Lllibaiher Taablatt. Rcdnction und Expedition: Bahnhofgaffe Nr. 15. SnIertjonSrreise- Ein» Nr. 224. Montag, 30. September 1878.—Morgen: Remigius. 11. Jahrg. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 12. ^ -«gen ors ü ^eueu ^ rr._____ Znr Action der Landtage. In einigen Landtagsstuben erhebt das Con-sortium der Feudalen, Föderalisten, Nationalen und Klerikalen seine Stimme in der Absicht, um die Verfassung aus den Angeln zu bringen. Dieses Consortium verlangt in nichts weniger als bescheidenem Tone: Revision der Verfassung, Aen-derung der Landtags-Wahlordnung, Aushebung der neuen Schulgesetze, Entlassung des Ministeriums Auersperg. Die „Bruderschaft der heiligen Re-action" hält den gegenwärtigen Zeitpunkt zum Schnitte ihres Weizens für sehr geeignet. „Jetzt oder nie!" ist das Losungswort der verfassungsfeindlichen Conföderation. Die Verfafsungspartei Wird gut thun, dieser lebhafteren Action ihrer politischen Gegner mit offenen, aufmerksamen Äugen zu folgen, auf festen Füßen zu stehen, innig zusammenzuhalten, damit der Schlange der Re-action der Kopf zertreten werde. Die „Epoche" geißelt die Action der cze-chischen Staatsrechtler in folgendem Artikel: „Unter dem gegenwärtigen Sisteme und so lange die gegenwärtige Regierung am Ruder ist, dürfen die böhmischen Reichsrathsabgcordneten in den ReiHsrath nicht eintreten" — so lautet das Communique über das Resultat der am Montag abgehaltenen Berathung über die Frage, ob der Reichsrath beschickt werden soll oder nicht. Vor allem möchten wir fragen, was für einen Begriff beiläufig der böhmische Wähler von dem neuen Activitätsprogramm bekommen wird? Am ersten Tage traten die Abgeordneten in den Landtag ein, um die Eintracht mit den Deutschen anzustreben und ein versöhnliches Ministerium durchzusetzen. Am zweiten Tage erklärten die Kluborgane, sie seien eingetreten, weil der Eintritt die Regierungspartei ärgere. Am dritten Tage berichten die Kluborgane, daß der Reichsrath nicht betreten wird, so lange das gegenwärtige Sistem dauert. Hier wird also schon Sturm geblasen gegen das Sistem, und die Verfassungspartei mit dem Aviso allarmiert, es gehe an ihr Sistem. Wir gehören nicht zu den Heurigen, aber wir schämen uns gar nicht, zuzugeben, daß wir ganz dumm sind, um diese aetive Passivität zu begreifen. Was ist das Richtige von allem? Wollen die Abgeordneten praktische Politik machen oder die üblichen Phrasengäule reiten? Wer am 24. September Eintracht anbietet, am 25. September aber die Realisierung seiner Absicht mit dem Fenstereinschlagen beginnt, den halten wir für unzurechnungsfähig. Es hat einen Sinn, die Aussöhnung dem deutschen Elemente anzubieten, ja es gibt keine böhmisch-nationale Politik, die nicht bei dem Aussöhnungskapitel beginnt; es hat einen Sinn, im Beginne der Action der Krone die Berufung versöhnlicher Elemente nahezulegen — aber es ist ein täppischer Uebergriss, die Action damit beginnen zu wollen, daß man von der Krone die Beseitigung des Sistems als Preis für den Eintritt von 35 Reichsraths - Abgeordneten verlangt, die bisher gar nicht vermißt wurden?' „La giovine Triefte." Die Grazer „Tagespost" empfing diesertage die erste Nummer eines Journales, welches den Titel „La giovine Triefte" (Das junge Triest) führt und in der Druckerei der „geheimen Gesellschaft" (revolutionärer Geheimbund) aufgelegt wird. Dieses neueste Organ der Revolutionspartei bringt nebst einem revolutionären Leitartikel auch eine revolutionäre Stadtchronik und überdies revolutionäre Annoncen. Der Leitartikel trägt den Titel: „Was wir wollen?" und enthält folgende Stellen: „Unser Wort ist der Schlachtruf, weil es zwischen dem Unterdrückten und dem Unterdrücker keine Unterhandlungen gibt; man muß kämpfen. Um zu kämpfen gegen den gehaßten Fremden, erheben wir uns, gekräftigt durch den Beifall und die Mithilfe der vielen Brüder, welche die Erlösung erwarten, hoffen und vorbereiten, entschlossen, alles zu wagen und nichts zu sürchten, mit Lächeln auf den Lippen und Vertrauen im Herzen. — Unser Programm ist Jnsurrecüon — heilig wie der Gedanke an das Vaterland, welches sie segnet, und wie die Gerechtigkeit und freie Brüderlichkeit, welche ihr Endzweck sind, unerschütterlich wie unsere Berge und furchtbar wie die Stürme unserer Meere. — Unsere Fahne ist die Tricolore, unsere Parole: Italien. Um diese ehrwürdige und glorreiche Fahne schaart euch zahlreich, Söhne von Triest und Istrien, opfert ihr eure Namen, eure Beiträge, eure Waffen, euer Leben.' — „Erinnern wir uns des Rufes des Eremiten von Eaprera, erinnern wir uns, daß die freien Brüder in allen Städten Italiens, sobald wir uns empören, uns zuhilse eilen. Berathen wir uns heute, um morgen zu insurgieren. Die „Giovine Triefte", Organ von einer Legion der Freiheit bis zum Tode ergebener Mitbürger, korrespondiert mit allen Comites, welche sich zugunsten unserer Provinz gebildet haben, mit den thätigen Veteranen