Hausbesitzer erkennt aber auch gar keine Pflicht an, und sie find, wie es scheint, lediglich zum Einkaffieren der Miethe, allenfalls auch zum Steigern derselben da. Alle Mahnungen in den öffentlichen Blättern find rein in den Wind gesprochen. Ob nun die öffentliche Sicherheit gefährdet wird von den überhängenden und lawinenhaft herabstürzenden Schneemaffen, oder ob es dabei sein Bewenden habe, daß alle Borübergehenden von den Wafferstürzen belästigt werden, das kümmert dieselben nicht im geringsten. — (Personalnachr , chten.) Geheimrath Josef Graf Auersperg wurde vom Kaiser am 21. d. in Privataudienz empfangen. — Fürst Leopold ProsdocimuS Porcia hat den porcia'jchen Fideicvmmisbesitz, mit diesem auch die landtäflichen Güter Senosetsch und Prem in Kraiu übernommen. — l Dr. Bieleck) hielt gestern im Glassalon der Casinorestauration den angekündigten belletristischen Vortrag. Die geringe Zahl von nur 24 Zuhörern stand mit den vom Vortragenden mit der geradezu ausdringlichen Tätigkeit eines Hausierers unternommenen und auf einen starken Besuch berechneten Einladungen von Hans zu Haus in keinem Verhältnisse. Dr. Vieleck wird sich mit dem in einzelnen Häusern durch seine lästige Zudringlichkeit erzielten Billetabsatz zusriebengeben müssen. — (Launen derNatur.) Heute Nachmittag wurde uns von Herrn Stationsches Habit ein vollkommen entwickelter lebender Maikäfer gebracht, der in der Nähe des Bahnhofes gefangen worden. Borgestern wurde ein Schmetterling (brauner Fuchs) fliegen gesehen. — (Z e h>n Tage e i n g e s ch ne i t.) Aus Selzach wird gemeldet, daß wegen des großen Schnees die Gebirgsbewohner durch zehn Tage ihre Häuser nicht verlassen konnten. Das Wild kam ganz nahe zu den Häusern, um Futter zu suchen. Die Bezirksstraße war mit 7 Schuh hohem Schnee bedeckt. — (Bon der Südbahn.) Wegen Abrutschung der Berglehne zwischen Zapresik und Podsused mußte am 20. Februar nachmittags aus der Bahnstrecke St eindrück-Agram der Gesammtverkehr aus voraussichtlich drei Tage eingestellt werden. — (Sieben S ch ne e l a w i n e n.) Von der Rudolf s b a h n telegraphiert man, daß zwischen Hieflau und Gstadterboden sieben Schneelawinen niedergegangen sind, welche große Verkehrsstörungen verursachten. Die Beseitigung der Schneemaffen war sehr schwierig. — (AusdemAmtsblatte.) Hintangabe der Bau-lichkeiten auf der triester, wippach-görzer und birnbanmer Straße; Licitationsverhandlnng am 13. k. M. bei der Be-zirkshaupliiiannschaft Adelsberg. - Besetzung einer Hilss-ämterdirections-Adjunctenstelle bei der hiesigen Finanzdirec-tion; Gesuche bis 16. März an das Präsidium dieser Behörde. — Kundmachung inbetrefs des Schlusses der Amtsstunden der Fahrpost-Auf- und Abgabe beim hiesigen Post-amte an Wochentagen, anstatt um 6, erst um 9 Uhr abends. Kundmachung inbetreff der Abhaltung von Lehrerbefähi-gungsprüfungen am 3. April l. I- in Laibach. — Kundmachung wegen Ueberreichung der Einkommensteuer-Bekennt-nisse pro 1876 bis Ende Februar. — Besetzung einer Dienerstelle beim Bezirksgerichte Loitsch; Gesuche bis 21sten k. M. beim hiesigen LandeSgerichtspräsidium — Besetzung von acht Veterinärstellen in Kroatien; Gesuche bis 25. k.M. an die Landesregierung in «gram. — Besetzung der Lehrstelle in Latez; Gesuche bis Ib. k. M. an den Bezirksschul-rath in RudolfSwerth. — (Z ur Th e at er sr ag e.) SamStag den 27. d-um halb 12 Uhr vormittags werden sich die Logenbefitzer, Subskribenten, überhaupt Theaterfreunde im blauen Saale der C»sinovereinslokalitäten versammeln und über die Frage der Ueberlaffung des landschaflichen Theaters für die nächste Saison, sowie über Verpflichtung zur Haltung einer Op« Beschluß saffeu. — (Benesizanzeige.) Zum Bortheile deS Sä>an-pielers Herrn Adam, welcher im Verlaufe der heurigen Saison nahezu täglich austrat, in Lust, und Schauspielen, Possen, Operetten und Opern verwendet wurde, gelangt morgen Kneisel's Faschingsschwank „G reichen s Polterabend" zur Aufführung. Dieser Posse wird ein musi-kalischer Faschingsschwank unter dem Titel „Herr von Stutzerl's Abenteuer in Laibach und Umgebung", humoristi-ches Quodlibet für das Orchester von R. Wa gne r, für Laibach bearbeitet von A . .., vorangehen, welcher die Erlebnisse des Herrn von Stutzerl (Ankunft in Laibach, Besichtigung der Stadt, der ersten Kaufgewölbe, des Sparkassegebäudes und des Kastells, Wanderung durch den laibacher Morast, beziehungsweise durch das Kothmeer in den Straßen und Gaffen, Auslug nach Oberrosenbach, Liedertafel der Frösche im Tivoliparke, Gewitter, politische Debatten, Ausgleich der Parteien u. a.) durch Motive aus den beliebtesten Opern, Operetten und Possen illustrieren wird; namentlich hören wir Origi-nalmelodien von Wagner, ferner Motive aus den beliebteren Operetten und Volksliedern. Rechnen wir zu diesem musikalischen Spectakelstück noch Kneisel's „Polterabend, so dürfen wir morgen ohne Zweifel einen Faschingsabend erster Sorte erleben. — (AuS dem Gerichtssaale.) Der Schwur-gerichtshof in Cilli hat über den ehemaligen Director der Escomptebankfiliale Marburg — Friedrich Lehrer, einen gebornen Laibacher, — welcher aus den Namen der Es-comptebank sich in hohes Börsenspiel eingelassen, ein Nicht- chuldig ausgesprochen. — (Schwurgerichtsverhandlungen.) Im Jahre 1875 wurden beim Landesgerichte in Graz im ganzen 93 Schwurgerichtsverhandlungen durchgeführt, beim Kreisgerichte Cilli 72, beim Kreisgerichte Leoben 30. Bei den anderen Gerichtshöfen im Sprengel des grazer Oberlandesgerichtes sind in Laibach 53, i« Klagenfurt 39 und in Rnd o lfs we rth 21 Schwurgerichtsverhandlungen abgehalten worden. Das Verhältnis der Freisprechungen zu den Schuldigsprechungen beträgt 14 Perzent. Das vierte Concert der philh. Gesellschaft am 22. Februar 1876. Der Kampf, welchen die philharmonische Gesellschaft zu kämpsen hat, einerseits um ein Orchester gegen den bekannten „Strike der Militärmusik" und neuerdings um einen Saal, da der Landesausschuß den Redoutensaal schon jetzt mit Beschlag belegt anläßlich deö in 14 Tagen beginnenden Landtages, hat eine Frührose ins Blühen gebracht, nemlich ein Concert im Fasching, und zwar ein complete-Fastenprogramm mitten in die Larnevalslust hinein. Als wir die blühenden Mädchengestalten, denen wir unlängst am Sängerballe begegneten, in den heiligen Klängen des Faißt-schen Chores die ToLten selig preisen hörten, die da im Herrn ruh'n, so hatte dieser Gesang doch nichts Ueberzeu-gendes für uns, da wir wetten möchten, daß wir einem großen Theile dieser schönen Bnßpredigerinnen heute abends wieder begegnen werden, aber nicht um die Todten selig zu preisen, sondern um die Lebenden selig zu machen. Aber abgesehen davon, daß das srühreise Programm in solchem Contraste zur Saison stand, hat es uns deS Neuen so viel geboten, daß wir dieses Concert mit dem Worte „das Concert der neuen Erscheinungen" charakterisieren möchten; neu in sämmtlichen Programmnummern, neu in Borführung der ausübenden Kräfte.