der nationalen Sache und mit den heimischen Gesellschaften, die zu jedem Wagnisse bereit sind. Die „Giovine Triefte" wird die Jnsurrecüon vorbereiten, und wenn die Stunde gekommen ist, das Signal dazu geben." — „Um unsere militärpflichtige Jugend aufzumuntern, daß sie es vorziehe, zu emigrieren, anstatt die österreichischen Waffen gegen die tapferen bosnischen und herzegowinifchen Völker zu führen, hat das Triester patriotische Comite für die julifchen Alpen (also wieder eine andere geheime Gesellschaft) ein Manifest verbreitet." — „Ganz Italien ist mit uns! Schande den Feigen und Rache den Verräthern. Aus das gegebene Signal erheben wir uns alle wie Ein Mann." Die Stadt chronik dieses Journals enthält eine Danksagung an die „kaufmännische Ver- Jeuilleton. Eine italienische Volkstombola. Das italienische Volk, durch die Lebhaftigkeit seines Temperaments einerseits, durch sein süd-uches Klima anderseits zum Verkehre außer dem Hause gedrängt, vollzieht einen großen Theil lblner Tagesarbeit auf der Gasse, den andere Völker rin Innern des Hauses zu vollziehen gewohnt sind. Der Handwerker sitzt vor der Thüre seines Hauses und hämmert, seine Kinder spielen um ihn herum, das Frühstück, das Nachtessen wird auf der Zank vor dem Hause, auf den Stufen des Hauptthores eingenommen, der öffentliche Briefschreiber schlägt sein Bureau auf irgend einem Hofe oder öffentlichen Platze auf, und mit verschämtem Blicke entdeckt ihm die des Schreibens unkundige Maid ihres Herzens geheime Wünsche an ihren Liebsten. Kein Wunder also, daß dort, wo das Familienleben sich größtenteils bei offenen Thüren und Fenstern gestaltet, auch öffentliche Actionen so leicht den Charakter des Familiären annehmen. Ein prägnantes Beispiel hiesür sind die öffentlichen Tombolas in den italienischen Städten. Wer kennt das Tombolaspiel nicht, das liebgewordene Familienspiel, bei dem der Hausvater an langen Winterabenden den Kindern kleine Gewinste bestimmt, ost nur in Obst- und Backwerk bestehend, und bei dem er aus dem Beutel mit den 90 Zahlen die Nummern ausruft, die dann von den Kindern meist mit viereckigen Glastäsel-chen auf ihren Karten mit größter Sorgfalt bedeckt werden. Das Tombolaspiel hat sich von Italien nach Deutschland und Frankreich, und endlich über die ganze Welt verbreitet und nimmt durch Veranstaltungen desselben in Vereinen, meist zu wohlthätigen Zwecken, oft recht große Dimensionen an. Doch steht das alles zurück gegen die Volkstombolas in Italien, in welchen eine Menschenanzahl ost von 10- bis 20,000 Menschen auf dem größten Platze der Stadt ein Familienspiel spielt mit all' dem Eifer, all' der Theilnahme und auch all' der Lustigkeit, mit welcher dieses Spiel in der Kinderstube begleitet wird. Am großartigsten jedoch von allen italienischen Städten spielt Venedig Tombola. Freilich hat es auch den schönsten und geeignetsten Spielsaal, den Markusplatz, dessen Plafond der Sternenhimmel ist und auf dessen Marmorparquetten das Volk in dichtgedrängter Menge steht, und wo die elegante Welt von den Fenstern der alten und neuen Procuratien und von der Estrade der Markuskirche mitspielt. Unvergeßlich aber wird der Anblick einer venezianischen Nachttombola jedem bleiben, der dieses herrliche Fest mitzumachen je Gelegenheit hatte. Tausende von Gasflammen erhellen den Platz zu mehr als Tageshelle, in der Mitte des Platzes erhebt sich, in einem Meere von Gasflammen strahlend, ein vierseitiger Thurm, der die gezogenen Nummern in riesigen Ziffern ersichtlich'macht, auf der Tribüne am Fuße des Thurmes sitzt die Lottokommission mit dem Glücksrade und dem obligaten Waisenknaben, Musikkapellen intonieren heitere Weisen, endlich ertönt das Signal, die Nummer wird gezogen, erscheint dann am Thurme und wird nun ausgerufen. Dieser Ruf wird dann von Männern abgenommen, die auf erhöhten Stativen rings in der Volksmenge vertheilt smd, und nun ruft das Volk wol auch die gerufene sammlung" von Triest. Ein Appell an dieselbe habe genügt, um an einem Tage die nöthigen Mittel zur Gründung und Erhaltung des Blattes für länger als ein Jahr zu erhalten. „Mit Enthusiasmus haben die Repräsentanten der geachtetsten Firmen des Platzes namhafte Summen gezeichnet, mitten im Tergesteum und zur Börsenzeit." Es werden weiters die Studenten zur geistigen Unterstützung und die „tapfereu Arbeiter" zur Verbreitung des Blattes aufgefordert. „Legt das Blatt nur muthig auf den Arbeitstisch und die Wirths-hausbank, Oesterreich verhehlt es sich nicht mehr, daß es nicht genug Ketten und nicht genug Kerker hat, um alle, die gegen dasselbe conspirieren, einzusperren." Auch der Jnseratentheil dieses Blattes ist sehr interessant. Ein Inserat enthält einen Aufruf an die Conscribierten der Jahresklassen 1857 und 1858 und an die Soldaten der Reserve zu Land und zu Meer mit der Einladung, über die Grenze zu gehen und sich dann im Postwege an das „Comitato Triestino - Jstriano" in Rom zu wenden, welches ihnen Unterhalt und Unterstützung verschaffen wird. Ein zweites lautet: „Herbst, Carneval, Fastenzeit. Die Theater müssen geschlossen bleiben, freiwillig oder mit Gewalt. Die Militärkonzerte gemieden. Die Theatermitglieder finden bis zum Frühjahre bei allen Theatern des Königreiches Stellung und Unterstützung." Das dritte würde in jedem Verschwörerromane Gruseln erzeugen. „Das Dynamit (Sistem Nobel) muß sogleich und gut getrocknet verwendet werden. Erstes Memento für die zahlreichen Niederlagenbesitzer. Auf das zweite Aviso wird es zu ihrem Schaden und Unglücke losgehen" (sooxisiL). Es ist nicht zu zweifeln, daß es den polizeilichen Regierungsorganen gelingen wird, die Eigen-thümer, Herausgeber, Verleger, Redacteure, Setzer und Drucker dieses Revolutionsblattes auszuforschen und zur geistigen Heilung in die Irrenanstalt abzugeben. Vom Occupationsschauplatze. Livno ist gefallen! FZM. Herzog v. Württemberg, Kommandant des 13. Armeecorps, telegrafiert aus Livno, den 28. d., nachmittags 1 Uhr: „Die 7. Truppendivision unter GM. Müller, die Brigade des GM. Cfikos, eine achtzentimetrige und eine halbe nennzentimetrige Feldbatterie erreichten, aus der Richtung Jezero, Travnik, Se-rajewo uud Prolog kommend, zumeist nach sehr beschwerlichen, auf Gebirgspfaden durchgeführten Märschen, am 26. d. die Gegend um Livno, und gelang die angestrebte gleichzeitige Eernierung dieses Punktes in vollem Maße. Nummer selbst mit, und dieser Ruf schwillt endlich zu einem Stimmenmeere an und braust in die Seitengassen fort, bis ein Hornsignal ertönt, zum Zeichen, daß soeben eine neue Nummer gezogen wird. Da beschwichtiget sich der Lärm, lautlose Stille herrscht, nur aus den entfernteren Seitenassen rauscht es noch von der früheren Nummer er fort, wie das Brausen des fernen Meeres, endlich verhallt auch dieses Rauschen, die Nummer wird gezogen und ausgerufen, und es wiederholt sich derselbe Vorgang bei jeder Nummer. Auf einmal blitzt ein rothes bengalisches Feuer an irgend einem Punkte auf, das Signal des Ausrufers, wenn in seiner Nähe ein Gewinn gemacht wurde, Tücherschwenken aus den Fenstern der Pro-curatien zeigt an, daß dort das Glück zugeflogen sei. Dre Kommission hält im Spiele ein, mühsam drängt sich der Gewinner zur Tribüne vor, seine Karte wird revidiert, „Terno pagabile" erscheint in Feuerschrift am Lottothurme, und wüster Lärm der über den glücklichen Gewinner erbosten Menge begleitet den mit dem Gewinste in der Menge wieder spurlos Verschwindenden; doch wehe ihm, wenn er sich beim Markieren seiner Nummern ge- „Unsere Hauptcolonue wurde am 26. d. vom Feinde mit Geschützfeuer empfangen. Schon an diesem Tage machte der Gegner erfolglose Versuche, nach Glamoc zu entkommen. Am 27. d. wurde der Eernierungskreis vollkommen geschlossen, die Verbindung mit der Brigade Cfikos engstens hergestellt. Um halb 8 Uhr früh begann die Beschießung aus allen Batterien, mußte jedoch infolge eines undurchdringlichen, mit starkem Regen untermischten Nebels von den östlich der Stadt postiert gewesenen Feldbatterien eingestellt werden. Nur die Gebirgsbatterien der 1. und 3. Gebirgsbrigade und die Geschütze der Brigade Estkos konnten aus der Ebene vom Kloster Gorica aus und von den Höhenfüßen westlich Livno einigermaßen wirken. Um 4 Uhr nachmittags legte sich der Nebel und wurde die Beschießung aus allen 38 Geschützen wieder ausgenommen. Die Artillerie wirkte mit großem Erfolge, die Befestigungswerke starken Profils in den günstigsten Situationen, und ebenso der höher gelegene Stadttheil, in welchem die reichen Türken wohnen, haben großen Schaden erlitten, an mehreren Punkten brannte es. „Die feindlichen Vortruppen wurden allseits nach kurzem Kampfe in die Befestigungen und in die Stadt zurückgeworfen. Die Erschütterung des Feindes und die mörderische Wirkung des Artilleriefeuers waren so gewaltig, daß heute früh 7 Uhr, als die Artillerie günstige und sehr nahe Positionen zur Fortsetzung der Beschießung genommen hatte, eine Deputation mit der Capi-tnlations-Anerbietung erschien. Um neun Uhr vormittags wurde auf dem Thurme des obern Kastells die k. k. Flagge unter dem allgemeinen Jubel der Truppen gehißt. „Die Trophäen dürften ziemlich bedeutend sein, find jedoch noch nicht constatiert. Gegen 100 Redifs streckten gestern und heute die Waffen. Unsere Verluste sind sehr gering; verwundet wurden Major Kerezek des 17. Infanterieregiments, Major Mirkovic des 79. Landwehrschützenbataillons, beide leicht; Hauptmann Salomon und Lieutenant Sever des 17. Infanterieregiments, wie es scheint, leicht; außerdem höchstens 20 bis 30 Mann todt und verwundet. „Die Haltung der Führer und Truppen in dem Ertragen der ungeheuern Strapazen und in ihren taktischen Leistungen verdient alles Lob." Das Hauptquartier des Armeecorps Sza-pary ist am 28. d. in Maglaj eingetroffen. Ans dem Bosnathale wird von verschiedenen Punkten gemeldet, daß sich