-Doch sollen wir lieber dem Gange des ProgrammeS. I. Faißts Cantate »ach Worten der heiligen Schrift mit Begleitung von Pianoforte und Harmonium (Zöhrer und Förster) ist eine mehr i« ernsten und fast zu lang gesponnenen Mittelsatze den geistlichen Charakter tragende, im bewegten Eingangs- und Schlußsatze sich mehr dem weltlichen Beiklange nähernde Compofition, die von unseren Sängerinnen recht brav gesungen wurde; doch schien uns der gestrige Dameuchor we-niger vollzählig, alS er da? letztem»! war. In E. Rudorfss Variationen für Mi Pianoforte führte »ns Herr Zöhrer, der die eine Partie spielte, eine seiner Schülerinnen, Frln. Sofie Jama, vor. Frln. Jama, die gestern überhaupt das erstemal öffentlich spielte, zeigte rin feinfühliges musikalisches Verständnis, eine schon recht tüchtige Technik, einen zarten und weichen Anschlag, und es ist kein Zweisel, daß das Fräulein unter der Leitung ihres Meisters sich zu einer ganz tüchtige» Llavierspielerin gestalten wird. Wir können nicht umhin, der begabten Dame zu ihrem ersten und ehrenvollen Erfolge Glück zu wünschen. Herr Zöhrer spielte seinen Part in gewohnter meisterhafter Weise. Die Komposition selbst des uns ganz unbekannten Meisters zeigt uns eine Reihe theilS brillanter, theils streng geführter, stets geschmackvoller, doch auch etwas lang- gedehnter Variationen. Dem Clavie>concerte folgte F. Abts „das treue Vaterauge wacht", dreistimmiger Frauenchor mit Solo und Clavierbegleitung. Wir würden gegen die Vorführung derartiger Musik im Loncertsaale, die der Volkswitz so treffend mit dem etwas trivialen Ausdruck „Schmachtfetzen" bezeichnet, protestieren, würden wir nicht wieder versöhnt einerseits durch den hübschen Vortrag, den der Damenchor gerade in diesem Liede zu Gehör brachte, als auch durch den Umstand, daß uns in Frln. Orel eine unseren Toncerträumen ganz neue Erscheinung vorgeführt wurde. Das Fräulein hat zwar keine starke, aber eine sehr weiche, liebliche Stimme, einen erwärmenden, sympathischen Vortrag; sie erntete dafür auch stürmischen Beisall und theilte mit dem Damenchore die Ehre, Laß der Chor zur Wiederholung verlangt wurde. Hierauf spielte Herr Förster, ein den Philharm. Gesellschaftskreisen bisher leider entfeint stehender Künstler, eine von ihm für das Harmonium arrangierte Concert-Phantasie von Fr. Lachner über Motive aus der Preis-fhmphonie (LxxseAonLts, op. 53) auf dem Harmonium, das er mit Meisterschaft behandelt. Auch Herrn Förster lohnte reicher Beifall. R. Schumanns „Frühlingsglocken" sind eine reizende, von Leben und Hnmor übersprudelnde Lomposition, der unser Damenchor durch die Zartheit des Vortrages den neckischnaiven Charalter z» wahren wußte. Die folgende Fr. Lach-ner'sche Abend-Elegie für Tenor, Violine und Harmonium (Razinger, Gerstner, Förster) trägt Lurch Weichheit und Sentimentalität der Compofition bei, die elegische Stimmung eines SommerabenLs in nns hervorzurufen, und mag Laher noch angehen, ist aber sonst eine ganz unbedeutende Arbeit. Das durch das reiche Programm bereits etwas abgespannte Gemüth des Hörers wurde jedoch wieder vollkommen ersaßt und in seine Zauberkreise gezogen durch C. Reineke's „Schneewittchen", das bekannte Kindermärchen vom Schneewittchen und ihrem Königssohn, Len Zwergen und der bösen Königin. Der verbindende Text, von Frl. Corbach, die den Vortrag in letzter Stunde übernahm, gesprochen, führt uns in den Gang des Märchens ein, Las Clavier (Herr Zöhrer), das uns die Instrumentation ersetzt, und die Soli's und Lieder (Frl. Orel, Fra» Klemeniii und der Damenchor) versetzen uns in die poetische, Luftige Märchenwelt. Das Lied Schneewittchens, das Lied des Zwergen Tom, der Chor der Zwerge, der Tanz des schwarzen Gesellen mit Ler Lore gehört zu Len originellsten und poetischesten Musiknummern, die man hören kann. Frl. Orel sang den Part „Schneewittchens" recht