theils Jnsurgentenbanden zeigen, theils aber die muhamedanischen Einwohner einiger Orte, wie Tesany, Senica, Maglaj sich widerspenstig zeigen. Es zeigten sich Jnsurgentenscharen auf dem rechten Bosna-Ufer gegenüber Kosna und beschossen unsere arbeitenden Pionniere. Die von Serajewo kommende Post nächst der Usorabrücke, also in der nächsten Nähe unserer Truppen, wurde angeschossen. Man vermuthet, daß sich von den bei Doboj con-centriert gewesenen Insurgenten eine Bande getrennt hat und nun bemüht ist, auf das linke Bosna-Ufer zwischen Doboj und Maglaj zu übersetzen und sich nach Tesany zu ziehen, woselbst die Bevölkerung trotz ihrer scheinbaren Unterwerfung sehr feindlich gesinnt ist. General Min-gazzi, der Lagerkommandant von Doboj, hat entsprechende Gegenmaßregeln getroffen. Die ungünstige Witterung der letzten Tage hat den sonst ziemlich guten Weg zwischen Tuzla und Doboj an einzelnen Stellen, besonders für die massenhaft verkehrenden Trains, schwer praktikabel gemacht. Die Brigade Waldstätten dürste, wenn die schlechte Witterung keine unvorhergesehenen Störungen im Gefolge hat, demnächst in Kla-danj eintreffen. Die jüngst eingetroffenen Nachrichten bestätigen die Vermnthnng, daß das vierte Corps ohne ernsten Widerstand Zwornik besetzen kann. Dolnja-Tuzla bleibt von einem Theile der Brigade Decsy stark besetzt, ebenso die Etappenpunkte. Tagesneuigkriten. — Von der italienischen Grenze. Der Grazer „Tagespost" wird aus Görz gemeldet: „Tausend Alpenjäger und sechshundert Garibaldianer haben sich in Udine und Palmanuovo angesammelt. Unsere Grenze wurde deshalb mit Gendarmerie und neu bewaffneter Finanzwache besetzt." — Von der neuen Bank. Wiener Blätter berichten, daß seitens der ungarischen Regierung die Zustimmung zur Ernennung des GeheimratheS Alois Moser zum Gouverneur der österr.-ungar. Bank in Wien eingetroffen ist. — Betrug und Veruntreuung. Der Bürgermeister von Warasdin und Direktor der dortigen Sparkasse, Karl Pust, ist am 26. d. M. nach Verübung des Verbrechens des Betruges und der Veruntreuung in der Höhe von 260,000 fl. zum Nachtheile der oben erwähnten Anstalt flüchtig geworden. Der Gerichtshof von Warasdin hat auf telegrafischem Wege die steckbriefliche Verfolgung des Verbrechers angeordnet. Pnst ist auffallend dick und schielt. — Die Kriegstrophäen, welche bis jetzt von unseren Truppen den bosnischen Insurgenten abgenommen wurden, befinden sich derzeit in Brod, wo dieselben vorläufig gesammelt und von dem dort befindlichen Detachement der Feldzengskompagnie in Verwahrung gehalten wurden. Um nun deren Sor- täuscht und ein angemeldeter Gewinn als nicht > sches Gelächter derselben zur Folge. Das Ausrufen Wilder Hohn und der Nummern bei den Tombolas ist dem Vene-- auszahlbar erkannt wurde Spott, dröhnendes Lachen, wirres Zischen und Pfeifen, kurz ein unbeschreiblicher Lärm begleitet so ein Ereignis, welches für den spezifisch venezianischen Tombolaliebhaber die eigentliche Quintessenz dieses Vergnügens bildet. Doch hat dieser Hohnruf für den Betreffenden selbst außer seiner Selbsttäuschung und ihren finanziellen Folgen keinerlei Unannehmlichkeit, da ja der Einzelne in dem Menschengewoge sofort untertaucht, wie der Tropfen Wassers, der ins Meer fällt. Um dem Zuschauer so recht das Gefühl eines Familienfestes zn machen, spielen sich Szenen ab, die wirklich an den traulichen, der Kinderwelt gewidmeten Raum des Hauses erinnern. So ist es für den Venezianer bei den Tombolas ein althergebrachter Hauptspaß, jede Nummer, die Eins (ua) enthält, vor allem aber die verhängnisvolle Eins (uu) selbst mit einer Stimme von jener geisterhaften Klangfarbe nachzurufen, mit der allenfalls die Ahnfrau in einer Dorfscheune über die Bühne schreitet. Dieser U-Rus hat dann stets durch die komische Rückwirkung desselben auf die Menge ein homeri- zianer so geläufig, daß sich ein Zuhörer auf der Gallerte im Fenicetheater bei der Aufführung des „Freischütz", wenn Kaspar seine Freikugeln gießt und die Nummern ruft, nicht enthalten konnte, als Kaspar bei der Zal 6 angelangt war, unter dem dröhnenden Gelächter des Publikums Tombola zu rufen, was auf die dramatische Wirkung dieser Szene allerdings einen vernichtenden Einfluß hatte. In anderen italienischen Städten spielen sich diese Tombolas bei Tage ab und zählt, diese Unterhaltung allenorts zu den gesuchtesten und beliebtesten Volksvergnügen der Italiener. Auch in nicht rein italienischen Städten hat sich die öffentliche Tombola Bahn gebrochen, so z. B. in Triest, Görz rc. Es ist daher ein interessanter Versuch, den die Direktion des hiesigen Kranken-Unterstütznngsvereines mit dem Arrangement einer solchen öffentlichen Tombola am 6. Oktober macht. Allerdings eignet sich auch unser Kongreßplatz zu einem solchen Vergnügen, und wird diese Unternehmung zweifelsohne ein zahlreiches Publikum tienuig und seinerzcitigen Transport nach Wien regelrecht durchführen zu können, hat die Direction des Artillerie-Arsenals in Wien einen in diesem Fache sehr erfahrenen Mann, Herrn Anderle, nach Brod abgesendet, welcher mit Hilfe des schon erwähnten Detachements alle erbeuteten Gewehre, Geschütze, Fahnen re. in das Arsenal nach Wien zu transportieren haben wird. — Zur Verwaltung Bosniens. Zum Präsidenten der bosnischen administrativen Abtheilung im Ministerium soll Baron Schwegel und zum Referenten Herr v. Wafsitsch designiert sein. — Ein Pfarrer als Aufwiegler. Joh. Biergl, Pfarrer von Traunstein in Niederösterreich, wurde vom Schwurgerichte iu Krems wegen Vergehens der Aufwiegelung zu vierzehntägiger Arreststrafe verurtheilt. — Explofion. Am 24. d. M. sind im Gotthardtunnel an der Südseite drei Pulverkisten explodiert. Die Zahl der Verunglückten wird auf 10 angegeben. Eine große Zahl von Arbeitern ist verwundet. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Kaiserliche Spende.) Se. Majestät der Kaiser hat den Abbrändlern in Großdorf bei Gurkfeld einen Unterstützungsbeitrag von 400 st. bewilligt, welcher Betrag Vonseite des Krainer Landespräsidiums seiner Bestimmung bereits zugeführt wurde. — (Edle Spende.) Der Herr Erzherzog Johann Salvator hat für die Familien Mobilisierter des Infanterieregiments Freiherr v. Knhn Nr. 17 und des Feldjägerbataillons Nr. 10 den Betrag von 300 st. gespendet. — (Unterstützungsgelder.) Der Lan-desansschuß für Kraiu hat in abgelaufener Woche mit der Vertheilung der zur Unterstützung dürftiger Reservistenfamilien gespendeten Gelder begonnen. Von 487 angemeldeten Familien wurden bereits 349 Familien in den politischen Bezirken Adelsberg, Gottschee, Gnrkfeld, Krainburg, Stadt und Umgebung Laibach, Littai, Loitsch, Radmannsdorf, Ru» dolsswerth, Stein und Tschernembl zusammen mit 1253 fl. betheilt. — (Jubelfest.) k. Benvenut feierte gestern in der Franziskanerkirche sein 50jähriges Priesterjubiläum durch Abhaltung eines Hochamtes unter zahlreicher Assistenz, Der würdige Jubilar nahm in gerührter, tiefergriffener Stimmung die Glückwünsche feiner Verehrer und Freunde entgegen. Unter der Zahl der Gratulanten befanden sich auch anlocken. Das Arrangement des Ganzen schließt sich dem italienischen Vorbilde an, der Lottothurm, die Tribüne der Lottokommission, die Ausrufer, die Musikkapelle, kurz der ganze kostspielige Apparat ähnlicher Unternehmungen wird in Szene gesetzt und dem Publikum Laibachs ein ganz neues und interessantes Schauspiel geboten werden. Uebrigens ist dieser Versuch bereits am 3ten März d. I. im benachbarten Klagensurt mit glänzendem Erfolge gemacht worden und hat der die Tombola veranstaltenden Armenkommission die runde Summe von iioo fl. als Reinerträgnis abgewor-s ^ Gelingen dieser Tombola in Laibach daher schon aus dem Grunde als sicher anzunehmen, al» das halbe Reinerträgnis für die verwundeten Soldaten unserer tapferen Armee bestimmt ist und für diese die Laibacher bei jeder Gelegenheit ihren patriotischen Sinn stets aufs glänzendste bethatigt haben. Die andere Hälfte des Remertragmsses kommt erkrankten Gewerbs-leuten zu, daher die Teilnahme voraussichtlich eme allgemeine und lebhafte sein wird, was wir der rührigen Direction des Krankenvereins aus vollem Herzen wünschen, da der Versuch eine exotische Pflanze auf heimischen Boden zu' übertragen, immerhin ein gewisses Wagnis genannt werden kann. die höchsten Würdenträger des Landes, Herr Landespräsident R. v. Kallina und Herr Landeshauptmann Dr. R. v. Kaltenegger. — (Aus dem Gerichtssaale.) Wie die „Laib. Ztg." berichtet, wurde der hiesige Tischlermeister nud Gemeinderath Herr R., der sich kürzlich eine gröbliche, im Amtslokale verübte Ehren-beleidigung des Magistratsökonomen Herrn Pod-kraischek zuschulden kommen ließ, in der vor dem städtisch - delegierten Bezirksgerichte durchgesührten Strasverhandlnng über Antrag des Vertreters der Staatsanwaltschaft der Uebertremng der Wachebeleidigung nach Z 312 St. G. schuldig erkannt und vom Einzelrichter Adjunct Cucek zu einer Geldstrafe von 20 fl. verurtheilt. — (Von derOccupationsarmee.) Die in der Grazer „Tagespost" enthaltene Nachricht, daß der Kriegsminister bereits angewiesen wurde, auf Grundlage der von dem Oberbefehlshaber in Bosnien einznfordernden Vorschläge eine Verminderung derOccupationsarmee bis an die äußerste Grenze des Zulässigen in Antrag zu bringen, hat in allen hiesigen Bevölkerungskreisen freudige Sensation und die Hoffnung wachgernfen, daß das hohe Armee-Oberkommando sich bestimmt finden dürfte, in erster Linie die Reservisten in ihre Heimat zu entlassen, dieselben ihrem Berufe und ihren Familien wiederzugeben. — (Jahr- und Viehmärkte in Kärnten:) am 1. Oktober in Radenthein; 5. in Tar-vis; 7. in Eisenkappel, Fresach, Griffen (Stift), Kamp (bei Wolfsberg), Malestig, Nötsch, Winklern; 9. in Oberdrauburg; 11. in Hüttenberg; 12. in Egg bei Hermagor; 14. in Asritz, Eberndorf, Kölschach, Moosburg, Wolfsberg; 18. in