warm und graciös, Frau KlemeniH den Gesang des Zwergen charakteristisch, doch ist ihre Partie zu klein, um uns ei» Urtheil über die Stimme »nd Schule der ebenfalls neuen Concerterscheinnng zu erlauben. Es sreut uns übrigens, daß die Gesellschaft in der Lage ist, uns fast bei jedem Concerte neue Solisten vorzuführen, ein emd»rr»s äe ricbesse, über den wir bis nun nicht zu klagen hatten. Einladung zur 60. Roliat8ver^lumn!'ullg llk8 eonstltnt. Vermiß. welche om L-1. Februnr !, 3. UI» kuilb 8 Äkr im Ekub- zimmer ,1er llusinorestaiiralion abgehalten wird. Tagesordnung. 1. Besprechung der bevorstehenden Gemeinderaths-Er-gänzungswahlen. 2. Antrag wegen Abhaltung Ler Feier zu Ehren Les Grafen Anton Auersperg. I. Besprechung der österreichisch-ungarischen Staatsrechts-Verhälttiisfe,. Laibach am 20. Februar 1876. Telegramme. Wie«, 22. Februar. Das Abgeordnetenhaus überwies den Antrag Krzeczunowicz' betreffs der Steuerfreijahre für Neubauten einem Ausschüsse. Der Finanzminister hatte erklärt, die Regierung sei eben daran, Uebergangsbestimmungen zu erlassen, sei jedoch nicht gegen den Antrag. — Die Gesetzvorlage betreffs der Eisenbahn Unterdrauburg-Wolfsberg wurde in dritter Lesung angenommen. Die „Wiener Abendpost" und die „Politische Correspondenz" bringen den Wortlaut der Note Raschid Pascha's an Zichy vom 13. d. M. mit der Anzeige über sofortige Durchführung von vier der vorgeschlagenen fünf Reformpunkte in Bosnien und der Herzegowina, sowie den Wortlaut der an die Vertreter des Sultans bei den Großmächten herüber gerichteten Weisungen. Budapest, 22. Februar. Das Wasser der Donau steigt langsam. Bei Szobb ist der Eisstoß abgegangen, weiter stromaufwärts steht er fest. In Komorn ist durch Donau und Waag theilweife Ueber-schwemmung. Die Waag schwemmte viele Brücken weg. In Temesvar durchbrach die Temes mehrere Dämme. Der Begafluß ist ausgetreten und riß mehrere Brücken weg. Dresden, 22. Februar. Die Elbebrücke in Riesa ist nachmittags völlig eingestürzt; Wasserstau!) zunehmend. Paris, 22. Februar. In Ajaccio ist zwischen Rouher und dem Prinzen Napoleon eine engere Wahl erforderlich. Die Journale glauben, Dnfaure werde mit der CabinetsbUdung betraut, halten es aber auch für möglich, daß dieselbe bis nach Zusammentritt der Kammer vertagt werde. Madrid, 22. Februar. König Alsonso ist gestern in Tolosa eingezogen. Die Entmuthigung der Carlisten ist eine vollständige. Mehrere Carlistenchefs sind nach Frankreich übergetreten. Zahlreiche Unterwerfungen ; der Aufstand ist als unterdrückt anzusehen. Telegraphischer Cursdericht am 23. Februar. Papier-Rente 68 05 — Silber-Rente 72 80 — 1860er Staats-Anlehen 11190. — Lankactien 890.— Lredit >76 50 — London 114 60. — Silber 104-. — K. k. Münz, ducaten 5 38. — 20-FrancS Stücke 9'18. — 100 Reichsmark 56.50. Witterung. Laibach, 23. Februar. Trübe, fort anhaltendes Thauwetter, schwacher SW. Temperatur: morgens 7 Uhr -j- 3 4°, nachmittag« 2 Uhr 6-4 ° 6. (1875 - 5 8°; 1874 -t- 6 4« 6.) Ba-rometer im Fallen 733-20 mm. Das gestrige TageSmittel der Temperatur -j- 4 9-, um 5 2° über dem Normale. Angelommene Fremde am 23. Februar. Hotel Ttadt Wie«. Rotel, Gottschee. — Juna uud Hampel, Kaufleute; WalLmann, Reifender. Wien — Privatier, Nenberg. - Killer, Besitzer, Repne. — Schönbaum, Geschäftsmann. Kreutz ^ Hotel Elefant. Schindler, Wien. - Luzicki. Grar. -Papousek. Adelsberg. — Tavkar, Watsch. Hotel Europa. Meuschel, Nürnberg. - Weiße, Wien vaierifcher Hof. Treyn, Geschäftsmann, Böhmen. — -sedlakk, Privatbeamter, Gaya. — Rohacz Laun — RaLesek, Geschäftsmann, Laibach. — Reqenpurskv. Eom-Ptoirist, Wien. Theater. Heute: „Wo is denn'« Kind?" Lokalposse mit in 4 Bilder» von Anton Langer. Morgen: Zum Vortheile des Herrn E. A d a m - Gret. » ens Polterabend, schwank in 5 Acten von R Kneisel. Diesem geht vor: Herr». StntzerlAben^ teuer in Laibach. Musikalisches Quodlibet nach be-__________kannten Melodien von R. Wagner. An die P. 1. Herren Kunden -es Schneidermeisters Lukas Schumi in Laibach. Die Verwaltung der Lnkas Lchmni'schen EoncnrS-Uiasse sieht sich veranlaßt, Las höfliche Ersuchen zu stellen allsällige Ausstände für ans obigem Geschäfte bezogene Klei-' dungsartikel in der Kanzlei des Advocate» vr. rkeüsrsi- in Laibach, deutscher Platz Hans-Nr. 205, mit gesälliger Beschleunigung begleichen zu wollen. (75) 3—3 Die Lukas Schumi'sche Concursmasse-Berwaltung. mit dem besten Ersolge gegen die meisten Krankheiten angewendet, so daß jede Hausfrau ein solches Mittel vorräthig haben sollte. Nur bei (79) 10—1 ZV Kadriet kieeoll, Apotheker, Wie „erst ratze, Laibach. Verstorbene. Den 22. Februar. Johann Eerne, Arbeiter, alt 25 I., Civilspital, chronische Lungeutuberculose. — Josef Zanoskar, landschastl. Ossizial, 35 I., Stadt Nr. 101, Lungenödem. — Joh. Jankovc, Arbeiters-Kind, alt 4 Mon., Tirnanvorstadt Nr. 58, an Fraisen. Gedenktafel über die am 25. Februar 1876 statlfinden-den Licitationen. 3. Feilb., Beden'sche Real., Kertina, BG. Egg.— 3. Feilb., Jnriö'sche Real.', Förtschach, BG. Egg. - 3. Feilb., Te-kanz'sche Real., BUchelsdorf, BG. Reifniz. - 3. Feilb.. Blut'sche Real., Omata, BG. Möttling. — 2. Feilb., Mi-kolit'sche Real., Preska, BG. Littai. — 2. Feilb., Raspot-nik'sche Real., St. Georgen, BG- Littai. - 2. Feilb., Ver-taiiiik'sche Real., Gradische, BG. Littai. — 2. Feilb., Zui-LersiS'sche Real., Turil, BG. Möttling. - Reass. 3. Feilb.. Sustari^scheReal., Selo, BG. Tscheruembl. UM" ILvji» r r -WW Gegen Postnachnahme oder Einsendnng Les Betrages versendet das Exporthaus: L. 8vkwvnl<, I., Weihburggassc 14, Wien, folgende, mehr als »m die Hälfte des Erzeugungspreises herabgesetzte Artikel in Pnma-Qualuät ans feinstem Chinasilber: früher I Paar Salonleuchter . . fl. 5 50 1 Butterdose...................„ 350 6 Messerrastl 2 Serviettenspangen . . . 1 Dose z. Ligarrettentabak 1 Zuckerdose (innen vergoldet) ..................... . 3 Flaschenkorke mit Figur 1 Zuckerzange................ 6 Eierbecher................ 1 Theesieb.................. I Handleuchter.............. 1 Öbersschöpser............. 1 Siippenschöpser........... letzt 3--1 20 2-25 1 — 1-25 5 -2-40 3 — 12 — 3 — 2-20 —-90 6.— 240 — 80 --30 1------------50 3- 1-25 4-80 2-30 90 früher jetzt 1 Zucker- oder Psefferstreuer fl. 3 — 1-50 b Kaffeelöffel 375 1-50 6 Eßlöffel „ 550 3 - 6 Tischmesser „ 5 — 280 6 Tischgabeln 5- 2-80 1 Gemüselöffel „ 3 — 1-40 6 Defserlmesser oderGabeln „ 4-80 260 6 Kinderlöffel 4-90 2-70 I Kafseeschalesammt Unter-tafle, hochfein, graviert und innen vergoldet . . 7-- 3- 1 Girandol (Armleuchter) 10- I Carasfine sammt Essig ». Oel „ 8 — 4-50 bemerken: -WU Lsslokksl, ALvsssr, vLksI», LiEevIvIkvl, 6l«- »II« tliesv 24 8tilvk k«8teu ruMmmen ill xanlem Ltui »U8tr»11 ÄS 11. UW" «ui I<» II. Ferner Präsentiertassen, Tafelaussätze, Thee- und Kaffeekannen, Senfbehälter, Eierkocher, Brodkörbe, Salzsassel. Visitkartenkörbchen rc. Paffende leere Etuis für alle Sorten Eßbestecke und Kaffeelöffel stets vorräthig. Ausführliche Preisblätter werden gratis zngeschickt. (98) 12—1 L2. « I., Wkihtiurgliajse 14, Wien. Druck von Jg. d. Kteinrnatzr ck Ked. Bamberg. Berle^r Ottomar Bamberg. Für die Hedactivn verantwortlich: Franz Spitaler.