Gutten-stein, Lnggau, Millstatt; 19. in Kappel am Krappfeld; 21. in Altenmarkt, Gmünd, Guttaring, Rei-sach, Schwarzenbach, Tarvis, Wiedweg; 28. in Eisenkappel, Friesach, Griffen (Deutsch). Hermagor, Klagensurt, St. Leonhard, Sachsenburg, Wietiug; 31. in Grades. — (Landschaftliches Theater.) Ueber dem Haupte der Strauß'schen komischen Operette „Die Fledermaus" schwebt das Schwert des Da-mokles. Diese reizende Operette raubte im vorigen Jahre dem über die Gebür extemporierenden Theaterdirektor Fritzfche die Gunst des hiesigen Publikums, und nach Schluß der am vorigen Samstag in Szene gesetzten Aufführung der ersten Abtheilung dieser Operette gab das Publikum dem Urtheile Ausdruck: mit diesen Mächten, sei kein Bund zu flechten! Die erste Abtheilung wurde durch die total mißlungene Leistung des Herrn Jahn (Gesangslehrer Alfred), welchem die Elementarbegriffe des Bühnenwesens und des Gesanges gänzlich fehlen, geworfen; lautes, andauerndes Zischen war „der Fluch der bösen That!" Die zweite Abtheiluug verlief in befriedigendster, animiertester Form; auch die dritte Abtheilung fand Beifall im ausverkauften Hause. Die Aufführung der beiden letzten Abtheilungen berechtigen, der Hoffnung Raum zu geben, daß die Operette lebensfähig werden kann, wenn ein tüchtiger, fachkundiger Kapellmeister an das Dirigentenpult tritt, wenn dem unfähigen Sänger und Schauspieler Jahn der Abschied eingehändigt und auch für Baritonpartien eine stimmbegabte Kraft angeworben wird. Die Primadonna der Operette, Frl. Ehl (Rosalinde v. Eisenstein) ist eine routinierte Sängerin und bühnengewandte Schauspielerin. Der Ton ihrer Stimme steht zwar nicht mehr im Lenze wohlklingender Frische, der Umfang ihrer Stimme bewegt sich zwar nicht in weiten Grenzen, aber das Publikum zeichnete die guten Leistungen der schätzeus-werthen Operettensängerin im zweiten und dritten Acte mit lautem Applaus und Hervorruseu aus. In Herrn Arenberg (v. Eisenstein) begrüßte das Haus einen guten Operetteusänger und lebendigen Schauspieler. Herrn Friedmann (Gefängnisdirektor Frank) hätte» wir ein geschmeidigeres, feineres Auftreten gewünscht. Frl. Meyer eroberte sich als „Prinz Orlossky" die Sympathien des Pu. blikums. Herr Direktor Ludwig ist nicht im Besitze solcher Stimmittel, wie solche der Part deS „Dr. Falke" verlangt. Herr Catterfeld gab den „Dr. Blind" recht gut. Frl. Ulrich führte die Partie des „Stubenmädchens Adele" in jeder Beziehung sehr befriedigend und effektvoll aus. Herr Becher spielte den vom Slivoviz begeisterten „Gerichtsdiener Frosch" vorzüglich. Kostüme und Toiletten, so auch die Ausstattung der Szene im zweiten Acte präsentierten sich gut. Der gemischte Chor und das Orchester hielten sich ziemlich wacker, letzteres jedoch muß durch Besetzung der Flöte uud Oboe nothwendige Verstärkung erfahren. Die Theaterleitung hat dieserwegen bereits das Erforderliche eingeleitet. —Gestern ging Haffners „Therese Krones" über unsere Bühne. Frl. Ulrich (Therese Krones) rettete das veraltete Lebensbild durch eifriges Spiel und sympathischen Gesang vor Schiffbruch. Herr Melzer vergriff die Rolle des gemüthlichen, auf höherer geistiger Stufe stehenden Schauspielers und Dichters „Ferdinand Raimund" gänzlich; er schuf ein triviales, ordinäres, mit groben Farben illustriertes Bild und war überdies seiner Rolle nicht sicher. Laibachs Publikum verlangt einen auf höherer Stufe stehenden Charakterkomiker. Kramer Landtag. (5. Sitzung.) Laibach, 28. September. Anwesend: Landeshauptmann Dr. R. v. Kaltenegger, 34 Abgeordnete; als Negierungsvertreter Landespräsident R. v. Kallina und Regierungsrath Hotschevar. Der Vorsitzende Landeshauptmann theilt die eingelangten Landtagsvorlagen und Petitionen auszugsweise mit. Eine vom Abg. Potocnik und Genossen ein-gebrachte langathmige Interpellation wegen im Bezirke Littai angeblich stattgefundener Wahlagitationen wird dem Herrn Landespräsidenten übergeben, welcher die Beantwortung derselben in einer der nächsten Sitzungen zusagt. Die Landtagsvorlagen, betreffend die Bewilligung zur Einhebung erhöhter Bezirks- und Gemeinde-Umlagen in Altenmarkt, Radence, Thal, Unterberg, Ratschach, Gottschee, Treffen, Groß-laschiz und Tschernembl, und der Bericht des Landesausschusses wegen Um- und Zubauten in der Spitalsfiliale auf der Polaua werden den betreffenden Ausschüssen zugewiesen. Abg. Dr. R. v. Vesteneck begründet den Antrag , betreffend die Wahl eines siebengliedrigen Ausschusses zur Berathung der nothwendigen Aen-dernngen der Volksschulgesetze: Die Volksschulgesetze für Kraiu bestehen bereits durch mehr als fünf Jahre in Wirksamkeit. Dieser Zeitraum ist genügend, um die Mängel, namentlich jene des Volks-Schulaufsichtsgesetzes, zutage treten zu lassen. Aufgabe des zu wählenden Ausschusses wäre zunächst, in der Schulgesetzgebung auch in Detailfragen die möglichste Uebereinstimmung mit anderen Kronlän-dern zu erzielen. In erster Linie seien jene Gesetzesbestimmungen zu ändern, die sich als zweckmäßig nicht erwiesen haben. Das Institut des verstärkten Ortsschulausschusses habe sich praktisch nicht bewährt. In der Landeshauptstadt Laibach wäre eine Vereinigung der Orts- mit den Bezirksschnlräthen nach dem Muster anderer Städte auzustreben, um eine Vereinfachung der Geschäftsbehandlung herbei-zuführen. Das Präsentationsrecht der Ortsschulräthe — das Recht, die Lehrer zu ernennen — müsse eine Aenderuug erfahren; bei den Ernennungen seien Lokal- und Personalinteressen nur zu oft über die Gebür berücksichtigt worden. In den anderen Provinzen Oesterreichs ist bereits ein anderer Präsentationsmodus eingeführt worden. Auch muß das Schulaufsichtsgesetz für verschiedene eintretende Fälle wesentlich in der Richtung ergänzt werden, daß den Oberbehörden gegenüber den Ortsschulräthen eine Exekutivgewalt zur Anwendung von Zwangsmaßregeln eingeräumt werde. Obwol die Frage der Dauer der Schulpflicht in die Competenzsphäre des Reichsrathes gehört, müsse auch hier die Landesvertretung eingreifen nnd Erleichterungen Vorschlägen. Dringend nothwendig erscheint eine Sistennsierung und Classisiciernng der Schullehrerposten in Krain, welche zur Regelung des Haushaltes des Landes wesentlich beitragen wird. Der Antrag, betreffend die Wahl eines siebengliedrigen Schulausschusses, wird sohin vom Hause zum Beschlüsse erhoben. Abg. Detela begründet sodann den Antrag aus Abfassung und Ueberrcichnng einer Petition an die Regierung behufs weiterer Belaffung des Realgymnasiums in Krainbnrg. Redner konstatiert, daß das Gymnasium iu Laibach alle zur Ausnahme sich gemeldeten Schüler wegen Mangel an Raum und Lehrkräften nicht annehmen konnte, sondern zurück-weisen mußte. Der Landtag würde sich um das Land Krain ein großes Verdienst erwerben, wenn er diese Petition beschließen würde. Was im Lande Krain für Bildung gethan werde, Würde dauernde Früchte tragen. Das hohe Haus aceeptiert auch diesen Antrag, und wird derselbe gleichfalls dem Schulausschusse zur Borberathung und Berichterstattung zugewieseu. In den siebengliedrigen Schulausschuß werden gewählt die Abgeordneten: Freiherr v. Apsaltrern, R. v. Gariboldi, Dr. v. Schrey, Dr. R. v. Vesteueck, Klun, Detela und Dr. Vosnjak. Abg. Deschmann erstattet namens des Finanzausschusses Bericht über das Prälimiuare des Nor-malschulsondes für das Jahr 187k, und stellt folgende Schlußanträge: „1.) Der hohe Landtag wolle dem modiftcierteu Normalschulfouds-Präliminare pro 1879 in dem Erfordernisse mit fl. 189,781 18 und in der Bedeckung mit fl. 14,329-02^/2, sonach mit einem Abgänge von fl. 175.452-15'/- seine Zustimmung geben. 2.) Zur Deckuug des Abganges von 175,452 fl. 15'/z wird für das Jahr 1879 eine l8°/<> Normal-schulfouds-Umlage auf die dem Zuschläge bei dem Laudes-Grundentlastungsfondennterliegenden direkten Steuern, mit Ausnahme sener im Stadtbezirke Laibach, beschlossen uud der Laudesausschuß beauftragt, das Erforderliche wegen Allerh. Sanctionierung dieses sowie auch des sub 3 folgenden Beschlusses und wegen Einhebung dieser Umlage zu veranlassen. 3.) Die mit der Allerhöchsten Entschließung vom 25. November 1858 (Ministerialverorduuug vom 27. November 1850, R.G.Bl. Nr. 220) ausgesprochene Befreiung der Amtsbezüge und Ruhegenüsse der Staats- und Fondsbeamten von den Landeszuschlägen zu der Einkommensteuer hat auch auf die der Einkommensteuer unterliegenden Bezüge der Volksschullehrer Anwendung zu finden. 4.) In den Snbrubriken 1, 2, 3, 4 der Ausgabsrubrik II wird dem k. k. Landesfchulrathe das Revirement einverständlich mit dem Landesausschnsse gestattet." ___________________(Schluß folgt) Angekommene Fremde am 29. September. Hotel Stadt Wien. Austerlitz, Jakoby, Lustig, Lowit, Kauflte., Pücher und de Strnbeker, Wie». — Berttt,ch, v. Klcinmayr, k. k. Professor, und Wagner, Reisender, Triest. — Wurianek, Direktor, Klagensnrt. — Jaway, Ksm, Genf. ^ Hotel Elefant. Eigner, k. k. Ingenieur, Kärnten. — Jo-nasch, Kausm., Württemberg. — Dr. Kraus, Triest. — KoSmac, Radmannsdorf. — Lorenz, k. k. Lieutenant, Laibach. — Menitz, Wien. — Pajruviö, Schiffskapitän, Fiume. — Panee, Nassenjuß, — Podboj, k. k. Lieutenant, jirainburg. — Schmidt, Magistratsrath. Klageufurt. Hotel Europa. Dciß, pens. Oberingenieur, und Neßler, Ksm., Wien. — Delago, Marburg. — Madame Kru-§ik, Cilli. Kaiser von Oesterreich. Schreycr, Privat. — Vertnik, Triest. — Machctka, Graz. — Tisal, Fiume. — Goldarbeiter, Salzburg. — Zagotti, Italien. Baierifcher Hof. Bemger, Kfm., Triest. — Münzberg, Gra; — Meine, Professor, Marburg. Sternwarte. Pistanz, k- k. Oberlientenant, Graz. — Sappe, k. k. Lieutenant, Straß. ______________________________ Witterung. Laibach, 30. September. Morgens dichter Nebel, dann theilwkife heiter, sehr schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 9 0°, nachmittags 2 Uhr 181° 6. (1877 -j- 14 5°; 1876 -1- 16-4° 6.) Barometer im Fallen , 736 34 wm. Das vorgestrige Tagesimtt^ der Wärme -j- 16 3°, das gestrige -j- 12 0, beziehungsweise 15° und 16° unter dem Normale. Verstorbene. Den 29. September. Johann Kamnikar, Auf-seherssohn, 2 Mon., Polanastraße Nr. 60, Darmkatarrh. — Melanie Janeschitz, Beamtenstochter, 7 I. 9 Mon., Kaiser-Josefsplatz Nr. 1, Peritonitis. — Matthäus Verbii, Hansbesitzerssohn, 2 I., Stadtwaldstraße Nr. 3, Diphthe-ritis. — Maria Krajez, Schuhmacherswitwe, 75 I., Burgstallgasse Nr. 4, Altersschwäche. Lebensmittel-Preise in Laibach am 28. September. Weizen 7 fl. 15 kr., Korn 4 fl. 88 kr., Gerste 4 fl. 6 kr., Haser 2 fl. 76 kr., Buchweizen 4 fl. 23 kr., Hirse 4 fl. 23 kr., Knkurutz 5 fl. 60 kr. per Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 15 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 kr., Schweinfett 82 kr., Speck, srischer 70 kr., geselchter 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 2'/, kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleisch 57 kr., Schweinfleisch 60 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 kr., Stroh 1 fl. 42 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 kr., weiches Holz 4 fl. 50 kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. per 100 Liter. ___________ Gedenktafel über die am 3. Oktober 1878 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Zakelj'sche Real., GodoviS, BG. Jdria. — 3. Feilb., Teröek'sche Real., Raeova, BG. Jdria. — 2. Feilb., Lcnarkie'schc Real., Nadajneselo, BG. Adelsberg. — Neuerliche 3. Feilb., Gemeindercal. Peteline, BG. Adelsberg.— 3. Feilb., BiZcak'sche Real., Neudirnbach, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Stcgn'sche Real., Rüßdorf, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Celhar'sche Real., St. Peter, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Gerzel sche Real., Vovec, BG. Adelsberg. — Stradjot'sche Real., Novake, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Jagodic'sche Real., Olsevk, BG. Krainbnrg. — 1. Feilb., Kastelz'sche Real., Lambije, BG. Feistriz. — 1. Feilb, Eeligoj'sche Real., Parje, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Gril-sche Real., Uutersemou, BB. Feistriz.__________________ TIMcr. Heute (ungerader Tag): Zum ersten male: Unter dem Mikroskop. Lustspiel in drei Auszügen von I. Rosen. Morgen (gerader Tag): Ich verbrenne meine Schwiegermutter. Schwank in 1 Act von Jul. Rosen. Hierauf: Briefsteller für Liebende Schwank in 1 Aufzuge vou A. Pick. Zum Schlüsse: Salon Pitzelberger. Komische Operette in 1 Act von Jacques Offenbach. Telegramme. (Original-Telegramme des „Laib. Tagbl.") Wien, 30. Septeinber. Vom vierten Armeecorps ist soeben folgendes Telegramm eingelaufen: Am 27. ist das Reserveregiment Nr. 23 als Vorhut der 31. Division in Zwornik eingerückt und führte die Besetzung durch. Am 28. ist der Stab des vierten Armeecorps, dann die 31. Division dortselbst eingetroffen. Eine Deputation angesehener Bewohner der Stadt empfing den Corps-kommandanten am Ortseingange; in der Stadt selbst sprach der Kaimakam die Unterwerfung aus. Um 1 Uhr wurde die Kaiserflagge in der Festung aufgehißt. Vorgefunden wurden: 44 Geschütze und ansehnliche Munitionsvorräthe. Die Entwaffnung wird dnrchgeführt. Wien, 29. September. (Offiziell.) Klobuk, der letzte Hort der Herzegowiuer Insurgenten wurde nach fünftägiger heftiger Beschießung und nach verzweifeltem Widerstande gestern vormittags von den kaiserlichen Truppen besetzt. Die Verluste der Besatzung sind groß, unser Verlust beträgt 4 Offiziere und fünf Mann todt und verwundet. Telegrafischer Kursbericht am 30. September. Papier-Rente 61 70. — Silber-Rente 63-35. — Gold-Rente 72 SO. — 1860er Staats-Anlehen 11180. — Bank-aetien 802. — Kreditactien 235-75. — London 116-10. — Silber 99 90. — K. k. Münzdukaten 5 47. — 20-Francs-Stücke 9-28'/,. —100 Reichsmark 57 35. Freunden und Bekannten statt besonderer Mittheilung die traurige Nachricht, daß nns heute Mittag unser kleiner Rudolf im zarten Alter von 12'/, Monaten durch den Tod wieder entrissen wurde. Laibach, 30. September 1878. Familie Rüting. VV" Täglich 3 fl. -M« und »och mehr mit einem Kapital von nur 10 fl. zu verdienen. Gegen Einsendung von nur 30 kr. in Marken erhält jedermann aussührliche Programme hierüber. — A. Ailtler, Wien, Praterstraße 13. (438) 6—1 Unterricht in der italienischen Sprache nach einer neuen Methode wird ertheilt. — Näheres in F. Müllers Annoncen-Bureau. (439) 3—1 Chemisch reine Lharpik- Baumwolle. Flikrlk8-Uiel!erkage bei U.^.äsUs.^0, Wien, I., Wollzeile 33. Die neuen Oouxon-LoKSQ 211 «lall worden äurvli äio ^Voebsolstnbo äsg Oolertixtvn billigt besorgt uml äio 1. Oktober l. F. Ulllix iverävnävll äivsrson Louxous von bsnto obns »usFo^veebssIt. 1> Li back den 27. Loxtombsr 1878. (436) 2—2 L. IVIaysr. Druck von Jg. v. Kleinm-vr L Fed. Bombers. Verleger: Lttomar B »mb erg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.